Fachhochschule Braunschweig / Wolfenbüttel Fachbereich Elektrotechnik Labor Grundlagen der ET I Prof. Dr.-Ing. Ose Ü 8. 11. 2006 V 14: Frequenzabhängige Übertragungs -VP Teilnehmer 1: _________________________ Matr.-Nr.:___________________ Teilnehmer 2: _________________________ Matr.-Nr.:___________________ Datum: Gruppen-Kennzeichen: Vortestat: Haupttestat: 1. Passives RL-Übertragungsglied Ziel: • Kennenlernen der Eigenschaften von RL-Übertragungsgliedern • Aufnahme des Amplitudenfrequenzganges eines Übertragungsgliedes ([1] − Abschn. 16.1) • Bestimmung der Grenzfrequenz V 1: Skizzieren Sie den zu erwartenden Frequenzgang |U2| = g (f ) des im Bild 14.1 dargestellten Übertragungsgliedes und erläutern Sie mit drei Fakten seine Übertragungseigenschaften. Berechnen Sie über den komplexen Spannungsteiler das Verhältnis der Beträge |U2| / |U1| und bestimmen Sie über diesen Ansatz die Grenzfrequenz fg als Funktion von R1, RL2 und L2. R1 U1 Geg.: Û1 = 1 V R L2 U2 L2 (33−xx) R1 = 47 Ω (WLD 30−xx) Spule 2: eine Spule von (56−xx) RL2 messen (DMG 40−xx) Bild 14.1: Übertragungsglied für den Teilversuch 1 D 1: Nehmen Sie den Frequenzgang der Ausgangsspannung Û 2 = g (f ) mit dem Analog-Oszilloskop 35−xx auf (ca. 10 sinnvoll gewählte Messpunkte). Hinweise dazu finden Sie unter Punkt 5. A 1: Stellen Sie den Frequenzgang in normierter Form [Bezugsgröße ist die Eingangsspannung; |U 2 | also: = g ( f ) ] mit einer linear eingeteilten Frequenzachse grafisch dar und bestimmen Sie |U1 | daraus die Grenzfrequenz. Berechnen Sie mit dieser Grenzfrequenz die Induktivität L2 der Spule. Welche Vorteile hat die normierte Darstellung im Vergleich zur Darstellung in V 1 (2 Fakten)? 2. Eigenschaften von RC-Übertragungsgliedern Ziel: • Kennenlernen der Eigenschaften von Übertragungsgliedern mit einer RC-Kombination • Aufnahme des Amplitudenfrequenzganges der Ausgangsspannungen • Bestimmung der Grenzfrequenz und der Grundverstärkung Labor ET I − Versuch 14 Seite 2 27. 10. 2006 V 2.1: Berechnen Sie für das im Bild 14.2 dargestellte Übertragungsglied allgemein die komplexe Übertragungsfunktion F (j ω) = U2 (j ω) / U1 (j ω) als Funktion von ω sowie R1, R2 und C. Skizzieren Sie den prinzipiellen Verlauf des Amplitudenfrequenzganges F (ω) sowie des Phasenfrequenzganges ϕ (ω). Geg.: Û1 = 1 V (33−xx) (55−xx) R1 = 1 kΩ R1 R2 (55−xx) R2 = 100 Ω U1 U2 C = 13 nF KD (32−xx) C Bild 14.2: Passives RC-Übertragungsglied V 2.2: Machen Sie sich die prinzipielle Funktion der Schaltung im Bild 14.3 klar [Skizze des Frequenzganges |U2| = g (f )]. Der Operationsverstärker wird als ideal angenommen. Welche Vorteile hat diese Schaltung im Vergleich zu einer passiven RC-Kombination als Passschaltung (2 Fakten) ? V 2.3: Berechnen Sie CN und RN in allgemeiner Form und als Zahlenwerte für eine Grenzfrequenz ([2] –Abschn. 