Aus der Dermatologischen Klinik des St. Josef Hospitals - Universitätsklinik – der Ruhr-Universität Bochum Direktor: Prof. Dr. med. P. Altmeyer Wertigkeit der prädiktiven Faktoren beim akrolentiginösen malignen Melanom (ALM) Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von: Hemma Christine Sommerhoff aus Dortmund 2011 Dekan: Prof. Dr. med. Klaus Überla Referent: Prof. Dr. med. Norbert H. Brockmeyer Korreferent: Prof. Dr. med. Stephan El Gammal Tag der mündlichen Prüfung: 08.11.2012 Abstract Sommerhoff Hemma Christine Wertigkeit der prädiktiven Faktoren beim akrolentiginösen malignen Melanom (ALM) Problem: Ziel war es zu ermitteln, welche prognostischen Faktoren für das ALM spezifisch sind bzw. welche Faktoren frühzeitig eine differenziertere Aussage über die Verlaufsprognose eines ALM liefern. Weiter sollte eine Korrelation zwischen dem Zeitpunkt der Erstdiagnose, dem Alter der Patienten, der Tumordicke und der Prognose (Überlebenswahrscheinlichkeit) beim ALM dargestellt werden. Methode: Die Tumordaten akrolentiginöser maligner Melanome von 36 Patienten, deren Primärtumor im St. JosefHospital Bochum innerhalb eines Zeitraumes der Jahre 1986 bis 2004 exzidiert wurde, sind hier hinsichtlich etwaiger Zusammenhänge und Abhängigkeiten von prädiktiven Faktoren (Tumordicke nach Breslow in mm, Clark-Level, Tumorklassifikation T nach TNM-Schema u. a.) und deren prognostischer Bedeutung untersucht worden. Die 26 weiblichen und 10 männlichen Patienten hatten ein Lebensalter zwischen 12 und 85 Jahren. Die Daten wurden mittels eines Patientenfragebogens, bzw. aus den Patientenakten des St. Josef-Hospitals, erhoben. Ergebnis: Die Studie hat gezeigt, dass oftmals bereits ein Clark-Level von IV bei ansonsten geringer Tumordicke in dieser Untersuchung erreicht wird. Das Metastasierungs-Risiko kann insofern auch unter einer Tumordicke nach Breslow von 0,76 mm nicht mehr als „Low risk“ gewertet werden. Das Verhalten der Tumorausbreitung scheint zudem an der Leistenhaut anderen Gesetzmäßigkeiten zu unterliegen als an der Lederhaut des übrigen Integumentes. Auch kann festgestellt werden, dass die prognostischen Faktoren miteinander korrelieren, jedoch alle vom Geschlecht und Lebensalter der Patienten bei Stellung der Erstdiagnose unabhängig sind. So zeigen sich z. B. bei den 25-, 45-, 60- oder 79jährigen Patienten jeweils eine mit Zunahme der Tumordicke nach Breslow ansteigende Tendenz des Clark-Levels und des Tumorstadiums T. Das Intervall der untersuchten Tumordicke nach Breslow von 0,60 bis 7,00 mm weist überwiegend einen Clark-Level von IV und eine Tumorstadieneinteilung von T3 bis T4 auf. Es zeigt sich, dass bei einigen Tumoren schon ein relativ hoher Clark-Level von IV vorliegt. Des Weiteren ist auch zu erkennen, dass infauste Verläufe bei Patienten mit einem ALM mit relativ geringen Tumordicken nach Breslow ab 0,40 bzw. 0,70 mm auftraten. Diskussion: Die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose eines ALM wird aus den Ergebnissen ersichtlich, nicht zuletzt auch, da die Tumore in dieser Untersuchung zum größten Teil an den unteren, für ältere Patienten schlecht selbst zu inspizierenden, Extremitäten auftreten. Die Beurteilung der Prognose eines ALM und das weitere klinische Vorgehen sollte daher anhand einer niedriger gewählten Tumordicke nach Breslow erfolgen. Dies unterstreicht noch stärker als bei anders lokalisierten malignen Melanomen die Notwendigkeit einer frühen Diagnose eines ALM. Meinen Eltern und den Patienten gewidmet Inhaltsverzeichnis: Seite: 1. Einleitung 1 1.1 Malignes Melanom 1 1.2 Akrolentiginöses malignes Melanom (ALM) 2 1.3 Metastasierung des ALM 2 1.4 Prognose des ALM 3 1.5 Ätiologie und Pathogenese 3 1.6 Melanozyten/Melanin 5 1.7 Wesentliche Melanomtypen 6 1.8 Risikofaktoren für ein malignes Melanom 7 1.9 Klinik/Diagnose 8 1.10 Tumordicke nach Breslow/Clark Level 8 1.11 Verlauf/Prognose 10 2. Zielsetzung 12 3. Methodik der Untersuchung: „Wertigkeit der prädiktiven Faktoren beim ALM“ 13 3.1 Vorgehensweise der Datenerhebung/Fragebogen 13 3.2 Patientenkollektiv 13 3.3 Patientendaten 14 3.4 Übersicht der Datenerhebung 15 3.5 Medizinische Dokumentation 15 3.6 Auswertungsverfahren 16 4. Ergebnisse der Studie „Wertigkeit der prädiktiven Faktoren 4.1 beim ALM“ 17 Auswertung der Aktendokumentation 17 4.1.1 Patientenkollektiv/Patientenmerkmale/Altersstruktur 17 4.1.2 Tumormerkmale 20 4.1.2.1 Tumordicke nach Breslow 20 4.1.2.2 Clark Level 21 4.1.2.3 Tumorausbreitung 23 4.1.2.4 Lokalisation 25 4.1.2.5 Tumorgröße 26 4.1.2.6 Klinik der Melanome 26 4.1.2.7 Histologie der exzidierten Tumoren 27 4.1.2.8 Lymphknotenbefall 28 4.1.2.9 Metastasierung 29 4.1.2.10 Lokalisation Filiae 31 4.1.2.11 Zeitpunkt der Metastasierung nach Erstdiagnose 32 4.1.3 Operationsmerkmale 33 4.1.3.1 Operation 33 4.1.3.2 Nachexzision 34 4.1.3.3 Sentinel-/Lymphknoten Operation 34 4.1.3.4 Metastasen Operation 35 4.1.3.5 Interferon-Therapie 35 4.1.3.6 Chemo-Therapie 37 4.1.4 Ergebnisse/Patientenstatus 38 4.2 Auswertung der Befragung 41 4.3 Statistische Auswertung 42 4.3.1 Spearman-Brown-Korrelation 42 4.3.2 Korrelation nach Pearson 44 4.3.3 Chi-Quadrat-Test 44 5. Diskussion 47 5.1 Patientenkollektiv/Patientenmerkmale/Altersstruktur 47 5.2 Tumormerkmale 49 5.2.1 Tumordicke nach Breslow (1970) 49 5.2.2 Clark Level (1969) 50 5.2.3 Tumorausbreitung 51 5.2.4 Lokalisation 51 5.2.5 Tumorgröße in mm² 53 5.2.6 Klinik der Melanome 53 5.2.7 Histologie der exzidierten Tumoren 53 5.2.8 Lymphknoten 54 5.2.9 Metastasen 55 Operations-/Therapiemerkmale 58 5.3.1 Operation 58 5.3.2 Nachexzision 58 5.3.3 Sentinel-/Lymphknoten Operation 58 5.3.4 Interferon-Therapie 59 5.3.5 Chemo-Therapie 60 5.4 Ergebnisse/Patientenstatus 62 5.5 Statistische Auswertung 63 5.5.1 Spearman-Brown-Korrelation 63 5.5.2 Korrelation nach Pearson 63 5.5.3 Chi-Quadrat-Test 63 Zusammenhang der prädiktiven Faktoren 64 5.6.1 Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren im Todesfall 64 5.3 5.6 5.6.2 Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren aller Patienten in Abhängigkeit der Tumordicke 5.6.3 Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren ohne Verstorbene 66 67 5.6.4 Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren aller Patienten in Abhängigkeit vom Alter 68 6. Zusammenfassung 69 7. Literaturverzeichnis 74 8. Anhang 85 Patientendaten 86 Patientenfragebogen 99 Flyer für Vorsorgemaßnahmen Danksagung Lebenslauf 102 Abkürzungsverzeichnis: Abb. = Abbildung ADO = Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie AJCC = American Joint Committee on Cancer ALM = Akrolentiginöses malignes Melanom bzgl. = bezüglich bzw. = beziehungsweise ca. = circa cm = Zentimeter CT = Computertomographie d. h. = das heißt DNA = Desoxyribonuclein Acid DNS = Desoxyribonukleinsäure DTIC = Dacarbazin E = Einheit/en ED = Erstdiagnose et al. = et alii etc. = et cetera evtl. = eventuell ggf. = gegebenenfalls i. d. R. = in der Regel I. E. = internationale Einheiten i. S. e. = im Sinne eines/einer i. s. = in situ i. S. = im Sinne IFN = Interferon inkl. = inklusiv JClinOncol = Journal of Clinical Oncology jew. = jeweils LK = Lymphknoten LMM = Lentigo maligna Melanom lt. = laut Mill. = Million/en MKC = mikrographisch kontrollierte Chirurgie MM = Malignes Melanom mm = Millimeter MRT = Magnetresonanztomographie nm = Nanometer NM = Noduläres Melanom OP = Operation s. = siehe sog. = so genannt SSM = Superfiziell spreitendes malignes Melanom u. a. = unter anderem, und andere UCM = unklassifizierbare Melanome UICC = Union Internationale Contre le Cancer UV = ultraviolett v. g. = vorgenannte vgl. = vergleiche vs. = versus z. B. = zum Beispiel z. T. = zum Teil Tabellenverzeichnis: Seite Tab. 1: Klinisch-histologische Subtypen kutaner maligner Melanome im deutschsprachigen Raum 7 Tab. 2: Histologische Stadieneinteilung nach der vertikalen Tumordicke 9 Tab. 3: Patientenmerkmal 17 Tab. 4: Interferontherapie 36 Tab. 5: Auswertung Fragebogen 41 Tab. 6: Spearman-Brown Korrelationen 43 Tab. 7: Spearman-Brown Korrelationen 43 Tab. 8: Korrelationen nach Pearson 44 Abbildungsverzeichnis Seite: Abb. 1: Voraussetzung für die maligne Entartung einer Hautzelle 5 Abb. 2: Altersstruktur bei Erstdiagnose männlich und weiblich 18 Abb. 3: Geschlecht 18 Abb. 4: Altersstruktur bei Erstdiagnose weiblich 19 Abb. 5: Altersstruktur bei Erstdiagnose männlich 19 Abb. 6: Tumordicke nach Breslow bei Erstdiagnose 20 Abb. 7: Clark Level 21 Abb. 8: Häufigkeitsverteilung Clark Level 22 Abb. 9: Tumorausbreitung bei Männern und Frauen 23 Abb. 10: Häufigkeitsverteilung Tumorausbreitung 24 Abb. 11: Tumorlokalisation 25 Abb. 12: Bekannte Tumorgrößen 26 Abb. 13: Klinik der Melanome 26 Abb. 14: Histologie der exzidierten Tumoren 27 Abb. 15: Lympfknotenbefall 28 Abb. 16: Häufigkeitsverteilung Lymphknotenbefall 29 Abb. 17: Fernmetastasierung 29 Abb. 18: Filiae (Tochterabsiedelungen des Tumorgewebes) 30 Abb. 19: Häufigkeitsverteilung Fernmetastasen 31 Abb. 20: Lokalisation Filiae 31 Abb. 21: Zeitpunkt der Metastasierung nach der Erstdiagnose 32 Abb. 22: Art der Operation 33 Abb. 23: Lymphknotenoperation 34 Abb. 24: Metastasenoperation 35 Abb. 25: Verwendetes Chemotherapeutikum 37 Abb. 26: Zustand bei Datenerhebung 39 Abb. 27: Todesursache 39 Abb. 28: Todeszeitpunkt nach Erstdiagnose 40 Abb. 29: Chi-Quadrat-Test 45 Abb. 30: Tumordicke nach Breslow an den verschiedenen Lokalisationen 52 Abb. 31: Abhängigkeit zwischen Tumordicke und Lymphknotenbefall 54 Abb. 32: Abhängigkeit zwischen Tumordicke und Fernmetastasen 55 Abb. 33: Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren im Todesfall 64 Abb. 34: Prädiktive Faktoren in Abhängigkeit von der Tumordicke nach Breslow Abb. 35: Prädiktive Faktoren in Abhängigkeit von der Tumordicke nach Breslow, ohne verstorbene Patienten Abb. 36: 66 67 Prädiktive Faktoren in Abhängigkeit vom Alter der Patienten bei Erstdiagnose 68 1. Einleitung Die Häufigkeit der Diagnose maligner Hauttumore ist in den letzten drei Jahrzehnten deutlich angestiegen. Seit 25 Jahren haben sich die Erkrankungsraten mehr als verdreifacht [71]. Ursachen dafür sind ein verändertes Freizeitverhalten mit häufigen Reisen in sonnige Länder, dadurch eine verlängerte Sonnenexposition verbunden mit dem Schönheitsideal von sonnengebräunter Haut [1, 3, 35, 52, 72, 81, 83, 88, 89] sowie die nachweislich immer dünner werdende Ozonschicht [80, 81]. 1.1 Malignes Melanom Der am häufigsten durch intermittierende Sonnenexposition begünstigte Hauttumor ist das maligne Melanom (MM), welches im Verhältnis zur Tumormasse eine frühe Tendenz zur Metastasierung zeigt. Das maligne Melanom wird nach verschiedenen Autoren in vier Subtypen unterteilt: das superfiziell spreitende maligne Melanom (SSM), das noduläre maligne Melanom (NMM), das lentiginöse maligne Melanom (LMM) und das akrolentiginöse maligne Melanom (ALM) [2, 36, 54]. Das maligne Melanom ist bei der hellhäutigen Bevölkerung Europas und Nordamerikas mit ca. 3% aller bösartigen Neubildungen vertreten und ist verantwortlich für ca. 1% der Krebstodesfälle [14]. Mit einer Häufigkeit von 57,4% ist das SSM das am häufigsten auftretende Melanom und das ALM mit 4 % (siehe Tabelle 1) der am seltensten auftretende Melanomtyp [29]. In Asien und Afrika ist das ALM allerdings mit einer Häufigkeit von 30 bis 70% als häufigster Melanomtyp bei dunkelhäutigen Hauttypen zu verzeichnen [37]. 1 1.2 Akrolentiginöses malignes Melanom Das in dieser Arbeit untersuchte ALM ist zwar das unter den Melanomen am geringsten vertretene, aber das mit der schlechtesten Prognose [7, 19, 33, 46, 50]. Das akrolentiginiöse maligne Melanom wurde in den 70er Jahren als eigenständige Form von den anderen Melanomtypen abgegrenzt [37]. Die Lokalisation des ALM ist vorwiegend palmoplantar und sub- bzw. periungual. Die subungualen Melanome zeigen oft Ausläufer auf den proximalen Nagelfalz, die durch unregelmäßige Pigmentierungen auffallen (sog. Hutchinson-Zeichen oder melanotic withlow) [41, 73]. Klinisch ist das pigmentierte akrolentiginiöse Melanom charakterisiert durch unregelmäßig konfigurierte, unscharf begrenzte makulöse Veränderungen mit einer fleckigen, schmutzig braun-schwarzen Farbschattierung. Der Tumor wächst zunächst radial, bevor die vertikale invasive Wachstumsphase auch mit knotigen Anteilen einsetzt [81]. Die Haut kann eine Schuppung zeigen und ist weich zu tasten. Durch die meist mechanische Irritation durch die Belastung an den Akren, kann oft eine oberflächliche Erosion bzw. Ulzeration vorliegen, die am Rand gelegentlich von Kallus-Gewebe umgeben ist [37]. Histologisch stellen sich an Palmae und Plantae eine Akanthose und Orthohyperkeratose dar, zusätzlich finden sich zahlreiche atypische Melanozyten in Form von Nestern oder Einzelzellen in der Epidermis. Als typisch ist beim ALM das linsenförmige (lentiginöse) Wachstumsmuster an den seitlichen Tumoranteilen zu bezeichnen. Die Zellform ist im vertikalen Wachstum epitheloid, seltener auch spindelförmig. Ein ALM kann amelanotisch sein oder entsprechende amelanotische Anteile enthalten. Mitosen finden sich in ähnlicher Anzahl wie beim nodulären malignen Melanom. Atypische Melanozyten finden sich bisweilen in den Schweißdrüsenausführungsgängen, hier sind sie auch manchmal bei einem Lentigo maligna Melanom zu sehen [37]. 1.3 Metastasierung des ALM Es erfolgt zunächst eine Absiedelung in die nächstgelegenen Lymphknoten oder Hautmetastasen in der Umgebung i. S. von In-Transit- oder Satelliten-Metastasen, bevor es zu einer weiteren Streuung im Rahmen der übrigen Organmetastasierung kommt [37]. Die Entwicklung von Metastasen erfolgt oft direkt proportional zur Tumor-Dicke [15]. 2 1.4 Prognose des ALM Die Prognose des akrolentiginösen malignen Melanoms ist insgesamt ungünstig, da es aufgrund der Lokalisation und der teilweise fehlenden Pigmentierung oft zu spät bemerkt und diagnostiziert wird. So ist z. B. eine Verwechselung mit einem subungualen Hämatom, einem Glomustumor, einer Tinea pedis oder einer Paronychie häufig. Mazerierte Hautareale in den Zehenzwischenräumen, ähnlich einer Tinea pedis, können z. B zu gravierenden Fehldiagnosen führen [78]. Verletzungen an den Tumoren des Nagelapparates wirken sich nachweislich ungünstig auf den Krankheitsverlauf und die Prognose der Patienten aus. So zeigten Patienten in einer Studie ohne Verletzung des ALM eine ca. 5,4-mal höhere Überlebenswahrscheinlichkeit als die Patienten mit Tumorverletzungen. Als primäre Ursache für das ALM konnten die Traumata nicht gewertet werden [12]. Akrolentiginöse maligne Melanome finden sich besonders häufig bei dunkelhäutigen Personen an den Fußsohlen und subungual, dann jedoch in einem bereits deutlich fortgeschrittenen Stadium mit Ulzerationen und Metastasierungen [39, 66, 82]. Das ALM grenzt sich von allen anderen Melanomformen hinsichtlich der Lokalisation und der daraus resultierenden Malignität ab. Eine Untersuchung des Jahres 1994 hat gezeigt, dass die 5-Jahres-Überlebenskurve nach Kaplan-Meier bei Patienten mit einem SSM im Vergleich zu Patienten mit einem ALM identisch war, jedoch die Prognose deutlich von dem Faktor der Lokalisation abhing [17]. Andere Autoren konnten feststellen, dass das Outcome bei Patienten über 65 Lebensjahre schlechter war als bei den Patienten unter 65 Jahren. Es ergaben sich signifikante Unterschiede im Hinblick auf die Tumordicke bei Diagnosestellung und das Vorliegen von Ulzerationen im Tumorbereich. Beide prognostische Faktoren wirkten sich bei älteren Patienten ungünstig aus [6, 87]. 