hautInform - Dermatologen Suche

Werbung
Juni 200
hautInform
nform
9
Ein Pressestellenservice des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen
Gesetzliche Krankenversicherung
Proteste, Wartelisten,
Praxisschließungen...
BERLIN – Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen ist alarmiert angesichts der verschärften Unterfinanzierung der ambulanten
hautärztlichen Versorgung gesetzlich Krankenversicherter. Im dritten Quartal 2009 sinkt das dafür verfügbare Regelleistungsvolumen für
viele Praxen noch einmal um mehr als zehn Prozent. In einigen Regionen fällt das verfügbare Budget erstmals unter die sogenannte Ordinationsgebühr, die der Arzt für den Erstbesuch im Quartal erhält. Das
heißt: für die meisten Hautkranken stehen den betroffenen Hautarztpraxen dann nicht einmal mehr 5 Euro monatlich zur Verfügung.
„Wir werden jetzt mit allen erdenklichen Mittel gegen diesen Skandal vorgehen“, erklärt dazu Verbandspräsident Dr. Michael Reusch.
Die regionalen Proteste, Leistungsbegrenzungen, Wartelisten und Praxisschließungen würden verschärft. Der BVDD prüfe, Rechtsmittel gegen die
existenzbedrohende Flatrateregelungen der KVen einzulegen, und werde
das Bundesgesundheitsministerium als Rechtsaufsicht einschalten.
„Die Krankenkassen müssen sich ihrer Verantwortung stellen“, pflichtet ihm
Verbandsvizepräsident Dr. Klaus Strömer bei. „Sie sind in den zuständigen
Gremien maßgeblich an der Regelung der Mittelzuweisung für die verschiedenen medizinischen Versorgungsbereiche beteiligt. Sie können darüber hinaus besonderen Versorgungsbedarf in Sonderverträgen regeln.“
Den Gesundheitspolitikern kündigt Reusch „einen heißen Herbst“ an. „Wir
werden die Bundestagskandidaten im kommenden Wahlkampf zwingen, die
Frage zu beantworten, welche Leistungen denn für diese Beträge noch erbracht werden können und was zu geschehen hat, wenn das Geld aufgezehrt ist.“
Hintergrund: in Rheinland-Pfalz wollen die Dermatologen den neuerlichen
Absturz des Regelleistungsvolumens (RLV) auf nur noch 13,27 Euro für das
3. Quartal 2009 nicht kampflos hinnehmen. Der BVDD-Landesverband hat
eine Urabstimmung eingeleitet. In Hessen erhalten Hautärzte und Hautärztinnen für die kommenden drei Monate noch 13,50 Euro für die Regelversorgung. Die KV Schleswig-Holstein hat das RLV für das 3. Quartal auf 16,30
Euro festgelegt, in Westfalen-Lippe bewegt es sich je nach Praxisausrichtung zwischen 17 und 17,81 Euro. In den anderen KVen sind die RLV-Bescheide für das 3. Quartal trotz der gesetzlich festgesetzten Frist 1. Juni immer noch nicht verschickt.
Narbenbehandlung
Störende Spuren der Vergangenheit
KARLSRUHE (abd) – Wer bei sommerlichen Temperaturen wieder mehr Haut
zeigen möchte, befördert nicht selten unliebsame Erinnerungen ans Licht:
Dermatologie
up to date
EUSKIRCHEN – Aktuelle Informationen zu Haut und Haaren gesucht? Bleiben Sie up to date,
gehen Sie www.uptoderm.de. Be-
suchen Sie den neuen Internetauftritt des Berufsverbands der
Deutschen Dermatologen (BVDD)
mit vielen neuen interaktiven Features. Dort ist auch ein Link zu
den Presseinformationen des
BVDD geschaltet.
Berufsverband der Deutschen Dermatologen
hautInform Seite 2
Die unschöne Narbe am Knie blieb nach dem schrecklichen Sturz mit dem
Motorrad zurück, die Stichflamme bei der Grillparty hat Spuren an beiden
Armen hinterlassen. Doch die richtige Behandlung beim Hautarzt kann dafür
sorgen, dass störende Narben der Vergangenheit angehören.