5.9.1) von fg = 500 Hz und eine Grundverstärkung |V0 (f → 0)| = 2. RN R1 U1 CN bl rt Geg.: Û1 = 1 V (33−xx) R1 = 10 kΩ (55−xx) U B (OV) = ± 15 V (29−xx) Farbkennzeichnung: + ⊥ sw bl = Blau; rt = Rot; sw = Schwarz U2 Bild 14.3: Aktiver RC−Pass 1. Ordnung mit invertierendem OV D 2: Nehmen Sie die Amplitudenfrequenzgänge der Schaltungen der Bilder 14.2 und 14.3 mit dem Analog-Oszilloskop 35−xx auf (je ca. 10 sinnvoll gewählte Messpunkte). Hinweise zum Operationsverstärker (OV) und zur Aufnahme von Frequenzgängen finden Sie im Punkt 5. 1) Für Bild 14.3 verwenden Sie den Versuchsaufbau 64−xx (siehe Netz der FH : → ET_I – Labor → Geräte). Dieser Versuchsaufbau wird mit der Widerstandslastdekade 30−xx (für RN) sowie der Kapazitätsdekade 32−xx (für CN) beschaltet. Achten Sie auf ein einheitliches Bezugspotential ( ⊥ ) ! A 2: Stellen Sie die Frequenzgänge von D 2 wie unter A 1 grafisch dar und bestimmen Sie daraus die jeweilige Grenzkreisfrequenz sowie die entsprechende Grenzfrequenz. 3. Allgemeine frequenzselektive Eigenschaften eines Reihenschwingkreises Ziel: • Kennenlernen der wichtigsten Eigenschaften eines Reihenschwingkreises • Darstellung von Frequenzgängen bei Spannungs- und bei Stromeinspeisung • Diskussion typischer Kenngrößen frequenzselektiver Schaltungen V 3: Machen Sie sich mit den wesentlichen Eigenschaften eines Reihenschwingkreises vertraut 1) (vgl. Netz der FH unter: → Arbeitsblätter nach [4] und [5] ). Entwickeln Sie Vorschriften zur Bestimmung der Resonanzfrequenz f0, der Bandbreite B des Kreises und der Güte Q aus einer Messung des Frequenzganges des Stromes sowie der Frequenzgänge der Spannungen. 1) Fb E → Für Studierende → Lehrveranstaltungen → Labore → GET−Labor I → Labor Grundlagen ET → Auswahl Labor ET I − Versuch 14 Seite 3 27. 10. 2006 D 3: Untersuchen Sie die Eigenschaften des Reihenschwingkreises im Bild 14.4 durch Aufnahme der in D 3.1 und D 3.2 genannten Amplitudenfrequenzgänge. Nutzen Sie dazu die Digitalmulti~ meter AMES_1 bis AMES_3–xx (MB: V in der Range-Hold-Einstellung „R–H“ = 0.00 V) als Spannungsmesser. Mit AMES_4–xx (MB: FREQ) wird die Frequenz gemessen. Die Messungen sind für einen Frequenzbereich von 300 Hz bis 2,2 kHz (Frequenzabstand: Δf = 100 Hz) im Messmodus EINZEL durchzuführen. Man erhält mit dieser „Übersichts“-Messung allerdings nur den prinzipiellen Verlauf eines Amplitudenfrequenzganges (Warum ?). A I R L C UR UL UC q UU AB B Geg.: |UAB | = 2 V R = 30 Ω C = 1 μF (33–xx) (WLD 30–xx) (KD 32–xx) (Der Kondensator wird als verlustlos angenommen) L ≈ 15 mH (2 Spulen 56–xx in Reihe) Bild 14.4: Reihenschwingkreis D 3.1: Nehmen Sie die Amplitudenfrequenzgänge der Spannungsabfälle über R, der Spule und dem Kondensator bei konstanter Spannungseinspeisung auf. Der Effektivwert der Gesamtspannung wird mit dem Zeigerinstrument UNIGOR (10–xx) gemessen und ggf. nachgeregelt (vgl. Punkt 5). D 3.2: Bestimmen Sie messtechnisch den Verlauf der Gesamtspannung im Reihenschwingkreis bei Variation der Frequenz, wenn dem Schwingkreis ein konstanter Strom aufgeprägt wird (Effektivwert mit UNIGOR 10–xx oder als Spannungsabfall über R mit dem Oszilloskop nachmessen). Dieser Strom beträgt | I | = 10 mA und wird über den Funktionsgenerator 33–xx eingespeist (vgl. Punkt 5). A 3.1: Stellen Sie die in D 3.1 gemessenen Frequenzgänge (z.B. mit EXCEL; o.