Hunde-Krankheiten 1

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Hunde-Krankheiten, die Hundehalter kennen sollten
Die Liste der Krankheiten, mit denen sich unsere Hunde herumschlagen können, ist ebenso lang wie
besorgniserregend und kein Hundehalter kann sie alle kennen. Die wichtigsten Erkrankungen sollten aber
jedem Mensch, der sein Leben mit einem Hund teilt, geläufig sein.
Erkältung
Auch Hunde können sich eine Erkältung einfangen – die Symptome kennen wir zur Genüge. Niesen und Husten
können die Folge sein. Auch wenn eine Erkältung harmlos sein kann, sollte immer ein Tierarzt hinzugezogen werden,
der durch eingehende Untersuchung abklärt, ob es sich auch wirklich nur um eine Erkältung handelt.
Denn Husten kann auch ein Symptom für ein Herzleiden oder eine ernste Infektionskrankheit sein. Auch kann eine
unbehandelte Erkältung oft eine Kehlkopfentzündung, verursacht durch den Hustenreiz, hinterlassen.
Bronchitis
Eine akute Bronchitis kann viele verschiedene Ursachen haben. Viren, Bakterien, Parasiten, Pilze oder auch Allergien
können eine Entzündung der Bronchien verursachen. Oft ist eine Bronchitis auch Folge einer unbehandelten Infektion
der oberen Atemwege. Das sicherlich auffälligste Symptom ist ein lauter und für den Hund unangenehm bis
schmerzhafter Husten.
Oft tritt eine starke, manchmal sogar eitrige Schleimsekretion auf. Das Allgemeinbefinden ist beeinträchtigt, in
fortgeschrittenem Stadium fällt dem Hund das Atmen schwer. Ob tatsächlich eine Bronchitis vorliegt und vor allem,
was Ursache dafür ist, muss der Tierarzt abklären. Je nach Diagnose stellt er die entsprechende Therapie zusammen.
Meist wird ein Schleimlöser verabreicht, damit der Hund den Schleim besser abhusten kann. Erkrankte Hunde sollten
warm gehalten und geschont werden.
Lungenentzündung
Eine Lungenentzündung ist eine ernst zu nehmende Krankheit, die unbehandelt schnell zum Tod des Hundes führen
kann. Bei einer Lungenentzündung ist das gesamte Lungengewebe, ausgehend von den Bronchien, entzündet. Auch
hier können die Ursachen sehr unterschiedlich sein: von Viren, Bakterien, Pilzen, Parasiten bis hin zu Toxinen, Gasen
oder auch Fremdkörpern gibt es viele mögliche Ausläster.
Oft entwickelt sich eine Lungenentzündung aus einer Bronchitis. Eine Lungenentzündung wird von mittelschwerem
bis schwerem Fieber, schlechtem Allgemeinbefinden, Apathie und Husten begleitet. Durch die
Sauerstoffunterversorgung können sich die Schleimhäute blau färben.
Charakteristisch ist der feuchte, rasselnde Husten, doch im Anfangsstadium kann eine Lungenentzündung auch ohne
Husten auftreten. Apathie und Fieber sind immer ein Grund, den Tierarzt schnellstmöglich aufzusuchen, er kann eine
Lungenentzündung rasch diagnostizieren.
Je nach Ursache der Lungenentzündung ist die Prognose für den Hund sehr unterschiedlich. Insbesondere bei
Virusinfektionen, die die Lunge befallen haben, ist die Krankheit nur schlecht behandelbar.
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Zwingerhusten
Zwingerhusten ist eine infektiöse Entzündung der Bronchien, die hochansteckend ist. Sie kann schnell zur
Lungenentzündung auswachsen und zum Tod des Hundes führen. Zwar gehört die Impfung gegen Zwingerhusten zum
Standard, jedoch treten Fälle von Zwingerhusten immer wieder auf, insbesondere an Orten, wo viele Hunde
zusammentreffen, wie Tierheime oder Hundeschulen. Charakteristisch ist ein trockener, kurzer Husten mit leichtem
Fieber, oft begleitet von Nasenausfluss. Ein Tierarzt kann rasch eine Diagnose stellen und die entsprechende
Behandlung einleiten.
