Theorien konzeptgesteuerter Informationsverarbeitung in der

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Theorien konzeptgesteuerter
Informationsverarbeitung in der Sozialpsychologie
Norbert Schwarz
„Der Kellner serviert Paul sein Dessert. Anschließend sah Paul sich im Kino einen
Film an.“ Was wissen wir nachdem wir diese beiden Sätze gehört haben? Obwohl
dies nirgends explizit erwähnt wurde, haben wir dem Satz entnommen, dass Paul in
einem Restaurant isst, dass er dort vermutlich eine größere Mahlzeit zu sich nahm und
dass es sich bei dem Restaurant, nicht um eine Imbissstube handelt. Wir würden auf
die entsprechende Frage bejahen, dass Paul etwas bestellte, für seine Mahlzeit zahlte
bevor er ins Kino ging, vor dem Film eine Kinokarte löste, usw. Keine dieser
Handlungen wurde zuvor explizit erwähnt, trotzdem sind wir uns bei diesen
Folgerungen sehr sicher. WARUM?
Schließlich wissen wir, dass Kellner in Restaurants auftreten, dass man dort etwas
bestellen muss, bevor man es serviert bekommt, dass das Dessert meist den anderen
Gängen einer Mahlzeit folgt und dass man normalerweise seine Rechnung bezahlt,
bevor man geht. Dieses Alltagswissen erlaubt Schlussfolgerungen, die über den
expliziten Inhalt des Satzes hinausgehen. Wir vervollständigen die gegebene
Information durch Wissen über entsprechende Situationen, dass wir aus unserem
Gedächtnis abrufen können.
Ein anderes Bsp. „Der Heuhaufen war wichtig, weil der Stoff riss.“ Dieser Satz
erscheint seltsam. Wahrscheinlich nicht mehr, wenn wir wissen, dass es sich bei dem
erwähnten Stoff um den eines Fallschirms handelt. „Der Heuhaufen war wichtig, weil
der Stoff des Fallschirmes riss.“ Das heranziehen unseres Wissens über Fallgesetze,
Fallschirme und Heuhaufen erlauben uns diesen Satz zu verstehen. Zugleich machen
wir Annahmen, die über die im Satz gegebenen Information hinausgehen, z.b. dass
der Fallschirm in der Luft riss, dass eine Person daran hing, dass diese Person im
Heuhaufen landete usw.
Dieses Bsp., das von BRANSFORD & MC CARREL übernommen wurde,
verdeutlicht, dass Verstehen ein konstruktiver Prozess ist, an dem außer der direkt
gegebenen Information weitere Information –unser Wissen- beteiligt ist.
Der Weg von der konkreten Information zum abstrakten Allgemeinwissen wird meist
als „aufsteigende Informationsverarbeitung“ (bottum- up processing) genannt.
Der Weg vom allgemeinen Wissen zur konkreten Information als „absteigende
Informationsverarbeitung! (top-down processing). Datengesteuerte vs.
konzeptgesteuerte Informationsverarbeitung sind weitere Bezeichnungen für die
gleichen Sachverhalte.
Wir werden uns nun damit beschäftigen, wie Alltagswissen organisiert ist, welche
Rolle es bei der Aufnahme, Verarbeitung und Erinnerung von Informationen hat und
wie es unser Verhalten beeinflusst.
1. Schemata als Organisationsform von Wissen
1.1 Allgemeine Merkmale von Schemata
Unglücklicher Weise gehört der Schemabegriff nicht nur zu den meist benutzten,
sondern auch zu den inhaltlich am wenigsten spezifizierten Begriffen der Kognitiven
Psychologie. Heute werden Schemata als allgemeine Wissensstrukturen betrachtet,
die die wichtigsten Merkmale des Gegenstandsbereiches wiedergeben. Ein
Restaurant-Schema z.B. ist eine Repräsentation unseres Wissens über das, was in
Restaurants passiert, vom Betreten des Lokals über das Bestellen, Essen, Bezahlen bis
zum Verlassen. Das Schema unterscheidet sich von der Erinnerung eines ganz
bestimmten Restaurantbesuches durch seinen höheren Allgemeinheitsgrades.