ä.) in einem gemeinsamen Diagramm grafisch dar. Verwenden Sie dazu im Sinne von A 3.4 eine lineare Einteilung der Frequenzachse (Warum ?). Das Arbeiten mit logarithmischen Darstellungen von Frequenzgängen ist Gegenstand des Teilversuches 4. A 3.2: Berechnen Sie aus dem Messwerten von D 3.1 den Amplitudenfrequenzgang des Stromes über den Spannungsabfall UR. Stellen Sie diesen Frequenzgang wie in A 3.1 grafisch dar. A 3.3: Stellen Sie den in D 3.2 gemessenen Amplitudenfrequenzgang der Gesamtspannung bei konstanter Stromeinspeisung graphisch dar. A 3.4: Ermitteln Sie aus den Frequenzgängen von A 3.1 bis A 3.3 die Werte für die Resonanzfrequenz, die beiden Grenzfrequenzen sowie die Bandbreite und die resultierende Güte des Kreises. Stellen Sie diese Ergebnisse in einer Übersicht zusammen und diskutieren Sie kurz die Ursachen für eventuelle Abweichungen, wenn die jeweils gesuchte Größe aus mehreren Frequenzgängen abge([1] − Abschn. 14.3 und 16.2) lesen bzw. bestimmt werden kann. Z 3: In dieser Auswertung soll der von einem AMES-Digitalmultimeter verursachte Fehler (vgl. Versuch 12: Frequenzgang des Digitalmultimeters) berücksichtigt werden. Stellen Sie dazu den Frequenzgang der Spannung über der Spule (D 3.1) ohne und mit Korrekturrechnung in einem Diagramm grafisch dar und diskutieren Sie die Abweichungen bei f < f0 , f ≈ f0 und f > f0. Beachte: Die Korrekturrechnung kann eigentlich nur für jeden zweiten Messwert durchgeführt werden, da im Versuch 12 mit einem Frequenzabstand Δf = 200 Hz gearbeitet wurde. Die jeweils fehlenden Zwischenwerte für die Korrekturrechnung bei Δf = 100 Hz können Sie (z.B. mit EXCEL) durch lineare Interpolation ermitteln. Hinweise zu Z 3 finden Sie unter H 5.4. 1) Fb E → Für Studierende → Lehrveranstaltungen → Labore → GET−Labor I → Labor Grundlagen ET → Auswahl Labor ET I − Versuch 14 Seite 4 27. 10. 2006 4. Schwingkreis als Übertragungsglied Ziel: • Messtechnische Beschreibung des Übertragungsverhaltens von Schwingkreisen • Bestimmung typischer Kenngrößen aus dem Frequenzgang V 4.1: Dimensionieren Sie den Reihenschwingkreis im Bild 14.4 für eine Resonanzfrequenz von 1,2 kHz. Die Induktivität ist bekannt (L ≈ 15 mH) und der Kapazitätswert des Kondensators ist zu ([1] − Abschn. 