1.5 Ätiologie und Pathogenese Hinsichtlich der Ätiologie eines akrolentiginösen malignen Melanoms hat von allen ätiologischen Faktoren der Pigmentierungstyp des betroffenen Patienten die herausragende Bedeutung. So findet man bei Afrikanern und Asiaten (Hauttyp IV nach Fitz- 3 patrick), die ohnehin eine stark pigmentierte Haut aufweisen, eine 10- bis 100-fach geringere Inzidenz vor, an malignen Melanomen zu erkranken. Allerdings beträgt hier der Anteil akrolentiginöser Melanome an den nicht pigmentierten Körperarealen bis zu 70% [37]. Für die Entstehung eines malignen akrolentiginösen Melanoms werden zusätzlich genetische als auch epigenetische Faktoren verantwortlich gemacht. Darunter versteht man Einflüsse auf die Entwicklung eines Organismus, die nicht direkt im Genom codiert sind und auf Interaktionen zwischen genetischen Faktoren oder zwischen genetischenund Umweltfaktoren beruhen [13, 67]. Es konnte im Rahmen entsprechender Untersuchungen gezeigt werden, dass genetische Veränderungen bestimmten Chromosomenloci zugeordnet sind und in Assoziation zur Entstehung und Progression von malignen Melanomen stehen [10]. Als weiterer Entstehungsfaktor ist epigenetisch die intermittierende intensive UVStrahlung zu nennen. Sie beschädigt die zelluläre DNA und kann, kombiniert mit einer erhöhten Expression von Wachstumsfaktoren, zu einem malignen Melanom führen [25]. Ein besonders hohes Melanomrisiko besteht bei Personen, die bereits in ihrer Kindheit und Jugend häufig schwere Sonnenbrände erlitten hatten [25, 51]. Die Haut von Kindern ist besonders empfindlich, da bei ihnen der normale UV-Eigenschutz der Haut noch nicht vollständig entwickelt ist [23]. Ebenso sind hellhäutige blonde oder rothaarige Menschen (sog. keltischer Typ) mit dem Hauttyp I und II besonders gefährdet, im Laufe ihres Lebens ein malignes Melanom zu entwickeln [52]. 4 Für die maligne Entartung einer Zelle sind sieben Faktoren verantwortlich, fünf Faktoren auf der Zellebene und zwei Faktoren auf der Gefäßebene [27]. Abb. 1: Voraussetzung für die maligne Entartung einer Hautzelle nach Fensterle 1.6 Melanozyten/Melanin Die Melanozyten sind allgemein zur Melaninbildung befähigt und liegen in der Basalzellschicht der Epidermis, sie befinden sich als dendritische Einzelzellen auf der Basalmembran. Entwicklungsgeschichtlich gehen die Melanozyten aus der Neuralleiste hervor und wandern während der Fetalperiode in andere Gewebe, z. B. der Epidermis, Bulbus des Haarfollikels, Haarwurzeln, Schleimhäute, Leptomeningen und Innenohr aus. In der Vorderhirnanlage entstehen die melaninbildenden Pigmentzellen der Retina und Choroidea [64]. Der UV-Lichtschutz der Haut ist die Hauptaufgabe der Melanozyten. Eine kontinuierliche Synthese von Melaninen wird als Melanomgranula (Melanosomen) an die umgebenden Keratinozyten abgegeben. Dabei bilden ein Melanozyt und ca. 36 Keratinozyten eine epidermale Melanineinheit. Die Mitose- und Wanderungsfähigkeit auf der Basalmembran sind weitere Eigenschaften der Melanozyten. Die Melanozytendichte variiert je nach Lokalisation sehr stark und ist individuell verschieden. Der Gesichts- und Genitalbereich weist die höchste Melanozytendichte auf, die mit dem Lebensalter abnimmt. Zwischen 1.000 bis 2.000 Melanozyten befinden sich durchschnittlich auf einem Quadratmillimeter Haut. Man sieht die Melanozyten lichtmikroskopisch als große dendritische helle Zellen, die in unmittelbarer Nähe zu den Keratinozyten liegen [64]. Das stickstoffhaltige Pigment Melanin wird in den Melanozyten, den Nävuszellen, den Pigmentzellen des Auges, den pigmentierten chromophilen Zellen des Innenohres und den adrenergen und dopaminergen Nervenzellen des Cerebrums gebildet. Diese Mela- 5 nogenese beginnt mit der Synthese des inaktiven Enzyms Tyrosinase. Die Aktivierung der Tyrosinase erfolgt über das UV-Licht. Durch Reifung in Vesikeln, den Prämelanosomen, reichert sich die Aminosäure Tyrosin an, die sich mit Hilfe der Tyrosinase in LDopa und über weitere Zwischenschritte schließlich zu Melanin katalysiert wird. Nach Verlust der Binnenstruktur des Prämelanosoms entsteht das Melanosom. Die reifen Melanosomen wandern dann in die Zytoplasma-Ausläufer der Melanozyten ein und werden an die benachbarten Zellen abgegeben, die die Melanosomen wiederum in das eigene Zytoplasma aufnehmen [64]. Bei der Melanozyten-Pigmentierung spielt der Faktor MITF (micophthalmia-associated transcription factor) eine regulative Rolle. Er reguliert die Transkription der Melanozyten-spezifischen Gene Silberhomolog (SILV) und Melan-A (MLANA). Eine verminderte Pigmentierung und unzureichende Expression von SILV und MLANA unterstützen die Progression vom Naevus zum Melanom. Sind diese Proteine in den Tumoren nicht vorhanden, ist die Prognose schlecht. [55]. Möglicherweise liegt beim ALM eine veränderte Melanozytenproliferation vor [85]. So konnte u. a. festgestellt werden, dass isolierte Melanozyten sehr frühzeitig in tiefere Schichten der Epidermis eindringen [8, 37, 63]. 1.7 Wesentliche Melanomtypen Neben dem in dieser Arbeit behandelten akrolentiginösen malignen Melanom (ALM) existieren noch weitere Melanomtypen. Die wesentliche Einteilung erfolgt nach den Orten des Auftretens bzw. nach der Art der Ausbreitung und des äußerlichen Erscheinens. Je nach befallenem Körperteil und der Art der Ausdehnung wird bei hellhäutiger Bevölkerung im deutschsprachigen Raum unterschieden in: • Melanoma in situ (MM i.s.) • Malignes akrolentiginöses Melanom (ALM), prozentualer Anteil 4,0% • Malignes superfiziell spreitendes Melanom (SSM), prozentualer Anteil 57,4% • Malignes primär noduläres Melanom (NM), prozentualer Anteil 21,4% • Lentigo maligna Melanom (LMN), prozentualer Anteil 8,8% • Unklassifizierbare Melanome (UCM), prozentualer Anteil 3,5% • Seltene Melanome: - das Schleimhautmelanom, - das Melanom innerer Organe, 6 - die unklassifizierbaren Melanome, - maligne Melanome mit unbekanntem Primärtumor [59] Tab. 1: Klinisch-histologische Subtypen kutaner maligner Melanome im deutschsprachigen Raum. Ergebnisse des Zentralregisters Malignes Melanom 1983-1995 (N=30.015) [29]. 1.8 Risikofaktoren für ein malignes Melanom nach Altmeyer, Dirschka, Hartwig [2]: • Hauttyp I oder II (nach Fitzpatrick) • Mehr als 40 bis 50 gewöhnliche Pigmentmale • Atypische Pigmentmale • Kongenitales großes Pigmentmal • Melanom in der Eigenanamnese • Melanom in der Familienanamnese I. Grades • Intermittierende, kumulative UV-Exposition • Sonnenbrände in Kindheit und Jugend • Immunsuppression • Hereditäres dysplastisches Naevuszellnaevus-Syndrom • Xeroderma pigmentosum 7 1.9 Klinik/Diagnose Die Patienten berichten oft von „plötzlicher“ Größen- und Pigmentierungszunahme eines Muttermales, auch wird geäußert, dass Juckreiz oder ein „gewisses Eigenleben“ an der Hautstelle empfunden wird. Klinisch fallen maligne Melanome jedoch meist durch ihre Asymmetrie, unscharfe und unregelmäßige Begrenzung sowie besonders durch die Farbgebung auf (A-B-C-D-E-Regel: Area-Border-Colour-Diameter-Elevation). Der Durchmesser des Tumors und die Erhabenheit werden ebenso betrachtet. Sie erscheinen oft rötlich bräunlich oder bläulich schwarz bis tiefschwarz. Pigmentfreie Anteile des Tumors können ebenso vertreten sein. Völlig melaninfreie Tumoren, sog. amelanotische Melanome, finden sich sehr selten und sind entsprechend schwierig zu diagnostizieren. Eine erschwerte Diagnostik bereiten auch sekundäre Veränderungen des Tumors dem Untersucher. Erosionen, Ulzerationen, Nässen, Blutungen, Verkrustungen, verruziforme und auch regressive Veränderungen bedingen die enorme morphologische Vielfalt der malignen Melanome. Daraus ergibt sich die hohe Verantwortung des erfahrenen Untersuchers, nach Abgrenzung gegenüber den zahlreichen Differenzialdiagnosen die korrekte Diagnose eines malignen Melanoms zu stellen [13]. Zum Teil werden niedrige Plasmaspiegel des Coenzyms Q10 als prognostischer Faktor für eine Melanomprogression herangezogen [74]. Die endgültige Diagnose wird schließlich histopathologisch gesichert. 1.10 Tumordicke nach Breslow/Clark-Level Die vertikale Tumordicke nach Breslow (von Dr. Alexander Breslow, 1928 – 1980, Professor der Pathologie an der Georg Washington University, Washington D.C. 1970 eingeführt) ist zum Exzisionszeitpunkt der wichtigste prognostische Parameter, denn zwischen ihr und der statistisch zu erwartenden 10-Jahres-Überlebenszeit besteht ein fast linearer Zusammenhang. Treten jedoch regionale Lymphknotenmetastasen, Satelliten-, In-Transit- oder Fernmetastasen auf, sinkt die Überlebensrate unabhängig von der ursprünglichen Tumordicke des Primärtumors. 8 Tab. 2: Histologische Stadieneinteilung nach der vertikalen Tumordicke [31]. Breslow Index Eindringtiefe in mm I < 0,75 II 0,76 – 1,50 III 1,51 – 4,00 IV > 4,00 Während die vertikale Tumordicke nach Breslow als mit dem Netzokular in Millimeter gemessener Abstand zwischen Hornschicht und der am tiefsten in das Gewebe infiltrierten Melanomzelle definiert ist, beschreibt der von Dr. Wallace H. Clark jr. (1924 – 1997, University of Pennsylvania Medical School) 1969 eingeführte Clark-Level (Invasionslevel) die histologischen Eindringtiefen des Tumors in die unterschiedlichen Gewebeschichten [21, 38]. • Level I: Tumorzellen nur in der Epidermis (In-situ-Melanom) • Level II: Eindringen bis in das Stratum papillare • Level III: Durchsetzen des gesamten Stratum papillare bis zur Grenze des Stratum reticulare • Level IV: bis in das Stratum reticulare • Level V: Invasion bis in die Subkutis Während die Bestimmung der Eindringtiefe nach Breslow den wichtigsten prognostischen Faktor darstellt [45], hat sich der Breslow-Index dahingehend nicht durchgesetzt. Auch kommt dem Tumorlevel nach Clark zwar eine ergänzende, inzwischen jedoch geringfügigere prognostische Bedeutung für Tumoren mit einer Tumordicke bis 1,00 mm zu [16, 38, 21] zu. Ein Clark-Level von IV und V bedeutet die Einordnung in die nächsthöhere T-Kategorie [26]. Als weitere ungünstige prognostische Kriterien sind zu nennen: • Die histologisch gesicherte Ulzeration des Tumors • Ein histologischer Nachweis von einer Invasion der Tumorzellen in Blut- oder Lymphgefäße (Mikrometastasierung) • Eine hohe mitotische Aktivität (mitotischer Index: Mitosen/mm2) • Das Geschlecht des Patienten (signifikant schlechtere Prognose für Männer) [33] 9 • Die Lokalisation des Tumors (ungünstige Prognose für oberen Stamm, Oberarme, Hals und behaarten Kopf) [33] • Das Alter des Patienten [6]. Ein differenzierteres Stagingsystem wurde 2001 vom “American Joint Committee on Cancer” [4] vorgeschlagen. Wichtige Kriterien in diesem System sind: • Die Tumordicke nach Breslow • Mikrometastasen im Wächterlymphknoten • Die Ulzeration des Tumors Im Jahr 2009 wurde dieses System durch Ergänzung der Mitoserate (Zellteilungen pro mm²) als zweitwichtigsten prognostischen Faktor des malignen Melanoms optimiert. Eine Studie des American Joint Committee on Cancer hat daraufhin die prognostische Signifikanz der Mitoserate bei lokalisiertem primärem kutanem Melanom bestätigen können [21, 77, 84]. 1.11 Verlauf/Prognose Bezüglich der Lebenserwartung wird deutlich, dass Patienten mit einem Tumor mit einer Tumordicke nach Breslow von ≤ 0,75 mm eine deutlich bessere Prognose haben als Patienten mit höheren Tumordicken. So beträgt die 10-Jahres-Überlebensrate bei einer Tumordicke von < 0,75 mm 97%, bei der Tumordicke von 0,76 bis 1,50 mm 90% und ab einer Tiefenausdehnung nach Breslow von 1,51 bis 4,00 mm lediglich 65% bzw. über einem Breslow-Wert ab 4,00 mm nur noch ca. 50% [44]. In der Literatur wird beschrieben, dass es nach Exzision des Tumors bei ca. 20% der Melanom-Patienten zu einer Progression der Erkrankung und zur Ausbildung von Metastasen kommt. Das Risiko einer Metastasenausbildung sowie der Zeitpunkt der Progression hängt hauptsächlich von der Tumordicke ab [13]. 50% der metastasierenden Tumoren mit einer Tumordicke von ≤ 1,50 mm führen zu einer Erstmanifestation der Progression innerhalb von 26 Monaten. Bei einer Tumordicke von > 4,00 mm finden sich erste Absiedelungen innerhalb von 10 Monaten [13]. 10 Die Progression der Erkrankung bezeichnet bei ca. 70% der Betroffenen die Ausbildung von regionalen Lymphknotenmetastasen. Der Lymphknotenbefall ist palpatorisch auffällig durch einen oder mehrere harte, indolente Lymphknoten, die einzeln vorliegen oder mit mehreren Lymphknoten sowie mit den unterliegenden Strukturen verbacken sein können. Später kann die Haut mitbetroffen sein, die dann durch nekrotischen Zerfall Ulzerationen aufweist. Die Hautmetastasierung erfolgt vom Primärtumor über die drainierenden Lymphbahnen in die umgebende Haut. Als sog. Satellitenmetastasen liegen sie bis zu 2 cm vom Primarius entfernt als In-Transit-Metastasen in dem Hautgebiet zwischen dem Primarius und den regionalen Lymphknoten. Im Stadium der Fernmetastasierung kommt es über die hämatogene Streuung zu einer disseminierten Hautmetastasierung. Auch eine diffuse Melanose durch zirkulierendes Melanin ist möglich. Die hämatogene Fernmetastasierung bedeutet schließlich eine Streuung der Melanomzellen in alle Regionen des Körpers, bevorzugt in die Leber, die Lunge, das Gehirn und die Knochen. In seltenen Fällen findet sich eine Metastasierung auch in weitere Organe wie dem Herz, der Milz, der Nebenniere und dem Knochenmark [13]. In aller Regel bedeutet eine Fernmetastasierung eine infauste Prognose mit einer medianen Überlebenszeit (ohne Therapie) von lediglich ca. 6–9 Monaten [29]. Weitere Therapieoptionen nach der Exzision mit Sicherheitsabstand sind, je nach Tumorausbreitung [29]: • adjuvante Immuntherapie • Chemotherapie • Extremitätenperfusion • Radiatio/Kryochirurgie/Lasertherapie • Experimentelle Immuntherapie und Vakzinationen 11 2. Zielsetzung Ziel dieser Arbeit ist es, Zusammenhänge zwischen dem Zeitpunkt der Erstdiagnosestellung, der Operation des Primärtumors, der Tumordicke nach Breslow und der Tumorausbreitung, sowie der aufgetretenen Filiae und der Lebenserwartung herzustellen, um dadurch ggf. Erkenntnisse im Rahmen der sekundären Prävention für sinnvolle Vorsorgemaßnahmen und Handlungsempfehlungen etc. zu erhalten. Im Einzelnen soll eine Korrelation zwischen dem Zeitpunkt der Erstdiagnose, dem Alter der Patienten, der Tumordicke und der Prognose (Überlebenswahrscheinlichkeit) der Patienten mit einem ALM dargestellt werden. Als Hypothese wird formuliert, dass eine frühzeitige Exzision des ALM eine geringere Tumordicke und Eindringtiefe erwarten lässt, wodurch ein besserer Krankheitsverlauf (höhere Überlebensrate) für den Patienten besteht. Die statistische Auswertung der Patientendaten soll einen Zusammenhang überprüfen. Als weiterführendes Ziel dieser Arbeit könnten langfristig anwendungsorientierte Maßnahmen abgeleitet werden, z. B. Handlungsempfehlungen zur frühzeitigen Diagnosestellung eines ALM (Aufklärungskampagnen, Informationsbroschüren, Flyer etc.), um eine gesteigerte Sensibilisierung in der Bevölkerung und im weiteren Bereich des Gesundheitswesens hinsichtlich dieses Tumors zu erwirken. 