Schemata repräsentieren somit Wissen auf einem höheren Abstraktionsniveau als dem
der Erinnerungen konkreter Ereignisse. Schemata haben Variablen oder Leerstellen
(slots), wie Kellner, Speisekarte und Getränke die, vergleichbar den Rollen in einem
Theaterstück, durch verschiedene konkrete Akteure ( wie Maria, Weißwürste )
ausgefüllt werden können. Man könnte in diesem Fall sagen, dass Maria &
Weißwürste die Variablen Kellner und Speisen einnehmen oder instantiieren.
Schemata haben Variablen Begrenzungen ( Hund, Kellner ), die den Rahmen
möglicher Instantiierungen durch konkrete Akteure, Gegenstände usw. begrenzen.
Außerdem gibt das Schema auch Beziehungen wieder, in denen die Variablen
zueinander stehen. Das Restaurant-Schema enthält z.B., dass man erst bestellen muss,
um etwas serviert zu bekommen.
Schließlich sind Schemata hierarchisch organisiert und Schemata höherer Ordnung
wie z.B. „Restaurantbesuch“, haben Subschemata, wie „Essen“ oder „Zahlen“, für die
weitere Schemata bestehen.
Welches Wissen wird nun in Schemata repräsentiert? Die Antwort der meisten
Forscher lautet, unser gesamtes Wissen über die Welt.
1.2. Ereignisschemata: Skripte
Eine der am weitesten entwickelten Schematheorien wurde von ROBERT ABELSON
und ROGER SCHANK an der Yale University erarbeitet. Sie beschäftigt sich mit der
Frage, wie unser Wissen über häufig wiederkehrende Alltagsaktivitäten organisiert
ist, wie dieses Wissen unser Verständnis beeinflusst, und welche Rolle es in der
Steuerung unseres Verhaltens spielt.
Das zentrale Konzept ihrer Theorie ist das Skript. Ein Skript ist ein Drehbuch, dass
die angemessene Abfolge von Ereignissen in vertrauten Alltagssituationen beschreibt.
Wie andere Schemata auch, bestehen Skripte aus einer Reihe von Variablen oder
Leerstellen (Slots), im Restaurantskript zum Beispiel Leerstellen für typische
Akteure (Gast, Kellner, Koch) und Objekte (Tische, Speisekarten, Speisen). Das
Skript spezifiziert außerdem die Voraussetzungen und Ergebnisse des
Ereignisablaufes, z.B. dass der Gast hungrig ist und Geld hat und dass er hinterher
weniger hungrig ist, aber auch weniger Geld hat. Schließlich spezifiziert das Skript
den typischen Ablauf der Ereignisse beim Restaurantbesuch, nämlich Betreten des
Restaurants, Bestellen, Essen und verlassen des Restaurants.
Das Skript verbindet somit einzelne Szenen zu einem integrierten Ablauf aus der
Sicht eines bestimmten Akteurs. Außer der beschriebenen zeitlichen Organisation,
die die Abfolge der typischen Ereignisse angibt, haben Skripte eine hierarchische
Organisation: sowie das Skript eines Restaurantbesuches die beschriebenen Szenen
beinhaltet, so beinhalten diese Szenen eine Reihe weiterer Aktivitäten auf einer
niederen Ebene der Abstraktion. „Bestellen“ beinhaltet z.B. den Erhalt und die
Lektüre der Speisekarte, die Entscheidung, was man möchte, und die Aufgabe der
Bestellung.
Man könnte also die Abfolge Speisekarte erhalten, öffnen, lesen, entscheiden, was
man will, Kellner rufen, Bestellung aufgeben, als Bestellen im Gedächtnis speichern
und die Details dieses Bestellvorgangs vergessen. Die wesentlichen Aspekte dieses
Vorganges könnte man jederzeit rekonstruieren.
Skripte bieten somit eine sehr ökonomische Form der Speicherung von Information:
Treten Ereignisse auf, die im Skript nicht vorgesehen sind, muss dem Skripthinweis
eine Anmerkung hinzugefügt werden, die auf die Abweichung verweist. Diese
Vorstellung von der Funktion von Skripten in der Speicherung von Information wurde
als „Skript-Hinweis plus Anmerkung“ – Modell bezeichnet (Graesser, Gordon und
Sawyer, 1979) und ist auch auf andere Schemata anwendbar.
