Update Magazine

Werbung
IV / 2013
Update
Das Kundenmagazin von
Allianz Global Investors
für institutionelle Investoren
Risiken intelligent eingehen.
Oder eingehen!
Warum die „Reise in neue Gefilde“ für
Investoren eine Notwendigkeit ist
06
16
24
SMART RISK
Investieren mit „Smart Risk“ in Zeiten
finanzieller Repression
AUSBLICK
Ausblick 2014: Riskant ist es, nicht in riskanten
Anlagen investiert zu sein
RISK PARITY
Mit „Risk Parity“ risikobewusst investieren
Verstehen. Handeln.
06
SMART RISK
16
AUSBLICK
Investieren mit „Smart Risk“ in Zeiten
finanzieller Repression
Ausblick 2014: Riskant ist es,
nicht in riskanten Anlagen
investiert zu sein
24
SPOTLIGHTS
Neues aus der Welt von
Allianz Global Investors
RISK PARITY
Mit „Risk Parity“ risikobewusst investieren
04
INTERVIEW
„Herr Saichin, ist es klug oder riskant,
jetzt in Schwellenlandanleihen zu
investieren?“
34
Update IV/2013
EDITORIAL
Risiken intelligent eingehen –
Plädoyer für mehr Mut zur Aktienanlage
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Weltwirtschaft erholt sich zwar, sie steht aber
weiterhin auf wackeligem Fundament: Die Geschäftserwartungen der Unternehmen sind nach wie vor niedrig,
und die Politik tut sich schwer damit, Antworten auf die
unverändert bestehenden enormen Herausforderungen
zu geben. Gleichzeitig sind die Anleger mit der finanziellen Repression konfrontiert, die von Nullzinspolitik
und Geldmengenausweitung geprägt ist. Zwar hat im
Finanzsektor eine Rekapitalisierung stattgefunden, doch
sind die Staatsschulden gestiegen – im Ergebnis ist die
Verschuldung der Volkswirtschaften so hoch wie bei
Ausbruch der Finanzkrise. Insgesamt hat sich das
Ausmaß der Kreditfinanzierung nicht verringert, effektiv
sind keine Schulden getilgt worden – oder doch?
Die finanzielle Repression wirkt im Verborgenen, indem
die Geldpolitik die Zinsen absichtlich unterhalb der
Teuerungsrate hält. Anleger müssen einen klaren
Kaufkraftverlust akzeptieren – oder ein höheres Maß an
Risiko eingehen. Wie sollten sie sich nun verhalten, um
die notwendige Balance aus Risiko und attraktiven
Ertragsaussichten zu erreichen?
Aktien erlauben Zugang zum Gewinnwachstum von
Unternehmen weltweit, deren Geschäft oft dynamisch
expandiert. Hinzu kommt, dass speziell europäische Firmen
inzwischen mehr als die Hälfte ihrer Erträge außerhalb
Europas erzielen. Sie profitieren von der Erholung der
US-Wirtschaft und von Marktsegmenten in Schwellenländern, die weiterhin von kräftigem Wachstum geprägt sind.
Aktien bieten eine Beteiligung an Unternehmen, die
investieren und wachsen wollen sowie ihren Eigentümern Erträge in Form von Kurszuwächsen und Dividenden ermöglichen. Das Thema Kursgewinne ist für viele
Anleger indes heikel, da sie dafür die höheren Kurs-
schwankungen in Kauf nehmen müssen. Jedoch zeigt die
Betrachtung historischer Zeiträume, dass Aktien auf
lange Sicht auch inflationsbereinigt positive (Real-)Erträge
erzielen konnten. In Zeiten der finanziellen Repression
spielen Dividenden eine besonders wichtige Rolle, da
die Erträge infolge der Nullzinspolitik der Notenbanken
ebenfalls niedriger ausfallen. Dabei werden die Aktienerträge durch Dividendenzahlungen und Dividendenwachstum verstärkt und ermöglichen einen positiven
Verzinsungseffekt über die Inflationsrate hinaus.
Langfristig orientierte Investoren sollten Schwächephasen
an den Börsen dazu nutzen, ihre Aktienengagements
auszubauen. Die Anlage in Aktien ist eine mögliche
Konsequenz, dass die finanzielle Repression länger
Bestand haben wird und dadurch geprägt ist, Inflation zu
erzeugen und das Wirtschaftswachstum anzuregen. 2013
hat sich die finanzielle Repression bereits in schrumpfenden Erträgen vieler Anleihenportfolios bemerkbar
gemacht. Dagegen haben Aktien kräftige Kurszuwächse
erzielt und die zukünftige Kaufkraft der Aktionäre erhöht.
Daher sollten sich Anleger auch 2014 für das intelligente
Eingehen von Risiken entscheiden und ihre Einstellung
zur Aktienanlage mutig ändern.
Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche Ihnen und
Ihrer Familie im Namen von Allianz Global Investors ein
gesegnetes Weihnachtsfest und für das Jahr 2014
Gesundheit und weiterhin Erfolg.
Herzlichst
Ihr
Neil Dwane
CIO European Equity, Allianz Global Investors
Spotlights
Neues aus der
Welt von Allianz
Global Investors
U PDA TE-MAGAZIN
AU S B L ICK
K A P I T A L M A R K T I NFO R M A T I O NE N
Digitales Zuhause
Global Strategic Outlook, 4. Quartal 2013
FridayMail
Das Update-Magazin können Sie nun alternativ und zusätzlich zur gedruckten Ausgabe auch online lesen. Das Portal sammelt und veröffentlicht alle Artikel und Beiträge unseres vierteljährlich erscheinenden Magazins, welches in der Printversion
mittlerweile europaweit in vier Sprachen
(Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch) erscheint. Das für eine Vielzahl von
Endgeräten und Browser optimierte Portal
ist derzeit in englischer und deutscher
Sprache verfügbar. Eine klare Gliederung
nach Themen und Ausgaben sowie
moderne Suchfunktionen nach Schlagworten, Autoren oder „most liked/most
viewed“ erleichtern eine einfache und
schnelle Orientierung. Die kompletten
Ausgaben oder auch einzelne Artikel
können Sie mit einem Klick als PDF in den
vier genannten Sprachen downloaden.
Ist 2013 der Anfang vom Ende der großen
Finanzkrise? Das US-Wachstum legte
überraschend zu und die Finanzmärkte
könnten ebenfalls den Anfang vom Ende
dieser Krise gesehen haben. Lesen Sie
mehr über die globalen Aktienmärkte, das
globale Anleihenumfeld sowie Multi Asset
Anlagen. Der Global Strategic Outlook für
das vierte Quartal 2013 befasst sich zudem
insbesondere mit dem Thema Verschuldung und gibt einen Ausblick für geeignete Nachhaltigkeitsstrategien.
Interesse an vertiefenden Kapitalmarktinformationen und den neuesten Analysen
von Allianz Global Investors? Gerne bieten
wir unseren Lesern/Kunden exklusiv den
kostenlosen Service unserer FridayMail an.
Jede Woche veröffentlichen wir hierin die
aktuellsten Studien unseres Hauses. Und
darüber hinaus analysieren unsere Kapitalmarktstrategen in einem Wochenrückund Wochenausblick die jüngsten Marktereignisse. Schicken Sie uns bei Interesse
eine E-Mail an
[email protected]
(Stichwort: FridayMail)
oder sprechen Sie einfach ihren
AllianzGI-Kundenbetreuer an.
LESEN SIE MEHR UNTER
www.updatemagazineonline.com/de
4
LESEN SIE MEHR UNTER
www.allianzgi.de/GSO
Update IV/2013
DI ALOG
V E R NE T ZUNG
Institutional Money Kongress 2014
Soziale Medien
Am 25. und 26. Februar 2014 findet – nunmehr zum siebten Mal –
der Institutional Money Kongress im Congress Center Messe
Frankfurt statt. An dieser führenden Fachveranstaltung für
institutionelle Kapitalanleger werden mehr als 60 Aussteller und
600 institutionelle Kunden teilnehmen. Die Kongressteilnehmer
erwartet bei dieser Auflage des Branchentreffs wieder ein interessantes Programm, z. B. die übergeordneten Vorträge internationaler Finanzexperten. So werden etwa der ehemalige EZB-Chefökonom Prof. Jürgen Stark und der Wirtschaftsnobelpreisträger
2001, Michael Spence, am Rednerpult stehen. Gespräche mit ausgewählten Anlageexperten bieten darüber hinaus die Möglichkeit
zu vertiefender Information. Auch Allianz Global Investors ist mit
einem Stand vertreten und freut sich, Sie dort zu treffen. Treten Sie
mit uns in den Dialog zu den verschiedenen Aspekten von „Taking
smart risk“. Unsere Referenten Dr. Wolfgang Mader, Head of Asset
Allocation Strategies und Head of Economic Scenario Generation
(risklab GmbH), Michael Schütze, Head of Institutional Business
Development Corporates, sowie Dr. Klaus Teloeken, CIO Systematic
Equities, freuen sich auf einen persönlichen Austausch mit Ihnen in
den angebotenen Workshops und Gruppengesprächen. Neben
diesen Experten stehen Ihnen auch unsere Kundenbetreuer für
Gespräche am Stand oder bei einem Espresso gerne zur Verfügung.
Die Bedürfnisse unserer Kunden genau zu verstehen, ist der
Schlüssel zu erstklassigem Service. Daher ist es uns wichtig, auch
im Bereich der sozialen Medien am Puls der Zeit zu bleiben. Daher
bieten wir Ihnen nun die Möglichkeit, sich über Twitter, YouTube
und Soundcloud Einblicke in die Kapitalmärkte zu verschaffen.
· Globale Einblicke in englischer Sprache erhalten Sie täglich unter
www.twitter.com/allianzgi_view
· Nachrichten, Meinungen und vieles mehr mit Fokus auf
Deutschland finden sich unter
www.twitter.com/allianzgi_de
Wussten Sie, dass Sie auch ohne einen eigenen Account alle
Nachrichten lesen können? Legen Sie sich ein Lesezeichen für die
URL an und rufen Sie die Seite über Ihren Browser auf. Natürlich
freuen wir uns, wenn Sie uns folgen und uns Ihre Sicht der Themen
mitteilen.
· AllianzGI Podcasts finden Sie hier:
www.soundcloud.com/allianzgi
· AllianzGI Video mit Experten-Talks finden Sie hier:
http://www.youtube.com/allianzgi
LESEN SIE MEHR UNTER
www.soundcloud.com/allianzgi
www.youtube.com/allianzgi
5
Smart Risk
6
Update III/2013
Investieren mit „Smart Risk“
in Zeiten finanzieller Repression
Das Niedrigzinsumfeld zwingt Investoren zum Handeln. Mit defensiven
Anlagen lässt sich kaum noch eine positive (Real-)Rendite erzielen,
geschweige denn die geforderten Zielrenditen erreichen. Damit werden
vermeintlich risikoarme Anlagestrategien de facto zu sehr riskanten
Strategien.
