DO01742602_Umschlag.indd 25.06.2010 11:13:19 Seite: 1 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schnittpunkt Serviceband – der Service für die Vorbereitung und die Durchführung Ihres Unterrichts! Der Serviceband ist in drei Teile gegliedert: – Kommentare (K): Im ersten Teil finden Sie unterrichtspraktische Hinweise, Schnittpunkt Kommentare und Anregungen für Ihre Unterrichtsvorbereitung. Mathematik 10 – Serviceblätter (S): Der zweite Teil bietet Ihnen rund 80 passgenau auf das Schülerbuch abgestim­mte und direkt einsatzfähige Kopiervorlagen und die ent­sprechenden Lösungen. Sie finden hier Übungen zur Differen­ zierung, ansprechende Spiele und Arbeitsblätter, die die Inhalte des Schülerbuches kumulierend aufgreifen. – Lösungen (L): Im dritten Teil finden Sie alle Lösungen und Lösungs­ hinweise zu den Aufgaben des Schülerbuches. Schnittpunkt Mathematik Serviceband Serviceband ISBN 978-3-12- 742602 -1 Rheinland-Pfalz 10 DO01742602_K00_Titelei.indd 27.07.2010 09:43:35 Seite: 1 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schnittpunkt 10 Mathematik Rheinland-Pfalz Serviceband Rainer Dedlmar Gerd Dermann Bernd-Jürgen Frey Nicolas Kümmerle Manfred Palte Rainer Pongs bearbeitet von Ilona Bernhard Volker Müller Ernst Klett Verlag Stuttgart · Leipzig Schnittpunkt 10, Mathematik Rheinland-Pfalz Begleitmaterial: Service-CD (ISBN 978-3-12-740304-6) Mathetrainer, Netzlizenz (ISBN 978-3-12-114839-4) Bildnachweis Umschlag: Getty Images Deutschland GmbH S 47: iStockphoto (Klaas Lingbeck-van Kranen) Calgary, Alberta Nicht in allen Fällen war es uns möglich, den Rechteinhaber der Abbildungen ausfindig zu machen. Berechtigte Ansprüche werden selbstverständlich im Rahmen der üblichen Vereinbarungen abgegolten. 1. Auflage 7 6 5 4 3 1 | 17 16 15 14 13 Alle Drucke dieser Auflage sind unverändert und können im Unterricht nebeneinander verwendet werden. Die letzte Zahl bezeichnet das Jahr des Druckes. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis § 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Fotomechanische oder andere Wiedergabeverfahren nur mit Genehmigung des Verlages. Auf verschiedenen Seiten dieses Heftes befinden sich Verweise (Links) auf Internet-Adressen. Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle wird die Haftung für die Inhalte der externen Seiten ausgeschlossen. Für den Inhalt dieser externen Seiten sind ausschließlich die Betreiber verantwortlich. Sollten Sie daher auf kostenpflichtige, illegale oder anstößige Inhalte treffen, so bedauern wir dies ausdrücklich und bitten Sie, uns umgehend per E-Mail davon in Kenntnis zu setzen, damit beim Nachdruck der Verweis gelöscht wird. © Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2010. Alle Rechte vorbehalten. www.klett.de Autoren: Rainer Dedlmar, Nürtingen; Gerd Dermann, Ludwigsburg; Roland Eberle, Ostfildern; Bernd-Jürgen Frey, Altbach; Heidemarie Frey, Altbach; Nicolas Kümmerle, Leonberg bearbeitet von: Ilona Bernhard, Obermoschel; Volker Müller, Isenburg Redaktion: Annette Thomas, Elke Linzmaier Zeichnungen / Illustrationen: Imprint, Zusmarshausen; media office gmbh, Kornwestheim; Dorothee Wolters, Köln DTP / Satz: Imprint, Zusmarshausen; media office gmbh, Kornwestheim Reproduktion: Meyle + Müller, Medien-Management, Pforzheim Druck: CEWE COLOR AG & Co. OHG, Germering Printed in Germany ISBN 978-3-12-742602-1 DO01742602_K00_Titelei.indd 2 12.12.2013 13:08:54 DO01742602_K00_Titelei.indd 27.07.2010 09:43:36 Seite: 3 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Das Fachwerk des Schnittpunkt Mit dem neuen Lehrplan ist der Mathematikunterricht vielfältigen neuen Anforderungen ausgesetzt. Um Sie im Umgang mit den neuen Aspekten des Unterrichts zu unterstützen und Ihnen die Unterrichtsvorbereitung und -durchführung zu erleichtern, bieten wir Ihnen neben dem neu entwickelten Schülerbuch ein umfangreiches und differenziertes Begleitmaterial. Das neue Schülerbuch, das nach wie vor die solide Grundlage des Unterrichts darstellt, wird ergänzt durch den vorliegenden Service­ band, eine Service-CD und ein Lösungsheft. Alle vier Materialien sind passgenau aufeinander abgestimmt und bilden somit ein Gesamtgebäude, das Fachwerk, für den modernen Mathematikunterricht in den mittleren Schulformen. Das Schülerbuch In den letzten Jahren hat sich die Sicht auf den Erwerb von Wissen, Kenntnissen und Fähigkeiten verändert. Im Vordergrund stehen – die Kompetenzen, die die Lernenden im Umgang mit exemplarischen Inhalten erwerben, statt der Inhalte an sich. – die Vernetzung des Wissens und eine flexible Verfügbarkeit in unterschiedlichen Situationen, statt isolierter Kenntnisse im Detail. Der Mathematikunterricht soll sich verändern. Dazu trägt der neue Schnittpunkt bei, indem er folgende Aspekte berücksichtigt: – Die Grundlage der Vernetzung von Wissen ist eine klare Struktur und eine sichere Orientierung: Die Struktur des Bandes (Kapitel, Lerneinheiten, innermathematische Struktur) und der sorgfältig durchdachte Lehrgang sichern das Basiswissen und ermöglichen Querverbindungen. – Sinnstiftendes, verständnisorientiertes Mathematiklernen rückt in den Vordergrund: Dazu werden größere thematische Einheiten (in Lerneinheiten und Themenblöcken) geschaffen und – wo sinnvoll – Kleinschrittigkeit (von der Lerneinheit bis in einzelne Aufgaben) aufgelöst. – Der Erwerb von Kompetenzen und das Methodenlernen wird übergeordnetes Ziel: Die Schülerinnen und Schüler werden nicht mehr nur zum Algorithmen-Abarbeiten, sondern zur Einsicht, warum welcher Algorithmus und welche Methode sinnvoll eingesetzt werden kann, hingeführt (Methodenkästen und Aufgabenstellungen). – Die Eigenverantwortung der Lernenden wird gestärkt: Selbstständiges Lernen wird gefördert und unterstützt (schülergerechte Formulierung der Lernziele, Aufgaben mit Selbstkontrolle, Zusammenfassungsseiten, Rückspiegel in zwei Niveaus). – Das Basiswissen wird gesichert: Grundfertigkeiten und -kenntnisse behalten einen hohen Stellenwert (vielfältige Aufgaben, Zusammenfassungsseiten, Rückspiegel). – Das erworbene Wissen wird innermathematisch und außermathematisch vernetzt: Mathematische Inhalte knüpfen aneinander an und außermathematische Bezüge haben einen Platz im Standardlehrgang (Auftaktseiten, Üben • Anwenden • Nachdenken, Themenblöcke u. Ä., aber auch Standardaufgaben). Die Elemente des Schülerbuches Die Kapitel arbeiten ein mathematisches Thema auf und sind in einzelne Lerneinheiten untergliedert. Der doppelseitige Kapitelauftakt bietet vielfältige Anregungen und Angebote, die Schüler aktiv auf das neue Thema einzustimmen, das Vorwissen zu aktivieren und zu bündeln und einen Ausblick auf die Kapitelinhalte zu geben. Die Einstiege in die Lerneinheiten beginnen mit einer Einstiegsaufgabe, die anhand verschiedener Fragen und Anregungen auf ein Problem hinführt und Möglichkeiten zum Mathematisieren bietet. Lehrtext und Merkkasten sowie wichtige Beispiele folgen. Der Aufgabenteil ist entsprechend den Anforderungen der neuen Aufgabenkultur gestaltet und prinzipiell nach Schwierigkeitsgrad und Komplexität ansteigend geordnet. Schwierige Aufgaben sind durch eine blaue Aufgabennummer gekennzeichnet. In den Aufgabenteil der Lerneinheiten sind Kästen mit unterschiedlichen Angeboten integriert: Thema Ein Thema wird durch Texte, Bilder und Diagramme präsentiert, Aufgaben und Fragen zum Thema regen zum Modellieren an, insbesondere kumulative und komplexere Aufgaben finden hier Platz. Vorbemerkungen III DO01742602_K00_Titelei.indd 27.07.2010 09:43:37 Seite: 4 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schaufenster Hier sind folgende Fenster zu finden: Knobeln Information Spielen Gedankenexperimente Die Schaufenster können zur Differenzierung genutzt werden. Methode Hier werden fachspezifische Methoden und Situationen, in denen sie sinnvoll genutzt werden können, vorgestellt. Die Methoden haben Werkzeugcharakter und vermitteln den Schülern Handlungskompetenz. Methodenkästen des Schülerbuches –Tilgungsplan mit dem Computer (Schülerbuchseite 105) –Tipps und Tricks bei Diagrammen (Schülerbuchseite 108) –Diagramme und ihre Wirkung (Schülerbuchseite 114) –Tabelle statt Baum (Schülerbuchseite 130) –Verkürzte Baumdiagramme (Schülerbuchseite 137) Anstoß Themen, die zum Entdecken, Weiterfragen und Weiterdenken anregen und sich besonders für eine ausführliche Behandlung im Rahmen eines Projektes eignen. Am Kapitelende greifen drei Elemente ineinander: – Die Zusammenfassung stellt im Lexikonstil (Begriff, Erklärung, Beispiel) die neuen Inhalte des Kapitels dar. Die Seite ist farbig hervorgehoben, um das Nachschlagen zu erleichtern. So können die Schülerinnen und Schüler kleinere Wissenslücken jederzeit füllen. – Üben • Anwenden • Nachdenken bietet Aufgaben zur Sicherung von Basiswissen (Üben), zur Verknüpfung mit außermathematischen Inhalten (Anwenden) und zur weiterführenden Lösung von Problemen (Nachdenken). – Der Rückspiegel fordert die Schülerinnen und Schüler zu eigenverantwortlichem Lernen auf. Differenziert in zwei Niveaus können sie individuell Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen testen sowie Lücken aufspüren und aufarbeiten. Die Lösungen finden sie zur Selbstkontrolle am Ende des Buches. IV Vorbemerkungen Sammelpunkt Die umfassende Aufgabensamlung am Ende des Buches deckt alle Leitideen der Bildungsstandards ab und bietet die Möglichkeit, am Ende der Schulzeit noch einmal zu überprüfen, inwieweit alle Kompetenzen erreicht wurden und wo noch Übungsbedarf besteht. Da die Lösungen zu allen Aufgaben im Anhang stehen, sind die Aufgaben auch zum eigenständigen Wiederholen und Üben geeignet. Die Aufgaben haben bewusst kumulativen Charakter, um auch vernetztes Wissen einzufordern. Sie sind immer der Leitidee zugeordnet, in der sie einen Schwerpunkt haben. Jede Aufgabe hat drei Teilaufgaben in steigendem Niveau. Der Serviceband Der Serviceband möchte Ihnen mit seinen Kommentaren und Hinweisen, den rund 80 Kopiervorlagen und den Lösungen des Schülerbuches einen zuverlässigen und weitreichenden Service für Ihren Unterricht bieten und Sie sowohl bei Ihrer Unterrichtsvorbereitung als auch in der Durchführung eines zielgerichteten und den Bildungsstandards entsprechenden Unterrichts entlasten. Entsprechend der unterschiedlichen Nutzen für die Unterrichtsvorbereitung und -durchführung haben wir den Serviceband in drei Teile gegliedert, die durch eine an der Seite sichtbare Griffmarke und eine differenzierte Seitennummerierung leicht zu finden sind. Im ersten Abschnitt finden Sie den Kommentar­ teil, der Ihnen wertvolle Hinweise für Ihre Unterrichtsvorbereitung bietet. Der zweite beinhaltet die 83 Serviceblätter mit Hinweisen und den zugehörigen Lösungen. Die Serviceblätter können im Unterricht als Kopiervorlage an die Lernenden verteilt werden. Im dritten Abschnitt finden Sie zur schnellen Kontrolle im Unterricht die Lösungen des Schülerbuches. Der Übersichtstabelle auf den Seiten VII bis IX können Sie jeweils die entsprechenden Kommentarseiten, Serviceblätter und Lösungsseiten zu der gerade im Unterricht behandelten Lerneinheit entnehmen. DO01742602_K00_Titelei.indd 27.07.2010 09:43:37 Seite: 5 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Der Kommentarteil (Seite K 1 bis K 81) Der Kommentarteil ist wie das Schülerbuch strukturiert. Sie finden zu jedem Kapitel Kommentare, die unterschiedlichen Rubriken zugeordnet sind und Antworten auf die folgenden Fragen geben können: Kommentare zum Kapitel – Intention und Schwerpunkt des Kapitels Welche Hauptintentionen verfolgt das Kapitel? – Bezug zum Lehrplan Welchen Leitideen und Kompetenzen können die Inhalte des Kapitels zugeordnet werden? – Weiterführende Hinweise (nicht zwingend vorhanden) Wo finde ich passende Literatur, was kann ich bei der Bearbeitung des Kapitels beachten? Kommentare zur Auftaktseite – Was ist das Ziel der Auftaktseite? Wo wird an Vorwissen angeknüpft? Wie werden die Inhalte vorbereitet? Welches weiterführende Informationsmaterial kann ich mir anschauen? Auf welche Probleme könnten die Lernenden stoßen? Kommentar zu den Lerneinheiten – Intention der Lerneinheit Was sind die Hauptintentionen der Lerneinheit? – Einstiegsaufgabe Wie bereitet die Aufgabe die Inhalte der Lerneinheit vor? Was ist zu beachten, was zu fordern? – Alternativer Einstieg (nicht zwingend vorhanden) Bietet sich für meine Schülerinnen und Schüler in dieser Lerneinheit ein anderer Einstieg als der im Schülerbuch vorgeschlagene an? Warum? – Tipps und Anregungen für den Unterricht (nicht zwingend vorhanden) Gibt es weiterführende Literatur, Internetadressen? Welche < Serviceblätter finde ich wo mit welchem Inhalt? – Aufgabenkommentare Hier finden Sie Kommentare zu ausgewählten Aufgaben, unter anderem weiterführende Fragestellungen, mögliche Lösungsstrategien, Hinweise auf potenzielle Fehlerquellen, Anregungen für besondere Unterrichtsformen und Verweise auf entsprechende < Serviceblätter. Insbesondere finden Sie auch Hinweise auf die dem Lehrplan zugrundeliegenden Leitideen, die neue Aufgabenkultur (offene, kumulative Aufgaben etc.) und die Niveaudifferenzierung. Exemplarischer Kommentar In den Exemplarischen Kommentaren finden Sie detaillierte Beschreibungen und Erläuterungen zu verschiedenen Themen des Lehrplans und der Mathematikdidaktik. Auf die Inhalte dieser Exem­ plarischen Kommentare wird im weiteren Verlauf des Kommentarteils bei unterschiedlichen Aufgaben, die das Thema wieder aufgreifen oder ansprechen, häufiger verwiesen. Neben diesem Sonderelement finden Sie im Kommentarteil auch einige Exkurse: Exkurs Zu einigen Aufgaben bieten wir mathematische Lösungen, die über die schülergerechten Lösungen des Lösungsteils hinausgehen. Außerdem finden Sie in den Exkursen weiterführende Sachinformationen oder didaktische Hinweise zu den auf den Auftaktseiten oder in den Aufgaben angesprochenen außer- und innermathematischen Themen. Eine Aufstellung der Exemplarischen Kommentare und Exkurse findet sich in der Übersichtstabelle auf den Seiten VII bis IX. Im Kommentarteil wird auf Kommentare in den vorhergehenden Servicebänden verwiesen: Schnittpunkt Serviceband 5, ISBN 978-3-12-742652-6; Schnittpunkt Serviceband 6, ISBN 978-3-12-742662-5; Schnittpunkt Serviceband 7, ISBN 978-3-12-742672-4; Schnittpunkt Serviceband 8, ISBN 978-3-12-742682-3; Schnittpunkt Serviceband 9, ISBN 978-3-12-742692-2. Die im Kommentarteil aufgeführten Befehle und Screenshots zu MS-Excel® basieren auf MS-Excel® 2000; je nach Version können sie variieren. Der Serviceteil (Seite S 1 – S 107) Zu Beginn des Serviceteils befinden sich einige Vorbemerkungen zu den verschiedenen Arten der Serviceblätter und zu ihrem möglichem Einsatzgebiet (vgl. Seite S 1 – S 3). Im mittleren Teil befinden sich die Serviceblätter selbst (Seite S 4 – S 86) und am Ende haben wir die Lösungen der Serviceblätter zusammengestellt (Seite S 87 – S 107). Vorbemerkungen V DO01742602_K00_Titelei.indd 27.07.2010 09:43:37 Seite: 6 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Der Serviceteil beinhaltet 83 Serviceblätter, von denen 55 direkt den einzelnen Kapiteln des Schülerbuches zuzuordnen und auch in einer entsprechenden Abfolge zu finden sind. Die Serviceblätter wurden im Unterricht erprobt und sind als Erweiterung, Variation und Differenzierung der Inhalte des Schülerbuches zu verstehen. Sie finden hier weiterführende Übungen, Spiele, Knobeleien, Bastelanleitungen und viele Aufgaben zur Förderung der Kompetenzen Begründen und Argumentieren. Die meisten Serviceblätter sind selbsterklärend. Der Kommentarteil beinhaltet jeweils einen Verweis auf das Serviceblatt (durch das < Pfeil-Symbol leicht zu finden), der auch einen Hinweis auf den optimalen Einsatz der Kopiervorlage bietet. Neben diesen kapitelbezogenen Serviceblättern befinden sich am Ende des Serviceteils auch 28 Kopiervorlagen, die jeweils als Hausaufgaben über den Verlauf einer Woche gedacht sind. In den Vorbemerkungen des Serviceteils befindet sich eine genaue Aufstellung über den möglichen Einsatz dieser Serviceblätter (vgl. Seiten S 2/3). Am Ende finden Sie die Lösungen derjenigen Serviceblätter, die keine Selbstkontrolle (etwa durch ein Lösungswort oder eine Partnerkontrolle) enthalten. Der Lösungsteil (Seite L 1 – L 108) Der dritte und letzte Teil des Servicebandes beinhaltet alle Lösungen des Schülerbuches. Die Reihenfolge ist die des Schülerbuches: Aufgaben der Auftaktseite, Einstiegsaufgaben der Lerneinheiten, Aufgaben, Sonderelemente wie Schaufenster und Methodenkästen, Aufgaben der Randspalte. Bei offenen Aufgaben haben wir meist beispielhafte Fragen und/oder Lösungen angegeben, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Bei einigen Aufgaben, die individuelle Lösungen einfordern und ermöglichen, haben wir auf die Angabe einer Lösung verzichtet. Der Lösungsteil des Servicebandes ist identisch mit den Inhalten des Lösungsheftes. Die Service-CD Der Einzug des Computers in den Unterricht und die Entwicklung grundlegender Fähigkeiten im Umgang mit neuen Medien ist nicht mehr allein Aufgabe eines speziellen Lehrgangs. Die informa­ tionstechnische Grundbildung soll im Zusammenspiel der verschiedenen Fächer und Fächerverbünde erworben werden. Diesem Ansatz will die Service- VI Vorbemerkungen CD als ein weiterer passgenau abgestimmter Baustein des Fachwerks Rechnung tragen. Die CD bietet demzufolge eine Fülle von Materialien, die Sie in der Vorbereitung und Durchführung Ihres Unterrichts unterstützen können: – Die Serviceblätter: Weitgehend identisch mit den Serviceblättern, die auch im Serviceband zu finden sind. Auf der CD finden Sie diese jedoch im praktikablen Word-Format, so dass Sie die angebotenen Inhalte nach Ihren Bedürfnissen verändern oder aus vorhandenen Aufgaben neue Kopiervorlagen zusammenstellen können. – Interaktive Arbeitsblätter in den Datei-Formaten Word, Excel, html oder auf Basis der interaktiven Mathematiksoftware Geonext (im Lieferumfang enthalten). Die Arbeitsblätter sind für den Einsatz im Unterricht konzipiert und technisch so auf der CD abgelegt, dass sie schnell auch ins Schulnetz überspielt werden können. – Werkzeuge, die Ihnen beim Erstellen von Vorla­ gen behilflich sind. So können Sie beispielsweise einen Zahlenstrahl, verschiedene Koordinatensysteme oder Netzdarstellungen von Körpern erstellen und als Kopiervorlagen aus­drucken. – Simulationen, Animationen und Fotos, die Gesprächsanlass bieten, um komplexe Fragestellungen anschaulich aufzugreifen. Bewusst wurde beim Erstellen der Medien auf Modularität einerseits und die Nutzung von Standardprogrammen andererseits geachtet, da dies den Einzug von IT-Bestandteilen in den Mathematikunterricht unterstützen soll. Die Service-CD ist so aufgebaut, dass Sie die Medien, die zu der momentanen Unterrichtssituation passen, problemlos und schnell finden können. Eine komfortable Suchfunktion, Vorschaugrafiken auf die Medien und die Nutzung der freigeschalteten Medien im Schulnetz runden das Konzept ab. Das Lösungsheft Im Sinne des eigenverantwortlichen und selbstständigen Lernens bieten wir für die Schülerinnen und Schüler und die Eltern ein Lösungsheft an, das ohne den Schulstempel im freien Verkauf erhältlich ist. Es ist identisch mit dem Lösungsteil des Servicebandes. DO01742602_K00_Titelei.indd 27.07.2010 09:43:37 Seite: 7 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Lerneinheit Kommen- Exemplarische Serviceblatt tarteil Kommentare und Exkurse Lösungen des Serviceblattes Lösungen Aufgaben Die mit K bezeichneten Seiten beziehen sich auf den Kommentarteil, die mit L bezeichneten Seiten verweisen auf den Lösungsteil am Ende des Servicebandes. Alle mit S bezeichneten Seiten definieren den Serviceteil in der Mitte des Buches. < Funktionale Aspekte von Formeln, S 4 S 87 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen K 1 Immer geradeaus? K 4 L 1 1 Die quadratische Funktion y = x 2 K 5 L 1 2 Die quadratische Funktion y = x 2 + c K 6 – Typische Fehler bei quadratischen Funktionen, K 7 3 Die quadratische Funktion y = a x 2 + c K 7 – Die Kompetenzen „mathematisch Kommunizieren“ und „argumentieren“, K 8 – Die Kompetenz „Mathematische Darstellungen verwenden“, K 9 4 Die rein quadratische Gleichung. Grafische Lösung K 9 5 Die rein quadratische Gleichung. Rechnerische Lösung K 10 < Nullstellensalat, S 6 < Nullstellensalat, Lösungsblatt, S 7 L 9 6 Die gemischt quadratische Funktion y = a x 2 + b x + c K 11 < Funktionsgraph und Gleichung, S 8 < Tandembogen: Funktionen, S 9 < Legespiel – Quadratische Funktionen (1) und (2), S 10 und S 11 L 11 7 Die gemischt quadratische Gleichung. Grafische Lösung K 12 < Quadratische Funktionen Partnerarbeitsblatt 1 und 2, S 12 und S 13 L 13 8 Die gemischt quadratische Gleichung. Rechnerische Lösung K 13 < Gleichungs-Salat, S 14 S 88 < Typische Fehler bei einfachen S 88 gemischt quadratischen Gleichungen, S 15 < Typische Fehler bei schwierigen S 88 gemischt quadratischen Gleichungen, S 16 L 18 9 Modellieren K 15 Üben • Anwenden • Nachdenken K 17 – Didaktische Leitlinien zum Umgang mit Funktionen in der Schule, K 2 < Normalparabel, S 5 S 87 L 1 L 3 L 3 L 7 – Die Kompetenz „Mathematisch modellieren“, K 15 – Beispiel einer Modellierungsaufgabe, K15 L 22 L 24 Vorbemerkungen VII DO01742602_K00_Titelei.indd 27.07.2010 09:43:37 Seite: 8 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Lerneinheit Kommen- Exemplarische Serviceblatt tarteil Kommentare und Exkurse Lösungen des Serviceblattes Lösungen Aufgaben 2 Potenzen K 18 L 29 Kann es sein, dass … K 19 L 29 1 Potenzen K 19 L 29 2 Potenzen mit gleicher Basis K 20 < Tandembogen: Potenzen mit gleicher Basis, S 17 < Rund um die binomischen Formeln, S 88 S 18 L 30 3 Sehr groß – sehr klein K 20 < Unser Sonnensystem, S 19 < Größenvergleiche von 10-12 cm bis 10 27 cm, S 20 L 32 4 Potenzen mit gleichen Exponenten K 22 – Typische Fehler beim Rechnen mit Potenzen, K 22 – Mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen, K 23 – Mathematisch argumentieren, K 24 < Tandembogen: Potenzen mit gleichem Exponenten, S 21 < Potenzrechnen – Partnerarbeits­­blatt 1 und 2, S 22 und S 23 < Mindmap Potenzen, S 24 S 88 L 33 S 89 S 89 5 Potenzen mit gebrochenen Exponenten K 25 L 34 6 Potenzfunktionen K 26 L 35 Üben • Anwenden • Nachdenken K 26 3 Wachstumsprozesse K 30 Bis ins Unendliche? K 31 L 40 1 Wachstum und Abnahme K 31 L 40 2 Wachstumsfaktor und Wachstumsrate K 32 3 Exponentielles Wachstum K 32 4 Exponentielle Abnahme K 33 < Tandembogen: Wachstum, S 26 5 Exponentialfunktion K 34 < Tabelle und Graph, S 27 < Exponentialfunktionsdomino, S 28 < Wachstumslauf, S 29 bis S 31 S 89 L 46 6 Der Logarithmmus K 36 < Radioaktivität, S 32 S 90 L 49 Üben • Anwenden • Nachdenken K 36 VIII Vorbemerkungen < Mindmap Potenzen, S 24 < Unser Sonnensystem, S 19 S 89 S 88 – Pluto, K 28 L 36 L 40 < Wachstums-Trimino, S 25 L 41 L 43 L 44 L 51 DO01742602_K00_Titelei.indd 27.07.2010 09:43:37 Seite: 9 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Lerneinheit Kommen- Exemplarische Serviceblatt tarteil Kommentare und Exkurse Lösungen des Serviceblattes Lösungen Aufgaben 4 Sachrechnen K 38 L 55 Abrechnen – Hochrechnen K 38 L 55 1 Zinsrechnen und Zinseszins K 39 2 Zuwachssparen und Ratensparen K 40 – Sparformen, K41 < Zinseszins – Schritt für Schritt: rechne und verstehe, S 33 < Zinseszins – mit dem Computer: einfach genial, S 34 S 90 < Zuwachssparen – Schritt für Schritt: rechne und verstehe, S 35 < Ratensparen – Schritt für Schritt: rechne und verstehe, S 36 < Ratensparen – mit dem Computer: einfach genial, S 37 S 90 L 55 S 90 L 56 S 91 S 91 < Tilgung – Schritt für Schritt: rechne S 91 und verstehe, S 38 < Tilgung – mit dem Computer: einfach S 91 genial, S 39 < Tilgungsplan, S 40 S 91 3 Darlehen K 41 L 57 4 Diagrame K 42 5 Daten auswerten K 43 – Die Kennwerte, K 44 < Daten in Diagrammen darstellen, S 41 S 91 L 60 6 Daten beurteilen K 45 – Boxplots sprachlich umsetzen, K 46 < Qualitätskontrollen, S 42 L 62 Üben • Anwenden • Nachdenken K 47 5 Zufall K 49 Stein – Schere – Papier K 49 1 Ereignisse K 49 2 Zusammengesetzte Ereignisse K 50 3 Zweistufige Zufallsversuche K 52 4 Vierfeldertafeln K 54 Üben • Anwenden • Nachdenken K 56 L 58 S 93 L 64 – Kombinatorik, K 49 L 68 L 68 < Ereignisse, S 43 –V ereinbare und unvereinbare Ereignisse, K 51 – Ereignisalgebra, K 51 S 93 < Tandembogen – Zusammengesetzte Ereignisse, S 44 < Welches Ereignis passt?, S 45 < Baumdiagramme – Teste dein Wissen, S 46 L 68 L 69 S 94 L 70 L 73 < Pralinendose und Ballwurfmaschine – S 94 so ein Zufall!, S 47 < Zufallsversuche – Spielereien, S 48 S 94 L 76 Vorbemerkungen IX DO01742602_K00_Titelei.indd 27.07.2010 09:43:38 Seite: 10 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Lerneinheit Kommen- Exemplarische Serviceblatt tarteil Kommentare und Exkurse < Trigonometrie mit GEONExT, S 49 < Schaubild der Sinusfunktion mit GEONExT, S 55 Lösungen des Serviceblattes Lösungen Aufgaben S 95 L 81 6 Trigonometrie K 57 – Trigonometrie, K 57 Treppen K 58 – Treppen, K 58 1 Sinus. Kosinus. Tangens K 59 – Trigonometrie und Taschenrechner, K60 2 Rechtwinklige Dreiecke berechnen K 61 – Aristarch von Samos, K 61 3 Besondere Werte K 65 4 Allgemeine Dreiecke berechnen K 67 5 Sinus- und Kosinussatz* K 70 L 88 6 Trigonometrie in Ebene und Raum K 71 L 90 7 Sinus uns Kosinus am Einheitskreis K 75 < Trigonometrie am Einheitskreis mit GEONExT (1) - Anleitung, S 53 und S 54 S 98 L 96 8 Sinusfunktion und Kosinusfunktion K 76 < Schaubild der Sinusfunktion mit GEONExT, S 55 < Sinus- und Kosinusfunktion mit MS-Excel, S 56 S 98 L 97 9 Eigenschaften der Winkel­funktionen K 77 Üben • Anwenden • Nachdenken K 78 L 81 < Trigonometrie mit GEONExT, S 49 < Tandembogen - Trigonometrie, S 50 L 81 L 82 L 85 – Problemlösen in der Geometrie, K 68 < Flächenberechnung beim Dreieck, S 51 S 95 < Flächenberechnung im Koordinatensystem, S 52 S 96 L 87 S 98 L 98 < Flächenberechnung beim Dreieck, S 51 < Flächenberechnung im Koordinatensystem, S 52 < Grundstücksvermessung mit GEONExT, S 57 S 99 < Wochenaufgaben 1 – 28, S 58 – S 86 ab S 99 S 99 Kapitelübergreifendes L 101 DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:29 Seite: 1 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 20 – 51 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen Kommentare zum Kapitel Zwischen den quadratischen Funktionen und den quadratischen Gleichungen besteht ein sehr enger Zusammenhang: Die Nullstellen einer quadrati­ schen Funktion mit y = a x2 + b x + c sind auch die Lösungen der zugehörigen quadratischen Gleichung a x2 + b x + c = 0. Um diesen Zusammenhang zu verdeutlichen und ihn auch zu nutzen, ist es eine di­ daktisch vernünftige Vorgehensweise, quadratische Funktionen und Gleichungen in einer thematischen Einheit zu behandeln. In vielen Curricula findet sich eine getrennte Behandlung von quadratischen Funktionen und Gleichungen. Damit verbinden sich aber kaum lösbare didaktische Probleme: Werden die Funktionen (komplett) zuerst behandelt, erge­ ben sich zum einen bald Engpässe in hinreichend motivierenden Aufgabenstellungen, zum anderen tauchen über längere Zeit Unzufriedenheiten über die mangelnde Genauigkeit grafischer Lösungen auf. Werden dagegen die Gleichungen (komplett) zuerst behandelt, verkommt die anschließende Be­ handlung der Funktionen gleichsam zum Appendix und ist schwer zu vermitteln bzw. zu motivieren. Der Aufbau dieses Kapitels verbindet daher die beiden Themen, indem zunächst quadratische Funk­ tionen mit zunehmender Komplexität jeweils an­ hand interessanter Phänomene betrachtet und ihre Eigenschaften untersucht werden. Im unmittelbaren Kontext werden dann entsprechende Gleichun­ gen zunächst grafisch gelöst, bevor anschließend rechnerische Lösungsverfahren mit erforderlicher Genauigkeit hergeleitet werden. Anschließend wer­ den dann grafische und rechnerische Aspekte bzw. Lösungsverfahren gegenübergestellt, somit können die eingangs angesprochenen Zusammenhänge verdeutlicht werden. Quadratische Funktionen stellen die Weiterführung der linearen Funktionen dar und quadratische Gleichungen bilden den Abschluss der Gleichungs­ lehre in der Sekundarstufe I. Der Einstieg in das Thema „Quadratische Funktionen“ erfolgt über die Betrachtung von Parabeln und ihren Merkmalen, ausgehend von der Normalparabel. Mithilfe von Wertetabellen wird die grafische Darstellung von nichtlinearen Funktionen eingeführt. Quadratische Gleichungen werden über die Berechnung der Nullstellen quadratischer Funktionen thematisiert. Hierbei ist es wichtig, die unterschiedlichen Inter­ pretationen herauszuarbeiten: im Kapitel Wurzeln im 9. Jahrgang wurde die eindeutige Bestimmbar­ keit der Quadratwurzel betont, hier steht dies der Tat­sache gegenüber, dass rein quadratische Glei­ chungen zwei Lösungen haben. Über die Nullstel­ lenbetrachtung in Verbindung mit den zugehörigen Funktionsgleichungen kann dies ebenso deutlich gemacht werden, wie über das Betrachten der bei­ den linearen Faktoren nach dem Faktorisieren qua­ dratischer Terme in Gleichungen. Intention und Schwerpunkt des Kapitels Die Schülerinnen und Schüler lernen lineare und quadratische Funktionen grafisch darzustellen, sie auf symbolischer Ebene zu manipulieren und Bezie­ hungen zwischen den einzelnen Funktionen herzu­ stellen. Hauptziel ist jedoch die Kompetenz „funk­ tionales Denken“. Zum Kompetenzbegriff gehören nicht nur die grundlegenden Fertigkeiten, sondern auch die Bereitschaft und die Fähigkeit, diese an­ zuwenden: Die Lernenden können in passenden Si­ tuationen Zusammenhänge funktional erfassen, sie mit den gelernten Verfahren beschreiben und mit diesen Hilfsmitteln Probleme lösen. Im Schülerbuch werden die wichtigen Funktionstypen einzeln vor­ gestellt. Dabei werden in jeder Lerneinheit die not­ wendigen mathematischen Fertigkeiten trainiert. Ein besonderer Schwerpunkt ist der souveräne Um­ gang mit den Darstellungsformen einer Funktion. So werden Funktionen immer in den folgenden vier Darstellungsarten beschrieben: – verbal, durch Schilderung oder durch eine An­ wendungssituation; – numerisch, also durch Beschreibung mithilfe ­einer Wertetabelle; – grafisch, durch den Funktionsgraphen; – symbolisch, mithilfe eines Funktionsterms. Die Verwendung aller vier Darstellungsarten ermög­ licht den Lernenden unterschiedliche Zugänge zu den Inhalten und verschiedene Strategien, auftre­ tende Probleme zu lösen. Eine wichtige Kompetenz ist die Fähigkeit, zwischen diesen Darstellungsarten hin und her wechseln zu können und die für eine Problemlösung geeignete Darstellungsform aus­ zuwählen. Für das Schülerbuch wurden dazu eine Fülle unterschiedlicher Aufgabentypen entwickelt, die möglichst viele dieser Übergänge einfordern und damit die Basis für den Kompetenzerwerb ­legen. Allerdings beinhaltet gerade die Vielzahl der zu ­lernenden Verfahren die Gefahr, dass andere, für das Verständnis wichtige Aspekte (vgl. Lernein­ heit 10 Modellieren) wegen eines „oberflächlichen Lernens“ von Rechentechniken zu kurz kommen können. 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen K 1 DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:29 Seite: 2 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 20 – 51 In den Lerneinheiten 7 Die gemischt quadratische Gleichung. Grafische Lösung und 8 Die gemischt quadratische Gleichung. Rechnerische Lösung liegt der Schwerpunkt auf dem Erwerb grundlegender Fertigkeiten im Lösen von quadratischen Gleichun­ gen. Dabei kommt die quadratische Ergänzung zum Umformen eines Terms in ein Binom als Lösungs­ möglichkeit zur Anwendung. Auch bisher erlernte Techniken wie das Auflösen und Zusammenfassen von Klammertermen werden wiederholt und geübt. Das Mathematisieren von Texten sowie die Anwen­ dung bei geometrischen Sachproblemen kommen ebenfalls zur Anwendung. Exemplarischer Kommentar Didaktische Leitlinien zum Umgang mit Funktionen in der Schule 1. Vielfältige Grundvorstellungen aufbauen und verknüpfen. 2. Früh anfangen – Gelegenheiten für das Erfah­ ren von Abhängigkeit und Kovariation bieten sich schon von Beginn der Grundschule an. 3. Funktionen in der Sekundarstufe I als Be­ schreibungsmittel für reale Zusammenhänge erfahrbar machen. Man könnte dies den „Primat des Modellierungsaspekts“ nennen. 4. Bei der Entwicklung von Lerngelegenheiten das Verstehen vor den Kalkül setzen. Hierzu kann vor allem das Betrachten reichhaltiger qualitati­ ver Zusammenhänge dienen. 5. Durchgehend verschiedene Darstellungsfor­ men von Funktionen nutzen und den Wechsel zwischen Beispielen als produktiv erlebbar ­machen. 6. Funktionales Verständnis vernetzen mit All­ tagsverständnis, aber auch Abgrenzungen vor­ nehmen. Zu 1. und 2.: Grundvorstellungen, auf die im bis­ herigen Schülerbuch besonderer Wert gelegt wurde, sind: Zuordnungsvorstellung Sie lässt den Zusammenhang zwischen den beteiligten Größen deutlich werden, z. B.: Einer Menge wird ihr Gewicht zugeordnet. Kovariationsvorstellung Sie steht für den dynamischen Aspekt einer Funktion. Mit ihr erfasst man, in welcher Abhän­ gigkeit die Veränderung der beteiligten Größen erfolgt, z. B.: Doppelte Menge bewirkt doppeltes Gewicht. Funktionales Denken Dieses erlaubt Zusammenhänge zu erfassen, ­Probleme zu lösen und mit mathematischen ­Mitteln zu beschreiben, z. B.: Für proportionale K 2 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen Funktionen ist der Graph eine Ursprungsgerade. Es darf mit dem Dreisatz gerechnet werden. Zur doppelten Ausgangsgröße gehört die doppelte zugeordnete Größe und es gilt die Funktionsglei­ chung y = m x . Zu 3. und 4.: Diese Aspekte werden im Schüler­ buch 10 durch die Lerneinheit 9 Modellieren und durch entsprechende Einstiegsaufgaben berück­ sichtigt. Zu 5.: Viele Übungsaufgaben trainieren einen Wechsel der Darstellungsformen. Der Effekt wird durch operative Übungen verstärkt. Zu 6.: Das Schülerbuch greift dazu die Themen „Brücken“ sowie „Bremsen und Bremsweg“ auf. Die Auftaktseite Immer geradeaus? reaktiviert durch ihr handlungs­orien­tiertes Vorgehen wichtige Grund­ vorstellungen aus dem Bereich der linearen Funkti­ onen und bereitet den Übergang zu quadratischen Funktionen vor. Die Lerneinheiten 1 bis 3 und 6 behandeln einzeln die wichtigen quadratischen Funktionstypen: – Lerneinheit 1 Die quadratische Funktion y = x2 – Lerneinheit 2 Die rein quadratische Funktion y = x2 + c – Lerneinheit 3 Die rein quadratische Funktion y = a x2 + c – Lerneinheit 6 Die gemischt quadratische Funktion y = a x2 + b x + c Lerneinheit 8 Die gemischt quadratische Gleichung. Rechnerische Lösung leitet die Lösungsformel her, betrachtet die drei möglichen Fälle (eine, zwei, kei­ ne Nullstelle) und stellt den Zusammenhang zu den quadratischen Gleichungen her. Lerneinheit 5 Die rein quadratische Gleichung. Rechnerische Lösung führt in das Arbeiten mit Linearfak­ toren ein und nutzt sie zum Lösen von Gleichungen. Lerneinheit 7 Die gemischt quadratische Gleichung. Grafische Lösung führt die Normalform ein und nutzt sie zum grafischen Lösen. Lerneinheit 9 Modellieren ermöglicht die Anwen­ dung der gelernten Rechenverfahren. Erst diese baut zentrale Grundvorstellungen auf und verhin­ dert so, dass die gelernten Fertigkeiten „totes Wis­ sen“ bleiben, das rasch vergessen wird. DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:29 Seite: 3 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 20 – 51 Bezug zum Lehrplan Inhaltsbezogene Kompetenzbereiche: Funktionaler Zusammenhang: die Schülerinnen und Schüler können – Quadratische Funktionen: In Sachsituationen quadratische Funktionen erkennen, von anderen funktionalen Zusammenhängen unterscheiden und nutzen (Tabelle, Graph, Funktionsterm) – Kennzeichnende Eigenschaften von Graphen quadratischer Funktionen (Parabeln) kennen und in Sachsituationen nutzen (Symmetrie, Nullstel­ len, Scheitelpunkt, Definitions- und Wertemen­ gen) – Beziehungen zwischen Funktionsterm und Graph einer quadratischen Funktion herstellen (Normal­ parabel, Verschiebung entlang der Koordinaten­ achsen, Strecken in y-Richtung) – Quadratische Gleichungen: Die Lösungsmenge einer quadratischen Gleichung bestimmen (gra­ fisch, Lösungsformel) – Sachaufgaben lösen, die auf quadratische Glei­ chungen führen – Fragen der Lösbarkeit quadratischer Gleichungen untersuchen (Diskriminante) Weiterführende Hinweise – Das Schülerbuch stellt die Untersuchung von Funktionstypen in den Vordergrund. Dabei müs­ sen die typischen Eigenschaften erkannt und den einzelnen Funktionsarten zugeordnet wer­ den können. Im Unterschied zur Vorgehensweise in den Klassen 5 bis 8 erfolgt eine abstrakte „Funktionenlehre“. Die Voraussetzung hierfür ist, dass im bisherigen Unterricht der semantische Hintergrund geschaffen wurde. Das bedeutet, dass die Lernenden über funktionale Grundvor­ stellungen verfügen, die sie anhand von Abhän­ gigkeitsuntersuchungen von Größen (z. B. Waren­ menge – Preis) erworben haben. – Eine große Schwierigkeit besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler Vorstellungen, die sie in Situationen aus ihrem Erfahrungs­ bereich erlangt haben, auf abstrakte Funktionen übertragen müssen. Diese Probleme sind ein Grund, weshalb im Schülerbuch auf eine ­weitere Schwierigkeit, nämlich auf das Erlernen der „Funktionssprache“, weitgehend verzichtet wurde. Fachtermini wie Funktionswert / Argument, Defi­ nitionsmenge sowie die Schreibweise x ¥ f (x) werden nicht verwendet. – Nach Malle (Malle, Günther: „Funktionen unter­ suchen – ein durchgängiges Thema“ in Mathe­ matik lehren 103, Seite 4, Erhard Friedrich Verlag, Seelze 2000) versteht man unter einer Funktions­ untersuchung die Untersuchung einer Abhängig­ keit zwischen Größen. Der Prozess läuft dabei in zwei Schritten ab. Zuerst wird die Abhängigkeit dargestellt (Tabelle, Formel oder Graph). Danach erfolgt die Interpretation dieser Darstellung, d. h., aus ihr wird etwas herausgelesen und in der jeweiligen Situation gedeutet. Im Schülerbuch werden beide Aspekte berücksichtigt. In den Lern­einheiten 1 bis 8 steht der erste Aspekt im Zentrum. Die Interpretation bildet den Schwer­ punkt der Lerneinheit 9 Modellieren. – Funktionales Denken kann nur mithilfe der rea­ len Welt aufgebaut werden. Wer Funktionen wirklich verstehen will, muss entsprechende Beziehungen zwischen Größen durch Experi­ mente oder die mathematische Analyse von Alltagserfahrungen kennen lernen. Die Ein­ stiegsaufgaben im Schülerbuch berücksichtigen dies. Für den Aufbau der Grundvorstellungen sind jedoch noch weitere solche Aufgaben not­ wendig. Keinesfalls genügt es, wenn nach der Einstiegsaufgabe die Aufgaben des Übungsteils „abgearbeitet“ werden. Diese trainieren nämlich vorwiegend die notwendigen Rechentechniken und sind zu deren Sicherung (als Hausaufgabe!) gedacht. Solche Aufgaben sind zwar auch unter Kompetenzgesichtspunkten sinnvoll. Denn das Umgehen mit symbolischen, technischen und formalen Elementen ist notwendiger Bestandteil der inhaltsbezogenen Kompetenz funktionale Zusammenhänge. Dennoch sind diese Aufgaben nur ein Teil eines sinnvollen Aufgabenspektrums. Einige Aufgaben im Schülerbuch lassen sich daher ohne großen Aufwand in „kompetenzorientierte Aufgaben“ (Aufgaben, die nicht nur technische Fertigkeiten erfordern) umformulieren. In den einzelnen Lern­ einheiten wird auf solche Fälle hingewiesen. – Erfahrungsgemäß sind im zehnten Schuljahr viele Grundvorstellen noch nicht bzw. nicht mehr vorhanden. Ohne einen auf inhaltlichen Vorstel­ lungen beruhenden Zuordnungs- und Kovaria­ tions­aspekt wird jedoch jede Weiterarbeit in ei­ ner abstrakten Funktionslehre ein sinnentleertes Handeln und die Inhalte werden entsprechend schnell vergessen. In kritischen Fällen kann der folgende Einstieg über funktionale Betrachtun­ gen bekannter Formeln versucht werden. Wesentliche Voraussetzung zum fehlerfreien und sicheren Lösen komplexer Gleichungen ist die Kenntnis der einzelnen Lösungsschritte in der richtigen Reihenfolge. Dazu ist eine Zuordnung der drei Gleichungsarten (linear, rein quadratisch und gemischt quadratisch) notwendige Voraus­ setzung. – Im alternativen Einstieg erfolgt nach der Auf­ taktseite, aber vor der systematischen Behand­ lung von Funktionstypen, eine Beschreibung und 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen K 3 DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:30 Seite: 4 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 20 – 51 – – Untersuchung von Abhängigkeiten in Formeln mithilfe des Funktionsbegriffs. Eine Formel beschreibt Abhängigkeiten zwischen den in ihr enthaltenen Größen. Diese können ­mithilfe des Funktionsbegriffs genauer beschrieben werden. Zur Entwicklung einer funktionalen Betrachtungs­weise von Formeln müssen die Ler­ nenden Aufgaben bearbeiten, die diese gegen­ seitigen Abhängigkeiten der Größen aufzeigen. Dies ist umso leichter möglich, je vertrauter die Formeln und die vorkommenden Größen sind. Das < Serviceblatt „Funktionale Aspekte von For­ meln“, Seite S 4, enthält geeignete Aufgaben. Die zugehörigen Überlegungen stammen teilwei­ se aus Malle, Günther: „Didaktische Probleme der elementaren Algebra“, Seite 267 ff, Vieweg-Verlag, Wiesbaden 1993. Ausgangspunkt ist die Volumenformel V = p r 2 h. Betrachtet man einen zylinderförmigen Körper mit festem Radius, so hängt das Volumen nur von der Höhe h ab: V (h) = p r 2 h (r = konstant). Man kann in dieser Formel eine Funktion sehen, die jeder Zylinderhöhe h ein Volumen zuordnet. Dabei ist das Zylindervolumen direkt proportio­ nal zur Zylinderhöhe. Die entsprechende Funktion h ¥ V (h) ist eine Funktion des Typs x ¥ c · x. An diesem Beispiel können die wichtigen, aus Klasse 8 bekannten Techniken wie Tabelle, Graph und Funktionsterm wiederholt werden. Dabei erhalten wichtige Merkmale der proportionalen Funktion (z. B. zur doppelten Ausgangsgröße (h) gehört auch die doppelte zugeordnete Größe (V)) eine anschauliche Grundlage. Die mathemati­ schen Veranschaulichungen der Funktion (Tabel­ le, Graph) verdeutlichen diesen Zusammenhang und werden so als sinnvoll erfahren. Werden im Anschluss Zylinder gleicher Höhe, jedoch mit unterschiedlichem Radius betrach­ tet, wird der Zusammenhang durch eine qua­ dratische Funktion beschrieben. Die Funktion r ¥ V (r) ist vom Typ x ¥ c · x 2 . Zusätzlich kann anhand dieser Formel auch die antiproportionale Funktion wiederholt werden. Gießt man ein bestimmtes Volumen in zylindri­ sche Gefäße mit unterschiedlicher Grundfläche, so besteht zwischen der Flüssigkeitshöhe und der Größe der Grundfläche der folgende Zusam­ menhang: h (A) = _AV (V = const). Die entspre­ c chende Funktion ist vom Typ x ¥ _x . Ein möglicher Unterrichtsgang könnte folgender­ maßen aufgebaut werden: Einführung in die Problematik mithilfe der Auf­ taktseite im Schülerbuch, Seite 20 Vertiefung anhand des < Serviceblattes „Funk­ tionale Aspekte von Formeln“, Seite S 4 K 4 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen – Systematische Behandlung der quadratischen Funktion (Schülerbuch, Lerneinheiten 1 bis 6) – Behandlung des Lösungsverfahrens einer quad­ ratischen Gleichung mithilfe der quadratischen Ergänzung sowie die grafische Veranschauli­ chung der Lösungen entsprechend der Lernein­ heiten 6 Die gemischt quadratische Funktion y = a x 2 + b x + c; 7 Die gemischt quadratische Gleichung. Grafische Lösung und 8 Die gemischt quadratische Gleichung. Rechnerische Lösung – Herleitung und Anwendung der Lösungsformel – Modellierungsaufgaben Auftaktseite: Immer geradeaus? Die Auftaktseite ermöglicht mehrere methodisch­ didaktische Vorgehensweisen: – Isolierte Betrachtung und Wiederholung der line­ aren Funktion – Beide Funktionsarten werden wie im Schüler­ buch, Seite 20, dargestellt und die Unterschiede herausgearbeitet. Anschließend erfolgt die syste­ matische Erarbeitung anhand des Schülerbuchs. – Ein Vorgehen wie im alternativen Einstieg Wichtig ist in allen Fällen, dass die Funktion mithil­ fe aller Darstellungsmöglichkeiten (Beschreibung, Tabelle, Graph und Term) betrachtet wird. Auf der zweiten Seite soll ein Rechteck mit gleich großen Quadraten gefüllt werden. Die Erweiterung der einfachen quadratischen Gleichung um das absolute Glied wird in diesem Beispiel durch die geometrische Veranschaulichung erleichtert. Der Schwerpunkt der Lösungsfindung liegt zunächst im inhaltlichen Bereich, denn jede notwendige Rechenoperation kann hier geome­ trisch interpretiert werden. Um den Flächeninhalt eines Quadrates zu ermitteln, muss zuerst die Sum­ me der Flächeninhalte aller sechs Quadrate gefun­ den werden. Dazu wird von der Gesamtfläche die Restfläche subtrahiert. Die Division durch 6 führt zur Quadratfläche, anhand derer dann die Seiten­ länge leicht errechnet wird. Diese Verbalisierung der einzelnen Lösungsschritte ist notwendig für den Aufbau stabiler Grundvorstellungen. Damit wird der Gegenstandsaspekt der Variablen x stärker betont. Anschließend sollte erneut eine Formalisierung erfolgen. Dabei können die Zusammenhänge zur inhaltlichen Lösung aufgezeigt werden: 6 x 2 + 15 = 15 · 11 | – 15 6 x 2 = 150 | : 6__ x 2 = 25 | √ x = 5 oder x = – 5 In den gegebenen Sachkontext kommt nur die posi­ tive Lösung x = 5 in Betracht. DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:32 Seite: 5 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 20 – 51 Durch den Hinweis, die Fläche mit den Quadraten auszulegen, wird den Lernenden klar, dass die mit­ hilfe eines mathematischen Modells gewonnenen Lösungen stets kritisch hinterfragt und auf ihre Sinnhaftigkeit in Bezug auf die reale Ausgangs­ situation hin überprüft werden müssen. 