Hüftendoprothetik - Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus

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Hüftendoprothetik
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Prof. Dr. Rüdiger Smektala
Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum
Ruhr-Universität Bochum
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Coxarthrose
Hüftgelenkverschleiß
Eine Erkrankung des älteren Menschen
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Beschwerdebild
schleichender Beginn
wechselnder Verlauf
Schmerzen in der Leiste
Schmerzen im Gesäß
Bewegungseinschränkung am Hüftgelenk (zunächst Innenrotation)
Klassisch:
Anlaufschmerzen
„Herr Doktor, die ersten Schritte sind mühsam, dann geht es wieder ganz gut.“
Später dann: Einschränkung der Gehstrecke, Ruheschmerz.
Verlust an Lebensqualität !
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Unterschiede im Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland, 1996 und 2040
Übernommen aus:
(Ch. Höhn, Hrsg.) Demographische
Trends, Bevölkerungswissenschaft
und Politikberatung, Opladen 1998,
S. 143 (Abb. 1)
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Endoprothetik am Hüftgelenk
Jährlich ca. 1 Millionen Hüftprothesenoperationen in Europa
Jährlich 200 000 Hüftprothesenoperationen in Deutschland
Im Vereinigten Königreich wird in diesem Jahrzehnt mit einer
Bedarfssteigerung von 40 % gerechnet
Geschätzte Kosten (ca. 10 Tage stationärer Aufenthalt): 9330 Euro
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Endoprothetik am Hüftgelenk
Ziel der Operation:
dauerhafte Fixation
und schmerzfreie Funktion
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WAZ Nachtforum | 31.08.2017
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Endoprothetik am Hüftgelenk
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Endoprothetik am Hüftgelenk
Vokabular: wir unterscheiden zementierte von
zementfreien Prothesen sowie die Anwendung von
Mischsystemen, den Hybridprothesen
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Zementierte TEP
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Zementfreie TEP
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Hybrid TEP
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Verankerung bei der Hüftendoprothetik
• Je jünger der Patient, um so eher sollte zementfrei implantiert werden
• Entscheidend ist die Knochenqualität
• Daher kann auch im höheren Lebensalter zementfrei implantiert werden
Ein zentrales Gütekriterium ist die „Standzeit“ der Prothese:
wie lange läuft der Patient schmerzfrei?
Eine wissenschaftliche Definition der Altersgrenze ist bisher nicht möglich!
Hinweise geben das Skandinavische Endoprothesenregister
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Nachbehandlung
Mobilisation am Tag nach der Operation
Entlastung des operierten Gelenkes an 2 Gehstützen
Erlernen von Bewegungsmustern (schon präoperativ)
Rehabilitation
Nachbehandlung für 3 bis 6 Monate
Vorteil für den Patienten: deutlicher Gewinn an Lebensqualität !
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Nachbehandlung nach Hüft TEP
Sportarten:
Problem des vermehrten Stress auf der Kontaktfläche
Prothese / Knochen und der Kontaktfläche Knochen / Zement
Vise 2005: eine Evidenz für eine wissenschaftliche Empfehlung
fehlt
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Nutzen
 Kräftigung der das Gelenk sichernden Muskulatur
 Verbesserung des Muskelzusammenspiels und der
Koordination
 Verbesserung des Lebensgefühls und der Lebensqualität
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Empfohlen
 Schwimmen-v.a. Rückenschwimme, Brustschwimmen nicht
in den ersten 6 Monaten
 Aquajogging, Aquawalking
 Gymnastik
 Wandern, Nordic Walking
 Radfahren: tiefer Einstieg, kein Downhill
 Skilanglauf
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Akzeptabel
 Golf
 Joggen
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Vermeiden
Sportarten mit Scherkräften auf das Hüft-Implantat wie
 Tennis
 Squash
 Fußball, Handball, Basketball, Volleyball