7
SMART RISK
AUTOREN: DR. REINHOLD HAFNER & DR. WOLFGANG MADER
Das Dilemma der Investoren
Das aktuelle Umfeld finanzieller Repression ist geprägt von niedrigen
Nominalzinsen und z. T. negativen Realrenditen in großen Industrienationen wie den USA, Großbritannien und Deutschland. Nach
Einschätzung von Ökonomen und einer Vielzahl von Marktteilnehmern dürfte dieses Niedrigzinsumfeld direkt oder indirekt für
längere Zeit bestehen bleiben. Dies wird auch durch den AllianzGI
RiskMonitor1 verdeutlicht. Über 40 % der im Rahmen dieser Untersuchung befragten europäischen Anleger erwarten, dass sich die
Zinsen erst nach 2015 wieder an ihre historischen Niveaus annähern
werden.
Dieses Umfeld stellt Investoren vor ein Dilemma: Sie können sich
entweder mit dem Niedrigzinsniveau abfinden und – aller Voraussicht nach – ihre Ertragsziele oder ihre mit der Verpflichtungsseite
verbundenen Zielvorgaben verfehlen. Oder sie können zur Erreichung ihrer Ziele höhere Risiken eingehen, womit ohne zusätzliches
Risikomanagement ein erhebliches Verlustpotenzial einhergeht.
Die erste Option stellt keine echte Alternative dar – Investoren
müssen handeln. Die zweite Option ist jedoch mit klaren Herausforderungen verbunden: In Zeiten beschränkter Risikobudgets
und anstehender Veränderungen aufsichtsrechtlicher Rahmen-
[1] Globale Umfrage von Allianz Global Investors unter 400 institutionellen Investoren.
8
bedingungen wie Solvency II und Basel III ist es vielen Investoren
praktisch unmöglich, zusätzliche Portfoliorisiken einzugehen. Hinzu kommt die Enttäuschung vieler Investoren über die Rendite an
den Aktienmärkten während der vergangenen zehn Jahre, die
häufig als „verlorenes Jahrzehnt“ bezeichnet werden.
Nehmen wir an, ein europäischer Investor hat sich über einen vollen
Marktzyklus hinweg eine Zielrendite von durchschnittlich 4,5 % p. a.
bei einem jährlichen Risikobudget von 5 %, gemessen als Conditional
Value at Risk (CVaR) gesetzt. Das aktuelle Portfolio besteht aus 30 %
Aktien Welt, 40 % Deutschen Staatsanleihen und 30 % Europäischen
Corporate Bonds. Ist dieses Portfolio geeignet, die vorgegebenen
Anlageziele in der Rendite- und Risikodimension zu erreichen?
Eine Simulationsrechnung unter Einsatz unserer ökonomischen
Kapitalmarktszenarien zeigt sehr schnell, dass dieses Portfolio mit
hoher Wahrscheinlichkeit die Ziele nicht erfüllt. Sowohl das Rendite- wie das Risikoziel werden verletzt. Ziel muss es daher sein, das
Renditepotenzial zu erhöhen und gleichzeitig das Verlustpotenzial
zu senken. Diesen vermeintlichen Widerspruch aufzulösen, das ist
die Aufgabe unseres 4-Punkte-Plans.
Der 4-Punkte-Plan „Smart Risk Taking“ als Lösung
Grafik 01 zeigt den 4-Punkte-Plan im Überblick. Die ersten beiden
Punkte „Erhöhung der chancenreichen Anlagen“ und „Alpha“
tragen dabei insbesondere zur Ausrichtung des Portfolios in der
Update IV/2013
01 DER 4-PUNKTE-PLAN IM ÜBERBLICK
Renditefokus
1.
Risikofokus
3.
Mehr „Chance-Anlagen“
Diversifikation
Erhöhung des durchschnittlichen Anteils
Die Allokation sollte zur Reduktion des Risikos
renditeorientierter Anlagen zur Wahrung der
breit und global diversifiziert sein.
Chance, die geforderten Zielrenditen zu erreichen.
Zur Absicherung gegen mögliche zukünftige
Inflation sollten Real Assets enthalten sein.
2.
4.
Alpha
Risikosteuerung
Hinzufügen von möglichst unkorrelierten
Die dynamische Risikosteuerung hat das Ziel,
und nachhaltigen Alpha-Quellen zur
Verluste in Bärenmärkten zu reduzieren,
Erhöhung des Renditepotenzials bei geringer
unter weitgehendem Erhalt des
Inanspruchnahme des Risikobudgets.
Renditepotenzials.
Quelle: Allianz Global Investors , Q4 2013
9
SMART RISK
„Ziel muss es sein, das
Renditepotenzial zu erhöhen
und gleichzeitig das
Verlustpotenzial zu senken.“
10
„Während alternative Ansätze häufig versuchen die
historischen Renditen stark vereinfachend in
die Zukunft fortzuschreiben, liegt die Stärke unserer
Methodik in der expliziten Betrachtung sinnvoller
zukünftiger Entwicklungen mit den heutigen Werten
als Ausgangspunkt.“
WIE ENTSTEHEN U N S ER E Z U K U N F T S G ER ICHT ET E N
KENNZAHLEN?
Zukunftsgerichtete Analysen werden unter Einsatz von
simulierten Szenarien auf Basis des risklab Economic Scenario Generator durchgeführt. Hierbei handelt es sich um
einen praxiserprobten und seit über 15 Jahren stetig weiterentwickelten Ansatz, um konsistent Entwicklungen ökonomischer Größen abzubilden. Ausgehend vom aktuellen
Niveau der relevanten Variablen, wie zum Beispiel der
jeweiligen Inflation oder dem Zinsniveau, werden über
die kommenden Jahre mittels stochastischer Prozesse
realitätsnah mögliche Wertentwicklungen abgleitet.
Während alternative Ansätze häufig versuchen, die historischen Renditen stark vereinfachend in die Zukunft fortzuschreiben, liegt die Stärke unserer Methodik in der expliziten Betrachtung sinnvoller zukünftiger Entwicklungen
mit den heutigen Werten als Ausgangspunkt. Eine rein
historische Betrachtung wäre insbesondere bei der Zinsentwicklung wenig sinnvoll, da für Zinssenkungen wie in der
Vergangenheit gar kein Spielraum mehr vorhanden ist.
Die resultierenden zukunftsgerichteten Inflations-, Zins-,
Spread- und Risikoprämiensimulationen werden zur Ableitung von Renditeverteilungen der betrachteten Anlageklassen bzw. zugrunde liegender Benchmarks verwendet.
Somit können über verschiedene Zeithorizonte konsistent
erwartete Gesamtrenditen, aber auch Risikomaße abgeleitet werden – sowohl für einzelne Anlageklassen als auch
im Portfoliokontext.
Renditedimension bei. Die Punkte mit Risikofokus „Diversifikation“
und „Risikosteuerung“ sorgen für die Einhaltung des zur Verfügung
stehenden Gesamtrisikobudgets. Zu den Schritten im Einzelnen:
1. Erster Schritt ist die Erhöhung des durchschnittlichen Anteils
der chancenreichen Kapitalanlagen, um die gewünschte Zielrendite erreichen zu können. Es ergibt sich mit diesem Schritt
eine deutliche Erhöhung der erwarteten Rendite. Dies erfolgt
allerdings zu Lasten des Risikos, d. h. es kommt zu einer
Risikoerhöhung im Gesamtportfolio. Dieses sogenannte „ReRisking“ von Portfolien ist im aktuellen Kapitalmarktumfeld
für die meisten Investoren absolut notwendig. Bei der Frage,
welche Risiken zukünftig am ehesten belohnt werden, bevorzugen die im Rahmen des Risk Monitors befragten Anleger
Aktienmarktrisiken, gefolgt von Kreditrisiken.
2. Die Beimischung unkorrelierter bzw. gering korrelierter nachhaltiger Alpha-Quellen zur Steigerung des Renditepotenzials
bei Einsatz eines geringen Risikobudgets ist der zweite Schritt
im 4-Punkte-Plan. Dies führt zu einer weiteren Anhebung des
erwarteten Returns, um die jeweilige Zielrendite zu erreichen –
ohne deutlichen Einfluss auf das Gesamtrisiko im Portfolio.
Insbesondere in Zeiten niedriger Erwartungen für die Marktrenditen klassischer bzw. traditioneller Investments liefern
aktive Anlagestrategien wichtige Renditebeiträge.
11
SMART RISK
02 RISIKO- UND RENDITEDIMENSION
RISIKOREDUKTION
RENDITEERHÖHUNG
1. Mehr „Chance-Anlagen“
2. Alpha
3. Diversifikation
4. Risikosteuerung
Gesamteffekt
Quelle: Allianz Global Investors , Q4 2013
3. Ein klassischer Schritt in der Portfoliokonstruktion ist die
Diversifizierung des Portfolios über Assetklassen sowie Regionen
unter besonderer Beachtung der Abhängigkeitsstruktur und
damit des Diversifikationspotenzials. Zudem verbessert die Beimischung von realen Assets, wie Immobilien oder Anlagen in
Erneuerbare Energien, im Portfolio die Diversifikation. Sie kann
gleichzeitig über die zugehörige direkte oder indirekte Inflationssensitivität der Anlagen zumindest teilweise vor Inflation schützen. Im Ergebnis resultieren daraus effizientere Portfolien, die
bei identischer Renditeerwartung ein geringeres Risikopotenzial
aufweisen.
4. Zuletzt sollte eine Anlagekonzeption im aktuellen Umfeld auch
einen Risikomanagementansatz zur Begrenzung der Verluste
und zur Sicherung des Risikokapitals beinhalten. Wie der Allianz
Global Investors Risk Monitor zeigt, teilen diese Einschätzung
rund 2/3 der befragten Investoren. Hierbei muss das Ziel sein,
12
die Partizipation an Marktverlusten deutlich zu verringern, ohne
dabei auf zu viel Aufwärtspotenzial zu verzichten. Die dynamische Anpassung der Portfolio-Allokation an Risikobudget- bzw.
Marktveränderungen schafft im aktuellen Marktumfeld, welches
durch den Wechsel zwischen Risikofreude und Risikoaversion
(„Risk-on/Risk-off“) gekennzeichnet ist, besonderen Mehrwert.