15 cm 11 cm 5 cm 5 cm Anhand der Skizze lässt sich das Lösungskriterium erarbeiten. Im Beispiel passen 15 cm : 5 cm = 3 Quadrate an die Längsseite und 11 cm : 5 cm = 2 Quadrate an die Breitseite. Ingesamt sind es 2 · 3 = 6 Quadrate. Aus dieser Überlegung lässt sich das ­allgemeine Lösungskrite­ rium ableiten: Haben die Rechteckseiten die Längen a und b und ist x die positive Lösung der quadratischen Glei­ b chung, so passen ë_ ax û · ë_ x û Quadrate in das Recht­ eck. Die Umkehrung der Fragestellung sowie ihre Varia­ tion und das Erfinden eigener Aufgaben stellt deut­ lich höhere Anforderungen. Zum Auffinden von aus­ legbaren Rechtecken kann die folgende Strategie dienen: 1. Quadratgröße wählen (z. B. 5 cm Seitenlänge) 2. Die Rechteckseiten festlegen. Die Seiten müssen dabei ein Vielfaches der Quadratseite sein (z. B. a = 15 cm und b = 10 cm). 3. Die Fläche dieses Rechtecks berechnen (15 · 10 cm2 = 150 cm2). 4. Eine Seite um einen beliebigen Wert verlängern (z. B. b um 1 cm). 5. Rechteckfläche entsprechend vergrößern (150 cm2 + 15 · 1 cm2 = 165 cm2). 1 Die quadratische Funktion y = x 2 Intention der Lerneinheit – Die quadratische Funktion y = x 2 kennen und wissen, dass ihr Graph die Normalparabel ist. – Die Symmetrieeigenschaften der Normalparabel untersuchen. – Öffnung und Scheitelpunkt der Normalparabel untersuchen. Einstiegsaufgabe Durch die gleichzeitige Betrachtung von Umfang und Flächeninhalt unterschiedlich großer Quadra­ te wird zum Einen das Vorwissen zu den linearen Funktionen und deren Merkmalen aktiviert, zum Anderen wird das Erstellen einer Normalparabel und deren Untersuchung angeregt. Abgesehen von der Behandlung der Funktionsgraphen antiproporti­ onaler Funktionen in der 8. Klassenstufe haben bis­ lang die linearen Funktionen und damit geradlinige Funktionsgraphen den Schulstoff dominiert. Somit kommt einer eingehenden Betrachtung der Normal­ parabel große Bedeutung zu, zumal der sichere Um­ gang mit Parabeln die Grundlage zum graphischen Lösen quadratischer Gleichungen darstellt. Alternativer Einstieg Das < Serviceblatt „Normalparabel“, Seite S 5, ent­ hält Aufgaben für einen einfachen alternativen Einstig auf konstruktiver Ebene. Tipps und Anregungen für den Unterricht Es empfiehlt sich, frühestmöglich eine Schablone für eine Normalparabel selbst erstellen zu lassen. Hierzu bietet sich an, eine Normalparabel im Inter­ vall – 3 < x < 3, gegebenenfalls auch – 4 < x < 4 auf Millimeterpapier zeichnen zu lassen, das Schaubild auf starken Karton zu kleben und die so erhalte­ ne Form ausschneiden zu lassen. Zuvor sollte der Inhalt des Kastens „Die Normalparabel unter der Lupe“ behandelt worden sein, um zu vermeiden, dass beim Zeichnen des Graphen geradlinige Stü­ cke gezeichnet werden. Die Normalparabel unter der Lupe Aufgrund der Dominanz der linearen Funktionen im bisherigen Arbeiten mit Funktionen und de­ ren Graphen ist es ein typischer Fehler, die aus einer Wertetabelle gewonnenen Punkte einer quadratischen Funktion geradlinig zu verbinden. Besonders häufig kommt es vor, dass die Punkte (– 1|1) und (0|0) sowie (0|0) und (1|1) jeweils mit einer Strecke verbunden werden, selbst wenn 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen K 5 DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:32 Seite: 6 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 22 – 24 die weiteren Punkte der Parabel mit einer kur­ venförmigen Linie verbunden werden. Um diesen Fehler mit Einsicht zu vermeiden, ist es erforder­ lich, den Verlauf der Normalparabel insbesondere zwischen den Punkten (– 1|1) und (0|0) sowie (0|0) und (1|1) genauer zu untersuchen. Nachdem die Symmetrieeigenschaft der Parabel bekannt und begründet worden ist genügt es, sich hierbei auf das Intervall 0 < x < 1 zu beschränken. Die Ausführlichkeit in der Vorgehensweise kommt der Zeichengenauigkeit im gesamten weiteren Kapitelverlauf und auch in den Kapiteln 3 Wachstumsprozesse und 6 Trigonometrie zugute. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­ sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2 Operative Übungen: A 3; 4; 5; 7 Kumulative Aufgaben: A 6 Problemstellungen: A 8 2 Die Aufgabe dient dem Verständnis, dass die Normalparabel eine Grundform hat, die auch bei Änderung des Ausschnittes des Koordinatensystems erhalten bleibt. Zudem werden die zuvor auswendig gelernten Quadratzahlen aktiviert und gefestigt. 3 Es ist auf die korrekte Handhabung der Vorzei­ chen beim Quadrieren zu achten. 4 Das Wurzelziehen wird aktiviert. 6 Das Wiederholen der auswendig gelernten Qua­ dratzahlen steht im Vordergrund, ebenso die Vorzei­ chenregeln. 8 Diese Aufgabe bereitet Erkenntnisse der Lernein­ heit 3 Die rein quadratische Funktion y = a x 2 + c vor, indem sie die nach unten geöffnete Parabel mit dem Koeffizienten a = – 1 einführt. Später werden diese Beobachtungen dann systematisiert. 2 Die quadratische Funktion y = x 2 + c Intention der Lerneinheit – Zu einer verschobenen Parabel die Funktions­ gleichung angeben. – Den Funktionsgraphen mit und ohne Schablone zeichnen. – Die Koordinaten des Scheitels aus der Funktions­ gleichung bestimmen. K 6 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen Einstiegsaufgabe Die Einstiegsaufgabe führt auf die Wertetabelle ei­ ner Normalparabel. Mithilfe der bereits anhand der Auftaktseite erarbeiteten Vorstellungen können die Lernenden selbstständig die Funktionsgleichung ­erkennen und einen passenden Graphen zeichnen. Alternativer Einstieg Das < Serviceblatt „Normalparabel“, Seite S 5, enthält Aufgaben für einen einfachen alternativen Einstieg. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Wurde die quadratische Funktion gemäß der Auftaktseite noch nicht dargestellt, kann dies nach dem Ablesen der Werte der Einstiegsauf­ gabe nachgeholt werden. – Nach der Behandlung der Funktion y = x 2 in der Lerneinheit 1 Die quadratische Funktion y = x 2 bieten sich zwei methodische Wege für die Wei­ terarbeit an: Å. Man gibt eine verschobene Parabel vor und untersucht anhand von Wertetabellen, wie ­diese aus der Normalparabel gebildet wurde. 2. Man gibt die Normalparabel vor und ver­ schiebt sie (z. B. wie im Kasten Schülerparabeln vorgeschlagen). Anschließend wird untersucht, welchen Einfluss die Verschiebung auf die zu­ geordneten Werte und den Funk­tions­term hat. Der erste Weg ist eher ein analytisches Vorge­ hen. Die zweite Möglichkeit ist eher ein konst­ ruktives Vorgehen. Erfahrungsgemäß fällt den Lernenden dieses Vorgehen leichter. Deshalb wird im Schaufenster Experiment dieses Vor­ gehen vorgeschlagen. – Im Zusammenhang mit der „Verschiebungswir­ kung“ des Summanden c bei y = x 2 + c sollte auf die Analogie bei der linearen Funktion y = x + c eingegangen werden. Wichtig ist der Zusammenhang zum Themenbe­ reich quadratische Gleichungen. Im Schülerbuch wird deshalb dieser Querverbindung eine eigene Lerneinheit (Lerneinheit 4 Die rein quadratische Gleichung. Grafische Lösung) gewidmet. Den Zusammenhang zwischen dem Funktionsgra­ phen und den Lösungen der entsprechenden quadratischen Gleichung zu sehen, fällt den Lernenden oft schwer. Alternativ zum Vorgehen im Schülerbuch kann deshalb schon anhand der Funktion y = x 2 + c der Zusammenhang zur rein quadratischen Gleichung aufgezeigt werden. Am Graphen wird unmittelbar einsichtig, dass eine rein quadratische Gleichung der Art x 2 = a • zwei Lösungen für a > 0 hat. • eine Lösung für a = 0 hat. DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:32 Seite: 7 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 24 – 25 • keine Lösung für a < 0 hat. Durch diese frühe Behandlung erfolgt die Ein­ bindung der quadratischen Gleichungen nicht nur sukzessive, sondern den Lernenden wird auch früh ein weiterer Sinn dieser grafischen Darstellungen aufgezeigt. Wichtige Eigenschaften des Funktionsgraphen wie • Achsensymmetrie zu einer Parallelen zur ­y-Achse • abschnittsweise Monotonie • Existenz eines Extremums werden nicht anhand des Funktionsterms be­ gründet, sondern nur anhand der gezeichneten Graphen intuitiv erfasst. – Die „gespiegelte Normalparabel“ y = – x 2 wird in der nächsten Lerneinheit y = a x 2 + c behandelt. Exkurs Typische Fehler bei quadratischen Funktionen Fehler Abhilfe Verwechslung der Begriffe Scheitel und Nullstelle Begriffe mit Inhalt füllen: Scheitelpunkt ist das Mini­ mum oder Maximum des Funktionsgraphen. An diesem Punkt ändert sich die „Richtung“ der Parabel. Bei einer nach unten geöffneten Parabel liegt der Scheitel so, wie er auf dem Kopf eines Menschen liegt. Nullstellen stehen im Zusam­ menhang mit den Lösungen der quadratischen Gleichung. Verschiebung in falscher Richtung, z. B. bei y = (x – 2) 2 Überlegen, für welchen x-Wert die Klammer null wird. Im Beispiel x = 2 ¥ Scheitel in S (2 | 0). quadratische Ergänzung beim Umformen in die Scheitelform Anhand einfacher Zahlen­ werte überlegen. Zuerst das Binom notieren und dann die Zeile mit der notwendigen Ergänzung einfügen: y = x 2 + 4 x – 3 Überlegung: Die Hälfte von 4 ist 2, damit ergibt sich das „Zielbinom“ zu: y = (x + 2) 2 = x 2 + 4 x + 4. Somit ist die Ergänzung: y = x 2 + 4 x + 4 – 4 – 3. Verwechslung bzw. vergessen von Wissens­ elementen (z. B. „Schnitt­ punkt­be­din­gung“ y = y). Entwicklung von Grund­ vorstellungen durch Kopp­ lung an Sachaufgaben. Erstellung einer Mindmap Rechenfehler bei komplexen Aufgaben ¥ „unmögliche“ Zahlen Entwicklung von Kontroll­ mechanismen (z. B. Graphen zur Kontrolle von Schnitt­ punk­ten, Nullstellen usw. zeichnen). Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­ sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1 Operative Übungen: A 2; 3 Problemstellungen – offene Aufgaben­­ situationen: Kasten „Schülerparabeln“ 3 Die rein quadratische Funktion y = a x 2 + c Intention der Lerneinheit – Zu einer verschobenen Parabel die Funktionsglei­ chung angeben. – Den Funktionsgraphen mit und ohne Schablone zeichnen. – Die Koordinaten des Scheitels aus der Funktions­ gleichung bestimmen. – Wissen, dass ein Minuszeichen vor dem quad­ ratischen Term eine Spiegelung an der x-Achse bewirkt. Einstiegsaufgabe Die Einstiegsaufgabe stellt einen eher abstrakte­ ren Zugang zur Thematik als in der Lerneinheit 2 vor. Nach der Zuordnung der Wertetabellen zu den Funktionsgleichungen müssen die Parabeln ge­ zeichnet werden. Anschließend wird untersucht, wie sie aus der Normalparabel entstanden sind. Alternativer Einstieg Es gibt mehrere Varianten: – Der Zugang erfolgt wie in Lerneinheit 2; das heißt, man gibt die Normalparabel vor und ver­ schiebt sie. Anschließend wird untersucht, wel­ chen Einfluss die Verschiebung auf die zugeord­ neten Werte und den Funktionsterm hat. Dieses eher konstruktive Vorgehen ist für die Lernenden leichter. – In Analogie zur linearen Funktion werden Glei­ chungen vorgeben: a) y = x b) y = x 2 c) y = 2 x + 1 d) y = 2 x 2 + 1 1 f) y = _21 x – 2 e) y = _2 x 2 – 2 Die Lernenden vermuten den Verlauf der Graphen aufgrund von „Permanenzüberlegungen“ vor dem Hintergrund ihres Wissens über lineare Funktio­ nen. Exakte Zeichnungen mithilfe von Wertetabel­ len dienen zur Überprüfung der Vermutungen. – In Anbetracht dessen, dass Verständnis im Be­ reich Funktionen nur unter Bezug auf Verände­ rungen in der realen Welt erreicht werden 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen K 7 DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:32 Seite: 8 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 25 – 27 kann, ist auch ein experimenteller Zugang überlegenswert. Werden Experimente aus dem physikalischen Bereich gewählt, kann dieser zeitaufwändige Zugang mit dem Physik-Kollegen abgesprochen werden. Beispiel: Im Physikunterricht wird die Zuord­ nung Fahrstrecke ¥ Fahrzeit eines gleichmäßig beschleunigten Wagens betrachtet. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Im Rahmen eines sinnorientierten Unterrichts sollten frühzeitig Anwendungsaufgaben bearbei­ tet werden. So bieten sich an dieser Stelle viele der Aufgaben der Lerneinheit 9 Modellieren an, da ihnen der Funktionstyp y = a x 2 + c zugrun­ de liegt. Die Lernenden müssen behutsam an Modellierungsaufgaben gewöhnt werden. Insbe­ sondere Lernende, die kleinschrittiges Vorgehen gewohnt sind und die Algorithmen auswendig lernen, haben mit dieser Aufgabenart Probleme. – Der Zusammenhang zwischen quadratischen Funktionen und quadratischen Gleichungen (ins­ besondere Anzahl der Lösungen) kann durchaus in dieser Lerneinheit mithilfe der Nullstellen auf­ gezeigt werden. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­ sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 5; 6; 8; 9; 10; 12 Operative Übungen: A 3; 4; 7; 11; 13; 14; 15; 16; 17 Komplexe Aufgaben: A 18 Auch für die Vermittlung des Kovariationsaspek­ tes sind die gebräuchlichen Programme wenig geeignet. Sie stellen die Funktionsgraphen abs­ trakt, das heißt ohne situative Einkleidung dar. Für den Aufbau der Grundvorstellung müssen je­ doch Abhängigkeiten inhaltlich deutbarer Grö­ ßen untersucht werden. Zudem sind die Lernen­ den oft durch die Technik abgelenkt oder richten ihre Aufmerksam­keit auf andere Dinge und er­ kennen die zentrale Eigenschaft nicht. An einen Computereinsatz sollten somit einige Bedingun­ gen geknüpft sein, wie –präzise Fragestellung, –wichtige Grundvorstellungen müssen schon vorhanden sein, –Verwendung eines unbekannten (inner- oder außermathematischen) Problems, bei dem der Computereinsatz vorteilhaft ist, –Notizen zu den Beobachtungen, –abschließender Vergleich, der die Kompeten­ zen „mathematisch kommunizieren“ und ­„argumentieren“ trainiert. 4 Die Aufgabe spricht vor allem die Kompetenzen „mathematisch kommunizieren“ und „argumentie­ ren“ an. Im folgenden exemplarischen Kommentar wird dies verdeutlicht. 10 Durch die offenere Fragestellung: „Durch den Punkt P (1 | 3) verlaufen mehrere Parabeln. Beschrei­ be einige.“ Kann das Übungsspektrum erweitert werden. DGS I Exemplarischer Kommentar Die Kompetenzen „mathematisch kommuni­ zieren“ und „argumentieren“ Mithilfe des Computers können die Parameter der Funktionsgleichung leicht variiert werden. Die Auswirkungen sind als Veränderung des Gra­ phen sofort beobachtbar. Damit lassen sich Funk­ tionsscharen leicht untersuchen und Fragestel­ lungen, wie sie im Schülerbuch vorgeschlagen sind, schnell beantworten. Insofern ermöglicht der Computer die Entdeckung weiterer Eigen­ schaften von Funktionstypen und damit eine Ver­ tiefung vorhandener Grundvorstellungen. Trotz­ dem ist er kein „Allheilmittel“. Das Betrachten sich ändernder Graphen führt nicht notwendiger­ weise zur Entdeckung wichtiger Eigenschaften bzw. zur Ausbildung von Grundvorstellungen. So spielt z. B. der Zuordnungsaspekt keine Rolle, weil der Graph meist nicht „geplottet“ wird, son­ dern als Ganzes auf dem Bildschirm erscheint. Diese Kompetenzen umfassen sowohl das Ver­ ständnis von Texten und verbalen Äußerungen als auch die Fähigkeit, mathematische Überle­ gungen verständlich und mithilfe der Fachspra­ che darzustellen. Finden dabei Argumentations­ pro­zesse zur Erklärung von Lösungswegen, Schlussfolgerungen oder Veranschaulichungen statt, spricht man von Argumentieren. Dies muss nicht unbedingt gegenüber einem Dritten (Mit­ schüler oder Lehrer) erfolgen, sondern kann auch gegenüber sich selbst erfolgen. Sprachliche As­ pekte müssen somit nicht unbedingt eine Rolle spielen. Dagegen ist beim Kommunizieren ein externer Adressat vorhanden. Die Überlegungen bzw. Lösungswege werden dem Lehrenden oder Mitschülern erläutert. Sprache steht somit im Zentrum des Kommunizierens. Die Aufgabe 4 K 8 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:33 Seite: 9 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 27 – 28 kann demnach sowohl Aspekte des Argumentie­ rens (der Lernende begründet sich die Zuordnun­ gen selbst, z. B. in der Hausaufgabe) als auch des Kommunizierens (der Lernende begründet die Zuordnung seinen Mitschülern beim Vergleich der Hausaufgabe) haben. Dabei erfordert die iso­ lierte Zuordnung nur ­einfache mathematische Sachverhalte. Die Begründung entspricht damit dem Anforderungsbereich I. Erfolgt die Lösung mithilfe eines mehrschrittigen, cleveren Lösungs­ wegs, der die Auf­gabe in ihrer Gesamtheit be­ trachtet, wird Anforderungsbereich II erreicht. Beispiel: Für y = 3 x 2 scheiden B, F, H aus, weil sie nach unten geöffnet sind. C, D, E scheiden auf­ grund ihres Scheitels aus. Vom Rest ist G die ein­ zige Parabel, die steiler als die Normalparabel ist. 14 Die Aufgabe zielt auf die Kompetenz „mathe­ matische Darstellungen verwenden“. Sie lässt sich leicht ausbauen, wie im folgenden exemplarischen Kommentar aufgezeigt wird. Exemplarischer Kommentar Die Kompetenz „Mathematische Darstellungen verwenden“ Diese Kompetenz beinhaltet den souveränen Umgang mit Darstellungsmöglichkeiten wie: Formeln, Graphen, Diagramme, Skizzen, Sprache, Programme (Computer). Souveräner Umgang bedeutet, dass der oder die Lernende sich aktiv mit diesen Darstellungen auseinandersetzt. Typische Tätigkeiten sind z. B.: –die Interpretation einer gegebenen Darstel­ lung, –das Erstellen von Darstellungen, –der Wechsel zwischen den verschiedenen Dar­ stellungsformen. Gerade der letzte Punkt spielt für das funktiona­ le Denken eine entscheidende Rolle. So wie die Aufgabe 14 im Schülerbuch gestellt ist, entspricht sie dem Anforderungsbereich I und dem Anforderungsbereich II. Eine Standard­ darstellung wird interpretiert und in eine andere, vertraute Darstellung überführt. Werden jedoch alle behandelten Darstellungs­ for­men (Graph, Funktionsgleichung, verbale Be­ schreibung) eingefordert und zusätzlich bewertet, wird der Anforderungsbereich II erreicht. Erfolgt noch zusätzlich die Zuordnung einer passenden Sachsituation, wird der Anforderungsbereich III erreicht: Problemorientierte Entwicklung einer eigenen Darstellungsform (Sachsituation), Beur­ teilung der Darstellungsformen vor dem Hinter­ grund dieser Sachsituation. 15 Die Aufgabe trainiert gezielt die Bedeutung des Minuszeichens. Sie kann jedoch leicht offener ge­ stellt werden. Damit werden weitere Kompetenzen (z. B. kommunizieren) angesprochen: Die Parabel wird an der x-Achse gespiegelt. Nimm Stellung. 4 Die rein quadratische Gleichung. Grafische Lösung Intentionen der Lerneinheit – Die Nullstellen einer quadratischen Funktion als die Lösung der zugehörigen quadratischen Glei­ chung interpretieren. – Eine rein quadratische Gleichung durch Betrach­ ten der zugehörigen Funktion und deren Null­ stellen lösen. – Den Zusammenhang zwischen der Lage der Pa­ rabel und der Anzahl der Nullstellen bzw. Anzahl der Lösungen kennen. Einstiegsaufgabe Die Einstiegsaufgabe führt analytisch auf die Beobachtung des Zusammenhangs zwischen ge­ gebenen verschobenen Normalparabeln und den zugehörigen Nullstellen. Im weiteren Verlauf wird der entsprechende Zusammenhang zwischen rein quadratischen Gleichungen und ihren Lösungen durch Betrachten der Nullstellen der zugehörigen Funktionen geklärt. Alternativer Einstieg Zur Vermittlung der Bedeutung von Nullstellen sind unterschiedliche Zugänge möglich: – Eine Aufgabenstellung wie „Marc behauptet, dass die Gleichung (x – 3)2 + 2 = 0 keine Lösung hat. Cora meint, dass sie das leicht ohne zu rechnen von jeder dieser Gleichungsarten vor­ hersagen kann.“ regt zum Experimentieren und Argumentieren an. – Von einer gegebenen Parabel sind die zugehö­ rigen y-Werte der beiden Nullstellen bekannt. Die Lage des Scheitels soll konstruktiv möglichst exakt bestimmt werden. Tipps und Anregungen für den Unterricht Es sollte weiterhin die von den Schülern selbst gefertigte Parabelschablone zum Einsatz kommen, wie in Lerneinheit 1 Die quadratische Funktion y = x 2, Aufgabe 1, angeregt. Dazu sei hier verwiesen auf die Ausführungen zum produktorientierten Üben in dem Aufsatz von Heinrich Winter „Begriff und Bedeutung des Übens im Mathematikunterricht“ in 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen K 9 DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:33 Seite: 10 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 28 – 31 „Mathematik lehren“ Heft 2, Erhard Friedrich Verlag, Seelze 1984. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­ sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, zu­ grunde. Grundaufgaben: A 1; 2 Operative Übungen: A 4 Kumulative Aufgaben: A 3 3 Hier ist, insbesondere bei der letzten Teilauf­ gabe, auf eine sinnvolle Achsenteilung zu achten. Die Aufgabe kann auch gut mit einer dynamischen Geometriesoftware bearbeitet werden, wenn die Er­ gebnisse in Zweiergruppen besprochen und erklärt werden. Dies ist einem tieferen Verständnis von „Ursache und Wirkung“ sehr zuträglich. 4 Die Lösungen der Teilaufgaben sind alle sehr einfach. Die Schwierigkeit besteht hier darin, die Parabeln trotz der unvertrauten Achseneinteilung (2 Kästchen š 4 Einheiten) richtig zu interpretieren. So stellt 4 a) eine verschobene Normalparabel dar im Gegensatz zu Aufgabe 4 c) – obwohl der opti­ sche Eindruck ein anderer ist. 5 Die rein quadratische Gleichung. Rechnerische Lösung Intentionen der Lerneinheit – Rein quadratische Gleichungen in Linearfaktoren zerlegen. – Erkennen, wann eine rein quadratische Glei­ chung eine Lösung besitzt – Diejenige Einsetzung für eine Variable bestim­ men, bei der ein Linearfaktor Null wird. – Wissen, dass eine Einsetzung, bei der ein Linear­ faktor den Wert Null annimmt, Lösung der quad­ ratischen Gleichung ist. Einstiegsaufgabe Der Zugang führt unmittelbar auf eine rein quadra­ tische Gleichung. Durch geeignetes Umformen mit der 3. binomischen Formel entstehen Linearfakto­ ren. Anhand der seit der 5. Klassenstufe bekannten Regel, dass der Produktwert eines Produktes Null ist, wenn zumindest ein Faktor den Wert Null hat, können die entsprechenden Einsetzungen durch Anwenden der Regel mit der Gegenzahl gefunden werden. Da zwei Linearfaktoren entstanden sind, gibt es also auch (bis zu) zwei Lösungen der Glei­ chung. K 10 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen Alternativer Einstieg Jede Sachaufgabe, die auf eine rein quadratische Gleichung führt, eignet sich entsprechend. Gleich­ falls kann der umgekehrte Weg beschritten werden, indem zunächst Gleichungen gelöst werden, die bereits in Linearfaktoren zerlegt sind. Tipps und Anregungen für den Unterricht Die < Serviceblätter „Nullstellensalat“ und „ Null­ stellensalat, Lösungsblatt“, Seiten S 6 und S 7, setzen auf spielerische Weise die Inhalte dieser und der vorangegangenen Lerneinheit zueinander in Bezie­ hung. Es müssen die Regeln bekannt und gefestigt sein, nach denen a) ein Produkt gleich Null ist, wenn ein Faktor gleich Null ist und b) jede Summe aus Zahl und Gegenzahl den Wert Null hat. Je nach Form der rein quadratischen Gleichung wird der Vorschlag kommen, die Gleichung zu radizieren, also z.B. x2 = 25 x = 5. Hier muss thematisiert werden, dass das Wurzelziehen keine Äquivalenzumformung ist, sondern die Lösungs- menge ändert. Hat z.B. die Gleichung x2 = 25 noch die Lösungsmenge {-5; 5}, so hat die Gleichung x = 5 die Lösungsmenge { 5 }. Hier ist Sorgfalt bei den Umformungen geboten. Die Zerlegung in Linearfaktoren eignet sich auch bei bestimmten gemischt quadratischen Gleichun­ gen, und zwar bei den „gemischt quadratischen Gleichungen ohne konstantes Glied“. Eine Gleichung der Form a x2 + b x = 0 kann mittels Division durch a überführt werden in die Gleichung x2 + d x = 0. Diese Gleichung wird nun wie folgt in Linearfakto­ ren zerlegt: x (x + d) = 0. Wie sich nun leicht ablesen lässt, sind die Lösun- gen für diese Gleichung 0 und – d, sie hat also die Lösungsmenge { – d; 0}. Nachdem in Lerneinheit 8 Die gemischt quadratische Gleichung. Rechnerische Lösung die Lösungs­ formel abgeleitet worden ist, bietet es sich an, jede gemischt quadratische Gleichung zunächst darauf hin zu betrachten, ob sie leicht in Linearfaktoren zerlegbar ist, wodurch sich meist beträchtliche Re­ chenvorteile nutzen lassen. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­ sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, zu­ grunde. Grundaufgaben: A 1; 2 Operative Übungen: A 3; Kumulative Aufgaben: A 4; 5; 6; 7; 8 Komplexe Aufgaben: A 9; 10; 11 DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:33 Seite: 11 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 31 – 34 8 Wichtig für eine korrekte Lösung ist, dass die Benennung der Variablen dokumentiert wird: Be­ deutet x die gesuchte Zahl oder z. B. ihr Quadrat (in Teilaufgabe d)? 9 Bei dieser Aufgabe ist zum einen eine gute und ausführlich beschriftete Skizze sehr hilfreich, zum anderen eine tabellarische Gegenüberstellung von Termen und deren Bedeutung. Unbedingt müssen hier die Terme für die Beschreibung des alten und des neuen Flächeninhalts sorgfältig erstellt und voneinander unterschieden werden. 11 Bei der Teilaufgabe b) gelten die Ausführungen zu Aufgabe 9 analog. 6 Die gemischt quadratische Funktion y = a x 2 + b x + c Intentionen der Lerneinheit – Die Funktionsgleichung einer gemischt quad­ ratischen Funktion mithilfe der quadratischen Ergänzung in die Scheitelform überführen. – Zu einer gegebenen Funktionsgleichung die Koordinaten des Scheitelpunkts angeben. – Zu einer verschobenen Normalparabel die Funk­ tionsgleichung angeben. – Aus einem Parabelpunkt und dem Scheitel punkt die zugehörige Funktionsgleichung bestimmen. – Aus zwei beliebigen Parabelpunkten die zugehö­ rige Funktionsgleichung bestimmen. Einstiegsaufgabe Die offen gehaltene Aufgabenstellung regt zu­ nächst zum Probieren an. Durch das Anlegen einer Tabelle kann das Vorgehen systematisiert werden und es können die mathematischen Zusammen­ hänge verdeutlicht werden. Die Frage nach dem genauen Wert motiviert eine beliebig genaue Be­ stimmung des Scheitelpunktes. Die aus der Aufga­ benstellung resultierende gemischt quadratische Gleichung ergibt sich wie folgt: A (a) = a · b und b = 7 – 2 a A (a) = a · (7 – 2 a) = – 2 a 2 + 7 a Hierbei ist b die Zaunseite, die parallel zur Mauer liegt, und a eine der beiden (gleich langen) anderen Seiten. Die Gleichung muss somit in eine entspre­ chende Funktionsgleichung umgewandelt werden, diese kann dann mithilfe der quadratischen Ergän­ zung in die Scheitelpunktform gebracht werden, aus der die Koordinaten des Scheitels unmittelbar abgelesen werden können. Viele Schülerinnen und Schüler werden zunächst nur den linearen Zusammenhang zwischen a und b grafisch darstellen. Hier kann ein Hinweis auf den quadratischen Zusammenhang zwischen a und A bzw. auf dessen Berechenbarkeit die Diskussion weiterbringen. Alternativer Einstieg Der Zugang ist auch rein innermathematisch mög­ lich, indem zunächst mehrere ausgewählte Funkti­ onsgleichungen der Form y = (x + d)² vorgegeben und die zugehörigen Graphen nach Ergänzen von Wertetabellen untersucht werden. Die Werte für d müssen hier sowohl negativ als auch positiv ge­ wählt werden, am besten auch unter Hinzunahme der Gegenzahl. Dies führt auf die entsprechende Verschiebungsregel parallel zur x-Achse. Durch Erweiterung der Funktionsgleichungen mit aus­ gewählten Konstanten e wird dann auch die be­ reits bekannte Verschiebung parallel zur y-Achse hinzugezogen. Die gemeinsame Betrachtung der Verschiebungen führt dann zur Auffindung des Scheitelpunkts. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Zu beachten ist hier die korrekte Bezeichnung der Parameter. So darf für die Konstante nicht mehr die Variable c gewählt werden, da sich bei der Herleitung der Scheitelpunktform aus der allgemeinen Funktionsgleichung y = a x 2 + b x + c aufgrund der Division durch a die Variablen b b c und c ändern in _ a und _ a , welche dann vereinfa­ chend in d und e umbenannt werden. – Ein entscheidender Vorteil beim Arbeiten mit Funktionsgleichungen in Scheitelform liegt im schnellen Zeichnen mithilfe des Scheitelpunktes und der Schablone. – Die < Serviceblätter „Funktionsgraph und Glei­ chung“, Seite S 8 und das „Legespiel – Quadrati­ sche Funktionen (1) und (2)“, Seiten S 10 und S 11 trainieren die Zuordnung zwischen Graphen und Funktionsgleichungen. – Der Tandembogen auf dem < Serviceblatt „Tan­ dembogen: Funktionen“, Seite S 9 übt die Zuord­ nung von allgemeiner Form, Scheitelform und Scheitelpunkt einer Parabel. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­ sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, SeiteK 5, Schnittpunkt Serviceband 9, zu­ grunde. Grundaufgaben: A1; 2; 3; 4 Operative Übungen: A6; 7 Kumulative Aufgaben: A; 5; 8; 10 Komplexe Aufgaben: A9; 11 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen K 11 DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:33 Seite: 12 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 34 – 36 3 Hier wird vertiefend trainiert, dass Äquivalenz­ umformungen wie die Addition bei Gleichungen stets auf beiden Seiten der Gleichung durchgeführt werden müssen. 4 Bei dieser Aufgabe ist insbesondere auf die Vor­ zeichen der Koeffizienten d und e zu achten. 7 Diese Aufgabe ist operativ und kumulativ zu­ gleich, da jede Gleichung zunächst in die Scheitel­ punktform umgewandelt werden muss. 9 Diese offen angelegte Aufgabenstellung ermög­ licht es, zu untersuchen, wann bzw. warum bei bestimmten Fällen mehrere Funktionen gefunden werden können. 10 Alle Aufgaben können sowohl zeichnerisch wie rechnerisch gelöst werden. Wird in Zweiergruppen gearbeitet, wobei ein Schüler rechnerisch, der an­ dere zeichnerisch löst, können sich die Lernenden gegenseitig kontrollieren. 7 Die gemischt quadratische Gleichung. Grafische Lösung Intention der Lerneinheit – Eine beliebige quadratische Gleichung in die Normalform überführen. – Die Normalform einer quadratischen Gleichung in die Scheitelform überführen. – Die Nullstellen einer beliebigen Parabel ablesen. – Wissen, dass die Nullstellen einer beliebigen Parabel die Lösungen der zugehörigen quadrati­ schen Gleichung sind. Einstiegsaufgabe Die beiden Abbildungen mit den gegebenen quad­ ratischen Gleichungen und verschiedenen Parabeln führen unmittelbar auf das Problem der Vergleich­ barkeit und damit auf die Normalform. Zudem wird der Blick auf die Nullstellen der Parabeln gelenkt und der Zusammenhang zu den quadratischen Glei­ chungen hergestellt. Dadurch, dass nicht zu jeder Gleichung eine Parabel und nicht zu jeder Parabel eine Gleichung existiert, wird ein sorgfältiger Um­ gang mit den bisher gelernten Merkmalen von Pa­ rabeln ausgelöst. Tipps und Anregungen für den Unterricht Es empfiehlt sich, zunehmend die Genauigkeit der graphisch bestimmten Lösungen bzw. Probleme beim Ablesen zu thematisieren, um den Übergang zur Lerneinheit 8 Die gemischt quadratische Gleichung. Rechnerische Lösung anzubahnen. Eine hier K 12 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen sehr geeignete Problemstellung findet sich auf der Randspalte Seite 36 des Schülerbandes. Beim gege­ benen Ausschnitt des Koordinatensystems gibt es keine Möglichkeit, zuverlässige Aussagen über die Anzahl der Lösungen zu treffen. Die < Serviceblätter „Quadratische Funktionen – Partnerarbeitsblatt 1 und 2“, Seiten S 12 und S 13, üben in operativer Weise das Berechnen von Glei­ chungen und besonderen Punkten bei verschiede­ nen Voraussetzungen. Auch das erstellen der Para­ belgleichung anhand der Nullstellen wird verlangt und aktiviert so das Wissen über Linearfaktoren. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­ sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, zu­ grunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 3 Operative Übungen: A 4 Kumulative Aufgaben: A 5; 6; 7 Randspalte Die Aufgabe verweist auf die Grenzen der grafi­ schen Lösungsmethode. Es tauchen die beiden typi­ schen Probleme solcher Aufgaben auf: 1. (Mindestens) eine der Lösungen liegt außerhalb des gezeichneten Bereichs. Ohne ein tieferes Ver­ ständnis quadratischer Funktionen (die Steigung wächst mit zunehmendem Abstand vom Scheitel­ punkt beliebig an), wie es in der Sekundarstufe I üblicherweise nicht erreicht werden kann, ist den Lernenden in der Regel nicht klar, dass es bei dieser Konstellation einen zweiten Schnittpunkt geben muss. 2. Die x-Werte der Schnittpunkte lassen sich auch bei sorgfältiger Zeichnung nur begrenzt genau ablesen. Insbesondere wenn eine größere Skala verwendet werden muss (zum Beispiel um den zweiten Schnittpunkt überhaupt zu finden), wird die Bestimmung äußerst vage. Der Einsatz einer Geometriesoftware ist in solchen Fällen sehr motivierend! DGS II Auch hier sollten die Lernenden nicht mecha­ nisch die Regler verändern, sondern gezielt Frage­stellungen untersuchen. Beispiel: 1. Gib deinem Partner eine Gleichung in der Form x 2 + p x + q an, die 2 Lösungen hat. Die Kontrolle erfolgt rasch mit dem Computer. Die Lösungen können zusätzlich noch (näherungs­ weise) abgelesen werden. DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:34 Seite: 13 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 36 – 39 2. Untersuchungen, wie im Experiment vorge­ schlagen. Die vorgeschlagene Untersuchung lie­ fert die Berechnung der x-Koordinate des Schei­ tels aus den Nullstellen. 8 Die gemischt quadratische Gleichung. Rechnerische Lösung Intention der Lerneinheit – Eine beliebige quadratische Gleichung mithilfe der quadratischen Ergänzung lösen. – Die Lösungsformel für quadratische Gleichungen ableiten können. – Quadratische Gleichungen in die Normalform überführen. – Lösungen quadratischer Gleichungen mithilfe der Lösungsformel bestimmen. – Die Bedeutung der Diskriminante kennen und mit ihrer Hilfe die Anzahl der Lösungen quadrati­ scher Gleichungen bestimmen. – Grafische und rechnerische Lösungsverfahren von quadratischen Gleichungen zueinander in Beziehung setzen. Einstiegsaufgabe Die praxisnahe Sachaufgabe führt unmittelbar zu einer gemischt quadratischen Gleichung. Das Anfertigen einer Skizze mit Teilrechtecken ist hier hilfreich. Mithilfe der quadratischen Ergänzung können die Lösungen bereits bestimmt werden. Je nach Leistungsstärke der Lerngruppe kann der Rechenweg gemeinsam oder in differenzierender Form anstatt mit konkretem Zahlenmaterial mit Formvariablen durchgeführt werden und so die Lösungsformel abgeleitet werden. Ein Vergleich der Anzahl und Komplexität der Rechenschritte be­ leuchtet die Sinnhaftigkeit der Lösungsformel. Auch können Wettrechnungen den Unterschied verdeut­ lichen. Die Einführung der Begriffe Normalform und p-q-Formel erleichtert die Kommunikation über die Rechenwege. Tipps und Anregungen für den Unterricht Zumindest bei den ersten Anwendungen ist es äußerst wichtig, vor dem Einsetzen in die Lösungs­ formel die Koeffizienten p und q notieren zu lassen, und zwar unter besonderer Beachtung der jewei­ ligen Vorzeichen. Hier ist der Einsatz von Farben hilfreich. Wichtig ist auch die die Beachtung des doppelten Minuszeichens unter dem Wurzelzeichen, falls der Koeffizient q negativ ist. Es kann den Rechengang beschleunigen und Fehler vermeiden helfen, wenn herausgearbeitet wird, dass die Terme – p/2 und p2/4 zueinander wie eine Zahl und deren Quadrat­ zahl stehen. Das < Serviceblatt „Gleichungs-Salat“, Seite S 14 grenzt die Lösungswege und Umformungsschritte für lineare und quadratische Gleichungen gegenei­ nander ab. Die < Serviceblätter „Typische Fehler bei einfachen gemischt quadratischen Gleichungen“, Seite S 15, und „Typische Fehler bei schwierigen gemischt quadratischen Gleichungen“, Seite S 16, dienen zur Analyse und Vermeidung typischer systematischer Fehler. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­ sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, zu­ grunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4; 5 Operative Übungen: A 9; 12 Kumulative Aufgaben: A 6; 7; 8; 10; 11; 13; 15; 16; 17; 18; 19; 20; 21; 24; 25 Komplexe Aufgaben: A 14; 22; 23; 26; 27 3 und 4 Hier finden die unter „Tipps und Anregun­ gen“ gemachten Ausführungen Berücksichtigung. 9 Die Schülerinnen und Schüler können sowohl durch klassisches Lösen der Gleichungen als auch durch Untersuchen der Diskriminanten zum Ergeb­ nis kommen. Letzteres Vorgehen führt wesentlich schneller und sicherer zum Ziel. 12 Die offen gehaltene Aufgabenstellung überlässt es den Lernenden, ob sie mithilfe der Lösungsfor­ mel oder aber durch systematisches Probieren die richtigen Zuordnungen treffen. 15 In dieser Aufgabe kommen auch rein quadrati­ sche Gleichungen mit konstantem Glied vor. Es ist wichtig, auch die Verwendung anderer Methoden als der Lösungsformel wachzuhalten. Denn das unreflektierte Einsetzen einer einmal gelernten For­ mel schafft in manchen Fällen mehr Aufwand und ein erhöhtes Fehlerrisiko und steht einem tieferen Verständnis des eigenen Handelns entgegen. 18 Falls die Strahlensätze nicht mehr allen Ler­ nenden präsent sind, empfiehlt es sich, die Wieder­ holungsaufgaben auf Seite 16 im Schülerbuch zu behandeln. 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen K 13 DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:35 Seite: 14 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 39 – 41 24 Auch hier können zur Wiederholung des Stoffes die Aufgaben auf Seite 18 im Schülerbuch einge­ setzt werden. Satz von Vieta Der Methodenkasten thematisiert den Zusam­ menhang zwischen Koeffizienten und Lösungen einer quadratischen Gleichung. Die Lernenden werden zunächst aufgefordert, eine Tabelle zu untersuchen und die Auffälligkeiten zu beschrei­ ben. Dabei gelingt es den Lernenden meist, den Zusammenhang zwischen Lösungszahlen und p und q anhand der angebotenen Beispiele zu entdecken. Die Formulierung des Satzes kann also von den Schülerinnen und Schülern selbst vorgenommen werden. 3.Berechnen der Lösungen aus den ­Koeffizienten p und q Hierzu dient die Umkehrung des Satzes: Wenn es zu den Koeffizienten p und q zwei Zahlen x1 und x2 gibt mit p = – x1 – x2 und q = x1 · x2 , dann sind diese Lösung der Gleichung. Beispiel: x 2 – 8 x + 15 = 0 Es gilt 5 · 3 = 15 und 5 + 3 = 8. Somit sind 3 und 5 die Lösungen. Der Satz des Vieta lässt sich durch Einsetzen in die Normalform beweisen: Behauptung: Für x 2 + p x + q = 0 gilt Å. – x1 – x2 = p und 2. x1 · x2 = p Die p-q-Lösungsformel besagt: __ p Die Überprüfung ihrer Vermutung an schon ge­ lösten Beispielen macht den Schülerinnen und Schülern gleich eine sinnvolle Anwendung des Satzes deutlich. Das Ermitteln der Lösung mithilfe des Satzes ­(siehe Ausführungen unten) ist eine Zusatzauf­ gabe für Schülerinnen und Schüler mit gutem Zahlverständnis. Das heuristische Hilfsmittel der Tabelle unterstützt die Lösungsfindung: Beispiel: x 2 + 2 x – 80 = 0 p __ x1 = – _2 + √D ; x2 = – _2 – √D (D: Diskriminante) Beweis von 1: 2 __ p 3 2 __ p 3 – x1 – x2 = – – _2 + √D – – _2 – √D __ __ p p + _ – √D + _ + √ D = = 2 Beweis von 2: 2 __ p __ x1 · x2 = q x1 x2 – (x1 + x2) = p – 80 – 5 Å6 – ÅÅ – 80 – Å 80 – å9 – 80 Å – 80 å9 2 p 3 2 p 3 p 2 p 2 = 2 – 2 3 – D | D = 2 2 3 – q p 2 p 2 = 2 – 2 3 – 2 2 2 3 – q 3 p 2 p 2 = 2 – 2 3 – 2 2 3 + q – 80 8 – Å0 2 =q x1 · x2 = – _2 + √D · – _2 – √D _ _ _ _ _ _ Die Gleichung hat die ganzzahligen Lösungen 8 und – 10. Der Satz und seine Umkehrung lassen sich viel­ fältig anwenden: 1.Aufstellen einer quadratischen Gleichung zu vorgegebenen Lösungen Beispiel: Gesucht ist eine quadratische Gleichung mit den Lösungen x1 = – 2 und x2 = 1: p = – x1 – x2 = (– 2) – 1 = + 1 q = x1 · x2 = (– 2) · 1 = – 2 Gleichung: x 2 + x – 2 = 0 2. zur Lösungskontrolle K 14 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen Verschiedene Lösungsverfahren … Dieser Kasten schließt den Kreis zum gesamten Kapitel. Zu Beginn des Kommentars zum Kapi­ tel wurde auf den sehr engen Zusammenhang zwischen quadratischen Funktionen und Glei­ chungen hingewiesen. Hier wird nun gegen­ überstellend aufgezeigt, dass eine nach unten verschobene Normalparabel zwei Nullstellen hat und somit die zugehörige quadratische Gleichung zwei Lösungen hat, erkennbar an der Diskriminante. Entsprechend hat eine nach oben verschobene Normalparabel keine Nullstellen, die zugehörige Gleichung also keine Lösung, die Diskriminante ist negativ, der Wurzelterm also nicht radizierbar. Eine nur seitlich oder gar nicht verschobene Normalparabel berührt die x-Achse in einem Punkt mit den Koordinaten (-d|0), dar­ aus resultiert eine Lösung der entsprechenden Gleichung. DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:35 Seite: 15 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 42 9 Modellieren Intention der Lerneinheit Reale Situationen mithilfe von Mathematik be­ schreiben können (modellieren) Exemplarischer Kommentar Die Kompetenz „Mathematisch modellieren“ Die Realität ist meist zu komplex, um mathema­ tische Verfahren direkt anwenden zu können. Beim Modellieren geht es darum, reale Situatio­ nen so zu vereinfachen, dass sie durch ein be­ kanntes mathematisches Modell näherungsweise beschrieben werden können. Modell bedeu­ tet dabei eine vereinfachte Darstellung der Reali­ tät, die nur die wichtigsten, für die jeweiligen Frage­stellungen relevanten Teilaspekte berück­ sichtigt. Im Schülerbuch ist eine vereinfachte Kreislaufdarstellung des komplexen Modellie­ rungsprozesses dargestellt. Jeder dort aufgeführte Schritt verlangt von den Lernenden bestimmte Fähigkeiten, die man als Teil­kompetenzen be­ zeichnen kann: – Verständnis eines realen Problems, – Erstellung eines (vereinfachten) Realmodells, –Zuordnung eines geeigneten mathematischen Modells, –Kompetenzen zur Handhabung des mathema­ tischen Modells, –Interpretation der gefundenen mathemati­ schen Lösungen in Bezug zur Realität, – Validierung der gefundenen Lösung. Dabei gehört die Berechnung mithilfe des mathe­ matischen Modells nicht zur Kompetenz „Model­ lieren“, sondern eher zur Kompetenz „mit sym­ bolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen“. Ebenso erfordert der erste Teilschritt (die Realsituation verstehen) die Kompetenz „mathematisch kommunizieren“. Für das Modellieren charakteristisch sind die Überset­ zungsprozesse, die die Lernenden leisten müssen. Das im Schülerbuch angegebene Schema ist insofern idealtypisch, als es häufig nicht vollstän­ dig (im Sinne eines Algorithmus) durchlaufen wird. Oft stellt man z. B. schon beim Berechnen fest, dass das Modell nicht geeignet ist, bricht den Prozess ab und beginnt von vorne, das heißt sucht ein geeigneteres Modell. Einstiegsaufgabe Die Aufgabe hat einen echten Anwendungsbezug. Aller­dings betrachtet sie nur einen kleinen Teil­ aspekt des Modellierens, nämlich das Mathemati­ sieren. Die Höhe des Scheitelpunktes der Parabel über der Wasseroberfläche ist nicht bekannt und muss von den Lernenden anhand der Skizze sinn­ voll überlegt werden. Tipps und Anregungen für den Unterricht Die Aufgaben im Schülerbuch trainieren vor allem die für den Modellierungsprozess notwendigen Teilkompetenzen. Für ein Verständnis sollten auch komplexe Aufgaben bearbeitet werden, die ein Durchlaufen des gesamten Prozesses erfordern. Da­ bei ist es ein Irrglaube, dass zuerst alle Teilkompe­ tenzen geschult werden müssen, bevor der Gesamt­ prozess geleistet werden kann. Erfahrungen zeigen, dass der Unterrichtserfolg am größten ist, wenn beide Aufgabentypen parallel bearbeitet werden. Dabei dienen Aufgaben, die spezielle Teilkompeten­ zen trainieren, dazu, bei auftretenden Problemen diese gesondert zu üben. Die folgende Aufgabe ist eine nahezu authentische Aufgabenstellung, an der sich alle Modellierungsschritte verdeutlichen lassen: Exkurs Beispiel einer Modellierungsaufgabe Herr Claus wohnt in Andernach. Er fährt an jedem Arbeitstag mit seinem Golf Diesel 13 km zu seiner Arbeitsstelle im Gewerbepark Mülheim-Kärlich. Er überlegt, ob er zum Tanken die örtliche Marken­ tankstelle (1 Liter Diesel = 1,249 €) oder die 6 km entfernte „freie Tankstelle“(1 Liter Diesel 1,199 €) anfahren soll. a) Ab welcher Tankgröße lohnt sich die Fahrt? Begründe mathematisch. b) Wie wird sich Herr Claus entscheiden? ­Begründe deine Meinung. Im Folgenden werden die notwendigen Teilkom­ petenzen ausführlich betrachtet: 1. Verständnis des realen Problems: Dies ist für die Lernenden kein Problem, da die Aufgabenstellung in ihrem Erfahrungsbereich liegt. 