6 Vielfalt der Pflanzen Natura 7/8 | 6 Vielfalt der Pflanzen | Lösungen zu den Aufgaben Schulbuch, S. 136–137 6.1 Das Wiesenschaumkraut – ein Kreuzblütler 1 Erläutere anhand der Blütenformel die kennzeichnenden Merkmale der Kreuzblütler. Kennzeichnende Merkmale der Kreuzblütler anhand der Blütenformel: * K4 Kr4 St2+4 F(2) Das bedeutet, dass die Blüte vier Kelchblätter und vier Kronblätter besitzt. Die Staub­ blätter stehen in zwei Kreisen, zuerst zwei, dann vier. Der oberständige Fruchtknoten ist aus der Verwachsung von zwei Fruchtblättern hervorgegangen. Das Sternchen vor der Formel bedeutet, dass die Blüte radiärsymmetrisch ist. 2 Erkläre anhand von Abb. 2, was man unter einer radiärsymmetrischen Blüte versteht. Radiärsymmetrie bedeutet, dass die Blüte zwei oder mehr Symmetrieachsen besitzt, sodass man die Blüte durch Drehung mit sich selbst wieder zur Deckung bringt. 3 Gib bei jeder der vier Kohlsorten an, welche Merkmale die Pflanze aufweisen musste, um für die Zucht weiterverwendet zu werden. Blumenkohl: Pflanzen mit besonders grossem Blütenstand Kohlrabi: Pflanzen mit besonders dickem Stängel Rosenkohl: Pflanzen mit besonders dicken Seitenknospen Weisskohl: Pflanzen mit besonders kurzem Stängel Schulbuch, S. 138–139 6.2 Der Wiesensalbei – ein Lippenblütler 1 Nenne vier Merkmale, die die Gundelrebe (Abb. 6) als Lippenblütler ausweisen. Familienmerkmale der Lippenblütler: – röhrenförmiger Kelch – Blüte monosymmetrisch – deutlich ausgebildete Lippe(n); hier Unterlippe – vierkantiger Stängel – Laubblätter gekreuzt gegenständig an Knoten 2 Erkläre anhand des Blütendiagramms, was man unter einer monosymmetrischen Blüte versteht. Symmetrie bedeutet, dass man durch Spiegelung eines Teils eines Objekts das gesamte Objekt erhält. Monosymmetrisch (= zweiseitig symmetrisch) bedeutet, dass nur eine Spiegelachse (= Symmetrieachse) existiert. Die Lippenblüte besitzt nur eine Symmetrieachse. Im abgebildeten Blütendiagramm verläuft sie senkrecht durch den Fruchtknoten und die Mitte des unteren Kronblatts, das die Unterlippe bildet. 3 Beschreibe anhand der Blütenformel den Bau einer Lippenblüte in Worten. Eine Lippenblüte besteht aus fünf untereinander verwachsenen Kelchblättern sowie fünf unter­einander verwachsenen Kronblättern. Die vier Staubblätter sind je mit einem Kronblatt verwachsen. Der Fruchtknoten ist aus zwei verwachsenen Fruchtblättern hervorgegangen und ist oberständig. Der Pfeil vor der Formel bedeutet, dass die Blüte eine Symmetrie­achse besitzt. © Klett und Balmer AG, Baar 2015 | www.klett.ch Alle Rechte vorbehalten. Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. 1 Natura 7/8 | 6 Vielfalt der Pflanzen | Lösungen zu den Aufgaben Schulbuch, S. 140–141 6.3 Der Hornklee – ein Schmetterlingsblütler 1 Das Unterpflügen von Schmetterlingsblütlern auf Äckern bezeichnet man als Grün­ düngung. Erkläre den Begriff. Als Düngung bezeichnet man die Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen, damit der Ertrag der angebauten Pflanzen höher ausfällt. Durch das Unterpflügen von Schmetter­ lingsblütlern, z. B. der Gelben Lupine, wird der Boden mit Stickstoff angereichert. Dieser zusätzliche Stickstoff steht der Pflanze, die daraufhin angebaut wird, zur Verfügung. Schulbuch, S. 142–143 6.4 Die Sonnenblume – ein Korbblütler 1 Notiere die Blütenformel einer einzelnen Röhrenblüte der Sonnenblume und zeichne das entsprechende Blütendiagramm. * K2 Kr(5) St(5) F(2) 2 Die Aufgabe «Notiere die Blütenformel des Gänseblümchens» ist nicht lösbar. Erkläre. Das Gänseblümchen ist nicht eine einzelne Blüte, sondern ein Blütenstand, d. h. eine Ansammlung von vielen Röhren- und Zungenblüten. 