Die dynamische Risikosteuerung führt zu einer deutlichen
Verringerung des Risikos bei mittelfristig gleichbleibendem erwarteten Ertrag.
Die einzelnen Effekte der jeweiligen Maßnahmen in der Risikound in der Renditedimension zeigt Grafik 02. Der größte Effekt auf
der Renditeseite wird durch die Erhöhung der Quote chancenreicher Anlagen, also z. B. Aktien, erreicht. Die deutlichste Verbesserung auf der Risikoseite, im Sinne einer Risikoreduktion, entsteht
über die Berücksichtigung einer dynamischen Gesamtrisikosteuerung. Kleinere positive Effekte ergeben sich auf der Renditeseite
Update IV/2013
„Die dynamische Risikosteuerung führt
zu einer deutlichen Verringerung des
Risikos bei mittelfristig gleichbleibendem
erwarteten Ertrag.“
13
SMART RISK
03 DER 4-PUNKTE-PLAN IM PRAXISEINSATZ 1
Ausgangsportfolio
30 %
Equity Developed Markets
40 %
Government Bonds
Erwartete Rendite p. a.
30 %
Verlustpotenzial
(CVaR 95 %, 12M)
Corporate Bonds
3,3 %
– 8,2 %
Optimiertes Portfolio
4 % Real Estate
5%
Infrastructure Debt
15 %
Government Bonds
4 % Absolute Return
2 % Infrastructure Equity
5 % Equity Small Caps
12 %
25 %
Equity Emerging Markets
Corporate Bonds
18 %
Equity Developed Markets
5%
High Yield Bonds
Emerging Market Bonds
5%
Erwartete Rendite p. a.
Verlustpotenzial
(CVaR 95 %, 12M)
[1] Diese beispielhafte Assetallokation berücksichtigt nicht die individuellen Bedürfnisse von Investoren.
Der Erfolg der Strategie kann nicht garantiert und ein Verlust nicht ausgeschlossen werden. Darstellung erlaubt keine Prognose für eine zukünftige Portfolioallokation.
Quelle: Allianz Global Investors , Q4 2013
14
4,5 %
– 5,0 %
Update IV/2013
durch die Hinzunahme der jeweiligen Alpha-Quellen und auf der
Risikoseite durch das klassische Instrument der Risikoreduzierung,
der Diversifikation.
Der 4-Punkte-Plan im Praxiseinsatz
Bei Anwendung des 4-Punkte-Plans auf die eingangs erwähnte
Anlagesituation mit einem durchschnittlichen Renditeziel von
4,5 % p. a. bei einem jährlichen Risikobudget von 5 % ergibt sich
das in Grafik 03 dargestellte Bild.
Durch die Substitution von Staatsanleihen und Unternehmensanleihen durch höher rentierliche Anlagen, die Hinzunahme aktiver Alpha-Quellen, die breite Diversifikation über traditionelle und
alternative Anlagen sowie das dynamische Risikomanagement mit
pro- und antizyklischen Elementen besitzt das optimierte Konzept
nun eine Renditeerwartung von 4,5 % p. a. im Durchschnitt über
einen Marktzyklus. Aber nicht nur die Renditeerwartung hat sich
verbessert. Auch das Risikoprofil ist attraktiver geworden, vor allem
durch die dynamische Risikosteuerung, die in schlechten Marktphasen das Risiko auch deutlich reduzieren und in guten Marktphasen erhöhen kann. In Summe wird über die einzelnen Komponenten im Anlagekonzept auch das vorgegebene Verlustpotenzial
von 5 % gemessen als 95 % CVaR eingehalten.
Dr. Reinhold Hafner ist CEO der risklab GmbH und betreut
schwerpunktmäßig die Themenfelder Strategische Assetallokation und Risikomanagement. Er begann seine berufliche Karriere
mit einer Banklehre. Danach gründete und leitete er die Firma
Financial Software Systems. Im Jahre 1997 kam er als Financial
Engineer zur risklab GmbH nach München. Seit 2001 leitet er
dort den Bereich Market Analytics. Reinhold Hafner schloss sein
Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Augsburg 1997 ab. Im Frühjahr 2004 legte er seine Promotion zum
Thema „Faktorenbasierte stochastische implizite Volatilitätsmodelle“ an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der
Universität Augsburg ab.
Fazit
Die niedrigen Zinsen im Umfeld finanzieller Repression zwingen
zur Überprüfung der jeweiligen Portfoliostrategie und in der Regel
auch zum Handeln, da sowohl die Risiko- als auch die Renditeziele
im aktuellen Marktumfeld nicht ohne Weiteres eingehalten werden können. Daher sollten Investoren die Gesamtanlagekonzeption überprüfen und das Optimierungspotenzial heben. Der von
uns entwickelte 4-Punkte-Plan „Smart Risk Taking“ soll Ihnen dabei
helfen, Ihre Rendite- und Risikoziele im Rahmen der Kapitalanlageplanung besser zu erreichen. Mit Hilfe des Allianz Global Investors
Portfolio Health Check ® bereiten wir gerne Ihre Allokation auf die
Zukunft vor.
Dr. Wolfgang Mader ist Leiter des Bereiches Asset Allocation
Strategies bei der risklab GmbH. Vor seinem Eintritt bei risklab war
Dr. Mader als Berater für Versicherungen und Anlageberatungsunternehmen tätig. Zudem arbeitete er als wissenschaftlicher
Mitarbeiter und Dozent am Lehrstuhl für Bank- und Finanzwesen
der Universität Augsburg. Er beendete sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Augsburg mit dem Titel
Diplom-Kaufmann im Jahre 2000. 2005 legte er seine Promotion
zum Thema „Hedge Funds – Alternative Investment Strategies and
Portfolio Models“ an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
der Universität Augsburg ab.
15
Ausblick
Ausblick 2014:
Riskant ist es, nicht in riskanten
Anlagen investiert zu sein
Es kommt darauf an, Risiken klug kalkuliert einzugehen –
„Smart Risk“ ist die Lösung
AUTOR: STEFAN HOFRICHTER
16
Im Jahr 2013 hat es sich erneut bezahlt gemacht, in riskanten Anlageklassen investiert zu sein, seien es Aktien oder Anleihen mit erhöhter Risikoprämie (Spreadanleihen). Wir sind davon überzeugt,
dass auch 2014 die wesentlichen Faktoren, die für eine überdurchschnittliche Entwicklung chancenorientierter Anlagen sprechen,
gegeben sein werden: So dürften die geldpolitischen Rahmenbedingungen positiv bleiben, gleichzeitig zeichnet sich eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums ab. Des Weiteren sinkt die
Wahrscheinlichkeit negativer Extremereignisse (sogenannte „Tail
Risks“) – und auch die Bewertungen erscheinen weiterhin günstig.
was wir für das erste Quartal 2014 erwarten – wird ihre Geldpolitik
weiterhin expansiv und entsprechend wachstumsfreundlich sein.
Quantitative Lockerung macht keinen Halt
In anderen Ländern werden die Notenbanken wahrscheinlich
ebenfalls länger als üblich an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten. So hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen im
November nochmals gesenkt und hat erwogen, eventuell sogar
negative Zinsen einzuführen. Des Weiteren wurde bei der EZB auf
die Möglichkeit verwiesen, dem Finanzsektor über ein neues lang-
Ende September hat die US-Notenbank (Fed) beschlossen, die
geplante Zurücknahme ihres Anleihenkaufprogramms zur quantitativen Lockerung der Geldpolitik zu verschieben. Am Kapitalmarkt
ist dies mit Begeisterung aufgenommen worden. Doch auch wenn
die Fed schließlich damit beginnt, ihre Anleihenkäufe zu reduzieren –
Hinzu kommt, dass die Fed den Märkten signalisiert hat, dass sie
ihre Leitzinsen bis mindestens Mitte 2015 unverändert lassen will.
Auch anschließend wird die Fed die Zinsen voraussichtlich länger
niedrig halten, als dies mit Blick auf das zu erwartende Wirtschaftswachstum normalerweise der Fall wäre. Damit würde die Fed den
weiteren Schuldenabbau im privaten Sektor unterstützen – ein
Prozess, der längst noch nicht abgeschlossen scheint.
17
AUSBLICK
01 S&P 500 (TR) VS. AAA LONG BOND (TR)
Kursverhältnis vom S&P 500 zu langfristigen US-Anleihen mit AAA-Rating: Abweichung vom Trend in % (Jan. 1900 bis Okt. 2013)
150 %
100 %
50 %
0%
– 50 %
Jan 2012
Jan 2008
Jan 2004
Jan 2000
Jan 1996
Jan 1992
Jan 1988
Jan 1984
Jan 1980
Jan 1976
Jan 1972
Jan 1968
Jan 1964
Jan 1960
Jan 1956
Jan 1952
Jan 1948
Jan 1944
Jan 1940
Jan 1936
Jan 1932
Jan 1928
Jan 1924
Jan 1920
Jan 1916
Jan 1912
Jan 1908
Jan 1904
Jan 1900
– 100 %
Quelle: Datastream, Allianz Global Investors Economics & Strategy, Stand Oktober 2013.
Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft.
fristiges Refinanzierungsprogramm (LTRO) zusätzliche Liquidität
zur Verfügung zu stellen. In Japan wird spekuliert, dass die Notenbank (BoJ) ihr gegenwärtiges Programm zur „quantitativen und
qualitativen Lockerung“ der Geldpolitik bei Bedarf ausweiten
könnte. Grundsätzlich stehen Leitzinserhöhungen momentan in
keiner der großen Volkswirtschaften zur Debatte. Anleger sollten
darauf vorbereitet sein, dass das Paradigma der finanziellen Repression die nächsten Jahre unser ständiger Begleiter sein wird.
Geldpolitik: „Sicherheitsnetz“ für die Weltkonjunktur
Insgesamt werden die geldpolitischen Rahmenbedingungen also
das globale Wachstum weiter unterstützen – die Geldpolitik stellt
gewissermaßen das Sicherheitsnetz für die Weltkonjunktur dar.