2. Erstellung eines (vereinfachten) Realmodells. Die Situation muss vereinfacht, idealisiert und strukturiert werden. Dazu müssen plausible An­ nahmen gemacht werden: –Tankgröße ca. 50 Liter. Er ist nicht leer gefahren. Annahme: Herr Claus tankt 40 Liter. –Ölverlust, Reifenabnutzung usw. wird vernach­ lässigt. –Der Verbrauch des Golf wird mit ca. 6 Liter veranschlagt. –„Lohnen“ wird vereinfacht als Kostenersparnis interpretiert. 3. Zuordnung eines geeigneten mathematischen Modells: Funktionsgleichungen, Funktionsgraphen, Glei­ chungssysteme. 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen K 15 DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:35 Seite: 16 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 42 – 44 4. Kompetenzen zur Handhabung des mathema­ tischen Modells: Ist im Wesentlichen die Kompetenz „mit symboli­ schen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen“. Eine mögliche Lösung könnte so aussehen: Kosten Markentankstelle: y = 1,249 · x (x = Tank­ menge) Fahrtkosten zur Tankstelle bei einem angenom­ menen Verbrauch von 6 ø / 100 km: 6 12 · _ = 0,72 ø. 100 0,72 · 1,199 = 0,86 € Kosten freie Tankstelle: y = 1,199 · x + 0,86 Bestimmung, ab welcher Tankgröße die Kosten gleich sind: Das Modell „Graphen zeichnen“ wird vielleicht als Erstes gewählt. Es muss dann jedoch verworfen werden, weil die erforderliche Genauigkeit nicht gewährleistet ist. Es muss ein Wechsel zur algeb­ raischen Schnittpunktbestimmung erfolgen: 1,249 x = 1,199 x + 0,86 x = 17,3 ø 5. Interpretation der gefundenen mathemati­ schen Lösungen in Bezug zur Realität: Die Lernenden entscheiden, ob sich der Umweg lohnt. Ab 17,3 ø Tankfüllung ist dies der Fall. 6. Validierung der gefundenen Lösung: Zusätzliche Aspekte (z. B. Zeitverlust, ökologische Bedeutung …) müssen berücksichtigt werden. Kosten für 40 Liter: Markentankstelle: y = 1,249 · 40 = 49,96 € Freie Tankstelle: y = 1,199 · 40 + 0,86 = 48,82€ Für 1,19 € lohnt sich der Zeitaufwand unter Be­ rücksichtigung zusätzlicher Kosten wie Wert­ verlust, Reifen- und Ölverbrauch (nicht?). Hier erweist sich vor allem die getroffene Vereinfa­ chung „lohnen entspricht einer Kostenersparnis“ als problematisch. Hinweis: Der Modellierungsaufwand kann durch Weglassen von notwendigen Daten (z. B. die Die­ sel­preise) noch erhöht werden, weil dann die Lernenden diese sinnvoll annehmen bzw. recher­ chieren müssen. Alternativer Einstieg Als alternativer Einstieg bietet sich das Beispiel aus dem Exkurs oder das ausführliche Lösungsbeispiel aus dem Schülerbuch an, da hier mehrere Teilas­ pekte betrachtet werden und das Gesamtproblem wesentlich komplexer ist. Aufgabenkommentare In den Aufgaben werden nur Teilaspekte berücksich­ tigt. Die folgende Aufstellung gibt einen Überblick: K 16 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen 1 Handhabung des mathematischen Modells 2 Zuordnung eines geeigneten mathematischen Modells 3 Handhabung des mathematischen Modells 4 a) verlangt nicht nur die Handhabung des Mo­ dells, sondern auch noch eine Interpretation (Höhe des Schwerpunktes ungleich Sprunghöhe.) b) Handhabung des Modells (Zuordnungsaspekt) Die Aufgabe lässt sich erweitern: Der Springer möchte 2,60 m hoch springen. Die Fra­ gestellung bedingt nicht nur eine Änderung des ad­ ditiven Gliedes, sondern auch die Form der Para­bel (steilerer Absprungswinkel) muss überdacht und in Beziehung zur Absprungsentfernung gesetzt werden. 5 a), b) trainieren die Handhabung des gegeben mathematischen Modells (Zuordnungsaspekt). c) erfordert eine kleine Modellierung (die Höhe des Autos ist unbekannt) d) erfordert die Interpretation der Graphen e) erfordert die Zuordnung und die Handhabung ­eines mathematischen Modells (Die Nullstellen müssen bestimmt werden.) 6 Zuordnung eines geeigneten mathematischen Modells 7 Handhabung des mathematischen Modells a), b), c) betrachten vor allem den Zuordnungsas­ pekt. Teilaufgabe d) erfordert eine gewisse Interpre­ tation des mathematisch errechneten Ergebnisses (Der Gegenspieler kann z. B. hochspringen.) 8 a) erfordert die Zuordnung und die Hand­habung eines mathematischen Modells (Die Nullstellen müssen bestimmt werden.) b) Handhabung der gegebenen Funktionsgleichung DGS III Hier kann der Computer seine Stärken entfalten. Die Teilkompetenz Zuordnung eines mathemati­ schen Modells kann rasch optimiert werden. Das Problem der mangelnden Passung von ma­ thematischem Modell und realer Situation wird visuell deutlich und fordert eine Interpretation heraus. So kann das Modell Aspekte der Realität wie Luftwiderstand oder sich verändernde Kör­ perhaltungen nicht angemessen berücksichtigen. Die Lernenden können anhand der Interpreta­ tion die Gültigkeit bzw. die Grenzen des jewei­ ligen mathe­matischen Modells bewerten, das heißt, das Modell validieren. DO01742602_K01_001_017.indd 27.07.2010 09:24:36 Seite: 17 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 46 – 49 Üben • Anwenden • Nachdenken Fast alle Aufgaben sind Grundaufgaben bzw. kumu­lative Aufgaben, die die im Kapitel gelernten Rechenverfahren festigen und überprüfen. Die Lernen­den sollten diese problemlos lösen können. Ausnahmen sind die folgenden komplexen Auf­ gaben: – Aufgabe 11 verlangt ein erhöhtes Maß an Rechen­ technik. – Die Aufgaben 13 und 17 sind kumulative Aufga­ ben, die die Anwendung des Satzes von Pythago­ ras im Koordinatengitter erfordern. d) Ändert sich an diesem „Sicherheitsabstand“ etwas bei nasser Fahrbahn (a = 5,5 m/s 2)? ­Begründe deine Meinung. e) Gerd meint, dass zwischen Geschwindigkeit und Bremsweg ein proportionaler Zusammen­ hang besteht. Å) Nimm Stellung. 2) Stelle den Zusammenhang v ¥ Bremsweg s in einem Koordinatengitter dar. f) In der Fahrschule lernt Petra eine einfache v 2 „Faustformel“ für den Bremsweg: s = 2 _ 10 3 (v in km/h; s in m). Nimm Stellung. 3 Die Aufgabenstellung zielt auf einen typischen 27 Die Forderung nach der Verbalisierung erhöht Fehler. Das Vorliegen einer Normalparabel wird mithilfe der Schablone ohne Rücksicht auf die Skalierung festgestellt. Durch das Weglassen des Zusatzes „Beachte die Wahl der Einheiten“ können die Schüler zusätzlich zum mathematischen Argu­ mentieren angeregt werden. das Anforderungsniveau deutlich. Bremsen und Bremsweg Die Thematik bietet sich aus drei Gründen an: Å. Die verwendeten Formeln sind zumindest teil­ weise aus dem Physikunterricht bekannt. 2. Die Problematik ist authentisch und liegt im Interessenbereich der Altersstufe. 3. Authentische Anwendungsaufgaben aus dem Bereich quadratische Funktionen sind selten. Die Aufgabenstellung erfolgte recht eng. Alle zur Berechnung notwendigen Angaben können dem Text entnommen werden. Modellierungsprozesse sind nicht notwendig. Eine selbstständige Bear­ beitung (z. B. in der Hausaufgabe) sollte deshalb möglich sein. Die Thematik lässt sich jedoch auch anspruchs­ voller behandeln. Durch Weglassen von Daten und veränderte Aufgabenstellung können schö­ ne Modellierungsaufgaben durch die Lehrperson entworfen werden. Beispiel: Herr Meyer fährt auf der Autobahn mit 120 km/h 10 m hinter einem Fahrzeug her. Plötzlich bremst (a = 7 m/s 2 ) dieses Fahrzeug bis zum Stand ab. Herr Meyer besitzt denselben Fahrzeugtyp. Kommt es zum Auffahrunfall? a) Begründe deine Meinung. b) Welchen Abstand hätte er einhalten sollen, damit er rechtzeitig bremsen kann? c) Klaus meint, dass bei halber Geschwindigkeit auch nur die Hälfte an „Sicherheitsabstand“ nötig ist. 28 Hierbei handelt es sich um eine offene Aufga­ benstellung, die durch systematisches Probieren richtige (Teil-)Lösungen liefert. Das Operieren mit der Variablen a trainiert die Kompetenz Umgang mit symbolischen, formalen und technischen Ele­ menten. Vor allem die Lösung von Teilaufgabe c) erfordert dieses. Die anderen Teilaufgaben können auch mithilfe logischer Argumentationsketten begrün­det werden. 1 Quadratische Funktionen und Gleichungen K 17 DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:07 Seite: 18 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 52 – 75 2 Potenzen Kommentare zum Kapitel Der systematische Aufbau der Algebra wurde im siebten Schuljahr begonnen und wird nun weiter­ geführt. Ausgehend von den in den Klassen 7 und 8 ausgebildeten Grundvorstellungen für die zweite (Flächeninhalt) und dritte Potenz (Volumen) erfolgt eine Systematisierung und daraus resultierend die Formulierung von Potenzrechengesetzen. Methodisch bedient sich der Kapitelaufbau eines ­typischen Vorgehens bei der Verallgemeinerung eines mathematischen Begriffs: Die in den vor­ angegangenen Klassen auf anschaulicher Basis gewonnenen Einsichten werden zunächst auf Po­ tenzen mit natürlichen Exponenten übertragen. Die Erweiterung auf ganzzahlige bzw. gebrochene Exponenten erfolgt dann durch Anwendung des Hankelschen Permanenzprinzips. Intention und Schwerpunkt des Kapitels Potenzen wurden bereits in den vorangegangenen Schuljahren behandelt. Neu ist hier die systemati­ sche Betrachtung der einzelnen Gesetze und de­ ren Übertragung auf komplexe Terme. Wichtige Verwendungsweisen der Potenzschreibweise wie beispielsweise die wissenschaftliche Schreibweise (scientific notation) bzw. die technische Notation für sehr große und sehr kleine Zahlen sind zentral in den Lehrgang integriert, um den Realitätsbezug und die Praxis­relevanz der Potenzschreibweise her­ vorzuheben. Die Auftaktseite reaktiviert den Potenzbegriff und verbindet ihn mit passenden Größenvorstellungen. Für das Arbeiten mit Potenzen – insbesondere bei der Darstellung großer und kleiner Zahlen mithilfe der Zehnerpotenzschreibweise – sollte eine Vor­ stellung von der Größe dieser Zahlen entwickelt werden, da die Größenunterschiede in der Potenz­ schreibweise für die Lernenden zunächst wenig deutlich werden. Lerneinheit 1 Potenzen wiederholt und vertieft den Potenz­begriff für natürliche Exponenten. In Lerneinheit 2 Potenzen mit gleicher Basis werden die Rechengesetze für ­Potenzen mit gleicher Basis betrachtet. Die drei ­Gesetze am · an = am + n, am : an = am – n und (am) n = am · n werden erarbeitet. Nega­tive Exponenten werden eingeführt. In Lerneinheit 3 Sehr groß – sehr klein steht die wissenschaftliche Schreibweise (scientific notation) im Mittelpunkt. Ebenso werden Maßeinheiten für besonders große und kleine Größen eingeführt. K 18 2 Potenzen Lerneinheit 4 Potenzen mit gleichen Exponenten behandelt Potenzen mit gleichen ­Exponenten: an · bn = (a b) n bzw. an : bn = 2 _ ba 3 n Lerneinheit 5 erklärt den Zusammenhang zwischen Potenzen mit gebrochenen Exponenten und Wur­ zeln. Auch die n-te Wurzel wird eingeführt. Lerneinheit 6 fasst die Eigenschaften von Potenz­ funktionen zusammen und erklärt Wendeparabeln und Hyperbeln. Bezug zum Lehrplan Inhaltsbezogene Kompetenzbereiche Zahl und Zahlbereiche Die Schülerinnen und Schüler können: – Potenzieren und entsprechende Umkehrungen: Die Erweiterung von Potenzen auf negative Ex­ ponenten erläutern und dabei notwendige Defi­ nitionen beachten. – Zahlen in Zehnerpotenzschreibweise darstellen und damit umgehen. – Potenzgesetze bei Termumformungen anwenden. – Zusammenhänge zwischen Potenzieren und Wur­ zelziehen erkennen, interpretieren und nutzen. funktionaler Zusammenhang Die Schülerinnen und Schüler können: – Kennzeichnende Eigenschaften der Graphen von Potenzfunktionen und Zusammenhänge mit den Funktionstermen beschreiben – Potenzfunktionen mit natürlichen Exponenten (Symmetrie, Definitions- und Wertemenge, Mo­ notonie und Asymptote) – Beziehungen zwischen Funktionsterm und Graph einer Potenzfunktion der Form f (x) = a (x + b) 2 + c herstellen Präsentations- und Referatsthemen Sehr groß – sehr klein Die Bedeutung der Thematik Sehr groß – sehr klein (Lerneinheit 3, Schülerbuchseite 59 – 61) lässt sich anhand von Anwendungen in Naturwissenschaft und Technik aufzeigen. Das Schaufenster Maßeinheiten für Riesen und Zwerge (Schülerbuchseite 61) und das Thema Mega und Nano (Schülerbuchseite 72 und 73) bieten hierfür Anregungen. DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:07 Seite: 19 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 52 – 55 Auftaktseite: Kann es sein, dass … Aufgabenkommentare Unterschiedliche Tätigkeiten vermitteln eine Vor­ stellung für das typische Wachstum von Potenz­ funktionen. Die Wirkung der überraschenden Ergebnisse wird durch den Fragecharakter noch verstärkt. Die Auf­ gaben reaktivieren in Verbindung mit dem wieder­ holenden Infokasten die Definition der Potenz­ schreibweise und führen so direkt zu den ­Inhalten der folgenden Lerneinheit 1 Potenzen. Die letzte Aufgabe 10 (10 ) der Auftaktseite sollte nicht mithilfe des entsprechenden Potenz­gesetzes, das den Lernenden noch nicht bekannt ist, gelöst werden. Die Lösung ergibt sich vielmehr durch ­logisches Schließen. Dabei hilft die ­Angabe 1010 = 10 000 000 000 im Schülerbuch. 10 (10 ) ­bedeutet somit 1010 000 000 000, also eine 1 mit 10 000 000 000 Nullen. Nach Lerneinheit 2 Potenzen mit gleicher ­Basis kann die Aufgabe erneut betrach­ tet werden. Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4; 5; 6 Operative Übungen: A 7; 8; 9; 10; 11 Kumulative Aufgabe: A 9 Anwendungsaufgabe: A 14 Problemstellungen – offene Aufgaben­ situationen: A 12; 13; 15; Randspalte 10 1 Die Aufgabe thematisiert einen typischen Feh­ ler bei der Potenzschreibweise: Multiplizieren und Potenzieren werden verwechselt. 10 1 Potenzen Intention der Lerneinheit Die Potenzschreibweise ist aus dem früheren Unter­ richt bekannt. Neu sind Potenzen mit negativer ­Basis bzw. mit Brüchen als Basis. Schwerpunkte: – die Definition a n = a · a · a … (n Faktoren) ken­ nen – die Begriffe Basis, Exponent und Potenz kennen und anwenden – eine Vorstellung für das Wachstum der Potenz­ funktion entwickeln Einstiegsaufgabe Die Einstiegsaufgabe knüpft an die Überlegungen der Auftaktseite an und führt zur Exponentialfolge der Basis 2. Die Länge der für das 20. Feld notwen­ digen Multiplikationsaufgabe macht die Vorteile der Potenzschreibweise deutlich. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Die Lernenden sollten bestimmte Potenzwerte im Hinblick auf das teilweise Wurzelziehen aus­ wendig wissen. – Der Fall a 0 = 1 wird erst im Infokasten der Lern­ einheit 2 Potenzen mit negativer Basis im Rah­ men von Permanenzbetrachtungen geklärt. 5 Der Aufgabe kommt eine besondere Bedeutung im Hinblick auf die wissenschaftliche Schreibweise zu. 8 Bei den Termen – 33 und (– 3) 3 ist die falsche In­ formationsaufnahmen aufgrund flüchtiger Betrach­ tung eine typische Fehlerquelle. 10 und 11 Die Aufgabenstellung macht vor allem das rasche Ansteigen bzw. Fallen der Potenzfunkti­ onen deutlich. 12 Die Aufgaben sollten ohne Taschenrechner gelöst werden, da nur so der Aufbau eines Zahlver­ ständnisses gefördert werden kann. Teilaufgabe b) bereitet zusätzlich die Einführung irrationaler Zahlen im Rahmen der Quadratwurzeln vor. Bei Wurzeln (keine Quadratzahl als Radikand) gibt die letzte Ziffer der Taschenrechneranzeige den Hinweis, dass der angezeigte Wurzelwert nicht __ ­exakt stimmen kann. Bsp. √3 : Die letzte Ziffer ist eine 8. Dies kann jedoch nicht sein, da sich beim Quadrieren als letzte Ziffer eine 4 und keine Null ergibt. Hinweis: Der Taschenrechner gibt die Lösungen in der noch unbekannten wissenschaftliche Schreib­ weise bzw. gerundet an. 14 Hier wird eine Überlegung mithilfe der Potenz­ schreibweise erwartet: – In einer halben Stunde verdoppeln bedeutet eine Vervierfachung pro Stunde. Nach sechs Stunden ergibt sich somit die Anzahl 700 · 46 = 2 867 200. – Sechs Stunden sind zwölf halbe Stunden. Somit ergeben sich nach sechs Stunden 700 · 212 = 2 867 200. 2 Potenzen K 19 DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:07 Seite: 20 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 55 – 59 Hier kann sich die interessante Fragestellung er­ geben, warum 212 = 46 ist. Eine Erklärung kann spätestens nach Lerneinheit 4 Potenzen mit gleichen Exponenten erfolgen: 46 = (2 · 2) 6 = 26 · 26 = 212 Allgemein gilt für a = x 2: an = (x · x) n = x n · x n = x 2 n Teilaufgabe b) kann (noch) nicht mithilfe algebrai­ scher Umformungen, sondern durch systematisches ­Probieren gelöst werden. 2 Potenzen mit gleicher Basis Intention der Lerneinheit In dieser Lerneinheit werden die drei Potenzge­ setze für Potenzen mit gleicher Basis anhand kon­ kreter Rechnungen entwickelt und anschließend bewiesen. Dabei gelten die Gesetze für die Multi­ plikation für alle reellen Zahlen als Basis. Bei der Division wird nur der Fall m > n betrachtet. Schwerpunkte: – die Potenzgesetze kennen, formulieren und an­ wenden – die Beweise der Potenzgesetze nachvollziehen Einstiegsaufgabe Anhand der Einstiegsaufgabe und des folgenden Lehrtextes kann eine typische mathematische Ver­ fahrensweise trainiert werden: 1. Behauptung anhand von Rechenbeispielen auf­ stellen 2. Behauptung an weiterem Zahlenmaterial über­ prüfen 3. Behauptung allgemein mithilfe von Variablen formulieren 4. Behauptung durch algebraische Umformungen beweisen (im Schülerbuch als Teil des Lehr­ textes) Tipps und Anregungen für den Unterricht – Man sollte nicht alle drei Gesetze in einer Stun­ de einführen, sollte aber dennoch auf einen engen zeitlichen Zusammenhang achten (vgl. Ex­ kurs: Typische Fehler beim Rechnen mit Poten­zen, Seite K 22). – Die Lernenden können die Beweise selbst erar­ beiten. Meist genügt als Hilfestellung ein kurzer Hinweis auf die Bedeutung der Potenzschreib­ weise. – Das < Serviceblatt „Tandembogen: Potenzen mit gleicher Basis“, Seite S 17, bietet einen Tandem­ bogen für erste Übungen. – Aufgaben zur Wiederholung der binomischen Formeln bietet das < Serviceblatt „Rund um die binomischen Formeln“, Seite S 18. K 20 2 Potenzen – Ob der Rechner 5150 berechnen kann, hängt vom verwendeten Rechenprogramm ab. Die meisten aktuellen Schulrechner können bis zu 100 Stellen berechnen und somit näherungsweise noch 5143 = 8,9683 · 1099 bestimmen. Mit MS-Excel® können wesentlich höhere Potenzen berechnet werden, z. B. bis zu 5441 = 1,76 · 10308. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 4; 5; 21 Operative Übungen: A 3; 6; 9; 10; 11; 15; 22; 23; 25 Kumulative Aufgabe: A 12; 16; 17; 18 Komplexe Aufgaben: A 4; 5; 14; 19; 20; 24; Schau­ fenster Potenzen würfeln Anwendungsaufgaben: A 7; 8 Problemstellungen – offene Aufgaben­ situationen: A 3; 13; 26 3 Die Aufgabenstellung wirkt einer Übergenera­ lisierung der Regel entgegen. Zusätzlich sollte her­ ausgearbeitet werden, dass es für die Additionsauf­ gaben keine Regel für das Zusammenfassen gibt. 13 Hier werden unterschiedliche Kompetenzen (Anforderungsniveau II) trainiert. Beispiele für Auf­ gaben: Mathematisch denken: Zusammenhänge, Ordnungen und Strukturen erken­ nen und beschreiben: Die Lernenden müssen die Gesetzmäßigkeit erkennen und die Reihe entspre­ chend erweitern. Mathematisch argumentieren: Einen Lösungsweg begründen und Vermutungen begründet äußern: Anhand eines Beispiels (33 + 33 + 33 = 34) soll die Gesetzmäßigkeit mit der Fachsprache allgemein formuliert (n · n n = n n + 1) und die Gültigkeit mithilfe des entsprechenden Potenz­gesetzes begründet werden. Probleme mathematisch lösen: Vorgegebene Probleme bearbeiten, Lösungs- und Kontrollverfahren ausarbeiten: Die Gesetz­mäßig­keit mithilfe von Zahlenbeispielen über­prüfen. 3 Sehr groß – sehr klein Intention der Lerneinheit – die Exponentenschreibweise für sehr kleine und sehr große Zahlen kennen und anwenden – die Exponentenschreibweise beim Arbeiten mit dem Taschenrechner verwenden DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:08 Seite: 21 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 59 – 62 – die zur Exponentenschreibweise passenden Vor­ silben (kilo; mega … bzw. milli; mikro; …) ken­ nen und verwenden Einstiegsaufgabe Für die Bearbeitung der Einstiegsaufgabe empfiehlt sich Partner- oder Kleingruppenarbeit, damit wei­ terführende Diskussionen stattfinden können. Die Lernenden sollten sich Notizen zu den Taschenrech­ neranzeigen machen, sodass diese im folgenden Unterrichtsgespräch aufgearbeitet werden können. Die Motivation für den Einstieg erfolgt anhand eines Wachstumsvorgangs, der eine Größenvorstel­ lung mit der neuen Schreibweise (scientific notation) verbindet. Nach vier Schritten zeigt der Rechner 65 536 an. Schon im nächsten Schritt erfolgt bei manchen Rechnern der Wechsel in die scientific notation: 4,295 09). Das Weiterrechnen ist noch weitere drei Schritte möglich. Danach wird error an­ gezeigt. Nach dem Vergleich wird zunächst die Ex­ ponentenschreibweise für große Zahlen eingeführt. Dies kann in den folgenden Schritten erfolgen: Å. Ausgangspunkt ist die Taschenrechneran­ zeige 4,295 09. Zuerst wird der Zusammen­ hang der Anzeige 09 zu den Stufenzahlen 10; 100; 1000; … hergestellt. Dazu werden diese als Zehnerpotenzen geschrieben. 2. Die Zahl 4,295 · 109 wird als 4 295 000 000 inter­ pretiert. 3. Weitere Zahldarstellungen, die sich bei den Tätig­ keiten der Einstiegsaufgabe ergeben haben, wer­ den interpretiert. 4. Die Eingabe solcher Zahlen in den Taschenrech­ ner wird behandelt. 5. Die Rundungsproblematik wird besprochen. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass der Vor­ gänger (65 536) als letzte Ziffer eine 6 hat. Beim Quadrieren muss sich als letzte Ziffer erneut eine 6 ergeben. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Für das Verständnis der scientific notation ist eine Vorstellung für die Größe der Zahlen ganz entscheidend, da die Schreibweise Größenunter­ schiede wenig deutlich werden lässt. Mögliche Aufgabenstellungen dazu sind: Umformen in eine Zahl ohne Potenzen, Veranschaulichung in Sachzusammenhängen, Rechnungen und Über­ legungen, die das Vorstellungsvermögen fordern (wie z. B. die Hälfte einer Zahl in der Exponenten­ schreibweise angeben). – Vor der Behandlung der Schreibweise für sehr kleine Zahlen sollten erste Übungen die neu ge­ lernte Schreibweise für große Zahlen festigen. – Bei der Einführung und Behandlung der tech­ nischen Notation muss erarbeitet und beachtet werden, dass vor dem Komma eine Zahl mit bis zu drei Ziffern stehen kann. – Das < Serviceblatt „Größenvergleiche von 10– 12 cm bis 1027 cm“, Seite S 20, vermittelt Stütz­ größen für solche extremen Zahlen. – Das < Serviceblatt „Unser Sonnensystem“, Seite S 19, bietet weitere Anwendungsaufgaben. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4; 7 Operative Übungen: A 5; 8; Schaufenster Nullen zählen Kumulative Aufgabe: A 9 Komplexe Aufgaben: Infofenster Maßeinheiten für Riesen und Zwerge Anwendungsaufgaben: Infofenster Maßeinheiten für Riesen und Zwerge Problemstellungen – offene Aufgaben­ situationen: A 6 9 Die Aufgaben erfordern teilweise ein geschick­ tes Umformen. Sie trainieren deshalb nicht nur die Eingabe in den Rechner und das Distributiv­ gesetz, sondern vertiefen Einsichten in die neue Schreibweise. Die offene Aufgabenstellung ermög­ licht ­dabei mehrere Varianten. Beispiel für Teilauf­ gabe g): 0,000 14 · 103 + 8600 · 10–4 1. Möglichkeit: 0,000 14 · 103 + 0,000 86 · 103 2. Möglichkeit: 1400 · 10– 4 + 8600 · 10– 4 Die Lernenden erkennen schnell die Strategie, den Exponenten so umzuformen, dass die beiden Poten­zen leicht addiert werden können. Aus diesem Grund sollten auch Umformungen verlangt werden, bei denen beide Zahlen verändert werden: 3. Möglichkeit: 0,14 · 101 + 0,86 · 101 Maßeinheiten für Riesen und Zwerge Die Exponentenschreibweise findet insbesondere in den Naturwissenschaften und der Technik ihre Anwendung. Bei sprachlichen Formulierungen sind vor Maßeinheiten Vorsilben zur Kennzeich­ nung bestimmter Zehnerpotenzen üblich. Sie wer­ den heutzutage in Zeitungen, Nachrichten und auch in vielen Fächern der Realschule verwendet. Die Lernenden sollten sie deshalb ­kennen. 2 Potenzen K 21 DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:08 Seite: 22 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 61 – 62 Die Veranschaulichung in Sachzusammenhängen verdeutlicht die Größenordnung der Zahlen und ermöglicht die Entwicklung einer Vorstellung für die Dimensionen der Exponentenschreibweise. 4 Potenzen mit gleichen Exponenten (Lerneinheiten 1 bis 4) eingesetzt werden. Eine Einschätzung der eigenen Lösungskompetenz vor dem Rechnen und nach dem Vergleichen trainiert die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung. – Das < Serviceblatt „Mindmap Potenzen“, Seite S 24, erleichtert die Übersicht über die Vielzahl von Regeln. Intention der Lerneinheit – die Potenzgesetze kennen, formulieren und an­ wenden – die Beweise nachvollziehen – die Potenzgesetze für vorteilhaftes Rechnen ver­ wenden c – die Schreibweisen (ab) c und a (b ) unterscheiden Exkurs Einstiegsaufgabe Die Einstiegsaufgabe und der Lehrtext ermöglichen das folgende Vorgehen: – Ausgehend von den vorangehenden Lerneinhei­ ten ergibt sich die Fragestellung nach weiteren Potenzgesetzen. – Aufgrund der geometrischen Überlegungen er­ gibt sich eine Vermutung. – Das Rechengesetz wird mithilfe von Variablen beschrieben. – Der „Beweis“ erfolgt – wie im Schülerbuch vorge­ schlagen – anhand konkreter Exponenten (erst im Lehrtext). – Das Gesetz wird für allgemeine Exponenten for­ muliert. Vergleiche auch folgende Exemplarischen Kom­ mentare: –Schülerfehler beim Umformen, Schnittpunkt, Serviceband 7, Seite K 26. –Erkennen von Termstrukturen, Schnittpunkt, ­Serviceband 8, Seite K 1. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Bei den Potenzregeln a n · b n = (a · b) n und a n : b n = (a : b) n wird die Umformung von rechts nach links viel häufiger benötigt als die von links nach rechts. Daher können die beiden Regeln auch als Regeln für das Potenzieren von Produk­ ten ((a · b) n = a n · b n) bzw. Quotienten formu­ liert werden. – Als alternativer Einstieg ist ein Zugang über Rechen­vorteile (entsprechend der im Schüler­ buch vorgeschlagenen Aufgabe 1) möglich. – Die Beweise können die Lernenden aufgrund ihrer Erfahrungen aus Lerneinheit 2 Potenzen mit gleicher Basis leicht eigenständig finden (Partner­arbeit). Die Vorerfahrungen der Lernen­ den ermöglichen eine Behandlung von beiden Regeln in einer Stunde. – Das < Serviceblatt „Tandembogen: Potenzen mit gleichen Exponenten“, Seite S 21, bietet einen Tandembogen für erste Übungen in Partnerar­ beit. – Die < Serviceblätter „Potenzrechnen – Partner­ arbeits­blatt 1 und 2“, Seite S 22 und S 23, können zur Selbstkontrolle der bisher behandelten Regeln K 22 2 Potenzen Typische Fehler beim Rechnen mit Potenzen Dem Exkurs liegt das Kapitel 7 „Schülerfehler beim Umformen“ in Malle, Günther, Didaktische Probleme der elementaren Algebra, Vieweg Ver­ lag, Wiesbaden 1993, Seite 160 ff, zugrunde. 1. Falsche Informationsaufnahme Die Lernenden verwechseln häufig das Potenzie­ ren mit dem Multiplizieren, jedoch sehr selten mit dem Addieren. Malle erklärt dies folgender­ maßen: „Dass die Potenzierung vorwiegend mit der Multiplikation verwechselt wird, kann damit erklärt werden, dass 23 mehr Ähnlichkeit mit 2 · 3 hat als mit 2 + 3. Bei Variablen ist dies noch deutlicher: ab hat mehr Ähnlichkeit mit a b als mit a + b. Gewisse sprachliche Wendungen können diesen Fehler noch unterstützen, 23 heißt 2 · 2 · 2 also 2 · 3.“ (vgl. Malle, Seite 167) 2. Aufruf eines falschen Schemas –Typisch ist die Verwechslung der Multipli­ka­ tions- mit der Potenzierungsregel: (am) n = am + n. Dieser Fehler tritt vor allem bei isolierter Be­ trachtung der Einzelregeln auf. Die Lernenden schauen die Aufgaben nicht genau an und er­ fassen die typische Termstruktur nicht. Charak­ teristisch ist dabei, dass die Aufgaben in den einzelnen Abschnitten problemlos gelöst wur­ den. Die Lernenden wussten, dass in der ersten Phase die Aufgaben durch Addition der Expo­ nenten und in der zweiten Phase durch Multi­ plikation der Exponenten zu lösen sind. Dies wird durch Überschriften, Musterlösungen und Aufgabensystematisierungen noch unterstützt. Abhilfe: Parallele Behandlung aller drei Re­ geln (wie im Schülerbuch vorgeschlagen) oder Einsatz operativer Übungen, die ein genaues Betrachten der Terme und damit ein Erfassen der typischen Termstruktur voraussetzen. DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:08 Seite: 23 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 62 – 63 –Bei der Division werden manchmal die Expo­ nenten gekürzt statt subtrahiert: a 8 b 12 a 4 b 6 _ = _ a 6 b 10 a 3 b 5 Die Ursachen für diesen Fehler ist in dem im ach­ ten Schuljahr behandelten und verinnerlichten Aufgaben zu finden: 8 x · 12 y _ 4 x · 6 y _ = 6 a · 10 b 3 a · 5 b Koeffizienten dürfen gekürzt werden – dieses Rechenschema wird unzulässig auf Hochzahlen übertragen. 3. Kognitive Verarbeitung Die Erweiterung der Metaschemata führt in der Praxis vor allem bei der Übertragung auf Variab­ lenterme als Exponenten zu Fehlern. Beispiele: a 2 n + 1 : a n – 1 = an statt a n + 2 oder a m + 3 · a 2 = a 2 m + 6 statt a m + 5 Weiterhin können Übergeneralisierungen auftre­ ten. Beispiele: Die binomische Formel (a + b) 2 = a 2 + 2 a b + b2 wird auf den Fall (a · b) 2 ausgedehnt (a 2 · 2 a b · b 2); das Schema (a · b) 2 = a 2 · b 2 wird auf Summen angewendet ((a + b) 2 = a 2 + b 2 oder 32 + 42 = 72). Abhilfe: Klare Regelformulierungen und Einsatz von Aufgaben, die die Grenzen der Regeln auf­ zeigen (z. B. Schülerbuchseite 63, Aufgabe 3). 4. Handlung Rechenfehler sind meist auf komplexe Terme ­beschränkt. Beispiele: Binomische Formeln ­werden nicht erkannt bzw. falsch angewendet (a x + 1 · a x – 1); Minusklammern werden nicht be­ achtet (a m + 4 : a m – 1 = a 3 statt a m + 4 – (m – 1) = a5) Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 5; 6 Operative Übungen: A 2; 3; 4; 7 Kumulative Aufgabe: A 4 Komplexe Aufgabe: A 4 Anwendungsaufgaben: A 1; 5; Randspalte Problemstellungen – offene Aufgaben­ situationen: A 8; 9; 10; 11 1 Die Aufgabe zeigt eine sinnvolle und hilfreiche 3 Die Aufgabe grenzt die Regel ab und beugt ei­ ner Übergeneralisierung vor. 4 Die Anwendbarkeit der Regel wird erweitert. Einige Aufgaben erfordern trickreiches Rechnen, um im Kopf gelöst werden zu können. Beispiel für Tei­ laufgabe f): 62 · 54 = 32 · 22 · 52 · 52 = 100 · (3 · 5)2 = 100 · 152 = 22 500 7 Die Aufgabe erfordert die Kompetenzen mathematische Darstellungen verwenden und mit symbolischen Elementen der Mathematik umgehen (vgl. den folgenden Exemplarischen Kommentar). Exemplarischer Kommentar Mit symbolischen, formalen und technischen ­Elementen der Mathematik umgehen Diese Kompetenz umfasst die Anwendung von mathematischem Wissen bzw. Fertigkeiten. Un­ ter Wissen sind Fakten zu verstehen, die direkt aus dem Gedächtnis abgerufen werden können. Fertigkeiten sind Rechenalgorithmen oder Zei­ chenroutinen, die automatisiert ablaufen. Die Niveaubandbreite reicht von der reinen Wis­ senswiedergabe (Anforderungsniveau I) bis zur Bewertung der gefundenen Lösungs- und Kont­ rollverfahren (Anforderungsniveau III). Dies wird im Folgenden anhand von Schülerbuchaufgabe 7 aufgezeigt: Für die Lösung dieser Aufgabe sind neben ein­ fachen Basisfertigkeiten (Multiplikationsregel) auch eine zielgerichtete Probierstrategie bzw. Rückwärtsrechnen notwendig. Sie entspricht so­ mit Anforderungsniveau II. Diese Aufgabenart kann leicht so variiert wer­ den, dass andere Anforderungsniveaus erreicht werden: Anforderungsniveau I: x x2 x5 x3 Zur Lösung muss nur ein Routineverfahren im Rahmen einer vertrauten Standarddarstellung angewendet werden. Die rechentechnische Schwierigkeit lässt sich zwar durch Verwendung mehrgliedriger Terme erhöhen, dies führt jedoch nicht zwangsläufig zum nächsthöheren Niveau. Anwendung der gelernten Regel. 2 Potenzen K 23 DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:09 Seite: 24 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 63 Anforderungsniveau II: Mithilfe von mehrgliedrigen Termen kann ein dem Schülerbuchbeispiel analoges Schema mit deutlich erhöhter Rechenschwierigkeit erstellt werden: a 21 b10 (a6 b 3) 2 (a 2 b 2) 2 a2 Eine Erhöhung der Rechenschwierigkeit führt al­ lerdings noch nicht zum Anforderungsniveau III. Dazu muss ein Problem, das über den geübten Standard hinausgeht, bearbeitet und eine stich­ haltige mathematische Begründung entwickelt werden. Anforderungsniveau III: Der oberste Stein beinhaltet den Term x 176. Die Terme in der unteren Reihe sind alle gleich. Be­ stimme diese Terme und begründe dein Vorgehen. x176 Eine stichhaltige Begründung könnte folgender­ maßen erfolgen: Gesuchter Term in der untersten Reihe: x a Term in der darüber liegenden Reihe (n = 1): x a · x a = x 2 a Term in der nächsthöheren Reihe (n = 2): x 4 a = x a · 22 n Term in der n-ten Reihe: x a · 2 Für das in der oberen Zahlenmauer gegebene Beispiel n = 3 ergibt sich für den Exponenten: a · 23 = 8 a = 176; daraus folgt für die unterste Reihe: a = 22 bzw. x 22. Die Aufgabe kann auch durch systematisches Probieren gelöst werden. Dafür ist eine wesent­ lich geringere Kompetenz im Umgang mit forma­ len ­Elementen notwendig. Bei einer Aufgabe können somit durch die Wahl der Lösungsstrategie unterschiedliche Anforde­ rungsniveau erreicht werden. 8 Die Schüler werden daran erinnert, dass bei ähnlichen Körpern das Volumen mit der 3. Potenz der linearen Maße wächst. Die Brenndauer ist hauptsächlich von dem Wachsvorrat und damit vom Volumen der Zylinderform der Kerzen abhängig. Aus der Zeichnung lassen sich die Durchmesser und Höhen angenähert entnehmen und vergleichen. K 24 2 Potenzen 10 Diese Aufgabe schult vor allem die Kompetenz mathematisch Argumentieren. Im folgenden Exemp­ larischen Kommentar wird dies ausführlich erläutert. Exemplarischer Kommentar Mathematisch Argumentieren Zum mathematischen Argumentieren gehört –das Verbinden mathematischer Aussagen zu logischen Argumentationsketten. –das Verstehen und Bewerten von Argumen­ tationsketten. –die Überprüfung von Ergebnissen. –die verständliche Darstellung der Lösungs­ wege mithilfe der Fachsprache. Das Niveau reicht dabei von der Wiedergabe be­ kannter Routinenargumentationen (Anforderungs­ niveau I) bis zur Entwicklung komplexer Beweis­ ketten (Anforderungsniveau III). Die Schüler­buchaufgabe 10 b) entspricht Anforde­ rungsniveau II und kann auf unterschiedlichen Darstellungsebenen gelöst werden: Å. Beispielgebundene Lösung mithilfe der Zah­ lenwerte aus Teilaufgabe a): Anzahl blauer Würfelchen pro Teilwürfel: 3 · 3 · 3 Anzahl blauer Würfelchen in einer Reihe: 3 · 3 · 3 · 3 Anzahl blauer Würfelchen in einer Schicht: 3 · 3 · 3 · 3 · 3 Gesamtanzahl blauer Würfelchen: 3 · 3 · 3 · 3 · 3 · 3 = 9 · 9 · 9 = 93. Diese Zusammenfassung ist zahlenunabhängig und gilt offenbar immer. 2. Ikonischer Ansatz: Anhand von anschaulichen Überlegungen am Würfel (ein Teilwürfel besteht aus 3 · 3 · 3 = 33 blauen Würfelchen) ergibt sich 33 · 3 · 3 · 3 = 33 · 33 = 93. 3. Algebraischer Ansatz: x · y (x und y sind Kubikzahlen, also x = a 3; y = b 3) = a 3 · b 3 (Potenzregel) = (a · b) 3 (a · b = z) = z 3 Das Ergebnis ist eine Kubikzahl. Dieser Ansatz ist wegen der Verwendung von Variablen recht abstrakt. Er zeigt zusätzlich eine hohe Kompetenz im Bereich mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen auf. DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:09 Seite: 25 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 63 – 65 4. Durch inhaltliche Überlegungen: Hier erfolgt die Begründung aufgrund bereits erworbener Kenntnisse, meist ohne Verwen­ dung von Variablen. Die Lernenden kennen von der Einstiegsaufgabe die Grundidee 32 · 22 = (3 · 2) 2 = 62 und übertragen diese auf den Würfel: 33 · 33 = (3 · 3) 3 = 93. Diese Umformung gilt offensichtlich für alle Zah­ len und ist deshalb allgemeingültig. Wichtig ist, dass die Aussagekraft einer Argu­men­ tationskette nicht vom Formalisierungsgrad ab­ hängt. Für Schülerinnen und Schüler sind oft die weniger abstrakten Begründungen überzeugender. 5 Potenzen mit gebrochenen Exponenten Intention der Lerneinheit – Stammbrüche im Exponenten als alternative Schreibweise für Wurzelterme kennen lernen – die Potenzgesetze auch auf Terme mit gebroche­ nen Exponenten anwenden und an Beispielen die Gültigkeit prüfen Einstiegsaufgabe Die Suche nach der Basis ist in den gegebenen Beispielen durch Kopfrechnen zu schaffen oder durch gezieltes Probieren mit dem Taschenrechner. Dadurch wird das Umgehen mit der n-ten Wurzel verständnisvoll ausgeführt und anschließend erst in eine Definition gebunden. Die abstrakte Formu­ lierung des Lehrsatzes wird durch die Vorkenntnis verständlich. Die konsequente Anwendung der Potenz­gesetze (Permanenzprinzip) führt entlang eines Beispiels zur Gleichwertigkeit eines Wurzel­ terms mit einer Potenz mit einem Stammbruch als Exponenten. Alle weiteren Aufgaben der Lernein­ heit sind Ausformungen und Festigungen dieser Aussage. Tipps und Anregungen für den Unterricht In vielen Lerngruppen kommen unterschiedliche Taschenrechner zum Einsatz, manche davon beherr­ schen die direkte Eingabe und Verwendung von Brüchen. Die Beispiele auf der Randspalte zeigen die beiden vorherrschenden Varianten. Es bietet sich an, Schüler ihre Rechner untereinander aus­ tauschen zu lassen um die verschiedenen Eingaben kennenzulernen und gedanklich zu durchdringen. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 2; 3; 4; 5 Operative Übungen: A 1; 6; 7 Komplexe Aufgaben: A 13; 14 Anwendungsaufgaben: A 6; 7; 8; 9; 10 Problemstellungen – offene Aufgaben­ situationen: A 11; 12 Wo kommen solche Zahlen vor? Für die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse sind Potenzen mit allgemeinen Brüchen nur Zwi­ schenstationen in Berechnungen mit Umformun­ gen. Konkrete Bezüge zum Alltag sind kaum mit ihnen verknüpft. Der Kasten zeigt zwei Beispiele auf, die diese Zahlen doch fassbar machen kön­ nen. Die Berechnung der Oberfläche eines Wür­ fels mit der Kantenlänge a aus der Volumenan­ 2 _ gabe ist sinnfällig und interpretiert den Term a 3 plastisch. Die beiden gewohnten Arbeitsschritte Volumen ¥ Kantenlänge ¥ Oberfläche ergeben in der formelmäßigen Zusammenfassung eine Potenz mit gebrochener Hochzahl. Damit rückt dieser Term in den Bereich der „normalen“ Aus­ drücke. Entsprechend verhält es sich bei der Verzinsung. Der herausgehobene Potenzterm repräsentiert zunächst den Rückschluss auf die Verzinsung in einem Jahr und dann die Berech­ nung der Zinsen für mehrere Jahre. 11 Diese Aufgabe lässt sich sinnvoll in Arbeitsgrup­ pen oder auch mit der ganzen Klasse bearbeiten, denn etliche Regeln sind beim Schätzen zu beach­ ten, die noch nicht im Erfahrungsschatz der Schüle­ rinnen und Schüler verankert sind: – Potenzen von 1 sind konstant 1. – Für Potenzen von Basen zwischen 0 und 1 mit Exponenten größer als 1 sind die Werte kleiner als die Basis. „Sie werden kleiner.“ Beim Radizie­ ren, also dem Potenzieren mit Exponenten klei­ ner 1, steigen die Werte. – Umgekehrt verhält es sich bei Basen größer als 1. Wenn die Zahlen der Gruppe zunächst paarweise verglichen und anschließend geordnet werden, bie­ ten sich anschließend selbst gewählte Aufgabenbei­ spiele der Schüler für die Einzelarbeit an. 2 Potenzen K 25 DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:10 Seite: 26 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 65 – 70 14 Die Aufgabenstellung verführt die Schülerinnen 1 Die Aufgabe zielt auf die Auswirkung des Koeffi­ und Schüler zum Verstoß gegen die Vorgabe des Lehrsatzes, da sie mit einer negativen Basis unkri­ tisch rechnen sollen. Die Fortführung führt zu dem Å _ vermeintlichen Widerspruch, dass der Term (– 8) 3 den Wert – 2 hat, während der gleichwertige Term 2 _ (– 8) 6 zur 6-ten Wurzel aus (– 8)2 = 64 führt und positiv ist. Die Diskussion des Beispiels ergibt die Notwendigkeit der im Lehrsatz festgelegten Ein­ schränkung: Basis > 0. zienten a bei konstant bleibendem Exponenten auf die Form des Graphen. 2 Die Symmetrieeigenschaften ausgewählter Potenzfunktionen werden untersucht. Zu beachten sind hier Vorzeichen in Klammern. 