Oberflächliche Verletzungen wie leichte Schürfwunden heilen meist ab, ohne
Spuren zu hinterlassen. „Größere Wunden, bei denen die Schädigungen bis
unter die Lederhaut reichen, haben jedoch in den meisten Fällen eine Narbe
zur Folge“, erklärt Dr. Christina Ili, Hautärztin in Karlsruhe. Hauteigene Reparaturmechanismen versuchen so gut wie möglich, das zerstörte kollagene
Bindegewebe zu ersetzen. Dieses „Ersatzgewebe“ besteht jedoch aus einer
relativ ungeordneten Anhäufung von Kollagenfasern und ist daher weniger
elastisch und belastbar als gesunde Haut.
Eine Narbe ist zunächst rot und verblasst später. Da die für die Hautbräunung zuständigen Melanozyten weitgehend fehlen, bleibt die Narbe hell,
auch wenn die übrige Haut bräunt. Haare, Talg- und Schweißdrüsen sind in
Narbengewebe ebenfalls nicht vorhanden.
Wie ausgeprägt die Narbenbildung verläuft, hängt unter anderem von der
Art der Wunde ab: Bei sauberen Schnittwunden, die eventuell vernäht werden, entstehen kaum sichtbare Narben. Ungünstig sind dagegen ausgefranste, gequetschte oder verbrannte Wundränder. Auch eine Lokalisation
der Wunde an Körperregionen, die häufig bewegt werden, erhöht das Narbenrisiko.
Störungen der Wundheilung können die Narbenbildung verstärken. Dazu
zählen insbesondere Verunreinigungen und Infektionen. Erkrankungen wie
Diabetes, Durchblutungsstörungen ebenso wie starkes Rauchen beeinträchtigen den Heilungsprozess ebenfalls.
Ausgeprägte Narben können nicht nur kosmetisch sehr stören, sondern
auch die Beweglichkeit beeinträchtigen, schmerzen und jucken, weiß Ili. Je
nach Narbentyp bietet die Hautarztpraxis unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten an:
• Atrophe Narben, die beispielsweise bei entzündlichen Erkrankungen
wie Akne entstehen können, wirken „eingesunken“, da zu wenig Ersatzgewebe gebildet wird.
Mittels Dermabrasion können die Narbenränder oberflächlich abgeschliffen werden, so dass die Haut geglättet wird. Einspritzungen
von Kollagen oder Hyaluronsäure sind ebenfalls möglich, jedoch
Hautarzt-Tipp
Narben vor Sonne schützen!
Impressum:
Pressestelle des
Berufsverbandes der Deutschen
Dermatologen (BVDD) e.V.
Ralf B. Blumenthal (verantw.)
Wilhelmstr. 46
53879 Euskirchen
Tel.: (0 22 51) 77 6 25 25
Fax: (0 22 51) 77 6 25 05
Handy: (01 77) 59 28 223
E-Mail: [email protected]
Web: www.bvdd.info
Die Bildung von Narben ist ein natürlicher Prozess und nicht zu verhindern; die richtige Versorgung trägt jedoch dazu bei, dass die Narbe so
unauffällig wie möglich bleibt, erklärt die Karlsruher Hautärztin Dr. Christina Ili:
•Frische Wunde unter fließendem Wasser - ohne Seife! - auswaschen
und desinfizieren; starke Blutungen reinigen die Wunde von selbst. Verbrennungen sofort mit Leitungswasser kühlen.
•Wunde durch geeignete Pflaster oder Verbände vor Verschmutzungen
und Infektionen schützen.
•Größere Wunden beim Hautarzt kompetent versorgen lassen!
•Während des Heilungsprozesses Zug und Dehnung sowie Reizungen
und erneute Verletzungen im Wundgebiet vermeiden.
•Akne-Patienten sollten nicht selbst an entzündeten Pusteln herumdrücken; besser ist eine fachkundige Akne-Toilette bei einer geschulten
Kosmetikerin.
•Nach Abschluss der Wundheilung – wenn der Schorf abgefallen ist
bzw. die Fäden gezogen sind - die frische, rote Narbe mit sogenannten Narbensalben massieren. Spezielle Narben-Pflaster und Silikongele
sind besonders geeignet, einer überschüssigen Narbenbildung vorzubeugen.