12 3. Methodik der Untersuchung: „Wertigkeit der prädiktiven Faktoren beim ALM“ 3.1 Vorgehensweise der Datenerhebung/Fragebogen Zur Datenerhebung wurde ein Fragebogen auf der Basis der gängigen dermatologischen Tumortherapie mit 14 Fragen entwickelt. Die Fragen setzten sich aus offenen und geschlossenen Fragen zusammen, z. B: „Sind bei Ihnen Metastasen aufgetreten?“: ja/nein oder „Wo sind Metastasen aufgetreten?“ freie Antwortmöglichkeit. Mittels des Fragebogens, der den Patienten mit einem frankierten Rückumschlag zugesandt wurde, sollten die entsprechenden Daten durch Selbstauskunft bzw. Auskunft mit Hilfe des behandelnden Arztes erhoben werden. Zusätzliche Informationen konnten aus dem Patienten-Aktenarchiv des St. Josef-Hospitals Bochum gewonnen werden. Erfasst wurden in Form einer retrospektiven Analyse folgende Patientendaten: Diagnose/Erstdiagnose, Metastasen, Therapieart (Operation, medikamentöse Therapie), aktueller Gesundheitszustand bezogen auf den Hauttumor und persönliche Patientendaten (Geburtsdatum, Geschlecht). 3.2 Patientenkollektiv Die Studie „Wertigkeit der prädiktiven Faktoren beim ALM“ weist folgende Ausgangspunkte/Fakten auf: • 36 Patienten im Alter von 12 bis 85 Jahren • Erstdiagnosezeitraum 1986 bis 2004 • 10 männliche und 26 weibliche Patienten • Operationen des Primärtumors und anschließende Therapien in der Abteilung: „Dermatologie und Allergologie“ des St. Josef-Hospitals Bochum 13 3.3 Patientendaten Folgende Daten/Patientendaten wurden im Einzelnen erfragt bzw. erhoben: • Altersstruktur männlich und weiblich bei Erstdiagnose • Geschlecht • Altersstruktur weiblich bei Erstdiagnose • Altersstruktur männlich bei Erstdiagnose • Jahr der Erstdiagnose • Unterscheidung der Tumore in ALM und MM • Tumordicke nach Breslow in mm • Clark Level • TNM Klassifikation (Tumorausbreitung T, Lymphknotenbefall N, Fernmetastasen M) • Lokalisationen des Tumors • Bekannte Tumorgrößen (Flächenausdehnung) • Klinik • Histologie • Durchgeführte Operation • Zeitpunkt der Primariusexzision in Jahresangaben • Art der Operation • Sicherheitsabstand bei der 1. Operation • Sentinel OP • Beschwerden bei/nach der OP • 2. Operation (Nachexzision) • Zeitlicher Abstand der 1. und 2. Operation (Nachexzision) • Sicherheitsabstand bei der 2. Operation (Nachexzision) • Lymphknoten OP • Metastasen OP • Zeitlicher Abstand der 1. OP zur Metastasen OP • Gesamtanzahl an Operationen • Interferontherapie • Art der Interferontherapie • Dauer der Interferontherapie 14 • Beschwerden durch die Interferontherapie • Chemotherapie • Art der Chemotherapie • Dauer der Chemotherapie • Beschwerden durch die Chemotherapie • Extremitätenperfusion • Zytostatika • Alternativmedizinische Behandlung • Art der alternativmedizinischen Behandlung • Beschwerden durch die alternativmedizinische Behandlung • Filiae • Lokalisation Filiae • Maximaler Zeitraum nach der Erstdiagnose • Weitere spätere Exzisionen (LK Dissektion, Metastasenexzision) • Aktueller Zustand • Todesursache • Todeszeitpunkt nach ED 3.4 Übersicht der Datenerhebung Die kompletten Patientendaten sind als Tabelle im Anhang abgelegt. Ebenso der Patientenfragebogen. Die erhobenen Patientendaten sind die Ausgangsbasis für die Graphiken, die statistischen Auswertungen und Ergebnisse der Studie und den daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen (siehe Anhang Fragebogen, Patientendaten). 3.5 Medizinische Dokumentation Zusätzlich wurden zur Fragebogenauswertung die jeweiligen Patientenakten hinzugezogen, in denen von den behandelnden Ärzten die Details über Tumorausbreitung, Tumordicke, Lokalisation, Klinik, Histologie, Operation, Metastasen, medikamentöse Therapie, aktueller Zustand bzw. Tod dokumentiert waren. Operationen wurden spezifiziert unter Primarexzision, Nachexzision, Metastasenentfernung, Sicherheitsabstand und Sentinel-Operation. 15 Im Verlauf der Datenerhebung traten teilweise folgende Gegebenheiten auf: • Patient/in ist bereits verstorben • Patient/in ist unbekannt verzogen • Patient/in will keine Auskünfte geben • Patient/in reagiert nicht auf die Post, schickt Fragebogen nicht zurück • Patientendaten nicht mehr im Aktenarchiv und den Computerdateien eruierbar • Mitbehandelnde Hausärzte und Angehörige wollen/können keine Angaben über die Patienten machen Angehörige und Ärzte haben in der Regel gerne umfangreiche Auskünfte gegeben. Über Einwohnermeldeamtsanfragen sind einige neue Patientenkontaktdaten bzw. Angaben über den Verbleib oder Tod der jeweiligen Person ermittelt worden. So verblieben letztlich von ursprünglich 42 in dieser Studie eingeschlossenen Patienten 36 (10 männliche und 26 weibliche Patienten) in der Datenliste, über die für diese Arbeit auswertbare Daten vorlagen. Durch die weitgefächerte Vielfalt der Patientendaten ist dennoch zu erwarten, dass eine Vielzahl von verschiedenen Patientengruppen abgebildet und berücksichtigt wird. Um Zusammenhänge verschiedener Gegebenheiten feststellen zu können, ist eine umfangreiche Erhebung von Patientendaten erforderlich. Die große Anzahl an Daten je Patient lässt eine sehr hohe Kombinationsmöglichkeit der Datenverknüpfung zu, so dass ggf. auf Abhängigkeiten/Zusammenhänge zwischen den Daten geschlossen werden kann. 3.6 Auswertungsverfahren Die Auswertung wurde mit dem Programm Microsoft Office Excel 2006/7 durchgeführt. Die statistischen Analysen wurden mit dem Programm SPSS (Version 16, deutsch) durchgeführt. 16 4. Ergebnisse 4.1 Auswertung der Aktendokumentation 4.1.1 Patientenkollektiv/Patientenmerkmale/Altersstruktur Es wurden 36 Patienten mit ALM von Februar 2004 bis Februar 2005 vom St.-JosefsHospital Bochum befragt und deren Akten gesichtet. Von den 36 Patienten waren 26 Frauen und 10 Männer, die bei Erstdiagnose (ED) im Durchschnitt 60,7 Jahre alt waren bei einer Variationsbreite (Range) von 12,0 bis 85,0 Jahren. Das Durchschnittsalter der Frauen bei Erstdiagnose lag bei 61,0 Jahren und das der Männer bei 59,9 Jahren. Die Frauen waren bei Stellung der Erstdiagnose im Durchschnitt ein Jahr älter, als die Männer. Der Altersgipfel bei Erstdiagnosestellung liegt zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Tabelle 3 zeigt die detaillierte Darstellung der Patientenmerkmale. Tab. 3: Patientenmerkmal (n=36) Geschlecht Weiblich N=26 männlich N=10 Alter bei ED (Mittelwert) Weiblich 61,0 Jahre männlich 59,9 Jahre Alter bei ED gesamt (Mittelwert) 60,7 Jahre Range Alter gesamt (Mittelwert) 12,0 bis 85,0 Jahre 72,6 Jahre 17 Abb. 2: Altersstruktur bei Erstdiagnose aller Patienten (männlich und weiblich) Hierbei wird deutlich, dass der Hauptanteil der Patienten bei Stellung der Erstdiagnose ein Alter zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr hat. Abb. 3: Geschlecht Anteil Männer 28%, Anteil Frauen 72%. Bei der Geschlechterverteilung zeigt sich, dass es sich bei den untersuchten Personen für diese Studie meist um weibliche Patienten handelte. 18 Abb. 4: Altersstruktur bei Erstdiagnose weiblich Die Erstdiagnose wurde bei den weiblichen Patienten meist zwischen dem 50. bis 70. Lebensjahr gestellt. Bei einer Patientin kam es bereits im 12. Lebensjahr zur Erstdiagnosestellung. Die älteste Patientin war 85 Jahre alt als ein ALM diagnostiziert wurde. Abb. 5: Altersstruktur bei Erstdiagnose männlich Bei den männlichen Patienten wurde die Erstdiagnose meist zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr gestellt. Der jüngste Patient war 25 Jahre alt, der älteste 79 Jahre. 19 4.1.2 Tumormerkmale Um die Wertigkeit der prädiktiven Faktoren bei dem ALM darstellen zu können, wurden folgende Kriterien bezüglich des jeweiligen Tumors im Einzelnen evaluiert: • die Tumordicke nach Breslow in mm • der Clark-Level von I-V • die Tumorausbreitung (T0, T1, T2, T3, T4, Tis, TX) • die anatomische Lokalisation (rechts/links, Finger, Zehe, Hand, Fuß etc.) • die makroskopische Größe in mm² • die Klinik der Melanome (Juckreiz, Schmerz, Blutung, Wachstum) • die Histologie der exzidierten Tumoren (Melanozyten Zellnester, Mitosen, Ulzerationen) • der Lymphknotenbefall (N0, N1, N2, N3, NX) • die Ausbildung von Fernmetastasen (M0, M1, M2, M3, MX) 4.1.2.1 Tumordicke nach Breslow Die Tumordicke nach Breslow gilt als prognostisch wegweisender Faktor für die Ausbreitung und Aggressivität des Tumors. Sie beschreibt die Eindringtiefe des Tumors zwischen Hornschicht und der am tiefsten in das Gewebe eingedrungenen Melanomzelle in Millimeter. Abb. 6: Tumordicke nach Breslow bei Erstdiagnose Bei den untersuchten Patienten betrug die Tumordicke nach Breslow zum Zeitpunkt der Erstdiagnosestellung im Mittel 2,58 mm. 20 4.1.2.2 Clark Level Der Clark-Level beschreibt die histologische Eindringtiefe des Tumors in die unterschiedlichen Gewebeschichten. Die Einteilung von Level I – V kategorisiert aufsteigend die Durchdringung der verschiedenen Gewebeschichten von der Epidermis (Clark Level I, in situ) bis zur Invasion in die Subcutis (Clark Level V). Abb. 7: Clark Level Die hier untersuchten Melanom-Daten zeigten bereits zum Zeitpunkt der Erstdiagnosestellung zu 50% einen Clark-Level von IV auf. Der nächstgrößte Anteil betraf einen Clark-Level I zu 14%. Bei 2/3 aller Patienten (genau 69%) ist eine sehr weit fortgeschrittene Tiefenausbreitung des Tumors vorhanden (Clark Level III bis V). 21 Abb. 8: Häufigkeitsverteilung Clark Level 22 4.1.2.3 Tumorausbreitung Die Tumorausbreitung nach der TNM-Klassifikation dient der Größeneinteilung des Tumors und dessen Infiltration in andere Gewebe (Lymphknotenbefall, Metastasierung). Dies dient somit auch der Prognoseabschätzung. Abb. 9: Tumorausbreitung bei Männern und Frauen Die Tumorausbreitung nach der TNM-Klassifikation hatte zu 34% einen T3 Status und nachfolgend eine T4 Ausbreitung mit 22%. Insgesamt bei 56% der Patienten liegt ein fortgeschrittenes Stadium vor. Die Tumorausbreitung stellt sich überdies unabhängig vom Geschlecht dar. 23 Abb. 10: Häufigkeitsverteilung Tumorausbreitung 24 4.1.2.4 Lokalisation Das ALM ist definiert als malignes Melanom an den Akren des menschlichen Körpers (Hände, Finger, Füße, Zehen). Aufgrund der Eigenart der Lokalisation hat es eine eigene Entität mit 4% aller Melanome. Abb. 11: Tumorlokalisation Bei der Beurteilung, ob die Melanome an der oberen oder der unteren Extremität auftreten, zeigt sich, dass vermehrt ALMs an den Füßen, insbesondere an der Großzehe (18%) bzw. an der Fußsohle (21%) in dieser Studie zu finden waren mit einem Gesamtanteil an der unteren Extremität von 79%. An den Fingern der Hand wurde mit 13% der geringere Anteil der ALMs bei den Patienten diagnostiziert. Bei den zu betrachtenden Patienten fand sich der überwiegende Anteil der Melanome an der rechten Extremität mit 58%; zu 39% waren die untersuchten Patienten an der linken Körperhälfte betroffen. In 8% der Fälle fehlten konkrete Angaben über die Lokalisation des Tumors, lediglich die Zuordnung zu den oberen und unteren Extremitäten ist möglich. 25 4.1.2.5 Tumorgröße Die Tumorgröße beschreibt die makroskopische Flächenausdehnung im mm² an der Hautoberfläche bei Erstdiagnosestellung. Abb. 12: Bekannte Tumorgrößen Die Tumorgröße schwankt zwischen 12 und 3000 mm². Zweimalig trat eine Größe von 30 cm² auf (Patient 1 und Patient 20, Daumen mit Daumenballen bzw Fußsohle). Man erkennt auch, dass der Tumor größtenteils in einem frühen Stadium entdeckt wurde. 4.1.2.6 Klinik der Melanome Die Klinik beschreibt, welche subjektiven Veränderungen und Auswirkungen die Tumoren bei den Patienten zeigten. Abb. 13: Klinik: subjektive Hautveränderungen 26 Zwölf Patienten gaben anamnestisch an, den Tumor zunächst durch eine Größenzunahme bemerkt zu haben, gefolgt von neun Angaben von dystrophischen Veränderungen (Ulzerationen, nässende Erosionen). Eine Pigmentierungszunahme der Hautveränderung beschrieben sieben Patienten. Bei vier Patienten trat an der Hautveränderung eine Blutung auf, zwei beschrieben dort Schmerzen, sieben schilderten keine Schmerzen. 4.1.2.7 Histologie der exzidierten Tumoren Die Histologie gibt die feingeweblichen Charakteristika an, die die jeweiligen Tumoren nach der pathologischen Untersuchung aufwiesen. Abb. 14: Histologie der exzidierten Melanome Histologisch zeigten sich bei den betrachteten Hautveränderungen der Patienten meist Zell- und Kernpolymorphien (zwölf Patienten), gefolgt von Ulzerationszeichen bei neun Patienten, Regressionszonen, ein exophytisches Wachstum und vermehrte Mitosen zeigten sich bei jeweils vier Patienten. Bei 15 weiteren Patienten war die Histologie der Tumoren nicht zu eruieren. 27 4.1.2.8 Lymphknotenbefall Der Lymphknotenbefall wird nach der TNM-Klassifikation angegeben, sofern Tumorzellabsiedelungen in den Lymphknoten des jeweiligen Lymphabflussgebietes des Tumors gefunden wurden. Abb. 15: Lymphknotenbefall In dieser Studie zeigten die Patienten zu 58% keinen Lymphknotenbefall. Im Stadium N1 bzw. N2 befanden sich jeweils 11% der Patienten zu gleichen Teilen. Insgesamt zeigten somit 22% der Patienten einen Metastasierungsprozess in die Lymphknoten. Bei 20% war der Lymphknotenbefall nicht zu ermitteln. 28 Abb. 16: Häufigkeitsverteilung Lymphknotenbefall 4.1.2.9 Metastasierung Bzgl. der Angaben zu einer Metastasierung wurde in dem Fragebogen und in den OPBerichten zwischen dem Auftreten von Filiae und Fernmetastasen unterschieden. Eine Spezifizierung der Angaben hinsichtlich des Auftretens von Satelliten- oder In-TransitMetastasen wurde nicht vorgenommen. Abb. 17: Fernmetastasierung (Tumorabsiedelungen in andere Organe) 29 Während 2/3 (67%) der Patienten keine Fernmetastasen aufwiesen, zeigten lediglich 11% Fernmetastasen (absolut vier Patienten). Bei 22% der Patienten war der Status bzgl. Fernmetastasen nicht zu ermitteln. Abb. 18: Filiae (Tochterabsiedelungen des Tumorgewebes) Filiae sind bei einem Drittel (zwölf Patienten) der in dieser Studie untersuchten Patienten aufgetreten. Bei fast 60% der Patienten wurden im Verlauf keine Metastasen nachgewiesen. 