Inhalt Ökologie als Wissenschaft

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Ökologie Teil 1
Inhalt
Vortragende:
Peter Hietz
(Botanik)
Otto Moog
(Hydrobiologie)
Sabine Hille
(Wildbiologie)
Herwig Waidbacher
(Hydrobiologie)
Karl-Georg Bernhardt
(Botanik)
Inhalt:
Grundlagen: Methodik, Umweltfaktoren: Temperatur,
Licht, Wasser, Kohlenstoff(-kreislauf), Stickstoff(kreislauf)
Nährstoffbilanzen aquatischer Systeme bes.
Phosphor, Eutrophierung
Wechselbeziehungen: Parasitismus
Destruenten, Mutualismus
Konkurrenz, Predation
Bioindikation, Monitoring, Testorganismen
Lebensgemeinschaften/Ökosysteme:
Struktur, Stabilität
Sukzession, Artenreichtum
Populationen: Evolution, Einnischung
Lebenszyklen, Lebensstrategien, Ausbreitung
Besiedlung, Gendrift, genetische Diversität, Fitness,
Gefährdung, Naturschutz
Unterlagen: www.dib.boku.ac.at/skripte.html
Ökologie als Wissenschaft
Von gr. „oikos“ – Haus und „logos“ – Wort, Wissen
↔ Ökonomie (nomos – Gesetz – Erforschen der
Gesetzmäßigkeiten)
„die gesamte Wissenschaft von den Beziehungen
des Organismus zur umgebenden Außenwelt“
(Ernst Haeckel, 1866)
„Untersuchung der natürlichen (?) Umwelt, im
besonderen der Wechselbeziehungen zwischen
Organismen und ihrer Umgebung“ (Ricklefs 1973)
“Ecology is the scientific discipline that is
concerned with the relationships between
organisms and their past, present, and future
environments.”
(Ecological Society of America)
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
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Ökologie Teil 1
Zweige
nach Ebene
ƒ Individuum (Autökologie) – Verhalten, physiolog. und
morpholog. Anpassungen an Umwelt
ƒ Populationsbiologie (Demökologie) – Faktoren, die
Populationsgröße und Zusammensetzung bestimmen
ƒ Lebensgemeinschaften (Synökologie) – Interaktionen
zwischen verschiedenen Populationen und Arten
ƒ Ökosysteme: Organismen & abiotische Umwelt
gemeinsam
ƒ Biome: Ökosysteme ähnl. Klima u. Struktur
ƒ globale Ökologie: manche Prozesse können nur auf
globaler Ebene verstanden werden
nach Ökosystemen:
ƒ Limnologie - Süßwasser
ƒ terrestrische Ökologie
ƒ Marinökologie
Ökologie und Nachbarwissenschaften
Grundlagen:
Klimatologie
Bodenkunde
Hydrologie
Geologie
Chemie
Hilfswissenschaften:
Mathematik
Statistik
Messtechnik
Anwendung:
Nutzung von Ressourcen
Umweltschutz
ökologische Ökonomik
Überleben ...
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
Evolutionsforschung und Genetik
Entwicklung von Anpassungen
von Populationen
Ökologie
andere Teile der Biologie
Physiologie
Morphologie
Anpassungen
Verhaltensforschung
Palaeo-
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Ökologie Teil 1
Methodik
• Beobachten, Zählen, Messen
Bsp: Räuber-Beute Beziehung:
Luchs - Schneeschuhhase
Modelle können
• erklären
• verallgemeinern
• vereinfachen
• Prognosen ermöglichen
• irreführen
Beziehung dr. Lotka u Volterra mathematisch beschrieben
Methodik
• Vergleichen und
Änderungen verfolgen
Bsp: Wald auf Christmas Island
a) heimische Landkrabben
(Gecarcoidea natalis ) fressen
Streu und Unterwuchs
b) nachdem eingeschleppte
Yellow crazy ants (Anoplolepis
gracilipes) die Krabben
verdrängt haben
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
Fragen:
• Was ist ein wünschenswerter Zustand?
• Sollen die Ameisen bekämpft werden?
• Wie?
• Auch wenn es eine natürliche Invasion
wäre?
• Was, wenn die Krabben die invasive Art
wären?
• Was, wenn es viele andere Krabbendominierte Inseln gäbe?
Wollen wir:
• naturnahes System
• hohe Biodiversität
• einzigartiges Ökosystem
• charismatische Arten
• Ökosystemfunktionen (Produktion, CO2Bindung, Erosionsschutz...)
• Liegt es an uns, zu entscheiden? Wer
entscheidet?
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Ökologie Teil 1
Methodik
• Freilandexperiment (Manipulation)
Bsp: Hubbard Brook Forest
Kahlschlag
NO3-
SO4
Cl
Fragen:
SiO2
• Solche Experimente sind teuer, aufwändig und störend
• Hätte man die Erkenntnisse auch anders gewinnen können?