•Frische Narben vor Sonne und Solarium schützen!
nur für begrenzte Zeit wirksam. Als effektives Verfahren stehe neuerdings das sogenannte Mikroneedling zur Verfügung, berichtet Ili.
Durch eine Vielzahl mikroskopisch kleiner Einstiche wird dabei die
Kollagenbildung der Haut angeregt.
• Hypertrophe, über das angrenzende Hautgebiet erhabene, wulstige
Narben sind auf eine Überproduktion von Bindegewebsfasern zurückzuführen. Solche Narben entwickeln sich vor allem dann, wenn
während des Heilungsprozesses kräftiger Zug auf die Wunde einwirkt. Bei einer – meist anlagebedingten - stark überschießenden
Kollagenproduktion kann das Narbengewebe über das Wundgebiet
hinauswuchern, sogenannte Keloide entstehen.
Hypertrophe Narben und Keloide lassen sich beispielsweise mittels
Kryotherapie – einen durch flüssigen Stickstoff erzeugten „Gefrierbrand“ - abtragen. Unterspritzungen mit Kortison können die Kollagenproduktion hemmen und vor allem bei frischen, noch roten Narben ein Abflachen des Narbengewebes bewirken. Rote Narben sind
auch einer modernen Laserbehandlung zugänglich, erklärt Ili. Bei
Narbenkontrakturen oder Verwachsungen kann eine operative Korrektur erforderlich werden.
Berufsverband der Deutschen Dermatologen
hautInform Seite 3
Lymphödem
Behandlung ist oft lebenslang erforderlich
FRIEDBERG (abd) – Erste Beschwerden beginnen manchmal schon im
Teenageralter: Zehen- und Fußrücken wirken wie aufgetrieben, Knöchel oder Knie werden „dick“. Doch Schreckensbilder von monströs
geschwollenen Gliedmaßen sollten der Vergangenheit angehören.
Denn so weit muss es nicht kommen: „Frühzeitig erkannt und richtig
behandelt, lässt sich ein Lymphödem in den Griff bekommen“, so die
gute Nachricht des Dermatologen und Phlebologen Dr. Wilfried Jungkunz aus Friedberg.
Beim Lymphödem handelt es sich weder um „Fettpölsterchen“ noch um
„Wassersucht“. Eine Abmagerungskur oder auch Medikamente zur Entwässerung allein helfen daher nicht.
Hautarzt-Tipp
„Das Lymphödem ist vielmehr eine Schwellung, die
durch eine Abflussstörung lymphpflichtiger Stoffe, vorwiegend im Hautorgan, ausgelöst wird“, erklärt Dr.
Wilfried Jungkunz, Facharzt für Dermatologie, Allergologe und Phlebologe in Friedberg bei Frankfurt am
Die zur Entstauungsbehandlung des
Main sowie einer der leitenden Ärzte an der Fachklinik
chronischen Lymphödems erforderSanaderm in Bad Mergentheim.
liche Kompressionstherapie verlangt
Das lymphatische System, das aus Lymphknoten und
der Haut viel ab, erklärt Dr. Wilfried
Lymphgefäßen besteht, hat neben seinen Aufgaben
Jungkunz. Die Haut trocknet aus, es
in der Immunabwehr auch die wichtige Funktion, den
kann zu Juckreiz und Quaddelbildung
Flüssigkeitstransport zu regulieren. Das Lymphgefäßkommen. Auch Hauterkrankungen wie
system sorgt dafür, dass mit der eiweißreichen LymNeurodermitis können durch Komphflüssigkeit Zelltrümmer, Fette, Fremdkörper, Krankpressionsverbände oder –strümpfe
heitskeime und Stoffwechselprodukte in den Blutkreisgetriggert werden. Ein mit dem Derlauf zurückgeführt werden.
matologen abgestimmtes HautpfleDie Neigung zu einem primären Lymphödem ist anlage und -therapiekonzept sei daher ein
gebedingt und betrifft vor allem Frauen. Auch nach der
wichtiger Baustein in der Behandlung
Entfernung von Lymphknoten bei Krebserkrankungen
von Lymphödemen, erklärt Jungkunz.
