Protokoll zum Anfängerpraktikum Operationsverstärker Gruppe 2, Team 5 Sebastian Korff Frerich Max 05.05.06 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung -3- 2. Versuchsdurchführung -4- 2.1 Frequenzgang des invertierenden Verstärkers -4- 2.1.1 Grundlagen -4- 2.1.2 Durchführung -6- 2.2 Funktionsweise und Frequenzgang eines Integrators -8- 2.2.1 Grundlagen -8- 2.2.2 Durchführung -9- 2.3 Funktionsweise und Frequenzgang eines Differentiators -11- 2.3.1 Grundlagen -11- 2.3.2 Durchführung -12- 3. Beantwortung der Fragen -14- Literaturverzeichnis Anhang 2 1. Einleitung Der Operationsverstärker (Abk. OP, OPV, OV, OpAmp) ist ein Halbleiterbauelement der Elektronik. Er besitzt einen invertierenden (-) und einen nicht-invertierenden Eingang (+), sowie einen Ausgang, an welchem die verstärkte Eingangsspannungs-Differenz erscheint. U+ invertierend Nicht invertierend + Eingang Ausgang UAbb.1: Schaltsymbol eins Operationsverstärkers In Abb. 1 ist auch die Versorgungsspannung U mit dargestellt, wobei diese in Schaltbildern zur Wahrung der Übersichtlichkeit meist weggelassen wird. Die Funktion eines OPs lässt sich in einem großen Bereich durch seine äußere Beschaltung bestimmen und verändern. Q1 Q2 Abb.2: Grundschaltung eines Differenzverstärkers Prinzipiell funktioniert Differenzverstärker. ein Letzterer Operationsverstärker besteht aus zwei wie 1 ein Transistoren, Gegentaktdie einen gemeinsamen Emitter-Widerstand RE besitzen. Der Strom durch RE ist die Summe der Ströme durch Q1 und Q2. Wenn nun die angelegte Spannung am rechten Eingang größer ist als am linken, so wird durch Q1 mehr Strom fließen. Die Spannung am Kollektor von Q1 sinkt daher. Da die Summe der beiden Ströme aber konstant ist, fließt durch Q2 entsprechend weniger Strom, die 1 Entnommen aus: Reuter, Dr. Rainer: Übungen zu E-Dynamik und Optik, Oldenburg, 2006 3 Spannung am Kollektor von Q2 steigt daher. Die Ausgangsspannung wird zwischen den beiden Kollektoren abgenommen, d.h. zwischen den beiden Punkten, deren Spannungen sich gegensinnig ändern, wenn zwischen den Eingängen eine Differenz besteht. Wenn an beiden Eingängen eine gleiche Spannung anliegt, ist das Ausgangssignal im Idealfall Null („Gleichtaktunterdrückung“). Da wir aber den OP als „Black Box“ behandeln sollen, werden wir nicht detaillierter auf die Funktionsweise eingehen. Seinen Namen hat er noch aus der Zeit der elektronischen Analogrechner. Der Name stammt von einem seiner ersten Einsatzgebiete – dem Ausführen von Rechenoperationen. Mit ihm wurden und werden auf analoge Weise mathematische Berechnungen (so genannte „Operationen“) ausgeführt. Die ersten Operationsverstärker wurden mit Hilfe von Elektronenröhren aufgebaut. Deren Verstärkerschaltungen. Entwicklung Eine erlaubte weitere wichtige den Aufbau Vorraussetzung praktischer war die Rückkopplungstheorie von HAROLD S. BLACK und die Arbeiten von HARRY NYQUIST und HENDRIK WADE BODE. Damit waren zu Beginn des zweiten Weltkrieges die Elemente für die Entwicklung von Operationsverstärkern vorhanden, und die Entwicklung konzentrierte sich zunächst auf Verstärker für wehrtechnische Anwendungen, wie z.B. Geschützsteuerungen. 