Skripte spielen eine wichtige Rolle beim Verstehen und Erinnern von Information.
Darüber hinaus bieten Skripte dem Akteur Information über situationsadäquates
Verhalten an (Was tun in Restaurants?) und haben dadurch verhaltenssteuernde
Wirkung.
1.3 Personenschemata
In der sozialpsychologischen Forschung fanden vor allem Personenschemata große
Beachtung. Bei Personenschemata lassen sich mehrere Typen unterscheiden, nämlich
einerseits Schemata konkreter Personen und andererseits Schemata von
Personengruppen, sowie Wissen über die Eigenschaften von Personen. Ein Bespiel für
ein Schema einer einzelnen Person, wäre Wissen über ihre Mutter, die neben einer
visuellen Repräsentation ihrer Mutter auch ihr Wissen über ihre typischen
Verhaltensweisen, ihre Ansichten usw. beinhaltet.
Selbstschemata: schematische Repräsentation der eigenen Person.
Andere Schemata beziehen sich hingegen auf Personengruppen, die durch soziale
Merkmale wie Rolle (Kellner), Einstellungen (Linke) oder Persönlichkeitsmerkmale
(Extrovertierte) bestimmt sind.
Personenschemata unterscheiden sich von Ereignisschemata außer in ihrem Inhalt
auch im Grad ihrer inneren Organisation. Dagegen sind z.B. Wahrnehmungsschemata
räumlich geordnet: Wir erwarten die Nase zwischen den Augen. Schemata dieser Art
erhalten somit natürliche räumliche oder zeitliche Ordnungsbeziehungen. Unser
Wissen über bestimmte Personentypen ist vergleichsweise wenig strukturiert. Das
Schema eines Professors mag z.B. enthalten, dass es sich um jemanden handelt, der
Vorlesungen hält, relativ wohlhabend ist, in praktischen Dingen unbegabt und häufig
zerstreut ist. Diese Merkmale stehen untereinander in keiner klaren Beziehung,
sondern sind lediglich eine Aufzählung von Attributen eines typischen Professors.
Einige Forscher (Mandler, 1979) haben vorgeschlagen, solche Aufzählungen als
Kategorien zu bezeichnen und sie von Schemata zu unterscheiden. Kategorien
enthalten lediglich eine Liste von Variablen (Merkmalen), mit deren Hilfe man die
Mitgliedschaft in der Kategorie erschließen kann.
1.4 Schemata als Denkregeln
Insbesondere in der Attributstheorie Harold Kelleys (1971) spielen Kausalschemata
eine wichtige Rolle, die Personen heranziehen, wenn sie versuchen, die Ursache eines
Ereignisses zu erschließen. Wichtige Beispiele solcher Schemata sind das
Aufwertungs- und Abwertungsprinzip, dass Personen benützen, wenn sie mehrere
mögliche Ursachen für ein Ereignis wahrnehmen. Ebenso wurden z.B. die Prinzipien
der Balancetheorie (Heider, 1958) als Schemata betrachtet. Schemata in diesem Sinne
sind Denkregelmäßigkeiten.
2. Konzeptgesteuerte Informationsverarbeitung: Die Funktion von Schemata
Im Prozess der Informationsverarbeitung muss zunächst ein Schema identifiziert
werden, dass zur Verarbeitung der gegebenen Information geeignet ist. Diese Phase
der Schemaidentifikation ist eine Phase „aufsteigender oder datengesteuerter“
Informationsverarbeitung, in der Merkmale der dargebotenen Information mit
Merkmalen der im Gedächtnis verfügbaren Schemata verglichen werden.
2.1 Schemaidentifikation, Verstehen und Inferenz
Der Prozess der Schemaidentifikation ist ein Prozess der Mustererkennung ( pattern
recognition ), in dem Merkmale in der zu verarbeitenden Information mit Merkmalen
verfügbarer Schemata verglichen werden. So wird in einem Satz in dem ein Kellner
vorkommt, ein Restaurantschema herangezogen und kein Schema aus einer
Vorlesung. Kellner kommen nämlich lediglich in Restaurantschema als Variablen vor,
während das Vorlesungsschema keine „Leerstellen“ slots, für Kellner enthält.
