Pseudohalogeno-Metallverbindungen, LXVIII [1] Reaktionen der Cyanometallsäuren NCAuCNH, (NC) 4 Pt(CNH) 2 , (NC) 2 M(CNH) 4 (M = Fe, Ru, Os) undCo[bis(dimethyIglyoximato)](CN)CNHmit Epoxiden: 2-Hydroxyalkylisocyanid- und Oxazolidin-2-yIiden-MetalIkomplexe Pseudohalogeno Metal Compounds, LXVIII [1] Reaction of Cyano Metal Acids NCAuCNH, (NC) 4 Pt(CNH) 2 , (NC) 2 M(CNH) 4 (M = Fe, Ru, Os) and Co[bis(dimethylglyoximato)](CN)CNH with Epoxides: 2-Hydroxyalkylisocyanide and Oxazolidine-2-ylidene Metal Complexes Wolfgang Weigand, Ulrich Nagel [2] und Wolfgang Beck* Institut für Anorganische Chemie der Universität München, Meiserstraße 1, D-8000 München 2 Herrn Professor Dr. Hanns-Peter Boehm zum 60. Geburtstag gewidmet Z. Naturforsch. 43b, 328-338 (1988); eingegangen am 6. November 1987 Ruthenium, Osmium, Cobalt Complexes of Isocyanic, 2-Hydroxyalkylisocyanide, Cyclic Aminooxycarbene NCAuCNH reacts with expoxides to give oxazolidine-2-ylidene (2) and 2-hydroxyalkyl complexes (3), respectively. Complexes with cyclic carbene ligands ( N C ) 4 P t ( - C - O —C—C-NH) 2 (5) and (NC)(Hdmg) 2 C o - C - O - C - C - N H (7) are formed from the corresponding isocyanic metal compounds and oxiranes. 5b has been characterized by crystal structure determination. Ring opening of phenyloxirane occurs at the phenyl substituted carbon atom. (NC) 2 M(CNH) 4 (M = Fe, Ru, Os) and oxirane yield mixtures of (NC)2M(—CN—C—C—OH)4 and (NC)2M[—CN—C—C—(—O—C—C—)„—O—C—C—OH]4. Einleitung Im Zusammenhang mit Arbeiten über die „basischen Eigenschaften des Sauerstoffs" beschrieben v. Baeyer und Villiger [3] 1901 die Reaktion von Hexacyanoeisen(II)säure mit Ethylenoxid. Die erhaltene eisähnliche Substanz wurde als ein Hydrat des Ethylenoxides interpretiert. Diese Reaktionen führen — wie kurz berichtet [4 a] — zu 2-Hydroxyalkylisocyanid- bzw. zu Carben-Komplexen. Verbindungen mit diesen Liganden entstehen nach Fehlhammer et al. [5a,b] auch bei der Umsetzung der Isoblausäure-Komplexe (OC)sM(CNH) (M = Cr, W) mit verschiedenen Epoxiden und Aziridinen. Ein 2-Hydroxyalkylisocyanid-Komplex wurde aus -C5H 5 )(Ph 3 P) 2 RuCN, Cyclohexenoxid und Tetrafluoroborsäure-Etherat erhalten [5 c], Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang die Ringöffnung von Epoxiden mit Trimethylsilylcyanid als allgemeine Methode zur Darstellung von ß-Hydroxyisocyaniden bzw. -Cyaniden und deren Folgeprodukte [6]. * Sonderdruckanforderungen an Prof. W. Beck. Verlag der Zeitschrift für Naturforschung. D-7400 Tübingen 0932 - 0776/88/0300 - 0306/$ 01.00/0 Die nachfolgend mitgeteilten Ergebnisse setzen unsere Arbeiten über Isoblausäure- und CyanoMetall-Komplexe [4] fort. Ergebnisse und Diskussion Umsetzungen von Cyanometallsäuren mit Epoxiden Die Verbindungen 2a—3b sind durch Reaktionen des Isoblausäure-Komplexes 1 mit Epoxiden unter Lichtausschluß zugänglich. Lichteinwirkung setzt aus 1 Blausäure frei, wobei das stabile polymere (AuCN) v entsteht. Bei der Umsetzung von 1 mit den monocyclischen Epoxiden Propenoxid, 1,1-Dimethyloxiran und Styroloxid entstehen die Carbenkomplexe 2a—2c, die den Oxazolidin-2-ylidenLiganden enthalten. Die Struktur von 2c wurde durch Kristallstrukturanalyse gesichert [3], An Luft und in Lösung zeigen diese Verbindungen eine erstaunliche Stabilität. Ähnliche Verbindungen werden durch direkte Umsetzung von 2-Hydroxyalkylisocyaniden mit Metallhalogeniden isoliert [7]. Auch die Reaktionen kationischer Metallcarbonylund Isocyanid-Komplexe mit Aminen und Alkoholen, die in ß-Position gute Abgangsgruppen tragen [8] und Reaktionen von Metallcarbonylen mit hete- Unauthenticated Download Date | 10/23/17 9:14 AM W. Weigand et al. • Pseudohalogeno-Metallverbindungen 329 NC-Au-CNH Schema 1 ( C H ^ O (CH2)n / \ NC—Au-<^' NC- Au- CN- CH-CH-OH 2a R1=CH3, R2=H 3 a n=3 2b R1=R2=CH3 + Isomeres 2c R1= Ph, R2= H rocyclischen Dreiringen in Anwesenheit von katalytischen Mengen Halogenidionen [9] führen zu Heteroatom-stabilisierten cyclischen Carben-Liganden = CXCH 2 CH 2 Y (X, Y = NH, O, S). Mit den bicyclischen Oxiranen Cyclopentenoxid und Cyclohexenoxid erhält man aus 1 unter gleichen Reaktionsbedingungen die offenkettigen Cyano-2hydroxyisonitril-Komplexe 3 a und 3 b. Da bei nucleophilem Angriff an Cyclopenten- und Cyclohexenoxiden nur frans-diaxiale Ringöffnungen beobachtet werden [10], kann aus sterischen Gründen keine intramolekulare Cyclisierung zum Carbenliganden stattfinden. Die Ringöffnung verläuft vermutlich unter nucleophilem Angriff des N-Atoms der Cyanogruppe am O-protonierten Epoxid [11]. Orientierende Versuche zeigen, daß bei Verwendung größerer Ringsysteme wie Cyclododecenoxid wieder Komplexe mit cyclischen Carbenliganden entstehen. Vermutlich ist der Zwölfring flexibel genug, um eine sterisch günstige Anordnung für einen intramolekularen Angriff einzunehmen. Verglichen mit der Vielzahl von Platin(II)-Kompiexen, die Carbenliganden enthalten, ist relativ wenig über solche mit Platin(IV) als Zentralatom bekannt [12]. Aus dem Isoblausäure-Komplex 4 und einer Reihe von Epoxiden werden die Bis(Carben)Komplexe 5a—5j synthetisiert. Die stärkere Acidität von 4 im Vergleich zu 1 und eine damit erhöhte Re- 3b n=4 aktivität gegenüber Epoxiden erfordern hier tiefe Reaktionstemperaturen, um eine Polymerisation des Epoxids zurückzudrängen. Cyclopenten- und Cyclohexenoxid liefern mit 4 intensiv purpurfarbene schwerlösliche Feststoffe, die Komplexe mit Oxidationsstufen des Platins zwischen II und IV vermuten lassen. Möglicherweise sind die nach Öffnen der Epoxide entstehenden freien Hydroxygruppen aus sterischen Gründen zu keiner intramolekularen Cyclisierung befähigt und reduzieren Platin(IV); die Hydroxylfunktion wird dabei wahrscheinlich zur Ketogruppe oxidiert (IRSpektrum: vCO = 1745). Bei intensiv gefärbten Platinverbindungen kann es sich um Stapel-Verbindungen [13a], Platin-Blau- [13b] oder um monomere Platin(III)-Komplexe [13c] handeln. Zu einer Verbindung 5j mit cyclischen Carbenliganden führt jedoch aus sterischen Gründen die Umsetzung von 4 mit Cyclododecenoxid. Auch die rra/7s-Dicyanobis(dimethylglyoximato)cobaltat(III)-säure • 2 H 2 0 6 reagiert mit trans-2,3Butenoxid und 1,1-Dimethyloxiran zu Carbenkomplexen. Im Falle des fran5-2,3-Butenoxids erfolgt, wie aus spektroskopischen Daten ersichtlich wird, nur teilweise eine Cyclisierung zum Carbenkomplex. Ähnliche Komplexe wurden aus [N 3 Co(dimethylglyoximato) 2 PPh 3 ] und 2-Hydroxyalkyl-Isonitrilen erhalten [14]. Unauthenticated Download Date | 10/23/17 9:14 AM W . W e i g a n d et al. • P s e u d o h a l o g e n o - M e t a l l v e r b i n d u n g e n 330 330 Schema 2 H (NC)4Pt(CNH)2 + 2 (NC)4Pt-(-{ 0JT- 4 CH3 H H H 5b a CH3 CH3 H H 5c CH3 H H CH. 5d (CH^^CHß H H H 5e CH 2 OPh H H H 5f Ph H H H 5g Ph H H Ph CH3 CH3 COCH3 H CH3 CH3 COOEt H a A 5j a R1 , R3 = (CH2)10 ; R2, R 4 = H Isomere (NC)Co(Hdmg) 2 (CNH) Schema 3 >2 4 1 5a 51 R3 R R 5h R1 6 R + - D2 ( Hmdg = Dimethylglyoximat) 7a R 1 = R 2 = CH3 ; R 3 = R 4 = H + Stereoisomeres 7b R 1 = R 4 = CH^ ; R 2 = R3 = H Unauthenticated Download Date | 10/23/17 9:14 AM W. Weigand et al. • Pseudohalogeno-Metallverbindungen Weniger übersichtlich verlaufen die Reaktionen von Epoxiden mit Hexacyanometallsäuren H 4 M(CN) 6 (M = Fe 8, Ru 9, Os 10). Mit Styroloxid entsteht, wie eine HPLC-Analyse zeigt, ein Gemisch von mindestens sieben Komponenten mit ähnlicher Produktverteilung bei den Fe(II)-, Ru(II)- und Os(II)-Verbindungen. Die Elementaranalysen weisen darauf hin, daß pro CNH-Einheit nicht nur ein Epoxidmolekül addiert wird, sondern durchschnittlich enthalten die Produkte fünf bis sechs Ethylenoxideinheiten auf eine Hexacyanometall-Einheit. Schema 4 R1 R3 I I (NC)2M(CN-C-C-OH)4 + Olig omere R2 R4 11a M =Fe ; 4 :H R 1 = Ph ; R 2 = R3= R= 11b M = Fe ; 4 H R 1 = R 3 = Ph ; R 2 = R= 12 M = Ru; R 1 = Ph ; R 2 = R 3 = R=4 H 13 M =Os; R 1 = Ph ; R 2 = R 3 = R=4 H Orientierende Versuche zur Umsetzung von Oxetan mit (Ph 3 P) 2 Pt(CN) 2 und H B F 4 E t 2 0 zeigten, daß eine Ringöffnungsreaktion