30 Abb. 19: Häufigkeitsverteilung Fernmetastasen 4.1.2.10 Lokalisation Filiae Die Lokalisation der Filiae zeigt, welche Organe oder Gewebe von metastasierenden Tumorzellen befallen wurden. Abb. 20: Lokalisation Filiae 31 Die Metastasen traten zumeist in den Lymphknoten der Leisten auf (40%), gefolgt von Filiae der Haut mit 20% und Fernmetastasen in der Lunge und in anderen Organen mit 12%. 4.1.2.11 Zeitpunkt der Metastasierung nach Erstdiagnose Der Zeitpunkt der Metastasierung dokumentiert, wieviele Monate nach der Erstdiagnosestellung erste Metastasen bei den Patienten auftraten. Abb. 21: Zeitpunkt der Metastasierung nach der Erstdiagnose 12 von 36 Patienten hatten Metastasen entwickelt. Bei dreiviertel der Patienten, die Metastasen aufwiesen, traten diese in einem Zeitraum von drei Jahren nach der Erstdiagnose auf. Bei zwei weiteren Patienten zeigte sich eine Tumorabsiedelung nach vier bzw. sechs Jahren. In einem Fall kam es zur Metastasierung nach sieben Jahren (83 Monaten). 32 4.1.3 Operationsmerkmale Zur Therapie des ALM stehen, je nach TNM-Klassifikation, verschiedene Möglichkeiten der operativen Intervention zur Verfügung. Diese verschiedenen OP-Merkmale (Art der OP, Sentinel-OP etc.) wurden in der Patientenkohorte untersucht. • OP • Sentinel OP • Nachexzisionen • Lymphknoten OP • Metastasen OP 4.1.3.1 Operation Verschiedene Operationsverfahren kamen zur Entfernung der Tumoren zum Einsatz. Abb. 22: Art der Operation Bei Unterscheidung der durchgeführten Operationen wurde der größte Teil der akrolentiginösen malignen Melanome per Exzision entfernt (ca. zu 2/3, absolut 22 Patienten). Über 1/3 der Operationen (absolut 13 Patienten) wurde in Form von Amputationen der entsprechenden Gliedmaßen (Finger, Zehen) vorgenommen. Die Exzisionen wurden leitliniengerecht mit entsprechenden Sicherheitsabständen von 0,5 bis 3,0 cm vorgenommen [26, 27]. 33 4.1.3.2 Nachexzision Eine Nachexzision, da der Tumor nicht sicher im Gesunden entfernt wurde, nahm man bei 47% der Fälle (absolut 17 Patienten) vor. 4.1.3.3 Sentinel-/Lymphknoten Operation Eine positive Sentinel-Lymph-Node (Wächterlymphknoten)-Untersuchung mit anschließender Lymphknotenausräumung wurde in 22% (absolut acht) der Fälle vorgenommen. Die Indikation besteht bei einer Tumordicke nach Breslow von > 1,00 mm. Es erfolgt eine radioaktive Markierung des Wächterlymphknotens und anschließende Lymphknotensuche mittels Gammakamera. Abb. 23: Lymphknotenoperation Bei 42% der Tumorfälle war eine Lymphknotendissektion nicht erforderlich, da sich kein Lymphknotenbefall abzeichnete. 34 4.1.3.4 Metastasen OP Treten als Folge einer Tumor Erkrankung Metastasen auf, werden diese leitliniengerecht umgehend exzidiert. So auch bei entsprechenden Patienten der untersuchten Kohorte. Abb. 24: Metastasenoperation Erforderliche Metastasenoperationen wurden in 47% (absolut 17 Patienten) der Fälle durchgeführt. In 31% der Fälle waren keine Metastasenoperationen notwendig. 4.1.3.5 Interferon-Therapie Die adjuvante Interferontherapie (low-dose/high-dose) dient bei dem HochrisikoMelanom der Bekämpfung potentiell vorhandener Tumorabsiedelungen in Form von Mikrometastasen. Durch das Interferon wird die körpereigene spezifische Immunabwehr stimuliert, so dass immunkompetente Zellen in der Tumorabwehr aktiviert werden. Der Einsatz der low-dose oder high-dose Therapie ist von der Tumordicke nach Breslow und somit vom jeweiligen Tumor-Stadium abhängig. Die Hochdosis Therapie zeigte bei Patienten ein längeres rezidivfreies Überleben, jedoch verbunden mit einem hohen Nebenwirkungspotential. Aufgrund des hohen Nebenwirkungspotentials bei der Hochdosis Therapie, werden effektive Therapien mit niedriger Dosierung und besserer Verträglichkeit geprüft. 35 Tab. 4: Interferon Therapie, n = 12 Patienten Interferon Tumordicke nach Breslow in mm low-dose (Roferon®-A) 1,41 x 1,80 x 2,10 x 2,50 x high-dose (IntronA®) x x 3,00 3,10 x 4,00 x 5,00 x 7,00 x 8,00 x 15,00 x unbekannt x Eine adjuvante Interferontherapie wurde in einem Drittel der Fälle (zwölf Patienten) eingesetzt. Diese wurden entsprechend der Medikamentenzulassung entweder bei der low-dose-Therapie mit Roferon®-A oder bei der high-dose Therapie mit IntronA® behandelt. Eine Patientin erhielt im Abstand von 18 Tagen beide Varianten. Zwei Patienten (17%) gaben nach der Therapie Tumorfreiheit an. Bei 41% der Patienten (absolut fünf) trat der Tod ein. 36 4.1.3.6 Chemo-Therapie Eine Chemotherapie wurde in einem Viertel der Fälle eingesetzt. Bei 2/3 des Patientenklientels kam keine Chemotherapie zum Einsatz. Abb. 25: Verwendetes Chemotherapeutikum Das Chemotherapeutikum Dacarbazin „DTIC“ ist mit 31% in dieser Studie das meist angewandte. Danach folgen mit jeweils 15% Vindesin, Cisplatin und Melphalan. Im Mittel betrug die Dauer der Chemotherapie fünf Zyklen (ein Zyklus = fünf Anwendungstage). 37 4.1.4 Ergebnisse/Patientenstatus Zum Zeitpunkt der Datenerhebung (2004/2005) wurden Daten zum Tod der Patienten erhoben. Es wurde gefragt, ob dieser aus einem ALM und dessen Folgen resultierte oder von diesem unabhängig war und wann der Tod nach Erstdiagnosestellung eintrat. • Tod als Folge des ALM und Metastasen • ALM-unabhängiger Tod • unbekannt • Todeszeitpunkt nach ED in Jahren Nach Abschluss der Datenerhebung nach einem Zeitraum von 02/2004 - 02/2005 zeigte sich, dass von den 42 Patienten bzw. 36 auswertbaren Fällen 31% verstorben waren (absolut elf Patienten). In 55% (absolut zehn Patienten, davon sechs Frauen) der Todesfälle war die Todesursache auf ein akrolentiginöses malignes Melanom und dessen Folgeerkrankungen (Metastasen) zurückzuführen. Die Tumore aller an dem ALM Verstorbenen wiesen eine Tumordicke nach Breslow mit einer Range zwischen 0,80 und 8,00 mm auf. In 13 % der Fälle konnte die genaue Todesursache nicht eruiert werden; in weiteren 46% der Fälle fehlte jegliche Angabe hierzu (siehe Kapitel 3.5). Ein männlicher Patient zeigte bei Erstdiagnose in einem Alter von 71 Jahren sogar eine Tumordicke nach Breslow von 0,40 mm bei einem ALM am Fuß. Er entwickelte Lymphknoten-Metastasen, die operativ entfernt wurden und verstarb acht Jahre nach Erstdiagnose-Stellung. Ob der Tod direkt aus der Tumorerkrankung resultierte, konnte abschließend nicht ermittelt werden. 38 Abb. 26: Zustand bei Datenerhebung Als turmorfrei bezeichneten sich 18% der befragten Patienten, Metastasen gaben 8% an. Verstorben sind inzwischen 28% der Patienten (teilweise mit unbekannter Todesursache). Der Zustand bei Datenerhebung ist jedoch bei 46% unbekannt geblieben. Abb. 27: Todesursache In 45% der Fälle ist die Todesursache unbekannt, 55% der Patienten, über die verwertbare Daten vorlagen, sind jedoch an den Folgen eines ALM und dessen Metastasen verstorben. 39 Abb. 28: Todeszeitpunkt nach ED Dreiviertel der verstorbenen zehn Patienten erlagen in den ersten fünf Jahren nach Erstdiagnosestellung z. T den Folgen eines ALM. Konkret an den Tumorfolgen verstarben sechs Patienten (55%). In den anderen Fällen war die Todesursache aus den in Pkt. 3.5 genannten Gründen nicht mehr nachvollziehbar. Der Tod trat zu 70% (absolut sieben Patienten) in den ersten fünf Jahren nach Stellung der Erstdiagnose ein. Die anderen Patienten verstarben sechs- bzw. acht Jahre nach der Erstdiagnose. 40 4.2 Auswertung der Befragung Vier Patienten gaben an, Fernmetastasen entwickelt zu haben, bei 25 Patienten konnten keine Metastasen nachgewiesen werden. Bei acht Patienten wurde das Stadium „MX“ angegeben, es konnten somit keine Metastasen nachgewiesen werden. Alle Patienten wurden mindestens einmal operiert, 27 Patienten mehrfach (Angabe: 17 x Nachexzisionen, 10 x weitere OPs), im Durchschnitt fanden 2,6 Operationen statt. Bei 15 Patienten wurde eine Lymphknotenoperation durchgeführt. Neun Patienten bekamen postoperativ eine Chemotherapie. Bei 12 Patienten wurde eine Interferontherapie eingeleitet. Sieben Patienten waren im Erhebungszeitraum postoperativ tumorfrei, drei Patienten gaben Metastasen an, elf Patienten waren im Erhebungszeitraum verstorben, sechs davon aufgrund des ALM, bei fünf Patienten war die Todesursache unbekannt (siehe Abb. 27). Von 25 Patienten fehlten diesbezüglich nähere Angaben. Tab. 5: Auswertung Fragebogen n = 36 Fragebogen-Item Anzahl Anzahl Ja = 4 Nein = 32 Ja = 9 Nein = 27 Ja = 15 Nein = 21 Ja = 12 Nein = 24 Einmal = 36 Metastasen OP (incl. LK Fernmetastasen Chemotherapie Lymphknoten OP Interferontherapie Operation OP) = 27 41 4.3 Statistische Auswertung: 4.3.1 Spearman-Brown-Korrelation Durch die Spearman-Brown-Korrelation wird die Abhängigkeit zweier Eigenschaften voneinander beschrieben. Ebenso kann darüber die Reliabilität des Gesamttests geschätzt werden. Ergänzend findet die Formel in der Untersuchung der Urteilerübereinstimmung Anwendung. Ergebnisse dieser Studie: Sämtliche Variablen zeigen eine Unabhängigkeit vom Alter. Die Erstdiagnose ist nicht abhängig vom Alter, ebenso nicht die Tumorausbreitung. Die Korrelation zwischen der Tumordicke nach Breslow und dem Clark-Level ist bei der Untersuchung zweiseitig signifikant (Korrelationskoeffizient 0,70). Die Korrelation zwischen einer Fernmetastasierung und dem Lymphknotenbefall ist bei der Untersuchung zweiseitig signifikant (Korrelationskoeffizient 0,79). Die Korrelation zwischen der Tumorausbreitung, der Tumordicke nach Breslow (Korrelationskoeffizient 0,54), dem Lymphknotenbefall (Korrelationskoeffizient 0,57) und der Fernmetastasierung (Korrelationskoeffizient 0,57) ist bei der Untersuchung zweiseitig signifikant. D. h. die Tumorausbreitung korreliert mit der Tumordicke nach Breslow, dem Lymphknotenbefall und mit der Fernmetastasierung. 42 Tab. 6: Spearman-Brown Korrelationen, n= 28 bis 36 Tab. 7: Spearman-Brown Korrelationen, n = 28 bis 36 43 4.3.2 Korrelation nach Pearson Im Rahmen der deskriptiven Statistik werden über die Korrelation nach Pearson sogenannte Zusammenhangsmaße ermittelt. Dabei wird von einer strengen linearen Beziehung zweier Variablen ausgegangen. Tab. 8: Korrelationen nach Pearson, n= 28 bis 36 Aussage dieser Studie: Die prädiktiven Faktoren (Tumordicke nach Breslow, Clark-Level, Lymphknotenbefall) verhalten sich mit einer Korrelation auf dem Niveau von 0,05 zweiseitig signifikant. 4.3.3 Chi-Quadrat-Test Der Chi-Quadrat-Test überprüft, ob die in einer Stichprobe gefundenen Verteilungen von zwei Variablen unabhängig voneinander sind, oder nicht. Chi-Quadrat ist ein Wert, der asymptotisch der sogenannten Chi-Quadrat-Verteilung folgt. Er gibt Auskunft über die Stärke der Abweichung der beobachteten Verteilung von der erwarteten Verteilung in der Kreuztabelle. 44 Aussage dieser Studie: Es zeigt sich kein signifikanter Zusammenhang bzgl. der Tumordicke nach Breslow, des Clark-Levels, der Tumorausbreitung, des Lymphknotenbefalls und der Fernmetastasierung mit dem Geschlecht und Alter der Patienten. 45 Abb. 29: Chi-Quadrat-Test 46 5. Diskussion 5.1 Patientenkollektiv/Patientenmerkmale/Altersstruktur Das hier untersuchte Patientenkollektiv umfasste zu 28% (absolut zehn) Männer und zu 72% (absolut 26) Frauen mit einer Range von 12 bis 85 Jahren. Im Rahmen dieser Untersuchung lag das häufigste Erkrankungsalter, in dem bei Männern und Frauen ein akrolentiginöses malignes Melanom (ALM) erstdiagnostiziert wurde, zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Das mediane Alter bei Erstdiagnose für Männer und Frauen betrug 61 (60,7) Jahre. Das Durchschnittsalter der Frauen bei Erstdiagnose lag bei 61,0 Jahren und das der Männer bei 59,9 Jahren. Dieses stimmt annähernd mit folgenden Daten überein: nach einer standardisierten Inzidenz für die Bundesrepublik Deutschland, bezogen auf die Erkrankung an einem kutanen malignen Melanom, zeigte sich innerhalb des untersuchten Zeitraumes des Saarländischen Krebsregisters von 1998 – 2000 ein mittleres Erkrankungsalter für Männer von 59 Jahren, für Frauen von 60 Jahren [38]. Dies Ergebnis zeigte sich insofern auch bei dieser Studie für die 36 Patienten, bei denen im Zeitraum von 1986 bis 2004 die Erstdiagnose eines ALM gestellt wurde. Dagegen nennt das Robert-Koch-Institut 2004 ein mittleres Erkrankungsalter beim kutanen malignen Melanom von 58 Jahren für Männer und von 56 Jahren für Frauen [70]. Die abweichenden Altersangaben der verschiedenen Autoren und dieser Studie bzgl. des mittleren Erkrankungsalters bei Männern und Frauen bei Erstdiagnosestellung resultieren möglicherweise aus den unterschiedlichen Patientenzahlen der verschiedenen Datenerhebungen unterschiedlicher Vergleichszeiträume. Zudem wurde in dieser Studie ausschließlich das akrolentiginöse maligne Melanom untersucht. Als mögliche Gründe für die tendenziell frühere Stellung der Erstdiagnose eines Melanoms bzw. eines akrolentiginösen Melanoms bei den Frauen kämen in Betracht: • die aufmerksamere und kritischere Betrachtung des eigenen Körpers, • die Sensibilisierung zur Vorsorge bzgl. der Abklärung unklarer Hautveränderungen durch die gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen inkl. der Inspektion auffälliger Hautareale ab dem 30. Lebensjahr und 47 • tendenziell gesündere, risikoärmere Lebensweise und höhere Eigenverantwortlichkeit dem eigenen Körper gegenüber, evtl. auch verstärkt durch die erhöhte Verantwortung in der Mutterrolle gegenüber der Familie. Im weltweiten Vergleich erkranken und sterben mehr Männer als Frauen an einem malignen Melanom [38]. Da in dieser Untersuchung sechs Frauen und kein Mann an einem ALM verstarben, kann insofern über diese studienspezifische Geschlechterverteilung kein Rückschluss auf die Gesamtgeschlechterverteilung gezogen werden. Nach Daten des statistischen Bundesamtes stehen Deutschland bereits im kommenden Jahrzehnt spürbare Veränderungen in der Altersstruktur bevor. So werden die Altersgruppen der 50- bis 65-Jährigen sowie der 80-Jährigen und Älteren mit einer Zuwachsrate von 24% bei den 50- bis 65-Jährigen und einer Zuwachsrate von 48% bei den 80Jährigen und Älteren bis zum Jahr 2020 anwachsen [80]. D. h. man erwartet darüber hinaus im Jahr 2060 einen Altersanteil der 65- bis über 80-Jährigen von 34% der Gesamtbevölkerung. Bezogen auf die hier behandelte Problematik bzgl. des Auftretens eines akrolentiginösen malignen Melanoms, welches größtenteils ab der 6. Lebensdekade auftritt, bedeutet dies, dass auch mit einer entsprechend erhöhten Inzidenz dieser Tumorform in Deutschland gerechnet werden muss. Zudem wird ein erhöhtes Lebensalter beim ALM als verschlechternder prognostischer Faktor gewertet [6, 7]. Im Rahmen einer retrospektiven Studie mit 442 Patienten, die an einem malignen Melanom erkrankten, konnte gezeigt werden, dass bei den über 65 Jährigen bei Erstdiagnosestellung größere Tumordicken mit Ulzerationen und entsprechend schlechter Prognose vorlagen [6, 87]. 