Kann die Person kein geeignetes Schema finden, wird die Informationsverarbeitung
erschwert. Im Extremfall bleibt die Information unverstanden. Dies kann entweder der
Fall sein, weil die Person in ihrem Wissensbestand über kein geeignetes Schema
verfügt oder weil die dargebotene Information keine geeigneten Hinweise enthält, die
ihr erlauben würden, ein Schema zu identifizieren. Der Satz „Der Heuhaufen war
wichtig als der Stoff riss“, illustriert diese Phänomen.
Allerdings ist die Identifikation des angemessenen Schemas nicht immer einfach. Es
besteht häufig Unklarheit, welches von mehreren Schemata angemessen ist. In diesem
Fall wird meist das erste anwendbare Schemata benützt, das der Person einfällt. D.h.
Personen prüfen nicht alle in ihrem Gedächtnis vorhandenen Schemata auf
Brauchbarkeit, sondern brechen die Informationssuche ab, sobald sie eines von
möglicherweise mehreren Schemata identifiziert haben, das passt.(WYER , 1980)
Welche Wissensbestände wir an eine Information herantragen, bestimmt somit, ob wir
etwas verstehen und was wir verstehen, welche Bedeutung wir der Information
verleihen. Außerdem können wir Informationen, für die ein passendes Schema
verfügbar ist, schneller verarbeiten. Schemata erhöhen also die Effizienz der
Informationsverarbeitung und erlauben eine schnelle Verarbeitung mit minimaler
Aufmerksamkeit.
2.2 Schemata und Erinnerung
Schemata beeinflussen nicht nur die Aufnahme und das Verständnis von Information,
sondern auch unsere Erinnerung. Schemata bieten eine besonders effiziente Form,
Information zu speichern und zu erinnern. Solange die zu erinnernde Information dem
Schema entspricht, genügt es, einen Hinweis auf das Schema zu speichern. Das
Schema erlaubt dann später die Rekonstruktion der schemakonsistenten Information.
Untersuchungen zur Personenwahrnehmung: Versuchspersonen wurden aufgefordert,
die dargebotene Information über eine Person gut zu merken (memory set) oder sich
einen Eindruck von der Person zu bilden (impression set). Die Aufgabe, sich einen
Eindruck zu bilden, verlangt die Identifikation eines geeigneten Personenschemas, das
die Integration der dargebotenen Information ermöglicht. Personen, die sich einen
Eindruck bilden sollten, erinnerten später mehr Information über die Stimulusperson
als Personen, die sich möglichst viel merken sollten.
Allerdings begünstigt die Identifikation eines geeigneten Personenschemas nicht die
Erinnerung aller Information sondern nur die Erinnerung von Information, die mit
dem Schema konsistent oder inkonsistent ist. Inkonsistenz: Schema beinhaltet, dass
das Auftreten des betreffenden Merkmales sehr unwahrscheinlich ist. So wäre es z.B.
mit dem Schema einer schüchternen Person inkonsistent, wenn diese Person bei
Parties als sprühender Unterhalter im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht.
Konsistenz: Diese Information kann anhand des Schemas rekonstruiert werden.
Allerdings führt die Rekonstruktion von Information anhand eines Schemas auch zu
systematischen Erinnerungsfehlern, die dadurch entstehen, dass Handlungen oder
Merkmale erinnert werden, die zwar im Schema vorkommen aber nicht Bestandteil
der Originalinformation waren. Solche Erinnerungsfehler, in denen sich im Schema
implizierte Elemente in die Erinnerung einschleichen, werden als „intrusion errors“
bezeichnet.