Der zweite positive Faktor für chancenorientierte Anlagen im Jahr
2014 sind neben der Geldpolitik somit die günstigen Wirtschaftsdaten. Vermutlich werden die Wachstumsraten in den entwickelten Staaten niedriger ausfallen als vor der Finanzkrise, da der anhaltende Abbau der Verschuldung im privaten und öffentlichen
18
Sektor die Konjunktur bremsen sollte. Dennoch wird der einsetzende Lageraufbau in der Industrie der Wirtschaftsdynamik in den
entwickelten Volkswirtschaften eindeutig zugutekommen. Daneben dürfte eine beschleunigte Investitionstätigkeit zum Wachstum
beitragen. Wir rechnen damit, dass nach jahrelanger Zurückhaltung nun zumindest die unterbliebenen Ersatzinvestitionen nachgeholt werden. Die japanische Wirtschaft dürfte dank des schwächeren Yen ebenfalls profitieren. Allerdings sind wir der Ansicht,
dass für eine dauerhafte Erhöhung des Wachstumspotenzials in
Japan strukturelle Reformen notwendig sind, die politisch schwer
durchzusetzen sind. In den Schwellenländern haben sich die Konjunkturdaten ebenfalls stabilisiert, vor allem in China, der größten
Volkswirtschaft der Emerging Markets. Offenbar wirkt sich die wirtschaftliche Belebung in den entwickelten Ländern auch positiv auf
die Konjunktur in den aufstrebenden Staaten aus.
Schwellenländer: Comeback in Etappen
Weshalb aber hat sich die Diskussion um ein Auslaufen des Anleihenkaufprogramms der Fed negativ auf Anlagen in Schwellen-
Update IV/2013
„Ebenfalls günstig erscheinen – ungeachtet
ihrer anhaltenden Outperformance –
die Bewertungsniveaus risikobehafteter
Vermögensklassen.“
19
AUSBLICK
„Anleger sollten darauf vorbereitet sein,
dass das Paradigma der finanziellen
Repression die nächsten Jahre unser
ständiger Begleiter sein wird.“
ländern ausgewirkt? Nach unserer Analyse haben die Währungen
aus den Emerging Markets in der Vergangenheit eindeutig von der
wiederholten Ausweitung der Geldmenge in den USA profitiert.
Wenn die Fed künftig in geringerem Umfang Wertpapiere am
Markt aufkauft, wird der nachlassende Liquiditätszufluss dazu
führen, dass vor allem die Währungen fundamental schwacher
Schwellenländer auf kurze Sicht abwerten. Zwar können wir eine
erneute Belastungsprobe für Anlagen in den Emerging Markets
nicht ausschließen, dennoch sind wir fest davon überzeugt, dass
Schwellenlandanlagen das Schlimmste hinter sich haben. Dabei ist
zu berücksichtigen, dass sich die meisten Volkswirtschaften in den
Emerging Markets fundamental betrachtet heutzutage in wesentlich besserer Verfassung befinden als während der Krise der Jahre
1997–98.
Am globalen Aktienmarkt liegen die zyklisch bereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnisse unter ihrem langfristigen Durchschnitt; dies gilt
besonders für Europa und dort speziell für die Europeripherie. Die
Aktien in den Schwellenländern – gemessen am MSCI Emerging
Market Index – weisen im Schnitt keinen Bewertungsaufschlag
mehr gegenüber den Aktienmärkten der entwickelten Staaten auf.
Vielmehr sind die Bewertungen in den Emerging Markets so niedrig wie seit sieben Jahren nicht mehr, was ungefähr dem langfristigen Durchschnitt entspricht. Dies allein wird zwar vielleicht noch
nicht genügen, um das Interesse langfristig orientierter Investoren
zu wecken. Es sollte aber zumindest für eine Erholung ausreichen,
von der taktisch agierende Anleger 2014 profitieren können. Dafür
spricht insbesondere die Stabilisierung der Wirtschaftsdaten in den
Emerging Markets.
Damit ist nicht gesagt, dass wir keine Ungleichgewichte in einigen
Schwellenländern sehen. So ist in China, Hongkong und Singapur
die Verschuldung im privaten Sektor, vor allem bei Nichtbanken,
stark gestiegen. Allerdings sind alle drei Länder Nettokapitalexporteure, weshalb ihnen ein Anstieg der Risikoscheu internationaler
Anleger viel weniger Probleme bereiten würde, als dies in den
späten 1990er Jahren in Asien der Fall war. Zudem sind wir der
Ansicht, dass die Politik in den drei genannten Staaten über Mittel
und Instrumente verfügt, um bei Bedarf gegenzusteuern.
Spreadanleihen erscheinen im Vergleich zu Staatspapieren nach
wie vor vernünftig bewertet. Dies trifft bei Unternehmensanleihen
vor allem auf das Hochzinssegment zu, in dem die aktuellen Notierungen überhöhte Ausfallraten einpreisen.
Liquidität trifft auf moderate Bewertung
Ebenfalls günstig erscheinen die Bewertungsniveaus risikobehafteter Vermögensklassen. Ungeachtet der jüngsten Kurszuwächse bei
Aktien, liegt das Kursverhältnis von US-amerikanischer Aktien mit
US-Staatsanleihen immer noch deutlich unter dem langfristigen
Trend (Grafik 01).
20
Innerhalb des Staatsanleihensektors halten wir Emissionen aus der
Europeripherie nach wie vor für attraktiver als Papiere von Eurokernstaaten, vor allem mit Blick auf die Bewertungen. Für einen
weiteren Rückgang der Risikoprämien von Peripherieanleihen
spricht der verbesserte institutionelle Rahmen im Euroraum. Dazu
gehören insbesondere die Ankündigung der EZB, gegebenenfalls
durch Staatsanleihenkäufe am Markt zu intervenieren (Outright
Monetary Transactions, kurz OMT-Programm), die engere Abstimmung der Fiskalpolitik in den einzelnen Staaten und erste Schritte
hin zu einer Bankenunion in Europa.
Update IV/2013
02 KAPITALMARKTPROGNOSE IM ÜBERBLICK
Prognose-Update November 2013
Bruttoinlandsprodukt
in konstanten Preisen, Veränd. ggü. Vj. in %
2012
2013
2014
Welt
3,1
3,0
3,6
Deutschland
0,7
0,6
1,7
-0,6
-0,4
UK
0,2
USA
Verbraucherpreise
Veränderung ggü. Vj. in %
2012
2013
2014
Deutschland2
2,1
1,6
1,8
1,3
Euroraum2
2,5
1,3
1,4
1,4
2,6
UK2
2,8
2,6
2,4
2,8
1,7
2,5
USA
2,1
1,5
1,8
Japan
2,0
1,8
2,0
Japan
0,0
0,5
2,1
China
7,7
7,4
7,3
China
2,7
2,7
3,2
1
Euroraum
Geldpolitik
Aktienmarktprognose
Leitzinsen in %
in Punkten
Jahresende 2014
Jahresende 2014
USA
Fed Funds Rate
0,00–0,25
DAX
10.000
Japan
Tagesgeldsatz
0,00–0,10
DJ Euro Stoxx 50
3.300
Euroraum
Mindestbietungssatz
(Refisatz)
0,25
S&P 500
1.900
UK
Repo-Satz
0,50
Nikkei 225
Zinsprognose
in % p. a.
16.250
Wechselkursprognose
Jahresende 2014
Jahresende 2014
Euroraum
10 Jahre3
3 M Euribor
2,30
0,30
USA
10 Jahre3
3 M T-Bills
3,25
0,25
Japan
10 Jahre3
3 M Tibor
1,30
0,15
Dollar
Ölpreis
USD pro EURO
1,29
Arbeitshypothese
Kalenderjahr 2014
Ölpreis (Brent blend)
95–102,5 USD
[1] Aggregation gem. PPP, Konsensus für die Länder, die nicht durch eigenes Research abgedeckt werden.
[2] Harmonisierter Verbraucherpreisindex
[3] Staatsanleihen; Euroraum: Bundesanleihen
Quelle: Allianz Global Investors. Stand: November 2013. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ereignisse.
21
AUSBLICK
Auf lange Sicht positiv gestimmt sind wir außerdem für Anleihen
aus Schwellenländern. Nachdem die Renditen in etlichen aufstrebenden Staaten im Lauf des Sommers gestiegen sind, bieten
Schwellenlandanleihen unserer Ansicht nach attraktive Zinsvorteile
gegenüber US-Treasury-Papieren und deutschen Bundesanleihen.
Dies gilt für Emerging Market Bonds, die auf internationale
Leitwährungen lauten, und für Lokalwährungsanleihen gleichermaßen. Nachdem Schwellenlandwährungen in letzter Zeit
überwiegend abgewertet haben, bieten sie unserer Ansicht nach
wieder Chancen für langfristig ausgerichtete Investoren.
Systemische Risiken scheinen geringer
Zu guter Letzt sind wir der Auffassung, dass das Risiko negativer
Extremereignisse an den globalen Finanzmärkten abgenommen
22
hat. Unser diesbezüglicher Optimismus speist sich aus der weltweit lockeren Geldpolitik und der damit verbundenen großzügigen Liquiditätsbereitstellung durch die Notenbanken. Größere
Marktverwerfungen sind dadurch weniger wahrscheinlich geworden. Ein gutes Beispiel dafür ist das OMT-Programm der
Europäischen Zentralbank. Ohne dass die EZB auch nur einen
einzigen Euro aufbringen musste, genügte die bloße Ankündigung, bei Bedarf Anleihen der Europeripheriestaaten anzukaufen,
um deren Kurse zu unterstützen. Die darin zum Ausdruck kommende Bereitschaft der EZB, im Ernstfall als Kreditgeber der letzten Instanz zu fungieren, hat mögliche systemische Risiken im
Euroraum erheblich reduziert. Allgemeiner gesprochen trägt
eine lockere Geldpolitik unserer Ansicht nach dazu bei, die Kursschwankungen am Markt zu dämpfen.
Update IV/2013
„Es geht darum, Risiken klug
kalkuliert einzugehen –
‚Smart Risk‘ ist die Lösung.“
Selbstverständlich können wir nicht ausschließen, dass unvorhergesehene Ereignisse das Wirtschaftswachstum und die Kapitalmärkte kurzfristig belasten. Dazu gehört insbesondere die Möglichkeit, dass es im Streit um den Staatshaushalt bzw. die Schuldengrenze in den USA dieses oder nächstes Jahr zu keiner dauerhaften
Einigung kommt. Des Weiteren können geopolitische Risiken im
Hinblick auf Länder wie Syrien oder Iran zu einem Anstieg des Ölpreises führen. Im Euroraum bestehen potenzielle Risiken für den Fall
fehlender Verständigung auf weitere Finanzhilfen für Griechenland
und Portugal. Irland dagegen hat bereits angekündigt, ab dem kommenden Jahr keine Mittel aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) mehr in Anspruch nehmen zu wollen. Jedoch glauben wir,
dass keines dieser möglichen Ereignisse die Märkte dauerhaft belasten
würde, da die Notenbanken bereitstehen, um das globale Finanzsystem mit ausreichend Liquidität zu versorgen.