3 Beschreibe anhand des Gänseblümchens den Aufbau der Korbblütler. Korbblütler bilden keine Einzelblüten, sondern Blütenstände mit vielen Einzelblüten. Der Blütenstand des Gänseblümchens bildet ein Körbchen. In der Mitte sind viele kleine, gelbe Blüten angeordnet. Sie werden Röhrenblüten genannt. Die weissen Blüten am Rand heissen Zungenblüten. Sie sind steril und besitzen weder Griffel noch Staubblätter. Schulbuch, S. 146–147 6.5 Die Familie der Süssgräser 1 Bei Süssgräsern erfolgt die Bestäubung durch den Wind. Erläutere, welche Merkmale der Grasblüte charakteristisch für Windblütler sind. Unauffällige Blüte, keine Lockfarben, kein Nektar, Staubblätter, die aus der Blüte heraus hängen, gut zugängliche federförmige Narbe 2 Erläutere, warum Getreide ein ideales Grundnahrungsmittel ist. Getreide enthält sehr viele Nährstoffe, v. a. Kohlenhydrate (Stärke) und Protein. 3 «Wer Rindfleisch isst, ernährt sich indirekt auch von Gras.» Erläutere diese Aussage. Rinder sind Grasfresser. Zur Fleischgewinnung müssen Rinder mit sehr viel Gras gefüttert werden. © Klett und Balmer AG, Baar 2015 | www.klett.ch Alle Rechte vorbehalten. Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Illustration | Otto Nehren 2 Natura 7/8 | 6 Vielfalt der Pflanzen | Lösungen zu den Aufgaben Schulbuch, S. 148 6.6 Die Kartoffel 1 Beim Austrieb der Sprosse schrumpft die Mutterknolle. Erkläre diese Beobachtung. Die Kartoffelpflanze nutzt beim Austrieb die Energie aus der Mutterknolle, deshalb schrumpft diese. Schulbuch, S. 149 Praktikum: Untersuchung der Kartoffel 1 Vergleiche die Reaktionen. Iod-Kaliumiodid-Lösung färbt Stärke lila. Traubenzucker und Puderzucker werden nicht gefärbt. 2 Erkläre, warum das Experiment bestätigt, dass mit Iod-Kaliumiodid-Lösung Stärke nach­ gewiesen werden kann. Iod-Kaliumiodid-Lösung färbt spezifisch nur Stärke. 3 Erläutere das Versuchsergebnis, indem du begründest, welche untersuchten Gemüseund Obstsorten Stärke enthalten. Kartoffelknolle und Brot werden durch die Iod-Kaliumiodid-Lösung gefärbt, d. h., sie enthalten Stärke. Apfel, Zwiebel, Zitrone werden mit Iod-Kaliumiodid-Lösung nicht bzw. schwach gefärbt, das bedeutet, dass sie nur sehr wenig oder gar keine Stärke enthalten. 4 Vergleiche den Vitamin-C-Gehalt der getesteten Lebensmittel. Den höchsten Vitamin-C-Gehalt hat die Peperoni, den zweithöchsten die Zitrone. Danach folgen die Kartoffel und der Apfel mit einem ähnlich hohen Gehalt an Vitamin C. Die Zwiebel enthält am wenigsten Vitamin C. 5 Halte einen Teststreifen an eine gekochte Kartoffel und vergleiche deren Vitamin-C-Gehalt mit dem der rohen Kartoffel. Die gekochte Kartoffel enthält noch ca. halb so viel an Vitamin C wie die rohe. Schulbuch, S. 150 6.7 Die Rotbuche – ein Laubbaum 1 Erläutere, weshalb die Rotbuche sehr unscheinbare Blüten trägt. Die Blüten der Rotbuche werden durch den Wind bestäubt. Daher ist ein auffälliger Schauapparat wie bei Pflanzen, die durch Insekten bestäubt werden und sie dazu anlocken müssen, nicht nötig. 2 Im Winter kann die Rotbuche keine Fotosynthese betreiben und keine Nährstoffe produzieren. Erkläre, warum sie dennoch nicht zugrunde geht. Im Winter ernährt sich die Rotbuche von gespeicherten Nährstoffen (z. B. Stärke). © Klett und Balmer AG, Baar 2015 | www.klett.ch Alle Rechte vorbehalten. Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. 