 Ski-Abfahrtslauf
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Wichtig
 Eher keine Sportart anfangen, die ein Patient nicht auch vor
der Hüft Tep betrieben hat
 Bei der Sportaufnahme auf die Symptomatik des
Kunstgelenkes achten, also eine aktive Körperwahrnehmung
betreiben
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Berufliches Umfeld
Bei Beugekontrakturen:
nicht dauerhaft stehende Tätigkeiten
Bei Einschränkung der Beugefähigkeit:
keine Tätgkeiten mit starken Belastungen an der Treppe (Lieferant)
Lockerungsprophylaxe:
kein kräftiges Pedaltreten, kein Heben, Tragen schwerer Lasten von mehr
als 5 bis 10 kg wird gefordert (Mouret, Zicher 1992)
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Prognose
Gemäß Leitlinie Unfallchirurgie:
Durchschnittliche Haltbarkeit 8-15 Jahre in Abhängigkeit von
Alter, Aktivität, Gewicht, Knochenqualität
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Prävention von Folgeschäden
 Gewichtskontrolle
 Sorgsamer Umgang mit dem Kunstgelenk unter Vermeiden
extrem belastender Situationen
 Bei Herdinfekten und deren Sanierung
Antibiotikaprophylaxe
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Frühkomplikationen:
Entzündung
Luxation
Thrombose/Embolie
Gefäß- oder Nervenschaden
Spätfolge:
Lockerung der Prothese
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Röntgen Hüfte
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Planung Hüftersatz
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Fertiges Hüftgelenk
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Problemanzeigen
Oberflächenersatz am Hüftgelenk: Metall-Metall Kombination
Probleme:
 Metallabrieb von Cobalt und Chrom
 Dadurch Bildung von neuem, überschießenden Gewebe am
Kunstgelenk
 Dadurch Schmerzen und Lockerung: Fehlschläge !
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Anzahl der Krankenhäuser in der externen
Qualitätssicherung
Modul 17n2: Hüft-Endoprothesen Erstimplantation
1.250
1.200
1.150
1.100
1.050
1192
1191
1178
1161
1158
1155
1149
1091
1036
1229
1215
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2012
2013
2014
2015
1.000
Anzahl der Krankenhäuser
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Endoprothetik in Deutschland
Hüft-Endoprothesen: Erstimplantation
1.300
200.000
1.200
1.100
1.000
150.000
900
800
700
100.000
600
500
400
50.000
300
200
118.155
137.858
144.262
146.853
152.584
157.350
160.640
158.454
160.047
154.264
153.255
160.848
157.787
0
100
0
2003
2004
2005
2006
2007
Fälle
2008
2009
2010
2011
Anzahl der Krankenhäuser
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2012
2013
2014
2015
Endoprothetik in Deutschland
Hüft-Endoprothesen: Wechsel und Komponentenwechsel
1.200
50.000
45.000
1.100
40.000
35.000
1.000
30.000
25.000
900
20.000
800
15.000
10.000
700
5.000
8.323
17.696
19.152
19.653
21.830
22.703
23.269
25.119
25.647
26.400
26.451
26.702
24.186
0
600
2003
2004
2005
2006
2007
Fälle
2008
2009
2010
2011
Anzahl der Krankenhäuser
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2012
2013
2014
2015
Endoprothetik am Hüftgelenk
Zusammenfassende Empfehlung
Junger Patient:
Zementfreie oder Hybridtotalendoprothese
Älterer Patient:
Hybridtotalendoprothese oder zementierte
Vollprothese
Prothesenkopf:
Keramik
Die Anwendung von Operationsrobotern hat bisher zu keiner
nachweisbaren Verbesserung der Ergebnisqualität geführt.
Minimalinvasive Verfahren sind in der Erprobung
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Gonarthrose
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
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Gonarthrose in den Vereinigten Staaten
Zunahme an Knieendoprothesen von 1999 auf 2000 um 22,5 %
335 000 Knie Endoprothesen im Jahr 2002
Zit: Heally et al 2002
Die Anzahl der Knieendoprothesenimplantationen entspricht
nahezu der Anzahl der Hüftendoprothesen
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Gonarthrose in Deutschland
In Deutschland werden ca. halb so viele Knieendoprothesen
implantiert wie in den Vereinigten Staaten.