3 Diese Aufgabe kehrt in operativer Weise die Problemstellung um. 15 Nur sorgfältiges Anwenden der Potenzgesetze 4 und 5 Diese Aufgaben präsentieren einen weite­ und Berücksichtigung der im Lehrtext wiederge­ gebenen Definition führt zur Lösung der Aufgabe. Viele naheliegende Fehlerursachen werden ange­ sprochen. Die vorangehende Aufgabe 14 kann die Schülerinnen und Schüler für diese Sichtweise sen­ sibilisieren. ren Anwendungsbezug aus dem Alltag zu Potenz­ funktionen. Die Fragestellung bietet Anlass zur The­ matisierung ökologischer Aspekte im Hinblick auf umweltorientiertes Fahrverhalten und Tempolimits bzw. auf Lärmbelästigung und -reduktion. Besondere Punkte 6 Potenzfunktionen Intention der Lerneinheit – erfahren, dass der Exponent die Form des Gra­ phen einer Potenzfunktion bestimmt – Die Klassifizierung der Kurvenformen (Parabel, Wendeparabel, Hyperbel) in sinnvollen Zusam­ menhang mit den Exponenten bringen und die Begriffe richtig verwenden – die Symmetrieeigenschaften der verschiedenen Formen kennen Einstiegsaufgabe Die Aufgabe präsentiert einen typischen Alltags­ vorgang, bei dem die verbleibende Lichtenergie bei Verdopplung des Abstandes auf ein Viertel sinkt. Diese Aufgabe regt zunächst zum Probieren an. Durch das Anlegen einer Tabelle kann das Vorgehen systematisiert werden und es können die mathe­ matischen Zusammenhänge verdeutlicht werden. Hilfreich ist hier eine getrennte Betrachtung des Koeffizienten a und des Exponenten. Tipps und Anregungen für den Unterricht Die Ausführungen zu besonderen Punkten spre­ chen in erster Linie Schülerinnen und Schüler an, die voraussichtlich die Mainzer Studienstufe besuchen werden. Wesentlicher Inhalt des Ma­ thematikunterrichts der 11. Klassenstufe ist die Differentialrechnung als erster Zugang in die Analysis. Mit dem Betrachten des Differential­ quotienten bzw. der Ableitungen von Funktionen eröffnen sich elementare Möglichkeiten zur Bestimmung von zum Beispiel Extremwerten oder Nullstellen und damit zum Lösen vielfältiger Anwendungsaufgaben. Der Infokasten gibt eine erste Einführung in die dort benötigte Termi­ nologie und bietet damit auch die Möglichkeit, die Kommunikation über das Verhalten und die Eigenschaften von Potenzfunktionen zu verein­ fachen. Je nach Lerngruppe eignet sich die Be­ handlung des Infokastens entweder binnendiffe­ renziert im Hinblick auf angehende Schüler der MSS oder auch im Klassenverband. Der Einsatz von Funktionsplottern bietet hier zahlreiche An­ lässe für Beobachtungen oder auch zur Lernkont­ rolle, da die meisten Plotter über die Möglichkeit verfügen, die besonderen Punkte von Funktionen anzeigen zu lassen. Aufgabenkommentare 1 bis 3 Die Aufgaben behandeln den Zusammen- hang zwischen gegebenen Funktionsgleichungen und der Form der zugehörigen Graphen. Gleichfalls werden die Symmetrieeigenschaften thematisiert. Einbezogen werden zunächst Funktionen mit posi­ tiven geraden Exponenten, danach mit negativen ganzzahligen Exponenten und wechselnden Koeffi­ zienten a. K 26 2 Potenzen Üben • Anwenden • Nachdenken Tipps und Anregungen für den Unterricht Das < Serviceblatt „Mindmap – Potenzen“, Sei­ te S 24, erleichtert die Übersicht über die Vielzahl an Regeln. Hinweis: Als Übung können die Lernenden weitere Zusammenhänge durch das Einzeichnen von zusätz­ lichen Pfeilen aufzeigen. DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:10 Seite: 27 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 70 – 73 Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 5; 6; 10; 16; 17; 18; 21 Operative Übungen: A 7; 8; 9; 11; 19 Kumulative Aufgaben: A 20 Komplexe Aufgabe: A 18 Anwendungsaufgaben: A 12; 14; 22; 23; 24; Themenfenster Mega und Nano Problemstellungen – offene Aufgaben­ situationen: A 3; 4;13; 15; 20; 21 4 Eine schülergemäße Begründung könnte f­ olgendermaßen lauten: Es ist 2Å = 2 22 = 4 23 = 8 24 = 16 25 = 32 26 = 64 Da die letzte Ziffer eines Produkts durch das Pro­ dukt der letzten Ziffern der Faktoren bestimmt ist, müssen sich bei allen weiteren Potenzen die End­ ziffern 2; 4; 8; 6 in dieser Reihenfolge immer wie­ derholen. Die Endziffer 4 tritt also bei 22; 26; 210; 214 usw. auf. b) Bei der fünften Potenz bildet die letzte Ziffer der Basis die letzte Ziffer des Potenzwertes: 25 = 32 35 = 243 45 = Å 024 55 = 3 Å25 95 = 59 049 ÅÅ5 = Å6Å 05Å 11 Um das Zahlverständnis zu trainieren, sollten die Ergebnisse auch durch Umformung in die Dezi­ malschreibweise überprüft werden. 15 Die Lösung soll nicht mithilfe der Gleichung 0,000 001 · 2 x = 68 000, sondern durch systemati­ sches Probieren mit der „· 2-Taste“ erfolgen. Die Lernenden erhalten so einen Eindruck von der Wachstumsdynamik solcher Funktionen. Die Aufgabe ist unter mehreren Aspekten zu sehen: – Rechenhilfsmittel zum Lösen von Problemstellun­ gen einsetzen, – Umwandlung von Flächeneinheiten, – Kontrollverfahren entwickeln – Das gefundene Er­ gebnis lässt sich mit der Gleichung leicht ­prüfen. – Modellieren – Das verwendete mathematische Rechenmodell muss hinterfragt werden. Es trifft nur anfangs, bei idealen Ausbreitungsbedingun­ gen zu. Später, wenn die Ausbreitung nicht mehr in alle Richtungen erfolgen kann (z. B. wegen en­ gen Buchten), stellt es die Realität nicht mehr dar. – Wachstum mithilfe von Gleichungen beschreiben, – Vorstellungen von Wachstum (Funktionen) ent­ wickeln. Dieser Aspekt wird in Kapitel 5 Exponentialfunktion aufgegriffen und ausgebaut. 20 1,000 000 012 = (1 + 10– 8) 2 = 1 + 2 · 10– 8 + (10– 8) 2. Ein 10-stelliger Taschenrechner rundet auf 1 + 2 · 10– 8. Für die linke Seite ergibt dies: – 8 2 – 8 1 + 2 · 10 – 1 2 · 10 _ __ = = 2 100 000 000 1 –1 10– 8 Die rechte Seite liefert den richtigen Wert 2,000 000 01. Hinweis: Bei einem 8-stelligen Rechner muss die Aufgabe entsprechend angepasst werden: a = 1,000 000 1. Mega und Nano Vergleiche dazu auch den Kommentar zu Maßeinheiten für Riesen und Zwerge, Seite K 21. Planetenwege sind besondere Wanderwege, bei denen entlang der Wanderstrecke ein maßstabs­ gerechtes Modell unseres Sonnensystems dar­ gestellt ist. Meist sind sie im Maßstab 1 : 1 Mil­ liarde erbaut. Damit beträgt die Entfernung Erde – Sonne ungefähr 6 km. Die Planeten sind als Miniaturmodelle entlang der Strecke aufge­ stellt. Der Wanderer erfährt anhand der Wander­ zeit, dass die Abstände zwischen den Planeten mehrere zehntausendmal größer als die Plane­ ten­durchmesser sind und dass die Planeten­ abstände mit zunehmender Sonnennähe immer kleiner werden. Hinweis: Eine Liste und Karte der Planetenwege findet man im Internet unter dem Suchbegriff Planetenwege. Das Thema bietet einen anwendungsbezogenen Hintergrund für vielfältige mathematische Tätig­ keiten. Das neu erlangte Wissen über Potenzen wird vernetzt. Grundwissen aus früheren Jahren wie Umwandlungen und Maßstab wird reakti­ viert. Zusätzlich müssen Modellierungsprozesse durchgeführt werden. Lässt man die Lernenden die Aufgaben des Themen­fensters ohne weitere Tipps bearbeiten, werden sie die Aufgaben mit großem Aufwand möglichst genau bearbeiten. Bei der Bespre­ chung sollte man unbedingt darauf hinweisen, dass dies hier nicht notwendig ist. Die Frage-­ 2 Potenzen K 27 DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:10 Seite: 28 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 73 – 74 stellungen lassen sich überschlägig (auch ohne Taschenrechner!) relativ rasch klären. Dazu müs­ sen auch nicht alle Werte in die wissenschaft­ liche Schreibweise überführt werden: Wenn man als größte Entfernung die Entfernung zwischen zwei benachbarten Planeten annimmt und nicht – wie im Lösungsteil – die Entfernung zwischen Sonne und Pluto, erhält man folgende Abschätzung (Die auf der Randspalte abgebil­dete Skizze hilft.): Neptun (Entfernung von der Sonne): 4,5 · 109 km Uranus (Entfernung von der Sonne): 2,9 · 109 km Entfernung zwischen den beiden Planeten: 1,6 · 109 km Mit der Forderung, die Entfernung zwischen den beiden entferntesten Planeten auf einen Meter festzulegen, ergibt sich der Maßstab 1 : 1 600 000 000. Dieser Maßstab ist unpraktisch und nicht ge­ bräuchlich. Besonders leicht lassen sich die Werte für den Maßstab 1 : 1 000 000 000 bzw. 1 : 2 000 000 000 (alle folgenden Werte in Klam­ mern) angeben. Größte Entfernung: 1,6 km (0,8 km) Geringste Entfernung: 1,5 · 108 km – 1,1 · 108 = 0,4 · 108 km. Im Maßstab 1 : 1 000 000 000 (1 : 2 000 000 000) 0,4 · 108 : 109 = 0,4 · 10– 1 km = 0,04 km = 40 m (20 m). Größter Durchmesser (Jupiter): 1,4 · 105 km = 1,4 · 108 m. Im Maßstab: 1,4 · 108 m : 109 = 1,4 · 10– 1 m = 0,14 m = 14 cm (7 cm). Kleinster Durchmesser (Pluto): 2,3 · 103 km = 2,3 · 106 m. Im Maßstab: 2,3 · 106 : 109 = 2,3 · 10– 3 = 0,0023 m = 2,3 mm (1,15 mm). Damit liegt die Größe deutlich über der Sichtbarkeitsgrenze. Als kleinste mit bloßem Auge sichtbarere Parti­ kelgröße gilt 0,01 mm2, woraus sich die Kanten­ länge mit ca. 0,1 mm ableiten lässt. Somit lassen sich nicht alle Forderungen exakt erfüllen. Kompromisse sind notwendig. Zudem muss für eine realistische Planung eine Gelände­ karte als Grundlage dienen. Typische Gelände­ merkmale (Gewässer, Steilhänge, …) erfordern weitere Kompromisse. Die ungeheuren Entfernungen zwischen Sternen werden deutlich, wenn man den Planetenweg auf den nächsten Fixstern zu erweitern versucht. Das < Serviceblatt „Unser Sonnensystem“, ­Seite S 19, bietet eine schöne Anwendung zu ­großen und kleinen Zahlen. K 28 2 Potenzen Exkurs Pluto Pluto wurde 2006 der Planetenstatus aberkannt. Zur Begründung diente weder seine extravagan­ te Bahn (die ihn inzwischen näher an die Sonne führte als Neptun), noch seine geringe Größe, sondern seine geringe Gravitation. Die anderen Planeten üben so hohe Gravitationskräfte aus, dass kleinere Objekte in ihrer Nähe einverleibt werden und dass sie eine annähernd hügelförmi­ ge Gestalt haben. Die Diskussionen begannen, als immer mehr ähnlich große Objekte in der Nähe des Plutos (Kuiper-Gürtel) gefunden wurden. Darunter auch ein ­größeres im Jahr 2003 (UB 313 mit 2400 km Durchmesser). Dadurch war der Sonderstatus Planet für den Pluto nicht mehr haltbar. Um sich nicht auf eine, auf Dauer vielleicht umstrittene, Mindestgröße einigen zu müssen, wählte man das Kriterium Sauberkeit in der ­näheren Umgebung. Pluto wird seither als Zwergplanet bezeichnet. Dualzahlen Die Dualzahlen wurden bereits in den unteren Jahrgängen eingeführt, um das Stellenwertsys­ tem der Dezimalzahlen durch den Vergleich zu verdeutlichen. Der Kasten führt dies als Wieder­ holung auf und zeigt, dass die Rechenmethoden in der Struktur identisch sind. Wegen der allgegenwärtigen Präsenz digital ar­ beitender Maschinen kommen wir im Alltag nicht umhin, die mit ihnen verbundenen Dualzahlen in unsere Umgangssprache einzubeziehen: Etwa wenn wir über die Daten von Notebooks, Musik­ samm­lungen, über die Übertragungsqualität beim Telefonieren und Fernsehen oder die Über­tragungs­ geschwindigkeit bei Internetrecherchen sprechen. Menschen „verstehen“ aber die Dualzahlen nicht ohne Hilfsmittel. Größere Dualzahlen sind für uns beim Lesen sehr unübersichtlich. Für unser Gehirn sind die langen Zahlenbilder aus Nullen und Einsen nicht geeignet. Die Basis 10 erzeugt leichter erkennbare Zeichenmuster in dem Zahl­ bereich, den wir alltäglich brauchen. Da wir Zah­ len nur im Zehnersystem flüssig sprechen kön­ nen, müssen wir Dualzahlen umrechnen können. Auch das gelingt Menschen nur in einem un­ zureichend kleinen Zahlbereich. Eine sprachlich annähernde Übersetzungsbrücke für die Zahlen beider Systeme durch eine groß­zügige Verwen­ dung des Wortes „Kilo“ bietet die Beziehung 103 = 1000 ≈ 1024 = 210. DO01742602_K02_018_029.indd 25.06.2010 08:54:11 Seite: 29 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 74 Damit lässt sich die technisch notwendige Zah­ lensprache der Dualzahlen notdürftig durch „Pseudo-Dezimalzahlen“ in fassbare Ausdrücke bringen: Kilobyte (1024 Byte), Megabyte, Giga­ byte, Terabyte, … Die Schülerinnen und Schüler gewinnen zugleich eine ausreichende Anschauung für die Größen, die mit diesen Zahlenangaben verbunden sind. „Meine neue Festplatte hat 30 Gigabyte mehr als die alte. Jetzt kann ich 25 % mehr mp3s speichern.“ So lautet ein Pausengespräch in der Mittelstufe. 24 Möchte man die Oberfläche des Blutkörper­ chens nicht über die Kreisfläche berechnen, kann man wie folgt vorgehen: Die Fläche eines Blutkör­ perchens setzt sich näherungsweise aus zwei Quad­ ratflächen zusammen: A = 2 · 8 · 10–6 · 8 · 10–6 · 25 · 109 m2 = 3,2 m2 Der Wert sollte mit der Größe der Tafelfläche ver­ glichen und im Hinblick auf die riesige Anzahl der Blutkörperchen interpretiert werden. 25 a) Die Sichtbarkeitsgrenze liegt bei einer Parti­ kelgröße von ca. 0,01 mm2 = 10–2 mm2. Die Schwebeteilchengröße (Annahme: Korn als angenähertes Quadrat mit der Seitenlänge 10 mm) beträgt 10 · 10– 6 · 10 · 10– 6 m2 = 10– 2 · 10– 2 mm2 = 10– 4 mm2. Es genügt also eine 100-fache Vergrößerung (10– 4 · 102 = 10– 2). b) Aufgrund der eingeschränkten Kenntnisse muss im Modellierungsprozess ein grobes Modell (Würfel) gewählt werden: VW = a 3 = (1 cm) 3 = (104 mm) 3 = 1012 mm3 VS = a 3 = (10 mm) 3 = 1 000 mm3 = 103 mm3 Daraus folgt 109 Körner = 1 000 000 000 Körner. Die Lösung kann auch ohne Formel durch die fol­ gende Überlegung bestimmt werden: Entlang den Grundkanten des Würfels (Länge 1 cm = 104 mm) haben jeweils 103 (104 : 10) Körner Platz. Die unterste Schicht bilden somit 103 · 103 = 106 Körner. Nach oben haben 103 Schichten Platz ¥ ins­ gesamt 103 · 103 · 103 = 109 Körner. Als Anschauungsmaterial zu Verdeutlichung der Winzigkeit eines Feinstaubkornes kann ein mitge­ brachter Kubikzentimeterwürfel dienen. 2 Potenzen K 29 DO01742602_K03_030_037.indd 27.07.2010 09:26:34 Seite: 30 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 76 – 97 3 Wachstumsprozesse Kommentare zum Kapitel Das Kapitel Exponentialfunktion baut auf die Potenz­rechnung auf und erweitert die linearen und quadratischen Funktionen. Oft dient die Exponen­ tialfunktion als Modell, um Wachstumsprozesse abzuschätzen und zu beschreiben. Dabei ist darauf zu achten, dass die Modellhaftigkeit nicht aus dem Blickfeld gerät und die Lösungen immer wieder auf Sinnhaftigkeit in Bezug auf die Realsituation über­ prüft werden. Hierdurch wird der prozessorientierte Kompetenzbereich Modellieren geschult, in dem die Schülerinnen und Schüler reale Wachstumsprozes­ se in das Modell des exponentiellen Wachstums übersetzen. Durch die Darstellung ihrer Ergebnisse sowie durch die Überprüfung und Reflexion ihrer Sinnhaftigkeit werden die prozessbezogenen Kom­ petenzbereiche des Kommunizierens und Argumentierens gefördert. Im Themenbereich der Exponentialfunktion können alle drei Aufgabentypen bearbeitet werden: Die Wiedergabe und Anwendung der Exponential­ funktion in bekannten bzw. abgegrenzten Kontex­ ten (Anforderungsniveau I), Anwendungsaufgaben, bei denen man aus dem Text zu einem Lösungsan­ satz gelangt, der nach einem bestimmten Schema zu bearbeiten ist (Anforderungsniveau II), oder das Lösen komplexer Probleme mit anschließender Reflexion, Schlussfolgerung bzw. Wertung (Anforde­ rungsniveau III). Intention und Schwerpunkt des Kapitels Schwerpunkt des Kapitels ist das Kennenlernen ex­ ponentieller Zusammenhänge und ihres Nutzens zur Beschreibung vieler Wachstumsprozesse sowie ihre grafische Darstellung. In Lerneinheit 1 Wachstum und Abnahme werden diese Begriffe zunächst insbesondere unter wieder­ holenden Aspekten (linea­res Wachstum bzw. lineare Abnahme) eingeführt. Gleichzeitig wird hier schon auf die Grenzen des bisherigen linearen Modells hingewiesen, da viele Vorgänge nur näherungswei­ se linear sind. Lerneinheit 2 Wachstumsfaktor und Wachstumsrate bereitet die eigentliche Exponential­ funktion unmittelbar vor, indem hier Wachstumsfak­ tor und Wachstumsrate eingeführt werden und die Berechnung durch operative Übungen geläufig ge­ macht wird. Lerneinheit 3 Exponentielles Wachstum und Lerneinheit 4 Exponentielle Abnahme themati­ sieren das eigentliche exponentielle Wachstum an­ hand von Sachproblemen zu den Themen Wachstum und Abnahme. In Lerneinheit 5 Exponentialfunktion K 30 3 Wachstumsprozesse wird die Exponentialfunktion sowohl theoretisch als auch eingebunden in Sachzusammenhänge betrach­ tet (vgl. Exempla­rischer Kommentar: Didaktische Leitlinien zum Umgang mit Funktionen in der Schule, Seite K 1). In Lerneinheit 6 Logarithmus wird der Zehnerloga­ rithmus sowie der Logarithmus zu einer beliebigen Basis eingeführt. Zudem wird abgeleitet, dass jeder beliebige Logarithmus mithilfe von Zehnerlogarith­ men berechnet werden kann. Der Zusammenhang zwischen Potenzieren, Wurzelziehen und Logarith­ mieren wird veranschaulicht. Bezug zum Lehrplan Inhaltsbezogener Kompetenzbereich Zahl und Zahlenbereiche: Schülerinnen und Schüler können – Zusammenhänge zwischen Potenzieren, Wurzel­ ziehen und Logarithmieren erkennen, interpre­ tieren und nutzen funktionaler Zusammenhang: Schülerinnen und Schüler können – in Sachsituationen Exponentialfunktionen er­ kennen, von anderen funktionalen Zusammen­ hängen unterscheiden, durch Funktionsterme beschreiben und nutzen (Wachstumsprozesse, Zerfallsprozesse) – Kennzeichnende Eigenschaften der Graphen von Exponentialfunktionen und Zusammenhänge mit dem Funktionsterm beschreiben – in Sachsituationen einfache Exponentialgleichun­ gen lösen (durch systematisches Probieren, grafi­ sches Lösen, Logarithmieren) Weiterführende Hinweise – Das Kapitel ist hierarchisch aufgebaut und sollte daher in der vorgegebenen Reihenfolge behan­ delt werden. – Mit der Mathematik lassen sich viele Fragen des Alltags beantworten. Im Themenbereich Expo­ nentialfunktion werden in den Aufgabenstellun­ gen sehr häufig reale Situationen dargestellt. Die Übersetzung dieser Realsituationen in die Spra­ che der Mathematik bereitet den Schülerinnen und Schülern oft Probleme. Das sorgfältige Lesen der Aufgabenstellung, das Herausfiltern der not­ wendigen Informationen und das Entdecken des mathematischen Modells muss trainiert werden. Es sollte großen Wert darauf gelegt werden, dass die Schülerinnen und Schüler von Anfang an • Fragestellungen mit eigenen Worten wieder­ geben und schriftlich fixieren. DO01742602_K03_030_037.indd 27.07.2010 09:26:34 Seite: 31 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 76 – 78 • notieren, welche Parameter gegeben sind. • überblicken, welche dieser Parameter für die Bearbeitung der Fragestellung überhaupt rele­ vant sind. – Funktionales Denken kann nur mithilfe der rea­ len Welt aufgebaut werden. Wer Funktionen wirklich verstehen will, muss entsprechende Be­ ziehungen zwischen Größen durch Experimente oder die mathematische Analyse von Alltagser­ fahrungen erforschen. Dabei ist es wichtig, die benutzten Modelle und errechneten Ergebnisse kritisch zu hinterfragen. Auftaktseite: Bis ins Unendliche? Die Auftaktseite ermöglicht zwei verschiedene methodisch-didaktische Herangehensweisen an das Thema Exponentialfunktionen. Die linke Seite orientiert sich an alltagsnahen Situa­ tionen, mit denen die Lernenden durch die Medien in Berührung kommen. Die Auseinandersetzung mit dem Diagramm und den Schlagzeilen regt sie zu einer Diskussion über mathematische und reale Betrachtungsweisen der Möglichkeit des unbe­ grenzten Wachstums an. Sie bietet damit Argumen­ tations- und Diskussionsstoff über die Grenzen und Tauglichkeit solcher mathematischen Modelle. Bei der möglichen Diskussion ist darauf zu achten, dass der mathematische Hintergrund der Schlagzeilen bzw. des Diagramms nicht aus dem Blickfeld gerät, dass aber Wachstum in der realen Welt immer be­ grenzt ist. Nähert sich die abhängige Größe einer kritischen Grenze, so versagt das exponentielle Mo­ dell. Mit leistungsstarken und interessierten Schü­ lern können die Nachfolgemodelle – Stagnation, Abnahme oder chaotisches Verhalten – erörtert und so das Bewusstsein auch für die gesellschaftlichen Zusammenhänge gefördert werden. Mittlerweile finden sich auch in den Massenmedien gelegentlich Beiträge zu alternativen Wirtschafts- und Geschäftsmodellen, die zum Teil schon in der Realität erprobt werden. Bei entsprechendem Inte­ resse und Leistungsbereitschaft der Lernenden ist daher ein fächerübergreifendes Projekt zwischen Sozialkunde und Mathematik zum Thema „Grenzen des Wachstums – wie verändern sich die Wachs­ tumsmodelle?“ denkbar. Die rechte Hälfte der Auftaktseite bietet einen mathe­matisch-experimentellen Zugang zum Thema. Das Würfeln mit Heftzwecken lässt sich mit gerin­ gem Material- und Zeitaufwand im Unterricht reali­ sieren. Wenn die Heftzwecken in einer durchsichti­ gen Plastikdose mit genügend großer Grundfläche geschüttelt statt geworfen werden, kann das Ergeb­ nis am Overheadprojektor sichtbar gemacht wer­ den. Die Unterlegung mit einem groben Karoraster erleichtert das Auswählen bzw. übt das Schätzen. Die grafische Darstellung der dabei entstandenen Wertetabellen zeigt den Graphen einer exponenti­ ellen Zunahme (bei Versuchsumkehrung den einer exponentiellen Abnahme). Die Lernenden erkennen schnell, dass der Graph sich deutlich von ihnen bisher bekannten Funktionsgraphen ­(linear, quad­ ratisch) unterscheidet. Sie können schon an dieser Stelle einige Unterschiede beschreiben. Verwendet man auch die Versuchsumkehrung, ist es den Ler­ nenden möglich, Gemeinsamkeiten und Unterschie­ de der beiden Versuchsgraphen zu benennen. Dabei sollte auch auf den Zusammenhang dieser Graphen, nämlich die Möglichkeit der Spiegelung an der Senkrechten durch ihren gemein­samen Schnitt­ punkt, eingegangen werden. 1 Wachstum und Abnahme Intention der Lerneinheit – die Begriffe Wachstum und Abnahme in ihrer ma­ thematischen Bedeutung begreifen – lineares Wachstum bzw. lineare Abnahme er­ kennen – Berechnungen der Zeit und des durchschnitt­ lichen Wachstums durchführen können – lineares Wachstum grafisch darstellen können Die Einheit baut auf Grundkenntnissen über lineare Funktionen aus Klasse 8 auf (siehe Schnittpunkt Schülerbuch 8, Kapitel 7, Lerneinheit 1). Einstiegsaufgabe Die Einstiegsaufgabe führt den Begriff Wachstum (negatives Wachstum = Abnahme) ein. Für die Ler­ nenden drängt sich förmlich die Folgerung auf, dass es sich um einen nahezu linearen Wachstumspro­ zess handelt. Gleichzeitig erkennen sie, dass Linea­ rität in der Realität oft nur näherungsweise auftritt. Tipps und Anregungen für den Unterricht Die einzelnen Elemente der Gleichung yn = y0 + n · d für das lineare Wachstum bzw. die lineare ­Abnahme sollten den Lernenden möglichst anschaulich ver­ deutlicht werden. Wenn ihnen dies klar ist, fällt das Heraussuchen relevanter Parameter und die Über­ setzung in die Sprache der Mathematik auch im exponentiellen Fall erheblich leichter. 3 Wachstumsprozesse K 31 DO01742602_K03_030_037.indd 27.07.2010 09:26:34 Seite: 32 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 79 – 82 Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Anwendungsaufgaben: A 1; 3; 4 Problemstellung – offene Aufgabensituation: A 2 1 Bei dieser Grundaufgabe besteht die größte Schwierigkeit darin, aus den genannten Parametern diejenigen herauszufiltern, die für die Lösung der jeweiligen Teilaufgabe nötig sind. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Die Berechnung der Wachstumsrate sollte an­ fangs mit der Prozentformel erfolgen, da so der Übergang zur formalen Berechnung der Wachs­ tumsrate leichter fällt. – Der Zusammenhang zwischen Prozentzahl, Bruchdarstellung und Dezimalbruch sollte aus­ führlich wiederholt werden, da dies die Berech­ nung des Wachstumsfaktors erleichtert. – Das < Serviceblatt „Wachstums-Trimino“, Seite S 25 bietet eine spielerische Übung, um die Zu­ sammenhänge von q (größer oder kleiner als 1) und Wachstum bzw. Abnahme zu festigen. Es kann in Einzel- oder Partnerarbeit gelöst werden. 2 Bei den Überlegungen zu weiteren Beispielen für lineares Wachstum bzw. lineare Abnahme sollte darauf geachtet werden, dass sich die Schülerinnen und Schüler schnell von der „Wasserproblematik“ aus Aufgabe 1 lösen und so auch andere Möglich­ keiten suchen und finden können, z. B. Temperatur­ zunahme, Erdaushub. 4 Die Berechnungen aus den Teilaufgaben a) und b) stellen keine größeren Schwierigkeiten dar. Bei Teilaufgabe c) sollte auf den Unterschied zwischen linearem Wachstum und näherungsweise linearem Wachstum eingegangen werden. 2 Wachstumsfaktor und Wachstumsrate Intention der Lerneinheit In dieser Lerneinheit wird auf Kenntnisse der Pro­ zent- und Zinsrechnung aus Klasse 7 und 8 zurück­ gegriffen. – die Wachstumsrate mithilfe von altem und neuem Wert berechnen – mithilfe der Wachstumsrate den Wachstumsfak­ tor berechnen und umgekehrt – aus gegebenen Situationen die Wachstumsrate und den Wachstumsfaktor bestimmen – Prozentangaben in ihrer Abhängigkeit vom Grundwert einschätzen Einstiegsaufgabe Im ersten Teil der Einstiegsaufgabe werden zu­ nächst Kenntnisse der Prozentrechnung reaktiviert. Er sollte den Schülerinnen und Schülern daher kei­ ne Schwierigkeiten bereiten. Die zweite Teilaufgabe verdeutlicht sehr anschaulich, dass die prozentuale Steigerung abhängig vom alten Wert ist. Außerdem wird klar, dass sie nicht die Summe der Einzel­ steigerungen ist. Die Begriffe Wachstumsrate und Wachstumsfaktor ergeben sich für die Schülerinnen und Schüler nicht von selbst, obwohl ihnen die da­ hinter stehende Mathematik schon geläufig ist. K 32 3 Wachstumsprozesse Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2 Operative Übungen: A 5 Kumulative Aufgaben: A 4 Anwendungsaufgaben: A 3 3 Bei Teilaufgabe a) führt die Betrachtung der reinen Prozentangaben zu der Annahme, dass die Entwicklungsländer einen erheblich größeren Energieverbrauch haben als die USA, welches ein Trugschluss ist. Mit dem Bearbeiten der weiteren Teilaufgaben wird diese Fehlannahme schrittweise richtig gestellt. Daher sollte nach der Bearbeitung der Teilaufgabe d) noch einmal auf Teilaufgabe a) eingegangen werden und somit auf die Abhängig­ keit der Prozentangaben von ihren Grundwerten aufmerksam gemacht werden. 5 Der Graph in Teilaufgabe a) führt zu der Ver­ mutung, dass es sich um näherungsweise lineares Wachstum handelt. Teilaufgabe b) geht noch ein­ mal auf den Zusammenhang von altem Wert und Wachstumsrate ein. 3 Exponentielles Wachstum Intention der Lerneinheit – die Begriffe Anfangswert, Wachstumsfaktor und Wachstumsperiode sowie deren Bedeutung in der Wachstumsformel kennen – den Wert nach n Perioden, den Anfangswert oder den Wachstumsfaktor berechnen können – wissen, dass Generationszeit den Wachstums­ faktor q = 2 bedeutet – den Unterschied zwischen linearem, quadrati­ schem und exponentiellem Wachstum kennen DO01742602_K03_030_037.indd 27.07.2010 09:26:34 Seite: 33 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 82 – 84 Einstiegsaufgabe Die Einstiegsaufgabe greift die Grundgedanken der Auftaktseite wieder auf. Der Unterschied zu linea­ rem Wachstum ist in Tabelle und Graph deutlich zu erkennen. Schwierig wird für die Lernenden die Einbindung des Wachstumsfaktors und der Wachs­ tums­periode (Jahre) in die Formel. Die Überlegun­ gen, welche die Lernenden anstellen, um von der Tabelle zu einer Formel zu gelangen, können im An­ schluss an die Einstiegsaufgabe reflektiert werden und somit einen Übergang zum Lehrtext schaffen. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Bei der Behandlung der Formel für exponentiel­ les Wachstum ist es wichtig zu verdeutlichen, dass der Exponent n immer für die Anzahl der Wachstumsperioden steht. Eine Periode kann ein Tag, eine Stunde, eine Minute usw., aber auch 15 Sekunden, 20 Tage, 3 Jahre usw. sein. Dies ist für die Schülerinnen und Schüler nicht immer klar. – Im Zusammenhang mit exponentiellem Wachs­ tum von Geld wird oft auch die Zinseszinsformel verwendet. Den Schülerinnen und Schülern sollte verdeutlicht werden, dass diese keine zusätzliche Formel darstellt, sondern nur eine Variation der Formel für exponentielles Wachstum mit anders gewählten Variablen für das Kapital ist. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2 a), b) Operative Übungen: A 2 c), d); 3 Kumulative Aufgaben: A 4 Anwendungsaufgaben: A 5; 6 3 Bei dieser operativen Übung ist darauf zu ach­ ten, die Tabelle bei Teilaufgabe a) so anzulegen, dass vor dem eigentlichen Versuchsbeginn noch vier weitere Wachstumsperioden eingetragen wer­ den können. In der Teilaufgabe b) entsteht der charak­te­ristische Graph der Exponentialfunktion, der in Lern­einheit 5 Exponentialfunktion unter funk­ tionalem Aspekt ausführlich behandelt wird. Eine Beschreibung dieses Graphen ist die Vorbereitung für Aufgabe 4; Teilaufgabe c) lässt sich sowohl mit­ hilfe des Graphen als auch durch die Fortführung der Tabelle lösen. 4 Die Aufgabe grenzt exponentielles Wachstum von linearem Wachstum ab. Die Schülerinnen und Schüler erkennen zumeist rasch die entscheidenden Kriterien. Um aber auch schwächeren Schülerinnen und Schülern diese wichtige Klassifikation nahezu­ bringen, sollte die Aufgabe in der Stunde bespro­ chen werden. 5 Die rechnerischen Ergebnisse von Teilaufgabe a) sollten kritisch hinterfragt werden. Damit trägt sie zur Förderung prozessbezogener Kompetenzen, z. B. dem mathematischen Argumentieren und Kommunizieren, bei. Hier kann ggf. ein Bezug zur Auftaktseite hergestellt werden, falls dort die Problematik der Grenzen des Wachstums angesprochen wurde. In Teilaufgabe b) müssen die von den Schülerinnen und Schülern berechneten Prozentangaben in eine mathematische Darstellungsform übertragen wer­ den. Dadurch wird die prozessbezogene Kompetenz des Darstellens trainiert. In diesem Zusammenhang bietet sich eine Diskussion über andere Darstel­ lungsmöglichkeiten an, z. B. Kreisdiagramm. An die­ ser Stelle ist der Einsatz eines Tabellenkalkula­tions­ programms, z. B. MS-Excel, sinnvoll. 4 Exponentielle Abnahme Intention der Lerneinheit – exponentielle Abnahme als negatives Wachstum erkennen – Berechnungen zur exponentiellen Abnahme ­sicher durchführen – die Halbwertszeit als Wachstumsfaktor q = 0,5 kennen – den Unterschied zwischen linearer und exponen­ tieller Abnahme beschreiben können Einstiegsaufgabe Die Bearbeitung der Einstiegsaufgabe führt schon nach wenigen Schritten zu der Erkenntnis, dass es sich nicht um eine lineare Abnahme, sondern wohl um eine exponentielle Abnahme handelt. Den Schü­ lerinnen und Schülern wird schnell klar, dass die Wachstumsrate im Gegensatz zum exponentiellen Wachstum nicht addiert, sondern subtrahiert wer­ den muss. Die Einsicht, dass mathematisch gesehen nie der Endwert null erreicht werden kann, sollte in der Diskussion gefördert werden, da dies eines der wesentlichen Unterscheidungsmerkmale zwischen linearer und exponentieller Abnahme ist. 3 Wachstumsprozesse K 33 DO01742602_K03_030_037.indd 27.07.2010 09:26:35 Seite: 34 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 84 – 86 Tipps und Anregungen für den Unterricht – Exponentielle Abnahme sollte nicht als eigen­ ständiger Fall verstanden werden, sondern als exponentielles Wachstum mit negativer Wachs­ tumsrate. Hier bietet sich zur Vertiefung das < Serviceblatt „Tandembogen: Wachstum“, Seite S 26 an. – Gerade bei exponentieller Abnahme kommen „unhandliche“ Wachstumsperioden (z. B. Halb­ wertszeit 5 Tage) vor. Hier sollte sehr genau verdeut­licht werden, wie man durch Wurzelzie­ hen von solchen Wachstumsperioden auf die Berech­nung einfacherer Wachstumsperioden (z. B. 1 Tag) gelangen kann. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2 Operative Übungen: A 4 Kumulative Aufgaben: A 5 Anwendungsaufgaben: A 3; 6 2 Da bei dieser Grundaufgabe kein Anfangswert gegeben ist, ist es sinnvoll, von 100 % oder 100 g auszugehen. In Teilaufgabe b) gibt es grundsätz­ lich zwei Möglichkeiten zur Lösung. Zum einen, indem man die Anzahl der im gesuchten Zeitraum liegenden Halbwertszeiten berechnet und zum an­ deren, indem man den Zerfallsfaktor für einen Tag er­mittelt. 3 Zur Lösung der Aufgabe bietet sich ein Anfangs­ wert von 100 % an. Während Teilaufgabe a) noch durch das Fortführen der Wertetabelle zu lösen ist, muss man zur Lösung der Teilaufgabe b) gezielt probieren. Dies fördert die prozessbezogene Kom­ petenz des Problemlösens. 5 In dieser kumulativen Aufgabe werden lineare und exponentielle Abnahme in den Teilaufgaben a) und b) gegenübergestellt. Die Überlegungen in Teilaufgabe c) geben wesentliche Argumentations­ hilfen für die Lösung der Teilaufgabe d). Gleichzeitig wird hiermit der prozessbezogene Kompetenzbe­ reich des Argumentierens gefördert. 6 Diese Anwendungsaufgabe zeigt eine prakti­ sche Möglichkeit der Anwendung der exponen­ tiellen Abnahme, auch wenn die barometrische Höhenformel erheblich komplizierter ist. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, auf die Grenzen und den Sinn eines Modells einzugehen. K 34 3 Wachstumsprozesse 5 Exponentialfunktion Intention der Lerneinheit – die wesentlichen Charakteristika der Exponen­ tial­funktion und der erweiterten Exponential­ funktion kennen – den Graphen einer Exponentialfunktion zeichnen und wesentliche Merkmale erkennen und be­ schreiben können – mithilfe der Funktionseigenschaften aus gegebe­ nen Werte­tabellen die Funktionsgleichung ent­ wickeln – Unterschiede zwischen linearem, quadratischem und exponentiellem Wachstum kennen – gegebene Graphen der jeweiligen Funktionsglei­ chung zuordnen können Einstiegsaufgabe Die Einstiegsaufgabe führt zu den Wertetabellen von vier Exponentialfunktionen. Die Wertetabellen I bis III thematisieren das Wachstum, Wertetabelle IV eine Abnahme. Mithilfe der anhand der Auftaktsei­ te erarbeiteten Vorstellungen können die Schülerin­ nen und Schüler selbstständig oder nach Anleitung die Funktionsgleichung erkennen und den zugehöri­ gen Graphen zeichnen. Dabei treten Gemeinsamkei­ ten und Unterschiede deutlich hervor. Alternativer Einstieg Alternativ kann auch mithilfe einer DGS, wie es zum Beispiel im Schülerbuch auf Seite 87 (Kasten) be­ schrieben wird, begonnen werden. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Wurde die Exponentialfunktion gemäß der Auf­ taktseite noch nicht dargestellt, kann dies nach dem Aufstellen der Wertetabellen nachgeholt werden. Hierzu finden sich auch Übungen auf dem < Serviceblatt „Tabelle und Graph“, Seite S 27. Eine weitere Festigung kann durch Einsatz des < Serviceblattes „Exponentialfunktionsdomi­ no“, Seite S 28 erreicht werden. – Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: entwe­ der man beginnt mit der etwas komplizierteren, aber den Schülerinnen und Schülern schon aus vorangegangenen Lerneinheiten bekannten, er­ weiterten Formel y = c · a x oder mit der „einfa­ chen“ Exponentialfunktion y = a x. Zum Heraus­ arbeiten der charakteristischen Eigenschaften bietet sich der Beginn mit der „einfachen“ Expo­ nentialfunktion an. – Auf den < Serviceblättern „Wachstumslauf“, Sei­ te S 29 bis S 31, findet sich ein Spiel, das alle im Kapitel behandelten Themen aufgreift. So kön­ nen in Schülergruppen die Begriffe Wachstum, Abnahme, Generationszeit, Halbwertszeit sowie Aufgaben dazu wiederholt werden. DO01742602_K03_030_037.indd 27.07.2010 09:26:35 Seite: 35 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 86 – 88 Die letzten beiden Kärtchen setzen eine Behand­ lung der Lerneinheit 6 Der Logarithmus, Schüler­ buchseite 89 – 91, voraus. Ist diese nicht erfolgt, sollten sie von der Lehrperson vor Beginn des Spieles aussortiert werden. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2 Operative Übungen: A 3; 5; 6; 11 Kumulative Aufgaben: A 4; 10 Komplexe Aufgaben: A 7 Anwendungsaufgaben: A 8; 9 3 Die Aufgabe geht auf den Zusammenhang des Faktors q und des Kehrwertes _q1 ein. Dieser Zusammenhang muss deutlich hervorgehoben und von den Schülerinnen und Schülern verinnerlicht worden sein, wenn ein tieferes Verständnis der Eigenschaften von Exponentialfunktionen erreicht werden soll. Es bietet sich daher an, die Lernenden selbst solche Aufgaben entwickeln und bearbeiten zu lassen. 4 In dieser Aufgabe werden exponentielles, quad­ ratisches und lineares Wachstum gegenübergestellt. Es werden die prozessbezogenen Kompetenzberei­ che Kommunizieren und Argumentieren angespro­ chen. Teilaufgabe c) dient dazu, die unterschiedli­ chen Eigenschaften der Funktionen hervorzuheben. Wichtig ist insbesondere die Erkenntnis, dass Aus­ sagen wie etwa „Quadratische Funtionen wachsen immer schneller als lineare Funktionen.“ nicht gel­ ten. Durch ein gleichzeitiges Betrachten verschiedener Funktionstypen wird insgesamt das Verständnis funktionaler Zusammenhänge und Abhängigkeiten unterstützt und gefestigt. Es bietet sich an, die Aufgabe zunächst in Partner­ arbeit zu lösen und im Anschluss die Ergebnisse an der Tafel zu sammeln und zu systematisieren. Exponentialfunktion und DGS Mithilfe des Computers können die Parameter der Funktionsgleichung leicht variiert werden. Die Auswirkungen sind als Veränderung des Graphen sofort sichtbar. Damit lassen sich Funk­ tionen leichter untersuchen und Fragestellungen, wie sie im Schülerbuch vorgeschlagen sind, be­ antworten. Insofern ermöglicht der Computer die Entdeckung von Eigenschaften von Funktions- typen und damit eine Vertiefung vorhandener Grundvorstellungen. Hinweise zur Erstellung der für die Bearbeitung des Kastens Exponentialfunktion und DGS notwen­ digen Datei mithilfe des Programms GEONExT (Download unter http://www.geonext.de): Å. Zunächst werden zwei horizontale Geraden konstruiert. 2. Auf die erste Gerade wird ein in a umbenannter Gleiter gesetzt. Auf die zweite Gerade wird eben­ falls ein Gleiter mit der Bezeichnung c gesetzt. 3. Nun wird die Berechnung der Funktion X(a)^x*X(c) eingegeben. 4. Durch das Verschieben der Gleiter a und c las­ sen sich die Parameter der Exponentialfunktion variieren. 6 Bei dieser operativen Übung besteht der Trick darin, sich auf zwei x-Werte, nämlich 0 und 1, zu konzentrieren. Setzt man diese in die Funktions­ gleichungen y1 bis y8 ein, ist die Zuordnung der sieben Graphen verhältnismäßig einfach. 7 Die Aufgabe ähnelt in groben Zügen Aufgabe 6. Da hier zwei Punkte gegeben sind, muss die Funk­ tionsgleichung rechnerisch erarbeitet werden. Grundlegende Voraussetzung hierfür sind elemen­ tare Kenntnisse der Potenzrechenregeln. Teilaufga­ be e) leistet einen wesentlichen Beitrag zur Förde­ rung des prozessbezogenen Kompetenzbereichs Argumentieren, da hier die Schülerinnen und Schü­ ler begründen müssen, warum zwei Punkte zur Be­ stimmung der Exponentialfunktion ausreichen. Dies ist deswegen der Fall, weil eine (erweiterte) Exponentialfunktion y = c · ax durch die zwei Para­ meter a und c eindeutig bestimmt ist. Für x = 0 er­ hält man y = c · a0 = c · 1 = c; für x = 1 erhält man y = c · a1 = c · a und kann daraus a berechnen. 9 Bei dieser Aufgabe ist es sinnvoll, von 100 % oder 1 g als Startwert auszugehen. 10 Zur Bewältigung dieser kumulativen Aufgabe sind elementare Kenntnisse der Potenzrechnung notwendig. Eine Begründung der Beobachtung ist nur dann möglich: Verschiebt man den Graphen um 1 nach links (also x + 1 statt x), so verdoppelt sich der Funktionswert an jeder Stelle, denn 2 x + 1 = 2 · 2 x. 3 Wachstumsprozesse K 35 DO01742602_K03_030_037.indd 27.07.2010 09:26:35 Seite: 36 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 88 – 93 11 Ähnlich wie bei Aufgabe 7 a) ist es relativ ein­ fach, mithilfe der x-Werte 0 und 1 die Funktions­ gleichung für Kultur A und Kultur B zu bestimmen. Wenn die Schülerinnen und Schüler verinnerlicht haben, dass x für die Zeit steht, ist Teilaufgabe b) leicht zu erläutern: x = – 1 ist der Zeitpunkt eine Stunde vor Beobachtungsbeginn, entsprechend x = – 2 . 6 Der Logarithmus Intention der Lerneinheit – wissen, dass der Exponent zu einer gegebenen Basis und Zahl Logarithmus heißt – eine Exponentengleichung in eine Logarithmus­ gleichung umformen können und umgekehrt – Zehnerlogarithmus und allgemeinen Logarith­ mus kennen und unterscheiden – den gesuchten Exponenten in Exponentialglei­ chungen mit dem Logarithmus berechnen kön­ nen – den Logarithmus zu einer beliebigen Basis mit­ tels Zehnerlogarithmen berechnen können Einstiegsaufgabe Diese praxisnahe Sachaufgabe bietet unterschiedli­ che Lösungsansätze. Zunächst kann sie näherungs­ weise graphisch gelöst werden. Allerdings lassen sich durch weiterführende Fragestellungen höhere Anforderungen an die Genauigkeit der Lösungen stellen. Damit stellt sich die Frage nach einem rech­ nerischen Lösungsverfahren hoher Genauigkeit. Die Suche nach der Anzahl der Jahre bedeutet, dass der Exponent in einer einfach gehaltenen Exponen­ tialgleichung gesucht ist. Die bisherigen Umformun­ gen führen nicht zu einer Lösung der Gleichung. Nach Einführung des Logarithmus und der zuge­ hörigen ersten Umformungen wird die Gleichung lösbar. kürzt wird und der Zehnerlogarithmus (dekadische Logarithmus) mit lg. Dagegen findet sich auf zahl­ reichen im Umlauf befindlichen Taschenrechnern die Abkürzung log für den Zehnerlogarithmus. Dies führt leicht zu Verwechslungen, wenn es nicht the­ matisiert wird. Empfehlenswert ist hier auch der Einsatz eines projizierbaren Taschenrechners (für den Overheadprojektor) falls diese Ausstattung vor­ handen ist. Auch die unterschiedlichen Reihenfolgen bei der Eingabe müssen erörtert werden. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­ sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, zu­ grunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4; 5 Operative Übungen: A 6; 7; 8; 9; 10; 11 Kumulative Aufgaben: A 12; 13 Komplexe Aufgaben: A 14 Anwendungsaufgaben: A 12; 13; 14 4 Hier lässt sich die Faustformel zur Verdoppe­ lungszeit einsetzen. 12 und 13 Es bietet sich an, hier vor dem Rechen­ weg eine Schätzung, möglichst mit Begründung durchführen zu lassen, um die häufigen Fehlein­ schätzungen exponentieller Prozesse zu thematisie­ ren. 13 Die Unterscheidung zwischen linearer Abnahme um 10 % des ursprünglichen Wertes und exponenti­ eller Abnahme sollte thematisiert werden. Üben • Anwenden • Nachdenken Aufgabenkommentare Tipps und Anregungen für den Unterricht Das < Serviceblatt „Radioaktivität“, Seite S 32 bietet Anwendungsaufgaben zur Berechnung des Loga­ rithmus und zum Ablesen anhand des Funktions­ graphen. Im Umgang mit dieser Rechnung müssen die ent­ sprechenden Tasten auf den in der Lerngruppe vor­handenen Taschenrechnern erkundet werden. In zahlreichen Lerngruppen sind unterschiedliche Mo­ delle in Gebrauch. Hier ist es wichtig, die vorkom­ menden Tastenbezeichnungen zu recherchieren und ihre Bedeutung und Handhabung zu vermitteln. Zu beachten ist, dass im mathematischen Sprachge­ brauch der allgemeine Logarithmus mit log abge­ K 36 3 Wachstumsprozesse Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 2; 3; 24; 25 Operative Übungen: A 1; 6; 7; 10; 16; 18; 19; 20; 21; 22; 23; 24; 27 Kumulative Aufgaben: A 4; 5; 26 Anwendungsaufgaben: A 8; 9; 11; 12; 13; 14; 15; 17; Kasten auf Seite 94 DO01742602_K03_030_037.indd 27.07.2010 09:26:36 Seite: 37 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 93 – 96 4 Diese kumulative Aufgabe dient dazu, lineares von exponentiellem Wachstum abzugrenzen. Teil­ aufgabe c) lässt sich sowohl mithilfe der Tabelle aus a) als auch mit dem Graphen aus Teilaufgabe b) lösen. Bevölkerungswachstum – Deutschland Der Kasten beschäftigt sich mit der Problematik der Wachstumsprognosen. Im Vergleich der er­ rechneten Werte mit den realen Zahlen fallen ein paar markante Stellen auf. Nämlich 1921, 1946, 1986 und 1996. Dabei sollte im Gespräch auf wichtige Faktoren, wie z. B. 1. und 2. Weltkrieg, „Pillenknick“, Wiedervereinigung, eingegangen werden. 8, 10, 12 bis 15 Für die Berechnung der Zeit bieten sich generell zwei Wege an. Zum einen lässt sich die Zeit unter Zuhilfenahme einer Gleichung mit dem Logarithmus berechnen, zum anderen durch gezieltes Probieren mittels einer Tabelle. Wird die Zeit mithilfe des Logarithmus bestimmt, ist es wich­ tig, auf genaue Formulierungen der Antwort zu ach­ ten, da man häufig keine ganzzahligen Ergebnisse hat. Hier sollte das sinnvolle Runden noch einmal thematisiert werden. 11 Die Teilaufgaben a) und b) sind verhältnismäßig einfach mittels Wachstumsformel zu lösen. Ledig­ lich Teilaufgabe c) erfordert ein vertieftes Verständ­ nis über die Bedeutung der Wachstumsperioden und deren Umrechnung. 18 – 20 Diese operativen Übungen erfordern und fördern ein vertieftes Verständnis der charakteristi­ schen Eigenschaften der Exponentialfunktion. 3 Wachstumsprozesse K 37 DO01742602_K04_038_048.indd 25.06.2010 10:28:24 Seite: 38 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 98 – 119 4 Sachrechnen Kommentar zum Kapitel Mit dem zehnten Schuljahr schließt der Ausbildungsabschnitt der Sekundarstufe I. Der Übergang in die berufliche Ausbildung oder eine weiterführende Schule steht bevor. Die Lerneinheiten des Kapitels Sachrechnen haben das Ziel, die in den Jahren zuvor erarbeiteten Kenntnisse in einem gestrafften Kompendium zur Wiederholung und als eine Art „Fitnesstraining“ für den Abschluss zusammenzufassen. Die Lehrtexte sind kurz gehalten und motivieren. Sie erklären nur wenige neue Begriffe und Inhalte. Sie zeigen stattdessen effiziente Wege, Standardaufgaben zu bearbeiten. Die Aufgabensammlungen halten sich nicht mit Einstiegsübungen auf, sondern gehen nach wenigen Standardtypen zu komplexer strukturierten Sachaufgaben über. Etliche davon, besonders in den Lerneinheiten zu Sparformen und Krediten, sind an Problemstellungen orientiert, die den Schülerinnen und Schülern im späteren Alltag oder in der Berufsausbildung begegnen. Weniger Aufgaben als sonst dienen der innermathematischen Betrachtungsweise. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Untersuchen und Beurteilen von Daten eingeräumt, das nur zögerlich in die Praxis des Schulunterrichts aufgenommen worden ist. Die Methoden waren den Lehrkräften nicht vertraut und die Relevanz für den beruflichen Alltag wurde erst langsam deutlich. Mittlerweile gehören statistische Argumentationsweisen zum Alltag und haben neben den „traditionellen“ Themen ihren Platz im Gebiet Sachrechnen gefunden. Das Kapitel stellt die Bestimmung der wichtigsten Kennwerte in den Mittelpunkt und vermittelt klare Methoden für das Beurteilen der Daten in ihrem Kontext. Intention und Schwerpunkt des Kapitels Zins- und Zinsrechnung sowie Spar- und Kreditformen stehen im Mittelpunkt der ersten Kapitelhälfte. Die bereits in vorangehenden Schuljahren erworbenen Kenntnisse werden in realitätsnahen Aufgabenstellungen wieder aufgegriffen. Der Komplexitätsgrad ist dem Ausbildungsstand entsprechend hoch. Die Themen sind so ausgewählt, dass sie bereits auf die Erfahrungswelt der jungen Menschen in der Berufsausbildung zielen. Die zweite Hälfte zum Thema Daten fasst Vorwissen über Verteilungen von Daten zusammen. Die Schülerinnen und Schüler trainieren, Datenmengen mit standardisierten Verfahren auf ihre Kennwerte zu untersuchen und verlässliche Aussagen über die Datenverteilung und Strukturen machen zu können. K 38 4 Sachrechnen Bezug zum Lehrplan Leitidee Daten und Zufall: Die Schülerinnen und Schüler können – Statistische Daten aus Quellen herauslesen, darstellen und interpretieren Auftaktseite: Abrechnen – Hochrechnen Die Auftaktseiten setzen gleich zu Beginn links oben den Impuls (Orientierung): Mathematik kommt im Alltag vor. Aufgezählt werden die häufigsten Situationen, die auch im Kapitel aufgegriffen werden: Rechnungen, Diagramme, Statistiken und Tabellen. Mit Beispielen illustriert die linke Seite, welche Inhalte zu den Formen gehören können. Ein Kassenbon mit impulsgebender Aufgabenstellung und ein Foto zur sofortigen Erfassung des Bezugs ordnen das Sachrechnen dem Thema Mobilität zu, das für die Lernenden einen hohen Stellenwert hat. Das darunter platzierte Diagramm vermittelt drastisch den Anstieg der Benzinpreise von 1950 bis 2004. Der darunter zitierte Zeitungs­artikel repräsentiert das allgemein verbreitete hilflose Jammern mit der Frage: „Wo führt das noch hin?“ Die zumindest vorläufige Antwort gibt der Kassenbon: Benzin wird noch teurer. Der Kassenzettel gibt den Anstoß, das Sammeln von Daten zu untersuchen. Wie Daten gesammelt werden können, die besser gesicherte Aussagen über zukünftige Entwicklungen oder andere Strukturen zulassen, finden die Schülerinnen und Schüler auf der rechten Hälfte der Auftaktseiten dargestellt. Wieder befinden sich oben die Impulse zur Daten­ erhebung, angrenzend daran ein angedeuteter Frage­bogen und ein passendes Balkendiagramm, das eine Auswertung anbietet. Kritische Schülerinnen und Schüler können überlegen, ob das Diagramm für eine Auswertung der Häufigkeiten besser strukturiert sein könnte und sich für einen anderen Diagrammtyp entscheiden. Zu noch weiter gehenden Interpretationen und Aktionen werden sie durch die anknüpfenden Aufgaben am unteren Seitenrand motiviert. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass ihnen in diesem Kapitel bereits bekannte mathematische Arbeitstechniken im Zusammenhang mit Alltags­ situationen erneut begegnen. DO01742602_K04_038_048.indd 25.06.2010 10:28:25 Seite: 39 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 98 – 101 1 Zinsrechnen und Zinseszins 1 und 2 Grundaufgaben der Zinsrechnung werden Intention der Lerneinheit Die Zinsrechnung wird anhand typischer Aufgabenmuster wiederholt. variiert. Die zu vergleichenden Sparverträge von Aufgabe 2 zeigen eine Zahlenspielerei. Erst durch Nachrechnen erschließt sich, dass es sich um identische Angebote handelt. Einstiegsaufgabe Der Unterschied zwischen einmaliger Verzinsung und Zinseszins wird aufgezeigt. Tipps und Anregungen für den Unterricht In Klasse 8 haben die Schülerinnen und Schüler gelernt, das Kapital nach einem Jahr (K1) mithilfe des Zinsfaktors q zu berechnen. ·q Anfangskapital ·q Kapital nach einem Jahr ·q deutung. Die Schülerinnen und Schüler werden darauf aufmerksam gemacht, dass sie alternative Finanzierungsmöglichkeiten suchen und gegen­ einander abwägen können. In diesem Fall lohnt sich die Barzahlung mit Skontoabzug deutlich. 4 In Teilaufgabe c) wird zur Bestimmung des Zinssatzes nach der Formelumstellung die vierte Wurzel verlangt. Kapital nach einem Jahr Dieses Verfahren sollte zunächst wiederholt werden, denn der Zinsfaktor ist der Schlüssel zum Verständnis der Zinseszinsrechnung und ihrer Formel. Wird die Multiplikation mehrfach ausgeführt, kann damit das Geldwachstum über mehrere Jahre beschrieben werden. Die Erweiterung der oberen Visualisierung unterstützt das Verständnis für die Berechnungen der Zinseszinsrechnung. Anfangskapital 3 Die Aufgabenstellung hat eine praktische Be- Kapital nach zwei Jahren Die obigen Ausführungen sind auch Grundlage für das Verständnis und die Erarbeitung der Formeln für das Zuwachs- und das Ratensparen. Das < Serviceblatt „Zinseszins – Schritt für Schritt: rechne und verstehe“, Seite S 33 bietet entsprechende Aufgaben. Das < Serviceblatt „Zinseszins – mit dem Computer: einfach genial“, Seite S 34, zeigt die Vorteile eines Rechenblattes bei der Zinseszinsrechnung. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5 im Serviceband 9 zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 4 a); 7 a) Operative Übungen: A 2; 3; 4 b), c); 6; 7 b) Kumulative Aufgaben: A 8 Anwendungsaufgaben: A 1; 2; 3; 4; 6; 7; 8 Problemstellungen – offene Aufgabensituationen: A 5 5 Die Zinserträge in Teilaufgabe a) wären mit 33,8 % und 34,0 % kaum unterschiedlich. Deshalb ist das Entscheidungskriterium die unterschiedliche Anlagedauer. Vor der Berechnung zu Teilaufgabe b) sollten die Schüler den Zinssatz schätzen. Im Anschluss lohnt es sich, die Aufgabe zu variieren und nach dem Zinssatz zu fragen, bei dem sich das Kapital in fünf bzw. 20 Jahren verdoppelt. 6 und 7 Die Grundaufgaben werden in einen komplexeren Kontext gestellt. Die Vertragslaufzeiten weichen vom Einjahresrhythmus ab und sind dadurch schwieriger zu vergleichen. 8 Es ist heute üblich geworden, zeitliche Abläufe der Kapitalentwicklung in Rechenblättern von Tabellenkalkulationen darzustellen. Die Parameter lassen sich so schnell ändern und die Einflüsse auf die Finan­zen überprüfen. Ergänzt durch Diagramme, die sich sofort an veränderte Tabellenwerte anpassen, kann dieses Vorgehen einen besseren Überblick funktionaler Zusammenhänge ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler können die Methoden zur Bestimmung der Verdoppelungszeit mit ihren Berechnungen in Aufgabe 5 vergleichen. 4 Sachrechnen K 39 DO01742602_K04_038_048.indd 25.06.2010 10:28:25 Seite: 40 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 102 – 103 2 Zuwachssparen und ­Raten­sparen Intention der Lerneinheit Zuwachssparen und Ratensparen sind weit verbreitete, seit langer Zeit bekannte und verlässliche Sparformen. Alle Einzelheiten lassen sich mit den mathematischen Kenntnissen von Zehntklässlern bearbeiten. Mit der Erarbeitung der Besonderheiten trainieren sie mathematische Fertigkeiten, hauptsächlich der Gleichungslehre und der Potenzrechnung. Zugleich erwerben sie Kenntnisse, die ihnen helfen, andere Sparformen in ihren Strukturen erkennen und beurteilen zu können. Einstiegsaufgabe Für beide Sparformen wird ein Beispiel vergleichend zur Diskussion gestellt. Die Vor- und Nachteile lassen sich anhand der vollständigen Angaben schrittweise ohne weitere Anleitung herausarbeiten. Tipps und Anregungen für den Unterricht Die Konditionen für Sparformen ändern sich im Verlauf einiger Jahre. Die Banken bieten je nach der Entwicklung des Kapitalmarkts bestimmte Formen stärker an und nehmen andere zurück. Es macht den Unterricht wirklichkeitsnäher, wenn nach der Einführung in das Thema die Schülerinnen und Schüler beauftragt werden, lokale Bank- und Sparkassenfilialen aufzusuchen und sich direkt im Gespräch mit Beratern zu informieren. Die Aufarbeitung im Unterricht in Arbeitsgruppen und Kurzreferaten bleibt für alle Beteiligten spannend. Die Lehrkräfte erfahren so, wie sich die Argumentationen der Banken von Jahr zu Jahr ändern. Die kritische Einordnung und Bewertung der Angebote schaffen die Arbeitsgruppen nicht immer allein. Die Begriffswelt der Banken ist sehr differenziert, für schulische Betrachtungen zu überladen. Für die Rückführung auf bekannte mathematische Strukturen und Begriffe wird die Hilfe der Lehrkraft benötigt. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5 im Serviceband 9 zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 5 a) Operative Übungen: A 2; 3; 4, 5 b), c); 6; Komplexe Aufgaben: A 7 Anwendungsaufgaben: alle 1 bis 3 Die ersten drei Aufgaben trainieren Berechnungen für das Zuwachssparen entsprechend dem Lehrtext und dem ersten Beispiel der Lerneinheit. In zusätzlichen Fragen nach gleichwertigen Sparformen mit festem Zinssatz wird auf die vorange­ K 40 4 Sachrechnen hende Lerneinheit zurückgegriffen. Die Aufgaben lassen sich besonders anschaulich mithilfe des < Serviceblattes „Zuwachssparen – Schritt für Schritt: rechne und verstehe“, Seite S 35 bearbeiten. Die Visualisierung über das Operatorschema hilft, die vergleichsweise komplexe Fragestellung zu verstehen. 4 Die Zielrichtung dieser Aufgabe zum Zuwachssparen, einen bestimmten Betrag zu einem vorgegebenen Zeitpunkt zur Verfügung zu haben, weicht vom Muster der vorangehenden Aufgaben ab. Sie entspricht aber einer häufigen Problemstellung in der Alltagswelt und sollte deshalb im Unterricht nicht ausgelassen werden. 5 Bundesschatzbriefe vom Typ B sind Zuwachssparverträge. Die Zinssätze sind nur Beispiele. Sie werden für jede Ausgabe von der Bundesfinanzagentur neu festgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler können selbst die aktuellen Informationen recherchieren, z. B. unter [www.deutsche-finanzagentur.de]. 6 Wenn die Aufgabe zum Ratensparen mit der Formel bearbeitet wird, ist ein Taschenrechner mit Editierfunktionen sehr nützlich, um den Tipp­auf­ wand in Grenzen zu halten. Wie am Rand des Schü­ lerbuches vermerkt, kann hier sehr gut mit einer Tabellenkalkulation gearbeitet werden. Es empfiehlt sich, hierbei nicht die Formel zu benutzen, sondern iterativ zu arbeiten: Kn = (Kn – 1 + R) · q. Die Tabelle lässt damit schnelle Veränderungen der Anfangs­ bedingungen und Vergleiche verschiedener Ange­ bote zu. Bei dieser Aufgabe kann das < Serviceblatt „Ratensparen – Schritt für Schritt: rechne und verstehe“, Seite S 36 zum Einsatz kommen. Auch hier wird mithilfe des Operatorschemas visualisiert. Das < Serviceblatt „Ratensparen – mit dem Computer: einfach genial“, Seite S 37, bietet wiederum Material zur Erarbeitung am Computer. 7 Hier arbeitet man sinnvoll mit der Formel. Nach der Fertigstellung der Aufgabe ist eine Variation für die Arbeit mit einer Tabellenkalkulation möglich: „Welchen Wert hätte der Zinssatz haben müssen, damit Frau Stahl die Sparsumme bereits nach vier Jahren bei gleicher Sparrate erreicht hätte?“ Diese Frage können Zehntklässler nicht durch Umstellen der Formel lösen. Ein gezieltes Suchen mithilfe der Tabellenkalkulation oder auch mit einem leistungsfähigen Taschenrechner ist ein angemessener Weg. Durch konsequente Fortsetzung des Verfahrens kann eine vorgegebene Genauigkeit erreicht werden. DO01742602_K04_038_048.indd 25.06.2010 10:28:25 Seite: 41 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 103 – 105 Exkurs Sparformen Zuwachssparen und Ratensparen sind sehr konservative Anlageformen mit geringen Renditen (Zinserträge abzüglich der Kosten, etwa Konto­ führungsgebühren). Finanzdienstleister und Banken raten daher immer wieder zur Anlage in Aktienfonds, die in unterschiedliche Aktien und andere Geldanlageformen investieren. Durch die Streuung des Kapitals auf unterschiedliche Aktien wird die Gefahr von Kursverlusten minimiert, gleichzeitig werden aber auch die höheren Renditen des Aktienmarktes erzielt. Selbst staatlich geförderte Anlageformen (Stichwort Riester-Rente), sehen die Anlage in Aktienfonds bzw. gemischten Fonds vor. Dem Vorteil langfristig höherer Renditen steht allerdings immer die Gefahr deutlicher Wertschwankungen, bis hin zu Kapitalverlusten, gegenüber. Das Risiko der Schwankungen ist dann besonders kritisch, wenn auf ein fest datiertes Ziel hin gespart wird, etwa die Ablösung eines auslaufenden Kredites oder die Teilfinanzierung eines Bauvorhabens. Ein starker Einbruch auf den Aktienmärkten, wie z. B. die Immobilienkrise 2007/08 in den USA, die sich auch in Europa zu einer Bankenkrise ausweitete, kann auch bei Aktienfonds innerhalb weniger Wochen zu hohen Wertverlusten führen, die dann in mehreren Jahren erst wieder ausgeglichen werden – einem Zeitraum, den man etwa bei der Hausfinanzierung nicht zur Verfügung hat. Bei der privaten Rente wird daher dazu geraten, in frühen Jahren risikobewusste, langfristige Anlageformen zu wählen und später die erzielten Kursgewinne bzw. das Mindestsparziel in festverzinsliche Anlagen umzuschichten. 3 Darlehen Intention der Lerneinheit – die Zusammenhänge der Größen bei einer jähr­ lichen Schuldentilgung erkennen und verstehen – die Kalküle zur Erstellung eines Tilgungsplanes anwenden – einen Tilgungsplan mit einem Tabellenkalkula­ tionssystem erstellen und in verschiedenen Diagrammen visualisieren Einstiegsaufgabe Die Schülerinnen und Schüler sollten über die Möglichkeiten einer Kreditaufnahme wie über Tilgungsarten Bescheid wissen. Informationen dazu bieten das Internet, die Banken und die Bausparkassen. Hier sollte aber nicht nur über Zinsen, Laufzeiten und Tilgungsraten gesprochen werden, sondern auch über tragbare Belastungen und die Gefahren einer Überschuldung. Ein Musteranschreiben an ein Bankinstitut zur Vorbereitung eines Erkundungsauftrags sowie ein Beispiel für einen Erkundungsleitfaden finden sich in mathematik lehren, Heft 134, Erhard-FriedrichVerlag, Seelze 2006, Mathe-Welt, Seite 13. Ein erster Tilgungsplan kann anhand des < Ser­ viceblattes „Tilgung – Schritt für Schritt: rechne und verstehe“, Seite S 38, das eine den Lernenden bereits bekannte Veranschaulichung bietet, erarbeitet werden. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Mit dem < Serviceblatt „Tilgung – Schritt für Schritt: rechne und verstehe“, Seite S 38, kann eine Schuldentilgung für die ersten drei Jahre mit den Schülerinnen und Schülern übersichtlich erarbeitet werden. Das Schema erweitert die bekannten Darstellungen zum Ratensparen und zur Zinseszinsrechnung. – Vor dem Einsatz eines Tabellenkalkulationsprogramms < Serviceblatt „Tilgung mit dem Computer: einfach genial“, Seite S 39, sollten Teile eines Tilgungsplanes händisch erstellt werden. Nur so kann das Verständnis über die Zusammenhänge der relevanten Größen (Restschuld, Rückzahlungsrate, Zinsen, …) gefördert werden. Siehe hierzu das < Serviceblatt „Tilgungsplan“, Seite S 40. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5 im Serviceband 9 zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 4 a) und b) Operative Übungen: A 3 a) Kumulative Aufgaben: A 2 a) Komplexe Aufgaben: A 4 d) Anwendungsaufgaben: alle Problemstellungen – offene Aufgabensituationen: A 4 c) und e) 1 bis 4 Das schrittweise Berechnen eines Teils eines Tilgungsplans mit dem Taschenrechner ist ­Voraussetzung für das Verstehen der mathematischen Zusammenhänge. Eine übersichtliche Darstellung in einer Tabelle fördert das Verständnis. Die Tabelle kann aus einem Tabellenkalkulationsprogramm kopiert und den Lernenden zur Verfügung gestellt werden. 4 Sachrechnen K 41 DO01742602_K04_038_048.indd 25.06.2010 10:28:26 Seite: 42 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 105 – 107 Aufgabenkommentare Tilgungsplan mit dem Computer Mit dem Werkzeug einer Tabellenkalkulation lassen sich realistische Tilgungspläne auch mit langen Laufzeiten schnell erstellen. Interessante Zusatzfragen können ohne viel Rechenaufwand beantwortet werden, beispielsweise: Wie viel Euro Zinsen müssen insgesamt bezahlt werden? Das < Serviceblatt „Tilgung mit dem Computer: einfach genial“, Seite S 39, unterstützt die Aufstellung eines Tilgungsplanes und gibt Hinweise zur Erstellung von Diagrammen. 4 Diagramme Intention der Lerneinheit Die fünf wichtigsten Diagrammtypen werden in Erinnerung gerufen und ihre Eigenschaften in Aufgabenbeispielen gegenübergestellt. Einstiegsaufgabe Die beiden Beispieldiagramme stehen für die wichtigste Unterscheidung. Das Kreisdiagramm zeigt die anteilmäßige Verteilung der Karnevalsgegner, Fans und Unentschlossenen. Das Balkendiagramm zum Thema Knabbereien veranschaulicht absolute Werte für den Pro-Kopf-Verbrauch. Die Aufgabenstellung, alternative Darstellungen zu benutzen, lenkt die Aufmerksamkeit der Lernenden auf diesen Unterschied und spricht weiteres Wissen über unterschiedliche Diagrammtypen an. Tipps und Anregungen für den Unterricht Das Gefühl von Unsicherheit, das vermutlich die Mehrzahl der Menschen mit dem Begriff Statistik verbindet, fördert auch eine reichliche Produktion von veröffentlichten Texten. Etliche behandeln das Thema dieser Lerneinheit, den richtigen oder falschen Umgang mit Diagrammen. Ein Klassiker darunter ist die gut lesbare und auch amüsante Abhandlung „So lügt man mit Statistik“ von Walter Krämer. Es ist für interessierte Schüler des 10. Jahrgangs gut lesbar. Internetbeiträge berichten von erfolgreichen Schulprojekten auf der Grundlage dieses Taschenbuches. K 42 4 Sachrechnen Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5 im Serviceband 9 zugrunde. Operative Übungen: A 1; 3; Kasten Tipps und Tricks bei Diagrammen Kumulative Aufgaben: A 2; 4; 5 Anwendungsaufgaben: A 1; 2; 4; 5 1 Die Unterscheidung von relativen und absoluten Datenangaben wird abgefragt. 2 Zu einer Aufzählung von Ausbildungsberufen gibt die Datentabelle jeweils die Höhe der Ausbildungsvergütungen für „West“ und „Ost“ an. In dem geforderten Säulendiagramm können die Datenpaare für jeden Beruf als gruppierte Säulen nebeneinander dargestellt werden. Der Tabelle folgend sind die Diagrammeinträge nach der Höhe der Westvergütungen abfallend sortiert. Im fertigen Diagramm fällt deutlicher als in der Tabelle auf, dass die Stellung des Kfz-Mechatronikers im Osten von der im Westen abweicht. Falls dies besonders herausgehoben werden soll, können die Säulendia­ gramme durch zusätzlich eingetragene Liniendiagramme ergänzt werden. Die sich überkreuzenden Linien machen die Abweichung sofort kenntlich. Der Vergleich der absoluten Differenzen lässt sich durch den visuellen Eindruck grob erfassen. Der prozentuale Unterschied ist dem Auge nicht so leicht zugänglich. Für eine verlässliche Information ist die Ergänzung der Tabelle durch die zusätzlich berechneten Angaben und ein neues Diagramm sinnvoll. 3 Etliche Fragen wirft die Umkehrung der Fragestellung auf: „Habe ich solch einen Graphen schon einmal gesehen?“ bzw. „Kenne ich einen Vorgang, der diesen Graphen erzeugt?“ Die Schülerinnen und Schüler müssen den Graph analysieren, z. B. die Teilung der horizontalen Achse feststellen. Eine erste Assoziation zu den Monaten eines Jahres ist möglich. Der Verlauf des Graphen ist als unterschiedlich starker Anstieg bis zu einem Hochpunkt und einem schnelleren Abstieg zu beschreiben. Nach dem mathematischen Vorgehen folgt die Verknüpfung mit einem realen Vorgang, also eine Art Umkehrung des Prozesses der Modellbildung. Es könnten z. B. die Verkaufszahlen eines neu auf den Markt gebrachten modischen Artikels dargestellt sein. Die Lernenden sollten Spaß an der Aufgabe haben. DO01742602_K04_038_048.indd 25.06.2010 10:28:26 Seite: 43 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 107 – 109 4 Diese Aufgabe ähnelt Aufgabe 2. Die zu vergleichenden Datenmengen sind auf unterschiedliche Weise vorgegeben. Sie müssen zunächst in einem gemeinsamen Diagramm dargestellt werden. Ein Säulendiagramm kann dem Muster aus Aufgabe 2 folgen. Für ein Balkendiagramm kann die Form des gegenüberliegenden Balkendiagramms wie in Beispiel b) der Seite 106 nützlich sein. 5 Die absoluten Angaben für die bereitgestellten Energiemengen lassen sich aus den Angaben des Kreisdiagramms berechnen, weil im Aufgabentext das Gesamtvolumen angegeben ist. Das nebenstehende Säulendiagramm schlüsselt die erneuerbaren Energien in die beitragenden Bestandteile auf. Dies sind bereits Prozentangaben. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich bewusst machen, dass die Bezugsgröße – der Grundwert – geändert werden muss, um ein gesondertes Kreisdiagramm darstellen zu können. Deshalb ist es in Präsentationen für den Betrachter manchmal verwirrend, zwei aufeinander bezogene Kreisdiagramme betrachten zu müssen. Die in der Aufgabenstellung gewählte Darstellung ist dagegen eindeutig. Tipps und Tricks bei Diagrammen Der erste visuelle Eindruck ist bei der Betrachtung von Diagrammen entscheidend. Nur wenn anschließend eine genauere Analyse der Darstellung folgt, wird ein eventuell voreiliger Eindruck oder sogar Trugschluss zurechtgerückt. Deshalb ist es in nahezu allen Publikationen gang und gäbe, die Achseneinteilung für den optischen Eindruck zu manipulieren. Die Grenze zwischen der Hervorhebung von Details und einer beabsichtigten Täuschung ist unscharf. Der Kasten unterrichtet die Schülerinnen und Schüler über die Methoden, die Werteachse zielgerichtet einzuteilen. Im letzten Beispiel kommt eine Manipulation der Rechtsachse hinzu. Die zunächst in Jahresschritten steigende Skalierung der Achse macht zur letzten Säule einen Sprung von sieben Jahren. Wie die Schülerinnen und Schüler anhand der ersten Daten nachprüfen können, ist die Entwicklung der Reisekosten annähernd linear. In diesem Diagramm scheint sie dagegen stark ansteigend zu sein. 5 Daten auswerten Intention der Lerneinheit Datenerhebungen sind den Schülerinnen und Schülern aus vielfältigen Beispielen bekannt, z. B. aus Umfragen, Messprotokollen und Tabellen der gesellschaftskundlichen Fächer. In dieser Lerneinheit werden die mathematischen Methoden bereitgestellt, um die Datenmengen unterschiedlicher Quellen nach einheitlichen Kriterien auf typische Merkmale zu untersuchen. Dazu gehören der Zentralwert und die Quartile als Kennwerte der explorativen Datenanalyse sowie auch der analytische Begriff des Mittelwerts. Als eine besonders sinnfällige Methode, charakteristische Eigenschaften einer Datenmenge darzustellen, wird der Boxplot vorgestellt. Siehe hierzu auch den Exemplarischen Kommentar: Die Kennwerte, Seite K 44. Die Inhalte der Lerneinheit sind in vorangehenden Schuljahren bereits erarbeitet worden. Hier werden sie in einer für ältere Schüler angemessenen Knappheit zusammengeführt und auch auf typische, komplexere Aufgabenstellungen vielfältiger Themenbereiche angewendet. Einstiegsaufgabe Die Tabelle mit Daten über die Mitgliederentwicklung eines Sportvereins ist mit einer klaren Aufgabenstellung verbunden. Die in den vorangehenden Schuljahren erarbeiteten Methoden, Datenmengen durch Kennwerte zu beschreiben, werden zusammengefasst. In der Gesamtschau, ohne herausgehobene Strukturkennzeichen, lässt sich die Zahlenmenge nicht sofort sinngebend erfassen. Zunächst wird die Tabelle in Zeilen – Mitgliederbereiche – und Spalten – die Reihung nach Jahreszahlen – aufgelöst. Jeder einzelne Bereich soll durch bekannte Kennwerte beschrieben werden. Der Anstoß, dass der Verein im Fitnessbereich mit einer angestrebten Mitgliederzahl kalkuliert, führt zum Interpretieren der Kennwerte und Prüfen der Kalkulation. Die Mitgliederzahlen sind im Soll und seit zwei Jahren rückläufig. Vergleiche der Bereiche untereinander werden nicht angesprochen, dafür bietet sich eine Fortsetzung der Analyse an, z. B. anhand einer Veranschaulichung durch Diagramme wie in der vorangehenden Lerneinheit. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Es gibt unterschiedliche Methoden, die Werte der Quartile zu bestimmen. Dies ist zu berücksichtigen, wenn mit graphischen Taschenrechnern oder Tabellenkalkulationen im Unterricht gearbeitet wird. Die Werte stimmen bei Datenmengen von geringem Umfang nicht immer 4 Sachrechnen K 43 DO01742602_K04_038_048.indd 25.06.2010 10:28:26 Seite: 44 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 109 – 110 überein. Bei großen Datenmengen sind die Unter­schiede zu vernachlässigen. – Die Bezeichnungen Zentralwert und Median stehen für denselben Begriff. Die Schülerinnen und Schüler werden in der Anleitung für ihren Taschen­ rechner oder bei der Recherche im Internet auf beide Begriffe stoßen. < Serviceblatt „Daten in Diagrammen darstellen“, ­Seite S 41. Exemplarischer Kommentar Die Kennwerte Die Auswertung einer Datenerhebung ist eine Form der Interpretation. Interpretieren heißt in diesem Zusammenhang, eine inhaltliche Aussage, eine kontextbezogene Aussage mit den Daten begründet in Verbindung zu bringen. Dazu müssen die Daten zu einer Typisierung durch Kennwerte verdichtet werden. Im Mathematik­ unterricht wird eine Anzahl von Kennwerten benutzt, mit deren Hilfe zu sehr unterschiedlichen Kontexten verlässliche Aussagen gemacht werden können. Maximum, Minimum und Spannweite drücken die Grenzen eines durch die Erhebung erfassten Bereiches aus. Es wird dadurch keine Struktur ­innerhalb des erfassten Bereiches beschrieben. Diese Kennwerte können von herausragender Bedeutung sein, z. B. wenn bei technischen Neu­ent­ wicklungen durch Praxiserhebungen heraus­ge­fun­ den werden soll, welchen Tempe­ratur­schwan­kun­ gen sie in der Praxis ausgesetzt sein werden. Zentralwert und Mittelwert entstammen unterschiedlichen Methoden, Mittelungen für eine Stichprobe anzugeben. Der Mittelwert bezeichnet das arithmetische Mittel, bei dem alle Angaben durch die Größe ihres Wertes gewichtet werden. Eine metrische Anordnung der Daten wird vorausgesetzt. Der Zentralwert bezieht sich nur auf eine geordnete Reihenfolge aller Daten und zeigt den in der Rangfolge mittleren Wert an. Eine metrische Skalierung ist nicht nötig. (Ein Überblick über verschiedene Skalierungen wird im Exemplarischen Kommentar Auf die Skala kommt es an!, Seite K 77, Serviceband 7 gegeben.) Bei Verteilungen ohne hervorstechende Eigenschaften, z. B. bei Symmetrie oder gleichmäßiger Anordnung, liegen Mittelwert und Zentralwert nahe beieinander. Verteilungen mit deutlichen Ausreißern oder Häufungen von Daten am Rande der Verteilung ergeben oft, dass Zentralwert und Mittelwert deutlicher voneinander abweichen. K 44 4 Sachrechnen Der Zentralwert ist ein ziemlich stabiler Wert bei singulären Veränderungen. Hinzufügen oder Streichen von wenigen Daten beeinflussen ihn gering. Er kann nur stark schwanken, wenn er an der Schwelle einer Werteveränderung liegt. Der Mittelwert dagegen kann stark schwanken, wenn ein einzelner, aber herausragender Wert zur Erhebung hinzukommt oder gestrichen wird. Der Mittelwert beinhaltet mehr Informationen über die Datenerhebung als der Zentralwert. Aus der Kenntnis des Umfangs der Datenerhebung und des Mittelwerts lässt sich auf den Gesamtwert schließen. Wenn im Restaurant von einer Gruppe mit zehn Gästen bekannt ist, dass sie durchschnittlich 13,25 € bezahlt haben, muss der Kellner 10 · 13,25 € = 132,50 € zur Kasse bringen. Umgekehrt wird der Gesamtbetrag oft auf die Teilnehmenden umgelegt. Jeder zahlt den Mittelwert. Allein die soziale Kontrolle sorgt dafür, dass stark ungerechte Belastungen vermieden werden. Der Mittelwert allein sagt nichts über die Abweichungen innerhalb einer Erhebung aus. Oberes und unteres Quartil weisen den Bereich für eine mittlere Merkmalsausprägung aus. Sie umfassen mindestens 50 % der erhobenen Werte. Extreme Werte außerhalb fallen dabei nicht ins Gewicht. Mithilfe der Boxplots werden bis auf den Mittelwert alle benutzten Kenndaten eingängig visualisiert. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5 im Serviceband 9 zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 3; 6; 11 Operative Übungen: A 2; 4; 5; 7; 8; 12; 13; 14 Kumulative Aufgaben: A 10 Komplexe Aufgaben: A 9 Anwendungsaufgaben: A 4; 5; 10; 11 1 bis 3 Die Techniken zur Bestimmung der Kennwerte werden eingeübt und in Aufgabe 2 erste Vergleiche durchgeführt. Aufgabe 3 zeigt den Lernenden, dass der Zentralwert meist stabil ist, wenn sich Werte am Rande der geordneten Liste ändern. Der Mittelwert ändert sich ein wenig, Minimum und Maximum sehr stark. 4 Die Aufgabe bringt einen Diskussionsanlass in den Unterricht. Zentralwert und Mittelwert drücken deutlich verschiedene Sichtweisen aus. Die sehr hohen Einkommen des Geschäftsführers und der Büro­ kauffrau heben den Mittelwert auf einen Betrag, der mit allen anderen Beschäftigten kaum etwas zu DO01742602_K04_038_048.indd 25.06.2010 10:28:27 Seite: 45 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 110 – 112 tun hat. Der Median weist im Gegensatz dazu auf das Minimum der Einkommensskala, da die Minijobkräfte in der Mehrheit sind. Letztlich kann man aus der Gesamtheit der vorliegenden Kennwerte erkennen, dass eine außergewöhnliche Verteilung vorliegt, für die weitere Untersuchungen und Beschreibungen notwendig sind. 5 Die Abweichungen der Tageseinnahmen vom Zentralwert betonen die deutlichen Schwankungen. Für die geforderten Berechnungen für die letzten beiden Tage vor Weihnachten ist der Zentralwert nicht hilfreich. Mithilfe des Mittelwertes ist dieser Aufgabenteil lösbar. 6 bis 8 und 10 Aufgabe 6 zeigt erneut das stabile Verhalten des Zentralwerts bei Änderungen am Rande liegender Werte. Die Sichtweise wird in Aufgabe 7 umgekehrt, indem nach Änderungen der Daten zur gezielten Beeinflussung von Mittelwert und Zentralwert gefragt wird. Die Lernenden können ihre Erfahrungen aus den vorangehenden Übungen einbringen und durch gezieltes Probieren unterschiedliche Lösungen finden. Wenn z. B. der ursprüngliche Wert 1,5 durch 0,6 ersetzt wird, sind Zentralwert und Mittelwert gleich. Dass dadurch die Reihung der Werte etwas geändert wird, ist ohne Bedeutung. In der ähnlich aufgebauten Aufgabe 8 ist die geforderte Schätzung nur sinnvoll zu bearbeiten, wenn die Lernenden den Kontext erweitern und ihre Kenntnisse der lokalen Kino-Eintrittspreise einbringen. In Aufgabe 10 können sich die Verantwortlichen auf den Mittelwert verlassen und damit die Zuschauerzahl auf die gesamte Saison hochrechnen. Allerdings müssen sie zusätzlich den Zeitplan mit den lokalen Besonderheiten abgleichen. Wenn es besondere Anlässe gibt, wie z. B. Stadt­ feste oder Bauarbeiten, taugt der Mittelwert nicht zur Abschätzung zukünftiger Ereignisse. 9 Die Schülerinnen und Schüler zeigen hier, ob sie die Zusammenhänge zwischen den Strukturen der Verteilungen und den Kennwerten verstanden haben. Routinemäßig bestimmen sie meist den Mittelwert und, wenn es ihnen nicht zu umständlich ist, auch den Zentralwert. Damit haben sie in den meisten Fällen auch ein aussagekräftiges Werkzeug an der Hand. Für die Daten über die Längen der Schulwege können kontextbezogen alle Kennwerte etwas aussagen. Das Maximum ist sicherlich der entscheidende Wert, wenn Termine für gemeinsame Veranstaltungen außerhalb der normalen Schulzeiten gesucht werden. Eine sehr große Spannweite kann ausdrücken, dass die Lernenden für schulische Aufgaben zu Hause unterschiedlich viel Zeit zur Verfügung haben. Für die Monatsumsätze in Teilaufgabe b) ist der Mittelwert landläufig der Vergleichswert, zumal damit indirekt auch das Gesamteinkommen beschrieben wird. Die Anzahl der Wertmarken in Teilaufgabe c) unterliegt so großen Schwankungen, dass nach den Ursachen vor Ort gesucht werden sollte. Die Postleitzahlen in d) dagegen machen auch dem Außenstehenden kenntlich, woher die Mehrzahl der Beschäftigten kommt. Es gibt zwischen den Zahlen selbst keine Anordnung, sie lassen sich aber nach der Häufigkeit ihres Auftretens ordnen. 11 Die Aufgabe übt das Lesen und Vergleichen von Boxplots. Das Zahlenmaterial ist übersichtlich und vielleicht provozierend. Das Thema reizt zur Diskussion und kann Anlass für ein Unterrichtsgespräch sein. Der mathematische Anteil der Auseinandersetzung sollte Formulierungen enthalten wie z. B.: „Der Quartilabstand zeigt, dass mindestens 50 % der Mädchen Ausgaben in Höhe von …“ oder „Weniger als 25 % der Jungen …“. 12 Schülerinnen und Schüler, die es sich einfach machen wollen, können sich auf die Bestimmung der Zentralwerte durch Abzählen beschränken. Die weiteren Beschreibungen, untere und obere Quartile, gleiche Minima und Maxima lassen sich auch sehr schnell bestimmen. 13 und 14 Die funktionalen Abhängigkeiten der Kennwerte bei Änderungen der Randwerte werden wie in den ersten Aufgaben des Kapitels angesprochen. Für Aufgabe 14 müssen Sonderfälle betrachtet werden, wie z. B. dieser: 4; 4; 4; 6; 6; 6. 6 Daten beurteilen Intention der Lerneinheit Die Beurteilung von Daten mithilfe der erarbeiteten Kennwerte rückt in den Mittelpunkt. Die Lerneinheit schließt damit direkt an die vorangehenden Übungen an. Die Schülerinnen und Schüler lernen, die Kennwerte auf den Sachverhalt zu beziehen und zu angemessenen konkreten Aussagen zu kommen. Boxplots, die charakteristische Eigenschaften einer Verteilung oft gut darstellen, werden in sprachliche Beschreibungen umgesetzt. Eine Anregung zur Gruppenarbeit sowie die hierzu benötigten Daten finden sich auf dem < Serviceblatt „Qualitätskontrollen“, ­Seite S 42. 4 Sachrechnen K 45 DO01742602_K04_038_048.indd 25.06.2010 10:28:27 Seite: 46 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 112 – 114 Einstiegsaufgabe Bis auf die auffälligen Ausreißer 0 SMS und 240 SMS in Klasse 10 a erschließen sich die Strukturen der beiden Datenerhebungen nicht auf den ersten Blick. Die Anleitung, Zentralwerte und Mittelwerte zu bestimmen, hilft weiter. Für die Klasse 10 b sind die beiden Werte nahezu gleich, für die Klasse 10 a aber erkennbar unterschiedlich. Weiterhin ist für Klasse 10 a der Mittelwert größer als der Zentralwert, in der Klasse 10 b ist es umgekehrt. Die geforderte Erklärung der Unterschiede wird den Schüle­ rinnen und Schülern an dieser Stelle vielleicht noch nicht sofort möglich sein. Ein zweiter Blick und die Erinnerung an den Ausreißer mit 240 SMS und auch noch einen weiteren mit 53 SMS rufen in Erinnerung, dass Zentralwerte von der Ausprägung der Randwerte wenig abhängen, Mittelwerte dadurch aber sehr beeinflussbar sind. Damit leitet die Einstiegsaufgabe zur Beurteilung der Daten durch Kennwerte über. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5 im Serviceband 9 zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 6; 7 Operative Übungen: A 2; 3; 5; 8 Kumulative Aufgaben: A 4 Komplexe Aufgaben: Kasten Diagramme und ihre Wirkung Anwendungsaufgaben: A 2; 4; 5; 6 1 und 2 Minimum, Maximum und Quartilabstand werden in den Vordergrund gestellt und ihre Nutzung als Beurteilungskriterien dargestellt. Der sprachliche Umgang mit diesen Kriterien wird eingeübt durch Vorgabe der Muster in den Aufgabenformulierungen: 50 % der Zehntklässler … näher beieinander als …, ein Viertel der Achtklässler …, Daten sind weiter gestreut als … Exemplarischer Kommentar Boxplots sprachlich umsetzen 3 Ein Gegenbeispiel schafft Klarheit: 1; 1; 5; 5; 5; 5; Dem geübten Auge gibt ein Boxplot auf einen Blick einen umfassenden Eindruck von der Datenverteilung. Alle Kennwerte, bis auf den Mittelwert, sind eingetragen und ihre Relationen zueinander erkennbar. Dem ungeübten oder dem schwächeren Schüler erschließen sich diese Zusammenhänge nicht sofort. Ein Leseschema hilft, die wichtigen Zusammenhänge zu formulieren und auf diesem Weg zu Bewusstsein zu bringen. Gleichermaßen ist es geeignet, die Informationen geordnet und verständlich Zuhörern vorzutragen, denen die Grafik nicht vorliegt. Ein mög­ liches Leseschema kann so aufgebaut sein: – Vorinformationen: Art und Maßeinheiten der Daten – Bereich der auftretenden Daten: Minimum, Maximum, Spannweite – Mittelwerte: Zentralwert und, falls zusätzlich bekannt, das arithmetische Mittel – Lage der Mittelwerte: grobe Einteilung „in Richtung … verschoben“, „ungefähr in der Mitte“ – Quartile und Quartilabstand: Lage der Quartile, Quartilabstand, Lage und relative Größe des Kernbereichs – vorläufige statistische Aussagen mithilfe des Kernbereichs: „Mindestens 50 % der … haben die Eigenschaft …“. – entsprechend Aussagen über die Randbereiche: „Höchstens ein Viertel …“. – falls gewünscht, zum Abschluss eine eigene inhaltliche Interpretation oder Stellungnahme. 4 Die Klassenbildung in Teilaufgabe c) greift ein K 46 4 Sachrechnen 5; 5. Noch krasser wirkt für Lernende: 5; 5; 5; 5; 5. wichtiges Werkzeug wieder auf, mit dem eine große Datenmenge mit vielen verschiedenen Werten leichter ausgewertet werden kann. Erst durch das Zusammenfassen zu Klassen kann ein Diagramm die spezifischen Eigenschaften erkennbar machen. Dem Betrachter präsentieren die nicht vorbereiteten Daten hingegen ein wenig strukturiertes Bild. 5 und 6 Die Erstellung und Analyse von Boxplots kommt zum Verfahren der Beurteilung hinzu. Die neu erwarteten Beurteilungsschritte werden durch die Teilaufgaben angestoßen. Die bisherigen Krite­ rien werden nicht mehr vollständig ausformuliert. Die Schülerinnen und Schüler sollten nun so weit sein, nach einem eingeübten aber nicht zu starren Schema die Untersuchungen durchführen und sprachlich angemessen wiedergeben zu können. 7 Das Vergleichen von verschiedenen Datenmengen steht im Vordergrund. Diese gehören thematisch zusammen und entsprechen einander in der Datenstruktur. Jede Datenmenge muss dazu einzeln nach den bekannten Methoden untersucht werden, bevor ihre Kennwerte miteinander verglichen werden können. Die Befragung einer Zielgruppe und der Vergleich mit einer größeren von der ersten unabhängigen Kontrollgruppe ist ein typisches statistisches Verfahren, um verlässliche Kenntnisse über die Zielgruppe zu erhalten. Hier bietet es sich an, die Schülerinnen und Schüler nach Beispielen aus der Praxis recherchieren und berichten zu lassen. DO01742602_K04_038_048.indd 25.06.2010 10:28:27 Seite: 47 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 114 – 116 8 In dieser Aufgabe werden grafische Daten verg- 4 Die Problemstellung macht die Aufgabe inte- lichen. Kriterien und Methoden unterscheiden sich nicht von den vorangehenden Aufgaben. Die Kennwerte sind aber leicht zu benennen. Die Aufgabe eignet sich daher besonders gut für Kurzvorträge, um das freie Sprechen über mathematische Themen zu üben. ressant. Wie wirkt es sich aus, wenn man auf ein Sparziel hinarbeitet und sich zwischendurch selbst etwas „ausleiht“? Die Rechen-Ergebnisse zeigen, dass durch das zwischenzeitliche Abheben immerhin 26,25 € Zinsen verlorengehen. Diagramme und ihre Wirkung ... Der Kasten ergänzt die Informationen des Kastens „Tipps und Tricks bei Diagrammen“ von Seite 108. Die dargestellten Verzerrungen und Täuschungen sind mittlerweile anscheinend die Regel – nicht die Ausnahme – bei grafischen Darstellungen in den Printmedien. Hier werden die Schülerinnen und Schüler zusätzlich zu Tricks mit den Manipulationen der Achsen besonders auf die Täuschung durch die Vermischung der Dimensionen aufmerksam gemacht. In der Grafik zum CO2-Ausstoß sollen eindimensionale Größen dargestellt werden, die Formen sind aber räumliche Gebilde. Die Menschen setzen dies intuitiv durch den Vergleich der Volumina um und gewinnen einen falschen Eindruck. Die unterschiedlich großen Kinderwagen zeigen dies noch etwas drastischer. Die Aufgabe für die Lernenden, eine Werbegrafik zu erstellen, wird vor diesem Hintergrund zu einer Aufgabe mit offenem Ausgang. Wie sollen die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe „richtig“ lösen? Üben • Anwenden • Nachdenken Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5 im Serviceband 9 zugrunde. Grundaufgaben: A 10; 14 Operative Übungen: A 7; 8; 11; 12 Kumulative Aufgaben: A 9 Komplexe Aufgaben: A 13 Anwendungsaufgaben: A 1; 2; 3; 4; 5; 6 Problemstellungen – offene Aufgabensituationen: A 15; 16 2 Die Teilaufgabe b) zeigt, wie Angebote durch­ schaubarer und damit vergleichbarer werden, wenn sie von verwirrenden Konstruktionen, wie hier der Prämienzahlung, befreit werden. Effektiv handelt es sich um eine feste jährliche Verzinsung mit dem Zinssatz 4,25 %. 6 Das Thema Sondertilgung ist ein realitätsbezogenes Beispiel. Die ersten beiden Teilaufgaben bringen mit ihren Ergebnissen nicht die Erkenntnis, wie sich die Sondertilgung wirklich auf den Kreditverlauf auswirkt. Erst Teilaufgabe c) zeigt, dass die Sonderzahlung eine deutliche Verkürzung der Kreditlaufzeit und auch eine wichtige Verringerung der Kosten erbringt. 7 Die sprachliche Umsetzung von mathematischen Inhalten ist nicht erst seit den Bildungsstandards eine zu übende Anforderung im Mathematikunterricht. Bei Diagrammen bietet sich eine beschreibende Interpretation geradezu an. Nach der Angabe des Sachthemas und der Nennung der im Diagramm in Relation gebrachten Größen Benzinverbrauch und Zeitverlauf in Jahren, sollte auf die Skalierung der Hochachse hingewiesen werden. Wie häufig handelt es sich um einen Ausschnitt der Achse, wodurch der Graph gedehnt wird und steiler erscheint. Der schwankende, aber während der ersten ungefähr sieben Jahre im Mittel eher auf konstanter Höhe verlaufende Graph, erfährt einen jähen Abfall um ca. 25 % des Verbrauchs, beginnend kurz vor der Jahrtausendwende. Die Angaben lassen sich präzisieren, wenn die Grafik näher untersucht wird, wesentlich mehr lässt sich kaum herauslesen. An dieser Stelle hängt der Fortgang davon ab, ob die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse über einen Kontext haben. 8 Ebenso wie vorangehende Aufgabe erwartet auch diese eine Übersetzung zwischen Sprache und mathematischer Ausdrucksform, nur wird dieses Mal zur sprachlich-mathematischen Vorgabe eine nichtverbale Form gefordert, ein Diagramm. Die Pressenotiz berichtet von zwei kurzen Zeitreihen, dem Absatz der Zigaretten in Deutschland und dem Anteil der Raucher unter den Jugendlichen, die sich auf denselben Zeitraum beziehen. Die Schülerinnen und Schüler werden dies erkennen und die horizontale Achse entsprechend skalieren. Da der Artikel über zwei thematisch zusammenhängende, aber in der Qualität verschiedene Merkmale berichtet, wird die vertikale Achse zwei Skalierungen tragen. Problematisch wird für die Schülerinnen und Schüler die Entscheidung sein, welche Intervalle sie jeweils wählen sollen. Die Positionierung der kurzen Graphen und die Steilheit des Verlaufs vermitteln, wie 4 Sachrechnen K 47 DO01742602_K04_038_048.indd 25.06.2010 10:28:27 Seite: 48 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 116 – 118 sie aus dem Lehrtext wissen, unterschiedliche Eindrücke, die nicht durch die Zahlenwerte begründet werden. Dafür sind sie selbst als Ersteller der Grafik verantwortlich. 14 Der Schwierigkeitsgrad dieser Aufgabe liegt etwas über den Übungsaufgaben der Lerneinheiten 5 und 6. Der Tipp hilft über die erste Schwelle hinweg, eine große Anzahl von Daten auf Kennwerte untersuchen zu können. Die Boxplots zu zeichnen, ist dann keine Schwierigkeit mehr. In der weiteren Aufgabenstellung ist eine sprachliche Falle versteckt. Mit den Boxplots ist die standardmäßige Interpretation verbunden, dass die Daten, die im Kernbereich liegen, mindestens 50 % aller Daten umfassen. Der Kernbereich umfasst die Tage mit 2 bis 6 Einsätzen und stimmt nicht mit dem vorgegebenen Bereich der Aufgabe mit 6 bis 8 Einsätzen pro Tag überein. Trotzdem ist die Aussage im Aufgabentext richtig, wie man durch Addition der Häufigkeiten überprüfen kann. 152 Rettungseinsätze sind mehr als die Hälfte der insgesamt 300 Vorkommnisse. Die beiden Aussagen widersprechen sich nicht. Die Angabe des Kernbereichs hat hauptsächlich den Zweck, die mittlere Lage einer Verteilung zu beschreiben. 15 Entscheidend ist, wie die 120 Personen ausgewählt wurden, ob sie als repräsentativ für die Einwohner der Stadt gelten. Sonst ist das Ergebnis der Befragung wertlos. 