Vor diesem Hintergrund sind wir weiterhin der Überzeugung, die
wir bereits auf unserem halbjährlichen AllianzGI Investment Forum
formuliert haben: „Das größte Risiko für Anleger heutzutage besteht darin, nicht in riskanten Anlageklassen investiert zu sein“. Es
geht darum, Risiken klug kalkuliert einzugehen – „Smart Risk“ ist
die Lösung.
Stefan Hofrichter leitet seit 2011 den Bereich Global Economics
and Strategy bei Allianz Global Investors. Der Schwerpunkt seiner
Researchtätigkeit liegt in den Bereichen Globale und europäische
Wirtschaftsentwicklung, Assetallokation sowie Aktienstrategie.
Er trat 1996 als Fondsmanager für europäische Aktien in die Gesellschaft ein. Seit 1998 ist er im Bereich Makroresearch tätig.
Zwischen 2004 und 2010 managte er zusätzlich europäische und
globale Mischfonds, Multi-Asset-Absolute-Return- und MultiManager-Alpha-Porting-Fonds. Stefan Hofrichter ist zudem seit
2004 Mitglied im AllianzGI Global Policy, das die mittelfristige
Kapitalmarkteinschätzung der Gesellschaft festlegt, sowie seit
2013 auch Mitglied im neu geschaffenen Investmentkomitee für
Taktische Assetallokation, das für die Investmentstrategie der in
Europa gemanagten Multi-Asset-Mandate verantwortlich ist.
Von 2010 bis 2012 leitete er das Asset Allocation Committee für in
Frankfurt gemanagte Mischfonds. Stefan Hofrichter schloss sein
Studium 1995 an der Universität Konstanz als Diplom-Volkswirt
und 1991 an der Fachhochschule der Deutschen Bundesbank,
Hachenburg, als Diplom-Betriebswirt (FH) ab. Seit 2000 ist er
Chartered Financial Analyst.
23
Risk Parity
24
Mit Risk Parity risikobewusst
investieren
Das Wesen von „Risk Parity“ in einem Begriff zusammengefasst, trifft
es „Diversifikation“ wohl am besten. Diversifikation leistet über einen
genügend langen Zeithorizont im Mittel einen deutlichen Mehrertrag
und wird deswegen auch häufig als „Free Lunch“ bezeichnet. Der
Risk Parity-Ansatz bietet die Möglichkeit, Renditesteigerungen und Risikoreduktion in Kombination mit einer aktiven Assetallokation zu kombinieren.
AUTOR: DR. TIMO TEUBER
Risk Parity ist ein Investmentansatz, der darauf abzielt, Risiken paritätisch, d. h. gleichmäßig zu verteilen. In einem klassischen 50/50Balanced-Portfolio sind Aktien und Anleihen lediglich nach dem
Marktwert paritätisch balanciert. Da Aktien normalerweise riskanter als Anleihen sind, dominieren sie das Risikoprofil – allerdings
maßgeblich auch die Rendite. In einem Risk Parity-Portfolio wird
dagegen der Risikobeitrag von Aktien zugunsten von Anleihen
reduziert, sodass beide Anlageklassen je zur Hälfte zum Portfoliorisiko beitragen. Als Nebeneffekt sinkt dadurch das Gesamtrisiko.
Beispiel für die Vorzüge von Risk Parity
Zur Veranschaulichung ein vereinfachtes, aber durchaus realitätsnahes Beispiel mit Volatilität als Risikomaß: Aktien weisen in dem
beispielhaften 50/50-Balanced-Portfolio eine Volatilität von 16 %
und Anleihen eine von 4 % auf. Der Einfachheit halber sei eine Korrelation der Anlageklassen von Null angenommen. In diesem Fall
ist die Volatilität 8,25 %, wobei Aktien mehr als 94 % des Gesamtrisikos beitragen. Das gemischte Portfolio ist somit in Wirklichkeit
hoch konzentriert und hängt hauptsächlich von der Entwicklung
25
RISK PARITY
01 MARKTWERTALLOKATIONEN FÜR DAS 50/50-BALANCED-PORTFOLIO UND DAS RISK PARITY PORTFOLIO
50/50-Balanced-Portfolio
50 %
50 %
Anleihen
Aktien
7,8 %
0,5 %
Anleihen
Aktien
MARKTWERT ALLOKATION
RISIKO ALLOKATION
Risk Parity
2,3 %
2,3 %
Aktien
Anleihen
RISIKO ALLOKATION
Quelle: Allianz Global Investors , Q4 2013
26
80 %
Anleihen
MARKTWERT ALLOKATION
20 %
Aktien
Update IV/2013
„Nicht der Renditebeitrag, sondern der
Diversifikationseffekt der Anleihen
ist somit der wahre Grund für den Erfolg
der Risk Parity-Strategie.“
der Aktienmärkte ab. Das Risk Parity-Portfolio ist dagegen zu 20 % in
Aktien und zu 80 % in Anleihen investiert. Die Volatilität ist mit ca.
4,5 % deutlich geringer und die Risiken sind diversifiziert (Grafik 01).
Einem Anleiheninvestor, der nicht mehr Risiko als im reinen Anleihenportfolio (4 % Volatilität) eingehen möchte, bieten sich mehrere
Alternativen: Anstatt 100 % Anleihen zu halten, kann er entweder
48,5 % in das gemischte 50/50-Balanced-Portfolio, 88,4 % in das
Risk Parity-Portfolio oder 25 % in Aktien investieren. Die übrigen
Gelder werden dabei jeweils risikolos, also beispielsweise am Geldmarkt, angelegt.
Alle Ansätze weisen das gleiche Risikoniveau von 4 % Volatilität auf.
Doch wie sieht es auf der Ertragsseite aus? Um diese zu analysieren,
wird die langfristig erwartete Rendite für Anleihen bei 1,5 % p. a. fixiert,
bei einer Geldmarktrendite von 0,1 % p. a. Dies ist sowohl aufgrund der
aktuellen Zinsstrukturkurve in Europa und den USA als auch aufgrund
der historischen Überrenditen typischer Anleihenportfolios zum Geldmarkt ein konservativer Wert.
Unter dieser Annahme weist das gemischte 50/50-Balanced-Portfolio nur dann eine höhere erwartete Rendite als das Risk ParityPortfolio auf, wenn die erwartete Rendite von Aktien mehr als 10 %
beträgt. Dies bedeutet, dass die Risikoprämie für Aktien mindestens 8,5 % betragen muss, was im historischen Vergleich hoch ist.
Für den Fall, dass Aktien eine erwartete Rendite von genau 10 %
aufweisen, ist für das 25 %ige Aktieninvestment (und die übrigen
75 % im Geldmarkt) lediglich eine Rendite von 2,58 % p. a. zu erwarten. Trotz der extrem hohen Risikoprämie für Aktien ist die
erwartete Rendite des diversifizierten Risk Parity-Portfolios mit
2,84 % p. a. höher. Investoren sollten somit auch bei einem extrem
positiven Ausblick für Aktien das diversifizierte Investment in Betracht ziehen. Denn falls sich die guten Aussichten für Aktien nicht
realisieren, hat ein diversifiziertes Investment klare Vorteile.
Für einige Investoren ist die 30-jährige Bondrallye der einzige Grund
für den Erfolg der Risk Parity-Strategie. Im obigen Beispiel sind die
Ertragserwartungen für Aktien jedoch deutlich höher als für Renten. Trotzdem lässt die diversifizierte Risk Parity-Allokation eine höhere (risikoadjustierte) Rendite als die beste Anlageklasse (Aktien)
erwarten. Nicht der Renditebeitrag, sondern der Diversifikationseffekt der Anleihen ist somit der wahre Grund für den Erfolg der
Risk Parity-Strategie. Das Potenzial dieses Diversifikationseffekts
wird oftmals unterschätzt. Je mehr (unabhängige) Anlageklassen
aufgenommen werden, desto größer ist das Potenzial des Ansatzes.
Allianz Global Investors erweitert den Risk Parity 1.0-Ansatz
Am obigen Beispiel wird deutlich: Die Vorgehensweise vieler Investoren, hoch konzentriert in bestimmte Anlageklassen zu investieren, da diese einen deutlichen Mehrertrag erwarten lassen, ist nicht
immer die beste Entscheidung. Allianz Global Investors befürwortet daher ein aktives Management. Hierbei bildet Risk Parity das
27
RISK PARITY
„Der Risk Parity-Ansatz sollte somit zwecks
Renditesteigerung und Risikoreduktion mit einer
aktiven Assetallokation kombiniert werden.“
Ankerportfolio und die aktiven Meinungen werden um dieses Portfolio herum gebaut. Anlageklassen mit positiver (negativer)
Aussicht wird ein höherer (geringerer) Risikobeitrag zugewiesen,
sodass aussichtsreiche Chancen eingegangen und unattraktive
Risiken vermieden werden.
Eine objektive, transparente und klar nachvollziehbare Möglichkeit,
aktive Meinungen für jede beliebige Anlageklasse in das Konzept
einzubinden, besteht mit dem Marktzyklusindikator von Allianz
Global Investors. Dieser basiert ausschließlich auf historischen
Kursen und besteht aus einer Trend- und einer Trendumkehrkomponente. Die Idee dahinter: Kapitalmärkte folgen häufig längerfristigen Trends, die durch die prozyklische Trendkomponente gemessen werden. Oft kommt es aber auch zu Übertreibungen an
den Märkten. Diese werden durch die antizyklische Trendumkehrkomponente dargestellt. Da das Ausmaß der Trends für jede Anlageklasse unterschiedlich ist, kann auch der Wert des Marktzyklusindikators unterschiedlich sein, sodass mit dieser Methode Risikobeiträge intelligent gesteuert werden können. Risiken werden in
denjenigen Märkten stärker eingegangen, in denen die erwartete
Rendite überproportional hoch ist. Im Gegenzug werden Risiken
aktiv in denjenigen Märkten reduziert, für die der Ausblick negativ ist.
28
Längerfristige Vorteile des dynamischen Risk Parity-Ansatzes
Der Vorteil des dynamischen Risk Parity-Ansatzes zeigt sich im historischen Vergleich: Von Anfang 1970 bis heute haben US-Aktien,
US-Staatsanleihen und Rohstoffe weitgehend dieselbe Sharpe
Ratio1 in Höhe von ca. 0,35 erwirtschaftet. Die dynamische Risk
Parity-Strategie mit Marktzyklusindikator und den drei Anlageklassen erwirtschaftete im gleichen Zeitraum eine Sharpe Ratio von
0,73. Selbst die beste Kombination aller drei Anlageklassen kann
hier nicht mithalten, sodass der Vorteil des dynamischen Risk Parity-Konzepts gegenüber einem statischen Konzept deutlich wird.
