Thesen zu Werteorientierung und praktische Tätigkeiten in den

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In Zusammenarbeit mit der
Fachworkshop
Freiwilligendienste –Orte politischen Lernens.
Konzepte und Methoden
Thesenpapier Christine Bachenberg (BaFzA)
Thesen zu Werteorientierung und praktische Tätigkeiten in den Konzepten politischer Bildung
Christine Bachenberg, Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BaFzA)
Politische Bildung ermöglicht den direkten Kontakt zwischen Staat und Freiwilligen.
Mit dem Bundesfreiwilligendienst zeigt sich ein aktivierender Staat, der einen neuen Gesellschaftsvertrag zwischen Staat und Zivilgesellschaft geschlossen hat. Unsere Bildungszentren bilden insbesondere in den Seminaren zur Politischen Bildung die Nahtstelle, an der sich der Staat aus der Anonymität des reinen Geldgebers herauslöst und sich unmittelbar und konkret im zwischenmenschlichen Kontakt zeigt.
Die staatlichen Bildungszentren sichern zudem eine weltanschaulich-neutrale politische Bildung im
Sinne der Werte unserer Verfassung. Diese demokratischen Werte, im Grundgesetz verankert, sind
normative Grundlage und normativer Anspruch unserer Bildungsarbeit.
Politische Bildung fördert demokratische Kompetenzen und Partizipation.
Politische Bildung stellt nicht individuelle Interessenlagen in den Mittelpunkt, sondern zielt auf eine
gesamtgesellschaftliche Verantwortungsbereitschaft. Perspektiven wechseln und Probleme erkennen, Mitverantwortung für das soziale Zusammenleben entdecken und Lösungen finden: Politische
Bildung an den staatlichen Bildungszentren weckt die Motivation zur freien und eigenverantwortlichen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen und Problemen und gibt Impulse für ein Leben in Selbstverantwortung und Mitbestimmung.
Politische Bildung ermöglicht selbstorganisiertes Lernen.
Selbstbestimmung und Selbststeuerung sind die Grundsätze unserer didaktischen Prinzipien. Lernen
verstehen wir als einen Prozess aktiver Aneignung (Selbsterschließung), nicht als Aufnahme belehrender Wissensvermittlung. Lernprozesse können nicht von einem „Lehrenden“ von außen erzeugt
werden.
Adäquate Rahmenbedingungen und die von unseren Dozent/inn/en gestalteten Lernarrangements
bieten Raum für eigenständige Entwicklungen und ermöglichen so einen inneren Lernprozess.
Politische Bildung ist teilnehmer/innen/orientiert.
Wir schätzen die vielfältigen Erfahrungen der Freiwilligen, die wir in den Seminaren aufgreifen, reflektieren und mit Seminarinhalten verknüpfen. So gestalten wir Lernprozesse praxisnah und handlungsorientiert und verbinden so Erlebnisse mit Erkenntnissen. Um der Heterogenität der Freiwilligen
und ihrer Erfahrungen gerecht werden zu können und die Bewusstwerdung von Lernprozessen zu
ermöglichen, nutzen wir vielfältige Methoden, die allesamt die Eigendynamik des Lernens
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In Zusammenarbeit mit der
Fachworkshop
Freiwilligendienste –Orte politischen Lernens.
Konzepte und Methoden
Thesenpapier Christine Bachenberg (BaFzA)
unterstützen. Dabei ist die Reflexion und Verortung der Erfahrungen und eigener biografischer Normen und Normalitätsvorstellungen von zentraler Bedeutung.
Politische Bildung ist wissenschaftsorientiertes Lernen.
Politische Bildung schlägt die Brücke von fachwissenschaftlicher Betrachtung zu der Erfahrungswelt
und der Handlungskompetenz der Freiwilligen. Wir verstehen wissenschaftsorientiertes Lernen als
ein entdeckendes und forschendes Lernen, das von den Fragen der Freiwilligen ausgeht und nach der
Lösung von Problemen drängt.
Ein Qualitätskriterium unserer Seminararbeit ist, dass das dort angebotene Wissen auch aus wissenschaftlicher Sicht der Fragestellung angemessen ist, Forschungsergebnisse und Theorien zutreffend
dargestellt und wissenschaftliche Kontroversen widergespiegelt werden.
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