16 Das vorgeschlagene Streitgespräch eignet sich für ein kleines Unterrichtsprojekt. Die Anleitungen, insbesondere die Tipps, lassen schnell eine interpretationsfähige Liste entstehen. Dort reichen Untersuchungen, mit welchen Verspätungen 90 %, 95 % oder 99 % der Bahnreisenden höchstens rechnen müssen. Darüber hinaus sind viele weitere Argumentationspunkte für beide Parteien zu finden. Bei den Diagrammen kann es spannend werden, welche zurückhaltenden oder aber auch provozierenden Schaubilder die Schülerinnen und Schüler erstellen werden. Wenn Protokoll geschrieben wird, lässt sich in einer Rückschau jedes Argument auf seine Stichhaltigkeit überprüfen. Vielleicht sollten die Schülerinnen und Schüler nach der Reflexionsphase in eine zweite Diskussionsrunde gehen? K 48 4 Sachrechnen DO01742602_K05_049_056.indd 27.07.2010 09:29:05 Seite: 49 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 120 – 141 5 Zufall Kommentare zum Kapitel Der im achten Schuljahr begonnene systematische Aufbau der Wahrscheinlichkeitsrechnung wird mit diesem Kapitel fortgeführt. Dabei wird zunächst auf Bekanntes zurückgegriffen: die Ereignisse und deren Wahrscheinlichkeit. Ausgehend von diesen Begriffen werden zusammengesetzte Ereignisse und zweistufige Zufallsversuche betrachtet. Dabei steht das Baumdiagramm mit der Summen- und Produktregel im Vordergrund. Vertiefend werden im Anstoß auf Seite 138 im Schülerbuch auch mehrstufige Zufallsversuche behandelt. Da als mathematisches Handwerkszeug lediglich die Addition und Multiplikation von Brüchen erwartet wird und das Zeichnen der Baumdiagramme anschaulich sofort verständlich ist, ist das Thema Wahrscheinlichkeitsrechnung gerade bei schwächeren Schülerinnen und Schüler oft beliebt. Die Ermittlung der Wahrscheinlichkeit zweistufiger Zufallsversuche mittels Baumdiagrammen wird nach kurzer Übung schnell beherrscht. Lediglich bei der Unterscheidung zwischen Zufallsversuchen mit und ohne Zurücklegen können sich Probleme ergeben. Auch das Zeichnen komplexer Baumdiagramme bereitet den Schülerinnen und Schülern erfahrungsgemäß Probleme, da sie den benötigten Platz oft falsch einschätzen. Deshalb wurde auch dem Zeichnen verkürzter Baumdiagramme eine Methodenseite (Schülerbuch Seite 137) gewidmet. Intention und Schwerpunkt des Kapitels Der Schwerpunkt des Kapitels liegt auf der Behandlung zweistufiger Zufallsversuche. Ein zweiter Aspekt sind die Vierfeldertafeln, die eine natürliche Verbindung zwischen Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten bilden. Anhand von Vierfeldertafeln lässt sich auch leicht vermitteln, dass es zu jedem zweistufigen Baumdiagramm – vorausgesetzt es handelt sich um „Ziehen mit Zurücklegen“ – eine Umkehrung gibt, indem die erste und zweite Stufe vertauscht werden. Bezug zum Lehrplan Leitidee Daten und Zufall: Die Schülerinnen und Schüler können – Wahrscheinlichkeiten bei zweistufigen Zufalls­ experimenten bestimmen (Baumdiagramm, Pfadregeln) – Statistische Daten aus Quellen herauslesen, darstellen und interpretieren (Vierfeldertafeln) Auftaktseite: Stein – Schere – Papier Das Kapitel 5 Zufall wird mit einer Fragestellung eröffnet und greift auf das Vorwissen (relative Häufigkeit – geschätzte Wahrscheinlichkeit) zurück. In dem Spiel „Stein – Schere – Papier“ gibt es drei mögliche gleich wahrscheinliche Ergebnisse (Sieg, Niederlage, Unentschieden). Die Lösung des Problems erfolgt schrittweise mithilfe verschiedener Darstellungsebenen. Enaktives Vorgehen: Die Schülerinnen und Schüler überprüfen durch ihr partnerschaftliches Spiel ihre Vermutungen. Symbolisierung des Sachverhalts: durch Bruch- oder Prozentangabe. Verbalisieren des Sachverhalts: Die relative Häufigkeit bestätigt die Schätzung. Anschließend wird das Spiel mithilfe des klassischen Urnenmodells der Wahrscheinlichkeitsrechnung simuliert. Dabei wird sukzessive, ausgehend von zwei Urnen auf das endgültige und auch richtige Modell mit einer Urne (Fall D) – Ziehen mit Zurücklegen ohne Berücksichtigung der Reihen- folge – hingeführt. Abschließend wird untersucht, mit welchen anderen Zufallsgeräten der Zufallsversuch simuliert werden könnte. Da das Urnenmodell eine zentrale Rolle bei der Bestimmung der Wahrscheinlichkeit mehrstufiger Zufallsversuche spielt, erfolgen die Einstiege der ersten drei Lerneinheiten über ein ­Urnenmodell. 1 Ereignisse Exkurs Kombinatorik Die Berechnung der Wahrscheinlichkeit mehrstufiger Zufallsversuche mithilfe von Baumdiagrammen stößt schnell an ihre Grenzen, da die Baumdiagramme meist explosionsartig anwachsen. Deshalb bedient man sich in diesen Fällen zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit der Kombinatorik. Intention der Lerneinheit Diese Lerneinheit stellt eine Wiederholung der Wahrscheinlichkeitsrechnung aus Schnittpunkt, Schülerbuch 9 dar. Alle Begriffe wie mögliches Ergebnis, günstiges Ergebnis, Ereignis und die Berechnung der zugehörigen Wahrscheinlichkeit sind bereits bekannt. 5 Zufall K 49 DO01742602_K05_049_056.indd 27.07.2010 09:29:05 Seite: 50 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 121 – 124 Einstiegsaufgabe Um eine hinreichende Begründung für die Wahl des richtigen Bechers zu geben, müssen die Schülerinnen und Schüler die ihnen bekannten Begriffe mögliche Ergebnisse, günstige Ergebnisse benutzen und damit die Wahrscheinlichkeit (Laplace-Wahrscheinlichkeit) bestimmen. Der Einstieg führt unmittelbar auf die zu wiederholenden Inhalte. Um handlungsorientiert zu arbeiten, ist es möglich, zwei durchsichtige Becher mit Kugeln, wie im Schülerbuch abgebildet, vorzubereiten. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Karten, auf denen die zu untersuchenden Ereignisse beschrieben sind. Das < Serviceblatt „Ereignisse“, Seite S 43, enthält neben den im Schülerbuch abgebildeten Ereignissen weitere Ereignisse. Die Schülerinnen und Schüler sollten mindestens zwei Ereignisse erhalten und die Aufgabe in Gruppen- oder Partnerarbeit lösen. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Hinweis: Statt Ergebnis findet man in der Literatur auch die Begriffe Ausgang, Ausfall oder Elementarereignis. – Im Unterricht ist sauber zwischen Ergebnis und Ereignis zu unterscheiden. Die phonetische und optische Ähnlichkeit dieser beiden Worte führt oft zu Verwechslungen. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 4; 10; 11 Operative Übungen: A 3; 5; 7 a), b); 8 Kumulative Aufgaben: A 6; 9 Komplexe Aufgaben: A 7 c) Anwendungsaufgaben: A 12 1, 2 und 4 Die Aufgaben greifen die gewonnenen Erkenntnisse der Einstiegsaufgabe auf und sichern sowohl den Umgang mit den Begriffen als auch die Fähigkeit, die Wahrscheinlichkeit zu berechnen. Es gilt stets, die Anzahl der günstigen und der möglichen Ergebnisse auszuzählen und den Quotienten zu bilden. 3 Wird die Wahrscheinlichkeit in Prozent angegeben, ist es nicht möglich, auf die Anzahl der möglichen bzw. günstigen Ergebnisse zu schließen. Die Prozentangabe liefert lediglich ein Verhältnis dieser beiden Werte. 10 % kann heißen „ein günstiges Ergebnis bei 10 möglichen“ oder „zwei günstige Ergebnisse bei 20 möglichen“ usw. Durch das Färben des Glücksrades wird dieses Problem umgangen. K 50 5 Zufall 10 % von 360° sind 36°. Dennoch könnte bei dieser Aufgabe im Anschluss auf die geschilderte Problematik eingegangen werden und darauf hingewiesen werden, dass es z.B. auch möglich ist, zwei Felder mit 18° Winkel usw. zu wählen. 6 Es soll in Teilaufgabe b) deutlich werden, dass die Wahrscheinlichkeit keine sicheren Aussagen für ein Ereignis erlaubt. Die Wahrscheinlichkeit gibt nur an, womit auf lange Sicht zu rechnen ist. Obwohl die Abweichung der absoluten Häufigkeit von dem zu erwartenden Wert immer größer werden kann, kommt die relative Häufigkeit der Wahrscheinlichkeit immer näher. 9 Die drei angegebenen Ereignisse sind stochastisch unabhängig und bilden zusammen das sichere Ereignis. Dies sollen die Schülerinnen und Schüler erkennen und mit ihren Worten beschreiben. 10 und 11 Die Schülerinnen und Schüler wiederholen die Begriffe sicheres Ereignis und unmögliches Ereignis anhand von Beispielen. 12 Es liegt eine komplexe Spielsituation vor, bei der die Schwierigkeit im Finden der möglichen und der günstigen Ergebnisse liegt. In Teilaufgabe b) hat Nadine vier Möglichkeiten, sich zu positionieren. In zwei Fällen ändert sich die Gewinnchance für Ulli nicht, in einem Fall nimmt sie zu, in einem Fall nimmt sie ab. 2 Zusammengesetzte Ereignisse Intention der Lerneinheit Die Summenregel zur Bestimmung der Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses (Summe der Wahrscheinlichkeit aller zugehörigen Ergebnisse) wird auf die Zusammenfassung mehrerer Ereignisse übertragen. Dieser Inhalt der Lerneinheit ist den Schülerinnen und Schülern deshalb sofort einsichtig. Ebenso ist die Einführung des Gegenereignisses und die Bestimmung der zugehörigen Wahrscheinlichkeit eine Anwendung der Summenregel. Tipps und Anregungen für den Unterricht Eine Übung zu diesen Inhalten bietet auch das < Serviceblatt „Tandembogen – Zusammengesetzte Ereignisse“, Seite S 44. Spielerisch aufgegriffen wird das Thema auf dem < Serviceblatt „Welches Ereignis passt?“, Seite S 45. Für eine Strategieentwicklung ist folgende Überlegung sinnvoll: Tritt ein Ereignis ein, auf das mehrere Karten passen (Etwa „Zahl kleiner als 4“ und „Zahl kleiner als 7“, wenn eine 2 geworfen wird), DO01742602_K05_049_056.indd 27.07.2010 09:29:05 Seite: 51 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 124 so sollte man die Karte nehmen, die das unwahrscheinlichere Ergebnis beschreibt (hier „Zahl kleiner als 4“). Die andere Karte kann mit größerer Wahrscheinlichkeit wieder eingesetzt werden. Klar herausgearbeitet werden muss die Tatsache, dass die Ereignisse, die zusammengesetzt werden, sprachlich über „oder“ verbunden sein müssen. Die möglichen Ergebnisse müssen also aus dem ersten oder zweiten Ereignis stammen. Man beachte dabei, dass dieses „oder“ im Allgemeinen das „einschließende oder“ und nicht das ausschließende „entweder oder“ bedeutet. Bei unvereinbaren Ereignissen (siehe Exkurs „Vereinbare und unvereinbare Ereignisse“ ) liegt automatisch das ausschließende „entweder oder“ vor. Die eigentliche Schwierigkeit für die Schülerinnen und Schüler liegt im Textverständnis. Die Begriffe mindestens, höchstens, genau, nichts, keine, wenigstens und etwas spielen in der Beschreibung der zusammengesetzten Ereignisse eine große Rolle und müssen von den Schülerinnen und Schülern in ihrer mathematischen Bedeutung verstanden sein. Die Unterscheidung zwischen „stochastisch vereinbare und unvereinbare Ereignisse” erfolgt in den Aufgaben zunächst nicht, um die Schülerinnen und Schüler nicht zu verwirren und zu überfordern. In allen Aufgaben werden die einfach zu handhabenden unvereinbaren Ereignisse betrachtet. Erst der Infokasten Vorsicht bei zusammengesetzten Ereignissen! (Schülerbuch Seite 126) greift dieses bedeutende Thema auf. Exkurs Vereinbare und unvereinbare Ereignisse Ereignisse heißen stochastisch miteinander vereinbar, wenn sie mindestens ein mögliches Ergebnis gemeinsam haben. Ist dies nicht der Fall, heißen die Ereignisse stochastisch unvereinbar. Man sagt dann auch: „Die Ereignisse schließen sich gegenseitig aus“. Im Falle stochastischer Vereinbarkeit dürfen die Ereignisse nicht einfach addiert werden, da sonst die gemeinsamen Ergebnisse doppelt gezählt würden. So würde bei einfacher Addition gelten: P (eine Zahl größer 2 werfen oder eine gerade Zahl) = P (eine Zahl größer 2 werfen) + P (eine gerade Zahl werfen) = _23 + _21 = _67 > 1. Das kann offensichtlich nicht sein. Die Wahrscheinlichkeit für die Ergebnisse die beides erfüllen (eine Vier oder eine Sechs würfeln), muss subtrahiert werden: Man erhält _56 , denn lediglich das Ergebnis „eine Eins würfeln“ passt nicht. Exkurs Ereignisalgebra Werden die möglichen Ergebnisse und die zugehörigen Ereignisse auf Mengen zurückgeführt, spricht man von der Ereignisalgebra, da man dann wie mit Mengen rechnen kann. – Die möglichen Ergebnisse eines Zufallsversuchs bilden den Ergebnisraum S. – Jedes Ereignis E ist eine Teilmenge von S. – Ein mögliches Ergebnis ist eine einelementige Teilmenge von S, das so genannte Elementarereignis. – Das unmögliche Ereignis ist die leere Menge ø. – Das sichere Ereignis ist der Ergebnisraum S. – Das Gegenereignis E’ ist die Ergänzungsmenge zu E. Es gilt: E ± E’ = S und E ° E’ = ø. – Zusammengesetztes Ereignis E: E = E1 ± E2 – vereinbare Ereignisse: E = E1 ° E2 ≠ ø P (E) = P (E1) + P (E2) – P (E1 ° E2) – unvereinbare Ereignisse: E = E1 ° E2 = ø P (E) = P (E1) + P (E2) Einstiegsaufgabe Im Einstieg werden die Kenntnisse aus Schnittpunkt 8 (mögliche Ergebnisse, Ereignisse und sicheres Ereignis) sowie aus der Lerneinheit 1 Ereignisse (Gegenereignis) aufgegriffen und auf zusammengesetzte Ereignisse übertragen. Im vorletzten Impuls wird das Problem der vereinbaren und unvereinbaren Ereignisse deutlich. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 7; 10 Operative Übungen: A 3; 4; 5; 6 Kumulative Aufgaben: A 5; Infokasten Vorsicht bei zusammengesetzten Ereignissen! Komplexe Aufgaben: A 8; 9 Problemstellung – offene Aufgabensituation: A 8; 9 5 Zufall K 51 Schülerbuchseite 125 – 127 1 und 2 Einleitende Übungen zu zusammengesetzten Ereignissen. Dabei soll insbesondere deutlich werden, dass die günstigen Ergebnisse entweder aus dem einen oder dem anderen Ereignis stammen. Dies ist wichtig mit Blick auf vereinbare und unvereinbare Ereignisse (siehe Exkurs Vereinbare und unvereinbare Ereignisse, Seite K 51). 3 Übungen zum Textverständnis (wenigstens, etwas, nichts). Erfahrungsgemäß bereitet Schülerinnen und Schülern die richtige mathematische Interpretation dieser Worte große Verständnisschwierigkeiten. Das Textverständnis muss diesbezüglich geschult werden. 5 Umstellen der Summenregel. Aus P (Gewinn) = P (freie Auswahl) + P (sonstiger Gewinn) folgt P (sonstiger Gewinn) = P (Gewinn) – P (freie Auswahl). 6 Umkehraufgabe. Die Anzahl der günstigen Ergebnisse ist zu bestimmen. Dies geschieht ähnlich dem Lösen von Gleichungssystemen mit mehr als zwei Variablen rückwärts. Aus P (Trostpreis oder Gutschein) und P (Trostpreis) kann auf P (Gutschein) = 50 % – 35 % = 15 % geschlossen werden. Analog dazu folgt P (MP3-Player) = 5 % und P (Fahrrad) = 5 %. 8 Komplexe Umkehraufgabe. In Teilaufgabe a) ist die Anzahl der möglichen Ergebnisse zu bestimmen. In Teilaufgabe b) müssen so viele Kugeln hinzugefügt werden, dass die 15 schwarzen Kugeln 60 % der Gesamtheit darstellen. Insgesamt müssen also 25 Kugeln vorhanden sein. Somit sind noch fünf Kugeln hinzuzufügen. Dabei ist deren Farbe unerheblich, sie dürfen nur nicht schwarz sein. 9 Es gilt, geeignete Lösungsstrategien zu finden. Dabei steht die Kompetenz des mathematischen Argumentierens im Vordergrund. Durch die Angabe in Prozent ergeben sich beliebig viele Lösungen. Den Schülerinnen und Schülern stehen folgende Lösungsstrategien zur Verfügung: – Lösen durch Versuch und Irrtum, – Lösen durch ein Gleichungssystem mit drei Variablen. 1. Möglichkeit I. P (Gelb) + P (Rot) = 0,4 II. P (Gelb) + P (Blau) = 0,85 III.P (Gelb) + P (Rot) + P (Blau) = 1 2. Möglichkeit I. P (Gelb) + P (Rot) = 0,4 II. P (Gelb) + P (Blau) = 0,85 Daraus folgt: 2 · P (Gelb) + P (Rot) + P (Blau) = 1,25. Daraus folgt: P (Gelb) = 0,25. 10 Das Gegenereignis richtig zu formulieren, stellt eine große Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler dar. Vorsicht bei zusammengesetzten Ereignissen! In diesem Informationskasten wird die Problema­tik stochastisch vereinbarer und unvereinbarerer Ereignisse schülergerecht vorgestellt (vgl. die ­Exkurse Vereinbare und unvereinbare Ereignisse, und Ereignisalgebra, Seite K 51). Vergleicht man die abgebildete Grafik mit der Behauptung von Leo, wird sofort deutlich, dass die Wahrscheinlichkeit der den beiden Ereignissen gemeinsamen Ergebnisse von der nach Summenregel gebildeten Summe abgezogen werden muss. In den nachfolgenden Aufgaben werden teils vereinbare, teils unvereinbare Ereignisse betrachtet. 3 Zweistufige Zufallsversuche Intention der Lerneinheit Ein großes Teilgebiet der Wahrscheinlichkeitsrechnung sind mehrstufige Zufallsversuche. Um in dieses komplexe Thema behutsam einzusteigen, wird mit zweistufigen Zufallsversuchen begonnen, die aufgrund ihrer geringen Komplexität überschaubar sind. Da die Kombinatorik den Schülerinnen und Schülern nicht bekannt ist, müssen andere Wege gefunden werden, die Wahrscheinlichkeiten bei zweistufigen Zufallsversuchen zu bestimmen. Das anschaulichste Mittel dazu ist das Baumdiagramm. Im Infokasten „Ziehen mit und ohne Zurücklegen“ (Schülerbuchseite 129) wird die Thematik des Ziehens ohne Zurücklegen angesprochen. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Erfahrungsgemäß fällt das ordentliche Zeichnen von Baumdiagrammen den Schülerinnen und Schülern schwer. Sie schätzen häufig den benötigten Platz für das Diagramm falsch ein und haben dann auch Schwierigkeiten, die Äste ordentlich zu beschriften. Diese Schwierigkeit muss im Unterricht vorgestellt und bewusst gemacht wer- K 52 5 Zufall DO01742602_K05_049_056.indd 52 12.12.2013 10:23:23 DO01742602_K05_049_056.indd 27.07.2010 09:29:06 Seite: 53 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 127 – 129 den. Dabei sollte auch darauf hingewiesen werden, dass Baumdiagramme nicht nur von links nach rechts, sondern auch von oben nach unten gezeichnet werden können. Im Schülerbuch ist dies auf Seite 137 vorgeführt. Im Unterricht sollte das Zeichnen von Baumdiagrammen hinreichend geübt werden, damit die Lernenden ein Gefühl für den Platzbedarf solcher Baumdiagramme entwickeln. – Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass das geordnete Paar zwar aus zwei Elementen besteht, jedoch für den zweistufigen Zufallsversuch ein Ergebnis darstellt. Schülerinnen und Schüler unterliegen schnell der Versuchung, das geordnete Paar als ein Ereignis mit zwei Ergebnissen anzusehen. – Die Produktregel wird häufig auch als Pfadregel bezeichnet. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass sich der Begriff Produktregel besser von dem Begriff Summenregel abhebt als der Begriff Pfadregel. – Das < Serviceblatt „Baumdiagramme – Teste dein Wissen“, Seite S 46, bietet die Möglichkeit, im Selbsttest den Kenntnisstand zu überprüfen. Einstiegsaufgabe Die Aufgabe führt den zweistufigen Zufallversuch ein und macht deutlich, dass die Ergebnisse eines zweistufigen Zufallsversuchs aus geordneten Paaren bestehen. Im letzten Spiegelstrich wird die Summenregel vorbereitet. Außerdem wird bereits ein Blick auf das Ziehen ohne Berücksichtigung der Reihenfolge geworfen. Inwieweit dies weiter problematisiert wird, liegt bei der Lehrperson. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4; 9 Operative Übungen: A 3; 5; Infokasten Ziehen mit und ohne Zurücklegen; 11; 12 Kumulative Aufgaben: A 6; 7; Methodenkasten Tabelle statt Baum; 10 Problemstellung – offene Aufgabensituation: A 8 1 bis 4 Alle Lösungen sollen mithilfe von Baum- und somit in jeder Verzweigung in der Summe das sichere Ereignis abgebildet wird. 5 Umkehraufgabe. Die Erkenntnisse der Aufgaben 1 bis 4 werden genutzt, insbesondere auch die Tatsache, dass die Summe der Wahrscheinlichkeiten aller möglichen Äste einer Verzweigung immer 1 ist. Ziehen mit und ohne Zurücklegen Anhand der Baumdiagramme wird der Unterschied zwischen „Ziehen mit Zurücklegen “ und „Ziehen ohne Zurücklegen“ sofort klar. Obwohl es gleiche Ergebnisse gibt, unterscheiden sich deren Wahrscheinlichkeiten. Mithilfe der nachfolgenden Aufgabe erkennen die Schülerinnen und Schüler, dass sich bei einer großen Anzahl von Kugeln, aus denen relativ wenige gezogen werden, die Wahrscheinlichkeiten für das Ziehen ohne Zurücklegen den Wahrscheinlichkeiten für das Ziehen mit Zurücklegen annähern. Da beim Ziehen mit Zurücklegen die Wahrscheinlichkeiten an den Ästen von Stufe zu Stufe gleich bleiben, ist dieser Fall mithilfe eines Baumdiagramms leichter zu bestimmen. Bei einer großen Anzahl von möglichen Ergebnissen pro Stufe und wenigen Stufen wird deshalb die Wahrscheinlichkeit beim Ziehen ohne Zurück- legen oft über die Wahrscheinlichkeit für das Ziehen mit Zurücklegen angenähert. 7 Bei dieser Aufgabe ist die Reihenfolge zu berücksichtigen. Es wird nochmals der Unterschied zwischen dem Ziehen mit und ohne Zurücklegen deutlich. Insbesondere in Teilaufgabe b) kann deutlich gemacht werden, dass beim Ziehen ohne Zurücklegen einige Ergebnisse unter Umständen nicht mehr möglich sind. 8 Der Aufgabenteil a) entspricht den vorangehenden Aufgaben. Die Teile b) und c) fordern zum kreativen Experimentieren heraus, entweder abstrakt oder durch Demonstration mit geeigneten Gegenständen. Gruppengespräche, Vorträge, Wettbewerbe, viele Unterrichtsformen bieten sich an. Auch nicht optimale Lösungsvorschläge gehören in die Dokumentation. diagrammen gefunden werden. Die gesuchten Wahrscheinlichkeiten sind mithilfe der Produkt- und Summenregel zu finden. Es sollte noch herausgearbeitet werden, dass die Summe der Wahrscheinlichkeiten aller möglichen Äste einer Verzweigung immer 1 ist. Dies ist sofort klar, da bei jeder Verzweigung alle möglichen Ergebnisse vorkommen 5 Zufall K 53 DO01742602_K05_049_056.indd 27.07.2010 09:29:07 Seite: 54 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 130 – 132 Tabelle statt Baum Die Tabelle fasst unter den Vorgaben „zweistufiger Versuch“ und „alle Ergebnisse gleich wahrscheinlich“ die möglichen Pfade übersichtlich geordnet zusammen. Jeder Pfad wird als Paar (1. Stufe, 2. Stufe) in ein Tabellenfeld eingetragen. Auch die Ergebnisse komplexer Ereignisse lassen sich so leichter markieren und auszählen. Eine besondere Bedeutung nimmt häufig die Hauptdiagonale der Tabelle ein. Die Wahrscheinlichkeiten für die sofortige Wiederholung eines eingetretenen Ergebnisses weichen von den Wahrscheinlichkeiten gemischter Ergebnisse ab. Bei der zweiten Aufgabenstellung wurde bewusst nach dem Würfeln mit Dodekaeder und herkömmlichem Würfel gefragt. Wird der Dodekaeder (12seitiger Würfel) durch die Augensumme zweier sechsseitiger Würfel ersetzt, ändern sich die Wahrscheinlichkeiten! Beim Dodekaeder ist jede Zahl gleich wahrscheinlich, bei zwei Sechserwürfeln ist P (1) = 0, die Wahrscheinlichkeiten für die Zahlen 2 bis 12 binominal verteilt: 1 P (2) = P (12) = _ 36 2 P (3) = P (11) = _ 36 großen Anzahlen. Zu einer solchen Reflexion wird in c) aufgefordert. Die Aufgabenteile d), e) und f) variieren die Fragestellung für eine unterschiedliche Verteilung der Farben. Auto oder Ziege? Das Auto-Ziege-Entscheidungsproblem ist das wohl bekannteste strittige Wahrscheinlichkeitsproblem. Die vielen von Experten angebotenen wahrscheinlichkeitstheoretischen Überlegungen überzeugen selten. Deshalb wird hier ausdrücklich auf einen Erklärungsversuch verzichtet. Durch Simulation (und Nutzung der statistischen Wahrscheinlichkeit) wird das Problem zur Entscheidung geführt. Das Ergebnis überzeugt. Neben der Simulation von Zufallszahlen (siehe Schnittpunkt Schülerbuch 8, Seite 112) wird damit zum Kapitelabschluss das für die Wahrscheinlichkeitsrechnung wichtige Thema Simulation noch einmal zum Thema gemacht, und das an einer für Simulationen typischen Situation: für eine wahrscheinlichkeitstheoretisch komplexe, schlecht zu überblickende Situation wird durch Simulation empirisch-statistisches Wissen beschafft. 3 P (4) = P (10) = _ 36 4 P (5) = P (9) = _ 36 5 P (6) = P (8) = _ 36 6 P (7) = _ 36 Es besteht die Möglichkeit, zwei Schülergruppen zu bilden und diese Ergebnisse in Experimenten anzunähern. Das Berechnen der Wahrscheinlichkeit für „Die Augensumme zweier Würfel ist durch die Augenzahl eines dritten teilbar“ ist jedoch zu komplex. 9 bis 11 Das gleichzeitige Ziehen von zwei Kugeln oder Losen wird aufgelöst in eine zeitliche Abfolge und damit in ein mehrstufiges Zufallsexperiment. Das ist bei Wahrscheinlichkeitsproblemen meist möglich, aber nicht immer. Diese Problematik sollte hier jedoch nicht diskutiert werden. 12 Die Aufgabe erschließt sich leichter, wenn der Kasten „Ziehen mit und ohne Zurücklegen“ vorher bearbeitet wurde. Obwohl in den Teilaufgaben a) und b) die Anzahl der roten und grünen Topflappen gleich ist, ergeben sich unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten, ein Paar zu ziehen. Die Schülerinnen und Schüler können erkennen, dass sich die Wahrscheinlichkeiten für das Ziehen einer Farbe ohne Zurücklegen bei kleinen Anzahlen von Topflappen von Zug zu Zug stärker ändert als bei K 54 5 Zufall 4 Vierfeldertafeln Intention der Lerneinheit Vierfeldertafeln bilden eine Schnittstelle zwischen den Themenfeldern „Daten“ und „Zufall“. Sowohl Wahrscheinlichkeiten zweistufiger Zufallsversuche mit je zwei Ausgängen (etwa das zweimalige Werfen einer Münze) als auch Häufigkeiten von Datenerhebungen mit zwei Merkmalen in je zwei Ausprägungen können übersichtlich in Vierfeldertafeln dargestellt werden. Die Lerneinheit steht daher am Abschluss dieser beiden Themen und bildet so eine Klammer, die deren inhaltliche Nähe aufzeigen hilft. Die Äquivalenz von Baumdiagrammen und Vierfeldertafeln soll herausgestellt werden. Einstiegsaufgabe Die dargestellte Tabelle enthält Schülerzahlen, sortiert nach männlich/weiblich und blond/dunkelhaarig. Sie wird nicht erklärt, die Schülerinnen und Schüler können sich die Bedeutung jedoch leicht erschließen, wenn sie sie in Beziehung zum Plakat und zum Aufgabentext setzen. Man sollte die Lernenden zunächst ohne weitere Erklärungen experimentieren lassen und dann die Ergebnisse und Fragen sammeln. DO01742602_K05_049_056.indd 27.07.2010 09:29:07 Seite: 55 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 132 – 133 Es muss klargestellt werden, dass für die korrekte Beantwortung der ersten Frage die Zeilensummen gebildet werden müssen. Die zweite Aufgabenstellung fragt implizit nach einer bedingten Wahrscheinlichkeit. („Wie wahrscheinlich ist eine weibliche Gewinnerin unter der Bedingung, dass blond 5 70 _ gewinnt?“ Die Antwort lautet _ = 8 , da die (70 + 42) dunkelhaarigen Teilnehmer von vornherein ausgeschlossen werden können.) Dieses Thema ist nicht Teil des Lehrstoffes und sollte daher nicht explizit angesprochen werden. Anhand der vorgegebenen Daten können die Lernenden die Frage jedoch eigenständig erarbeiten und korrekt beantworten. Tipps und Anregungen für den Unterricht Häufig sind in den Zeitungen oder Online-Medien Meldungen zu finden, die sich anhand einer Vierfeldertafel auswerten oder prüfen lassen. Insbesondere wenn es um Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, zwischen Männern und Frauen oder zwischen der so genannten Ersten und Dritten Welt geht, ergeben sich entsprechende Datenlagen. Daher kann die Lerneinheit genutzt werden, um die Schülerinnen und Schüler in Projektarbeit solche Meldungen sammeln, auswerten und präsentieren zu lassen. Hier bietet sich ein Rückbezug auf Kapitel 4, Lerneinheit 6 Daten beurteilen an: Auch bei schriftlicher Darstellung werden oft verfälschende oder tendenziöse Redensarten verwendet, etwa: „Während fast ein Drittel der jüngeren Teilnehmer … waren es bei den älteren nur etwas über 30 %.“ Sind in den gefundenen Meldungen alle benötigten Zahlen genannt oder können erschlossen bzw. geschätzt werden, bietet sich die Vierfeldertafel als Auswertungswerkzeug an. Eine anschließende Darstellung in Baumdiagrammen, Säulen- oder Kreisdiagrammen ist denkbar, sie kann dann auch als Diskussionsgrundlage dienen. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Serviceband 9 zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 3 Kumulative Aufgaben: A 2; 4; 6; 7 Komplexe Aufgaben: Kasten Vierfeldertafeln und Baumdiagramme Anwendungsaufgaben: A 2; 5 2 Die Aufgabe enthält alle benötigten Angaben zur Erstellung einer Vierfeldertafel. Jedoch wird die Verteilung zwischen Älteren und Jüngeren nicht in absoluten Zahlen angegeben, sondern es wird ge- sagt, dass es jeweils gleich viele Besucher waren. Die Hauptschwierigkeit besteht daher im sorgfältigen Lesen des Aufgabentextes und der inhaltlichen Interpretation. 3 Das Umrechnen von absoluten Häufigkeiten in Prozentsätze und umgekehrt ist ein typischer Vorgang beim Arbeiten mit Vierfeldertafeln. Es sollte daher möglichst häufig geübt werden. Zu beachten ist dabei, dass immer die Summe aller vier Felder 100% ergeben muss und nicht etwa die Spaltenoder Zeilensummen. Dies muss den Lernenden klar vermittelt werden, da es eine der häufigsten Fehlerquellen darstellt und dem Verständnis der Thematik wesentlich entgegensteht. 4 Mögliche Darstellung als zweistufiges Zufallsexperiment: Zunächst wird zufällig eine Maschine ausgewählt, und zwar Maschine A mit 75% Wahrscheinlichkeit, Maschine B mit 25% Wahrscheinlichkeit. In der zweiten Stufe werden die angegebenen Pro­ zentzahlen (4% bei Maschine A, 10% bei Maschine B) verwendet, um die falsche bzw. korrekte Abfüllung der Ware anzugeben. 6 Das Thema Massenscreening schafft es immer wieder in die Medien, etwa 2009/2010, als es um das Für und Wider von Brustkrebs-Screenings ging. Die Problematik, dass bei extrem seltenen Krankheiten die Wahrscheinlichkeit einer falschen Positivdiagnose sehr hoch ist, wird denjenigen schmerzlich bewusst sein, die dies schon einmal im näheren Umfeld oder an sich selbst erfahren haben. Die Frage, ob und wie diese schlimmen, letztendlich vielleicht unnötigen Momente der Sorge gegen die Gefahren einer unerkannten Krankheit aufgewogen werden können, kann zu erhitzten Diskussionen führen. Was mit dieser Thematik jedoch bewusst gemacht werden sollte: Eine durch noch so große Zahlen bestätigte Wahrscheinlichkeit lässt niemals verbindliche Aussagen über Einzelfälle zu und muss daher immer kritisch geprüft, sollte jedoch nicht ignoriert werden. 7 Eine Recherche im Internet ergibt, dass ca. 14% aller Sportler Fußball spielen. Wäre der Anteil bei 30%, so könnte man sagen, dass sich „durchschnittlich viele“ Sportunfälle auf dem Fußballfeld ereignen. Der Anteil der Unfälle beim Fußball liegt also deutlich über dem Durchschnitt und somit kann man von einer unfallträchtigen oder „gefährlichen“ Sportart reden. Es ist allerdings nichts darüber gesagt, wie sich die restlichen 70% der Sportunfälle auf alle anderen Sportarten verteilen. Denkbar ist 5 Zufall K 55 DO01742602_K05_049_056.indd 27.07.2010 09:29:07 Seite: 56 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 133 – 139 beispielsweise, dass unfallarme Sportarten (Schachspielen, Schwimmen) kaum in den Unfallstatistiken auftauchen, dafür aber andere so genannte Risikosportarten wie Mountainbiking, Skispringen oder Inlineskaten ein deutlich höheres Unfallrisiko bergen als Fußball. Wichtig ist bei dieser Aufgabe weniger eine vermeintliche Exaktheit in den Daten, als dass die Schülerinnen und Schüler sich bewusst machen, welche Aussagen sie aufgrund der ihnen bekannten Datenlage rechtfertigen können und welche nicht. Üben • Anwenden • Nachdenken Der folgenden Klassifikation liegt der exemplarische Kommentar: Aufgaben die das Verständnis fördern, Seite K 5, Serviceband 9 zugrunde. Grundaufgaben: A 2; 4; 5; 6; 16 Operative Übungen: A 1; 3; 7; 9; 10; 12; 13; 15 Kumulative Aufgaben: Methodenkasten Verkürzte Baumdiagramme; A 11; 14 Komplexe Aufgaben: A 8; Kasten Mehrstufiger Zufallsversuch; A 17; 20 Anwendungsaufgaben: A 19 Problemstellungen – offene Aufgaben: A 18; 21 2 und 3 Die Aufgaben fordern die Berechnung der Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen und üben damit die Umsetzung der Definition der Wahrscheinlichkeit. In Aufgabe 3 wird der umgekehrte Weg erwartet. Zu einer gegebenen Wahrscheinlichkeit und einem beschriebenen Zufallsgerät sollen passende Ereignisse gefunden werden. 4 Die Aufgabe ist rechnerisch einfach: Eine von fünf Kugeln ist rot, der Versuch ist einstufig. Die Herausforderung besteht darin, dies zu erkennen. 5 Das Erkennen der Gesamtheiten der Ergebnisse bei Zufallsexperimenten und der günstigen Ereignisse wird erneut eingeübt. 7 Es wird das Konzept des sicheren Ereignisses thematisiert. Schüler, die das erkennen, müssen in Teilaufgabe a) nur zwei Wahrscheinlichkeiten berechnen und erhalten die dritte unter Verwendung des Gegenereignisses durch eine simple Subtrak­ tion. K 56 5 Zufall 8 Durch die Umkehrung der Aufgabenstellung – die Wahrscheinlichkeiten sind vorgegeben, gesucht ist eine passende Zusammenstellung der Kugeln – sowie die Frage nach Variationen wird das Verständnis vertieft. Die Aufgabe entspricht in ihrer Komplexität Anforderungsniveau II. 9 Durch die Aufgabe werden die Lernenden mit der Tatsache konfrontiert, dass intuitive Erwartungen an Wahrscheinlichkeiten auch falsch sein können – natürlich sinkt die Wahrscheinlichkeit einer „6“ für den vierten Wurf nicht, da er von den ersten Würfen unabhängig ist. 10 bis 12 Die Begriffe Gegenereignis, sicheres und unmögliches Ereignis werden wiederholt. Mehrstufiger Zufallsversuch Zwei weitere Aufgaben zum dreistufigen Zufallsversuch, die mithilfe von Baumdiagrammen gelöst werden können, befinden sich auf dem < Service­blatt „Pralinendose und Ballwurfmaschine – so ein Zufall!“, Seite S 47. Das < Serviceblatt „Zufallsversuche – Spielereien“, Seite S 48, behandelt Spielsituationen, die sich mit mehrstufigen Zufallsversuchen simulieren lassen. 15 Teilaufgabe a) wiederholt den zweistufigen Zufallsversuch mit Zurücklegen. Teilaufgabe b) fragt nach den gleichen Ereignissen, aber diesmal werden die Kugeln nicht zurückgelegt. Die Baumstruktur bleibt gleich, jedoch ändern sich die Wahrscheinlichkeiten. Eine reizvolle Aufgabe für stärkere Schülerinnen und Schüler, weil sie verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich die Struktur eines Experiments jeweils klarzumachen. DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:46:53 Seite: 57 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 142 – 179 6 Trigonometrie Kommentare zum Kapitel Die Trigonometrie baut auf den Themengebieten Ähn­lichkeit und Satz des Pythagoras aus der 9. Klassen­stufe auf und führt diese weiter. In der Trigonometrie rücken zunehmend arithmetische und algebraische Aspekte der Geometrie ins Zen­ trum – so werden viele geometrische Situationen mithilfe von Gleichungsansätzen und teilweise auch mit Variablen gelöst. Dabei ist darauf zu achten, dass die anschauliche Grundlage nicht verloren geht – die Rückbindung an vorhandene oder zu er­ stellende Skizzen ist dabei immer wieder hilfreich. Da in der Trigonometrie Lösungen oft auf verschie­ denen Wegen erreicht werden können, sollte die Chance genutzt werden, Schülerinnen und Schüler die Auswahl ihres Lösungsweges reflektieren, darstellen und begründen zu lassen. Dies leistet einen Beitrag beim Aufbau der prozessorientierten Kompetenzen „mathematisch argumentieren“ und „Probleme mathematisch lösen“, wobei in der Tri­ gonometrie alle drei Anforderungsbereiche erreicht werden können: Die Wiedergabe und Anwendung trigonometrischer Funktionen in bekannten bzw. abgegrenzten Kontexten (Anforderungsbereich I), das Verknüpfen von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten aus verschiedenen mathematischen Gebieten (Anforderungsbereich II) oder das Lösen komplexer Problemstellungen mit anschließender Reflexion, Schlussfolgerung bzw. Wertung (Anforde­ rungsbereich III). Punktuell werden im Hinblick auf die trigonometrischen Funktionen auch Aspekte der Leitidee funktionaler Zusammenhang berührt. Exkurs Trigonometrie Die (ebene) Trigonometrie ist das Teilgebiet der Geometrie, das sich mit Dreiecken beschäftigt. Die Ursprünge der Trigonometrie liegen in der Lösung von Architekturproblemen (z. B. die in­ haltliche Verwendung der Tangensfunktion bei der Angabe einer Flächenneigung durch die Ba­ bylonier um 2000 v. Chr.) oder in der Sehnenrech­ nung der Griechen (wobei hier noch die Idee der rechtwinkligen Dreiecke fehlt). Die europäische Geschichte der Trigonometrie beginnt mit der zunehmenden Beschäftigung mit der Astronomie gegen Ende des Mittelalters. Diese erforderte Kenntnisse der ebenen und sphärischen Geome­ trie, die aus griechischen, arabischen und indi­ rekt auch aus indischen Quellen übernommen wurden. Die Vorteile, die die Anwendung der Tri­ gonometrie in astronomischen (und nautischen) Berechnungen erbrachte, ließen sie in der Re­ naissance an Bedeutung gewinnen. So erschien 1533 das erste eigenständige Lehrbuch der Tri­ gonometrie von Regiomontanus (Johann Müller aus Königsberg in Franken). Bis Kopernikus war die Trigonometrie nur als Bestandteil der Astro­ nomie aufgefasst worden. Die heutige Darstel­ lung und Schreibweise der Trigonometrie wurde schließlich von Leonhard Euler (1707–1783) ein­ geführt. Intention und Schwerpunkt des Kapitels Schwerpunkte des Kapitels sind Kenntnis der trigo- nometrischen Beziehungen am rechtwinkligen Drei­eck und deren Anwendung im Sinne von ma­ thematischen Regeln. Sinus, Kosinus und Tangens werden in Lerneinheit 1 zunächst auf Grundlage der Ähnlichkeit anschaulich eingeführt und mit grundlegenden und operativen Übungen geläufig gemacht. Die Berechnung rechtwinkliger Dreiecke in Lerneinheit 2 wird in Lerneinheit 3 erweitert, in der durch die Einführung der besonderen trigo­ nometrischen Werte Berechnungen an Dreiecken mit Variablen möglich werden. Bei der Berechnung allgemeiner Dreiecke in Lerneinheit 4 kommt die strategische Zerlegung rechtwinkliger Dreiecke zum Tragen, was in Lerneinheit 5 durch den Sinus- und Kosinussatz formalisiert wird. Lerneinheit 6 vertieft die gelernten Zusammenhänge durch zunehmend komplexere Aufgaben in Ebene und Raum. Die Behandlung der Trigonometrie am Einheitskreis (Lerneinheit 7) führt direkt zu den trigonome­ trischen Funktionen und ihren Eigenschaften in den Lerneinheiten 8 und 9. Bezug zum Lehrplan Leitidee Zahl: Die Schülerinnen und Schüler können – trigonometrische Funktionen zeichnen und Eigenschaften und Extremwerte ablesen. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Der Kapitelaufbau ist – bedingt durch seinen systematischen Aufbau – hierarchisch und sollte in der vorgegebenen Reihenfolge behandelt wer­ den. Lerneinheit 3 Besondere Werte kann auch nach den Lerneinheiten 4, 5 oder 6 behandelt werden, da diese die besonderen Werte nicht voraussetzen. Der unterrichtliche Einsatz der Ser­ viceblätter, die sich auf das Programm GEONExT beziehen (< Serviceblätter „Trigonometrie mit GEONExT“, Seite S 49, „Trigonometrie am Einheits­ kreis mit GEONExT (1) und (2)“, Seiten S 53 und 6 Trigonometrie K 57 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:46:54 Seite: 58 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 142 – 179 S 54, „Schaubild der Sinusfunktion mit GEONExT“, Seite S 55 und „Grundstücksvermessung“, Seite S 57), kann prinzipiell als Einzelarbeit erfolgen; bewährt hat sich aber auch der Einsatz in Part­ nerarbeit, bei dem eine Schülerin bzw. ein Schü­ ler die Anleitung vorliest, während der bzw. die andere die Anweisung im Programm umsetzt. – Bei der Lösung von Aufgaben in ebenen und räumlichen Kontexten stellt sich die Frage nach dem Umgang mit Zwischenergebnissen. Da die Anzahl der Speicherplätze der verwendeten Taschenrechner in der Regel begrenzt ist und für die teilweise hohe Anzahl zu speichernder Zwischenergebnisse nicht ausreicht, empfiehlt es sich, mit einer Nachkommaziffer mehr zu ar­ beiten, als im Endergebnis benötigt wird. Vgl. hierzu auch den Exemplarischen Kommentar Trigonometrie und Taschenrechner, Seite K 60. Auftaktseite: Treppen Exkurs Treppen Treppen werden seit jeher in den unterschied­ lichsten Formen und architektonischen Gestal­tun­ gen verwendet. Die Sicherheit, die Bequemlich­ keit und die Funktionstüchtigkeit einer Trep­pe kann durch so genannte Treppenformeln be­ schrieben werden. Die wichtigste dieser Formeln – die Schrittmaßregel 60 cm ≤ 2 s + a ≤ 66 cm (als Maß für einen Schritt beim Treppensteigen), bei der s die Stufenhöhe und a den Auftritt kennzeichnet – stammt im Original von François Blondel (1617–1686), der als Erster die Stufen­ maße unter dem Kriterium der Bequemlichkeit erforschte. Weitere Treppenformeln sind die ebenfalls von Blondel entwickelte Sicherheits­ regel (45 ≤ a + s ≤ 47) und die Bequemlich­ keitsregel (a – s = 12). Alle drei Regeln werden gleichzeitig nur durch das physiologisch günstige Steigungsverhältnis 17/29 erfüllt. Weiterhin lassen sich die Treppenmaße auch noch durch Grenzwerte beschreiben, die durch Deutsche Industrienormen (DIN) festgelegt sind, die ­allerdings von Zeit zu Zeit an Veränderungen der durchschnittlichen Schrittlänge angepasst werden. Die Beschäftigung mit der Thematik „Treppen“ stellt einen anschaulichen Einstieg in die Trigono­ metrie dar. Der Einstieg ist alltagsnah und ermög­ licht handelnde Zugänge. Der Variantenreichtum der möglichen Treppen (und insbesondere auch die Unterscheidung für die Messung geeigneter K 58 6 Trigonometrie und ungeeigneter Treppen) sowie die bewusste Verwendung des nicht mathematisch belegten Begriffs „Steilheit“ ermöglichen eine sukzessive Begriffsbildung bei den Lernenden. Mathematisch verwertbarer Hintergrund der alltagsnahen Thema­ tik ist der Quotient aus Stufenhöhe s und Auftritt a bzw. aus Treppenhöhe h und Treppenlänge l, der die Steigung der Treppe beschreibt. Der Begriff der „Steigung“ wird zunächst bewusst durch den Begriff der „Steilheit“ ersetzt, um zuerst ein inhaltliches Verständnis der zugrunde liegenden Thematik zu ermöglichen und diese nicht vorschnell mit einem durch Vorwissen beladenen Begriff zu versehen. Die Verknüpfung mit dem bekannten Begriff der Stei­ gung erfolgt im Schülerbuch unter Hinzunahme der entsprechenden algebraischen Inhalte auf Seite 149. Die beiden Quotienten, aus denen sich jeweils der gleiche Wert für die Steilheit einer Treppe be­ stimmen lässt, sind durch die zugrunde liegenden ähnlichen Dreiecke begründet. Die aus Klasse 9 be­ kannte Ähnlichkeit, auf der die Trigonometrie auf­ baut, kann an dieser Stelle bewusst im Sinne des Spiralprinzips und des kumulativen Lernens wieder aufgegriffen und durch folgende Skizze visualisiert werden: h ·k s a ø ·k Die Seitenlängen der beiden ähnlichen Dreiecke sind jeweils um den Faktor k vergrößert. Daraus lässt sich auch die Konstanz der Seitenverhältnisse s _ folgern. Aus k = _hs und k = _al wird _ hs = _al a = _hl gefolgert, oder direkt durch Anwendung des zwei­ ten Strahlensatzes gewonnen. Beide Quotienten eignen sich zur praktischen Bestimmung der Steil­ heit einer Treppe. Allerdings ist bei der Bestimmung mittels der Gesamtlänge der Treppe darauf zu ach­ ten, dass die Länge des Auftritts mit der Anzahl der Stufen multipliziert wird. Verwendet man stattdes­ sen die Anzahl der Auftritte, sollte darauf geachtet werden, dass nur der unterste oder nur der oberste Auftritt mitgezählt wird. DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:46:54 Seite: 59 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 142 – 144 Die dritte Möglichkeit der Steilheitsbestimmung wird in der dritten Frage durch die Rampe ange­ regt: Hierbei soll nun der Winkel bestimmt werden, um erstmalig die Verknüpfung von Winkelmaß und Seitenverhältnis zu leisten. Die Messung kann prak­ tisch erfolgen, indem ein Brett oder ein Lineal so auf die Treppe gelegt wird, dass die Steigung nach­ empfunden wird. Der Winkel kann dann mit einem Geodreieck abgelesen werden. Die Gegenüberstellung von Seitenverhältnis und Winkel führt zu der Erkenntnis, dass beide Werte geeignet sind, die Steilheit einer Treppe anzugeben, und dass beide voneinander abhängen. Bereits die Auftaktthematik ermöglicht sowohl das Zusammen­ spiel aller Darstellungsebenen (enaktiv, ikonisch und symbolisch – wobei der Abstraktionsgrad der symbolischen Repräsentationsebene noch nicht zu hoch sein darf, also eher anschaulich mit der Thematik umgegangen werden sollte) als auch die Verknüpfung der mathematischen Themen: Winkel­ messung, Verhältnisbestimmung und Ähnlichkeit und bildet so eine adäquate Grundlage für die Ein­ führung der Trigonometrie. „Bewegung dokumentieren“ Der Zugang auf der rechten Seite stellt den Zusam­ menhang zwischen der Natur und der Eigenschaft der Periodizität der trigonometrischen Figuren her. Die Hauptaufgabe liegt hierbei im Verständnis der Entstehung des Gesamtbildes. Messen oder rechnen? Die Aufgabe stellt den Zusammenhang zwischen Winkel und Seitenverhältnis her. Die Seitenverhält­ nisse bzw. die dadurch ausgedrückten Steilheiten der Hypotenusen in den rechtwinkligen Dreiecken lassen qualitative Rückschlüsse auf die Größe der beteiligten Winkel zu: Je größer das Seitenverhält­ nis bzw. die Steilheit, desto größer ist auch der ent­ sprechende Winkel. 