stattgefunden hat; es entsteht vermutlich ein Gemisch aus Monobzw. Di-[3-hydroxypropylisonitril]-Komplexen und Komplexen mit 6-Ring-Carbenliganden. IR- und ,! PNMR-Spektren liefern hierfür Hinweise. Spektroskopische Daten In den IR-Spektren der 2-Hydroxyalkyl-IsonitrilKomplexe 3a und 3b lassen sich zwei intensive Absorptionsbanden bei etwa 2260 und 2165 cm - 1 der v(CNR)- und der v(CN)-Schwingung zuordnen; etwa um 100 cm - 1 bathochrom verschoben erscheinen die Banden der Komplexe IIa, IIb, 12 und 13 [4, 15]. Ein anderes Bild vermitteln die IR-Spektren der Oxazolidin-2-yliden-Komplexe 2a—2c, 5a—5j, 7a und 7b; im Bereich 2800-3200 cm - 1 tritt ein stark strukturiertes Bandensystem auf, das den vfNH)und den v(CH)-Schwingungen zuzuordnen ist. 331 Charakteristisch für Carbenkomplexe 7a,b, 12d, 16, 17 ist auch die Lage der antisymmetrischen und der symmetrischen (N—C-0)-Valenzschwingungen (vas = 1570-1590 cm - 1 , r s = 1170-1205 cm" 1 ). Die 'H-NMR-Spektren (vgl. exp. Teil) bestätigen das Vorliegen der cyclischen Carbenkomplexe 2a—2c, 5b, 5c, 5f—5i. Die magnetischen Resonanzen für die - O C H : - bzw. -OCHR-Gruppierung erscheinen bei 4 , 8 - 6 , 3 ppm, für das - N C H 2 - resp. — NCHR-Fragment hingegen stets um etwa 0,5—0,8 ppm nach höherem Feld verschoben bei 4,4—5,6 ppm [7a, 9]. Ein weiterer signifikanter Hinweis für den Aminooxycarben-Liganden ist das (N-H)-Signal bei etwa 11,8-12,9 ppm. Hinweise für das Auftreten von Konstitutionsisomeren werden bei den Carbenkomplexen 2b und 7a, die durch Umsetzung der Isoblausäure-Komplexe 1 und 6 mit 1,1-Dimethyloxiran entstehen, beobachtet; deutlich können die entstandenen Diastereoisomeren durch das Auftreten von jeweils zwei Resonanzsignalen für die Methylen- und Methylprotonen im 'H-NMR-Spektrum erkannt werden. Der Angriff des Cyanostickstoffatoms erfolgt hier sowohl am weniger substituierten Kohlenstoffatom („normales Produkt"), als auch ladungskontrolliert am Kohlenstoffatom mit höherem Substitutionsgrad („anormales Produkt") [18]. Ausschließlichen Angriff am höher substituierten C-Atom beobachtet man bei den Reaktionen mit Styroloxid; über ähnliche Befunde wurde berichtet [4a, 18, 19]. Kompliziertere Sachverhalte treten bei den Platin(IV)-Komplexen 5b, 5h und 5i auf. Zu den Konstitutionsisomeren kommen auch c/s/frarcs-Isomere und bei 5h/5i noch RR(SS),RS(SR)-Diastereoisomere hinzu. Ebenso liefern die 13 C-NMR-Spektren der Komplexe 2a, 5b und 5h sichere Beweise für das Auftreten von Isomeren. Für Verbindung 2a ergibt sich demnach ein Isomerenverhältnis von 2:1; für die Carben-Kohlenstoffatome in 5 b findet man sechs Resonanzsignale, in 5h sogar sieben. Eine Trennung der Isomerengemische wurde nicht versucht. Auffallend ist die Lage der Carben- 13 C-Resonanzen bei sehr hohem Feld im Vergleich zu anderen Oxazoiidin-2-yliden-Komplexen mit Metallatomen in weniger hohen Oxidationsstufen [7a, 9]. Die starke Hochfeldverschiebung ((313C-Carben —163 ppm in 5 b, 166 ppm in 5 h) kann durch qualitative Grenzorbital-Rechnungen, die von Fenske [20] durchgeführt wurden, verstanden werden. Unauthenticated Download Date | 10/23/17 9:14 AM W. Weigand et al. • Pseudohalogeno-Metallverbindungen 332 332 Tab. Ia. IR-Absorptionen (cm ') von 1—7b (in KBr). Verb. v(N-H), v(C-H) v(CN) 1 2a 2b 2c 3a 3030 s, br a 3050 s. br a 3000 s. br 2960, 2875 mh 2160 2175 2160 2165 3b 2950, 2860 m b 2165 s 4 5a 5b 5c 5d 5e 5f 5g 5h 5i 3090 3085 2085 3090 3090 3060 3050 3070 3085 5j 6 3080 m. br a 2920 w b 2190 s 2140 w 1570 s. br 7a 2975 w. 2917 w b 2135 w 1560 s. br C 7b 2960 s, br 2138 m, sh 1563 s, br C a Strukturiert; b nur v ( C - H ) ; Verb. v(OH) IIa 3360 s, br IIb 12 13 2190 2175 2180 2177 2178 2177 2177 2177 2178 2180 s, br a m. br a m. br a m. br a s. br a n, br a m, br a m, br a m, br a c s s s m s m m w, w. m w. w, w, w. v s (N-- C ^ O ) Sonstige 2215 s (CNH) 1560 s 1550 s 1559 s 1175 s 1154 s. 1180 m 1175 s 3340 2260 1095 3330 2260 1085 2224 2190 m 2190 m 2189 2187 2190 2190 s m m m 1580 1575 1575 1580 1595 