14.3 und 16.2) ermitteln. Der Kondensator sei verlustfrei. V 4.2: Legen Sie für die Aufnahme (D 4.3) und die logarithmische Darstellung des Frequenzganges gemäß A 4.2 eine sinnvolle Positionierung Ihrer Messpunkte auf der Frequenzachse fest (Tabelle vorbereiten). Es sollen 40 Wertepaare für |U2| = g ( f ) im Bereich 100 Hz ≤ f ≤ 15 kHz symmetrisch zum Resonanzpunkt aufgenommen werden. Hinweis: Die Dichte der Messpunkte sollte im Durchlassbereich und an den Grenzfrequenzen größer als im Sperrbereich sein (Warum ?). D 4: Legen Sie eine sinusförmige Wechselspannung mit Û1 = 3 V (Funktionsgenerator 33–xx) an das Übertragungsglied (Bild 14.4) und kontrollieren Sie während aller Messungen, die durch eine Spannungseinspeisung gekennzeichnet sind, dass die angelegte Eingangsspannung konstant bleibt. Dazu dient der mittels Oszilloskop 35–xx (CH I) beobachtete Wert Spitze-Spitze U1SS = 6 V (also doppelter Maximalwert) der eingespeisten sinusförmigen Wechselspannung. Bei Schwankungen muss die Eingangsspannung nachgeregelt werden. BE-Werte: RV = 30 Ω (66–xx); L ≈ 15 mH (Reihenschaltung der beiden Spulen von 56–xx); RS = 30 Ω (WLD 30–xx); C berechnet (Kapazitätsdekade 32–xx) 92–xx RV U1 RL L C RS U2 UB (OV) = ± 15 V (29–xx) U3 V Bild 14.4: Reihenschwingkreis als Übertragungsglied Der Widerstand RS im Querzweig des Übertragungsgliedes erzeugt die Ausgangsspannung U2, die mit Hilfe eines Spitzenwert-Gleichrichters (Versuchsaufbau 92–xx) in eine Gleichspannung U3 gewandelt wird. Diese Spannung wird als Ausgangsspannung des Übertragungsgliedes gemessen. Als Spannungsmesser dient das Digitalmultimeter AMES_1–xx (MB: V mit der Range-Hold-Einstellung „R–H“ = .000 V / DC). Der Spitzenwert-Gleichrichter arbeitet mit einem Operationsverstärker, der mit einer Betriebsspannung UB = ± 15 V (Netzteil 29–xx; wie im Teilversuch 2) versorgt werden muss. Achten Sie darauf, dass zwischen dem Funktionsgenerator 33–xx, dem Übertragungsglied und dem Spitzenwertgleichrichter 92–xx (versorgt durch das Netzteil 29–xx) ein einheitliches Bezugspotential (Masse ⊥ = ˆ 0 V) hergestellt werden muss (Bild 14.4). Die Grundverstärkung des Operationsverstärkers ist intern bereits so eingestellt, dass seine AusgangsGleichspannung U3 mit dem Effektivwert seiner Eingangs-Wechselspannung U2,eff identisch ist. Weitere Hinweise zur Aufnahme dieser Frequenzgänge (D 4.1 bis D 4.3) finden Sie unter Punkt 5. 1) Fb E → Für Studierende → Lehrveranstaltungen → Labore → GET−Labor I → Labor Grundlagen ET → Auswahl Labor ET I − Versuch 14 Seite 5 27. 10. 2006 D 4.1: Der Vorwiderstand RV ist für den Teilversuch D 4.1 vorerst noch gleich null. Im Längszweig dieses Übertragungsgliedes (Reihenschwingkreis) wirkt demzufolge als ohmsche Komponente nur der Verlustwiderstand der Spule RL. Mit AMES_1 (MB: V ) und AMES_4 (MB: FREQ) ist nun der prinzipielle Frequenzgang der Ausgangsspannung U3 = |U2| = g (f ) im Messmodus EINZEL mit sieben Messpunkten (siehe Punkt 5) aufzunehmen. |U2| ist hier proportional zu | Iges| des Reihenschwingkreises (Warum ?). D 4.2: Wiederholen Sie die Messung von D 4.1 mit einem künstlich vergrößerten Verlustwiderstand (RV = 30 Ω). Der Kreis wird jetzt stärker bedämpft ! D 4.3: Führen Sie nun die Messungen gemäß V 4.2 durch. Das Übertragungsglied wird (wie bereits unter D 4.1) ohne den