1 Sinus. Kosinus. Tangens. Intention der Lerneinheit – Die Abhängigkeit der Seitenverhältnisse im rechtwinkligen Dreieck allein vom Winkel bzw. die Konstanz der Seitenverhältnisse in ähnlichen rechtwinkligen Dreiecken erfassen. – Die Begriffe Sinus, Kosinus und Tangens als Be­ zeichnungen der Seitenverhältnisse in rechtwink­ ligen Dreiecken kennen lernen. – Die Seitenverhältnisse in rechtwinkligen Drei­ ecken bestimmen bzw. berechnen können. – Die Taschenrechner-Eingabefolge zur Berech­ nung von Winkeln kennen lernen. – Ikonische und symbolische Darstellungen mitei­ nander verknüpfen können. – Gleichwertige Seitenverhältnisse zur Bestim­ mung von Sinus, Kosinus und Tangens eines Winkels in zerlegten rechtwinkligen Dreiecken finden. – Erste Einblicke in trigonometrische Gesetzmäßig­ keiten (zum Beispiel: sin a = cos b) erhalten. Einstiegsaufgabe Über den zweiten Strahlensatz können wertgleiche Seitenverhältnisse erstellt werden, die lediglich vom angegebenen Winkel (36°) abhängig sind. Die Aufgabe bietet dadurch den direkten Zugang zum Tangens. Alternativer Einstieg Mit dem < Serviceblatt „Trigonometrie mit Geonext“, Seite S 49, ist ein dynamischer Einstieg in die Trigonometrie möglich, bei dem ebenfalls die Konstanz der Seitenverhältnisse an ähnlichen recht­ winkligen Dreiecken handelnd erfahren werden kann. Daraus lassen sich die Definitionen von Sinus, Kosinus und Tangens ableiten. Das Serviceblatt kann aber auch ergänzend zur Einstiegsaufgabe eingesetzt werden. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Zu Beginn der Lerneinheit sollte darauf geachtet werden, dass die zu lernenden bzw. die zu wie­ derholenden Begriffe (Hypotenuse, Ankathete, Gegenkathete, Sinus, Kosinus, Tangens) mög­ lichst anschaulich mithilfe der Seitenverhältnisse eingeführt und gesichert werden. Aus diesem Grund ist der anschauliche Einstieg über die Ein­ stiegsaufgabe bzw. die Auftaktseite hilfreich und motivierend. Im weiteren Verlauf des Unterrichts sollte dieser grundlegende Zusammenhang der Seitenverhältnisse immer wieder thematisiert werden und nicht zu schnell zu einer rein forma­ len Notation allein mit den Seitenbezeichnungen übergegangen werden. Eine zunehmende Va­ 6 Trigonometrie K 59 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:46:54 Seite: 60 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 142 – 144 riation der Lage der Dreiecke und der Bezeich­ nungen der Seiten sorgt für eine wachsende Geläufigkeit und die Beispielunabhängigkeit der entsprechenden Regeln. Die Geläufigkeit der zugrunde liegenden Begriffe und Regeln kann zusätzlich durch das entsprechende < Service­ blatt „Tandembogen – Trigonometrie“, Seite S 50, gefördert werden. – Aufgrund der für Schülerinnen und Schüler nicht unbedingt naheliegenden Syntax bereitet die Taschenrechnereingabe im weiteren Verlauf der Trigonometrie manchmal Schwierigkeiten – ins­ besondere das Drücken des Gleichheitszeichens, bevor ein Rechenergebnis weiter verwendet werden kann. Hier ist es hilfreich, wenn bei­ spielhafte Rechnungen mit den konkreten Ta­ schenrechnereingaben exemplarisch notiert und festgehalten werden. Vergleiche hierzu auch den Exemplarischen Kommentar: Trigonometrie und Taschenrechner, Seite K 60. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis ­fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 5 Operative Übungen: A 4; 6; 7; Randspalte 1 Die Grundaufgabe trainiert die Bestimmung der trigonometrischen Funktionswerte über die Berech­ nung der entsprechenden Seitenverhältnisse. Die Gleichheit von sin a und cos b bzw. von cos a und sin b ist bereits beobachtbar, wird aber hier noch nicht thematisiert. 3 Bei dieser Aufgabe werden trigonometrische Berechnungen unter der Leitidee funk­tionaler Zusammenhang betrachtet. Durch Variation der Daten können folgende neue Erkenntnisse gewonnen werden: – Es besteht kein linearer Zusammenhang zwi­ schen a und sin a, cos a bzw. tan a. – Im vorgegebenen Intervall sind die Werte von sin a und cos a genau gegenläufig. – Der Zusammenhang sin a = cos b kann hier für b = 90° – a aufgrund der Winkelsumme im recht­ winkligen Dreieck entdeckt werden. Diese Be­ ziehungen, die hier lediglich an exemplarischen Beispielen entdeckt werden, können später am Einheitskreis und mithilfe der Schaubilder der trigonometrischen Funktionen bestätigt bzw. vertieft werden. – Die Werte von sin a und cos b bewegen sich – im Gegensatz zu den Tangenswerten – in einem K 60 6 Trigonometrie bestimmten Intervall (zwischen 0 und 1). Diese Beobachtung kann ggf. durch Erweiterung oder Verfeinerung des Intervalls noch vertieft werden. – Die Tangenswerte steigen bei der Annäherung an 90° sehr stark an. Diese Beobachtungen, die erst beim Überschreiten des betrachteten Intervalls [0°, 90°] ihren vollen Sinn ergeben, können an dieser Stelle als erste fragmentarische Erfahrungen mit den trigono­ metrischen Funktionen stehen bleiben. Wie in­ tensiv hier bereits funktionale Zusammenhänge thematisiert werden, bleibt der Lehrerin bzw. dem Lehrer überlassen. Allerdings sollte der nicht­lineare ­Zusammenhang zwischen Winkel und Sinus (bzw. Kosinus und Tangens) deutlich herausgestellt wer­ den, um der Anwendung falscher Muster (z. B.: sin 60° = 2 · sin 30°) vorzubeugen. 6, 7 und Randspalte Bei diesen operativen Aufgaben kommt der Aspekt der Assoziativität zum Tragen (vgl. hierzu den Ex­ emplarischen Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Schnittpunkt ­Serviceband 9, Seite K 5). Alternative Wege zur gleichen Lösung sollten bewusst beschritten und reflektiert werden. Exemplarischer Kommentar Trigonometrie und Taschenrechner Der Einsatz des Taschenrechners spielt in der Trigonometrie eine große Rolle, bei der folgende Aspekte zu berücksichtigen sind: –Eingabesyntax und Schülerschwierigkeiten: Insbesondere der Fall, bei dem der Winkel aus dem Seitenverhältnis berechnet wird, kann Probleme aufwerfen, da von den Schülerinnen und Schülern oftmals nicht erkannt wird, dass hier letztlich eine Gleichung gelöst wird. Da­ her sollte die genaue Tastenfolge bei der Be­ rechnung mit dem Taschenrechner im Unter­ richt thematisiert und anhand eines Beispiels exemplarisch festgehalten werden. –Genauigkeit von Zwischenergebnissen: Idealerweise erfolgt die weitere Verarbeitung von Zwischenergebnissen anhand gespei­ cherter Zwischenwerte. Da allerdings die im weiteren Verlauf der Unterrichtseinheit zuneh­ mende Anzahl benötigter Zwischenergebnisse die begrenzte Anzahl der Speicherplätze bei den üblichen Schülertaschenrechnern schnell übersteigt, wird bald eine zusätzliche Strategie nötig. Diese erfordert, dass voraus­ schauend erkannt wird, welche Werte weiter verwendet werden und daher gespeichert werden müssen. Zusätzlich empfiehlt es sich, beispielsweise mit Bleistift hinter den schrift- DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:46:55 Seite: 61 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 145 – 146 lich notierten gerundeten Zwischenwerten die Speicherbelegung für die Weiterverwen­ dung des exakten Wertes zu notieren. Da die Ansprüche an die Schülerinnen und Schüler insbesondere bei langwierigen Übungsaufga­ ben und auch in Überprüfungen diesbezüglich recht hoch sind, empfiehlt es sich, in Zwi­ schenergebnissen mit einer Nachkommaziffer mehr zu arbeiten, als im Endergebnis. Verglei­ che hierzu den Exemplarischen Kommentar Sinnvoll Runden, Schnittpunkt, Serviceband 9, Seite K 19. Randspalte Der Nachweis der Gleichheit von e und b kann auf drei Wegen erbracht werden: – Logisches Schließen: Der Winkel a ist beiden be­ trachteten Dreiecken gemeinsam. Da beide Drei­ ecke zusätzlich einen rechten Winkel besitzen, müssen e und b gleich groß sein. – Argumentation über die Ähnlichkeit der beiden betrachteten Dreiecke – formale Anwendung der Winkelsumme (e = 180° – 90° – a = 90° – a und analog b = 90° – a) Exkurs Aristarch von Samos Aristarch von Samos (320–250 v. Chr.), der auf der Insel Samos geboren wurde, gelang es, die rela­ tiven Entfernungen der Sonne und des Mondes von der Erde zu bestimmen – dies findet man in seiner in einigen griechischen Handschriften überlieferten Abhandlung „Über die Größen und Entfernungen der Sonne und des Mondes“. Aristarch vertrat bereits im 3. Jahrhundert vor Christus das heliozentrische Weltbild, das damals noch im Widerspruch zur Mehrheitsmeinung der Fachleute stand. Aristarch beschreibt in seinem Werk einige überraschende Beobachtungen, Hypothesen und Schlussfolgerungen, von denen einige, die zum vertieften Verständnis der Ein­ stiegsaufgabe dienen, an dieser Stelle erwähnt werden sollen: –Da die Sonne größer ist als der Mond, ist der Kreis, der den beleuchteten vom unbeleuch­ teten Teil des Mondes trennt, kein Großkreis: Mond und Kreis haben keinen gemeinsamen Mittelpunkt (s. Abbildung). Aufgrund der gro­ ßen Entfernung zwischen Sonne und Mond sind die Randstrahlen aber nahezu parallel, sodass die Abweichung gering ist. 2 Rechtwinklige Dreiecke berechnen Intention der Lerneinheit – Fehlende Seiten und Winkel in rechtwinkligen Dreiecken berechnen. – Trigonometrische Beziehungen, den Satz des Pythagoras und die Winkelsumme im Dreieck zielgerichtet bei Berechnungen anwenden und kombinieren. – Trigonometrische Beziehungen zur Lösung von ­Anwendungs- und Modellierungsaufgaben ver­ wenden. Einstiegsaufgabe Die Einstiegsaufgabe thematisiert den historischen Ansatz, mit dem Aristarch von Samos die Entfer­ nung der Sonne von der Erde bestimmt hat. Die Einstiegsaufgabe macht auf anschauliche Weise deutlich, wie trigonometrische Beziehungen zur Be­ rechnung rechtwinkliger Dreiecke verwendet wer­ den, wenn wichtige Größen unbekannt oder nicht zugänglich sind. Zugleich leistet die Einstiegsaufga­ be einen Einblick in die Geschichte der Trigonome­ trie (vgl. hierzu auch den nebenstehenden Exkurs). Sonne Mond –Die von Aristarch beschriebene Konstellation ermöglicht die Feststellung des rechten Win­ kels beim Mond. Dies ist aus der Tatsache zu folgern, dass die Sonnenstrahlen senkrecht auf der Schnittebene durch den Mond stehen und dass diese Ebene bei Halbmond genau auf den Beobachter weist (s. Abbildung). M S 3° 90° 87° E –Der von Aristarch mit einer Größe von 87° (oder wie er es beschreibt „um ein Dreißigstel eines Viertelkreises kleiner als ein Viertel­ kreis“) gemessene Winkel weicht vom heute bekannten Wert von 89,51° zwar auf den er­ sten Blick nur geringfügig ab, führt aber bei der Bestimmung der gesuchten Entfernung zu einer Abweichung um den Faktor 20. 6 Trigonometrie K 61 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:46:56 Seite: 62 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 146 – 148 K 62 6 Trigonometrie Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4 Operative Übungen: A 5; 8; 9 Kumulative Aufgaben: A 6; 10; 11; 12; 13 Anwendungsaufgaben: A 7; 14; 15; 16; 17; 18 1 bis 4 Bei allen Teilaufgaben dieser Grundaufga­ ben sind jeweils drei Rechenschritte nötig. Prinzipi­ ell können alle Berechnungen mithilfe der trigono­ metrischen Beziehungen erfolgen, allerdings kann die Berechnung des dritten Winkels auch über die Winkelsumme, die Berechnung der dritten Dreiecks­ seite auch über den Satz des Pythagoras erfolgen. Bei den Aufgaben 3 und 4 empfiehlt sich die Anfer­ tigung einer Skizze bzw. die Betrachtung der Rand­ skizze im Schülerbuch. 5 Soll diese operative (kompositorische) Aufgabe auf dem kürzesten Weg (mit jeweils vier Rechen­ schritten) gelöst werden, so erfordert sie den fle­ xiblen und zielgerichteten Einsatz von Sinus und Kosinus sowie des Satzes des Pythagoras: a) b) 54,3° 54,3° cos sin x 42,9° Pyth sin x 42,9° Pyth Pyth m 2,5 cm cos m 7,0 c Tipps und Anregungen für den Unterricht Bei den trigonometrischen Berechnungen in Klassenstufe 10 sollte grundsätzlich ein variabler und zielgerichteter Einsatz der den Schülerinnen und Schülern geläufigen mathematischen Werk­ zeuge (Trigonometrische Beziehungen, Satz des Pytha­goras, Winkelbeziehungen, Symmetrieeigen­ schaften, …) angestrebt werden. Auch wenn zu Beginn der Unterrichtseinheit der Schwerpunkt auf den neu gelernten trigonome­ trischen Beziehungen liegt, sollten geeignete kom­ positorische Aufgaben (z. B. Aufgaben 5 bis 7) dazu genutzt werden, die Beweglichkeit des mathema­ tischen Denkens zu schulen (vgl. hierzu den Exem­ plarischen Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Schnittpunkt, Serviceband 9, Seite K 5). Grundsätzlich sollten immer wieder exemplarisch andere Lösungswege und -möglichkeiten themati­ siert werden, auch wenn die Aufgabe bereits gelöst wurde. Die nachträgliche Betrachtung und Reflexion des Lösungswegs und der zugrunde liegenden Stra­ tegie fördert die Problemlösefähigkeit der Schüle­ rinnen und Schüler. Die sich möglicherweise durch den Lehrtext auf­ werfende Frage, warum ausgerechnet Dreiecke mit diesen Angaben vollständig berechenbar sind, also welche Dreiecke eindeutig bestimmt sind, lässt sich bei Bedarf mit einem Rückgriff auf die Kongruenz­ sätze beantworten. Da jeweils der rechte Winkel ge­ geben ist, kommen die Kongruenzsätze WSW, SWS oder SSW zum Tragen. Andere Dreiecke (mit mehr oder weniger Angaben) sind entweder unter- oder überbestimmt. Mit dem Übergang von Grundaufgaben zu opera­ tiven Übungen und Anwendungsaufgaben kommt der Identifikation rechtwinkliger Dreiecke und Teildreiecke eine größere Bedeutung zu (vgl. hierzu die folgende Lerneinheit). Es empfiehlt sich, eine geeignete (Teil-)Skizze anzufertigen, bei der die ge­ gebenen Größen farbig markiert werden. Bei Aufga­ ben, bei denen Größen als Zwischenschritte berech­ net werden müssen, ist es sinnvoll, diese ebenfalls mit einer (ggf. anderen) Farbe zu markieren. Aufgabenkommentare 5,7 cm Für vertiefte Informationen und unterricht­liche Anregungen vergleiche Jahnke, H. N.: Sonne, Mond, Erde In: mathematik lehren, Heft 91, Sei­ ten 20–22 und 47–48, Erhard Friedrich Verlag, Seelze. 2,8 c 2,8 c m Pyth 2,5 cm 6 Bei gründlicher Analyse der Ausgangsfigur oder bei Rückgriff auf die Randspalte von Seite 145 erge­ ben sich folgende Beziehungen, die die Lösung der Aufgabe vereinfachen: a = c1; b = c2; c = q + p; die Dreiecke ABC, ADC und DBC sind ähnlich. Bei Aufgaben diesen Typs sollte der Blick für die Teildreiecke und das gesamte Dreieck geschärft werden: In welchem Dreieck wird gerade gerech­ net? Welche Größen gelten für mehrere Dreiecke? Welche Größen stehen miteinander in Beziehung (Winkelsumme, Ergänzungswinkel, Teilstrecken, …)? Kumulativ können aber auch der Kathetensatz, der Höhensatz und der Satz des Pythagoras, wie auch die Winkelsumme im Dreieck verwendet werden. DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:46:56 Seite: 63 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 148 – 149 8 Die Lösung der Aufgabe kann in sieben Schritten ­erfolgen: 1. Berechnung von b mit der Winkelsumme im Dreieck ABC 2. Berechnung von a mit cos b 3. Berechnung von e mit dem Satz des Pythagoras oder einer trigonometrischen Beziehung 4. Berechnung von b mit sin a 5. Berechnung von f mit cos a 6. Berechnung von d mit sin a 7. Berechnung von c = g + f Der zur Lösung der Aufgabe nicht zwingend erfor­ derliche Rückgriff auf die Ähnlichkeit der Dreiecke ermöglicht ein schnelles Angeben aller Winkel und damit die Verwendung weiterer trigonometrischer Beziehungen in den Teildreiecken. 9 Die Lösung dieser etwas komplexeren opera­ tiven Aufgabe erfordert zunächst die Erkenntnis, dass der Winkel a im Dreieck BCE bei B wieder auf­ tritt. Anschließend können die gesuchten Strecken in drei Teilschritten berechnet werden: 1. Berechnung von a im Dreieck BCE _ 2. Berechnung von BF im Dreieck BCF _ 3. Berechnung von AE im Dreieck ABE Zur Orientierung der Schülerinnen und Schüler kann die explizite Bezeichnung der Teildreiecke, in denen gerechnet wird, hilfreich sein. 10 Durch die Verwendung von Variablen wird diese Aufgabe (wie auch Aufgabe 11) kumulativ, da zur Lösung der Umgang mit Gleichungen erforderlich ist. Die Schwierigkeiten, die der formale Umgang mit dem Ausdruck tan 27,9° in der Gleichung ver­ ursacht, können umgangen werden, indem der Ausdruck frühzeitig berechnet und als Dezimalzahl weiter verwendet wird. Allerdings führt das frühzei­ tige Verwenden von konkreten Zahlenwerten in der Gleichung zu Ungenauigkeiten im Endergebnis. 11 a) Zur Lösung dieser kumulativen Aufgabe kön­ nen für jedes vorhandene Dreieck nach Ergänzung der fehlenden Winkel zwei Gleichungen aufgestellt werden: y y Dreieck ABC: sin 35° = _x oder cos 55° = _x y y Dreieck BDC: sin 55° = _ oder cos 35° = _ y + 1 y + 1 y+1 x oder tan 55° = _ Dreieck ABD: tan 35° = _ x y + 1 Mithilfe einer Gleichung aus dem Dreieck BDC kann y berechnet werden und x im Anschluss durch Ein­ setzen in eine weitere Gleichung bestimmt werden. Alternativ können Gleichungen aus verschiedenen Dreiecken paarweise kombiniert und mit den ent­ sprechenden Verfahren als lineares Gleichungssy­ stem gelöst werden. Die Lösung von Teilaufgabe b) erfolgt analog. Vorsicht Steigung! Das Schaufenster greift den Inhalt der Auftakt­ seite auf und klärt den Begriff der Steigung präzise. Die Steigung kann aufgrund der beiden Definitionen einerseits als Winkelangabe und an­ dererseits als Zahlenwert (durch die Berechnung des Verhältnisses von Höhendifferenz zum ho­ rizontal gemessenen Weg) angegeben werden. Die alltägliche Angabe als Prozentwert erhält man durch Multiplikation des Quotienten mit 100. Die folgenden Aufgaben ermöglichen eine vertiefte Behandlung des Begriffes der Steigung und der zugrunde liegenden mathematischen Inhalte: Die durch die Prozentzahl angegebene Stei­ gung stimmt mit der durch das schwarze Dreieck dargestellten Steigung nicht überein – bzw. die symbolisierte Steigung wird trotz variabler Pro­ zentangaben nicht angepasst. Außerdem wird – bedingt durch die Form des Verkehrsschildes – nur ein Teil des Steigungsdreiecks gezeigt, bei dem der rechte Winkel anders platziert ist. Dies sollte zur Vermeidung von Missverständnissen thematisiert werden. Hierbei ist auf die genaue Definition der Steigung und die Verwendung der korrekten Skizze zu achten. Die hier vorgenommene Variation der gleich­ bedeutenden Steigungsangaben je nach zugrun­ de liegender Definition ist für die Flexibilität des Definitionsgebrauchs und der Überführbarkeit einer Darstellung in eine andere gleichwertige Darstellung bedeutsam. In dieser Aufgabe werden funktionale Aspekte des Tangens erforscht (vgl. hierzu auch Aufgabe 3 auf Seite 145 im Schülerbuch). Die Abgrenzung der Tangensfunktion von proportionalen Funktionen ist bedeutsam, da für kleine Winkel der Schluss auf eine proportionale Funktion aufgrund von Rundungseffekten zu­ nächst naheliegt (vgl. hierzu die in Aufgabe 3 auf Seite 145 berechneten Tangens­werte für 10° und 20°). Bei der Steigungsermittlung anhand einer Landkarte ist eine geeignete Modellierung vorzu­ nehmen. Die Frage, ob die gegebene Kurvenstre­ cke durch eine direkte Verbindung der beiden Punkte angenähert werden darf, kann mithilfe einer Vergleichsmessung (z. B. auf großen Kopien) überprüft und für diesen konkreten Fall bejaht 6 Trigonometrie K 63 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:46:58 Seite: 64 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 149 – 150 werden. Wird die Grafik aus dem Buch zugrunde gelegt, so ist der Einfluss der Messungenauigkeit größer als der einer Modellierung durch einen geradlinigen Streckenzug. Für die Teilstrecken _ ergeben sich folgende Messwerte: 5,7 cm; AB = _ _ BC = 4,1 cm; CA = 2,2 cm. Der vorgegebene Maß­ stab erlaubt die Umwandlung von cm in km ohne Umrechnung (1 cm entspricht 1 km). Die durch­ schnittliche Steigung der Rundfahrt lässt sich un­ mittelbar ohne Berechnung mit 0 % angeben, da Start und Ziel auf der gleichen Höhe liegen. Beim Versuch, dies mit einer Rechnung zu bestimmen, muss das gewichtete Mittel der Steigung gebil­ det werden (Gefälle sind hierbei mit negativen Zahlen anzugeben): 5,7 · 12,5 % – 4,1 · 9,5 % – 2,2 · 14,6 % = 0,2 %. Die Abweichung vom erwar­ teten Wert 0 % ist auf Mess­ungenauigkeiten und gerundete Angaben zurückzuführen und bedarf einer entsprechenden Interpretation. 12 und 13 Die beiden kumulativen Aufgaben ver­ knüpfen die Trigonometrie mit linearen Funktionen und leisten somit einen spezifischen Beitrag zum Erwerb der beiden komplementären inhaltsbezo­ genen Kompetenzen: – geometrische Zusammenhänge mit algebrai­ schen Methoden untersuchen – algebraische Probleme geometrisch umsetzen, interpretieren und anschaulich lösen. Die Angabe der Steigung kann auf zwei Wegen ­erfolgen: 1. Formal mithilfe der Zwei-Punkte-Form: y –y 2 1 m = _ = tan a x2 – x1 y P2 (x2 | y2) y2 – y1 P1 (x1 | y1) a x2 – x1 x a O An dieser Stelle kann durch Rückgriff auf Seite 11 im Schülerbuch eine entsprechende Wiederho­ lung stattfinden. 2. Durch direktes Ablesen der Strecke anhand eines geeigneten Steigungsdreiecks und Bildung des Quotienten (vgl. Tipp auf der Randspalte). Die für Schülerinnen und Schüler neuen negativen Winkelangaben lassen sich mit der nachfolgenden Skizze erklären. Dabei kann bei vertiefter Betrach­ tung zusätzlich ein weiterer Einblick in die Periodizi­ tät der Tangensfunktion gewonnen werden. K 64 6 Trigonometrie pos. Winkel: a + 180° neg. Winkel: a 14 Diese Aufgabe mit Modellierungscharakter sollte mithilfe einer Skizze gelöst werden. Die Anga­ be der gefahrenen Kilometer (also der Hypotenuse im entsprechenden Dreieck) erfordert entweder die Berechnung über den Sinus des Steigungswin­ kels oder die Ermittlung der horizontalen Strecke (4856,7 m) mit dem Satz des Pythagoras. Der Fehler, die Hypotenusenangabe zur Berechnung des Win­ kels mit der Steigungsdefinition über den Tangens zu verwenden, kann nur erkannt werden, wenn von den Schülerinnen und Schülern bei der Angabe des gerundeten Winkelergebnisses mehr als eine Nach­ kommastelle gefordert wird. Teilaufgabe b) macht ggf. auf den Fehler aufmerksam, während Teilauf­ gabe c) die Reflexion der zugrunde gelegten Model­ lierung anregt. Randspalte Die Randspalte thematisiert einen nicht seltenen Verständnisfehler. Die einer Steigungsangabe von 100 % zugrunde liegende Steigung kann formal über die Definition der Steigung (100 % = 1 aus m = 1 folgt a = 45°) oder durch Veranschaulichung mit einem (hier gleichschenklig-rechtwinkligen) Steigungsdreieck gewonnen werden. Die Erweite­ rung der Fragestellung auf die (unendlich große) Steigung einer senkrecht nach oben verlaufenden Klippe kann wiederum einen vertieften Einblick in die Tangensfunktion ermöglichen. Hierbei empfiehlt sich die Annäherung an tan 90° in immer kleineren Teilschritten. 15 Die Berechnung der Flussbreite erfolgt mithilfe von tan 25° und liefert für den Rhein an der abge­ bildeten Stelle eine Breite von 56 m. Die Übertra­ gung derselben Strategie auf den Amazonas ist problematisch, da der gleiche Peilungswinkel eine Kathetenlänge von über 10 km entlang eines mög­ lichst geraden (!) Uferstücks erfordern würde, wäh­ rend eine vergleichbare Kathetenlänge von 120 m am Amazonas zu einem Peilungswinkel von 88,6° führen würde. Dies hätte zur Folge, dass bereits Abweichungen von einigen Zehntelgrad zu Schwan­ kungen und Abweichungen um bis zu 100 % bei der Flussbreite führen können, da bereits kleinste Win­ DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:46:58 Seite: 65 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 150 – 151 keländerungen nahe 90° bei der Tangensfunktion zu großen Änderungen führen (vgl. hierzu auch die Einstiegsaufgabe in die Lerneinheit). Im Hinblick auf diese Problematik bietet die Aufgabe wiederum die Möglichkeit, zu einem vertieften Verständnis der Tangensfunktion zu gelangen. In Teilaufgabe b) ist nicht näher spezifiziert, ob mit 4800 km die tatsächliche Länge des Amazonas (also die Hypote­ nuse des Steigungsdreiecks) oder seine horizontal gemessene Länge gemeint ist – allerdings wirkt sich dies im Ergebnis nicht aus. Der errechnete Winkel von 0,0013° ist nicht vorstellbar und bedarf der Veranschaulichung des entsprechenden Gefälles (2,2 mm) bezogen auf 100 m. 16 Bei dieser Anwendungsaufgabe können in Teilaufgabe b) unterschiedlich komplexe Model­ lierungen zur Anwendung kommen, bei denen zunächst der Sachverhalt anhand einer Skizze dar­ gestellt werden sollte: 50 y 20° x 160 – x 20° 20° e 20° 50 m 50 + y 1. Formal kann die Aufgabe gelöst werden, indem zwei Gleichungen für tan 20° aufgestellt werden: Anmerkung: Bei der Bugwelle handelt es sich nicht um ein mit dem Mach’schen Kegel bei Flugzeugen vergleichbares Phänomen. Der Öffnungswinkel des Mach’schen Kegels eines Flugzeugs ist abhängig von seiner Geschwindigkeit, außerdem addieren sich die zu verschiedenen Zeiten ausgesandten Wel­ lenfronten auf der Begrenzungslinie des Kegels. Der Öffnungswinkel der Einhüllenden (Bugwelle) eines Schiffes beträgt unabhängig von dessen Geschwin­ digkeit immer ca. 2 · 20° – der Grund hierfür ist das Zusammenspiel von Interferenz und Dispersion. Die einzelnen Wellenfronten sind nicht phasengleich, was auf der Abbildung im Schülerbuch gut zu er­ kennen ist. (Quelle: Meschede, D.: Gerthsen Physik, Seite 197 ff., Springer, Berlin 2006) 18 Die Modellierungsaufgabe erfordert das all­ gemeine Bestimmen von Zusammenhängen zur Ermittlung der Teilhöhe e (bis zum Befestigungs­ punkt des Seils) und der Seillänge s. Hinzu kommt in Teilaufgabe c) das Abschätzen der Teilhöhe e im Vergleich zur Resthöhe des Turms oberhalb des Befestigungspunktes (etwa 2 : 1). Teilaufgabe d) regt die Reflexion der zugrunde liegenden Model­ lierung an – wenn der Mast und die Befestigung des Seils am Turm und am Boden nicht genau in der fotografierten Bildebene liegen, bleibt nur die Modellierung anhand von Vergleichsgegenständen bekannter Größe. 3 Besondere Werte 160 – x tan 20° = _xy und tan 20° = _ 50 + y Um die Komplexität der durch die Gleichungen kumulativen Aufgabenstellung zu reduzieren, sollte der Tangens von 20° zu Beginn berechnet und das Gleichungssystem mit dem gerundeten Wert gelöst werden. 2. Vereinfacht wird die Aufgabe, wenn zum Lö­ sungsansatz das graue Teildreieck herangezogen wird, und daran die Strecke e (e = 50 m · tan 20° = 18,2 m) berechnet wird. Die Entfernung der Fahrtlinie zum linken Ufer ist aufgrund der Symmetrie der entsprechenden ­Figur mit der Hälfte der verbleibenden Flussbrei­ te anzugeben (70,9 m). 3. Ein enaktiver Zugang ist durch eine Erweiterung von Teilaufgabe c) möglich – zur maßstäblichen Konstruktion des Flusses auf einem Blatt Papier kann eine Auflagefolie mit dem Schiff und seiner Bugwelle im gleichen Maßstab erstellt werden. Durch Verschieben der Auflagefolie bis zum Er­ reichen der in der Aufgabe beschriebenen Kon­ stellation kann das Ergebnis mit ausreichender Genauigkeit handelnd gefunden werden. Intention der Lerneinheit – geometrische Zusammenhänge mit algebrai­ schen Methoden untersuchen – besondere trigonometrische Werte an speziellen Dreiecken kennen lernen und diese als Vereinfa­ chung in wiederkehrenden Berechnungen und Situationen verwenden – besondere Dreiecke erkennen und die gelernten Gesetzmäßigkeiten begründet und vorteilhaft anwenden Einstiegsaufgabe Die Behandlung der Einstiegsaufgabe liefert im grü­ nen Dreieck die Beziehungen sin a = _21 = cos b __ 1 _ sowie sin b = 2 √ 3 = cos a und __ im gelben Dreieck 1 _ die Beziehungen sin a = 2 √ 3 = cos b sowie sin b = _21 = cos a. Die Erweiterung der Fragestellung nach den zu­ grunde liegenden Winkeln liefert durch deren Be­ rechnung aus den Sinus- bzw. Kosinuswerten die Identifikation des „halben gleichseitigen Dreiecks“. 6 Trigonometrie K 65 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:00 Seite: 66 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 151 – 152 Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1 Operative Übungen: A 2; 3; 4 Kumulative Aufgaben: A 5; 6 Problemstellungen – offene Aufgaben: A 7 2 Die operative Aufgabe dient der Automatisie­ rung der Lösungsstrategie und können auf den drei oben beschriebenen Wegen gelöst werden. Die Berechnung von e bei gegebenem Umfang bzw. Flächeninhalt greift den Umgang mit Gleichungen und Äquivalenzumformungen auf. 3 Bei dieser operativen Aufgabe ist die Zerlegung der Flächen nicht gegeben bzw. die geschickte Zer­ legung in besondere Dreiecke zunächst zu finden. Die entsprechenden Zerlegungen sollten begründet erfolgen. Dazu ist jeweils über die durch die Zerle­ gung entstehenden Winkel oder über die Seitenlän­ gen und Seitenverhältnisse zu argumentieren, aber auch Symmetrieaspekte und die Winkelsumme – z. B. bei Teilaufgabe c) – sind zur Begründung ­nötig. K 66 6 Trigonometrie a) 120° b a 30° b) 30° c e 105° d c) e 60° e e 75° __ e·√3 150° d) 120° __ e·√ 2 135° d a c 60° __ e·√ 2 Tipps und Anregungen für den Unterricht – Die Verwendung der besonderen Werte kann auf drei Arten geschehen: formal, indem in die auf­ gestellte Gleichung für die entsprechenden tri­ gonometrischen Funktionswerte (wie z. B. sin 45°) die besonderen Werte eingesetzt werden; anschaulich durch Identifikation und direkten Schluss auf zu berechnende Seiten in zu bearbei­ tenden Dreiecken (Hier ist besonders beim „hal­ ben gleichseitigen Dreieck“ Vorsicht geboten.) oder dynamisch im Sinne der Merkhilfe durch Multiplikation oder Division der gegebenen Sei­ ten mit den entsprechenden Faktoren. Durch die vorteilhafte direkte Angabe der fehlenden Größen in den besonderen Dreiecken und durch entsprechende Übungen tritt die formale Anwen­ dung der besonderen Werte in den Hintergrund. – Der in dieser Lerneinheit bedeutsame Umgang mit Wurzeln (z. B. Verwendung von Wurzeln in Gleichungen bzw. Rationalmachen des Nenners durch Erweitern) muss ggf. an einem Beispiel erläutert werden (vgl. Randhinweis auf Seite 151 im Schülerbuch). – Zur Vermeidung einer Übergeneralisierung bei der Verwendung der besonderen Werte können Gegenbeispiele (Aufgaben, denen keine beson­ deren Dreiecke zugrunde liegen) zum Einsatz kommen. 30° 105° 150° b e Durch den Einsatz einer abgewandelten Aufgabe (z. B. Änderung eines Winkels um 5° oder einer gegebenen Seitenlänge) kann im Unterricht die Übergeneralisierung durch unbegründete Zerlegung thematisiert und vermieden werden. 4 Die Zerlegung der Vierecke in „halbe gleichsei­ tige Dreiecke“ und „halbe Quadrate“ ist durch die Diagonale e jeweils vorgegeben und muss somit lediglich erkannt und genutzt werden. 6 Zur Lösung der kumulativen Aufgabe ist die Identifikation des („halben“) gleichseitigen Dreiecks aufgrund zusätzlicher Informationen (regelmäßiges Sechseck bzw. Kreis) notwendig. s r s s s Wird zur Bearbeitung dieser Aufgabe eine Formel­ sammlung herangezogen, sollte berücksichtigt wer­ den, dass die in Formelsammlungen verwendete Darstellung mit dem Umkreis des regelmäßigen Sechsecks und der (nur) dort gültigen Gleichheit von Radius und Sechsecksseite zu Fehlern beim Lösen der Aufgabe führen kann – dem sollte ggf. entgegengewirkt werden. 7 Die komplexe offene Aufgabe erfordert den flexiblen Einsatz von Kenntnissen der Trigonometrie und Lösungsstrategien. Durch die Frage nach dem DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:00 Seite: 67 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 152 – 153 Anteil wird die Aufgabe kumulativ. Die Aufgabe erfordert zunächst die Bezeichnung der Quadrat­ seite und die Bestimmung des Flächeninhalts des Quadrates. Anschließend sollte die Figur eingehend analysiert werden. Die Raute entsteht durch Über­ lappung der beiden kongruenten gleichseitigen Dreiecke. Die beiden kongruenten Restdreiecke sind gleichschenklig und aufgrund der Winkelgrößen jeweils in zwei „halbe gleichseitige Dreiecke“ zu zerlegen. Die Bestimmung der fehlenden Größen eines dieser Dreiecke ist der grundlegende Schritt für zwei mögliche Lösungswege: – trigonometrische Beziehungen, den Satz des Pythagoras und die Winkelsumme im Dreieck zielgerichtet bei Berechnungen anwenden und kombinieren – Flächeninhalte von allgemeinen Dreiecken mit­ hilfe trigonometrischer Beziehungen berechnen – trigonometrische Beziehungen zur Lösung von ­Anwendungs- und Modellierungsaufgaben ver­ wenden – Rechenwege übersichtlich darstellen 4 Allgemeine Dreiecke berechnen Einstiegsaufgabe Die Berechnung des Abstandes zum abgebildeten Schloss kann auf unterschiedlichen Wegen gesche­ hen. Die Verwendung der Formulierung „günstige Stellen“ kann zu einer vertieften Reflexion der ge­ wählten Strategien führen: – Der erste Fall führt, da ein rechtwinkliges Drei­ eck gewählt wurde, zu einer Berechnung der fehlenden Kathete über den Tangens des gemes­ senen Winkels a. Die verwendete Strategie (Ver­ wendung eines rechtwinkligen Dreiecks) stellt einen Rückgriff auf die in der vorangehenden Lerneinheit erworbenen Inhalte dar. – Im zweiten Fall wird das gegebene Dreieck in zwei rechtwinklige Dreiecke zerlegt. Dies ist un­ problematisch, da es sich um ein gleichschenk­ liges Dreieck handelt und somit durch die Zerle­ gung keine Informationen verloren gehen. Der a Abstand kann mit tan _2 bestimmt werden. – Der dritte Fall zeigt ein beliebiges Dreieck, bei dem sich die Lösung auf den ersten Blick nicht sofort erschließt, da nur der Winkel a und die Seite a des Dreiecks gegeben sind. Der Winkel c’ ist der Wechselwinkel zu c und mit der Winkel­ summe kann dann auch b bestimmt werden. Für die Berechnung der Höhe ha muss eine weitere Seite des Dreiecks berechnet werden. Dazu wird das Dreieck z. B. durch die Höhe hb in zwei recht­ winklige Dreiecke zerlegt. Mit dem Sinus wird dann zunächst die Höhe hb, dann die Seite c berechnet. Der Abstand ha kann dann wiede­rum mittels Sinus leicht errechnet werden. Der Re­ chenweg erscheint umständlich und bietet einen Denkanstoß, ob es nicht auch einfacher gelingen könnte, und arbeitet somit schon auf die Einfüh­ rung des Sinus- und Kosinussatzes auf Seite 155 des Schülerbuches hin. Intention der Lerneinheit – fehlende Seiten und Winkel in allgemeinen Drei­ ecken berechnen – allgemeine Dreiecke unter Berücksichtigung der gegebenen Größen sinnvoll in rechtwinklige Dreiecke zerlegen Tipps und Anregungen für den Unterricht Mit zunehmend komplexer und umfangreicher werdenden Aufgaben nimmt die Notwendigkeit der Vorausplanung, der strategischen Überlegungen und der nachvollziehbaren Darstellung zu. Hierbei spielen folgende Überlegungen eine Rolle: 60° 60° 60° a 6 __ _·√ 3 a s 60° a 2 _ a 3 __ _·√ 3 60° 30° 60° 60° a 1. Direkte Berechnung des Flächeninhalts der ­Raute: Die Raute wird in zwei gleichseitige Drei­ ecke zerlegt und die benötigte Seitenlänge eines dieser gleichseitigen Dreiecke durch Differenz__ __ 33 bildung 2 s = a – 2 · _6a √ 3 = a 2 1 – _ 3 bestimmt. 2.Verwendung der Differenz der Flächeninhalte der abgebildeten Teilfiguren: Die Summe der Flä­ cheninhalte__der beiden gleichseitigen Dreiecke 2 jeweils _a42 √ 3 3 und der beiden Randdreiecke __ a2 _ 2 jeweils 12 √ 3 3 ergibt nach Abzug der Quadrat √ 3 fläche (a2) genau den Flächeninhalt der Raute __ 1 3 ≈ 0,155 a2 und somit ca. 15,5 % mit a2 2 _ 23 √ 3 – der ­Quadratfläche. Randspalte Die sich ergebenden Winkelwerte sind exakt. Ein Nachweis ist im Unterricht weder angebracht noch für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar. 6 Trigonometrie K 67 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:00 Seite: 68 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 153 – Bei trigonometrischen Berechnungen gibt es oftmals mehrere Möglichkeiten, wie eine Aufga­ be gelöst werden kann. Neben der Reihenfolge einiger Teilschritte können auch die zur Lösung gewählten mathematischen Werkzeuge (Trigo­ nometrische Beziehungen, Winkelbeziehungen, Satz des Pythagoras, …) variiert werden. Dies er­fordert zunächst eine Durchdringung der Auf­ gabe und die grundsätzliche Vorausplanung des Lösungsweges unter Berücksichtigung ge­ gebener und gesuchter Größen (vgl. hierzu die beschriebenen Strategien im nachfolgenden Ex­ emplarischen Kommentar). – Die Thematik der Flächeninhaltsberechnung bei rechtwinkligen und allgemeinen Dreiecken wird in den < Serviceblättern „Flächenberechnung beim Dreieck“, Seite S 51, und „Flächenberech­ nung im Koordinatensystem“, Seite S 52, explizit thematisiert und vertieft. Exemplarischer Kommentar Problemlösen in der Geometrie Komplexere Aufgaben bzw. Problemstellungen, die mithilfe trigonometrischer Beziehungen zu lösen sind, erfordern in der Regel mehrschrit­ tige Lösungswege, bei denen zielgerichtet vor­ gegangen und das mathematische Repertoire geschickt eingesetzt werden muss. Im Unterricht kann der Aufbau der prozessbezogenen Kompe­ tenz Problemlösen gezielt verfolgt werden. Im Folgenden werden einige hilfreiche Aspekte für den Geometrieunterricht der 10. Klasse aufge­ führt: 1.Gezielter Rückgriff auf bekannte mathema­ tische Inhalte (Wissensstruktur) Zum Lösen von Aufgaben und Problemen in der Tri­gonometrie kommt immer wieder das bereits gelernte mathematische Repertoire zum Einsatz – schwerpunktmäßig sind dies: –Eigenschaften von Strecken, Geraden und Winkeln – Parallelität – Orthogonalität –spezielle Winkel an sich schneidenden Gera­ den bzw. Strecken und deren Beziehungen untereinander (Scheitelwinkel, Nebenwin­ kel, Stufenwinkel, Wechselwinkel) – Eigenschaften geometrischer Figuren –Eigenschaften besonderer Dreiecke und Vierecke (Symmetrien, Winkelsumme, Win­ kel- und Seitenbeziehungen, …) –Eigenschaften besonderer Linien (Höhen, Diagonalen) –Formeln K 68 6 Trigonometrie – Kongruenzsätze –Identifikation kongruenter Figuren und Teil­ figuren –Berücksichtigung der Kongruenzsätze bei der Frage nach der Berechenbarkeit von Drei­ecken –Ähnlichkeit und Strahlensätze – Satz des Pythagoras, Höhensatz, Kathetensatz Der Einsatz dieser mathematischen Begriffe und Regeln sollte an geeigneten Stellen im Unter­ richt thematisiert werden, um die Verwendung in zukünftigen Situationen zu erleichtern. 2.Aufbau eines heuristischen Repertoires ­(heuristische Struktur) Problemlösen kann gelernt werden – von großer Bedeutung beim Aufbau einer heuristischen Denk­ struktur sind dabei heuristische Strategien, Prin­ zipien und Hilfsmittel, die anhand folgender Fra­ gen vor und während des Problemlöseprozesses reflektiert werden können (nach Bruder, R.: „Lernen, geeignete Fragen zu stellen“, In: ­mathematik lehren, Sammelband Standards 2007, Seite 8, Erhard Friedrich Verlag, Seelze): –Worum geht es in der Aufgabe? (eigene Pro­ blembeschreibung) –Wie lässt sich das Problem in meiner eigenen Sprache formulieren? –Wie kann ich mithilfe bekannter Begriffe das Problem verständlicher oder sogar einfacher formulieren? –Wie lässt sich das Problem veranschaulichen oder anders darstellen? (heuristische Hilfsmit­ tel: informative Figur, Tabelle, Gleichung) –Habe ich ähnliche Probleme bereits gelöst? Wie? (Analogieprinzip) –In welche Teilprobleme lässt sich das Problem zerlegen? (Zerlegungsprinzip) –Auf welche bereits gelösten Probleme kann ich Teile des Problems zurückführen? (Rück­ führungsprinzip) –Lässt sich die Problemstellung spezifizieren? (Reduktionsprinzip) –Um welchen Aufgabentyp handelt es sich? Was lässt sich aus den gegebenen Angaben folgern? (Vorwärtsarbeiten) –Was wird benötigt, um das Gesuchte ableiten zu können? (Rückwärtsarbeiten) – Wie sieht mein weiteres Vorgehen aus? Auch die Reflexion nach der Problemlösung un­ terstützt den Aufbau der Problemlösestruktur – hier sind folgende Fragestellungen geeignet: – Was habe ich Neues gelernt? – Welche Wissenslücken habe ich erkannt? DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:01 Seite: 69 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 153 – 154 –Welche Lösungsstrategien haben mir weiter­ geholfen? –Welche neuen Vorgehensweisen konnte man an dem gelösten Problem erkennen? –Welcher Lösungsweg eignete sich am besten für das Problem? Aufgabenkommentare 3. Beachtung strategischer Hilfen Für die Lösung geometrischer Probleme lassen sich folgende Hilfen geben (vgl. hierzu auch: [http://www.mathe-online.at/mathint/trig/i.html)]: –Betrachtung der Skizze – ggf. Anfertigen einer Skizze oder Teilskizze und möglichst sinnvolle Bezeichnung aller wichtigen Größen –Können Dreiecke gefunden werden, in denen die Verwendung der trigonometrischen Bezie­ hungen oder des Satzes des Pythagoras mög­ lich ist? –Bevor mit der Rechnung begonnen wird, sollte überlegt werden, mit welcher Strategie das Ziel erreicht werden soll (es gibt oft meh­ rere Möglichkeiten). –Führt ein Umweg zum Ziel (z. B. eine Zerle­ gung oder eine Ergänzung)? –Wenn eine Zerlegung nötig ist, sollte so zerlegt werden, dass keine wichtigen Infor­ mationen verloren gehen (vgl. Schülerbuch, Seite 154, Randspalte). –Zu beachten ist, dass die Bezeichnungen von Winkeln und Strecken in Anwendungsaufga­ ben von der gewohnten Bezeichnung abwei­ chen können. –Die zu einer Berechnung verwendete Bezie­ hung sollte zuerst mit den entsprechenden Symbolen bzw. Variablen aufgeschrieben wer­ den, bevor Zahlenwerte eingesetzt werden – das erleichtert eine eventuelle Fehlersuche. Die Verwendung einer tabellarischen Dar­ stellung wird empfohlen (vgl. Schülerbuch, Seite 153). –Zwischenergebnisse sollten nicht zu grob gerundet werden. Hier empfiehlt sich die Ver­ wendung des Taschenrechnerspeichers. –Hilft die Arbeit mit einer DGS oder mit einer Tabellenkalkulation bei der systematischen Untersuchung des Problems weiter? Für manche Schülerinnen und Schüler kann es eine Hilfe sein, ein Problemlöseheft zu führen, in dem exemplarisch einzelne strategische und inhaltsorientierte Hilfen sowie Erfahrungen mit der Heuristik festgehalten werden. Vergleiche auch den Exemplarischen Kommentar: Problemorientierter Mathematikunterricht, ­Schnittpunkt Serviceband 7, Seite K 44. Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4 Operative Übungen: A 5 Anwendungsaufgaben: A 6; 7; 8 Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. 1 bis 3 Die Grundaufgaben erfordern ein Zerlegen des gegebenen Dreiecks in zwei rechtwinklige Dreiecke – dieses Zerlegen geschieht mithilfe der vorher erlernten Strategie (vgl. Tipp am Rand). Eine exemplarische Reflexion des Lösungswegs im Hin­ blick auf die zugrunde liegende Strategie und die Abgrenzung zu falschen Lösungswegen (aufgrund ungünstiger Zerlegungen) ist hilfreich im Hinblick auf die folgenden zum Teil operativen Übungen. 4 Durch die Angabe zweier Winkel wird die Grundaufgabe in Teilaufgabe c) operativ und dient der Regelabgrenzung: Der Flächeninhalt berechnet sich aus zwei Seitenlängen und dem eingeschlos­ senen Winkel. 5 Zur Lösung dieser operativen Aufgabe ist eine Skizze hilfreich. Bei Teilaufgabe 5 a) – d) kommen jeweils zwei mögliche Zerlegungen in Frage, die Konstellation bei Teilaufgabe e) erlaubt nur eine mögliche Zerlegung. 7 Die Anwendungsaufgabe kann kumulativ durch Rückgriff auf die Symmetrie des gleichschenkligen Dreiecks anschaulich gelöst werden. Alternativ kann die Aufgabe durch Verwendung der Flächeninhalts­ formel gelöst werden, bei der das halbe Produkt der beiden gleich langen Dreiecksseiten mit dem Sinus des innen liegenden Winkels multipliziert wird. 8 Bei dieser Modellierungsaufgabe erfolgt die Berechnung der benötigten Farbmenge, indem der Flächeninhalt der Giebelwand bestimmt und an­ schließend durch 5 m2 geteilt wird. Die Bestimmung des Preises sollte nach dem Aufrunden auf den nächsten vollen Liter erfolgen. 