155.000 Knie-TEP im Jahr 2015 in Deutschland
Geschätzte Fallzahlsteigerung bis 2030 um 36 %
(gemäß einer Hochrechnung aus Schweden)
Geschätzte Fallkosten pro Jahr. 1 Milliarde Euro
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Gonarthrose
160.000
155.000
150.000
145.000
140.000
135.000
130.000
125.000
133.948
127.192
130.804
153.479
2012
2013
2014
2015
120.000
Fälle
Anzahl der Krankenhäuser
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1.200
1.150
1.100
1.050
1.000
950
900
850
800
750
700
650
600
550
500
450
Gonarthrose: Röntgenbefund
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Gonarthrose: intraoperativer Befund
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Gonarthrose: postoperativer Befund
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Standortbestimmung Kniegelenk Endoprothetik
Weltweit über 1 Millionen
Knieendoprothesen jährlich
Eine heute implantierte Endoprothese
hat eine 90 % Chance, 15 Jahre die
Erwartungen zu erfüllen, also fest zu
sein.
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Häufigste Indikation zum Gelenkersatz:
Primäre Gonarthrose mit fortschreitender Gelenkzerstörung, die
konservativ nicht mehr zu behandeln ist und die Lebensqualität
des Patieten erheblich herabsetzt. Die Arthrose kann 1 oder
mehrere Kompartimente des Gelenkes erfassen.
Seltene Indikationen:
- Posttraumatische Gonarthrose
- Rheumatoide Arthritis
- Schwere chronische ligamentäre Instabilitäten
- Großflächige Osteonekrosen, z. B. Morbus Ahlbaeck
- Schwere neurogene oder hämophile Arthropathien
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Alter
Alter der Patienten: > 60 Jahre
Relative Kontraindikation 50 – 60 Jahre,
es entscheidet der Leidensdruck
Frühzeitige Implantatlockerungen oder Materialverluste
sollten durch ein angepasstes Aktivitätsniveau –
z. B. Sport – und Idealgewicht vermieden werden.
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Prothesentypen
Monokondylärer Ersatz
Indikation als Problem
Bikondylärer
Häufigster Typ
Ersatz
Trikompartimentaler Ersatz
in Europa die Ausnahme
Alleinige patellare Prothese hat sich nicht bewährt, wurde
verlassen.
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Prothesentypen
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Prothesentypen
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Prothesentypen
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Prothesentypen
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Monokondylärer (unikompartimentaler) Ersatz (1)
Schlittenprothese
Hohe asptische Lockerungsraten:
40 % in den ersten 10 Jahren !
Aber: durch die Möglichkeit
minimal-invasiver Techniken wieder
steigende Operationszahlen.
Alternative: Umstellungsosteotomie bei Achsenfehlern
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Monokondylärer (unikompartimentaler) Ersatz (2)
Schlittenprothese
Indikation:
ältere Patienten mit unikompartimentärer
Arthrose
Intakten Bandverhältnissen
Keine Achsenfehler
Es gibt mittelfristige, ermutigende Ergebnisse !
Langfristergebnisse liegen nicht vor.
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Ungekoppelte Totalendoprothsen
Bikondylärer Oberflächenersatz, ungekoppelt, zementiert
Häufigster Knie TEP Typ in Deutschland
Zementiertes System:
Femoraler Schild, zementiert
Tibiale Metallkomponente, zementiert
Ultrahochmolekulares Niederuckpolyethylen Inlay
(gehärteter Kunststoff)
Von der Funktion wie ein normales Knie für Beugung, Streckung
und Rotation
Neben den zementierten Systemen sind Hybrid Systeme möglich,
auch komplett zementfreie Modelle sind auf dem Markt. Die zementfreien
Systeme haben aber eine hohe aseptische Lockerungsrate und sind nicht
etabliert.
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Bikondylärer Oberflächenersatz, ungekoppelt, zementiert (2)
Wichtig für den Erfolg der Knie TEP sind
Die richtige Dimension der Implantate,
kein Überstand
Die Behandlung der Weichteile:
Erhalt des HKB, ausgeglichene Führung
durch die Seitenbänder.
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Behandlung der Patella
Debridement und Denervierung
Korrekte und Spannungsfreie Zentrierung der Patella muss
sichergestellt sein.