2 Abb.3: Röhrenoperationsverstärker aus dem Jahr 1952 „Philbrick Modell K2-W“ (links) und das spätere Modell „Philbrick Modell P45“ (rechts) aus dem Jahr 1960 Die Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg verlief hin zu fertigen Modulen, zunächst noch auf Röhrenbasis (siehe Abb. 3 links). Als brauchbare 2 Entnommen aus: http://www.philbrickarchive.org/ (13.04.06) 4 Transistoren verfügbar waren, wurden auf ihrer Basis erheblich kleinere und stromsparendere und nahezu verschleißfreie Module entwickelt (siehe Abb. 3 rechts). Eine weitere Verkleinerung wurde durch die Hybridtechnik ermöglicht, bei der die unverpackten Transistoren als Chips zusammen mit anderen Bauelementen auf einem Keramiksubstrat montiert wurden. Mit der Entwicklung der integrierten Schaltkreise wurde dann ab 1962 die Fertigung eines kompletten Operationsverstärkers auf einem einzigen Chip möglich. 2. Versuchsdurchführung Der OP bietet eine große Bandbreite an möglichen Verwendungen, die endgültige Funktion wird lediglich durch die externe Beschaltung bestimmt. Bei den im Nachfolgenden genannten, einfachen Schaltungen wird immer von einem idealen Operationsverstärker ausgegangen. 2.1 Frequenzgang des invertierenden Verstärkers 2.1.1 Grundlagen R2 R1 + Abb.4: Beschaltung eines invertierten Verstärkers mit den Widerständen R1 und R2 Ein Operationsverstärker versucht mit Hilfe seines Ausgangssignals die Differenzspannung an seinen Eingängen auf Null zu halten. In der angegebenen Beschaltung kann deshalb angenommen werden, dass sich am (-)-Eingang Massepotential einstellt (Virtuelle Masse). Der Widerstand R1 liegt dann zwischen Eingangsspannung und Masse und R2 zwischen Ausgangsspannung und Masse. Da weiterhin angenommen werden kann, dass kein Strom in den (-)-Eingang fließt, muss der gesamte Strom I, der sich in R1 einstellt, auch in R2 fließen und an R2 eine Spannung hervorrufen, die wiederum mit der Ausgangsspannung identisch ist. Dadurch ergibt sich (1) U Ausgang = −U R2 = − I ⋅ R2 = − U Eingang R1 ⋅ R2 = − R2 ⋅ U Eingang R1 5 Dadurch, dass diese Schaltung die Eingangsspannung invertiert und um den Faktor V = U2 R = 2 verstärkt, ergibt sich der Name dieser Schaltung. Ein U1 R1 Mangel dieses Verstärkers ist der relativ niedrige Eingangswiderstand. Er kann mit dem Widerstand R1 bestimmt werden. Bei hoher Verstärkung muss der Widerstand R2 einen übermäßig hohen Wert haben. Da aber ein Verstärkungsfaktor von 1 möglich ist, kann der invertierende Verstärker als Filterschaltung und Analogrechenverstärker verwendet werden. Bei realen Verstärkern zeigt sich im Gegensatz zu (1) keine konstante Verstärkung, sondern eine Frequenzabhängigkeit gemäß Abb. 5. Abb.5: Frequenzgang des Verstärkungsfaktors V eines realen Operationsverstärkers VS ist die Soll-Verstärkung, v g die 3 dB Grenzfrequenz und vT die Transitfrequenz Beträgt die Verstärkung V bei steigender Frequenz v nur noch VS , so ist die 2 3 dB Grenzfrequenz v g erreicht, und der Verstärkungsfaktor nimmt um den selben Faktor ab, um den die Frequenz zunimmt. Wird das Signal nicht mehr verstärkt ( V = 1 ), so ist die Transitfrequenz vT erreicht. Sie ermöglicht in der Regelungstechnik die „Schnelligkeit“ eines Systems zu definieren. Es gilt (2) vT = V S ⋅ v g . 