6 Trigonometrie K 69 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:01 Seite: 70 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 155 – 158 5 Sinus- und Kosinussatz* Intention der Lerneinheit Auch wenn der Lehrplan die Verwendung des Si­ nus- und Kosinussatzes nicht mehr explizit vorsieht, bieten beide dennoch einen nicht unerheb­lichen Rechenvorteil bei der Berechnung allgemeiner Dreiecke. – Sinus- und Kosinussatz als Hilfsmittel zur Berech­ nung fehlender Seiten und Winkel in allgemeinen Dreiecken nutzen können. – Sinus- und Kosinussatz, Winkelbeziehungen so­ wie die Winkelsumme im Dreieck zielgerichtet bei den Berechnungen anwenden und kombinie­ ren können. – Sinus- und Kosinussatz zur Lösung von Anwen­ dungs- und Modellierungsaufgaben verwenden. – Rechenwege übersichtlich darstellen können. – Auf sinnvolle Genauigkeit achten. Einstiegsaufgabe Die Berechnung der Entfernung zwischen Achter­ mann und Brocken kann, wie in der Lerneinheit 4 erlernt, durch Zerlegung des Dreiecks in zwei recht­ winklige Dreiecke mit den Winkeln a und b und der Höhe hc als Grundkante erfolgen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Lernenden beide Berechnungs­ möglichkeiten notieren, um so auf den Zusammen­ hang im Sinussatz zu stoßen. Der Beweis des Kosinussatzes ist ungleich kompli­ zierter und erfordert mehr Hilfen durch die Lehrper­ son. Auch hier wird das Dreieck mithilfe der Höhe in zwei rechtwinklige Teildreiecke zerlegt. Es gibt je­ doch nicht wie beim Sinussatz nur eine Unbekann­ te, nämlich hc , sondern auch noch eine zweite, den Winkel a. Die Höhe hc wird ebenfalls mithilfe des Satzes des Pythagoras durch b und x ausgedrückt, um so eine Unbekannte zu eliminieren. Die Unbe­ kannte x wird erst in einem neuen Schritt mithilfe des Kosinus dargestellt und in die entsprechende Gleichung eingesetzt. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 5 Operative Übungen: A 3; 4; 7; 8 Kumulative Aufgaben: A 9; 11; 12 Anwendungsaufgaben: A 6; 10; 13; 14 1 Diese Grundaufgabe lässt sich mit wenigen Umformungsschritten lösen. Die Berechnung des fehlenden Winkels kann mithilfe der Winkelsumme K 70 6 Trigonometrie im Dreieck, aber auch, wenn auch ungleich kompli­ zierter, mit dem Sinussatz erfolgen. 3 Die Aufgabe ist mithilfe des Sinussatzes und der Winkelsumme im Dreieck leicht zu lösen. Es empfiehlt sich, beim Ansatz darauf zu achten, dass möglichst wenig selbst errechnete Werte benutzt werden, da es sonst zu geringen Abweichungen im Ergebnis kommen kann. 4 Mithilfe des Sinussatzes lässt sich leicht der fehlende Teilwinkel a in Punkt A berechnen. Den Winkel b erhält man mittels der_ Winkelsumme im Dreieck. Die Länge der Strecke AC kann wahlwei­ se mit ­Sinus- oder Kosinussatz bestimmt werden. Auch der Winkel d im Punkt D ist einfach über die Winkelsumme zu errechnen. Die verbleibenden Strecken lassen sich dann erst mit Sinussatz und anschließend mit dem Sinus- oder Kosinussatz be­ rechnen. Bei der Nutzung des Kosinussatzes sollte darauf geachtet werden, dass er so aufgestellt wird, dass möglichst wenig, besser keine Umformungen nötig sind. 6 Die Seitenkanten des Dreiecks sind schnell mithilfe des Sinussatzes berechnet, auch die Giebel­ höhe ist einfach mit Sinus, Kosinus oder Tangens zu bestimmen. Im letzten Teil der Aufgabe wird ein zur Berechnung von Flächen- und Rauminhalten in Häusern durch­ aus realistisches Szenario beschrieben. Zur ­Lösung kann die Differenz des Gesamtvolumens und der beiden abgetrennten kleinen Dreiecksprismen bestimmt werden oder der nutzbare Raum selbst als Prisma aufgefasst werden, bei dem zunächst die aus Rechteck und Dreieck zusammengesetzte Grundfläche bestimmt wird. 7 Bei dieser operativen Übung ist es nötig, sich die fehlenden Winkel mithilfe der Winkelbeziehungen und der Winkelsumme im Dreieck zu verschaffen. 11 Die erste Teilaufgabe ist wieder einfach mit der Winkelsumme im Dreieck und dem Sinussatz zu lösen. Für Teilaufgabe b) gibt es mehrere Lösungs­ möglichkeiten. Entweder man nutzt nur das Dreieck BCL oder das Dreieck ACL. Die Berechnung im Drei­ eck ACL ist jedoch deutlich aufwändiger, da außer den fehlenden Winkeln auch noch die Länge der _ Strecke AL berechnet werden muss. 12 Diese Anwendungsaufgabe erfordert zunächst die Berechnung einer Höhe und der beiden feh­ lenden Dreieckseiten in der Grundfläche des Dreiecksprismas. Bei der Berechnung des Flächen­ inhaltes bleibt die Bodenfläche des Gewächshauses DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:02 Seite: 71 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 158 – 159 14 Zur Überlegung der Lösungsstrategie ist es sinnvoll zu schauen, welche Strecken nötig sind, um h zu berechnen. Dabei wird schnell deutlich, dass lediglich die Strecke von B zum Lotfußpunkt von h berechnet werden muss. An dieser Stelle wird noch einmal in Erinnerung gebracht, dass man die trigo­ nometrischen Beziehungen, hier den Tangens, im rechtwinkligen Dreieck anwendet. Sicher führt hier auch die Anwendung des Sinussatzes zum Ziel. Sie ist jedoch aufwändiger. C AC = 4,07 unberücksichtigt – dies muss beim möglichen Ein­ satz der Mantelformel des Prismas berücksichtigt werden. ¼BAC = 82,67° a A AB = 31,91 Das Einsetzen von a = 90° in die entspre­ chende Formel führt dazu, dass der Ausdruck sin a bzw. sin (180° – a) gerade 1 wird und somit zur Berechnung des Flächeninhalts die bekannte Formel für rechtwinklige Dreiecke entsteht, bei der das halbe Produkt der beiden Katheten ge­ bildet wird. sin 147° = ??? Das Schaufenster thematisiert die in dieser Lern­ einheit gelernten Flächeninhaltsformeln und ermöglicht zusätzlich vertiefte Einblicke in die Si­ nusfunktion unter dem Aspekt des funktionalen Zusammenhangs. Die erste Aufgabe dient zunächst dazu, die aufgrund die Zeichnung nicht offensichtliche Gleichheit der Flächeninhalte zu erkennen. Die nähere Untersuchung dieses für Schüle­ rinnen und Schüler überraschenden Phänomens führt im Anschluss zur Entdeckung, dass sich die beiden Winkel a1 und a2 jeweils zu 180° er­ gänzen und damit zum Zusammenhang sin a = sin (180° – a). Dieser Zusammenhang kann an einer späteren Stelle im Unterricht an­ schaulich anhand des Schaubilds der Sinusfunk­ tion oder anhand des Einheitskreises gezeigt werden (vgl. Schülerbuch Seiten 165 – 172). Bei den Übungen zur Flächeninhaltsberech­ nung stumpfwinkliger Dreiecke können beide Formeln angewandt werden. Diese Aufgabe führt über eine sukzessive Annäherung zu einer Grenzwertbetrachtung für sin 90°. Die schrittweise Annäherung an den Grenzfall wird mit dem Taschenrechner und anhand eines rechtwinkligen Dreiecks nachvoll­ zogen. Bei der Betrachtung des Dreiecks führt die Annäherung des Winkels a an 90° zu einem gegen 0° strebenden Winkel b und zu den Seiten a und c, die im Grenzfall parallel und gleich lang sind. Somit lässt sich sin 90° über a_c ¥ 1 auch an­ schaulich zeigen. Dies kann auch mit einer DGS eindrucksvoll gezeigt werden: 6 Trigonometrie in Ebene und Raum Intention der Lerneinheit – Seiten, Winkel, Flächeninhalt und Umfang von Vierecken und anderen Vielecken berechnen – Vierecke und andere Vielecke durch geschicktes Zerlegen oder Ergänzen mithilfe trigonome­ trischer Beziehungen berechnen – trigonometrische Beziehungen und Zerlegungs- bzw. Ergänzungsstrategien zur Lösung von ­Anwendungs- und Modellierungsaufgaben ­verwenden – trigonometrische Beziehungen zur Berechnung fehlender Größen in räumlichen Figuren an­ wenden – rechtwinklige Dreiecke in räumlichen Figuren erkennen und zur Berechnung von Strecken und Winkeln verwenden – Training der räumlichen Vorstellung Einstiegsaufgabe Die Einstiegsaufgabe führt die der Lerneinheit zugrunde liegenden Zerlegungs- bzw. Ergänzungs­ strategien ein. Das Ziel, durch die Zerlegung bzw. Ergänzung berechenbare Figuren zu erhalten, steht zunächst noch nicht im Vordergrund, obwohl dies durch die Festlegung auf rechtwinklige Dreiecke bereits nahe liegt. Die sich ergebenden Berech­ nungsvorteile können aber im Anschluss an die Einstiegsaufgabe reflektiert werden und somit den Übergang zum Lehrtext schaffen. Tipps und Anregungen für den Unterricht – Die Berechnung von Vierecken und anderen Vielecken erfordert neben dem Einsatz der verfügbaren mathematischen Werkzeuge auch zunehmend den vorausschauenden Einsatz 6 Trigonometrie K 71 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:02 Seite: 72 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 158 – 161 – – – – – – strategischer Elemente wie die vorteilhafte Zer­ legung oder Ergänzung – auch hier empfiehlt es sich, an geeigneten Stellen die Verwendung der Strategien vor bzw. nach dem Lösen von Auf­ gaben explizit zu thematisieren (vgl. hierzu den Exemplarischen Kommentar: Problemlösen in der Geometrie, ­Seite K 68). Auch das bewusste Abgrenzen vorteilhafter Zer­ legungen und Ergänzungen von unvorteilhaften hilft den Schülerinnen und Schülern, diese Stra­ tegien auch in neuen Aufgaben zunehmend sicherer einzusetzen. Durch unvorteilhafte Zerle­ gungen entstehen keine rechtwinkligen Dreiecke bzw. die Dreiecke enthalten nicht genügend be­ kannte Winkel oder Strecken, weil z. B. bekannte Größen zerlegt werden. Um die Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit der zunehmend länger werdenden Rechenwege sicherzustellen, wird auch hier die Verwendung von Skizzen und Farben sowie die tabellarische Darstellung der Rechenschritte empfohlen (vgl. hierzu die Tipps und Anregungen für den Unterricht von Lerneinheit 4 Allgemeine Dreiecke berechnen, Seiten K 67 – K 69). Für alle Schrägbilder im Schülerbuch gelten fol­ gende Festlegungen: Körperkanten sind schwarz gezeichnet, auch wenn sie zu Stützdreiecken gehören. Zur Verbesserung des Raumeindrucks werden Seiten unterbrochen, wenn sie von wei­ ter vorne liegenden Seiten gekreuzt werden. Körperkanten werden gestrichelt, wenn sie nicht sichtbar sind. Rot bzw. blau dargestellte Seiten von Stützdreiecken werden nie gestrichelt. Die in dieser Lerneinheit grundlegend wichtige Fähigkeit der räumlichen Vorstellung wird beson­ ders in den Komponenten Veranschaulichung, räumliche Beziehung und räumliche Orientierung gefordert (vgl. hierzu den Exemplarischen Kom­ mentar: Komponenten der Raumvorstellung, Seite K 68 und K 69, Schnittpunkt Serviceband 9). Der Aufbau der benötigten Raumvorstellung kann an geeigneten Stellen im Unterricht durch die enak­ tive Arbeit mit Realmodellen unterstützt werden, z. B. um rechte Winkel real zu entdecken und mit­ hilfe des Geodreiecks zu messen. Das bewusste Identifizieren rechtwinkliger Drei­ ecke und das Begründen mit der erkannten geo­ metrischen Konfiguration („Warum muss dieser Winkel ein rechter Winkel sein?“) kann wiederum den Aufbau der prozessbezogenen Kompetenzen argumentieren und kommunizieren unterstützen. Die kumulativen Aufgaben von Schülerbuchseite 164 dienen der Vernetzung von Stereometrie und Trigonometrie. Hierin werden die trigonome­ trischen Berechnungen in Teildreiecken einge­ bettet. K 72 6 Trigonometrie Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 11; 23; 26 Operative Übungen: A 2; 3; 4; 12; 13; 14; 15; 16; 17; 23; 26 Kumulative Aufgaben: A 19; 20; 21; 22; 25 Anwendungsaufgaben: A 5; 6; 7; 8; 9; 10; 18; 24 1 Die Grundaufgabe lässt sich mit wenigen Zer­ legungs- bzw. Ergänzungsschritten lösen. Durch das Thematisieren und Beschreiten alternativer Lö­ sungswege (andere Zerlegungen) wird die Aufgabe operativ, aber meistens auch aufwändiger. 3 und 4 Diese Aufgaben dienen dazu, die Berech­ nung von Figuren durch Ergänzung zu üben. Da dies bei Aufgabe 3 durch den Tipp nahegelegt wird, ist diese als Vorstufe für Aufgabe 4 bedeutsam, da hier dann die Ergänzung schnell gefunden wird. Die Berechnung des Flächeninhalts erfolgt, indem die ergänzten rechtwinkligen Dreiecke vom entstan­ denen Rechteck abgezogen werden. 5 Diese Anwendungsaufgabe wird mithilfe einer Modellierung gelöst, die im Anschluss (in der Phase der Bewertung; vgl. hierzu den Modellierungskreis­ lauf auf Seite 42 im Schülerbuch und den Exempla­ rischen Kommentar: Die Kompetenz Mathematisch modellieren, Seite K 8) kritisch hinterfragt werden kann. Die vorzunehmende Modellierung verschiebt das Viereck AGPD so, dass der Weg praktisch ver­ nachlässigt wird. Das dadurch entstehende Viereck ABCD lässt sich durch Ergänzung berechnen. Diese Modellierung enthält allerdings einen kleinen Feh­ ler, da die Breite des Waldweges vernachlässigt wird – da die beiden Ränder des Weges nicht gleich lang sind, kommt es durch die Verschiebung beim Viereck ABCD nicht zu einem geschlossenen Stre­ _ ckenzug AB . Vergleiche hierzu die Abbildung mit überdeutlicher Darstellung des Fehlers: Aufgrund der, bezogen auf die Dimensionen des ge­ samten Waldstückes, verhältnismäßig klein anzuset­ zenden Breite des Waldweges, ist der Fehler zwar DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:05 Seite: 73 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 161 – 162 Diese Zerlegung erfordert zur Bestimmung der waagerechten Mittellinie die Symmetriebetrach­ tung im gleichschenkligen Dreieck aus der oberen Zerlegung oder die teilweise Berechnung wie in der folgenden Zerlegung: 2 D 19,4 112,5° 18.1. 112,5° 90,0° C m 90,0° 27,0 m 18.1. m E 90,0° 68,1 m B 7 Folgende Zerlegungen sind zur Lösung der ope­ 112,5° m 135,0° 18.1. 13,0 m 112,5° 19,4 m 112,5° 90,0° m 29,8 29,8 m 29,8 Durch den Vergleich verschiedener Zerlegungen werden unterschiedliche Strategien für die Schüle­ rinnen und Schüler erkennbar. Abweichungen der Ergebnisse durch Runden der Zwischenergebnisse sind möglich. berechnen, indem zunächst jeweils die fehlende Ka­ thete in den beiden ergänzten Dreiecken berechnet wird. Anschließend kann der Inhalt der Trapezfläche direkt oder durch Subtraktion der beiden Dreiecks­ flächeninhalte vom Flächeninhalt des gesamten Rechtecks bestimmt werden (s. Abbildung). Der Inhalt der Dammfläche kann durch Ergänzung zu einem Rechteck oder zu einem Trapez bestimmt werden. Durch die Berechnung und den Vergleich der Volumina der beiden Trapezprismen wird die Aufgabe kumulativ. m 135,0° 18.1. 13,0 m 112,5° 19,4 m Diese Zerlegung ermöglicht die Berechnung allein mit dem Satz des Pythagoras und Symmetrie­ überlegungen ohne Verwendung trigonometrischer Beziehungen. 90,0° 90,0° 10 Die Querschnittsfläche des Einschnitts lässt sich 19,4 m rativen Anwendungsaufgabe denkbar: 29,8 m 135,0° A 90,0° 29,8 112,5° 19,4 90,0° m 29,8 Auch die Ergänzung des gesamten Grundstückes zu einem Rechteck durch vier rechtwinklige Dreiecke ist denkbar: m 19,8 G 110,7° m 19,4 4,7 m m m F 29,8 13,0 m H 90,0° 135,0° m 19,4 net werden, indem man das rechtwinklige Dreieck DGF abtrennt. Die in diesem Dreieck berechenbaren ­Seiten dienen der Berechnung der Grenzlänge _ _ _ AD + EF = FG und des Flächeninhalts des Grund­ _ stückes als Trapez mit Höhe DG . Grundstück 42.2. kann durch das rechtwinklige Dreieck FCH zu einem Trapez ergänzt werden, wobei der Scheitelwinkel µ die Berechenbarkeit des Dreiecks sicherstellt. Die _ _ zur Trapezhöhe EH fehlende Strecke FH sowie die _ Seitenlänge HC werden im Dreieck FCH berechnet, _ _ _ die Grund­seite EB des Trapezes aus AB – AE . m 6 Das Grundstück 42.1. kann vollständig berech­ 13,0 m zu vernachlässigen, sollte aber nicht übergangen werden. Modellierungen durch Annäherungen sind erlaubt, sollten aber bewusst wahrgenommen wer­ den und nicht unreflektiert als „mathematisch kor­ rekte Strategie“ übernommen werden. 19,4 m 112,5° 90,0° m 29,8 6 Trigonometrie K 73 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:05 Seite: 74 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 161 – 164 12 Bei dieser Aufgabe können die Seiten des Drei­ 15 und 16 Diese Aufgaben erfordern ein erhöhtes ecks unmittelbar oder durch Herleitung mit einer __ √ 2 Würfelkante a, einer Flächendiagonalen a · __ und einer Raumdiagonalen a · √3 angegeben werden. Der erste Winkel wird mithilfe einer trigo­ nometrischen Beziehung berechnet, der zweite mit­ hilfe der Winkelsumme. In Teilaufgabe b) wird die Aufgabe operativ: Bei Veränderung von a ändern sich zwar die Längen der Dreieckseiten, die Seiten­ verhältnisse (ausgedrückt durch die trigonometri­ schen Beziehungen) und damit auch die Winkel bleiben aber konstant, da die konkreten Werte für a jeweils gekürzt werden. Es entstehen ähnliche Drei­ ecke. Die offene Teilaufgabe c) erfordert eine Ab­ zählstrategie. Bezieht man sich auf die Kanten des Würfels, so ergeben sich zwei kongruente Dreiecke pro Würfelkante, bezogen auf die Würfelflächen sind es jeweils vier. Es ergeben sich also 24 kongru­ ente Drei­ecke. Maß an räumlichem Vorstellungsvermögen und ­bauen ähnlich wie Aufgaben 12 und 13 aufeinander auf. Vor der Berechnung der geforderten Größen sollte eine eingehende Analyse der Figur erfolgen: Wo liegen rechte Winkel? (in Aufgabe 15 (1) bei C und in Aufgabe 16 (1) bei A); Können Symmetrien genutzt werden? (Die Dreiecke in Aufgabe 15 (2) und 16 (2) sind gleichschenklig.); Welche Strecken müssen berechnet werden und welche Hilfsdreiecke werden dazu benötigt? 13 Diese operative Aufgabe überträgt die in Auf­ gabe 12 zu bearbeitenden Inhalte auf den Quader. Der Wegfall der einheitlichen Kantenlänge erfordert die gesonderte Berechnung zweier Dreieckseiten. Die Strategie zur Bestimmung der in Teilaufgabe b) gefragten Anzahl der kongruenten Dreiecke kann sich nun nur auf Kanten gleicher Länge (c) bezie­ hen, daher ergeben sich pro Kante zwei und damit insgesamt acht kongruente Dreiecke. Die beiden Dreiecke in Teilaufgabe c) sind rechtwinklig, da je­ weils in E bzw. A die Diagonale der Ebene auf deren Lot trifft. H G F E D C 17 Die Berechnung der Dreieckseiten erfolgt je­ weils mit dem Satz des Pythagoras. Die Winkel müssen mit dem Kosinussatz berechnet werden. Der dritte Winkel kann mithilfe der Winkelsumme bestimmt werden. 18 Diese Aufgabe ist kumulativ mit früheren Inhal­ ten der Geometrie – es erfolgt ein Rückgriff auf die spezifischen Eigenschaften von Quadrat und Raute, die zur Begründung herangezogen werden. Die Auf­ gabe ist geeignet, die prozessbezogene Kompetenz argumentieren zu fördern, wenn der Schwerpunkt der Aufgabe stärker auf der qualitativen Argumenta­ tion als auf der Berechnung einzelner Strecken liegt. a) Die vier Seiten der Vierecks EICJ sind gleich lang, da ihrer Berechnung jeweils kongruente rechtwink­ lige Dreiecke 2 mit den Seiten der Länge a und _2a 3 zugrunde liegen – es handelt sich also um eine Raute. Das Viereck ist allerdings kein Quadrat, da die Längengleichheit der Diagonalen nicht gegeben ist: eine Rautendiagonale ist die Raumdiagonale __ des Würfels (a √3 ), die andere ist__eine Flächendia­ gonale des Schnittquadrates (a √2 ). b) Da es sich um eine Raute handelt, muss der Win­ kel nicht berechnet werden – er beträgt 90°. c c) Der Winkel _2 kann auch ohne die Seitenlänge der Raute bestimmt werden, indem nur auf die halben _ IJ Diagonalen zurückgegriffen wird: A B Dreieck BHE ist zusätzlich gleichschenklig, da _ _ EH = EB = 10 cm, weshalb die beiden 45°-Winkel un­ mittelbar angegeben werden können. 14, 19 und 20 Diese Aufgaben stellen einen Rück­ griff auf bereits behandelte Inhalte (vgl. Schnitt­ punkt 9, Kapitel 6 Pyramide. Kegel. Kugel, Lernein­ heit 2 und 3) dar. Alle wesentlichen Schnittdreiecke der quadratischen Pyramide werden wiederholt. Die neuen Lerninhalte werden kumulativ eingebettet. K 74 6 Trigonometrie _ 2 c _ tan _2 = _ EC _ 2 _ IJ _ 2 c _ sin _2 = _ IC Alternativ kann der Winkel auch mit bestimmt ­werden. d) Auch die Bestimmung des Flächeninhalts kann allein unter Verwendung der Diagonalen erfolgen: __ _ _ a2 1 _ _ A = 2 · IJ · EC = 2 √ 6 22 Die nötige Anschauung für die Bearbeitung die­ ser Aufgabe liefert die Skizzierung der achtseitigen Grundfläche. Die Lage der Schnittlinien für einen Diagonalschnitt (oder auch andere Schnitte) lassen sich aufzeigen. Die Herausarbeitung des gleich­ schenkligen Teildreiecks mit dem Mittelpunktswinkel 360° a = _ (für n = 8) sollte angestrebt werden. n DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:06 Seite: 75 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 164 – 166 a Die Figur kann zu Demonstrationszwecken im Unterricht durch den Lehrer bzw. die Lehrerin oder als Einzel- bzw. Partnerarbeit durch die Schülerinnen und Schüler selbst erstellt werden. Das < Serviceblatt „Trigonometrie am Einheits­ kreis mit Geonext (2) – Aufgaben“, Seite S 54, bietet Anregungen zur Exploration der Sinus- und Kosinusfunktion am Einheitskreis. 7 Sinus und Kosinus am Einheitskreis Aufgabenkommentare Intention der Lerneinheit – Die trigonometrischen Werte für Winkel größer 90° kennen. – Die Vorzeichen der trigonometrischen Funktions­ werte in Abhängigkeit von der Winkelgröße er­ kennen. – Die Symmetrieeigenschaften von Sinus und Kosinus erkennen. Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla-­ rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4 Operative Übungen: A 5; 6; 9 Komplexe Aufgaben: A 7; 8 Anwendungsaufgaben: A 10 Einstiegsaufgabe Die Kolbenbewegung der Dampfmaschine stellt auf anschauliche Weise eine Situation dar, die sich leicht auf den Einheitskreis übertragen lässt. Aus der Skizze wird deutlich, dass zu jeder Position des Drehzapfens ein bestimmter Winkel gehört. Der Zu­ sammenhang zwischen Winkel a am Punkt D1 und dem Winkel a an Punkt D2 ist deutlich als 180° – a zu erkennen. Somit bietet dieses Einstiegsbeispiel eine gute Möglichkeit zur Erweiterung der Defini­ tion von Sinus und Kosinus für Winkelwerte größer 90°. 1 und 2 Diese beiden Grundaufgaben sind einfach Tipps und Anregungen für den Unterricht – Die Einführung der Sinus- und Kosinuswerte am Einheitskreis ist notwendig, um die trigono­ metrischen Funktionen für Winkel größer 90° verwenden zu können. Dabei ist es wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen, dass diese Werte bislang nur für Winkelwerte bis 90° definiert sind. Durch die Erweiterung am Einheitskreis wird diese Beschränkung aufgehoben. – Zur Verdeutlichung ist es sinnvoll, einige Werte zeichnerisch am Einheitskreis bestimmen zu las­ sen. Es empfiehlt sich ein relativ großer Radius von 1 dm. – Besonders eindrücklich ist die Beobachtung der Zusammenhänge mithilfe einer dynamischen Fi­ gur. Eine schrittweise Anleitung zur Erstellung der im Schülerbuch auf Seite 165 abgebildeten Figur mit dem Programm Geonext findet sich auf dem < Serviceblatt „Trigonometrie am Ein­heits­ kreis mit Geonext (1) – Anleitung“, Seite S 53. zu lösen, wobei hier die Sorgfalt und Genauigkeit der Zeichnung über die mögliche Genauigkeit des Mess­ergebnisses entscheidet. 5 Diese operative Übung ist im Prinzip die Um­ kehrung der Grundaufgabe 3. 6 Nur zu wenigen Winkelwerten gehören über­ sichtliche Sinus- und Kosinuswerte. Diese beson­ deren Werte lassen sich einfach am Einheitskreis begründen. Ihre Kenntnis hilft dabei, Ergebnisse abzuschätzen und zu beurteilen. 8 Diese komplexe Aufgabe vertieft das Verständ­ nis für die Symmetrieeigenschaften von Sinus und Kosinus. Ohne ein solches Verständnis ist die Lösung der Teilaufgaben b) und c) nicht möglich. 9 Diese operative Übung fördert besonders die Kompetenz des mathematischen Argumentierens. Dazu muss das Verständnis der Zusammenhänge von Winkelgröße und zugehörigen Sinus- und Ko­ sinuswerten und die Lage in den jeweiligen Qua­ dranten bereits gefestigt sein. 10 Mit Benutzung des Taschenrechners beinhaltet diese Sachaufgabe keine größeren Schwierigkeiten. Allerdings ist es bei Teilaufgabe b) sinnvoll, zum besseren Verständnis mithilfe des Einheitskreises begründen zu lassen. 6 Trigonometrie K 75 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:07 Seite: 76 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 167 8 Sinusfunktion und Kosinusfunktion 2 Intention der Lerneinheit – Einen vertieften Einblick in den funktionalen Charakter der trigonometrischen Beziehungen erhalten. – Charakteristische Eigenschaften der Graphen der Sinusfunktion und der Kosinusfunktion benen­ nen können, z. B. deren Phasenverschiebung. 1 Einstiegsaufgabe Die Einstiegsaufgabe bietet einen experimentellen Zugang zur Sinusfunktion bzw. Kosinusfunktion, der mit einfachsten Mitteln im Unterricht durchge­ führt werden kann. Durch die Drehbewegung des Zylinders entsteht der Eindruck einer permanenten Schwingung. Die sichtbare Kurve ähnelt den Gra­ phen der trigonometrischen Funktionen. Alternativer Einstieg Alternativ kann mit einer Stimmgabel, einem star­ ren Drahtstück als Verlängerung und einer berußten Glasplatte auf dem Tageslichtprojektor ein ein­ faches Experiment durchgeführt werden, mit dem man zeigen kann, dass sich Schwingungen in der Akustik mit Sinusfunktionen beschreiben lassen: y 0 K 76 6 Trigonometrie 60° 120° 180° 240° 300° 360° 420° –1 –2 x Wird hingegen der Winkel 45° (oder 90°) einer Längeneinheit zugeordnet, wird das Schaubild entsprechend „verzerrt“. Im Unterricht sollte die übliche Skalierung verwendet werden (vgl. hierzu auch die Darstellung und Erläuterung im Schüler­ buch, Seite 167). Skalierung mit 45° š 1 LE: 2 1 y 0 Sinusfunktion 45° 90° 135° 180° 225° 270° 315° 360° 405° –1 –2 Tipps und Anregungen für den Unterricht – Hinweis zur Skalierung der Achsen: Die Skalierung der Achsen hat Einfluss auf die Darstellung der trigonometrischen Funktionen im Schaubild. Das „Erscheinungsbild“ der ent­ sprechenden Schaubilder hängt davon ab, wel­ chem Winkel auf der x-Achse die auf der y-Achse verwendete Längeneinheit zugeordnet wird. Die üblicherweise verwendete Skalierung, bei der der Winkel 60° genau einer Längeneinheit ent­ spricht, verleiht dem Schaubildern der jeweiligen Winkelfunktion ihr bekanntes Aussehen. Am Bei­ spiel der Sinusfunktion: Sinusfunktion x – Zur Verdeutlichung des Nutzens der Sinusfunkti­ on und Kosinusfunktion sollte darauf hingewie­ sen werden, dass diese zur Beschreibung von Schwingungen aus der Natur und Technik ver­ wendet werden, z. B. Schallwellen, mechanische Wellen, Wasserwellen, elektromagnetische Wel­ len. – Wichtig ist auch die Verknüpfung der Sinus- bzw. Kosinuswerte aus der vorhergehenden Lernein­ heit mit ihrer grafischen Darstellung als Kurve (Graph). Erst so kann der funktionale Charakter verinnerlicht werden. – Die Behandlung der trigonometrischen Funkti­ onen kann als Chance wahrgenom­men werden, auch Aspekte der Leitidee funk­tionaler Zusammenhang zu vertiefen und damit in besonde­ rem Maße kumulatives Lernen zu ermöglichen. Entsprechende Anregungen hierzu liefern die < Serviceblätter „Schaubild der Sinusfunktion mit GEONExT“, Seite S 55, sowie „Sinus- und Kosi­ nusfunktion mit MS-Excel“, Seite S 56. DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:08 Seite: 77 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 168 – 169 Aufgabenkommentare 9 Eigenschaften der Winkelfunktionen Der folgenden Klassifikation liegt der Exempla­rische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2 Operative Übungen: A 6; 7; 8; 9; Kasten DGS und Sinusfunktion Komplexe Aufgaben: Kasten Die Tangensfunktion Kumulative Aufgaben: A 3; 4; 5 Intention der Lerneinheit – Die trigonometrischen Funktionen (Sinus, Kosi­ nus) auch für Winkel > 360° anwenden können. – Sinus und Kosinus für a > 360° als Wieder­ holung der Winkel 0° bis 360° erkennen. – Sinus und Kosinus als Möglichkeit zur funktio­ nalen Darstellung periodischer Vorgänge erken­ nen. – Nullstellen und Extremwerte kennen, ablesen und in allgemeiner Schreibweise notieren. 3, 4, 6 und 7 Diese kumulativen Aufgaben schaf­ fen eine Verbindung zu den Sinus- und Kosinus­ werten am Einheitskreis. Durch die Kenntnisse über ­deren grafische Darstellung wird der Zusammen­ hang zwischen Winkelgröße und zugehörigen Funk­ tionswerten vertieft. 9 Die bisherige Kenntnis über die Sinusfunktion und Kosinusfunktion werden in dieser Übung erwei­ tert und vertieft. Der funktionale Zusammenhang wird noch deutlicher. Die Tangensfunktion Mithilfe der Tangensfunktion kann ein weiterer Zusammenhang von Sinus- und Kosinusfunktion hergestellt werden. Das Schaubild der Tangensfunktion liefert eine anschauliche Erklärung, warum sich Messfehler im Bereich von 90° viel stärker auswirken als in anderen Bereichen (vgl. Aufgabe 15 in Lernein­ heit 2 Rechtwinklige Dreiecke berechnen, Schüler­ buchseite 150 und Aufgabe 13 in Üben • Anwenden • Nachdenken, Schülerbuchseite 176). Der Begriff der Polstelle kann mit der Tangens­ funktion erstmals eingeführt werden. Die Be­ weisführung, warum die Tangensfunktion an der Stelle a = 90° nicht definiert ist, ist für die Lernenden leicht nachvollziehbar und bietet eine gute Vorbereitung für die Sekundarstufe II. Einstiegsaufgabe In der Einstiegsaufgabe wird auf anschauliche Weise verdeutlicht, dass sich Winkel über 360° auch durch Winkel zwischen 0° und 360° darstellen las­ sen. So gehört z. B. zum Zeitpunkt 45 Minuten eine 1,5-fache Drehung, also 540°. Gleichzeitig ist deut­ lich, dass das Rad nach einer vollen noch eine halbe Drehung vollführt hat. Zu einer halben Drehung gehört der Winkel 180°. Es ist daher offensichtlich, dass sich so a = 540° und auch a = 180° darstel­ len lässt. Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 2; 3 Operative Übungen: A 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10; 11; 12; 13 4 Bei dieser Aufgabe muss besonders sorgfältig vorgegangen werden: Es entstehen die negative Sinus- und Kosinuskurve. Bei Verständnisschwierig­ keiten kann in einem ersten Auftrag die Sinuskurve nach rechts, die Kosinuskurve nach links verschoben werden, das vereinfacht die Lösung. Auch bietet es sich an, zunächst eine Wertetabelle anzulegen. Mit leistungsstarken Schülerinnen und Schü­ lern kann sogar auf die allgemeinere Funktion sin (a) = a · sin a bzw. cos a = a · cos a und den ­damit verknüpften Begriff der Amplitude (vgl. The­ menkasten Die Funktion f (x) = a · sin (b x) Schüler­ buchseite 172) eingegangen werden. 6 bis 8 Die bisherigen Kenntnisse über die Sinus- und Kosinusfunktion werden in dieser Übung erwei­ tert und vertieft. Der funktionale Zusammenhang wird noch deutlicher. 6 Trigonometrie K 77 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:08 Seite: 78 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 169 – 171 9 bis 13 In diesen Aufgaben tritt der funktionale 2 Die Anfertigung einer Skizze wird empfohlen. Aspekt der Trigonometrie in den Vordergrund. Dar­ stellungsformen und Eigenschaften von Funktionen werden grundlegend wiederholt, vertieft und erwei­ tert. Gleichzeitig wird das Thema Kurvendiskussion für die Sekundarstufe II vorbereitet, wodurch ein et­ waiger Übergang für die Lernenden erleichtert wird. Beide Teilaufgaben können nach folgendem ­Schema konstruiert werden: 1. Dreieckseite c als Halbgerade mit Punkt A 2. Winkel a 3. Dreieckseite b mit der Länge 8,2 cm 4. Kreis um C mit r = a = 5,3 cm Bei Teilaufgabe a) ergeben sich 2 Lösungen (2 Schnittpunkte), bei Teilaufgabe b) keine Lösung (kein Schnittpunkt). Die Funktion f (x) = a · sin (b x) Mit diesem Kasten wird der funktionale Aspekt, der sich wie ein roter Faden durch die linearen Funktionen (y = m x + b), die quadratischen Funk­ tionen (y = a x2 + b x + c), die Potenzfunktionen (y = a x b) und die Exponentialfunktion (y = c a x) zog, für die Sekundarstufe I vervollständigt. Das Variieren der Parameter a und b ist die Lernenden aus den vorgenannten Unterrichts­ einheiten bereits geläufig, sodass es ihnen keine besonderen Schwierigkeiten bereitet, die Ampli­ tude und die Periodenlänge anhand des Schau­ bildes bzw. der Funktionsgleichung abzuleiten. Fächerübergreifend bietet es sich auch an, mit­ hilfe eines Oszillographen die Sinusfunktion visuell darzustellen. Durch das Verändern der Lautstärke ändert sich dabei die Amplitude und durch das Verändern der Tonhöhe die Perioden­ länge. Üben • Anwenden • Nachdenken Aufgabenkommentare Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis fördern, Seite K 5, Schnittpunkt Serviceband 9, ­zugrunde. Grundaufgaben: A 1; 5 Operative Übungen: A 3; 4; 6; 7; 8; 9; 10; 24; 25 Kumulative Aufgaben: A 14; 20; 21; 23; 26 Komplexe Aufgaben: A 16; 22 Anwendungsaufgaben: A 11; 12; 13; 15; 17; 18; 19 Problemstellungen – offene Aufgaben: Kasten Ein günstiger Kauf? K 78 6 Trigonometrie 3 Die operative Aufgabe ist eine Umkehraufgabe zur trigonometrischen Flächeninhaltsformel (vgl. Schülerbuch, Seite 154) und erfordert die gezielte Auswahl der benötigten Formel unter Berücksichti­ gung der gegebenen und gesuchten Größen. 4 Die Angabe eines zweiten Dreiecks mit den (ab­ gesehen vom Winkel) gleichen Werten kann unter Berücksichtigung des in Teilaufgabe a) mit der Formel A = _21 b c · sin a berechneten Flächeninhalts auf die Frage reduziert werden: Für welchen Winkel a2 gilt: sin a2 = sin a? Diese operative Aufgaben­ stellung kann auf unterschiedlichen Wegen gelöst werden: – formal, durch den Rückgriff auf den bereits be­ kannten Zusammenhang sin a = sin (180° – a) – enaktiv, mithilfe einer Zeichnung, bei der aus den Angaben Dreiecke mit gleicher Grundseite und Höhe (zur Sicherstellung des gleichen Flächen­ inhalts) konstruiert werden. Da durch Spiegelung entstandene kongruente Dreiecke keinen Beitrag zur Lösung liefern, ergibt sich auch hier der o. g. Zusammenhang: – Je nachdem, wie intensiv die Zusammenhänge aus den Lerneinheiten 7 und 8 im Schülerbuch thematisiert wurden, sollte auch eine Argumen­ tation mithilfe des Schaubilds der Sinusfunktion oder mithilfe des Einheitskreises erfolgen. DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:09 Seite: 79 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 174 – 176 Ein günstiger Kauf? Die Lösung der Problemstellung erfordert das Einzeichnen der außen liegenden Höhe, die senkrecht auf der unbemaßten Seite steht. Eine andere Zerlegung ist nicht sinnvoll, da sonst die gegebenen Informationen nicht genutzt werden können (vgl. hierzu den Kommentar zu Lernein­ heit 4 Allgemeine Dreiecke berechnen, Seite K 67 bis K 69). Der Flächeninhalt des Grundstücks wird aus der Differenz der beiden durch die Höhe gegebenen rechtwinkligen Dreiecke bestimmt. Alternativ können die Winkel der Dreiecke be­ stimmt werden und die Formel A = _21 a b · sin c (mit c = 34,8°) angewandt wer­ den. Vergleiche zur Thematik der Flächeninhalts­ berechnung auch die beiden < Serviceblätter „Flächenberechnung beim Dreieck“, Seite S 51, und „Flächenberechnung im Koordinatensystem“, Seite S 52. Grundstücke vermessen Die Thematik der Grundstücksvermessung be­ rührt einen Bereich des Schüleralltags, da dies sicher schon einmal von etlichen Schülerinnen und Schülern beobachtet wurde. Die Winkel­ messung mit einem Theodoliten geschieht mit großer Genauigkeit. Als Peileinrichtung dient ein Fernrohr mit Fadenkreuz, und die Winkelmesser (zur Bestimmung des Differenzwinkels aus zwei Peilungen) werden mit Lupen bzw. Mikroskopen abgelesen. Die Messungenauigkeit liegt hier im Bereich von Hundertstelgrad. Der Themenkasten liefert die zur Durchdringung der Thematik not­ wendigen mathematischen Hintergründe. Unter­ richtspraktische Anregungen zum Messen im Ge­lände finden sich in Altemüller, Wolf: Feldmessen – Handbuch für den Lehrer, Stuttgart, 2002 und im Internet. Als Ergänzung zur Vorgehensweise des Themenkastens ist auch die Erstellung ent­ sprechender dynamischer Figuren mithilfe einer DGS oder ein explorativer Zugang möglich, wie ihn das < Serviceblatt „Grundstücksvermessung mit GEONExT“, Seite S 57, anbietet. Massenschwerpunkts von der Standebene (Kraft­ angriffshöhe) sowie der für die Bestimmung des Kippmoments bedeutsame Radius der Auflageflä­ che auf dem Boden werden – wie auch die weitere Geometrie des Stuhles – vernachlässigt. Für die Modellierung wird somit der Kosinus des Winkels zwischen den Stuhlbeinen als relevantes Merkmal identifiziert. a h Beinlänge ø Kipplinie a Idealerweise wählt man eine Modellierung, bei der eine große Zahl eine hohe Standfestigkeit bezeich­ net (und umgekehrt). Eine Erhöhung der Anzahl der Stuhlbeine (n) führt zu einer Verringerung des Win­ 360° kels a = _ – deshalb ist am sinnvollsten der Kosi­ 2 n nus zu verwenden, da er im gegebenen Intervall für kleinere Winkel den größeren Zahlenwert liefert. Da der Kosinus das Verhältnis zwischen Dreieckshöhe und Beinlänge darstellt, kann dies im Rahmen des Modells interpretiert und hinterfragt werden. Es ergeben sich folgende Werte: Anzahl Stuhlbeine (n) Winkel a Kosinuswert 3 60° 0,5 4 45° 0,71 5 36° 0,81 6 30° 0,87 Zu berücksichtigen ist, dass sich der Kosinuswert bei einer Verlängerung (oder Verkürzung) der Stuhl­ beine (was die Standfestigkeit des Stuhles durch­ aus beeinflusst) nicht ändert, da sich Winkel und Seitenverhältnisse bei ähnlichen Dreiecken nicht ändern. Anmerkung: Die Sicherheitsanforderungen für Büro­ arbeitsstühle im Hinblick auf die Standsicherheit sind in der DIN EN 1335-2:2002-08 geregelt. 12 Die Anwendungsaufgabe ermöglicht einen ver­ tieften Einblick in die Sinusfunktion. 11 Die Modellierungsaufgabe thematisiert die 13 Die Aufgabe thematisiert einen grundlegenden Standfestigkeit von Drehstühlen. Maßgeblich für die Standsicherheit ist das Kippen über die Kipp­ linien – den Verbindungsgeraden der Endpunkte benachbarter Beine. Die physikalisch-räumliche Situation des Kippens über die Standlinie wird durch die Modellierung auf eine rein mathematischebene Situation begrenzt – der für die Stabilität eines Stuhls durchaus relevante Abstand des und wesentlichen mathematischen Aspekt von Anwendungsaufgaben: Messfehler bzw. Mess­ ungenauigkeiten. Die Betrachtung der Auswirkun­ gen des Rechnens mit einer oberen und einer unteren Schranke für gemessene Werte führt zu folgenden Erkenntnissen: – Längenfehler fallen nicht so stark ins Gewicht wie Winkelfehler. 6 Trigonometrie K 79 DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:11 Seite: 80 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 176 – 178 Die Deichsohle setzt sich aus drei Teilstücken, der Deichsohlenlänge zur Böschung s, der Deich­kronen­breite und der Deichsohlenlänge der Böschung l, zusammen. 20 Die kumulative Aufgabe erfordert das ge­ schickte Zerlegen der Figur und die Nutzung der symme­trischen Teilfiguren: D d d A a2 a1 C B f F 14 und 21 Die Schnittbetrachtungen von Paral­ K 80 6 Trigonometrie l a1 a2 f1 e cm = 99 E cm a = 228,9 cm 19 cm 9,4 =1 29 95 ,3 cm 41,8° b=2 13 2,9 cm cm f = 3 0,4 c1 cm s A 20 ,8 45 und der Böschungslänge l stellen kein größeres Pro­blem dar. Erst die Berechnung der Böschungs­ länge s erfordert ein gedankliches Verschieben der Deich­höhe. Man erhält dann folgendes Dreieck. Jetzt kann s ohne größere Schwierigkeiten berech­ net werden. d1 49,6° d2 f 2 = c2 =1 19 Die Berechnungen des Böschungswinkels a C c = 279,6 cm D h1 Lösungswege an. Beim ersten Ansatz berechnet _ man die Länge der Strecke BF unter Zuhilfenahme des Dreiecks ABF und anschließend die Länge der _ Strecke BE mittels des Dreiecks ABE. Beim_zweiten Ansatz wird zuerst die Länge der Strecke AF mithil­ fe des Dreiecks ABF berechnet. Danach kann man leicht die fehlenden Winkel des Dreiecks AFE und somit auch die Brückenlänge berechnen. Anwendungsaufgabe nicht zur Verfügung stehen, wird die Anwendungsaufgabe zu einer komplexen Problemstellung, mit aufwändiger Lösung. Es empfiehlt sich die Anfertigung einer Skizze und die sukzessive farbige Markierung der gegebenen und berechneten Größen. = 18 Hier bieten sich ähnlich wie bei Aufgabe 17 zwei 22 Falls Kosinus- und Sinussatz zur Lösung dieser 2 die bei genauer Betrachtung gleich sind. Man be­ rechnet die Entfernung Annasand – Möwenland und Bertaoog – Möwenland am Winkel a. Alternativ kann man dies auch am Winkel b tun. Anschließend wird die Entfernung Annasand – Bertaoog mit dem Kosinussatz errechnet. Bei dieser Berechnung ist es sinnvoll, eine Teilskizze zur Hilfe zu stellen. Im Drachen und im Trapez entstehen durch die Zer­ legung jeweils zwei „halbe gleichseitige Dreiecke“, sodass sich wesentliche Größen auch ohne Rech­ nung schnell angeben lassen. Lediglich der obere Teil des Drachens muss trigonometrisch und die rote Linie mit dem Satz des Pythagoras berechnet werden. h 17 Bei dieser Aufgabe gibt es zwei Lösungswege, E d = 174,6 cm lel- und Diagonalschnitt bei der quadratischen Pyramide stellen bezüglich der Raumvorstellung be­ sondere Anforderungen an die Lernenden. Obwohl die Stereometrie bereits im Jahrgang 9 behandelt wurde, sollte hier zur Unterstützung mit Modellen oder sonstigen Anschauungsmaterialien gearbeitet werden. h – Bei Winkeln nahe 90° fallen kleine ­Winkelfehler bereits sehr stark ins Gewicht (Einblicke in die­ sen Hintergrund kann eine exemplarische Be­ trachtung des Schaubildes der Tangensfunk­tion liefern – vgl. hierzu auch den Kommentar zu Auf­ gabe 15 in Lern­einheit 2 Rechtwinklige Dreiecke berechnen, Seite K 64). – Die Berechnung der Masthöhe in Aufgabenteil c) durch Multiplikation zweier fehlerbehafteter Werte mithilfe einer oberen und einer unteren Schranke zeigt die Schwankung des Ergebnisses um ca. 17 m (ca. 10 %). Vertiefende Informationen zum Umgang mit Messungenauigkeiten, zur An­ zahl der verlässlichen Ziffern im Ergebnis sowie dem sinnvollen Runden bietet der Exemplarische Kommentar: Sinnvoll Runden, Schnittpunkt, ­Serviceband 9, Seite K 19. b1 b2 B 23 Die kumulative Aufgabe verknüpft die Trigo­ nometrie mit linearen Funktionen und baut auf den Aufgaben 12 und 13 auf Schülerbuchseite 149 auf. Die rein algebraische Lösung mithilfe von linearen Gleichungssystemen setzt ein hohes Vor­ stellungsvermögen voraus. Eine Skizze kann hier unterstützend eingesetzt werden. Die Aufgabe lässt DO01742602_K06_057_081.indd 27.07.2010 09:47:11 Seite: 81 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schülerbuchseite 178 sich auch zeichnerisch lösen, indem die Geraden gezeichnet werden und die wesentlichen Informa­ tionen der Zeichnung entnommen bzw. durch die entsprechenden Ergänzungen leicht berechnet wer­ den können: 10 y C B 8 6 4 2 O x A 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 und 25 Der funktionale Aspekt der Trigonome­ trie wird hier vertieft, die Eigenschaften der Funkti­ onen werden für die Oberstufe vorbereitet und der Einfluss der Parameter a und b bei der Funktion f (x) = a · sin (b x) wird ein weiteres Mal geübt (vgl. Themenkasten Die Funktion f(x) = a · sin (b x) von Schülerbuchseite 172). 26 Zur Lösung der kumulativen Aufgabe müssen die Dreieckseiten in verschiedenen Flächen berech­ net werden, wobei jeweils die Spezifika der Fläche berücksichtigt werden müssen: __ _ 1. Bestimmung der Strecke BC = 5 √3 aus der zweifachen Höhe eines gleichseitigen Dreiecks der Deck­fläche __ _ 2. Bestimmung der Strecke AC = 5 √2 (Diagonale eines Mantelquadrates) _ __ 3. Bestimmung der Strecke AB = 5 √5 mit dem Satz des Pythagoras in der entsprechenden Schnittfläche. Der Nachweis der für die Berechnung des Flächen­ inhaltes wesentlichen Rechtwinkligkeit erfolgt rechnerisch (mit dem Satz des Pythagoras) oder _ ­argumentativ (Strecke BC ist das Lot auf das vor­ dere Mantelquadrat). 6 Trigonometrie K 81 DO01742602_Umschlag.indd 25.06.2010 11:13:19 Seite: 1 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow Schnittpunkt Serviceband – der Service für die Vorbereitung und die Durchführung Ihres Unterrichts! Der Serviceband ist in drei Teile gegliedert: – Kommentare (K): Im ersten Teil finden Sie unterrichtspraktische Hinweise, Schnittpunkt Kommentare und Anregungen für Ihre Unterrichtsvorbereitung. Mathematik 10 – Serviceblätter (S): Der zweite Teil bietet Ihnen rund 80 passgenau auf das Schülerbuch abgestim­mte und direkt einsatzfähige Kopiervorlagen und die ent­sprechenden Lösungen. Sie finden hier Übungen zur Differen­ zierung, ansprechende Spiele und Arbeitsblätter, die die Inhalte des Schülerbuches kumulierend aufgreifen. – Lösungen (L): Im dritten Teil finden Sie alle Lösungen und Lösungs­ hinweise zu den Aufgaben des Schülerbuches. Schnittpunkt Mathematik Serviceband Serviceband ISBN 978-3-12- 742602 -1 Rheinland-Pfalz 10