kann ein – erworbenes, sekundäres - Lymphödem enFür die Hautpflege empfiehlt der Exstehen.
perte Produkte, die die Lipidbarriere
Bei Lymphödemen kommt es in der Lederhaut und im
unterstützen und beispielsweise HarnUnterhautfettgewebe zur sogenannten Lymphostase,
stoff enthalten. Inhaltsstoffe wie Wolldas heißt Lymphe staut sich. Bei chronischen Verlaufswachs, die häufig Allergien auslösen,
formen bilden sich vermehrt Bindegewebsfasern, die
sollten gemieden werden.
verhärten, eine sogenannte lymphostatische Fibrosklerose entwickelt sich.
Erste Anzeichen eines Lymphödems sind meist Schwellungen am Fußrü-
Harnstoff ja,
Wollwachs nein
Berufsverband der Deutschen Dermatologen
hautInform Seite 4
cken, die sich über die Knöchel sowie die Gliedmaßen ausbreiten und mit
unangenehmen Spannungen einhergehen können. Anfänglich bildet sich die
Schellung meist über Nacht zurück. Bei Fortschreiten der Erkrankung bleibt
das Ödem bestehen.
Ausgeprägte chronische Lymphödeme können alltägliche Tätigkeiten stark
einschränken, das Gehen behindern und schließlich sogar zur Aufgabe des
Berufes zwingen. Zudem fühlen sich die Betroffenen oft stigmatisiert; sozialer Rückzug kann die Folge sein. Besonders gefürchtet ist die sogenannte „Elephantiasis“ mit monströsen Schwellungen der Gliedmaßen. Bläschen oder Fisteln, aus denen Lymphe austritt, können sich entwickeln; diese
bergen eine erhöhte Gefahr von bakteriell bedingten Erkrankungen wie der
Wundrose (Erysipel).
Verhindern kann man ein Lymphödem nicht, räumt Jungkunz ein. Seine gute
Nachricht: „Frühzeitig erkannt und fachgerecht behandelt, lassen sich Form
und Funktion der betroffenen Gliedmaßen erhalten und ein Fortschreiten der
Erkrankung unterbinden“. Das zeigen die jahrelangen Erfahrungen lymphologisch-dermatologischer Qualitätszirkel, berichtet der Experte.
Therapie der Wahl sei eine individuell konzipierte, komplexe physikalische
Entstauungstherapie (KPE), die manuelle Lymphdrainage, Kompressionsbehandlung und Bewegungstherapie mit einer sorgfältigen Hautpflege und,
falls erforderlich, Hauttherapie kombiniert. Die Behandlung chronischer
Lymphödeme ist meist lebenslang erforderlich.
„Die Versorgung der Patienten wird heute vorrangig durch lymphologisch
weitergebildete niedergelassene Dermatologen gewährleistet, die mit Physiotherapeuten zusammenarbeiten“, berichtet Jungkunz. Führt eine ambulante Therapie nicht zum gewünschten Erfolg, sollte eine Behandlung in einer lymphologischen Fachklinik erwogen werden, die eine tägliche Rundum-die-Uhr-Behandlung bietet. Wichtig sei zudem eine fundierte Schulung,
bei der die Patienten lernen, selbst Kompressionsverbände anzulegen oder
die Lymphdrainage durch eine individuelle Vorbehandlung des Abflussgebiets zu unterstützen.
Fax-Rückantwort
zurücksenden an BVDD PR Service (02251) 77 6 25 05
Ja, senden Sie uns auch weiterhin den HautInform-Infoletter zu aktuellen Themen rund um Haut und Haar be
vorzugt per: Post O
E-Mail O
Fax O (Bitte ankreuzen)
Ja, die Redaktion hat Interesse an einer Leser-, Zuhörer, bzw. Zuschaueraktion und nimmt den für Medien kostenlosen Expertenservice des BVDD gerne in Anspruch.
Redaktion: ______________________________________________________
PLZ:__________ Ort: ________________________________ Straße: _________________________________________
Tel.: _____________________________
Fax: ________________ E-Mail: ________________________________
Herunterladen