1565 1569 1580 1578 s s s s s. 1588 sh s. 1586 sh s. 1590 m s s 1193 1185 1205 1195 1192 1197 1180 1182 1185 s sh. 1163 s s s s s, 1185 sh s, 1187 sh s, 1145 s(?) s. 1144 s(?) s, br i'(OH) s v(CNR) s br v ( C - O ) s v(OH) s v(CNR) s v(C-O) m i'(CNH) 3450 i'(OH) 3430 v(OH) 1240 s v ( C - O ) 1723 s v(C = 0 ) 1748 s v ( C = 0 ) 1213 s v ( C - O ) 1200 s. br 2156 1518 1233 1075 3420 2185 1238 1090 1230 1076 s v(NH) s. br v ( C = N ) s vas(N-0) v,(N-0) s, sh v(OH), v(NH) m v(CNR) s vas(N-0) m vs(N-0) s v as (N —O) ssh vs(N —O) v s ( N — C ^ O ) verdeckt. v(C-H) 3060 2860 3380 s, br 3060 3360 s, br 2970 3240-3400 s, br 3060 2860 3400 s, br 3060 2060 Kristallstrukturanalyse C^O) m/3030 w m/3030 m/2930 m/3030 w m/3030 w v(CNR) v(CN) w/2920 m 2160 s. 2085 s m/2910 w 2150 s. m/2890 w 2160 s, w/2920 m 2150 s. 2095 s 2085 s 2090 s w/2920 m 2145 s. 2100 s von 5 b Von Platin(IV)-Carbenkomplexen ist bisher nur von [PtCI 2 {C(Cl-C 6 H 3 NH)(NHMe)}(PEt3) 2 ]C104 [21] eine Kristallstrukturanalyse bekannt. Analog zu dieser Struktur liegt auch 5 b als verzerrtes Oktaeder vor; die beiden Carbenliganden sind in rä-Geometrie angeordnet. Die Pt-C(Carben)-Abstände betragen in Komplex 5b 2,044/2,056(8) Ä und sind ver- Tab. Ib. IR-Absorptionen (cm ') von IIa—13 (in KBr). gleichbar mit dem in der eben zitierten Verbindung [21] (1,973(11) Ä). Dieser relativ lange Abstand läßt das Fehlen eines 7r-Rückbindungsanteils deutlich werden [21]. Der cyclische Carbenligand ist, wie in anderen Strukturen beobachtet, praktisch planar [3, 7a]. Bei 5b beträgt die Abweichung von der durch die Ringatome definierten besten Ebene 0.04 Ä. Das Car- Unauthenticated Download Date | 10/23/17 9:14 AM W. Weigand et al. • Pseudohalogeno-Metallverbindungen Tab. II. Atomkoordinaten (xlO 4 ) und isotrope Thermalparameter ( p n r - l O " 1 ) von 5b. X Pt(l) C(l) N(l) C(2) N(2) C(3) N(3) C(4) N(4) C(5) N(5) O(l) C(6) C(7) C(8) C(9) C(10) N(6) 0(2) C(ll) C(12) C(13) C(14) 11526(1) 12024(11) 12220(11) 10977(10) 10658(11) 13526(11) 14587(13) 10780(10) 10401(10) 9511(9) 8557(8) 9118(7) 7697(13) 7241(10) 7057(14) 5928(13) 12353(9) 11840(9) 13571(7) 13929(12) 12822(11) 13430(12) 12029(13) y 8497(1) 9099(6) 9486(6) 7947(6) 7679(7) 8766(7) 8910(9) 9713(6) 10400(7) 8172(6) 8649(5) 7305(4) 7193(8) 8138(7) 8211(10) 8472(8) 7300(5) 6496(5) 7293(5) 6365(7) 5787(7) 5246(10) 5177(8) z 2140(1) 879(8) 179(8) 3424(8) 4147(9) 3130(9) 3691(10) 2475(9) 2654(9) 1179(7) 559(8) 1168(7) 383(13) 46(9) -1217(11) 315(14) 1796(7) 1855(7) 1526(7) 1292(10) 1602(9) 2661(11) 711(11) U 50(1) 60(4) 87(4) 60(4) 90(5) 63(4) 100(5) 64(4) 89(4) 51(3) 67(3) 75(3) 99(6) 65(4) 100(6) 98(6) 48(3) 63(3) 72(3) 73(4) 66(4) 96(6) 87(5) Äquivalente isotrope U berechnet als ein Drittel der Spur des orthogonalen Ujj-Tensors. 333 ben-Kohlenstoffatom besitzt demnach eine sp : -Hybridisierung. und die C - X - A b s t ä n d e (X = NH, O) liegen zwischen den beobachteten Werten von Einfach- und Doppelbindungen [22], Die Winkel der Struktureinheit ( N - C - O ) (112,4(7)°) können gut mit Werten aus anderen Beispielen korreliert werden [3, 7a]. Tab. l i l a . Wichtige Bindungslängen von 5b (Ä). Pt(l)-- C ( l ) Pt(l)-- C ( 2 ) Pt(l)-- C ( 3 ) Pt(l)-- C ( 4 ) Pt(l)-- C ( 5 ) Pt(l)-- C ( 1 0 ) C(l)--N(l) C ( 2 ) --N(2) 2,011(11) 2,026(11) 2,041(10) 2,034(10) 2,056(8) 2,044(8) 1,122(15) 1,120(16) C(3)-- N ( 3 ) C(4)-- N ( 4 ) C(5)-- N ( 5 ) C(5)-- O ( l ) N(5)-- C ( 7 ) O(l) -C(6) C(6)-- C ( 7 ) 1.101(15) 1.130(14) 1,262(11) 1.344(11) 1.502(12) 1.475(14) 1,535(15) Tab. IIIb. Wichtige Bindungswinkel von 5b (°). C ( l ) - P t ( l ) - C ( 2 ) 177,2(4) C ( l ) - P t ( l ) - C ( 3 ) 92,0(4) C ( l ) - P t ( l ) - C ( 5 ) 90,1(4) C ( 3 ) - P t ( l ) - C ( 5 ) 177,4(4) C(4)-Pt(l)-C(10) Pt(l)-C(5)-N(5) Pt(l)-C(5)-0(1) N(5)-C(5)-0(l) 177,6(4) 131,0(7) 116.6(6) 112.4(7) Abb. 1. Molekülstruktur von 5b. Die thermischen Ellipsoide entsprechen 20% Aufenthaltswahrscheinlichkeit, H-Atome mit willkürlichen Radien; die H - A t o m e an N 5 und N6 sind