2.1.2 Durchführung Es soll nun die Frequenzabhängigkeit eines invertierenden Verstärkers untersucht werden. Dazu wurden 3 Messreihen mit einer Schaltung gemäß Abb. 4 mit aufgenommen verschiedenen und jeweils der Widerständen R 2 = {2kΩ , 10kΩ , 100kΩ} Verstärkungsfaktor V ermittelt. Als 6 Eingangswiderstand benutzen wir R1 = 1,021 kΩ ± 1% und als Eingangsspannungssignal wählen wir eine sinus-förmige Wechselspannung mit einer Amplitude von U 1 = 50mV , einem DC-Offset von 0 V und einer variablen Frequenz v gemäß folgender Aufstellung inkl. der jeweiligen Größtfehler ΔV : R 2 = 99 , 7 k Ω ± 1 % 0 ≤ v ≤ 20kHz ΔV = 0,986 R 2 = 9,99kΩ ± 1% 0 ≤ v ≤ 300kHz ΔV = 0,107 R 2 = 1,9 kΩ ± 1% 0 ≤ v ≤ 1MHz ΔV = 0,029 Daraus ergaben sich folgende Frequenzgänge: 100 v / kHz 90 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 V 80 70 60 50 1 10 V v / kHz 94,4 93,6 92 90,4 88,8 87,2 85,6 84 81,6 79,2 76,8 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 V 74,4 72 68,8 67,2 64,8 62,4 60 58,4 57,6 55 νg ν / kHz Abb.6: Frequenzgang des Verstärkungsfaktors V mit Sollverstärkung 3 dB Grenzfrequenz v g ≈ 12,5 kHz für R 2 = 99,7 kΩ ± 1% VS , 0 ≤ v ≤ 20 kHz im Bereich 10 9 v / kHz V v / kHz V 8 0 15 30 45 60 75 90 105 120 135 150 7 V 6 5 4 νg 10 100 9,44 9,28 9,04 8,72 8,48 8,1 7,84 7,36 7,2 6,56 6,4 165 180 195 210 225 240 255 270 285 300 6 5,76 5,44 5,2 4,88 4,72 4,56 4,32 4,16 4 ν / kHz Abb.7: Frequenzgang des Verstärkungsfaktors V mit Sollverstärkung 3 dB Grenzfrequenz v g ≈ 120 kHz für R 2 = 9,99kΩ ± 1% im Bereich VS , 0 ≤ v ≤ 300 kHz 2 v / MHz 0 0,05 0,1 0,15 0,2 V 1,9 1,86 1,84 1,8 1,76 v / MHz 0,55 0,6 0,65 0,7 0,75 V 1,42 1,38 7 1,3 1,28 1,24 Abb.8: Frequenzgang des Verstärkungsfaktors V mit Sollverstärkung 3 dB Grenzfrequenz v g ≈ 450 kHz für R 2 = 1,9kΩ ± 1% im Bereich VS , 0 ≤ v ≤ 1 MHz Aus den grafisch interpolierten Werten von v g lässt sich nun das VerstärkungsBandbreite Produkt (Transitfrequenz) mittels Gleichung (2) für die 3 Messungen angeben: R 2 = 99 , 7 k Ω ± 1 % 0 ≤ v ≤ 20kHz vT = 1,25 MHz R 2 = 9,99kΩ ± 1% 0 ≤ v ≤ 300kHz vT = 1,2 MHz R 2 = 1,9 kΩ ± 1% 0 ≤ v ≤ 1MHz vT = 0,9 MHz Erwartungsgemäß müsste das Ergebnis bei allen Messungen gleich sein. Wir haben jedoch eine kleine Abweichung in der letzten Messung, was wahrscheinlich auf ein ungenaues Ablesen der Werte auf dem Oszilloskop zurückzuführen ist. 2.2 Funktionsweise und Frequenzgang eines Integrators 2.2.1 Grundlagen Der invertierende Verstärker eignet sich hervorragend als aktiver Filter. Der Grund ist der Verstärkungsfaktor V, der Null sein kann. Die Grundschaltung des Integrators ist der invertierende Verstärker. Der Rückkopplungswiderstand ist durch einen Kondensator ersetzt. Mit dem Kondensator wird die Rückkopplung vom Ausgang auf den Eingang frequenzabhängig gemacht. Dadurch wird die ganze Schaltung frequenzabhängig. Mit steigender Frequenz nimmt die Ausgangsspannung ab. Damit ist klar, dass der Integrator wie ein aktiver Tiefpass arbeitet. Ein RC-Glied mit parallel geschaltetem Kondensator und in Reihe geschalteten Widerstand hat ähnliche Filtereigenschaften. 8 C R + Abb.9: Beschaltung eines Integrators mit dem Widerstand R und dem Kondensator C Für die Ausgangsspannung ergibt sich folglich durch Anwenden der Knotenund Maschenregel (siehe auch Helmers: „Skript zum APR 2“): t (3) U Ausgang t 1 1 =− U Eingang dt + U Ausgang 0 = − ∫ U Eingang dt + U Ausgang 0 ∫ τ 0 R⋅C 0 Der Operationsverstärker versucht durch Erhöhen der Ausgangsspannung den Kondensator C mit Strom zu laden, bis die maximale Ausgangsspannung erreicht ist. Der Kondensator C lädt sich über den Widerstand R1 mit dem Strom IC auf. Dabei steigt die Ausgangsspannung an. Wechselt die Eingangsspannung die Polarität, entlädt sich der Kondensator wieder. Die Ausgangsspannung sinkt und die Eingangswiderstand