Likens etwerden?
al. (1970)
• Muss ein nicht-gestörtes Einzugsgebiet parallel dazu From:
beobachtet
• Hätte man nicht mehrere Wiederholungen (Statistik!) benötigt?
Methodik
• Experiment im
geschlossenen
System
Bsp: Biosphere 2
Fragen:
Könnte der CO2-Effekt billiger erforscht werden?
Ist ein geschlossens Systeme ein realistisches Modell?
Ursprüngliche Frage:
Können wir in einem geschlossenen System im Weltraum überleben?
Später:
Welchen Einfluss hat eine steigende CO2-Konzentration auf Ökosysteme?
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
4
Ökologie Teil 1
Ökosystem
= Biotop + Biozönose
Individuum - Population - Biozönose
Gemeinschaft
aller
Organismen
Biotop (unbelebte
Umwelt: abiotische
Faktoren, die
Organismen
beeinflussen)
Ökosysteme sind nicht abgeschlossen da
• Energieflüsse
• Materialflüsse (Wasser, Nährstoffkreisläufe)
• Migration
Beschreibung und Analyse von
Ökosystemen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Klima, Boden, Geologie, Geomorphologie, Chemie
Artenzahl
Individuenzahlen
Biomasse
Produktivität (neue Biomasse / Zeit / Fläche)
Interaktionen zwischen Organismen
Ressourcenverbrauch, Stoffaustausch, Stoffkreisläufe
Energieflüsse
räumliche Verteilung/Struktur
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
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Ökologie Teil 1
Klima bestimmend für Großsysteme (Biome)
aber: kein Effekt von Artenzusammensetzung (Biogeographie) ⇒ Ökoregion (ecoregion)
siehe : www.nationalgeographic.com/wildworld/terrestrial.html
Ressourcen und Faktoren
Faktor: geht in eine Gleichung ein und bestimmt das Ergebnis
(Überleben, Wachstum, ...) mit
Ressourcen: können verbraucht werden - Möglichkeit der Konkurrenz
• Stoffe, aus denen der Körper besteht (Nährstoffe, chem.
Verbindungen)
• Energie (Licht, Nahrung)
• Raum (Territorium, Nistplatz)
Alle Faktoren/Ressourcen haben Effekt auf:
• Wachstum, Vermehrung
• Stress, Tod
• Information
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
6
Ökologie Teil 1
Umweltfaktoren und Ressourcen
Physikalisch
Wasserverfügbarkeit
Temperatur
Feuer
Strahlung (Licht, UV,
ionisierende, langwellige??)
Überflutung (O2)
Wind
Schneebedeckung
Relief
Mechanisch (Strömung,
Bodenbewegung,
Verschüttung, Eis, Tritt)
Chemisch
Luftverschmutzung
Schwermetalle
Pestizide
Toxine
Nährstoffe +/Xenobiotika
pH
Salz
CO2
O2
Biotisch
Konkurrenz
Lebensraum
Allelopathie
Parasiten
Fraßfeinde
Nahrung
Tritt
Pathogene (Bakterien,
Pilze, Viren)
Optimumskurve
Ähnliches gilt für viele andere Faktoren!
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
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Ökologie Teil 1
Temperatur - Stress
Lufttemperatur Extrema auf der Erde: -89°C (Antarktis) bis +58 (Death
Valley)
darüber: Bodenoberfläche, Feuer, Tiefsee
Temperaturzunahme um 10° → biochemische Prozesse ca. doppelt so
schnell (Q10 ≈ 1.4 – 2.5)
bei zu niedriger Temperatur
ƒ Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht: Inhibition lebenswichtiger
Prozesse, später irreversible Schädigung
ƒ Erstarren der Zellmembran → Verlust der Membranfunktion
ƒ Eisbildung – in Zelle lethal
ƒ Eisbildung außerhalb → Wasserentzug → Konzentration in Zelle steigt
bei zu hohe Temperatur:
ƒ Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht
ƒ Membranstabilität
ƒ Stabilität von Makromolekülen (Enzyme, DNA)
Thermie
warm-stenotherm
Wachstum
kalt-stenotherm eurytherm
Außentemperatur
stenotherm z.B.: Fische im Eismeer, Algen in Thermalquellen
allgemein:
stenök: mit enger Toleranz gegenüber Umweltfaktor
euryök: breite Toleranz
oligo: wenig, mager; meso: mittel; eu: viel; hyper: noch mehr
z.B. –halin, -troph
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
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Ökologie Teil 1
Temperatur des Organismus
Körpertemperatur hängt ab von:
ƒ biochemischer Temperaturproduktion
ƒ Wärmespeicherung (Puffer)
ƒ Isolation
ƒ Umgebungstemperatur
ƒ Wärmeaustausch
konvektiv (Berührung)
latent (Verdunstung)
ƒ Absorption und Emission von Strahlung (Oberflächentemperatur,
Farbe, Stellung zur Sonne)
ƒ Mikroklima
Mikroklima und Oberflächentemperatur können stark von (Standard-)Lufttemperatur abweichen
Nicht auf die Umgebungstemperatur, auf die des Körpers kommt es an !