weggelassen. Unauthenticated Download Date | 10/23/17 9:14 AM W. Weigand et al. • Pseudohalogeno-Metallverbindungen 334 334 Verb. Summenformel Molmasse 2a C5H7AuN20 308,0 2b QH9AUN20 322,2 2c C 1 0 H 4 AUN 2 O 370,2 3a C7H9AUN20 334.2 3b C8H,,AUN20 348,2 5b C 1 4 H 2 0 N 6 O 3 Pt 515,4 5c C, 4 H l 8 N 6 0 2 Pt- 1,5 H z O 524,4 5e C 2 4 H 2 4 N 6 0 5 Pt 671,6 5f C 2 2 H 2 0 N 6 O 3 Pt 611,5 5g C 3 4 H 2 6 N 6 0 2 Pt 745,7 5h C 1 8 H 2 4 N 6 0 5 Pt 599,5 5i C 20 H 28 N 6 O 7 Pt 659,6 5j C 3 0 H 4 8 N 6 O 3 Pt 735,9 7a C 14 H 23 CON 6 O s •2 H 2 0 450,3 7b C I 4 H 2 3 CON 6 0 5 •2 H 2 0 450,3 Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. Ber. Gef. 19,50 19.81 22.35 22,37 32,44 32.49 25,16 25,99 27.60 27,69 32.63 32.60 32.07 31,91 42.92 43,56 43,21 43,65 54,77 55,76 36,06 35,95 36.42 36,41 48.96 49.18 37,34 37,70 37,34 36,71 Experimenteller Teil Reaktionen von HAu(CN)2 mit (Allgemeine Arbeitsvorschrift) 2,30 2,58 2,82 2,86 2.46 2.72 2.72 3.02 3,19 3.19 3.91 4.46 4,02 3,88 3.58 3,70 3.30 3,38 3,51 3,41 4,04 4.29 4.29 4.66 6,59 6,66 6,06 5,60 6,06 5,66 9,09 8.98 8.70 8.48 7,56 7.38 8.39 8.20 8.04 8.03 16.31 16.18 16.03 16,15 12,52 12,29 13.74 14.27 11.27 10,96 14.01 13,94 12,73 12.84 11,41 11,33 18.65 18,49 18.65 18.60 TMS): c3 = 1,18-1,40 (m, 3H, CH 3 ), 4,11-5,14 (m, 3 H , CH(CH 3 )CH 2 ), 11,42-11,74 (m, 1H, NH). Epoxiden Zu einer Suspension von 0 , 8 - 1 , 0 mmol H Au(CN) 2 (1) [23] in 2 - 3 ml CHC13 werden 1 , 6 - 2 , 0 mmol Epoxid langsam zugetropft und die mattgelbe Mischung vor Lichteinwirkung geschützt. Nach 3 d Reaktionszeit wird ein beigefarbener bis gelblicher Feststoff abzentrifugiert und mit kaltem CHCL gewaschen. Dieses Rohprodukt wird anschließend in heißem E t O H gelöst und, wenn nötig, mit /?-Hexan/Et : 0 (3:1) versetzt, bis die Kristallisation eintritt. Man läßt bei —18 °C stehen und frittet dann die farblosen Kristalle ab. Nach Waschen mit wenig kaltem CHCL und E t 2 0 wird im Hochvak. getrocknet. Cyano-(4-methyloxazolidin-2-yliden)-gold(I) Tab. IV. Analytische Daten der dargestellten Komplexe. Analvsen (%) C H N (2a) 210 mg (0,84 mmol) 1, 2 ml CHCL und 0.12 ml (1,70 mmol) Propenoxid ergeben nach 3 d farblose Kristalle (Ausbeute 39%); 'H-NMR ([D 6 ]DMSO, Cyano-(4,4-dimethyloxazolidin-2-yliden)gold(I) (2b) 217 mg (0,87 mmol) 1, 2 ml CHC13 und 0,13 ml (1,74 mmol) 1,1-Dimethyloxiran ergeben nach 2 d farblose Kristalle (Ausbeute 68%); 'H-NMR ([D 6 ]DMSO, [D 6 ]Aceton int. Standard): d = 1,32 (s, 6 H , (CH 3 ) 2 ), 4,30-4,34 (s, 2H, CH 2 ), 11,75 (s, 1H, NH). - 13 C-NMR (CDCL, TMS): (3 = 26,6 (s, CH 3 ), 59,7/60,0 (s, N H - C ) , 80.9 (s, O - C ) , 210,1/211,2 (s, C(Carben)). Cyano-(4-phenyloxazolidin-2-yliden)-gold(I) (2c) 240 mg (0,96 mmol) 1, 3 ml CHCL und 0,25 ml (2,0 mmol) Styroloxid ergeben nach 3 d farblose Kristallnadeln (Ausbeute 52%); 'H-NMR ([D 6 ]DMSO, TMS): d = 4,44 (dd, V = 7,4 und 9.0 Hz. 1H, CH), 4,98 (dd, 2J = 10.7 Hz, V = 7.4 Hz. 1H, CHaHb), 5,32 (dd. 2J = 10.7 Hz. V = Unauthenticated Download Date | 10/23/17 9:14 AM 335 W. Weigand et al. • Pseudohalogeno-Metallverbindungen 9,0 Hz, l H , C H a H b ) , 7,39 (m, 5 H , aromatische H), 12,08 (s, 1H, NH). Cyano-(2-isocyan-cyclopentan-l-ol)-gold(I) (3a) 185 mg (0,74 mmol) 1, 2 ml CHC13 und 0,13 ml (1,5 mmol) Cyclopentenoxid ergeben nach 3 d eine gelbgrüne Suspension. Nach Abtrennen einer geringen Menge von schwerlöslichem (AuCN) v wird aus der hellgelben Lösung durch Eintropfen in Et 2 0/n-Pentan (1:1) ein voluminöser, farbloser Niederschlag erhalten. Nach zweimaligem Umfällen aus CH 2 C1 2 /Et 2 0 wird das isolierte Produkt im Hochvak. getrocknet (Ausbeute 8 1 ^ ) ; 'H-NMR (CDC13, TMS): ö = 1,18-2,29 (m, 6 H , (CH 2 ) 3 ), 4,08 (m, 1H, CH), 4,56 (m, 1H, C H - O H ) , 4,89 (d, 2J = 4,1 Hz, 1H, OH). Cyano-(2-isocyan-cyclohexan-l-ol)-gold(I) (3b) 1,90 mg (0,76 mmol) 1, 3 ml CHC13 und 0,12 ml (1,2 mmol) Cyclohexenoxid ergeben nach 4 d farblose Kristallblättchen (Ausbeute 42%); 'H-NMR ([D 6 ]DMSO, TMS): <3 = 1,18-2,22 (m, 8H, (CH 2 ) 4 ), 