3 Natura 7/8 | 6 Vielfalt der Pflanzen | Lösungen zu den Aufgaben Schulbuch, S. 151 6.8 Die Waldföhre – ein Nadelbaum 1 Beschreibe das unterschiedliche Aussehen von Laub- und Nadelbäumen im Jahres­ verlauf. Während der Nadelwald das ganze Jahr über dicht beblättert ist und der Untergrund dunkel ist, wird der Boden im Laubwald von Herbst bis Frühjahr stark beleuchtet. 2 Erkläre, warum im Gebirge Nadelwälder häufiger sind. Im Gebirge herrscht das ganze Jahr über Wassermangel. Nadelbäume sind dann im Vorteil, da sie auch im Sommer wenig Wasser verdunsten. Schulbuch, S. 152 6.9 Moose 1 Fasse zusammen, welche wichtigen Aufgaben Moose als Wasserspeicher des Waldes übernehmen. Bei starken Regenfällen können Moose grosse Wassermengen aufnehmen und diese danach langsam wieder an die Umgebung abgeben. So schützen Moose den Waldboden vor Abschwemmung und Erosion. Andererseits schützen sie den Waldboden auch vor Austrocknung während trockener Witterungsperioden. Schulbuch, S. 153 6.10 Farne 1 Vergleiche die Fortpflanzung von Farnen mit der Fortpflanzung bei Blütenpflanzen. Moose und Farne vermehren sich durch Sporen. Sporen sind einzellige Fortpflanzungsoder Verbreitungseinheiten. Aus den Sporen entsteht in mehreren Entwicklungsschritten eine neue Pflanze. Blütenpflanzen vermehren sich durch Samen, in welchen bereits die vollständige junge Pflanze angelegt ist. Schulbuch, S. 156 6.11 Systematik im Pflanzenreich 1 Beschreibe in Worten die systematische Einteilung des Mais. Die Art Mais (zea mays) gehört zur Gattung zea und zur Familie der Süssgräser. Diese wird in die Ordnung der Süssgrasartigen gestellt. Die Süssgrasartigen sind einkeimblättrige Pflanzen. Sie gehören alle zur Klasse der Bedecktsamer. Zusammen mit den Nacktsamern sind sie Teil der Abteilung Blütenpflanzen. Die Blütenpflanzen bilden zusammen mit den Moosen, Farnen und Algen das Reich der Pflanzen. Schulbuch, S. 157 Material: Bestimmung einheimischer Bäume 1 Lies den Bestimmungsschlüssel auf den nächsten beiden Seiten und erkläre, wie man damit eine Baumart bestimmt. Der Schlüssel ist nach dem dichotomen Prinzip aufgebaut. Dabei beginnt man immer beim ersten Kriterium und muss sich für eine der beiden (seltener drei) Auswahlmöglich­ keiten entscheiden. © Klett und Balmer AG, Baar 2015 | www.klett.ch Alle Rechte vorbehalten. Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. 4 Natura 7/8 | 6 Vielfalt der Pflanzen | Lösungen zu den Aufgaben 2 Bestimme mindestens drei Bäume in der Umgebung deines Schulhauses. Individuelle Lösungen Schulbuch, S. 160–161 Exkurs: Pilze – weder Tiere noch Pflanzen 1 Nenne zwei Hauptgründe, weshalb man Pilze nicht dem Reich der Pflanzen zuordnet. 1. Pilze besitzen kein Blattgrün, können also keine Fotosynthese betreiben (sie sind heterotroph). 2. Pilze haben in ihren Zellwänden keine Zellulose, sondern Chitin. Schulbuch, S. 162–163 Exkurs: Lebensformen der Pilze 1 Pilze können Symbionten, Saprophyten oder Parasiten sein. Erläutere diese drei Lebensformen. Symbionten: als Partner in einer Lebensgemeinschaft mit Vorteilen für beide Partner (z. B. Mykorrhiza) Saprophyten: als Fäulnisbewohner zersetzen sie totes organisches Material und spielen dabei eine wichtige Rolle im Kreislauf der Stoffe Parasiten: befallen lebende Organismen und entziehen ihnen Nährstoffe – dadurch wird der Wirt geschädigt © Klett und Balmer AG, Baar 2015 | www.klett.ch Alle Rechte vorbehalten. Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. 5