Stress
signifikante Abweichung von Optimalbedingungen, die alle (?) Funktionen
des Organismus beeinflusst und eine spezifischer Stressreaktion auslöst
Phasen der Stressentwicklung
Larcher Fig. 6.2
Stressreaktion setzt Perzeption voraus
Eustress: Abhärtung erfolgreich
Distress: Schädigung überwiegt
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
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Ökologie Teil 1
Zeitdauer d. Stresses
Effekt hängt ab von Stärke und Dauer des Stresses
Unterschiedliche
Resistenz von Organen
Bsp: Schädigung
verschiedener
Gewebe von Kaffee
durch tiefe
Temperaturen
ƒ junge und
wachsende (aktive)
Organe
empfindlicher
ƒ Empfindlichkeit
entspricht ca dem
zu erwartenden
Stress
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
schwarz: vollständig geschädigt
chl: chlorotisch
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Ökologie Teil 1
Saisonale Unterschiede
Winterruhe bei Pflanzen (Kälteabhärtung) durch milden Stress
und Tageslänge (kein Stress, nur Information!) bedingt
Kälte/Hitze-Vermeidung
(Thermoregulation)
ƒ Verhalten (Mobilität)
ƒ Farbänderung
ƒ Strahlungsschutz (Reflexion)
ƒ Körperanhänge (z.B. Ohren der Füchse,
Allen‘sche Regel)
ƒ Körpergröße (Oberfläche/Volumen: Bergman‘sche
Regel)
ƒ Wärmeproduktion (Homoiothermie)
ƒ Isolation
ƒ Transpiration
ƒ Bewegung (auch b. Pflanzen)
ƒ Blattstellung
ƒ Wuchsform (z.B. Polsterwuchs)
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
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Ökologie Teil 1
Kältetoleranz
Resistenz = Toleranz + Vermeidung
ƒ Stoffwechsel (Enzyme, Membranen) auf
Temperatur eingestellt
ƒ werden durch spezielle Moleküle
(Hitzeschock Proteine HSP) stabilisiert
ƒ Gefrierschutz in Zellen und
Körperflüssigkeit
Bsp. Antarktischer Eisfisch
ƒ in antarktischem Meerwasser konstant -1.8°C
ƒ stirbt bei +6° an Überhitzung (extrem kalt-stenotherm)
ƒ Gefrieren wird durch Frostschutz-Glycopeptide und Salz vermieden
ƒ wird für Vermarktung (Gefrierschutz im medizin. Bereich) weiterentwickelt
bei Pflanzen
ƒ Unterkühlung (supercooling)
ƒ niedermolekulare Verbindungen (Zuckeralkohole, Aminosäuren)
ƒ extrazelluläre Eisbildung (auch bei niedrigen Tieren)
allgemein
ƒ Ruhephase (Eier, Puppen, Samen, Knospen) sind besonders tolerant
Licht (elektromagnetische Strahlung)
Bereich
Wirkung
Gamma und Röntgen
UV
UV C
UV B
UV A
sichtbares Licht =
photosynthet. Bereich
violett
blau
grün
gelb
rot
Infrarot nahes
fernes
Radar, Radio,
Mikrowellen
ionisierend
germicid
Sonnenbrand
hautbräunend
Photorezeptoren
Wärmestrahlen
??
Energie eines Photons (Quant)
ε = hν =
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
hc
λ
Wellenlänge Strahlung
(nm)
(W m-2
<100
100 - 400
100 - 280
280 - 320
320 - 400
400 - 700
400 - 455
455 - 492
492 - 577
577 - 622
622 - 770
770 - 3000
3000 - 106
>106
% Solarkonstante
109.81
8.3
634.4
46.41
108.85
73.63
160
35.97
212.82
634.4
7.96
5.39
11.7
2.63
15.57
46.40
Solarkonstante:
(fast) konstante
Menge Licht, das
auf die äußere
Atmosphäre
auftrifft
h = 6.62 10-34 J s
c = 299792 km s-1
ν: Frequenz (s-1)
λ: Wellenlänge (nm)
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Ökologie Teil 1
Strahlung der Sonne
Spektrum außerhalb der Atmosphäre
Sonnenstrahlung auf Meereshöhe
Emission eines schwarzen Körpers bei 5900 K
Das Emissionsspektrum der Sonne entspricht dem eines schwarzen
Körpers bei 5900 K
Die Strahlung die Erde auftreffende Strahlung wird durch im UV durch
O3 (Ozon), im IR (Infrarot) durch O2, H2O, CO2 u.a. gefiltert
Licht als primärer Energieträger
ƒ Primärproduzenten: Grüne Pflanzen,
Blaualgen und einige Bakterien sind
(Kohlenstoff-) photoautotroph
Primäre Energiequelle fast allen Lebens
ƒ Konsumenten und Destruenten sind
heterotroph (organotroph)
ƒ Einige Bakterien sind chemoautotroph
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
Ökosystem von Tiefseeschloten
ist nicht von Licht abhängig
Woher bekommen solche und
andere Ökosysteme ohne
Licht ihre Energie?