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Gekoppelte Totalendoprothesen
Scharniergelenke, die eine
physiologische Gelenkbeweglichkeit
kaum zulassen.
Indikation:
chronisch instabile Bandführung
Nicht zu korrigierende
Achsenabweichungen ( > 20- 25 Grad)
Gekoppelte TEP sind Wechsel Implantate
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Resultate nach Knie TEP: Standzeiten
Bikondyläre Oberflächenersatz Prothesen:
Nach 10 Jahren 95 %
Nach 15 Jahren 90 %
100
75
nach 10 Jahren
50
nach 15 Jahren
25
0
in %
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Resultate nach Knie TEP: klinisch
Schmerzfreiheit: wird in der großen Mehrzahl der Patienten erreicht
Beweglichkeit:
volle Streckung und mindestens 100 Grad Beugung
sind das Ziel
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Resultate nach Knie TEP: Probleme
Schmerzen entstehen durch
- Implantatlockerungen
- Latente Infektionen
- Patellaprobleme
Seltener: Verschleiß des Polyethyleninlays
Protheseninstabilität - Bandführung
Bleibende Beuge- oder Streckdefizite
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Röntgen Knie
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Röntgen Knie
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Planung Knieersatz
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Fertiges Kniegelenk
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Patientenspezifische hergestellte Implantate aus dem 3-D-Drucker
Vorgehen:
-
Ermittlung des Ist-Zustandes des Knies mit Röntgen und Schichtbildgebung
-
Ermittlung des idealen Zustandes des Knies mit einer Software
-
Maßanfertigung des Knies aus einer Chrom-Kobalt-Legierung in den USA
-
Fertigung der patientenspezifischen Schnittschablonen aus Kunststoff
-
Operation mit einem patientenspezifischen Set
Nicht anwendbar bei:
-
Patienten mit gröberen Achsfehlern
-
Patienten mit Bandinstabilitäten
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Patientenspezifische hergestellte Implantate aus dem 3-D-Drucker
Vorteile laut der Anwender:
-
Geringere Knochenverluste
-
Gutes funktionelles Ergebnis im den bisher zu überblickenden kurzen Verläufen
-
Einfachere Logistik
Nachteile laut Anwender:
-
keine Langzeitergebnisse (10-15 Jahre) verfügbar
-
etwa 1000 € teurer in der Herstellung, Kosten trägt (in Deutschland) nicht der Patient
Unsere Einschätzung:
-
Derzeit in unsere Klinik keine Anwendung, da die Langzeitergebnisse fehlen
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Ausblick: Navigation und Robotik
Navigation erlaubt eine exakte intraoperative Achsenausrichtung
der TEP Komponenten
Nachteil: präoperatives CT, verlängerte OP Zeit
Nutzen bisher nicht erwiesen !
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Zum Schluss:
Lebensqualität im Zentrum ärztlicher Überlegungen
Die Ergebnisse nach endoprothetischen Ersatzoperationen an Hüft- und
Kniegelenk ermöglichen einer Vielzahl von Patienten ein Leben ohne wesentliche
Einschränkungen im Alltag.
Die erreichten „Standards“ nach diesen Eingriffen sind hoch, ob neue Methoden,
seien es Implantate, Operationszugänge oder die Anwendung von
Computertechnologie Verbesserungen bringen, kann erst der Langzeitverlauf
zeigen.
Vor „Modeerscheinungen“ sei gewarnt !
Die Einführung eines Endoprothesenregisters war in Deutschland
lange überfällig, Ärzte und Patienten haben darauf Jahrzehnte
gewartet. Erste Zwischenergebnisse des Deutschen
Endoprothesenregisters werden in den nächsten Jahren vorliegen.
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Keine deutsche Studie zur Häufigkeit der Arthrose!
Holländische Studie am ehesten übertragbar!
In der holländischen Studie (wie auch in
anderen Untersuchungen) wurde keine Angabe
zur
durchschnittlichen Häufigkeit der Arthrose
gemacht, weil dadurch das Ausmaß des
Problems in höheren Altersgruppen
unterschätzt würde.