3,57-3,96 (m, 2H, C H - C H ) , 5,62 (s, 1H, OH). Reaktionen von H2Pt(CN)6-2 H20 (4) [24] mit Epoxiden (Allgemeine Arbeitsvorschrift) 0,20—0,30 mmol 4 werden in 3—6 ml CH2C12 suspendiert; die Mischung kühlt man auf —78 °C. 0,6—1,0 mmol Epoxid in 1—3 ml CH2C12 tropft man dann unter kräftigem Rühren zu. Anschließend läßt man langsam auf R.T. aufwärmen. Dabei entsteht bei 5a, 5b, 5c, 5j innerhalb 18 h ein farbloser, voluminöser Niederschlag; bei 5d—5i eine meist farblose bis leicht gelbliche klare Lösung. Aufarbeitung: 5a, b, c, j: Nach 18 h bis 3 d Reaktionszeit saugt man den Niederschlag ab, wäscht ihn mit CH 2 Cl 2 und E t 2 0 und trocknet dann im Hochvak. — 5d—i: Das Lösungsmittel wird entfernt, und der Rückstand mit meist öliger Konsistenz wird einbis zweimal in CH 2 C1 2 /Et 2 0 umgefällt, mit E t 2 0 gewaschen und im Hochvak. getrocknet. Tetracyano-bis(4-methyloxazolidin-2-yliden)platin(IV) • H20 (5a) 80 mg (0,21 mmol) 4 in 3 ml CH2C12, 0,043 ml (0,50 mmol) Methyloxiran, nach 18 h. Farbloses Pulver (Ausbeute 56%). Tetracyano-bis(4,4-dimethyloxazolidin-2-yliden)platin(IV) • H20 (5b) 88 mg (0,23 mmol) 4 in 3 ml CH2C12, 0,063 ml (0,70 mmol) 1,1-Dimethyloxiran, nach 18 h. Farblo- ses Pulver (Ausbeute 79%); 'H-NMR ([D 6 ]DMSO, TMS): <3 = 1,42 (s, 6H, (CH 3 ) 2 ), 4,58 (s, 2H, CH 2 ), 12,29, 12,39 (s, 1H, NH). - 13 C-NMR ([D 6 ]DMSO, TMS): ö = 62,9-63,3 (s, NHC), 82,9-83,6 (s, OC), 162,3-165,7 (s+' 95 Pt-Satelliten, C(Carben), '7PtC = 676-776 Hz). Tetracyano-bis(4,5-dimethyloxazolidin-2-yliden)platin(IV) • 1,5 H20 (5c) 90 mg (0,24 mmol) 4 in 3 ml CH2C12, 0,065 ml (0,75 mmol) rrans-2,3-Butenoxid, nach 3 d. Farbloses Pulver (Ausbeute 78%); 'H-NMR ([D 6 ]DMSO, TMS): ö = 1,19 (d, V = 5,4 Hz, 3H, NHCHCH 3 ), 1,37 (d, 3J = 5,4 Hz, 3H, OCHCH 3 ), 4,40 (m, 1H, N H C H ) , 5,27 (m, 1H, OCH), 12,09 (s, 1H, NH). Tetracyano-bis(4-propyloxazolidin-2-yliden)platin(IV) • H20 (5d) 94 mg (0,25 mmol) 4 in 3 ml CH2C12, 0,081 ml (0,75 mmol) 1,2-Pentenoxid, nach 3 d. Farbloses Produkt (Ausbeute 86%). Tetracyano-bis(4-methylphenylether-oxazolidin2-yliden)-platin(IV) • H20 (5e) 105 mg (0,27 mmol) 4 in 6 ml CH2C12, 0,18 ml (1,34 mmol) 2,3-Epoxypropylphenylether, nach 3 d; beigefarbenes Produkt (Ausbeute 81%). Tetracyano-bis(4-phenyloxazolidin-2-yliden)platin(IV) • H20 (5f) 89 mg (0,23 mmol) 4 in 3 ml CH2C12, 0,13 ml (1,15 mmol) Styroloxid in 3 ml CH2C12 werden langsam bei —78 °C zugetropft. Nach wenigen Minuten bilden sich farblose Flocken. Das Kühlbad wird entfernt, und man läßt dann noch weitere 2 h bei R.T. rühren. Das Lösungsmittel wird abgezogen und der ölige Rückstand aus CH 2 C1 2 /Et 2 0 umgefällt. Waschen mit E t 2 0 und Trocknen im Hochvak. (Ausbeute 90%); 'H-NMR ([D 6 ]DMSO, TMS): (3 = 4,75 (m, 1H, CH), 5,23-5,50 (m, 2H, CH 2 ), 7,44 (m, 5 H , aromatische H), 12,91 (m, 1H, NH). Tetracyano-bis (4,5-diphenyloxazolidin-2-yliden platin (IV) (5 g) )- 109 mg (0,28 mmol) 4 in 3 ml CH2C12 und 196,5 mg (1,0 mmol) rrans-Stilbenoxid in 3 ml CH2C12 ergeben nach 20 h ein farbloses Kristallpulver (Ausbeute 73%); 'H-NMR ([D 6 ]Aceton, TMS): (3 = 5,67 (d, 37 = 7,0 Hz, 1H, NHCH), 6,27 (d, 37 = 7,0 Hz, 1H, OCH), 7,49 (m, 10H, aromatische H), 11,55 (s, 1H, NH). Unauthenticated Download Date | 10/23/17 9:14 AM W. Weigand et al. • Pseudohalogeno-Metallverbindungen 336 336 2,24 (s, 12H, (CH,)oxim), 4,12 (m, 1H. N H C H ) , 4.83 (m, 1H, O C H ) . 9 , 2 0 - 9 , 3 4 (s, 1H, NH). Tetracyano-bis(4-dimethyl-5-acetyloxazolidin2-yliden) -platin (IV) • H20 (5 h) Aus 200 mg (0,52 mmol) 4 in 3 ml CH2C12 und 0,28 ml (2,5 mmol) 3,4-Epoxy-4-methylpentan-2-on resultiert nach 18 h ein farbloser Feststoff (Ausbeute 93%); ' H - N M R ([D 6 ]Aceton. TMS): (3 = 1.44-1,52 (s, 3 H , CH,), 1,78-1,89 (s, 3 H , CH,), 2 , 4 3 - 2 , 4 6 (s, 3 H , C ( 0 ) C H , ) , 5 , 4 0 - 5 , 8 3 (m, 1H, O C H ) , 11,16-11,35 (s, 1H, NH). - 13 C-NMR ([D 6 ]Aceton, TMS): ö = 67,5 (s, N H C ) , 95,0 (s, O C ) , 165,4-166,7 (s+' 9 5 Pt-Satelliten, C(Carben), lJPtC = 6 8 0 - 7 7 0 