Durchfall
Durchfall ist an und für sich keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom. Der Kot ist dünn bis wässrig, oft
auch schleimig oder blutig, und wird vermehrt, teilweise auch unkontrolliert abgesetzt. Oft hat der Hund vermehrt
Durst, nimmt rasch ab oder verhält sich apathisch. Ursache können sowohl Parasitenbefall sein als auch
Darmentzündungen, eine Infektionskrankheit, Vergiftungen oder andere organische Veränderungen. Nur ein Tierarzt
kann die Grunderkrankung feststellen, daher sollte mit der Konsultation nicht lange gewartet werden.
Magendrehung
Insbesondere unter den Besitzern von großen Hunden wie den Deutschen Doggen ist sie gefürchtet: Die
Magendrehung kann urplötzlich auftreten und schnell zum Tod des Hundes führen. Einzige Behandlungsmöglichkeit
ist eine Notoperation. Bei einer Magendrehung verdreht sich der Magen um seine eigene Achse, zwischen Speiseröhre
und Zwölffingerdarm, so dass sowohl Magenausgang als auch Mageneingang verschlossen ist und der Magen in Folge
der Gasproduktion auftreibt.
Der Hund kann sich nicht durch Erbrechen oder Verdauung Erleichterung verschaffen. Der aufgetriebene Magen
komprimiert sowohl Blutgefäße als auch das Zwerchfell, eine Sauerstoffunterversorgung aller Organe ist die Folge,
und binnen Stunden kann der Tod durch Kreislaufschock eintreten.
Besonders gefährdet sind grundsätzlich große Hunde und Hunde mit stark aufgezogenem Bauch und tiefem Brustkorb.
Auch ausgelassenes Spiel und Toben nach einer ausgiebigen Mahlzeit kann das Risiko einer Magendrehung erhöhen.
Symptomatisch ist der plötzlich aufgetriebene Leib, Apathie, Atemnot des Hundes, oft versucht er erfolglos zu
erbrechen. Später tritt ein Schock zustand ein. Bei Verdacht auf eine Magendrehung muss schnellstmöglich ein
notdiensthabender Tierarzt aufgesucht werden, denn nur eine Notoperation kann den Hund retten.
Hunde-Krankheiten, die Hundehalter kennen sollten - Teil 2
Bindehautentzündung
Bindehautentzündungen sind meist auch für den Laien leicht erkennbar. Die Augen tränen, sind gerötet und werden
vom Hund oft zugekniffen. Bindehautentzündungen können harmlos sein, wenn sie beispielsweise durch Zugluft
verursacht wurden oder ein kleiner Fremdkörper sich im Auge befindet.
Sondern die Augen dazu allerdings noch ein gelbliches Sekret ab, handelt es sich um eine eitrige
Bindehautentzündung, die meist bakteriell bedingt ist. In jedem Fall sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, der die
Ursache abklären und eine entsprechende Augensalbe verordnen kann. Einige Hunderassen wie beispielsweise
Dobermänner oder Collies neigen vermehrt zu Bindehautentzündungen.
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Grauer Star
Der Graue Star ist eine Eintrübung der Linse und tritt häufig bei Hundesenioren auf. Je nach Schweregrad kommt es
zu einer Sehbeeinträchtigung bis hin zur völligen Erblindung. Bei jungen Tieren gibt es die Möglichkeit, den Grauen
Star operieren zu lassen. Die Ursachen können mannigfaltig sein: Zuckerkrankheit, eine angeborene Anomalie, eine
Stoffwechselstörung.