Aber auch bei Unterteilung des Gesamtzeitraumes jeweils nach
der besten Anlageklasse sowie Ermittlung der Sharpe Ratio für die
jeweiligen Aktien-, Staatsanleihen- oder Rohstoff-Perioden, zeigt
sich, dass die Strategie in jedem Szenario stabile Renditen und sogar mindestens die gleiche durchschnittliche Sharpe Ratio wie die
jeweils beste Anlageklasse erwirtschaftet. Investoren müssen somit
entweder eine sehr gute Prognosefähigkeit haben oder sollten den
dynamischen Risk Parity-Ansatz bevorzugen.
[1] Die Sharpe Ratio misst die Überrendite einer Anlageklasse pro Risikoeinheit Volatilität.
Update IV/2013
29
RISK PARITY
In einer globalen und breiten Variante bietet es sich aus Sicht von
Allianz Global Investors an, mit einem aus zwölf Anlageklassen
bestehenden dynamischen Risk Parity-Portfolio zu starten
(Grafik 02). Der Vorteil dieser Anlageklassenwahl ist, dass nicht
nur Risikoparität unter den zwölf Anlageklassen besteht, sondern
dass die Parität auch für verschiedene Cluster aufrechterhalten
wird. Unter Betrachtung des „Risikoclusters“ besteht eine
Risikoparität zwischen den „Risk-on“-Anlageklassen (Aktien,
Rohstoffe, REITs1, Hochzins- und Schwellenländeranleihen) sowie
den „Risk-off“-Anlageklassen (sämtliche anderen Anleihen).
Auch die drei Cluster „Aktien“ (inkl. Rohstoffe und REITs),
30
„Staatsanleihen“ (inkl. Inflationsgeschützte Anleihen) und
„Kredit“ (alle anderen Anleihen) sind risikoparitätisch aufgeteilt.
Und schließlich sind auch die Konjunkturphasen-Cluster
„Wachstum“ (Aktien, Hochzins- und Schwellenländeranleihen),
„Inflation“ (Rohstoffe, REITs1 und Inflationsgeschützte Anleihen)
und „Rezession“ (alle anderen Anleihen) risikoparitätisch verteilt
(Grafik 02).
[1] REIT: Real Estate Investment Trust = Immobilien-Aktiengesellschaft mit börsenorientierten Anteilen.
Update IV/2013
02 RISIKOPARITÄT IN ALLEN DIMENSIONEN & STRATEGISCHE RISIKO-ALLOKATION DER BREITEN DYNAMIC RISK PARITY-STRATEGIE
STRATEGISCHE RISIKO-ALLOKATION
Defensive
Spreads
zin
sa
nl
deran
ch
leihe
eih
en
ellenlä
te
l
An
er
ich
s
Be
n
Schw
en
eih
Unter
nehm
enlän
Ho
ensan
ell
Schw
leihen
Wachstums
Spreads
ndera
ihen
e Anle
äisch
Europ
ktien
Staatsanleihen
Aktien
Globa
l ex E
ien
le Akt
Globa
Globa
ro
fla
tio
n
offe
r
ker
n Lin
Rohst
Lin
ke
flatio
Wachstum &
Inflation
ANLAGEKLASSE
n
In
uro In
R
nleihe
Eu
l ex E
s
EIT
uro A
Inflation Linker
FUNDAMENTAL
RISIKO
Kredit
NominalesWachstum
Rezession
Wachstum
„Risk on“
Aktien
Defensiv
„Risk off“
Staatsanleihen
Inflation
INVESTMENTTHEMA
Wachstums
Spreads
Aktien
Wachstum &
Inflation
Defensive
Spreads
Staatsanleihen
Inflation
Linker
Quelle: Allianz Global Investors , Q4 2013
31
RISK PARITY
03 GLOBALE ANLEIHEN
Historische Simulation 1/ 2001–09 / 2013
RISK PARITY 1.0 1
G LOBALE ANLEIHEN
DYNAMIC RISK
PARITY 1.0 2
DYNAMIC RISK PARITY
Y
(VAR 95 %, 1 JAHR: 5 %)
Rendite (p. a.)
4, 87%
4, 88 %
5, 53 %
6,07 %
Volatilität (p. a.)
2,59 %
2,68 %
2,82 %
2,61 %
0,99
0,96
1,15
1,45
Sharpe Ratio
GELDMARKT
(1M EUR)
2, 3 %
[1] mit Volatilitätsziel auf Staatsanleihensvolatilität
[2] mit Volatilitätsziel auf Staatsanleihensvolatilität und Marktzyklusindikator, jedoch ohne Risikomanagement
Quelle: Allianz Global Investors, Q4 2013
04 ERWARTETE RENDITEN UND VOLATILITÄTEN
Erwartete Rendite (p. a.)
8,0 %
Aktien Schwellenländer
7,0 %
Aktien Welt
6,0 %
Hochzinsanleihen
Schwellenländeranleihen
5,0 %
Rohstoffe
Immobilien
4,0 %
Covered Bonds
Dynamic Risk Parity
Unternehmensanleihen
3,0 %
Inflationsindizierte Anleihen
2,0 %
Pfandleihbriefe
Staatsanleihen EUR
1,0 %
Geldmarkt (1M EUR)
Staatsanleihen US
0,0 %
0%
Quelle: risklab 06/2013
32
5%
10 %
15 %
20 %
Erwartete Volatilität (p. a.)
Update IV/2013
„Durch eine aktive Assetallokation mithilfe
des Marktzyklusindikators kann die
durchschnittliche Rendite sogar um ca. 65
Basispunkte p. a. erhöht werden, ohne
das Risiko zu steigern.“
Ein derart breites Portfolio kann erst ab 2001 analysiert werden.
Eine historische Simulation ergibt hierbei ein bemerkenswertes
Ergebnis: Trotz Beimischung von Anlageklassen mit unterdurchschnittlicher Performance erwirtschaftet bereits der Standard Risk
Parity-Ansatz (ohne aktive Assetallokation) bei gleichem Risiko eine
identische Rendite wie Staatsanleihen, die in dem Zeitraum die
beste Anlageklasse waren. Durch eine aktive Assetallokation mithilfe des Marktzyklusindikators kann die durchschnittliche Rendite
sogar um ca. 65 Basispunkte p. a. erhöht werden, ohne das Risiko
zu steigern. Und mithilfe eines Risikomanagements kann darüber
hinaus der realisierte Jahresverlust auf ca. 5 % begrenzt und die
durchschnittliche Rendite gesteigert werden (Grafik 03).
Soweit die Vergangenheit – aber was gilt für die Zukunft? Auf Basis
von erwarteten Renditen und Risiken, die sich mittels Szenarioanalyse und Monte-Carlo-Simulation aus den aktuellen Marktdaten
ableiten lassen, zeigt die dynamische Risk Parity-Strategie im
Vergleich zu allen anderen Anlageklassen ein attraktiveres RenditeRisiko-Profil auf. Die Erfolgsgeschichte der dynamischen Risk
Parity-Strategie setzt sich also fort (Grafik 04).
Dr. Timo Teuber ist Portfoliomanager im Multi-Asset-Protection-
Team bei Allianz Global Investors. Seit 2011 verwaltet er institutionelle Mandate mit Wertsicherungen. Insbesondere ist Dr. Teuber
für die Entwicklung und Verwaltung der Dynamic Risk Parity-Strategie zuständig, die seit 2012 erfolgreich im Team eingesetzt wird.
Zudem ist er für die konzeptionelle Modellierung von Cross-AssetInvestmentmodellen zur effizienten Nutzung von Risikobudget
verantwortlich. Dr. Teuber ist seit 2009 bei Allianz Global Investors
und arbeitete während des Global Graduate Programm in verschiedenen Teams in Deutschland und den USA. Während dieser
Zeit entwickelte er im Multi-Asset-Bereich Investmentmodelle
zur aktiven Anlageentscheidung auf Basis des wirtschaftlichen
Umfelds. Er schloss sein Studium der Volkswirtschaft 2003 an
der Universität Bielefeld ab. Im Anschluss promovierte er zu dem
Thema „Nicht-parametrische Schätzung von wirtschaftlichen
Zeitreihen“. Seit 2012 verfügt er über ein CFA Charter.
33
Interview
„Herr Saichin, ist es klug
oder riskant, jetzt in
Schwellenlandanleihen
zu investieren?“
34
Update IV/2013
Chefredakteur Marty-Jörn Klein befragt Greg Saichin,
CIO Global Emerging Market Debt bei Allianz Global Investors.
83 % der Weltbevölkerung leben in Schwellenländern, gleichzeitig
entfallen 75 % der Landfläche und 72 % der globalen Devisenreserven auf diese Regionen. Worin liegt für Sie der besondere
Reiz der Emerging Markets?
Greg Saichin: Nun, ich würde nicht unerwähnt lassen, dass die
Schwellenländer kurz davor stehen, zusammengenommen die
Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung zu erbringen. Und dieser
Wert wird aller Voraussicht nach in den nächsten zehn Jahren sogar noch überschritten werden. Die treibende Kraft dahinter ist der
strukturelle Wachstumsvorsprung der Emerging Markets gegenüber den entwickelten Ländern. Dabei profitieren die Schwellenländer insbesondere von der aktuell günstigeren Altersstruktur
ihrer Bevölkerung.
Im Zuge der Globalisierung haben die meisten international ausgerichteten Unternehmen auch in den Schwellenländern Niederlassungen gegründet – sowohl um von niedrigeren Arbeitskosten
und günstigeren Vorprodukten zu profitieren als auch um ihre Produkte an die dortige Bevölkerung zu verkaufen, deren Einkommen
wachsen. Berechnungen zufolge erzielen 60 % der im US-Aktienindex S&P 500 notierten Unternehmen mindestens ein Drittel
ihres operativen Ertrags1 in den Emerging Markets. Umgekehrt
entwickeln sich dort ansässige Firmen selbst zu global ausgerichteten Unternehmen, wobei sie von den strukturellen Vorteilen ihres
Heimatmarktes profitieren.
ZUR PERSON
Greg Saichin ist Leiter Global Emerging Market Debt. Als
ausgezeichneter Spezialist für Schwellenländeranleihen
baut er bei Allianz Global Investors den Bereich Globale
Schwellenländeranleihen auf. Der neue Bereich komplettiert das bislang aus starken regionalen Kapazitäten in Europa, den USA und Asien bestehende Rentenfondsmanagement bei AllianzGI. Zuvor verantwortete er als Leiter des
Bereichs Emerging Markets & Leveraged Finance Fixed Income Funds bei Pioneer Investments in Dublin und London.