Gesundheit in Deutschland; 2. Auflage Februar 2007; Berlin: Robert Koch-Institut (ISBN 3-89606-173-9)
Van Saase J, Van Romunde L, Cats A et al. (1989) Epidemiology of osteoarthritis: Zoetermeer survey. Comparison of radiological
osteoarthritis in a dutch population with that in 10 other populations. Ann Rheum Dis 48: 271 to 280
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Bundes-Gesundheitssurvey 1998 (BGS98)
Es wurde nach dem Vorliegen einer Arthrose gefragt.
Dabei bejahten 31 Prozent der 18- bis 79-jährigen Frauen und Männer die Frage nach einem
irgendwann in der Vergangenheit ärztlich festgestellten "Gelenkverschleiß, (einer) Arthrose
der Hüft- oder Kniegelenke bzw. der Wirbelsäule“
Gesundheit in Deutschland; 2. Auflage Februar 2007; Berlin: Robert Koch-Institut (ISBN 3-89606-173-9)
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Schätzungen zum Vorliegen einer Arthose

Nach neueren Untersuchungen aus dem Ausland lassen sich bei fünf bis 15
Prozent der Personen über 55 Jahren sowohl röntgenologisch
objektivierbare Abnutzungserscheinungen als auch subjektiv erlebte
Schmerzen und Beschwerden in den Kniegelenken feststellen.

In europäischen Studien, die das Vorliegen einer Arthrose nur durch
klinische Erhebungen erfassten, liegt die Häufigkeit der
Kniegelenksarthrose bei etwa zehn, die der Hüftarthrose bei rund fünf
Prozent.

Wenn man mit aller Vorsicht diese Schätzungen auf Deutschland überträgt,
ist davon auszugehen, dass sich bei 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung im
sechsten Lebensjahrzehnt die röntgenologischen Zeichen einer Hüft- oder
Kniegelenksarthrose finden und etwa die Hälfte von ihnen unter Schmerzen
leidet.
Gesundheit in Deutschland; 2. Auflage Februar 2007; Berlin: Robert Koch-Institut (ISBN 3-89606-173-9)
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Prognose „Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation“
Anzahl der zu erwartenden Fälle in Abhängigkeit zum Alter
125 %
45000
Steigerung 8.587 Fälle
40000
35000
100%
Zunahme der 70-90 Jährigen
Anzahl
30000
25000
20000
15000
10000
5000
0
2010
2020
2030
2040
2050
Jahr
<50 Jahre
50-59 Jahre
60-69 Jahre
70-79 Jahre
80-89 Jahre
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
>=90 Jahre
WAZ 10-08-2012:
Zu viele neue Hüften und Knie?
AOK-Chef fordert eine Mengenbegrenzung der Operationen. Kliniken wehren sich gegen den
Vorwurf, die Eingriffe aus finanziellen Gründen zu steigern.
Position AOK Rheinland/Hamburg
• Oder wird unnötig oft operiert, weil die
Krankenhäuser damit gutes Geld
verdienen?
• Günter Wältermann, der neue Chef der
AOK Rheinland/Hamburg, glaubt an
Letzteres.
• Mit seiner Forderung, die Zahl der
Operationen durch die Ausgabe von
Zertifikaten zu begrenzen, hat er Kliniken
und Ärzte mächtig aufgeschreckt.
Position KGNW
• Die KGNW wittert eine „Kampagne
gegen die Kliniken“.
• Durch technischen Fortschritt seien die
OPs viel schonender als früher.
• Patienten, die unter starken Schmerzen
litten, entschieden sich daher häufiger
für einen Eingriff, um wieder schmerzfrei
und mobil zu sein.
http://www.derwesten.de/wirtschaft/zu-viele-neue-hueften-und-knie-id6966799.html
WAZ 10-08-2012
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Inpatient Hip Replacement per 1,000 Medicare Enrollees, by Gender
(Gender: Overall; Year: 2007; Region Level: State)
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
Inpatient Knee Replacement per 1,000 Medicare Enrollees, by Gender
(Gender: Overall; Year: 2007; Region Level: State)
WAZ Nachtforum | 31.08.2017
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