Hz). Tetrakiscyano-bis(4-dimethyl-5-carboethoxyoxazolidin-2-yliden)-platin(IV) • H20 (5i) 112 mg (0,29 mmol) 4 in 4 ml CH2C12 und 0,23 ml (1,45 mmol) 2,3-Epoxy-3-methylbuttersäureethylester ergeben nach 20 h einen farblosen Feststoff (Ausbeute 82%); ' H - N M R ([D 6 ]Aceton, TMS): <3 = 1,56 (s, 3 H , CH,), 1,80 (s, 3 H , CH ? ), 1,35 (t, 3 7 = 7,0 Hz, 3 H , CH,CH 2 ), 4,38 (q, 3J = 7,0 Hz, 2H, CH,CH:), 5,49-5,64 (s, 1H, OCH), 11,01-11,26 (s, 1H, NH). Tetrakiscyano-bis(4,5-dekamethylenoxazolidin2-yliden) -platin (IV) • H2O (5j) Reaktionen von HexacyanometalKII)säuren mit Epoxiden Reaktion von H4Fe(CN)6 (8) mit Styroloxid: IIa 1,08 g (5,0 mmol) 8 [26] werden in 5 ml CH 2 CL suspendiert, und unter Rühren gibt man innerhalb 30 min 5,7 ml (50 mmol) Styroloxid in 10 ml CH : CL zu. Man erhält eine grünliche Suspension. Nach zweitägiger Reaktionszeit entsteht eine gelb-grüne, fast klare Lösung. Von einem geringfügigen Niederschlag wird abzentrifugiert, dieser verworfen, und die klare Lösung wird unter Rühren in Ether getropft. Dabei fällt ein voluminöser und farbloser Niederschlag aus, der abgefrittet und dreimal mit Ether gewaschen wird; das Filtrat wird verworfen. Nach Umfällen aus CH 2 CL/Ether wird der farblose Feststoff im Hochvak. getrocknet. Als Lösungsmittel für diese Reaktion wurden auch Toluol, «-Hexan und n-Pentan verwendet, doch erwiesen sich diese Substanzen als ungünstig, da das Produkt meist als Öl anfiel. Genau reproduzierbare Analysenwerte konnten bei wiederholten Ansätzen unter identischen Reaktionsbedingungen nicht erzielt werden. 98 mg (0,26 mmol) 4 in 3 ml CH2C12 und 0,15 ml (0,80 mmol) Cyclododecenoxid ergeben nach 20 h einen farblosen Festsoff (Ausbeute 53%). C38H36FeN604 (696,7) berechnet auf Dicyanotetrakis-(2-isocyano-2-phenyl-ethan-l-ol)-eisen(II) Ber. C 65,51 H 5,22 N 12,07, Gef. C 65,06; 67,71 H 5,49; 6,09 N 8,13; 10,32. Reaktion von (NC)Co(Hdmg)2(CNH) 1,1-Dimethyloxiran (7 a) Umsetzung (6) [25] mit 148 mg (0,39 mmol) 6 in 5 ml CH2C12 bei - 7 8 °C werden mit 0,043 ml (0,50 mmol) 1,1-Dimethyloxiran versetzt. Man läßt auf R.T. aufwärmen, und nach 3 d entsteht eine orange Lösung, aus der mit E t 2 0 ein orangefarbener Niederschlag ausgefällt wird. Absaugen, Waschen mit E t 2 0 und Trocknen im Hochvak. ergeben 7a in 52% Ausbeute; ' H - N M R (CDC1 3 , TMS): (3 = 1,10, 1,16 (s, 3 H , C H , ) , 2,23 (s, 12H, (CH,)Oxim), 4,11, 4,20 (s, 2 H , CH 2 ), 9,46 (s, 1H, NH). Reaktion von (NC)Co(Hdmg)2(CNH) trans-2,3-Butenoxid (7b) von 8 mit Stilbenoxid: IIb 2,16 g (1,0 mmol) 8 [26] werden in 5,0 ml Ethanol gelöst. Zu dieser hellblauen, klaren Lösung gibt man 1,96 g (10,0 mmol) Stilbenoxid. Nach etwa 24 h erhält man eine grüne Lösung, welche unter Rühren in Ether getropft wird. Augenblicklich fällt ein voluminöser, farbloser Niederschlag aus. Die weitere Aufarbeitung erfolgt analog I I a . C62H52FeN604 (1001,0) berechnet auf Dicyanotetrakis(2-isocyano-l ,2-diphenyl-ethan-l-ol)eisen (II) Ber. C 74,39 H 5,25 N 8,40, Gef. C 75,28 H 5,26 N 9,42. (6) [25] mit 161 mg (0,43 mmol) 6 in 5 ml CH 2 CL und 0,052 ml (0,60 mmol) fraA?s-2,3-Butenoxid ergeben ein gelbes Pulver (Ausbeute 42%); ' H - N M R (CDCI3, TMS): <3 = 1,02 (d, 3J = 5,8 Hz, 3 H ; N H C H C H , ) , 1,17 (d, 3 / = 5,8 Hz. 3 H , O C H Q L ) , Umsetzung von H4Ru(CN)6 (9) mit Styroloxid: 12 90 mg (0,34 mmol) 9 [26] werden in 8,0 ml CH2C12 vorgelegt, und dazu 0,4 ml (3,5 mmol) Styroloxid gegeben. Die anfangs hellblaue Suspension wird langsam farblos, und nach 24 h Reaktionszeit erhält Unauthenticated Download Date | 10/23/17 9:14 AM W. Weigand et al. • Pseudohalogeno-Metallverbindungen man eine klare Lösung. Die weitere Aufarbeitung erfolgt analog IIa, farbloser Feststoff. C38H36N604Ru (741,9) berechnet auf Dicyanotetrakis-(2-isocyano-2-phenyl-ethan-l-ol)ruthenium(II) Ber. C 61,52 H 4,90 N 11,33, Gef. C 62,73 H 5,04 N 9,44. Umsetzung von H4Os(CN)6 (10) mit Styroloxid: 13 150 mg (0,43 mmol) 10 [26] in 4 ml CH2C12 vorgelegt, dazu 0,25 ml (2,35 mmol) Styroloxid. Reaktionsverlauf