zusätzlichen Vorwiderstand RV betrieben. A 4: Stellen Sie die Frequenzgänge von D 4 in normierter Form wie folgt grafisch dar: a) |U 2 | f = g ( ) mit einer logarithmisch skalierten Frequenzachse f0 | U 2, max | b) 1) |U 2 | f = g ( lg ) (Netz der FH : → Labor GET → Arbeitsblätter → 16_2). f0 | U 2, max | a) 0,1 1,0 10 f f0 lg b) −1 0 +1 oder: f f0 Bild 14.5: Beispiel für eine: a) normierte und logarithmisch skalierte Frequenzachse b) logarithmische Darstellung der Frequenzachse A 4.1: Skizzieren Sie (z.B. mit Hilfe eines Kurvenlineals) die unter D 4.1 und D 4.2 messtechnisch ermittelten prinzipiellen Frequenzgänge mit RV als Parameter in einem gemeinsamen Diagramm. Stellen Sie für beide Verlustwiderstände (nur RL bei D 4.1 und RV + RL bei D 4.2) die Größen f0, fgu, fgo, B und Q in einer Übersicht (Tabelle) zusammen. Vergleichen Sie die Gütewerte von D 4.1 und D 4.2 miteinander und leiten Sie daraus Schlußfolgerungen für den Einsatz eines Reihenschwingkreises als Übertragungsglied (hier: Filter) ab. A 4.2: Zeichnen Sie den unter D 4.3 ermittelten Frequenzgang gemäß A 4 {Punkt a) oder b)}. Z 4: Simulieren Sie zur Kontrolle den unter A 4.2 dargestellten Frequenzgang mit PSPICE. Lösungshinweis: AC-Sweep für Uq und Parametric-Sweep für RV anwenden ! Berechnen Sie daraus den Verlauf des Pegels der normierten (Warum ?) Ausgangsspannung. Das gelingt im Trace-Expression-Fenster mit der Funktion DB (). Drucken Sie die Simulationsschaltung und die Simulationsergebnisse des PROBE-Fensters aus. Lesen Sie daraus die Steilheit der Filterflanke im unteren und im oberen Sperrbereich pro Frequenzdekade (Dek.) ab. Dazu muss der Pegel bei 0,1⋅fgu und 10⋅fgo bestimmt werden. Der Pegel bei fg ist mit | A | * = −3 dB bereits bekannt. Es gilt: 1) |U 2 | | A|* = 20 ⋅ lg dB | U 2, max | (14.1) Fb E → Für Studierende → Lehrveranstaltungen → Labore → GET−Labor I → Labor Grundlagen ET → Auswahl Labor ET I − Versuch 14 Seite 6 27. 10. 2006 5. Hinweise zur Aufnahme von Frequenzgängen Im vorliegenden Versuch sollen die Übertragungseigenschaften frequenzselektiver Schaltungen (hier: Tiefpass, Hochpass Bandpass) untersucht werden. Zur messtechnischen Bestimmung des Frequenzganges solcher Übertragungsvierpole wird in der Praxis in der Regel ein Wobbelgenerator (mit |Uq| = const. und fmin ≤ f ≤ fmax) in Verbindung mit einem Linienschreiber eingesetzt. Häufig stehen diese Geräte nicht zur Verfügung bzw. der Aufwand (falls nur der prinzipielle Verlauf eines Frequenzganges ermitteln werden soll) ist zu hoch. Insbesondere für „Übersichts“-Messungen (siehe Teilversuche 1 bis 3) kann z.B. folgende Messanordnung dienen: I1 Uq I2 ~ U Ri Übertragungs1 Vierpol CH 1 0 U2 CH 2 Bild 14.6: Messtechnische Bestimmung von Frequenzgängen Zur Aufnahme des Frequenzgangs werden lediglich typische Messpunkte gewählt. Bei einem Tiefoder Hochpass erhält man bereits den prinzipiellen Verlauf eines Frequenzganges, wenn ca. zehn