48 5.2 Tumormerkmale 5.2.1 Tumordicke nach Breslow (1970) Die Tumordicke nach Breslow ist der Parameter mit der höchsten prognostischen Relevanz hinsichtlich des Krankheitsverlaufes und der Überlebenswahrscheinlichkeit für die Patienten. Er ist unabhängig von der Invasion verschiedener Hautschichten und misst die absolute Dicke des Tumorgewebes im Resektat von der Hautoberfläche bis zum tiefsten noch nachweisbaren Tumorgewebe [38]. Bei den untersuchten Patienten betrug die Tumordicke nach Breslow zum Zeitpunkt der Erstdiagnosestellung im Mittel 2,58 mm. Somit wurde die Diagnose im Schnitt bereits in einem relativ fortgeschrittenen Stadium gestellt. Der Stadieneinteilung des malignen Melanoms nach UICC entspricht diese Tumorausdehnung einem pT3 Stadium bzw. korreliert mit einem Clark-Level von IV, Abb. 7 Clark Level, [31, 86]. Auch bei dem akrolentiginösen malignen Melanom ist die Tumordicke nach Breslow prognosebestimmend, da durch sie die Wahrscheinlichkeit einer Verbindung des Tumors mit dem Blut- und Lymphgefäßsystem und der daraus resultierenden Metastasierungsmöglichkeit angezeigt wird (siehe Abb. 34 und 36). Der deutliche Zusammenhang zwischen den prädiktiven Faktoren (Tumordicke nach Breslow, Clark-Level, Tumorausbreitung nach TNM-Klassifikation) wird in der Abbildung 34 graphisch dargestellt. Die direkte Korrelation und nahezu lineare Beziehung zwischen den v. g. Faktoren untereinander wird hier ersichtlich. Da von den in dieser Studie untersuchten Patienten bereits ein Anteil von 50% bei Stellung der Erstdiagnose einen Clark-Level von IV aufwies, konnte von keinem prognostisch günstigen Verlauf ausgegangen werden. Somit ist in 55% der auswertbaren Fälle der Tod durch ein akrolentiginöses malignes Melanom und zusätzlichen Metastasen eingetreten. Die Tumordicke nach Breslow der verstorbenen Patienten bewegten sich in einem Intervall von 0,40 mm bis 8,00 mm. Ab einer Tumordicke nach Breslow von 0,70 mm wurden bei den Patienten dieser Studie zum Teil eine Fernmetastasierung und ein Lymphknotenbefall festgestellt mit ebenfalls ansteigender Tendenz. Insofern kann bei dieser Größe nicht mehr von einem “Low risk“-Tumor (≤ 0,76 mm) gesprochen werden [40, 58, 65]. 49 Die Stellung der Erstdiagnose in diesem prognostisch ungünstigen Stadium resultiert z. B. aus der Verkennung oder der sehr späten Entdeckung des Tumors, der sich häufig an schlecht einzusehenden Lokalisationen des Körpers (hier: Fuß, Zehen) befindet. Zudem setzt das Wachstum oft unbemerkt vor Auftreten der klinischen Anzeichen wie Juckreiz, Blutung oder Ulzeration ein und der Tumor hat so bereits tiefere Hautschichten durchsetzt und Anschluss an das Blut- und Lymphgefäßsystem gefunden. 5.2.2 Clark-Level (1969) Bei der histologischen Stadieneinteilung nach Eindringtiefe ist für den Clark-Level die Größe der oberflächlichen Tumorausbreitung oder das Volumen des Tumors unerheblich. Es wird vielmehr eine Einteilung nach Eindringtiefe in die Hautzellschichten vorgenommen. Die hier untersuchten Melanomdaten wiesen bereits zum Zeitpunkt der Erstdiagnosestellung zu 50% einen Clark-Level von IV auf. Der nächstgrößte Anteil betraf einen Clark-Level I zu 14%. Bei 2/3 aller Patienten (genau 69%) ist bereits eine sehr weit fortgeschrittene Tiefenausbreitung des Tumors vorhanden (Clark Level III bis V). In den meisten untersuchten Fällen waren die Tumoren an der Fußsohle nach ClarkLevel II eingeteilt (24%). Zu jeweils 13% fanden sich Tumoren in den Stadien I, III, IV und V. An der Ferse fanden sich Melanome nach einer Clark-Level Einteilung von III mit 25% und von Stufe IV zu 75%. Tumoren nach Clark-Level IV wurden bei diesem Patientenklientel ausschließlich an den Großzehen diagnostiziert. An den Fußkanten wiesen die ALMs zum größten Teil (67%) einen Clark-Level von I auf. Dies spricht für eine frühe Erstdiagnose. Im Bereich dieser Lokalisation sind die Melanome vermutlich durch eine entsprechende Klinik (Druck, Schmerz, Ulzeration, Blutung) eher aufgefallen, so dass bei Stellung der Erstdiagnose ein Clark-Level von I vorlag. Ansonsten wird das Melanom an Händen und Füßen häufig auch zunächst von den Betroffenen als vorübergehendes Trauma (Hämatom, Quetschung, etc.) oder Muttermal verkannt, so dass es zum Teil erst in einem Spätstadium diagnostiziert wird. Melanome mit einem Clark-Level von V wurden in 33% der Fälle ebenso an der Fußkante gefunden. 50 Die Lokalisation der Melanome an den anderen Zehen weist hier, bedingt durch die ungünstige Inspektionsmöglichkeit der Zehenzwischenräume, bei Stellung der Erstdiagnose bereits zu 50% einen Clark-Level von IV auf. Am Fußrücken zeigten sich Melanome, die zu je 50% einen Clark-Level von I oder bereits von V aufwiesen. An dieser gut einsichtigen Lokalisation kann jedoch relativ schnell ein Clark-Level von V erreicht werden. Sobald Tumoren an der oberen Extremität auftraten, befanden sie sich zu 80% an den Fingern mit einem Clark-Level von bereits IV. Weitere 20% zeigten ein Stadium von III auf. 5.2.3 Tumorausbreitung In den untersuchten Fällen lag bei Erstdiagnose bereits ein Stadium nach TNMKlassifikation von T3 (Tumordicke > 2,00 mm und ≤ 4,00 mm) zu 34% und T4 (Tumordicke > 4,00 mm) zu 22% vor. Also war bei mehr als der Hälfte der Patienten (56%) bereits eine fortgeschrittene Tumoreindringtiefe vorhanden. Dies korreliert mit einem Clark Level von IV bzw. V. 5.2.4 Lokalisation Bei der Beurteilung, ob die Melanome an der oberen oder der unteren Extremität auftreten, zeigt sich, dass vermehrt ALMs an den Füßen, insbesondere Großzehen (18%) bzw. an der Fußsohle (21%) zu finden waren mit einem Gesamtanteil an der unteren Extremität von 79%. An den Fingern der Hand wurde mit 13% der geringere Anteil der ALMs diagnostiziert. In 8% der Fälle ist eine Zuordnung nur zu den oberen bzw. unteren Extremitäten möglich, darüber hinaus jedoch keine genauere Zuordnung. Der größte Anteil der Tumoren fand sich somit an der unteren Extremität. Hierbei häufig in einem bereits weit fortgeschrittenen Stadium (Tumordicke nach Breslow > 2,00 und 4,00 mm). Dies mag in der schlecht zu inspizierenden Lokalisation begründet sein mit einer daraus resultierenden späten Diagnose [28, 34]. Allerdings wiesen die ALMs von drei Patienten an den (gut einsehbaren) Fingern bereits auch Tumordicken nach Breslow von 1,80; 3,00 und 4,00 mm auf. 51 Abb. 30: Tumordicke nach Breslow an den verschiedenen Lokalisationen Das häufige Auftreten der akrolentiginösen malignen Melanome an den unteren Extremitäten in dieser Studie mit 79% (Abb. 11) mag möglicherweise bedingt sein durch: • die höhere Anfälligkeit der sonst an weniger UV-Strahlung gewöhnten Haut der Beine und Füße, durch intermittierende Sonneneinstrahlung DNA-Schäden und maligne Melanome zu entwickeln • zufällige Verteilung der Lokalisationen innerhalb der definierten Patientenkohorte Bei den zu betrachtenden Patienten fand sich der überwiegende Anteil der Melanome an der rechten Extremität mit 59%; zu 41% waren die untersuchten Patienten an der linken Körperhälfte betroffen. Aufgrund der Anzahl von 35 betroffenen Patienten kann keine eindeutige Aussage für eine bevorzugt befallene Körperhälfte getroffen werden. Die lokale Ausprägung bezogen auf die Körperhälfte mag eher zufällig verteilt sein. 52 5.2.5 Tumorgröße in mm² Die Tumorgröße schwankt zwischen 12 und 3000 mm². Zweimalig trat eine Größe von 30 cm² auf. Man erkennt auch, dass der Tumor größtenteils in einem frühen Stadium, aber mit bereits deutlicher makroskopischer Größe entdeckt wurde. 5.2.6 Klinik der Melanome Die Patienten gaben anamnestisch meistens an, den Tumor zunächst durch eine Größenzunahme bemerkt zu haben, gefolgt von dystrophischen Veränderungen (Ulzerationen, nässende Erosionen). Hinweisend war häufig auch die Pigmentierungszunahme der Hautveränderung. Seltener traten an der Hautveränderung Blutungen oder Schmerzen auf. Insgesamt zeigt die mannigfaltige Klinik, dass jedwede Veränderung eines Hautmales i. S. e. Gefahrenpotentials auffällig ist und fachärztliche Früherkennungsmaßnahmen (Diagnostik) und ggf. eine Exzision erforderlich sind. 5.2.7 Histologie der exzidierten Tumoren Histologisch zeigten sich bei den betrachteten Hautveränderungen der Patienten meist Zell- und Kernpolymorphien, gefolgt von Ulzerationszeichen, Regressionszonen und vermehrten Mitosen, auch zeigte sich teilweise ein exophytisches Wachstum. Insbesondere das Auftreten von Ulzerationen wird als ungünstiger Prognosefaktor gewertet [6, 87]. Klinisch fielen die akrolentiginösen malignen Melanome in dieser Studie größtenteils durch Wachstums- und Pigmentierungszunahme auf. Weiter wurden dystrophische Veränderungen der Nävi wie Ulzerationen, Nässen oder Blutungen beschrieben. In diesen Fällen bestätigte sich jeweils der Verdacht eines akrolentiginösen malignen Melanoms im zum Teil fortgeschrittenen Stadium. Histologisch zeigten Zell- und Kernpolymorphien, Ulzerations- und Regressionszonen den aggressiven malignen Prozeß an. Auch hier bestätigte sich, dass Hautveränderungen, die einen unruhigen, nicht heilenden Prozeß zeigen, höchst malignitätsverdächtig sind. Diese sollten umgehend exzidiert und histologisch untersucht werden (Abb. 13 und 14). 53 5.2.8 Lymphknoten Im Stadium N0 (keine regionären Lymphknotenmetastasen) befanden sich 59% (absolut 21) der untersuchten Patienten, was für eine rechtzeitige Früherkennung des Primarius spricht. Es wurde bei diesen Patienten mit einer Tumordicke nach Breslow ab 1,00 mm kein Lymphknotenbefall mit Tumorzellen lymphoszintigraphisch über eine Markierung des Wächterlymphknotens gesichert bzw. diese Untersuchung wurde aufgrund der Tumordicke < 1,00 mm nicht vorgenommen, so dass eine Wächterlymphknoten-Dissektion nicht erforderlich war. Dem Stadium N1 [Metastase(n) 3 cm und weniger in größter Ausdehnung in irgendeinem regionären Lymphknoten] [1] wurden 11% (absolut vier) und dem Stadium N2 [Metastase(n) > 3 cm in größter Ausdehnung in irgendeinem regionären Lymphknoten und/oder In-Transit-Metastasen] wurden ebenfalls 11% (absolut vier) der Patienten zugeordnet (Abb. 15). Bei 19% war der Lymphknotenbefall nicht zu ermitteln. Abb. 31: Abhängigkeit zwischen Tumordicke und Lymphknotenbefall Es zeigt sich, dass bei sechs Patienten mit einem ALM trotz einer Tumordicke nach Breslow von > 2,00 mm kein LK-Befall registriert wurde, obwohl z. T. Tumordicken 54 von bis zu 8,00 mm nach Breslow ermittelt wurden. Dagegen ist anzumerken, dass Lymphknotenmetastasen der Kategorie N1 und N2 auch bei Tumoren kleineren Ausmaßes in zwei Fällen (Tumordicke nach Breslow 0,70 und 0,80 mm) gefunden wurden. 5.2.9 Metastasen Die Tumordicke nach Breslow und der Clark-Level beschreiben die vertikale Eindringtiefe des Tumors in die Hautschichten. Je höher diese Werte, desto tiefer sitzt der Tumor und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Anschluss an das Blut- und Lymphgefäßsystem stattgefunden hat, so dass Tumorzellen in den Körperkreislauf gelangen können (Metastasierung). Auch die klinischen und histologischen Veränderungen (Ulzeration, Blutung, Regressionszeichen, Zell- und Kernpolymorphie, Größenund Pigmentzunahme) lassen auf ein Malignitätsgeschehen schließen mit entsprechend erforderlichen therapeutischen Maßnahmen. Eine Metastasenlast zeigte sich bei zwölf (33%) der untersuchten Patienten. Abb. 32: Abhängigkeit zwischen Tumordicke und Fernmetastasen In einem Fall wurden bei Stellung der Erstdiagnose mit einer Tumordicke nach Breslow von 0,70 mm trotz des dahingehend relativ niedrig einzuschätzenden Tumorstadiums 55 Fernmetastasen der Kategorie M1 entdeckt. Ebenso auch bei einem ALM mit der Tumordicke nach Breslow von 1,80 mm. Keine Metastasen wurden registriert in den meisten Fällen unter einer Tumordicke nach Breslow von 2,00 mm, aber auch bei Tumordicken von 5,00, 8,00, und 15,00 mm. Es scheint somit in dieser untersuchten Gruppe nicht zwingend ein Zusammenhang zwischen der Tumordicke nach Breslow und der Ausbildung von Fernmetastasen vorzuliegen. Dennoch bleibt zusammenzufassen, dass ein metastasierendes akrolentiginöses malignes Melanom mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zum Tode führt, was die eminente Bedeutung der frühzeitigen Diagnose und Therapie unterstreicht. Die Hauptlokalisationen der Tochterabsiedelungen fanden sich zu 40% in den Leistenlymphknoten. Ein Resultat der Tatsache, dass sich die akrolentiginösen malignen Melanome bei 79% der untersuchten Patienten an der unteren Extremität befanden. Hautmetastasen traten zu 20% auf. Metastasen in der Lunge (12%), in anderen Organen (12%), im Hirn (8%), Knochen (4%) und Peritoneum (4%) waren zu verzeichnen. Es zeigt sich somit bei den akrolentiginösen malignen Melanomen, die hauptsächlich im Bereich der unteren Extremitäten auftraten, eine Absiedelung in die Leistenlymphknoten, wodurch die Bedeutung der Sentinel Diagnostik/OP unterstrichen wird. Im Mittel traten die Tumorabsiedelungen nach zwei Jahren und einem Monat auf. Bei ¾ der Patienten nach drei Jahren. Bei zwei weiteren Patienten zeigte sich eine Tumorabsiedelung nach vier bzw. sechs Jahren. In einem Fall kam es zur Metastasierung nach sieben Jahren (83 Monaten). Der männliche Patient war zum Zeitpunkt der Erstdiagnosestellung 67 Jahre alt und erhielt im Rahmen des Krankheitsverlaufes mehrere Chemotherapie-Zyklen unterschiedlicher Substanzen. Der letzte Stand des Gesundheitszustandes des Patienten konnte abschließend nicht eruiert werden. In einem in der Literatur beschriebenen Fall wurde bei einer 56-jährigen Patientin noch dreizehn Jahre nach Therapie eines akrolentiginösen malignen Melanoms an der rechten Hand mit einer Tumordicke nach Breslow von 1,20 mm eine subkutane Metastasierung in den rechten Arm beobachtet. Die Patientin verstarb ein Jahr später an disseminierten Knochenmetastasen [11]. 56 Weitere Fälle von Melanomrezidiven von kutanen Melanomen nach über 10 Jahren berichten auch andere Autoren [9, 18, 32, 61, 76]. Eine lebenslange Kontrolle in Form der Selbstbeobachtung und ärztlicher Nachsorgeuntersuchungen ist daher sinnvoll und empfehlenswert [32]. Nach den Leitlinien für das maligne Melanom der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft orientiert sich die Nachsorge für Patienten, die an einem kutanen malignen Melanom erkrankten, an dem dort empfohlenen Nachsorgeschema (Leitlinien 2005) [30]. Insofern wird unter der Rubrik „Nachsorge“ eine intensive Nachsorge in den ersten fünf postoperativen Jahren empfohlen, da in diesem Zeitraum 90% der Metastasen auftreten. Das Erscheinen von Spätmetastasen bedingt die Nachsorgeempfehlung über einen Zeitraum von zehn Jahren [29]. Dieses Procedere erscheint ebenso bei der Erkrankung an einem ALM sinnvoll zu sein. Ohnehin wird den Patienten geraten, jedwede Hautveränderungen dem Facharzt (Dermatologen) zur Beurteilung zeitnah vorzustellen. 