Greg Saichin studierte an der Universität von Buenos Aires,
School of Economics. Er hat einen Abschluss als Bachelor
of Business Administration und einen MBA-Abschluss der
Wharton School, University of Pennsylvania.
[1] Gemessen am EBITDA, das den Ertrag vor Abzug des Zinsaufwands, Steuern und Abschreibungen misst (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation).
35
INTERVIEW
Eine große Anziehungskraft haben die Emerging Markets auch aus
Sicht internationaler Anleger, da der Wachstumsvorsprung für eine
dynamische Aktienkursentwicklung und für steigende Bonität der
Schuldner aus Schwellenländern spricht.
In Europa und in den USA verbessern sich die Konjunkturdaten
derzeit. Dagegen schwächt sich in China das Wirtschaftswachstum ab, in Indien und Indonesien verschlechtert sich die Leistungsbilanz. Wo bestehen aus Ihrer Sicht dennoch Anlagechancen in
den Schwellenländern?
In den Schwellenländern folgt die Konjunkturerholung nicht
zwangsläufig einem schnurgeraden Aufwärtstrend. Die strukturellen Faktoren, die das langfristige Wachstum antreiben, sind nach
wie vor intakt. Allerdings müssen die politischen Rahmenbedingungen in den Emerging Markets erst noch an das sich wandelnde
globale Umfeld angepasst werden.
Der Grund für die Wachstumsverlangsamung in China ist die nachlassende Dynamik des auf Investitionen und Exporten aufbauenden Wirtschaftsmodells. Dieses Modell hatte den Superzyklus an
den Rohstoffmärkten ausgelöst. Die weltweite Niedrigzinspolitik
verstärkte diesen Zyklus, da Rohstoffe in den letzten fünf Jahren
angesichts sinkender Renditen anderer Anlageklassen als Alternative heiß begehrt waren. Nun geht China dazu über, seine Volkswirtschaft stärker auf den Inlandskonsum auszurichten, und die Tage
der lockeren Geldpolitik sind mit Blick auf die geplante Straffung
der US-Notenbank gezählt. Daher kehren auch die Rohstoffpreise
zu ihren langfristigen Durchschnittswerten zurück.
Dadurch kann es in stark auf den Rohstoffexport ausgerichteten
Schwellenländern zu Defiziten im Staatshaushalt und zugleich in
der Leistungsbilanz kommen. Da sich die Mittelzuflüsse internationaler Anleger in Abflüsse verwandelt haben und Vorhaben für ausländische Direktinvestitionen mit Blick auf die weitere Entwicklung
des (geld)politischen Rahmens vorerst auf Eis gelegt worden sind,
ist es bei Anleihen und Währungen von Schwellenländern zu einer
Korrektur gekommen. Die damit verbundene Neubewertung
macht sie gleichermaßen attraktiv für mittelfristige strategische
Anlagen wie für taktische Engagements, die auf eine Trendumkehr
in der Risikowahrnehmung setzen.
36
Erwarten Sie ein baldiges Ende des Ausverkaufs bei Schwellenlandwährungen – speziell mit Blick auf die indische und indonesische Rupie?
Der Verkaufsdruck bei Schwellenlandwährungen spiegelt die
Wachstumsverlangsamung in den Emerging Markets wider, außerdem das drohende Ende der lockeren Geldpolitik. Dabei kommt
es zu einer Unterbewertung der Währungen, die in den einzelnen
Schwellenländern unterschiedlich stark ausfällt.
In Ländern, die ehrgeizige Reformpläne haben und solche
bereits in der Vergangenheit erfolgreich umgesetzt haben,
bietet sich die Chance auf eine baldige Erholung ihrer abgewerteten Währungen. Die Währungen von Ländern mit eher
dürftiger Reformbilanz sind nur unter längerfristigen Bewertungsaspekten interessant.
In Indien und Indonesien haben die Währungen in der Tat besonders stark abgewertet. Dies ist auf die Unfähigkeit dieser Länder
zurückzuführen, ihre Volkswirtschaften so zu reformieren, dass sie
wieder höhere Wachstumsraten erzielen können. Indien hat sich
aus diesem Grund deutlich schlechter entwickelt als China. In Indonesien sieht die bisherige Erfolgsbilanz der Politik zwar besser aus,
doch haben weitere Initiativen infolge des Regierungswechsels
Rückschläge erlitten.
Und wie sind Ihre Erwartungen für Lateinamerika?
Ich rechne angesichts der politischen Veränderungen in etlichen
Ländern mit spannenden Zeiten.
In Mexiko ist ein neuer Präsident gewählt worden, der im Wahlkampf eine Reform des Energiesektors angekündigt hat – insbesondere eine Öffnung des Monopols des staatlichen Ölkonzerns
Pemex –, außerdem die Beendigung des faktischen Monopols des
Telefonunternehmens Telmex sowie eine Steuerreform.
In Brasilien, wo die Regierung unter Dilma Rousseff nach links
gedriftet ist, kommt es im nächsten Jahr zu Neuwahlen. In
diesem Zusammenhang besteht erheblicher Druck seitens der
Bevölkerung, die Wirtschaft auf eine dauerhaft tragfähige
Grundlage zu stellen.
Update IV/2013
„Insgesamt bestehen gute Voraussetzungen für
einen künftig besseren Politmix in Lateinamerika.
Dies wiederum schafft aus meiner Sicht hervorragende
Chancen für Anlagen sowohl in Aktien als auch in
Anleihen.“
Das Regierungsmodell in Argentinien hat ebenfalls abgewirtschaftet. Die Führung des Landes dürfte in den nächsten beiden Jahren
wenig zustande bringen, obwohl aus allen Bereichen der Gesellschaft der Ruf nach einer Rückkehr zu einer Politik der Mitte ertönt.
In Venezuela hat man sich im Rahmen einer umstrittenen Präsidentschaftswahl für den Status quo entschieden. Allerdings ist der
Spielraum für eine auf Ausgabenausweitung basierende Politik
geringer geworden, hier erscheint ebenfalls ein gemäßigterer Kurs
angezeigt.
Insgesamt bestehen gute Voraussetzungen für einen künftig
besseren Politikmix in Lateinamerika. Dies wiederum schafft aus
meiner Sicht hervorragende Chancen für Anlagen sowohl in
Aktien als auch in Anleihen.
günstigen Altersstruktur der Bevölkerung begründet. So ist dort
eine eher traditionelle Bevölkerungspyramide gegeben, in der
Personen unter 40 Jahren dominieren.
Dies und die Globalisierung sind die treibenden strukturellen Kräfte
hinter dem Wachstum, der Verstädterung und Industrialisierung
sowie schließlich auch des steigenden Lebensstandards in den
Schwellenländern. Diese Faktoren erlauben es ihnen, gegenüber
den entwickelten Staaten aufzuholen, die sich in einer demografischen Krise befinden, die kurzfristig nur durch Einwanderung abgemildert werden kann.
Gibt es nicht inzwischen Schwellenländer, die in ihrer Entwicklung
weiter sind als Europa?
Nun, das hängt davon ab, welche Aspekte man hinsichtlich des
Entwicklungsgrades in Betracht zieht. So hat meiner Ansicht
nach noch keines der Länder in den Emerging Markets die
Entwicklungsziele erreicht, auf die die Vereinten Nationen ihr
Augenmerk legen.
Wo sehen Sie auf lange Sicht bei Schwellenlandanlagen das
größte Ertragspotenzial?
Überzeugende relative Bewertungen sehe ich im Bereich der quasistaatlichen Emittenten aus Schwellenländern, also bei Unternehmen, die in Staatsbesitz sind oder staatlich kontrolliert werden. Der
Renditeaufschlag dieser Papiere gegenüber Staatsanleihen geht zurück. Und wenn sich das entsprechende Unternehmen positiv entwickelt, fallen entsprechende Kursgewinne an. Ebenso lässt sich
auch bei unverändertem Kurs vom Renditeaufschlag eines quasistaatlichen Papiers gegenüber der jeweiligen Staatsanleihe profitieren.
Betrachtet man etwa den Alphabetisierungsgrad, den Anteil der
Bevölkerung mit höherer Ausbildung, die Standards im Gesundheitssektor, die Infrastruktur, die Lebenserwartung und Lebensqualität, die Zahl der eingereichten Patente, Luft- und Wasserqualität,
das Niveau öffentlicher Dienstleistungen einschließlich der Versorger, das Pro-Kopf-Einkommen, die Vermögensverteilung usw.,
dann liegt Europa noch deutlich vor jedem Schwellenland. Die
Bedeutung dieser Länder ist aus Anlegersicht vielmehr in der
Innerhalb des Corporate Bond-Markts steigt das Angebot von DollarAnleihen sowohl im Investment Grade-Bereich als auch im spekulativen Segment exponentiell. Dies spiegeln die verstärkten Infrastrukturinvestitionen ebenso wider wie die infolge steigender Einkommen
zunehmende Bedeutung des Konsumgütersektors. Für einen Manager mit einem derartigen Know-how im Bereich Schwellenlandanleihen wie AllianzGI bieten diese Entwicklungen erhebliche Chancen,
Wertsteigerungspotenziale für die Anleger zu erschließen.
37
INTERVIEW
„Die Märkte für Lokalwährungsanleihen sind
ungeachtet der zwischenzeitlich erhöhten Volatilität
attraktiv, da sie erhebliche Renditeaufschläge
gegenüber Dollar-Anleihen bieten und nun günstiger
bewertet sind als noch vor Jahresfrist.“
Die Märkte für Lokalwährungsanleihen sind ungeachtet der
zwischenzeitlich erhöhten Volatilität attraktiv, da sie erhebliche
Renditeaufschläge gegenüber Dollar-Anleihen bieten und nun
günstiger bewertet sind als noch vor Jahresfrist. Auch wenn wir
davon ausgehen, dass sich das Wachstum in den Schwellenländern verlangsamt, halten wir die Bewertungen von Lokalwährungspapieren für ausgesprochen günstig. Wenn die Schwellenländer ihren Reformkurs fortsetzen und sich die inländische
Anlegerbasis vergrößert, wird der strukturelle Aufwertungstrend
bei den Währungen der Emerging Markets wieder in Gang kommen, davon bin ich überzeugt.
wenn es um die konkrete Portfoliokonstruktion geht. In diesem Zusammenhang kommt es entscheidend darauf an, dass die aus taktischer wie strategischer Sicht ausgewählten Portfoliobausteine über
den Konjunkturzyklus der Schwellenländer hinweg einen angemessenen Risiko-Ertrags-Beitrag im Gesamtportfolio leisten.