R ab. Das Produkt Eingangsspannung fällt über dem 1 wird Integrator-Beiwert genannt. R ⋅C Für den Verstärkungsfaktor dieser Schaltung gilt V = U2 1 . = U 1 ω ⋅ RC 2.2.2 Durchführung Für diesen Versuch wird eine Integratorschaltung gemäß Abb. 9 mit R = 1,021kΩ ± 1% und C = 10nF ± 10% aufgebaut. Als Eingangssignal dient jeweils ein Rechteck-, Dreieck- und Sinussignal mit einer Amplitude von 50mV und einer Frequenz von v = 1 kHz . Eingangs- und Ausgangsspannung werden via Oszilloskop ausgegeben. Nach Gleichung (3) müssten sich folgende Ausgangssignale U 2 durch Integration über der Zeit t der Eingangssignale U 1 ergeben: • Rechteckspannung U 1 = ±U 0 U2 = m 1 ⋅U 0 ⋅ t R ⋅C • Dreieckspannung U 1 = ±U 0 ⋅ t U2 = m 1 1 ⋅ U 0 ⋅ t² R⋅C 2 9 • U 1 = U 0 ⋅ sin (ω ⋅ t ) Sinusspannung 3 U2 = 1 ⋅ U 0 ⋅ cos (ω ⋅ t ) R⋅C Es ergaben sich bei unserer Messung folgende schematische Oszillogramme (siehe auch Anhang): Recheck -> Dreieck Sinus -> Cosinus (Phasenverschiebung von 90°) Dreieck -> sinusähnlich 4 Abb.10: Schematische Darstellung der Eingangs- und Ausgangssignale Ue und Ua einer Integratorschaltung Die Beobachtungen entsprechen also den Erwartungen, da es sich bei der Ausgangsspannung jeweils um das integrierte und invertierte Signal der Eingangsspannung handelt. Erwartungsgemäß tritt bei dem Sinus- Eingangssignal eine Phasenverschiebung von 90° auf. Zur Messung des Frequenzgangs des Integrators wurden 10 SpannungsAusgangs-Amplituden für ein Sinus-Eingangssignal im Bereich 0 ≤ v ≤ 10kHz aufgenommen und grafisch ausgewertet: v / kHz 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 V 1 V 2,00 1,06 0,76 0,56 0,45 0,36 0,29 0,26 0,22 0,20 ΔV 0,17 0,09 0,06 0,04 0,03 0,03 0,02 0,02 0,02 0,02 0,1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 ν / kHz R = 1,021kΩ ± 1% und C = 10nF ± 10% im Bereich 1 ≤ v ≤ 1 0 kHz inkl. Linear Fit mit V (v) = −1,014v + 0,336 Abb.11: Frequenzgang des Verstärkungsfaktors V eines Integrators für 3 4 ω = 2 ⋅π ⋅ v http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0412061.htm (09.05.06) 10 Erwartungsgemäß ergibt sich bei doppel-logarithmischer Darstellung des Frequenzganges eine Lineare Ausgleichsgerade mit der annähernden Steigung von ≈ -1 (genau: − 1,021 ± 0,039 ). 2.3 Funktionsweise und Frequenzgang eines Differentiators 2.3.1 Grundlagen Die Grundschaltung des Differentiators ist der invertierende Verstärker. R C + Abb. 12: Beschaltung eines Differentiators mit dem Widerstand R und dem Kondensator C Der Eingangswiderstand ist durch einen Kondensator C ersetzt. Dadurch bekommt die Schaltung einen zeitabhängigen Faktor. Mit zunehmender Frequenz nimmt die Ausgangsspannung zu. Damit wirkt der Differentiator wie ein Hochpass. Ein RC-Glied mit ähnlichen Eigenschaften besteht aus einem in Reihe geschalteten Kondensator und einem parallel geschaltetem Widerstand R. Die Eingangsspannung fällt über dem Kondensator ab. Die Ausgangsspannung fällt über den Gegenkopplungswiderstand R ab. Je nach Polarität der Eingangsspannung wird der Kondensator C ge- oder entladen. Der Strom durch R verursacht den Ausgangsspannungsabfall. Im Arbeitspunkt am invertierten Eingang des OP’s ist wiederum die Summe aus Kondensatorstrom IC und Widerstandstrom IR gleich Null. Aus der Maschenregel folgt für die beiden Strommaschen demnach: (4) I C = C ⋅ U& Eingang und I R = U Ausgang R Eingesetzt in I C + I R = 0 erhält man (5) C ⋅ U& Eingang = − ⇔ U Ausgang U Ausgang R = − R ⋅ C ⋅ U& Eingang Die Differentiatorschaltung neigt sehr stark zum Schwingen. Der Grund liegt in der Gegenkopplung, die bei höheren Frequenzen eine Phasennacheilung von 90° verursacht. Sie addiert sich zur Phasennacheilung des 11 Operationsverstärkers. Dadurch wird die Schaltung instabil. Deshalb schaltet man normalerweise einen Widerstand R2 in Reihe vor den Kondensator C. Für den Verstärkungsfaktor dieser Schaltung gilt V = U2 = ω ⋅ RC . U1 Die praktische Realisierung eines reinen Differenzierers ist nur eingeschränkt möglich, so dass dieser meist in Kombination mit Proportionalverstärker und Integrator (PD- und PID-Regler) eingesetzt wird. 2.3.2 Durchführung Für diesen Versuch wurde eine Schaltung gemäß Abb. 12 mit R = 1,021kΩ ± 1% und C = 100nF ± 10% aufgebaut. Es werden nun wie in 2.2.2 Rechteck-, Dreieck- und Sinusspannung mit einer Amplitude von 50mV und einer Frequenz von 1 kHz an den Eingang angelegt. Durch Differenzieren nach der Zeit gemäß Gleichung (5) erhält man folgende theoretisch zu erwartende Werte: • Rechteckspannung U 1 = ±U 0 U 2 = 0 ∨ U 2 = ±∞ • Dreieckspannung U 1 = ±U 0 ⋅ t U 2 = mR ⋅ C ⋅U 0 • Sinusspannung U 1 = U 0 ⋅ sin (ω ⋅ t ) U 2 = − R ⋅ C ⋅ U 0 ⋅ ω ⋅ cos (ω ⋅ t ) Es ergaben sich bei unserer Messung folgende schematische Oszillogramme (siehe auch Anhang): Sinus -> -Cosinus (Phasenverschiebung von 90°) Recheck -> Peaks Dreieck -> Rechteck Abb.13: Schematische Darstellung der Eingangs- und Ausgangssignale Ue und Ua einer Differentiatorschaltung Wie man sieht, handelt es sich bei den Ausgangssignalen und die invertierte zeitliche Ableitung der Eingangssignale. Außerdem ist ebenso eine Phasenverschiebung von 90° zu erkennen um die die Ausgangsspannung „voraus eilt“. Die Peaks bei dem Rechtecksignal sind dadurch zu erklären, dass die Steigung an den Flanken der Rechteckspannung jeweils unendlich groß ist. Bei groß dargestellter Zeit t erhält man den optischen Eindruck von 12 Nadelimpulsen, obwohl die fallende Flanke bei genauer Betrachtung eine exponentielle Form hat. Zur Messung des Frequenzgangs des Differentiators wurden 10 SpannungsAusgangs-Amplituden für ein Sinus-Eingangssignal im Bereich 0 ≤ v ≤ 10kHz aufgenommen und grafisch ausgewertet. Dabei wurde ein Kondensator mit C = 10nF ± 10% verwendet: v / kHz 0,7 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0,6 0,5 0,4 V 0,3 0,2 V 0,06 0,13 0,19 0,25 0,31 0,37 0,44 0,50 0,56 0,61 ΔV 0,01 0,01 0,02 0,03 0,04 0,04 0,05 0,06 0,06 0,07 0,1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 ν / kHz R = 1,021kΩ ± 1% C = 10nF ± 10% im Bereich 1 ≤ v ≤ 1 0 kHz inkl. Linear Fit mit V (v) = 0,983v − 1,191 Abb.14: Frequenzgang des Verstärkungsfaktors V eines Differentiators für Erwartungsgemäß ergibt sich bei doppel-logarithmischer sowie auch schon bei linearer Darstellung des Frequenzganges eine Lineare Ausgleichsgerade mit der annähernden Steigung von ≈ 1 (genau: 0,983 ± 0,057 ). 13 und 3. Beantwortung der Fragen Frage 1: siehe 2.2.1 Frage 2: siehe 2.3.1 Frage 3: siehe 2.3.1 Frage 4: siehe 2.2.2 und Anhang Frage 5: siehe 2.3.2 und Anhang 14 Literaturverzeichnis Breuer, Hans, dtv-Atlas Physik, 6. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG München, September 2005 Helmers, Dr. Heinz, Skript zum Anfängerpraktikum Physik II, CvO Universität Oldenburg, Institut für Physik, April 2006 15 Anhang Größtfehler Berechnung: 16