57 5.3 Operations- /Therapiemerkmale 5.3.1 Operation Im Rahmen der Auswertung der Patientendaten ist analog der Ergebnisse unter Kapitel 4.1.3.1, Abb. 22 und Kapitel 4.1.3.2 Folgendes festzuhalten: Klinisch auffällige Pigmentmale werden meist umgehend oder nach initialer PE (Probenentnahme) und Histologie exzidiert. Die Therapie der ersten Wahl ist nach wie vor die Exzision des auffälligen Hautmales unter Einhaltung der lt. Leitlinien festgesetzten Sicherheitsabständen, je nach Tumorlast [29, 30]. Bei der Therapie des ALM hat man jedoch inzwischen die Therapieform der Amputation [62] weitestgehend verlassen und wählt gewebeschonendere Möglichkeiten wie z. B. die mikrographisch kontrollierte Chirurgie (MKC), bei der die Sicherheitsabstände reduziert und Amputationen erst bei fortgeschrittenen Verläufen eingesetzt werden [31, 43, 56, 57, 79]. Dennoch sollte unter sorgfältiger Berücksichtigung der außerordentlichen Malignität dieser Tumorform soviel wie möglich und so wenig wie nötig vom kranken und gesunden Gewebe entfernt werden. Dadurch soll für den Patienten die bestmögliche Lebensqualität bei größtmöglicher Sicherheit angestrebt werden. 5.3.2 Nachexzision Sollte histologisch oder klinisch noch der geringste Verdacht auf Tumorzellen und ein tumoröses Geschehen bestehen, ist eine entsprechende Nachexzision in dem betreffenden OP-Areal erforderlich, um für den Patienten die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. 5.3.3 Sentinel-/Lymphknoten OP Nach den Ergebnissen unter Kapitel 4.1.3.3 wurde eine Sentinel-Lymph-Node (Wächterlymphknoten)-Untersuchung in 22% (absolut acht) der Fälle vorgenommen. Die Indikation besteht bei einer Tumordicke nach Breslow von > 1,00 mm. Es erfolgt eine radioaktive Stimulierung des Wächterlymphknotens mit anschließender Reaktionssuche mittels einer Gammakamera. Hierdurch ist jedoch nur eine begrenzte Aussage über Tumorzellabsiedelungen möglich, da die hämatogene Streuung der Tumorzellen durch die Sentinel-Lymph-NodeUntersuchung nicht erfasst wird [53, 75]. 58 Eine Sentinel-Lymph-Node-Biopsie wird auch bei dünnen Melanomen mit hoher mitotischer Aktivität empfohlen [77]. Ebenso hat eine Untersuchung bei Patienten über 70 Jahre mit einem malignen Melanom gezeigt, dass diese Methode ein praktikables und genaues Verfahren zum Nachweis von Lymphknoten-Metastasen bei älteren Patienten darstellt [49]. In einem Langzeit-Follow-Up zeichnete sich inzwischen ab, dass die Patienten mit einem Tumor-positiven Sentinel-Lymph-Node eine schlechtere Krankheitsentwicklung und eine geringere Überlebensrate zeigten, als die Tumor-negativen Sentinel-LymphNode Patienten. Zudem erwies sich die Ulzeration neben dem Sentinel-Lymph-NodeStatus als stärkster prognostischer Faktor bezogen auf eine langfristige Überlebensrate der Patienten [24]. Diese wichtige, jedoch sehr teure diagnostische Methode, wurde auch bei der untersuchten Patientenkohorte eingesetzt. In den 22% der Fälle (absolut acht Patienten), bei denen diese Untersuchung durchgeführt wurde und bei denen sich positive Reaktionen zeigten, wurde nach entsprechender Lymphknotendissektion insofern eine Verlängerung des Überlebens [15, 72] innerhalb des Beobachtungszeitraumes erreicht, da lediglich zwei Patientinnen trotz dieser Methodik verstarben. 5.3.4 Interferon-Therapie Wie in Kapitel 4.1.3.5 dargestellt, wurden nach der Exzision des Primärtumors 33% der Patienten (absolut zwölf) zusätzlich einer adjuvanten (unterstützenden) Interferontherapie unterzogen, sofern ein Lymphknotenbefall fraglich oder bewiesen war. Die von der ADO ausgesprochene Leitlinie der adjuvanten Therapie ab einer Tumordicke nach Breslow von 1,50 mm und/oder regionären LK Metastasen ist insofern befolgt worden. Bei 33% der Patienten wurde jeweils zu gleichen Teilen entweder Interferon-alpha 2a (Roferon®) als low-dose-Therapie oder Interferon-alpha 2b (Intron®) als high-doseTherapie als Wirkstoff eingesetzt. Hier erstreckte sich die Immuntherapie bei der Hälfte der behandelten Patienten über einen Zeitraum von einem Jahr bzw. bei einem Patienten über 16 Monate. Teilweise waren längere Therapieintervalle nicht erforderlich bzw. sind wegen auftretender Nebenwirkungen vorzeitig abgebrochen worden. In dieser Studie wurde von 17% der Patienten (absolut zwei), die adjuvant therapiert wurden, nach eigenen Angaben innerhalb des Beobachtungszeitraumes Tumorfreiheit 59 angegeben. Bei 41% der Patienten (absolut fünf) trat der Tod ein. 67% der Patienten gaben während der/durch die Immuntherapie Beschwerden an, die, wie bereits erwähnt, zum Teil auch zum vorzeitigen Abbruch der Behandlung führten. Als Nebenwirkungsprofil wurden genannt: Übelkeit, Erbrechen und grippeähnliche Symptome. Bei einem Patienten kam es unter Interferon-alpha 2a zu einer Entwicklung einer Autoimmunthyreoiditis. Unter der Therapie mit Interferon-alpha 2b (Intron®) traten bei einer Patientin Gelenk- und Knochenschmerzen auf, ein anderer Patient berichtete von Muskelschmerzen und einem Effluvium. In dieser untersuchten Kohorte konnte die eingeleitete Interferontherapie offensichtlich in 41% der Fälle den Tod aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums nicht verhindern. 5.3.5 Chemo-Therapie In 25% (absolut neun Patienten) der untersuchten Patientenfälle wurde eine Chemotherapie eingesetzt (siehe Kapitel 4.1.3.6). Der palliative Aspekt stand dabei im Vordergrund, da bei diesen Patienten jeweils bereits eine multiple Metastasierung vorlag. Man versucht durch eine Tumorrückbildung eine Verlängerung des Überlebens zu erreichen mit verbesserter, beschwerdefreier Lebensqualität. Dies gelingt je nach Tumorausbreitung und Metastasierungsmuster (limited disease, extensive disease) mehr oder weniger zufriedenstellend. Laut Literatur konnten objektive Remissionen um mehr als 50% in 5,3-28,6% der beobachteten Patienten nach einer Monotherapie mit Dacarbazin (DTIC) beobachtet werden. Vollständige Remissionen wurden zwar bis zu 8% unter einer DTIC (Dacarbazin) Therapie erreicht, die jedoch meist nur von kurzem Bestand blieben (drei bis sechs Monate) und nur bei Patienten mit subkutanen Metastasen und Lymphknotenmetastasen gesehen wurden [29]. In dieser Studie wurde in 31% der Therapieanwendungen (vier Patienten) das Chemotherapeutikum Dacarbazin (DTIC) eingesetzt und führte zu dem Ergebnis, dass dennoch 50% der behandelten Patienten innerhalb des Beobachtungszeitraumes verstarben. Die andere Hälfte entwickelte weitere Metastasen. Der aktuelle Zustand der Patienten nach der Therapie konnte zum Zeitpunkt der Befragung nicht abschließend ermittelt werden. Ähnlich hohe Ansprechraten wie mit Dacarbazin werden lt. Literatur mit dem Vincaalkaloid Vindesin erreicht [29]. 60 In dieser Studie kam es in 15% der Therapieanwendungen (zwei Patienten) zum Einsatz von Vindesin mit dem Ergebnis, dass eine Patientin verstarb (50%) und der andere Patient weiterhin Metastasen entwickelte (50%). Der Nitroharnstoff Fotemustin wird wegen seiner Liquorgängigkeit bei Auftreten von Hirnmetastasen eingesetzt. Zu Dacarbazin vergleichbare Remissionsraten sollen auch mit Fotemustin erreicht werden [29]. Eine Patientin dieser Studie wurde mit Fotemustin nach Auftreten von multiplen Metastasen in Lymphknoten, Lunge und Gehirn behandelt. Sie verstarb 5 Jahre nach der Erstdiagnose und erhielt in den letzten sechs Monaten vier Zyklen Fotemustin. Die Dauer der chemotherapeutischen Behandlung erstreckt sich über eine Spanne von einem bis zu 14 Zyklen. Im Mittel wurden fünf Zyklen über jeweils fünf Tage verabreicht. Nebenwirkungen wurden zu 56% in Form von Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen angegeben. Eine Patientin gab nach lokaler Verabreichung von Melphalan bei der Extremitätenperfusion des Armes ein Ödem im Arm mit starker Schmerzsymptomatik an. Ein weiterer Patient schilderte Schwindelanfälle und eine ausgeprägte Polyneuropathie. 61 5.4 Ergebnisse/Patientenstatus • Tod als Folge des ALM und Metastasen • ALM-unabhängiger Tod • unbekannt • Todeszeitpunkt nach ED in Jahren Nach Datenlage lt. Kap. 4.1.4 waren elf Patienten von 36 verstorben (siehe Abb. 26). Die Tumordicken nach Breslow (0,80; 1,80; 2,50; 3,10; 7,00; 8,00 mm), die die Tumoren der Patienten aufwiesen, zeigen, dass auch geringe Tumoreindringtiefen von 0,80 und 1,80 mm einen infausten Verlauf erwarten lassen. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate beim kutanen malignen Melanom beträgt ab einer Tumordicke von 4,00 mm < 50% [29]. Bei den in dieser Studie untersuchten Patienten waren die Tumordicken nach Breslow wesentlich geringer (0,40, 0,70, 0,80, 1,80 mm), dennoch kam es zu infausten Verläufen in 55% der Patientenfälle (siehe Abb. 26, 27). 62 5.5 Statistische Auswertung Im Rahmen der statistischen Auswertung können folgende Aussagen getroffen werden: 5.5.1 Spearman-Brown-Korrelation Es zeigte sich, dass sämtliche Variablen (prädiktive Faktoren) unabhängig vom Alter der Patienten sind. Auch der Zeitpunkt der Erstdiagnose eines ALM ist nicht vom Lebensalter der Patienten abhängig. Abhängigkeiten finden sich jedoch bei den prädiktiven Faktoren untereinander. So korrelieren die Tumordicke nach Breslow und der Clark Level auf zweiseitig signifikantem Niveau, ebenso der Lymphknotenbefall und die Fernmetastasierung. Man kann weiter erkennen, dass die Tumorausbreitung mit der Tumordicke nach Breslow, dem Lymphknotenbefall und der Fernmetastasierung korreliert (siehe Tab. 6 u. 7). 5.5.2 Korrelation nach Pearson Auch bei dieser Untersuchung wird ersichtlich, dass die betrachteten Faktoren (Tumordicke nach Breslow, Clark Level, Lymphknotenbefall, Fernmetastasierung) in einer direkten Verbindung zueinander stehen (zweiseitig signifikante Korrelation) (siehe Tab. 8). 5.5.3 Chi-Quadrat-Test Es zeigt sich kein signifikanter Zusammenhang der betrachteten Faktoren (Tumordicke nach Breslow, Clark Level, Lymphknotenbefall, Fernmetastasierung) bezogen auf die Geschlechterverteilung, d. h. die betrachteten Faktoren sind geschlechtsunabhängig (siehe Abb. 29). 63 5.6 Zusammenhang der prädikativen Faktoren 5.6.1 Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren im Todesfall Die Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren sowie das Alter der Patienten sollen graphisch miteinander in Beziehung gebracht werden. Abb. 33: Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren bei den verstorbenen Patienten In Graphik 1 der Abb. 33 ist das Alter aller acht verstorbenen Patienten (ohne Patienten 4, 5 und 33 aufgrund unvollständiger Datenreihen) bei Stellung der Erstdiagnose gegen die Tumordicke nach Breslow aufgetragen. In Graphik 2 der Abb. 33 (ebenfalls bei allen acht verstorbenen Patienten) sind die prädiktiven Faktoren (Clark-Level, Tumorausbreitung, Lymphknotenbefall und Fernmetastasen) ebenfalls gegen die Tumordicke nach Breslow aufgetragen. 64 In der Graphik 2 der Abb. 33 wurden zur Betrachtung möglicher Zusammenhänge zwischen dem Eintritt des Todes und der Tumorgröße, der Tumor-Ausbreitung und des Stagings hier die bereinigten Werte (nur vollständige Datenreihen) der Tumordicke nach Breslow, des Clark-Levels und der Werte nach der TNM-Klassifikation zueinander in Beziehung gesetzt. Es ist ersichtlich, dass bereits bei einer Tumordicke nach Breslow von 0,70 mm eine tiefe Tumorausdehnung nach Clark-Level vorliegt und eine Metastasierung in Lymphknoten und andere Organe (Fernmetastasen) einsetzt. Insgesamt lag auch bei allen verstorbenen Patienten eine fortgeschrittene Tiefenausdehnung der Tumoren vor. Bei Vorliegen eines Lymphknotenbefalls folgte auch weitestgehend die Fernmetastasierung. Der Clark-Level korrelierte bei den verstorbenen Patienten nicht zwingend mit einer größeren Tumordicke nach Breslow. Eine Tumordicke von 0,70 mm wies hier bereits in einem Fall einen Clark-Level von IV auf. Generell zeigt sich, dass alle Tumoren der verstorbenen Patienten einen Clark-Level von IV zeigten und das Tumorstaging eine Klassifikationseinteilung von 3 – 4 ergab. Die Tumordicke nach Breslow gewinnt bei dieser Studie ab einem Wert von 0,70 mm an Bedeutung, da er bereits ab dieser Größe ursächlich für Metastasen und den Tod des Patienten war. Bei drei der verstorbenen Patienten fanden sich allerdings trotz einer Tumordicke nach Breslow von 2,20 mm bzw. 2,50 mm keinerlei Metastasen. Dennoch ist der Tod als Folge der Erkrankung eingetreten. Bezüglich des Alters der verstorbenen Patienten bei Stellung der Erstdiagnose lässt sich sagen, dass auch bei einer frühen Diagnosestellung (45 Jahre, 51 Jahre) bei entsprechenden Tumordicken von 7,00 mm bzw. 1,80 mm die Prognose auch einen entsprechend schlechten Verlauf aufweist. Die Tumordicke nach Breslow ist somit maßgeblich für die Prognose. 