Messpunkte sinnvoll gewählt werden. Bei einem Filter kommt man mit sieben Messpunkten auf der Frequenzachse aus, wenn man lediglich die typischen Kenngrößen und den groben Verlauf des Amplitudenfrequenzganges bestimmen möchte. So erhält man Informationen über die Resonanzfrequenz bzw. Mittenfrequenz, die beiden Grenzfrequenzen, zwei Punkte im unteren und zwei im oberen Sperrbereich. In der Praxis verwendet man häufig den Abstand einer Frequenzoktave bzw. einer Frequenzdekade relativ zur jeweiligen Grenzfrequenz, um schlüssige Aussagen über das Verhalten eines Filters in beiden Sperrbereichen ableiten zu können. Aus diesen sieben Messwertepaaren kann man dann die Kenngrößen Bandbreite, Güte und Filterflankensteilheit bestimmen. Für den vorliegenden Versuch 14 gelten folgende Hinweise und Festlegungen: 1) H 5.1: Zur Signaleinspeisung wird der HAMEG-Generator HM 8030 (siehe auch Netz der FH unter: → ET_I – Labor → Geräte) eingesetzt. In Vorbereitung auf den Versuch 14 ist es erforderlich, dass Sie sich mit den wichtigsten Einstellmöglichkeiten (Signalart, Amplitude, Frequenz) vertraut machen. Der Maximalwert (bzw. der Wert von Spitze zu Spitze) des so eingespeisten sinusförmigen Signals ist mit dem Oszilloskop (CH 1) zu messen und längs der Variation der Frequenz durch Nachregeln konstant zu halten. Um das Übertragungsverhalten der untersuchten Schaltung möglichst wenig zu beeinflussen, wird auch das Ausgangssignal mit dem Oszilloskop (CH 2) gemessen. Im Teilversuch 4 erhalten Sie Hinweise zu Maßnahmen, die auch den Einsatz eines Digitalmultimeters (hier: AMES-Multimeter) gestatten. H 5.2: Achten Sie bei allen Messungen darauf, dass Sie mit einem einheitlichen Bezugspotential arbeiten. Der Massepunkt am Ausgang einer Schaltung (z.B. am OV-Steckbrett 64–xx oder am 1) Spitzenwert-Gleichrichter 92–xx) ist nicht automatisch vorhanden und muss erst durch eine entsprechende Verdrahtung geschaffen werden. Da alle Untersuchungen des Versuches 14 im NFBereich ablaufen, kann auf eine abgeschirmte Leitungsführung verzichtet werden. Am Generator befindet sich auf der BNC-Buchse des Triggerausgangs (8), der ja hier nicht benötigt wird, ein Masse-Blindanschluss zur Aufnahme normaler Laborstecker. Ein ähnlicher Anschluß existiert für die OUTPUT-BNC-Buchse (11) zur Entnahme des Signals. 1) Fb E → Für Studierende → Lehrveranstaltungen → Labore → GET−Labor I → Labor Grundlagen ET → Auswahl Labor ET I − Versuch 14 27. 10. 2006 Seite 7 H 5.3: Für die Teilversuche D 1, D 2 und D 3 werden zur prinzipiellen Darstellung der gewünschen Frequenzgänge jeweils 10 Messungen durchgeführt. Maximalwerte sind in Effektivwerte umzurechnen, falls nicht mit einer normierten Ordinatendarstellung gearbeitet wird (Warum?). Die eingestellte Frequenz für jeden Messpunkt wird am Funktionsgenerator abgelesen. Eine konstante Spannungseinspeisung wird erreicht, wenn man für jeden Messpunkt mit der Messfrequenz fM