Periodische Beinbewegungen beim Obstruktiven

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5. Zusammenfassung:
In der Polysomnographie sind bei vielen Patienten mit obstruktivem Schlaf-ApnoeSyndrom (OSAS) periodische Beinbewegungen (PLM) nachweisbar. Die bisherigen
Studien lassen offen, ob eine zufällige Koinzidenz oder eine gegenseitige Beeinflussung
der Syndrome vorliegt. Sowohl die Apnoen im Rahmen des OSAS als auch die PLM
bedingen Arousals (Weckreaktionen im EEG):
Es wird zum Teil ein Einfluss der nCPAP-Therapie auf die PLM beschrieben. Insbesondere bei persistierender Tagessymptomatik muss über eine mögliche medikamentöse
Therapie der PLM entschieden werden.
Vorhandene Polysomnographiesysteme erkennen Arousals und Beinbewegungen nur
unvollständig.
In der Doktorarbeit wurde aus bereits vorliegenden Polysomnographien von Patienten
mit OSAS und PLM nochmals eine manuelle Nachbearbeitung durchgeführt. Insbesondere wurde klassifiziert, ob Arousals vor, während, oder nach respiratorischen und
motorischen Events auftreten, um so ihre Auswirkung auf die Schlafstruktur zu
beurteilen. Der retrospektive Ansatz wurde gewählt, da Untersuchungen von einzelnen
Patienten über mehrere Jahre vorliegen und so der Therapieverlauf über längere Zeiträume beurteilt werden kann.
Es erfolgte eine manuelle Nachauswertung der Polysomnographien, die mit dem Gerät
ALICE 3 der Firma Heinen und Löwenstein im Schlaflabor der BG Kliniken
Bergmannsheil-Universitätsklinik abgeleitet wurden.
Dabei manuelles Scoren und Errechnen der Indizes/Stunde für
Apnoen
Arousals
Periodische Beinbewegungen
Beurteilung und Klassifizierung der zeitlichen Reihenfolge der o.g. Parameter, Bezug
zu Schlafstadien, Korrelation zu objektiven Parametern der Schlafstadienanalyse und
subjektiven Angabe zur Leistungsfähigkeit am Tage (erhoben durch die Epworth
Sleepiness Scale und strukturierter Fragebögen zur Schlafapnoe).
Es wurden mindestens 3 Untersuchungen in einem Kollektiv von 23 Patienten
ausgewertet. Davon haben 7 zeitweise eine L-Dopa-Therapie erhalten.
Insgesamt ist die Therapie der PLM schwierig, da die Zielparameter unterschiedlich
definiert werden.
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Die Anzahl der periodischen LM im Schlaf wurde durch Madopar nur in der ersten
Nachthälfte reduziert, aber die Anzahl der mit LM assoziierten Arousal wurde reduziert.
In unserer Studie konnte unter CPAP- Therapie bereits ein positiver Effekt auf die
Tagessymptomatik nachgewiesen werden. Verbliebene Beeinträchtigungen, (wie
„tagsüber müde“, „spontaner Schlaf tagsüber“, „Konzentrationsschwierigkeiten“,
„Leistungsfähigkeit eingeschränkt“, „Einschlafstörungen“, „Durchschlafstörungen“,
frühe Aufwachzeiten“, „morgens frisch und ausgeruht“, „morgens gerädert“, „morgens
Kopfschmerzen“) assoziieren wir mit PLM. Unter L-Dopa konnte ein positiver Effekt
auf die Tagessymptome nachgewiesen werden. Insgesamt ist der Einfluss der
dopaminergen Medikation komplex zu sehen, übergeordnete vegetative Zentren sind
beteiligt.
Die Medikation muss sich auch am Leidensdruck des Patienten orientieren, da die
dopaminerge oder weitere Therapie (analog um RLS) auch deutliche Nebenwirkungen
und unter Umständen auch eine Erhöhung der Arousals zur Folge hat.
Aber weitere Untersuchungen sind mit größeren Kollektiven notwendig. Es fehlen langfristige prospektive Studien mit gleichen Beurteiungsskalen. Wünschenswert wären
dabei dann auch folgende Verfahren (SPECT, PET) und Vergleiche der unterschiedlichen Medikamente.
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