Der Graue Star ist auch für den Laien durch den graublauen oder weislichen Schleier erkennbar. Eine Früherkennung
ist für Hundehalter sehr schwierig, da der Sehkraftverlust oft langsam eintritt und vom Hund mit seinem feinen
Geruchssinn kompensiert wird. Der Grüne Star dagegen ist nicht nur mit dem Verlust der Sehkraft verbunden, sondern
auch mit starken Schmerzen. Eine angeborene Fehlentwicklung, eine Bindegewebsstörung oder eine vorausgegangene
Entzündung kann die Ursache sein. Meist ist das Auge gerötet, die Pupillen sind geweitert und die Hornhaut wirkt
getrübt. Der Augeninnendruck ist erhöht, was für den Hund sehr schmerzhaft sein kann.
Viele Hunde reiben sich mit den Pfoten die Augen oder sind insgesamt leicht reizbar. In einem frühen Stadium kann
mit einer Senkung des Augeninnendrucks und entsprechenden Medikamenten geholfen werden, sofern der Sehnerv
und die Netzhaut noch nicht geschädigt sind. Leidet der Hund unter massiven Schmerzen, muss erwogen werden, das
Auge zu entfernen.
Progressive Retinaatrophie (PRA):
Die PRA ist eine vererbbare Augenkrankheit, die nicht behandelt werden kann und zur völligen Erblindung des
Hundes führt. Die Nerven- und Sinneszellen des Augen gehen langsam zugrunde, meist ist der Hund zunächst nur
Nachtblind, sieht zunehmend schlechter. Die meisten Hunde lernen, mit der Blindheit zu leben. Schmerzhaft ist die
PRA nicht. Bei Hunden vom Züchter sollte darauf geachtet werden, dass sie aus PRA-freien Beständen kommen.
Arthrose und Arthritis
Insbesondere ältere Hunde leiden oftmals unter Arthrose. Arthrose ist eine chronische Gelenkserkrankung, bei der
immer mehr Knorpelgewebe abgebaut und verknöchertes Gewebe aufgebaut wird. Dadurch werden die Gelenke steif
und unbeweglich. Aber auch Fehlstellungen oder falsche Belastungen, Verletzungen oder Entwicklungsstörungen
können zu Arthrose führen.
Der Gelenkknorpel wird rau, bei Bewegungen entsteht eine Reibung. Die ständige Reizung führt zu schmerzhaften
Entzündungen (Arthritis). Nach Bewegung beginnt der Hund plötzlich zu lahmen oder entlastet ein bestimmtes
Gelenk. In dem Fall sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Arthrose ist nicht heilbar, ihre Auswirkungen können nur verzögert oder gelindert werden. Deshalb ist eine Vorsorge
besonders wichtig. Insbesondere die sinnvolle Hunde-Ernährung im Wachstum – eher sparsam und nicht zu
energiereich, damit die Gelenke nicht durch zu schnelles Wachstum oder zu großes Gewicht belastet werden – ist
unerlässlich. Ein guter Tierarzt berät Hundehalter gerne über die richtige Ernährung im Wachstum.
Babesiose
Die Babesiose wird oft auch als Hundemalaria bezeichnet und ist eine infektiöse Form der Anämie. Oft führt die
Babesiose zu einer Gelbsucht. Babesiose wird durch Zecken übertragen, die Inkubationszeit dauert etwa 2 Tage bis 5
Wochen. Als erste Symtome äußert sich Unwohlsein, hohes Fieber und Teilnahmslosigkeit. Oft sind Milz und Leber
vergrößert. Unbehandelt endet die Babesiose häufig tödlich, bei den genannten Symptomen sollte umgehend ein
Tierarzt konsultiert werden. Die Gefahr einer Babesiose-Übertragung macht den Zeckenschutz besonders wichtig.
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Leishmaniose
Insbesondere im Auslandstierschutz spukt immer wieder ein Gespenst umher: Die Leishmaniose. Leishmaniose ist
eine Erkrankung der Haut und Eingeweide, die vor allem im Mittelmeerraum verbreitet ist und durch die
Sandstechmücke verbreitet wird. Da die Inkubationszeit bis zu 18 Monate betragen kann, wird die Krankheit oft nicht
erkannt, da kein kausaler Zusammenhang mehr mit einem Auslandsaufenthalt gesehen wird.