und Aufarbeitung analog I I a , farbloser Feststoff. C38H36N6040s (831,0) berechnet auf Dicyanotetrakis(2-isocyan-2-phenylethan-l-ol)osmium(II) Ber. C 54,91 H 4,38 N 10,11, Gef. C 57,58 H 4,82 N 8,43. Umsetzung von trans-(Ph3P)2Pt(CN)2 mit Oxetan 247 mg (0,32 mmol) /rans-(Ph 3 P) 2 Pt(CN) 2 werden in 4 ml CH2C12 suspendiert und bei R.T. mit 0,1 ml (1,5 mmol) Trimethylenoxid und 0,2 ml H B F 4 E t 2 0 versetzt. Augenblicklich entsteht eine farblose klare Lösung, die nach 4 h in E t 2 0 eingetragen wird. Der entstehende Niederschlag wird abgesaugt und zweimal mit E t 2 0 und «-Pentan gewaschen. IR (Nujol, cm" 1 ): 2860 s, 2930, 3050 m, sh (CH); 2240 s (CN); 1170 s, 1595 sh (NCO); 1050-1094 br (BF 4 ). 31 P-NMR (CH2C12): ö = 13,7 (7Pt_P 2500), 13,3 (2166), 11,6 (2343), 10,5 (2634). [1] LXVII. Mitteilung: W. Weigand und W. Beck, J. Organomet. Chem. 338, 113 (1988). Zugleich „Reaktionen von Metallkomplexen mit kleinen Ringen XIII"; XII. Mitteilung: W. Danzer, R. Höfer, H. Menzel, B. Olgemöller und W. Beck. Z. Naturforsch. 39b, 167 (1984). [2] Röntgenstrukturanalyse. [3] A. v. Baeyer und V. Villiger, Ber. Dtsch. Chem. Ges. 35, 1201 (1902). [4] a) W. Beck, W. Weigand, U. Nagel und M. Schaal, Angew. Chem. 96, 377 (1984); Angew. Chem., Int. Ed. Engl. 23, 377 (1984); b) M. Schaal, W. Weigand, U. Nagel und W. Beck, Chem. Ber. 118, 2186 (1985); c) W. Weigand und W. Beek, J. Organomet. Chem. 338, 113 (1988). [5] a) E. Bär, A. Völkl, F. Beck, W. P. Fehlhammer und A. Robert, J. Chem. Soc. Dalton Trans. 1986, 863; b) W. P. Fehlhammer, E. Bär und B. Boyadjiev, Z. Naturforsch. 41b, 1023 (1986); c) G. J. Baird und S. G. Davies, J. Organomet. Chem. 262, 215 (1984). 337 Kristallstrukturbestimmung von 5 b 5 b wurde aus EtOH/Acetonitril durch Eindiffundieren von E t 2 0 kristallisiert und ein Bruchstück der Größe 0,3x0,3x0,15 mm 3 i.Vak. in ein Markröhrchen eingeklebt. Kristalldaten: C 1 4 H 1 8 N 6 0 2 Pt, M = 497,4, Raumgruppe P2 1 /c,a = 954,7(3), b = 1490,8(3), c = 1282,1(5) pm, ß = 104,99(3)°; V = 1,7627(9) nm 3 , Z = 4, £>ber = 1,87 gern - 3 , «(Mo—K a ) = 80,59 cm - 1 . Datensammlung und Auswertung: Nicolet-R3Diffraktometer Meßtemperatur 30 °C, &>-Scan, 2#Bereich 4 - 5 0 ° , Scangeschwindigkeit 4-30°/min, 12684 Reflexe gemessen, zu 3145 unabhängigen gemittelt, davon 2694 beobachtet [ I > 2 a ( I ) ] , empirische Absorptionskorrektur anhand von 396 Messungen im ^-scan. Strukturanalyse und Verfeinerung: Lösung mit dem SHELXTL-Programmsystem, Patterson und Fourierrecycling, 208 Parameter verfeinert, HAtome in berechnete Lagen eingesetzt, R = 0,046, Rw = 0,046 [w = 1/(O2(F) + 0,0004-F 2 )], maximale Restelektronendichte 2,0- 10 - 6 e-pm~ 3 an Pt, 0 , 4 x l 0 ~ 6 e - p m - 3 anderswo. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Fonds der Chemischen Industrie danken wir für großzügige Förderung. W. W. ist dem Fonds der Chemischen Industrie für ein Doktoranden-Stipendium zu besonderem Dank verbunden. Herrn Professor Dr. D. Seebach danken wir für wertvolle Diskussionen, Frau B. Wagner für wertvolle Mitarbeit, der BASF A G , Bayer A G , Hoechst AG und Hüls A G für Chemikalien. [6] a) P. G. Gassman und T. L. Guggenheim, J. A m . Chem. Soc. 104, 5849 (1982); Org. Synth. 64, 39 (1986); b) G. O. Spessard, A. R. Ritter, D. M. Johnson und A. M. Montgomery, Tetrahedron Lett. 24, 655 (1983); c) P. G. Gassman und R. S. G r e m b a n , Tetrahedron Lett. 25, 3259 (1984); d) W. Lidy und W. Sundermeyer, Tetrahedron Lett. 1973, 1449; e) J. C. Mullis und P. W. Weber, J. Org. Chem. 47, 2873 (1982); f) M. Caron und K. B. Sharpless, J. Org. Chem. 50, 1557 (1985); g) K. Imi, N. Yanagihara und K. Utimoto, J. Org. Chem. 52, 1013 (1987); h) P. G. Gassman, K. Okuma, A. Lindbeck und R. Allen, Tetrahedron Lett. 1986, 6307. [7] a) W. P. Fehlhammer, K. Bartel, U. Plaia, A. Völkl und A . Thu Liu, Chem. Ber. 118, 2235 (1985); b) K. Bartel und W. P. Fehlhammer, Angew. Chem. 86, 588 (1974); Angew. Chem., Int. Ed. 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