Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Jochen Michaelis Volkswirtschaftslehre Geld, Kredit, Währung Universität Kassel – FB 07 - D – 34109 Kassel Nora-Platiel-Straße 4 34127 Kassel Tel 0561-804-3562 Fax 0561-804-3083 [email protected] Sekretariat Frau Krönung Tel 0561-804-3071 [email protected] 13. Juli 2016 Klausur zur Vorlesung „Grundzüge der Geldtheorie und Geldpolitik“ von Prof. Dr. J. Michaelis im SS 2016 Bitte beantworten Sie alle drei Aufgaben! Aufgabe 1: Neu-Keynesianische Makro Gegeben sei das folgende Neu-Keynesianische Makromodell: 1) 2) 3) yt Et yt 1 a(it Et t 1 r*) t rt it Et t 1 t Et t 1 ( yt y ) t 4) it r * z ( t z ) y ( yt y ) a) Geben Sie eine ökonomische Interpretation der Modellgleichungen! b) Betrachten Sie einen Cost-push-Schock ( t 0 ). Erläutern Sie anhand einer geeigneten Graphik, wie sich dieser Schock auswirkt auf Zinssatz, Inflation und Output! Wie hängt die Reaktion dieser Größen ab von den Gewichten und y ? c) Angenommen, die Zinskosten sind Teil der Grenzkosten der Unternehmen. Welche Modellgleichung ist zu modifizieren? Zeigen Sie anhand einer geeigneten Graphik, dass eine Zinserhöhung jetzt die Inflation erhöhen kann! Aufgabe 2: dies und das a) Was sind die volkswirtschaftlichen Kosten einer unvollständig antizipierten Inflation? b) Erläutern Sie, warum null als Untergrenze für den Zinssatz angesehen wird! c) Warum halten Banken trotz negativer Verzinsung freiwillige Überschussreserven bei der EZB? d) Begründen Sie anhand des Geldmultiplikators, warum die Geldpolitik keine perfekte Kontrolle über die Geldmengenentwicklung hat! Aufgabe 3: Target2 und Leverage a) Angenommen, ein deutscher Exporteur verkauft eine Maschine nach Italien. Der italienische Importeur weist seine Geschäftsbank an, den Betrag von 100 an die Geschäftsbank des deutschen Unternehmens zu überweisen. Erläutern Sie mit Hilfe einer kontenmäßigen Darstellung, wie hierdurch Target2-Forderungen der Bundesbank und Target2-Verbindlichkeiten der Banca d’Italia entstehen. b) 1. Eine Geschäftsbank hat Verbindlichkeiten in Form von Depositen in Höhe von 190 Geldeinheiten (GE) und Eigenkapital in Höhe von 10 GE. Wie hoch ist der Leverage dieser Bank? 2. Durch einen Einbruch bei den Immobilienpreisen sinkt die Aktivseite der Bilanz um 8 GE. Ist die Bank noch solvent? Wie hoch ist der neue Leverage? 3. Die Bankenregulierung schreibt vor, dass der Leverage nicht größer als 33 sein soll. Welche Möglichkeiten stehen der Bank zur Verfügung, um diese Vorschrift einzuhalten? Erläutern Sie die Gefahr eines prozyklischen Verhaltens! Viel Erfolg!