Einige Anlagegattungen in den Schwellenländern werden auf lange
Sicht ihren Reiz behalten, bis die Volkswirtschaften irgendwann reifer
geworden sind und ihr Bedarf an Auslandskapital nachlässt. Bis dahin
werden internationale Kapitalanleger und Investoren einen Renditeaufschlag gegenüber Anlagen in ihren Heimatländern verlangen,
wenn sie sich in den Emerging Markets engagieren sollen.
Für welche konkreten Anlagestrategien im Bereich Emerging
Markets-Bonds interessieren sich institutionelle Anleger derzeit
besonders?
Das hängt stark vom einzelnen Anleger ab. Beispielsweise sind
Anleger aus den USA viel eher bereit, dem Portfoliomanager die
Freiheit zu lassen, in der Breite und in der Tiefe der Anlageklasse
zu agieren. Deshalb zeichnen sich Schwellenlandmandate von
US-Anlegern durch hohe Flexibilität aus.
Werfen wir einen Blick auf das Management globaler Schwellenlandanleihen. Wodurch zeichnet sich der Investmentprozess von
Allianz Global Investors in diesem Anlagesegment aus? Anders
gefragt: Warum sollten sich Anleger bei Emerging Markets-Bonds
für Allianz Global Investors entscheiden?
Wir liefern dadurch für jeden Investor einen Mehrwert, dass in unserem Investmentprozess der robuste Top-down-Ansatz nahtlos mit
unserer ebenso soliden Bottom-up-Expertise zusammenspielt,
38
Eine weitere Besonderheit ist der Einsatz von Absicherungsstrategien sowohl mit Blick auf systemische als auch auf individuelle
Risiken. Dies ist ein ganz entscheidender Faktor bei der Feinsteuerung von Risikoprofilen, da die Rolle der Liquidität vielfach wieder
unterschätzt wird.
Dieser Trend scheint sich allmählich auch in Europa zu verbreiten,
wo Schwellenlandanleihen bisher noch je nach Bonitätsprofil separat allokiert werden. Europäische Anleger unterscheiden nach wie
vor zwischen Staatsanleihen aus Schwellenländern, die auf internationale Leitwährungen lauten, und Lokalwährungsanleihen. Sie
engagieren sich dort jeweils getrennt.
Update IV/2013
Impressum
Update IV/2013
Das Kundenmagazin von
Allianz Global Investors
für institutionelle Investoren
Wir bei Allianz Global Investors sind uns dieser regionalen Unterschiede bewusst und unser Produktangebot trägt den jeweiligen
Bedürfnissen Rechnung. Mit Blick auf Europa sind wir der Ansicht,
dass ein Investor mit einer flexiblen Strategie auf Grundlage eines
Aggregat-Konzepts sehr gute Ergebnisse erzielen kann. Daneben
kann eine Core Plus-Strategie mit Fokus auf Staatsanleihen und
Anlage in Leitwährungs- wie Lokalwährungsanleihen für Anleger
interessant sein, die den Markt abbilden wollen und über einen erfahrenen Manager einen Mehrertrag anstreben. Des Weiteren können Anleger, die attraktive laufende Erträge erzielen möchten, mittels einer Kurzläuferstrategie in den Schwellenländern eine absolut
und relativ überlegene Wertentwicklung im Durationsband von
null bis drei Jahren erzielen.
Eine Anlageentscheidung auf die Schnelle: Wie würde eine
„gesunde“ Länderallokation in den Emerging Markets aussehen?
Zunächst halte ich innerhalb der Gesamtallokation im Anleihenbereich einen strukturellen Anteil von etwa 6 % in Schwellenlandanleihen für institutionelle Investoren für angebracht.
Was nun die Allokation in einzelnen Schwellenländern angeht, erfolgt diese in Abhängigkeit von den jeweiligen Benchmarks, deren
Länderstrukturen differieren.
Entscheidend ist am Ende: Wir bei Allianz Global Investors gehen
Risiken auf intelligente Weise ein und managen diese ebenso, um
solide Anlageergebnisse zu erzielen. Möglich wird dies durch unseren speziellen Investmentprozess für Schwellenlandanleihen.
Und deshalb ist es klug, aktiv Risiken in Schwellenlandanleihen
einzugehen.
Vielen Dank, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben,
Herr Saichin.
Herausgeber:
Allianz Global Investors Europe GmbH
Bockenheimer Landstr. 42–44
60323 Frankfurt
www.allianzglobalinvestors.de
Chefredakteur:
Marty-Jörn Klein, Oliver Sven Bauer (Stv.)
Projektleiterin:
Caroline Wagner, Lina Masri (Stv.)
Redaktion:
Oliver Sven Bauer, Bianca Gerlach, Marty-Jörn Klein, Hans-Joachim
Kollmannsperger, Lina Masri, Dennis Nacken, Klaus Papenbrock,
Nicolas Schmidt, Oliver Schütz, Caroline Wagner
Kontakt zur Redaktion:
[email protected]
Layout:
3st kommunikation GmbH
Satz:
Brückner & Neuner GmbH
Druck:
Schleunungdruck GmbH, Marktheidenfeld
Fotografien:
Allianz Global Investors, getty images, shutterstock
Stand: Dezember 2013
www.updatemagazineonline.com/de
Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und die Erträge daraus können sowohl sinken als auch
ansteigen und Investoren erhalten den investierten Betrag möglicherweise nicht in voller Höhe zurück.
Die Volatilität von Fondsanteilwerten kann erhöht oder sogar stark erhöht sein. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Wenn die Währung, in welcher die
frühere Wertentwicklung dargestellt wird, von der Heimatwährung des Anlegers abweicht, sollte der
Anleger beachten, dass die dargestellte Wertentwicklung aufgrund von Wechselkursschwankungen
höher oder niedriger sein kann, wenn sie in die lokale Währung des Anlegers umgerechnet wird.
Dies ist nur zur Information bestimmt und daher nicht als Angebot oder Aufforderung zur Abgabe
eines Angebots, zum Abschluss eines Vertrags oder zum Erwerb oder Veräußerung von Wertpapieren
zu verstehen. Die hierin beschriebenen Produkte oder Wertpapiere sind möglicherweise nicht in allen
Ländern oder nur bestimmten Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Dies kann nur verteilt werden,
soweit nach dem anwendbaren Recht zulässig, und ist insbesondere nicht verfügbar für Personen
mit Wohnsitz in den und/oder Staatsangehörige der USA. Die hierin beschriebenen Anlagemöglichkeiten nehmen keine Rücksicht auf die Anlageziele, finanzielle Situation, Kenntnisse, Erfahrung oder
besonderen Bedürfnisse einer individuellen Person und sind nicht garantiert. Die hierin enthaltenen
Einschätzungen und Meinungen sind die des Herausgebers und/oder verbundener Unternehmen zum
Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich – ohne Mitteilung hierüber – ändern. Die verwendeten
Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen und wurden als korrekt und verlässlich betrachtet,
jedoch nicht unabhängig überprüft; ihre Vollständigkeit und Richtigkeit sind nicht garantiert und es wird
keine Haftung für direkte oder indirekte Schäden aus deren Verwendung übernommen, soweit nicht
durch grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzliches Fehlverhalten verursacht. Bestehende oder zukünftige
Angebots- oder Vertragsbedingungen genießen Vorrang.
Für ein kostenloses Exemplar des Verkaufsprospektes, der Gründungsunterlagen, der aktuellen
Halbjahres- und Jahresberichte und der Wesentlichen Anlegerinformationen in deutscher Sprache
kontaktieren Sie den Herausgeber elektronisch oder postalisch unter der unten angegebenen Adresse.
Bitte lesen Sie diese alleinverbindlichen Unterlagen sorgfältig vor einer Anlageentscheidung.
Marty-Jörn Klein, Chefredakteur von Update, sprach mit
Hierbei handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Herausgegeben von Allianz Global Investors
Europe GmbH, www.allianzgi-regulatory.eu, einer Kapitalverwaltungsgesellschaft mit beschränkter
Haftung, gegründet in Deutschland mit eingetragenem Sitz in Bockenheimer Landstraße 42–44,
D-60323 Frankfurt am Main, zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(www.bafin.de). Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des Inhalts in jedweder
Form ist nicht gestattet.
Greg Saichin.
39
VERSTEHEN.
HANDELN.
Der Anteil
europäischer Anleihen
an institutionellen Assets
beträgt in Deutschland
rund
60–70 %
1
Maxence Mormède
Chief Investment Officer (CIO) Advanced Fixed Income
Advanced Fixed Income
In Zeiten, in denen der risikolose Zins deutlich unter den
Verpflichtungen institutioneller Investoren liegt, kommt dem
risikoadjustierten Management von Anleihen eine besondere
Bedeutung zu. Denn Anleihen bilden traditionell das Rückgrat
institutioneller Portfolios.
Ziel unserer Strategie ist eine optimale risikoadjustierte Performance.
Um dies zu erreichen, verbindet Advanced Fixed Income aktives
Management mit strenger Disziplin. Dabei werden die individuellen Vorgaben unserer Investoren stets berücksichtigt und
eingehalten.
Unsere Strategie Advanced Fixed Income wurde für Anleger
entwickelt, die über die Maximierung ihrer Portfoliorendite
hinaus ihr besonderes Augenmerk auf Verpflichtungen und
Risiken legen.
Mehr Informationen u. a. zu Advanced Fixed Income finden Sie in
Update III/2013 oder unter www.updatemagazineonline.com/de
Allianz Global Investors wurde in Deutschland in 2013
zum dritten Mal in Folge Greenwich Quality Leader 2
40
[1] Quelle: eigene Analysen, BVI, Bundesbank, EFAMA, Greenwich Associates
[2] Quelle: Greenwich Associates 2013 Continental European Institutional Investment Management Research.
Ein Ranking, ein Rating oder eine Auszeichnung erlaubt keinen Rückschluss auf künftige Entwicklungen und Veränderungen im Zeitablauf.
Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und die Erträge daraus können sowohl sinken als auch ansteigen und
Investoren erhalten den investierten Betrag möglicherweise nicht in voller Höhe zurück. Hierbei handelt es sich um
eine Marketingmitteilung; herausgegeben von Allianz Global Investors Europe GmbH, www.allianzgi-regulatory.eu,
einer Kapitalverwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland, mit eingetragenem Sitz in
Bockenheimer Landstrasse 42–44, D-60323 Frankfurt am Main, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts
Frankfurt am Main unter HRB 9340, zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de).
Verstehen. Handeln.
Zugehörige Unterlagen
Herunterladen