Institut für Mathematik, Universität Zürich Prof. Dr. A. Beliakova Herbstsemester 2013 Mathematik für die Chemie I Lösungen Aufgabenblatt 2 Aufgabe 1 Indirekter Beweis: Wir nehmen das Gegenteil an, also dass Also gibt es Zahlen p ∈ und q ∈ \ {0}, so dass √ 3 2 = pq . Z √ Da 3 2 > 0 ist, ist p ∈ q teilerfremd. N √ 3 2 rational ist. N. Ausserdem sei die Darstellung des Bruchs gekürzt, d.h. p und Aus der Definition der Kubikwurzel folgt p3 = 2 · q 3 . Also ist p3 gerade. p3 kann nur gerade sein, wenn p gerade ist. Also gibt es ein r ∈ ist aber p3 = (2 · r)3 = 8 · r3 = 2 · q 3 . N mit p = 2 · r. Dann Also ist q 3 = 4 · r3 . Dies ist wiederum eine gerade Zahl. Das kann nur sein, falls q gerade ist. Dann ist aber 2 ein gemeinsamer Teiler von q und p, insbesondere sind sie nicht teilerfremd. Dies ist ein Widerspruch. √ Also ist 3 2 nicht rational. (2 Punkte) Aufgabe 2 (ausführlich) Der Graph der Funktion g : R → R, x 7→ g(x) = 4(x + 1)2 + 1 ist eine nach oben geöffnete Parabel mit dem Scheitelpunkt S = (x0 , y0 ) = (−1, 1). Somit ist g streng monoton fallend im Intervall (−∞, −1] und streng monoton wachsend im Intervall [−1, ∞). Damit f injektiv ist, muss somit entweder I ⊂ (−∞, −1] oder I ⊂ [−1, ∞) gelten. Da 0 ∈ I gelten soll und I möglichst gross sein soll, muss man I := [−1, ∞) setzen. Dann ist f injektiv, da es dann streng monoton wachsend ist. Alternativ kann man auch wie folgt vorgehen. Sei I := [−1, ∞). Um zu zeigen, dass f injektiv ist, seien x1 , x2 ∈ I mit f (x1 ) = f (x2 ). Dann gilt 4(x1 + 1)2 + 1 = 4(x2 + 1)2 + 1, also auch 4(x1 + 1)2 = 4(x2 + 1)2 und daher (x1 + 1)2 = (x2 + 1)2 . Durch Wurzelziehen folgt |x1 + 1| = |x2 + 1| und wegen x1 ≥ −1 und x2 ≥ −1 gilt daher x1 + 1 = x2 + 1. Somit gilt x1 = x2 . Insgesamt ist nun gezeigt, dass f mit dieser Wahl von I injektiv ist. Man kann kein grösseres Intervall I wählen. Denn wenn I ein Intervall ist mit [−1, ∞) ⊂ I und [−1, ∞) 6= I, dann gibt es ein x1 ∈ I mit x1 < −1. Wegen [−1, ∞) ⊂ I gilt dann auch x2 := −1 + (−1 − x1 ) = −2 − x1 ∈ I, da x2 ≥ −1 wegen x1 < −1 gilt. Wegen x1 6= x2 und f (x2 ) = 4(x2 + 1)2 + 1 = 4(−1 − x1 )2 + 1 = 4(−(1 + x1 ))2 + 1 = 4(1 + x1 )2 + 1 = f (x1 ) ist f mit dieser Wahl von I aber nicht injektiv. Insgesamt haben wir nun auf zwei verschiedene Arten gezeigt, dass I := [−1, ∞) gelten muss. Wegen f (x) = 4(x + 1)2 + 1 ≥ 1 folgt Im(f ) ⊂ [1, ∞). Es gilt tatsächlich Im(f ) = [1, ∞). Dies kann man wieder auf zwei Wegen begründen. Einerseits ist der Graph von f genau die rechte Hälfte des Graphen von g, also genau die rechte Hälfte einer nach oben geöffneten Parabel. Daher nimmt f alle Werte an, die mindestens so gross sind wie der Funktionswert 1 im Scheitelpunkt, also Im(f ) = [1, ∞). Andererseits gilt für jedes y ≥ 1 und x ≥ −1: y = 4(x + 1)2 + 1 ⇐⇒ y − 1 = 4(x + 1)2 y−1 ⇐⇒ = (x + 1)2 . 