Eine Untersuchung von Snyder und Uranowitz (1978)
Bsp
2.3 Schemata und Verhaltenssteuerung
Schemata stellen Wissen über das angemessene Verhalten in bestimmten Situationen
oder gegenüber bestimmten Personen zur Verfügung. Es scheint sicher, dass das
Schema, das wir zur Interpretation einer Situation heranziehen, unser Verhalten
beeinflusst, sobald wir eine der Leerstellen im Schema eingenommen haben. Ein
interessantes Experiment über den Einfluss von Personenschemata auf die soziale
Interaktion haben Snyder, Tanke und Berscheid (1977) berichtet. Ein Schema für
gutaussehende Personen enthält Eigenschafen, die im Schema für körperlich
unattraktive Personen nicht oder kaum vorkommen. Insbesondere wird von
gutaussehenden Personen erwartet, dass sie charmant, sozial aufgeschlossen,
freundlich, interessant und geschickt im Umgang mit anderen sind. In diesem
Experiment führten jeweils ein Mann und eine Frau, die sich nicht kannten, eine
Unterhaltung am Telefon. Den Männern wurde vor Beginn der Unterhaltung ein Bild
gezeigt, das angeblich ihre Gesprächspartnerin wiedergab. Unabhängig davon, wie
attraktiv die Partnerin wirklich war, zeigte dieses Bild für einige Versuchspersonen
eine attraktive und für andere Vpn eine unattraktive Frau. Die sich dann entwickelnd
Telefonunterhaltung wurde dann auf Tonband aufgezeichnet und andere Vpn, die
keine Information über die Frau hatten hörten später zufällig ausgewählte
Gesprächsausschnitte. Danach beurteilten sie, wie charmant, aufgeschlossen usw. die
Frau war, die sie gehört hatten. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen, von denen ihre
männlichen Gesprächspartner dachten, dass sie attraktiv sein, von einer anderen
Gruppe von Männern als charmanter aufgeschlossener usw. beurteilt wurden als
Frauen, von denen ihre Gesprächspartner dachten, dass sie unattraktiv sein. Es
scheint, dass die im Schema für attraktive Frauen enthaltenen Erwartungen das
Verhalten der Männer gegenüber ihren Gesprächspartnerinnen beeinflussten. Dies
hatte zur Folge, dass Frauen, von denen erwartet wurde, dass sie charmant seien, sich
auch in der Tat charmanter verhielten. Männer, die dachten ihre Gesprächspartnerin
sei attraktiv, gingen selbst aufgeschlossener und charmanter auf sie zu als Männer, die
dachten sie sei unattraktiv. Das Experiment zeigt somit, dass das schöne Frau
Schema das Verhalten der Männer beeinflusste. Die Art der Männer beeinflusste
wiederum das Verhalten der Frauen, sodass Frauen, von denen die Männer
erwarteten, dass sie charmant seien sich auch charmanter verhielten. Ein solcher
Zirkel wird häufig „als sich selbst erfüllende Prophezeiung“ bezeichnet (Darley und
Fazio, 1980). Überblick zu diesem Phänomen
3. Zur Kritik
Sozialpsychologie
der
Verwendung
von
Schemakonzeptionen
in
der
Die Verwendung von Schemata als theoretische Konzepte in der
sozialpsychologischen Forschung wurde häufig kritisiert, wobei 2 Einwände
dominierten: Einerseits wurde betont, dass der Schemabegriff selbst zu unklar sei um
nützlich zu sein. Andererseits wurde gefragt, was an Schemata eigentlich sozial sei
und welchen Stellenwert dieses aus der Kognitiven Psychologie übernommene
Konzept in der Sozialpsychologie haben könnte.
Nichtsdestotrotz erwies sich der Schemabegriff in der sozialpsychologischen
Forschung als sehr stimulierend, was sich in einer Vielzahl von Untersuchungen
niederschlug.
Neben Konzeptuellen Problemen konzentriert sich die Kritik vor allem auf das
gesamte Paradigma der Informationsverarbeitung in der Sozialpsychologie. Forgas
kritisierte wie viele andere die Beschränkung auf Denken und Gedächtnis. Im
allgemeinen ist der Versuch zu begrüßen, allgemeine Theorien menschlicher
Informationstheorien zu entwickeln, die menschliches Denken über soziale und nichtsoziale Sachverhalte aus einem einheitlichen Bezugsrahmen erklären können.
Literatur: „Theorien der Sozialpsychologie“ von Dieter Frey und Martin Irle
„Band 3: Motivations- und Informationsverarbeitungstheorien“
Verlag Hans Huber
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