65 5.6.2 Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren aller Patienten in Abhängigkeit der Tumor-Dicke Hier wurden die prädiktiven Faktoren (Clark-Level, Tumorausbreitung, Lymphknotenbefall, Fernmetastasen als vollständige Datenreihen) aller Patienten gegen die Tumordicke nach Breslow aufgetragen. Diese Darstellung zeigt, dass es tendenziell mit einer Zunahme der Tumordicke, abgesehen von den Ausreißern, zu einer Steigerung des Clark-Levels und der Tumorausbreitung T kommt. Ab einer Tumordicke von 0,70 mm nach Breslow war auch in den betrachteten Fällen das Auftreten von Lymphknoten und Fernmetastasen zu verzeichnen. Es kann festgestellt werden, dass mit Zunahme der Tumordicke nach Breslow, die Werte der Tumorausbreitung (T) nach TNM-Klassifikation und auch des Clark-Levels ansteigen, mit dem Resultat, dass ab einer gewissen Tumordicke (hier 0,70 mm) auch mit Lymphknotenund Fernmetastasen zu rechnen ist. Abb. 34: Prädiktive Faktoren in Abhängigkeit von der Tumordicke nach Breslow 66 5.6.3 Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren ohne Verstorbene Diese Darstellung soll die Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren ohne verstorbene Patienten aufzeigen. Die Darstellung der Zusammenhänge zwischen den prädiktiven Faktoren mit der Tumordicke nach Breslow ohne die verstorbenen Patientenfälle, lässt erkennen, dass auch hier eine tendenzielle Steigerung der Werte des Tumorstagings und des Clark-Levels in Abhängigkeit von der Tumordicke nach Breslow festzustellen ist. Ein Lymphknotenbefall lag hier ab einer Tumordicke nach Breslow von 2,50 mm vor. Fernmetastasen fanden sich in dieser Darstellung nicht, was dafür spricht, dass das Auftreten von Fernmetastasen mit hoher Wahrscheinlichkeit einen infausten Verlauf der Erkrankung markiert und signalisiert. Zusammenfassend zeigten die noch lebenden Patienten dieser Studie keine Fernmetastasen. Eine Lymphknoten-Metastasierung setzte erst bei einer Tumordicke nach Breslow von 2,50 mm ein. Der Verlauf der Graphik der Tumor-Ausbreitung und des Clark-Levles steigt tendenziell mit der Zunahme der Tumordicke nach Breslow an. Abb. 35: Prädiktive Faktoren in Abhängigkeit von der Tumordicke nach Breslow ohne Verstorbene 67 5.6.4 Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren aller Patienten in Abhängigkeit vom Alter In dieser Graphik werden die Zusammenhänge der prädiktiven Faktoren aller Patienten in Abhängigkeit des Alters bei Erstdiagnose dargestellt. Ersichtlich wird, dass mit Zunahme der Tumordicke nach Breslow der Clark-Level, die Tumorausbreitung und der Lymphknoten– und Organbefall zunehmen und miteinander verknüpft sind (siehe Markierung). Deutlich wird hier zusätzlich eine offensichtliche Unabhängigkeit vom Lebensalter der Patienten bei Stellung der Erstdiagnose. Die Abhängigkeiten der Werte voneinander zeigen sich bei dem 25-jährigen Patienten genauso wie bei dem 45-, 60- oder 79-jährigen Patienten. Dies Verhalten zeigt sich ebenso bei dem kutanen malignen Melanom [22]. Die Zusammenhänge und Abhängigkeiten der prädiktiven Faktoren voneinander sind offensichtlich vom Lebensalter bei Stellung der Erstdiagnose unabhängig. Die Überlebensprognose der jüngeren Patienten verläuft dennoch günstiger, da die allgemein körperliche Abwehrlage und Verfassung im Durchschnitt besser ist als bei älteren multimorbiden Patienten. Abb. 36: Prädiktive Faktoren in Abhängigkeit vom Alter der Patienten bei Erstdiagnose 68 6. Zusammenfassung Zusammenfassend ist festzuhalten, dass im weltweiten Vergleich mehr Männer als Frauen an einem kutanen malignen Melanom erkranken und sterben [69, 71]. Dies wird z. T. dadurch erklärt, dass die Melanome bei Frauen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose dünner und seltener ulzeriert waren. Zudem treten sie häufig an den Extremitäten auf [20, 38, 47]. Das Ergebnis von multifaktoriellen Analysen zeigte, dass das Geschlecht mit dem Überleben korrelierte und das weibliche Geschlecht eine bessere Überlebensrate aufwies [7, 62, 68]. Folgende zentrale Ergebnisse hat die Untersuchung für die Studie „Prädiktive prognostische Faktoren beim akrolentiginösen malignen Melanom“ ergeben: 1. In dieser Untersuchung sind 28% (absolut elf) der Patienten verstorben. Zehn Frauen und ein Mann. Ulzerationen der Tumoren lagen jeweils bei Frauen und Männern zu gleichen Anteilen vor. Allerdings bestand bei der untersuchten Patientengruppe eine Überrepräsentation des weiblichen Geschlechtes. 2. Die Tumoren traten zu 79% im Bereich der Füße, dort insbesondere an den Großzehen, als ungünstig zu inspizierenden Arealen, auf. 3. Die Tumordicke nach Breslow betrug bei den untersuchten Patienten im Mittel 2,58 mm. 4. Die Tumordicke nach Breslow der verstorbenen Patienten war in einem Intervall von 0,40 mm bis 8,00 mm. 5. Die prognostischen Faktoren (Tumorausbreitung, Tumordicke nach Breslow, Lymphknotenbefall, Fernmetastasierung) korrelierten miteinander auf einer zweiseitig signifikanten Ebene. D. h. die Faktoren korrelierten direkt miteinander. 6. Die Tumoren traten alters- und geschlechtsunabhängig auf. 7. Die Untersuchung zeigt, dass auch Menschen in jungen Jahren (12, 25, 39 Jahre) von einem akrolentiginösen malignen Melanom betroffen sein können. Umso bedeutsamer werden entsprechende Früherkennungs-, Vor- und Nachsorgemaßnahmen im Rahmen der primären und sekundären Prävention. Die Früherkennung stellt 69 nach wie vor den entscheidenden Faktor für die Überlebensrate dar, denn ein früh erkannter und therapierter Hautkrebs ist zu 100% heilbar [37, 69]. Daher sollte die Sensibilität innerhalb der Bevölkerung und seitens der Mediziner und des medizinischen Personals auch im weiteren Umfeld des Gesundheitswesens (Altenpflege, Krankenpflege, Podologen, Fußpfleger, Kosmetiker) bzgl. dieser Tumorart geschärft werden, um im Rahmen von gesetzlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen und regelmäßiger Selbstbeobachtung sowie durch eine Verbesserung der Diagnosequalität ein verbessertes Outcome bei den betroffenen Patienten zu erzielen [69]. Generell kann festgestellt werden, dass Patienten mit einer frühzeitigen Erstdiagnose folgenden Benefit genießen: • Zeitnahes Einleiten der erforderlichen Maßnahmen (Exstirpation und das histologische Staging) • Zeitnahes Einleiten der erforderlichen Maßnahmen (Exstirpation und das histologische Staging) • Günstigere Prognose durch geringere Tumorausbreitung in die Tiefe • Geringes Metastasierungsrisiko, da keine entsprechende Tiefenausbreitung mit lymph- und hämatogenem Anschluss an das jeweilige Gefäßsystem erfolgt • Keine Lymphknotenbeteiligung • Keine weiteren invasiven Therapien (Interferon, Chemo, Radiatio) notwendig • Durch einen sog. „Krebsschock“ ist bei den Patienten die Bereitschaft zur Selbstbeobachtung und frühzeitiger ärztlicher Kontrolle sensibilisiert worden Insgesamt entstehen dem Gesundheitssystem durch eine frühzeitige Diagnose und adäquate Therapie sowie durch das Abwenden der Notwendigkeit längerer Behandlungsprozesse bei bereits fortgeschrittenen Tumorerkrankungen deutlich geringere Kosten [48, 60]. Die Tumordicke nach Breslow Die Tumordicke nach Breslow ist auch zur Prognosebeurteilung eines akrolentiginösen malignen Melanoms maßgeblich. Tumoren mit einer Tumordicke nach Breslow von < 0,75 mm (0,40 mm und 0,70 mm) zeigen in dieser Studie einen negativen, kritischen Verlauf mit schlechter Prognose trotz entsprechender Therapiemaßnahmen und spre- 70 chen für die Bedeutsamkeit der Früherkennung eines akrolentiginösen malignen Melanoms. Der Clark-Level Der Clark-Level verhielt sich in dieser Studie, unabhängig vom Lebensalter der Patienten, weitestgehend linear zu der Tumordicke nach Breslow (s. Kapitel 5.6.4, Abb. 36) und unterstreicht damit das Malignitätspotential der Tumoren ab einer bestimmten Größe. Das in allen Todesfällen dokumentierte Erstdiagnosestadium mit einem Clark-Level von IV betont das weit fortgeschrittene Tumorstadium zum Zeitpunkt der Erstdiagnosestellung bei einem breiten Intervall der Tumordicke nach Breslow (0,60 – 7,00 mm) (siehe Graphik 2 in Abb. 33). Die Ulzerations-, Regressionszonen Zeigten sich Ulzerations- und Regressionszonen bei den Tumoren, lag bereits auch ein fortgeschrittenes Tumorwachstum vor. Das Staging ergab eine Tumordicke nach Breslow zwischen 0,60 mm und 2,50 mm bzw. einen Clark-Level von III bis IV. Ulzerations- und Regressionszonen sprechen für einen prognostisch ungünstigen Verlauf, da der Tumor dann bereits den Durchbruch in tiefere Hautschichten und dadurch ein weites Fortschreiten zeigt. Die Sentinel-Lymphknoten-Biopsie Als wichtige, jedoch sehr teure diagnostische Methode ist auch hier die SentinelLymphknoten-Biopsie anzusehen. In den Fällen, bei denen diese Untersuchung durchgeführt wurde und bei denen sich positive Reaktionen zeigten, wurde nach entsprechender Lymphknotendissektion offensichtlich eine Verlängerung des Überlebens innerhalb des Beobachtungszeitraumes erreicht, da lediglich zwei Patientinnen trotz dieser Methodik verstarben. Die Lokalisationen des akrolentiginösen malignen Melanoms Die bereits fortgeschrittenen Melanome mit einem Clark-Level von ≥ IV befanden sich zum größten Teil an den Füßen der Patienten, insbesondere an der Großzehe, der Ferse und der Fußsohle. Somit an, insbesondere für ältere Patienten, schlecht inspektablen Regionen des Körpers, was die Gefahr des späten Entdeckens und des Fortschreitens des Tumors in sich birgt. 71 Der Verlauf Lagen bei den Patienten bei Stellung der Erstdiagnose noch keine Fernmetastasen vor, verstarben sie zum Teil dennoch an den Folgen der Tumoren, die eine Tumordicke nach Breslow von ≥ 0,80 mm und einen Clark-Level von ≥ IV zeigten. Es zeigten sich bei 22% der Patienten Lymphknotenmetastasen und bei 11% traten im Verlauf Fernmetastasen auf. Insgesamt verstarben elf Patienten dieser Studie. Abschließende Bemerkung und Ausblick Die Gefahr einer schnellen Metastasierung mit potentieller Todesfolge steht auch bei dem Subtyp des malignen Melanoms, dem akrolentiginösen malignen Melanom (ALM), außer Frage. Auch hier ist die Tumordicke nach Breslow ein immens wichtiger und prognostisch wegweisender Faktor. Die frühzeitige Erkennung und Diagnose eines akrolentiginösen malignen Melanoms ist, wie auch bei allen anderen Melanomarten, von enormer Bedeutung für die Prognose und das Überleben des Patienten, da über die Bewertung der Tumordicke nach Breslow gezielte Aussagen über die Möglichkeit eines hämatogenen oder lymphogenen Gefäßanschlusses des Tumors mit resultierender Metastasierung getroffen werden können. Die Malignität des Tumorverhaltens des akrolentiginösen malignen Melanoms ist als aggressiver anzusehen als bei dem malignen Melanom im Sinne eines SSM des übrigen Integumentes. Zudem erfolgt häufig die Erstdiagnose des akrolentiginösen malignen Melanoms später mit entsprechend größeren Tumordicken (durchschnittliche Tumordicke bei Erstdiagnose 2,58 mm). An der Leistenhaut des Körpers, an der definitionsgemäß ALM entstehen, erreicht das Tumorwachstum offensichtlich rascher eine höhere Eindringtiefe nach Clark in das Korium, da bei dieser Untersuchung Tumoren mit relativ geringer Tumordicke nach Breslow bereits einen Clark-Level von IV aufweisen, mit entsprechend schlechter Prognose und zum Teil frustranen Krankheitsverläufen der Patienten. Möglicherweise unterliegt die Leistenhaut der Hände und Füße aufgrund der mechanischen Belastung des dünneren Koriums und Fettgewebes hinsichtlich der Eindringtiefe der Melanozyten und der Melanozytenproliferation sowie der Metastasierung anderen Gesetzmäßigkeiten [8, 37, 85]. Daher ist es empfehlenswert, eine niedriger angesetzte Grenze der Tumordicke nach Breslow zur Beurteilung der Prognose eines ALM heranzuziehen. Die Einstufung des Metastasierungs-Risikos unter „Low risk“ bei einer Tumordicke bis 0,76 mm ist beim 72 ALM offensichtlich nicht angemessen und müsste evtl. neu angepasst und definiert werden. Um die Sensibilität der Menschen bzgl. des rechtzeitigen Erkennens eines ALM zu schärfen, wird im Anhang ein Vorschlag für entsprechende Vorsorgemaßnahmen und Handlungsempfehlungen auf der Ebene des Pflege- und Kosmetikbereiches gegeben, damit so ein zusätzlicher Baustein einer flächendeckenden, engmaschigen Vorsorge in Bezug auf die frühzeitige Entdeckung eines akrolentiginösen malignen Melanoms gesetzt werden kann. Eine Untersuchung der Ludwig-Maximilian-Universität München konnte zeigen, dass in einer beobachteten Patientengruppe von 217 Personen mit malignen Melanomen eine erhöhte Tumordicke nach Breslow hauptsächlich bei Alleinstehenden und Personen eines niedrigeren Bildungsniveaus gefunden wurde. Man zog daraus den Schluss, dass zielgerichteter in zukünftigen Vorsorgekampagnen auch die v. g. Personengruppen angesprochen werden sollten, um insbesondere die Melanomsubtypen des nodulären und akrolentiginösen Melanoms frühzeitig entdecken und diagnostizieren zu können [9]. Es ist nachweislich eine günstigere Prognose nach frühzeitiger Diagnose des ALM zu erwarten [42]. Die Studie „Prädiktive Faktoren beim akrolentiginösen malignen Melanom“ umfasste eine Kohorte von 36 Patienten. Dennoch wird trotz des in dieser Untersuchung begrenzten Datensatzes die schlechtere Prognose im Vergleich mit den an anderen Lokalisationen des Körper auftretenden malignen Melanomen deutlich, ebenso die häufigere Bildung von Metastasen bereits schon bei einer geringen Tumordicke nach Breslow. 73 7. Literaturverzeichnis: [1] Altmeyer, P., Bacharach-Buhles, M. (2002). Dermatologie, Allergologie, Umweltmedizin. Springer Verlag, Berlin Heidelberg [2] Altmeyer, P., Dirschka, Th., Hartwig, R. (2003). 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S.W. 2 2 2 2 1 1 2 2 1 2 2 1 2 2 2 2 2 1 2 2 1 2 2 2 1 2 2 1 1 2 2 2 2 2 2 1 28.06.1913 06.06.1936 13.07.1938 15.10.1911 14.07.1915 07.10.1925 17.03.1928 20.05.1926 13.02.1929 27.01.1935 23.01.1933 26.06.1927 19.04.1951 09.11.1919 14.02.1930 04.05.1916 02.03.1983 19.02.1935 01.12.1954 05.05.1926 07.11.1925 01.06.1939 09.07.1938 14.04.1959 28.02.1915 13.07.1940 28.01.1933 06.06.1935 11.05.1959 29.10.1942 05.09.1932 29.06.1937 28.03.1941 22.03.1942 13.03.1930 03.10.1977 1993 1993 2002 1995 1986 1992 1999 2004 1990 1995 2000 1998 1994 1999 2000 2001 1995 1999 1999 1994 1994 1995 1992 2002 1994 1994 1997 1990 1999 1994 1994 1998 1999 2000 1999 2003 80 57 64 83 71 67 71 78 61 60 67 71 43 79 70 85 12 64 45 67 68 56 53 42 79 53 64 54 39 51 62 60 58 58 69 25 86 Nr. Tumordaten Breslow 1 = ALM [mm] 2 = MM 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2,20 0,60 2,10 Unbekannt 0,40 Unbekannt 2,50 1,75 5,00 0,70 15,00 4,00 0,25 3,50 0,40 0,60 Unbekannt Unbekannt 7,00 0,70 0,60 Unbekannt 1,00 3,00 0,50 Unbekannt 0,80 2,50 0,60 1,80 2,50 3,10 8,00 1,41 4,20 0,65 Clark Level 1=I 2 = II 3 = III 4 = IV 5=V 6 = unbekannt T (Ausbreitung) 0 = T0 1 = T1 2 = T2 3 = T3 4 = T4 5 = Tis 6 = Tx N (Lymphknotenbefall) 0 = N0 1 = N1 2 = N2 3 = N3 4 = Nx 4 4 4 1 6 6 4 4 4 4 6 4 2 5 2 4 1 6 4 3 3 1 1 4 3 1 4 4 4 4 4 4 5 4 5 3 3 3 3 5 6 5 3 2 4 4 4 2 1 4 1 3 0 6 4 1 1 6 2 3 2 5 3 4 3 3 3 3 4 3 4 2 0 0 4 0 4 4 0 0 1 1 1 0 0 0 0 0 0 4 1 0 0 4 0 0 0 0 2 2 4 2 0 2 0 0 4 0 87 Nr. M (Fernmetastase) 0 = M0 1 = M1 2 = M2 3 = M3 4 = Mx 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 0 0 4 4 4 4 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 4 1 0 0 4 0 0 0 0 0 0 4 1 0 1 0 0 4 0 Lokalisation 1 = Fußsohle 2 = Ferse 3 = Großzehe 4 = Fußkante 5 = andere Zehe 6 = Hand 7 = Finger 8 = andere 9 = Fußrücken 0 = unbekannt 1 2 3 4 1 und 5 8 3 3 0 3 und 9 8 7 1 4 1 3 1 1 3 7 1 4 5 7 2 9 7 2 5 7 2 3 1 5 9 5 Lok 2 Makroskopische Größe [mm²] 1 = rechts 2 = links 3 = beidseitig 4 = Sonstiges 5 = unbekannt 2 2 1 1 1 1 1 2 5 2 2 1 1 2 1 1 1 2 1 2 2 1 2 1 1 1 2 1 2 1 2 2 1 1 1 1 3000 25 12 50 unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt 300 unbekannt 225 35 200 144 unbekannt 48 180 unbekannt 3000 460 12 625 unbekannt 529 16 unbekannt 1200 unbekannt unbekannt 525 unbekannt unbekannt 600 225 36 88 Nr. Klinik 1 = keine Schmerzen 2 = Schmerzen 3 = Pigmentierungszunahme 4 = Wachstum 5 = Dystrophie (Ulzera, nässende Erosion) 6 = Blutung 7 = unbekannt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 2 7 3 7 7 7 5 5 7 3 und 4 7 3 und 4 und 5 1 1 und 3 1 3 und 5 7 4 7 3 und 4 4 1 und 4 1 und 3 7 5 und 6 1 und 4 7 4 und 5 und 6 4 7 4 und 5 und 6 7 1 und 2 und 5 4 und 6 5 4 Histologie 1 = Ulzeration 2 = Regressionszonen 3 = Hyperkeratose 4 = Zell- und Kernpolymorphie 5 = Mitosen 6 = exophyt. Wachstum 7 = unbekannt Operation 0 = nein 1 = ja 2 = unbekannt 1 und 2 7 3 und 4 4 7 7 7 1 und 2 und 4 1 6 7 1 und 2 5 7 4 1 und 4 4 1 und 4 und 6 7 4 und 5 4 6 7 7 1 und 4 und 5 7 7 6 7 7 1 und 3 7 1 2 und 4 und 5 7 4 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 1 89 Nr. Primariusexzision OP Art SA 1.OP [Jahr] 1 = Exzision [cm] 2 = Amputatio Zehe 3 = Amputatio Fuß 4 = Amputatio Finger 5 = Amputatio Hand 6 = Amputatio Sonsiges 7 = Curettage 8 = unbekannt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 1993 1993 2002 1995 1986 1992 1999 2004 1990 1995 2000 1998 1994 1999 2000 2001 1995 1999 1999 1994 1994 1995 1992 2002 1994 1994 1997 1990 1999 1994 1994 1998 1999 2000 1999 2003 1 1 2 1 1 1 1 2 1 2 2 4 1 1 1 2 1 1 2 1 1 1 1 4 1 1 4 1 1 2 1 2 2 1 7 2 1,0 unbekannt 0,5 unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt 1,0 1,0 unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt 0,5 unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt 0,5 0,5 unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt 3,0 entfällt unbekannt Sentinel 0 = nein 1 = ja 2 = unbekannt 2 0 1 0 2 2 2 0 2 0 1 2 0 1 0 1 0 2 1 0 0 2 0 1 2 0 2 0 0 2 2 2 1 1 2 0 90 Nr. OP Beschwerden 0 = nein 1 = ja 2 = unbekannt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 0 0 1 1 0 1 1 2 0 0 0 0 2 0 1 0 0 2 2 2 0 2 2 1 1 0 1 0 1 2 1 2 1 0 0 0 Nachexzision 2.OP 2. OP 0 = nein [Jahr] 1 = ja 2 = unbekannt 0 1 1 0 0 1 1 1 1 2 2 1 0 1 1 2 0 1 1 1 0 2 0 2 0 0 0 1 1 2 0 0 1 1 0 1 entfällt 1993 2003 entfällt entfällt 1994 1999 2004 1991 entfällt entfällt 2000 entfällt 2002 2000 entfällt entfällt entfällt 2000 1994 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 1990 1999 entfällt entfällt entfällt 1999 1999 entfällt 2003 Abstand 1.OP zur Nachexzision [Monaten] entfällt 0,5 10 entfällt 46 24 0,5 0,5 7 entfällt 3 21 entfällt 38 0,2 17 entfällt entfällt 6 0,25 entfällt entfällt 14 19 entfällt entfällt entfällt 16 1 entfällt entfällt 28 0,5 0,25 entfällt 0,25 91 Nr. SA [cm] 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 entfällt 1,5 unbekannt entfällt unbekannt unbekannt 1,5 1,0 unbekannt entfällt unbekannt 0,5 entfällt unbekannt 1,0 unbekannt entfällt entfällt unbekannt entfällt entfällt entfällt unbekannt unbekannt entfällt entfällt entfällt unbekannt unbekannt entfällt entfällt unbekannt unbekannt 3,0 entfällt unbekannt Gesamtanzahl Operationen Interferon [Stck.] 0 = nein 1 = ja 2 = unbekannt 1 2 2 1 2 6 2 2 10 1 2 2 1 2 2 2 1 unbekannt 4 1 1 unbekannt 2 2 unbekannt 1 unbekannt 5 2 unbekannt unbekannt 2 2 2 1 2 0 0 1 0 2 1 0 0 1 0 1 1 0 0 0 0 0 2 1 0 0 2 0 1 2 0 0 0 0 1 1 1 1 1 0 0 I. Art 1 = low dose 2 = high dose 3 = unbekannt entfällt entfällt 1 und 2 entfällt entfällt 2 entfällt entfällt 1 entfällt 2 1 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 2 entfällt entfällt entfällt entfällt 2 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 1 1 1 2 1 entfällt entfällt 92 Nr. I. Dauer I. Beschwerden [Monaten] 0 = nein 1 = ja 2 = unbekannt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 entfällt entfällt 10 entfällt entfällt 12 entfällt entfällt 1 entfällt 11 12 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 12 entfällt entfällt entfällt entfällt 6 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 16 5 7 1 12 entfällt entfällt entfällt entfällt 1 entfällt entfällt 1 entfällt entfällt 2 entfällt 2 1 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 1 entfällt entfällt entfällt entfällt 1 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 2 2 1 1 1 entfällt entfällt Chemo 0 = nein 1 = ja 2 = unbekannt C. Art 1 = Vindesin 2 = Cisplatin 3 = Vincristin 4 = DTIC 5 = Melphalan 6 = Doxorubicin 7 = Fotemustine 8 = unbekannt 0 entfällt 0 entfällt 0 entfällt 0 entfällt 2 entfällt 1 1 und 2 und 3 und 4 2 entfällt 0 entfällt 1 4 0 entfällt 0 entfällt 0 entfällt 0 entfällt 0 entfällt 0 entfällt 0 entfällt 0 entfällt 2 entfällt 1 1 und 2 1 5 0 entfällt 2 entfällt 0 entfällt 0 entfällt 2 entfällt 0 entfällt 1 6 1 5 0 entfällt 1 7 1 4 1 4 0 entfällt 0 entfällt 0 entfällt 0 entfällt C. Dauer [Zyklen] entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 5 entfällt entfällt 2 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 6 1 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 14 3 entfällt 4 5 9 entfällt entfällt entfällt entfällt 93 Nr. C. Beschwerden 0 = nein 1 = ja 2 = unbekannt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 1 entfällt entfällt 2 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 1 1 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 2 2 entfällt 1 2 1 entfällt entfällt entfällt entfällt Extremitätenperfusion 0 = nein 1 = ja 2 = unbekannt Zytostatika 0 = Melphalan 1 = Cisplatin 2 = unbekannt 3 = entfällt 0 1 0 2 0 0 0 2 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 1 1 0 1 1 0 2 0 2 0 3 2 3 3 3 3 3 3 2 0 3 3 3 3 3 3 3 3 3 2 3 3 0 3 3 3 0 0 3 1 2 3 3 3 3 3 94 Nr. Alternativmedizinische Behandlung Alt.M. Art Alt.M. Dauer 0 = nein 1 = Misteltherapie [Monaten] 1 = ja 2 = Akupunktur 2 = unbekannt 3 = Homöopathie 4 = Sonstige 5 = unbekannt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 2 1 0 2 2 0 2 2 2 2 2 0 2 2 0 2 2 2 2 0 0 2 2 2 2 2 2 1 2 2 2 1 0 0 2 0 entfällt 1 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 1 entfällt entfällt entfällt 1, 3 und 4 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt unbekannt entfällt entfällt entfällt unbekannt entfällt entfällt entfällt entfällt 95 Nr. Alt.M. Beschwerden 0 = nein 1 = ja 2 = unbekannt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 entfällt 2 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 2 entfällt entfällt entfällt 2 entfällt entfällt entfällt entfällt Sonstiges 0 = nein 1 = ja 2 = unbekannt Filiae(Stand) 0 = kein Nachweis 1 = fraglich 2 = Filiae 3 = unbekannt Filiae Lok 1 = Lunge 2 = Knochen 3 = Leber 4 = Hirn 5 = Lymphknoten(Leiste) 6 = Knochenmark 7 = Pleura 8 = Peritoneum 9 = Haut 0 = andere Organe 0 0 1 0 2 1 1 0 1 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 2 1 1 0 0 1 1 0 1 1 1 0 0 1 0 0 0 2 0 2 2 0 0 2 0 2 0 0 0 0 2 0 3 2 0 0 3 0 0 3 0 2 2 0 2 2 2 0 0 3 0 entfällt entfällt 5 entfällt 5 2 und 5 und 9 entfällt entfällt 9 und 0 entfällt 5 entfällt entfällt entfällt entfällt 5 entfällt entfällt 1 und 4 und 5 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 9 5 und 9 entfällt 1 und 4 und 5 5 und 8 und 0 1 und 5 und 9 und 0 entfällt entfällt entfällt entfällt 96 Nr. Zeitraum nach ED Weitere Exzision [Monaten] 0 = nein 1 = ja 2 = unbekannt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 entfällt entfällt 10 entfällt 45 24,64,69,71,83 entfällt entfällt 7 entfällt 3 entfällt entfällt entfällt entfällt 17 entfällt entfällt 0 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 11 16 entfällt 40,20,67 33 15 entfällt entfällt entfällt entfällt 0 0 1 0 2 1 1 0 1 0 2 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 2 0 1 2 0 1 1 0 2 2 1 0 0 0 0 Zustand aktuell 0 = tumorfrei 1 = Metastasen 2 = verstorben 3 = unbekannte Todesart 4 = unbekannt 3 4 1 und 4 3 3 1 und 4 3 4 1 und 4 3 4 0 4 4 0 4 4 4 2 0 0 4 4 4 4 4 2 0 4 2 2 2 2 0 4 0 97 Nr. Todesursache Todesjahr Todeszeitpunkt nach ED [Jahre] 1 = Folge des ALM + Metastasen 2 = ALM-unabhängiger Tod 3 = unbekannt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 3 1996 entfällt entfällt entfällt entfällt 3 2001 3 1994 entfällt entfällt 3 2002 entfällt entfällt entfällt entfällt 3 2004 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 1 2002 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 1 unbekannt entfällt entfällt entfällt entfällt 1 1995 1 1998 1 2002 1 2000 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 3 entfällt entfällt 6 8 entfällt 3 entfällt entfällt 8 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt 3 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt unbekannt entfällt entfällt 5 3,5 4,25 0,75 entfällt entfällt entfällt 98 Patientenfragebogen Patient/in: "Vorname" "Name", "Geb. Datum" 1. Wann wurde bei Ihnen die Erstdiagnose des akrolentiginösen malignen Melanoms (ALM) gestellt? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 2. Sind bei Ihnen Tochtergeschwülste / Metastasen (Filiae) aufgetreten? ja nein (bei "nein", weiter mit Frage 5.) 3. Wo sind Tochtergeschwülste / Metastasen (Filiae) aufgetreten? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 4. Wann sind Tochtergeschwülste / Metastasen (Filiae) aufgetreten? In welchem Zeitraum nach der Erstdiagnose? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 5. Haben Sie eine Chemo-Therapie erhalten? ja nein (bei "nein", weiter mit Frage 8.) 6. Welche Chemo-Therapie haben Sie über welchen Zeitraum erhalten? Name des Medikamentes: ________________________________________________ Zeitraum: _____________________________________________________________ 7. Wie haben Sie die Chemo-Therapie vertragen? (Welche Beschwerden traten auf?) _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 99 8. Haben Sie eine Interferon-Therapie erhalten? ja nein (bei "nein", weiter mit Frage 11.) 9. Welche Interferon-Therapie haben Sie über welchen Zeitraum erhalten? Hochdosis Interferon (Intron®) Zeitraum:_____________________________________________________________ Low dose Interferon (Roferon®) Zeitraum:_____________________________________________________________ andere Interferonpräparate Name des Medikamentes: ________________________________________________ Zeitraum: _____________________________________________________________ 10. Wie haben Sie die Interferon-Therapie vertragen? (Welche Beschwerden traten auf?) _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 11. Wurden weitere Operationen in diesem Zusammenhang durchgeführt? ja nein Wenn ja, welche? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 100 12. Wurden alternativmedizinische Maßnahmen angewandt (z. B. Misteltherapie, Homöopathie, Akupunktur etc.)? ja nein Wenn ja, welche? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ Mit welchem Ergebnis? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 13. Wie ist Ihr Zustand heute? tumorfrei Metastasen Wenn Metastasen aufgetreten sind, wo sind sie lokalisiert? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 14. Sonstige Bemerkungen: _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 101 Hau(p)tsache gesund! Das heutige Gesundheitsbewusstsein der Menschen steht immer mehr im Vordergrund. Das allgemeingültige Schönheitsideal, dass zur Gesundheit auch eine möglichst dunkel gebräunte Haut gehört, bedingt die große Nachfrage nach Sonnenstudios und Ferien an Sonnenstränden. Aber es sollte jedem bekannt sein, dass die Sonne, ohne die einerseits ein Leben nicht möglich wäre, andererseits auch nicht zu unterschätzende Gefahren birgt. So ist in den letzten Jahrzehnten die Neuerkrankungsrate (Inzidenz) an Hautkrebs allein kontinuierlich angestiegen, wodurch diese Krebserkrankung zunehmend an Bedeutung innerhalb der Bevölkerung gewinnt. Hautkrebs kann jedoch wie keine andere Krebsform vom Betroffenen selbst und früh erkannt werden, so dass eine rechtzeitige Heilung ohne Spätfolgen möglich ist! Eigenverantwortlich können auffällige und verdächtige Hautveränderungen dem Hautarzt ohne Zeitverlust vorgestellt werden, der dann nach Diagnosestellung eines Hauttumors die notwendige Therapie einleiten bzw. veranlassen kann. Sie sind in einem kosmetischen Beruf (Maniküre, Pediküre) bzw. in der Pflege tätig und haben insofern die Möglichkeit, Auffälligkeiten an „verborgenen“ Stellen der Haut Ihrer Kundinnen und Kunden zu entdecken und ihnen zur weiteren Abklärung mitzuteilen. Insbesondere das sog. "akrolentiginöse maligne Melanom (ALM)“ stellt einen besonders gefährlichen Hautkrebs dar, da es oft nicht bzw. zu spät erkannt wird. Es wächst bevorzugt an der sonst eher unauffälligen Haut der Innenflächen der Hände bzw. der Füße. Da vor allem die Füße oft weniger Beachtung finden, kann dieser gefährliche Tumor hier unbeachtet wachsen und potentiell das Leben bedrohen. Unterstützend können Sie mit Hilfe dieses Aufklärungs- und Dokumentationsbogens im Sinne der Gesundheit Ihrer Kundinnen und Kunden im Rahmen Ihrer Tätigkeit einen wichtigen Beitrag zur Früherkennung dieser Tumorerkrankung leisten. So helfen Sie mit, die Gesundheit Ihrer Kundinnen und Kunden zu erhalten! Anleitung: Bitte lesen Sie diese Broschüre aufmerksam durch und betrachten Sie unter folgenden Gesichtspunkten entsprechend die Haut der Hände und Füße Ihrer Kundinnen und Kunden: Die sog. A-B-C-D-E Regel für die Beurteilung der Beschaffenheit von Muttermalen gilt auch für die Bereiche der Haut an Händen und Füßen. Aussehen der Hautveränderung: • A = Asymmetrie: unsymmetrisch = bedenklich • B = Begrenzung: unscharf = bedenklich • C = Color (Farbe): mehrere Farbtönungen, tief schwarze Farbe = bedenklich • D = Durchmesser: größer 2mm = bedenklich • E = Erhabenheit: knotig = bedenklich Markieren Sie die Lokalisation der Auffälligkeit in der entsprechenden Zeichnung und notieren Sie oberhalb das Datum und den Namen der/des Kundin/Kunden. Regen Sie eine Vorstellung bei einem Hautarzt an und geben Sie der/dem Kundin/Kunden diese Broschüre mit Ihrem Eintrag mit. Name des Kunden: Datum des Eintrages: Name des Kunden: Datum des Eintrages: Hand rechts außen: Hand links außen: Fuß rechts außen: Fuß links außen: Hand rechts innen: Hand links innen: Fuß rechts innen: Fuß links innen: Danksagung Mein Dank gilt der Klinik für Dermatologie und Allergologie des St. Josef-Hospitals in Bochum unter der Leitung von Prof. Dr. med. P. Altmeyer sowie Herrn Prof. Dr. med. N. Brockmeyer für die Wahl des interessanten Themas nebst der Betreuung. Ebenso danke ich Herrn Dr. S. Rotterdam für die hilfreichen Hinweise zur Vervollständigung der Arbeit. Zudem bedanke ich mich bei den Patienten, den Angehörigen und den jeweils behandelnden Ärzten, ohne die diese Untersuchung nicht zustande gekommen wäre. Ferner danke ich Herrn J. Gurt für die Unterstützung bei der statistischen Auswertung des Datenmaterials. Schließlich möchte ich meinem privaten Umfeld für die Motivation, moralische Unterstützung und Geduld danken. Lebenslauf: Name: Hemma Christine Sommerhoff Geburtsname: Preiß Geburtsdatum/-ort: 28.12.1964 in Dortmund Nationalität: deutsch Schulbildung: Allgemeine Hochschulreife (Abitur) Ausbildung: Kaufmännische Ausbildung zur Industriekauffrau mit Weiterbildung zur Industriefachwirtin Studium: Okt. 1996 bis Mai 2005 Humanmedizin an der Ruhr-Universität-Bochum 23.05.2005 Erteilung der Approbation als Ärztin Berufstätigkeit: 1987 bis 1996 Kaufmännische Angestellte der Dortmunder Stadtwerke AG 01.01.2006 bis 30.06.2007 Weiterbildungsassistentin in der Hautarztpraxis Dr. med. Ulrike Ahlers, Schwanewede 01.07.2007 bis 15.11.2007 Weiterbildungsassistentin Anästhesie Helios Klinikum, Schwelm 01.12.2007 bis 31.08.2008 Weiterbildungsassistentin in der Hautarztpraxis Drs. Cramer und Krosta, Gelsenkirchen 01.09.2008 bis 31.03.2011 Weiterbildungsassistentin in der Dermatologie, Nordseeklinik Norderney ab 01.04.2011 Weiterbildungsassistentin in der Dermatologie, Fachklinik Bad Bentheim