die Gesamtspannung auf einen konstanten Effektivwert nachregelt. Mit dieser Maßnahme gelingt auch eine konstante Stromeinspeisung, wenn man für jeden Messpunkt die Quellenspannung so lange variiert, bis der festgelegte (im Effektivwert konstante) Gesamtstrom | I | fließt. H 5.4: Im Teilversuch D 4 wird eingangsseitig zusätzlich das Digitalmultimeter AMES_4 als Frequenzmesser eingesetzt. Ausgangsseitig ist CH 2 des Oszilloskops durch das Digitalmultimeter AMES_1 in Verbindung mit dem Spitzenwert-Gleichrichter (92–xx) zu ersetzen. Wie die Auswertung des Versuches 12 (Teilversuch 3) zeigt, weicht der mit dem Digitalmultimeter AMES gemessene Wert bei 2 kHz bereits um ca. 5 % vom Sollwert ab. Diesen Fehler kann man mit Kenntnis des Frequenzganges des Digitalmultimeters rechnerisch korrigieren. Dazu wird bei jeder Messfrequenz fM der gemessene Spannungswert U ( fM ) durch den Faktor UAMES ( fM ) / U0 des im Versuch 12 gemessenen Frequenzganges des Digitalmultimeters dividiert. Eine weitere Möglichkeit zur Kompensation dieses Fehlers soll im Versuch 14 aufgezeigt werden. Dazu wird die zu messende Wechselspannung mit Hilfe eines Spitzenwert-Gleichrichters in eine Gleichspannung gewandelt und gemessen. Gleichspannungs-Messbereiche unterliegen keinem frequenzabhängigen Messfehler. H 5.5: Innerhalb der Teilversuche D 4.1 und D 4.2 wird mit den oben genannten 7 Messpunkten gearbeitet. Der daraus resultierende Frequenzgang dient lediglich zum Ablesen der genannten Kenngrößen und zum Vergleich der prinzipiellen Verläufe bei unterschiedlicher Bedämpfung. H 5.6: Im Teilversuch D 4.3 soll der Frequenzgang möglichst exakt aufgenommen und in A 4.2 mit einer logarithmisch geteilten Frequenzachse (siehe Beispiel im Bild 14.5) dargestellt werden. Dazu sind mindestens 40 Messpunkte erforderlich. H 5.7: Die Filter-Flankensteilheit SF ist ein wichtiges Maß zur Beschreibung der frequenzselektiven Eigenschaften eines Filters. Sie wird z.B. in x dB / Dek angegeben und beschreibt die Steilheit der Flanke beim Übergang von einer Grenzfrequenz in den unteren oder den oberen Sperrbereich. 1) Hinweise dazu finden Sie im Netz der FH : → Labor GET → Arbeitsblätter → 13_3). Für den unteren Sperrbereich gilt: S Fu = (Pegel bei f gu ) − (Pegel bei 0,1 ⋅ f gu ) Dek. (14.2) Für den oberen Sperrbereich gilt: S Fo = (Pegel bei f go ) − (Pegel bei 10 ⋅ f go ) Dek. (14.3) H 5.8: Hinweise zum Testat / Kolloquium ♦ Verlauf von Frequenzgängen frequenzselektiver Übertragungsvierpole ♦ Messtechnische Maßnahmen zur Aufnahme solcher Frequenzgänge (Fehlerbetrachtungen) ♦ Kenngrößen zur Beschreibung des Übertragungsverhaltens von Passschaltungen ♦ Frequenzselektive Eigenschaften eines Reihenschwingkreises ♦ Maßnahmen zur grafischen Darstellung von Frequenzgängen ♦ Maßnahmen zur Simulation von Frequenzgängen mit PSPICE 1) Fb E → Für Studierende → Lehrveranstaltungen → Labore → GET−Labor I → Labor Grundlagen ET → Auswahl