4 q Wegen y ≥ 1 ist dies äquivalent zu y−1 4 = |x + 1|. Wegen x ≥ −1 ist dies äquivalent q q y−1 y−1 zu 4 = x + 1, also x = 4 − 1. Daher gibt es zu jedem y ∈ [1, ∞) genau ein q x ∈ [−1, ∞), nämlich x = y−1 4 − 1, so dass f (x) = y gilt. Es folgt Im(f ) = [1, ∞). y = f (x) ⇐⇒ Ausserdem können wir durch obige Rechnung direkt die Umkehrfunktion f −1 angeben. q Sie ist gegeben durch f −1 : [1, ∞) → [−1, ∞), x 7→ f −1 (x) = x−1 4 − 1. (1 Punkt) Aufgabe 3 (a) p1 (x) ist vom Grad √ 2. Es ist √ p1 (x) = (x + p1 (x) die beiden Nullstellen − 3 und 3. √ 3) · (x − √ 3), also besitzt (b) p2 (x) ist vom Grad 2. Da p2 (x) = x2 − √ p2 (x) nach der bekannten √6 x + 1 ist, besitzt Formel die beiden Nullstellen 3 + 2 · 2 und 3 − 2 · 2. (c) p3 (x) ist vom Grad 3. Es ist p3 (1) = 0. Mittels Polynomdivision erhält √ man p3 (x) = 2 (x − 1) · (x − 6x − 6). Der zweite √ Faktor besitzt√die Nullstellen 3 ± 15, also besitzt p3 (x) die drei Nullstellen 1, 3 − 15 und 3 + 15. (d) p4 (x) ist vom Grad 4. Es ist p4 (x) = (x − 5) · (x − 1) · (x − 2) · (x + 1), also besitzt p(x) die Nullstellen 5, 2, 1 und −1. p1 (x) = x2 − 3 p2 (x) = x2 − 6 x + 1 p3 (x) = x3 − 7 x2 + 6 r(x) = x4 − 7 x3 + 9 x2 + 7 x − 10 (2 Punkte) Aufgabe 4 (a) x6 + 2x5 − 3x4 + 2x + 4 = (x + 3) · (x5 − x4 + 2) − 2. (b) x6 − 2x4 + 4x3 − 2x2 + 5 = (x2 − 2) · (x4 + 4x − 2) + 8x + 1. Aufgabe 5 (2 Punkte) (a) Es ist: x5 − 2x3 − 2x + 1 889 = x4 + 4 x3 + 14 x2 + 56 x + 222 + x−4 x−4 (b) Polynomdivision ergibt: x5 + x3 + x − 1 = (x2 − 4) · (x3 + 5 x) + 21 x − 1 Wir suchen somit A, B ∈ R mit: 21 x − 1 ! A B Ax + 2A + Bx − 2B (A + B) · x + 2A − 2B = + = = . 2 x −4 x−2 x+2 (x − 2) · (x + 2) x2 − 4 Somit muss A + B = 21 und 2A − 2B = −1 sein. Dies ergibt A = B − 1/2, also 41 2B − 1 = 21. Somit ist B = 43 4 und A = 4 . Damit erhalten wir: 41 43 x5 + x3 + x − 1 3 4 4 = x + 5 x + + . x2 − 4 x−2 x+2 (2 Punkte) Aufgabe 6 Berechnen Sie folgende komplexen Zahlen und schreiben Sie die Ergebnisse in der Form a + b i, a, b ∈ : R (a) (1 + 2 i) + (−2 + 2i ) = −1 + 52 i, (b) (3 − i) − (1 − π 2 i) = 2 + (π 2 − 1)i, (c) (1 + 2 i) · (2 − 3i) = 2 − 3i + 4i + 6 = 8 + i, √ √ (d) −4 = 2 · −1 = ±2i. (1 Punkt)