Der Hund verliert drastisch an Gewicht, die Haut wird schuppig und rissig, das Fell wird stumpf und schütter.
Fieberschübe, Durchfall, Nasenbluten, Lahmheit und Augenentzündungen sind weitere Symptome. Leishmaniose ist
nicht heilbar, der Erreger kann lediglich zurückgedrängt werden. Eine konsequente Therapie kann dem Hund
allerdings viele weitere beschwerdefreie Jahre schenken, wobei Rückfälle nie ausgeschlossen sind.
Eine Impfung gegen die Leishmaniose gibt es nicht, daher ist der Schutz vor dem Stich der Sandmücke besonders
wichtig. Wer einen Urlaub mit Hund in der Mittelmeerregion plant, sollte sich unbedingt vorher beim Tierarzt beraten
lassen.
Herzinsuffizienz
Husten, Atemnot und Schlappheit können nicht nur Symptome einer Erkältung sein, sondern auch einer
Herzschwäche. Herzschwächen kommen bei Hunden gar nicht so selten vor und können viele unterschiedliche
Ursachen haben und sehr unterschiedlicher Art sein. Etwa jeder zehnte Hund ist davon betroffen. Folge sind
Stauungen im Blutkreislauf, was die Aufrechterhaltung der Organfunktionen beeinträchtigen kann.
Der Hund wirkt insgesamt schlapp und wenig belastbar, hat mitunter Atembeschwerden. Ein Tierarzt kann durch
Ultraschall die Art des Herzfehlers herausfinden und eine Therapie festlegen. Herzleiden sind nicht heilbar, aber mit
einer entsprechenden medikamentösen Einstellung können Hunde oft noch viele schöne Jahre verleben. Dies ist aber
nur bei einer frühzeitigen Erkennung möglich. Insbesondere ältere Hunde sollten deshalb regelmäßig zur
Routineuntersuchung erscheinen.
Blasenentzündung
Die Symptome einer Blasenentzündung erkennt ein aufmerksamer Hundehalter meist rasch: Der Urin wird vermehrt
und oft nur tröpfchenweise abgesetzt, oft zeigt der Hund dabei Anzeichen von Schmerz. Auch unkontrolliertes
Absetzen von Urin kann ein Hinweis auf eine Blasenentzündung sein.
Ein gestörtes Allgemeinbefinden und Fieber sind möglich, aber müssen nicht zwangsläufig auftreten. Oft ist der Urin
anders gefärbt oder getrübt. Die Ursachen können verschieden sein, eine Unterkühlung ist ebenso möglich wie ein
bakterieller Infekt oder auch Blasensteine. In jedem Fall sollte der Tierarzt den Hund untersuchen und eine Therapie
verordnen.
Epilepsie
Epilepsie kommt bei Hunden gar nicht so selten vor, manche Rassen neigen stärker dazu als andere. Epilepsie ist ein
Anfalls leiden: Muskelkrämpfe mit oder auch ohne Bewusstseinseinschränkungen sind symptomatisch. Diese Krämpfe
sind motorische Überreaktionen, die durch eine erhöhte Erregbarkeit des zentralen Nervensystems verursacht werden.
Der Hund fällt oft einfach um, zittert, zuckt mit den Gliedmaßen, speichelt und schäumt, hat geweitete Pupillen,
Ohnmachtsanfälle und verliert die Kontrolle über Darm- und Blasenfunktion.
Epilepsie ist für Hundehalter sehr einschüchternd, aber für den Hund nicht tödlich. Epilepsie kann angeboren sein oder
in Folge einer anderen Krankheit auftreten. Ein Tierarzt muss die Ursache feststellen und eine geeignete Medikation
festlegen. Wichtig ist auch die Schulung der Hundehalter, damit sie bei einem epileptischen Anfall für die Sicherheit
des Hundes und aller Familienmitglieder sorgen können. Auch eine Ernährungsumstellung kann sinnvoll sein.
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© Alle Rechte vorbehalten. Gudrun Altendorfer
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