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Ökologie Teil 1
Lichtabhängigkeit der Photosynthese
CO2-Aufnahme
Sonnenpflanze
lichtlimitiert
(Quantenausbeute:
CO2 / Licht = const.)
Lichtkompensationspunkt
bei Lichtsättigung max.
Photosynthese(kapazität)
Schattenpflanze
bei zuviel Licht
Rückgang
(Photoinhibition)
Licht (Photonendichte)
ƒ Photosynthese ist bei Starklicht meist gesättigt
ƒ Pflanzen (Blätter) sind genetisch und ontogenetisch an
verschiedene Lichtmengen angepasst
Lichtabsorption durch Vegetation
¾ am Boden typisch wenige %
¾ untere Schichten weit unter Lichtoptimum
(Bestände sind daher kaum lichtgesättigt)
¾ Sonnenflecken: kurze Starklichtpulse
¾ Grünschatten: Verschiebung des Spektrums
¾ aus Lichtverteilung → Bestandesstruktur
¾ Leaf area index (LAI – Blattfläche /
Bodenfläche)
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
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Ökologie Teil 1
Lichtquantität und
-qualität:
Strahlungsverteilung
im Wasser
ƒ Tiefe des Lichteindringens hängt von Nährstoffen und Produktion ab
ƒ unter ca 600 m immer dunkel
ƒ Blaulicht dringt am tiefsten ein
Photoinhibition: Starklicht schädigt Pflanzen
Wenn photochemische Energie des Chlorophylls nicht
unschädlich weitergegeben werden kann
vermieden durch
ƒ Photoprotektion (biochemisch, Pigmente)
ƒ Blattstellung
ƒ Blattbewegung
ƒ Chloroplastenbewegung
ƒ Reflexion
Warum schädigt Starklicht
(außer UV) nicht auch Tiere?
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
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Ökologie Teil 1
Anteil Transmission
Anteil Reflexion
Blattabsorption
Wellenlänge
ƒ auftreffendes Licht = Reflexion + Transmission + Absorption
ƒ nur absorbiertes Licht (400 – 700 nm) für Photosynthese zur Verfügung
ƒ Pigmente dominiert durch Chlorophyll, absorbiert v.a. im Violett/Blau und
Rotbereich
ƒ Qualität d. absorbierten Lichtes abhängig v.a. von
Pigmentzusammensetzung ab
ƒ Quantität v.a. von Pigmentmenge und Blattdicke
Spektralverteilung im Bestand
Globalstrahlung
Schatten
von Hecke
unter Vegetation
Licht ist nicht nur stark oder
schwach, sondern Unterscheidet
sich in Qualität (Wellenlänge)
Bsp: Lichtqualiät im Laubschatten
Licht unter einer Vegetation ergibt
sich v.a. aus Transmission, z.T.
aus Reflexion
Rot stark, Dunkelrot schwach
absorbiert
⇒ Vegetationsschatten hat
niedriges HR/DR-Verhältnis
Dunkelrot
Rot
(660 nm) (730 nm)
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
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Ökologie Teil 1
Licht als Informationsträger
Pflanzen
Phytochromsystem registriert HR/DR-Verhältnis und damit
Bestandesschatten und Tageslänge
⇒ Photomorphogenese: durch Licht gesteuerte Entwicklung (Keimung,
Blühen, Blattfall)
Cryptochrom (Phototropin) registriert Blaulicht,
⇒ steuert circadianen Rhythmus (Photoperiodismus), Stomatabewegung,
Wachstum zum Licht (Phototropismus)
UV-Rezeptor:
⇒ Produktion von Schutzpigmenten (Flavonoide)
Tiere:
• Vision (Auge wurde 40 x in Evolution
entwickelt ?)
• Tages- und Jahresrhythmus
• Unterschiede in Leistungsfähigkeit (z.T.
Farbsehen, in nahen UV oder IR-Bereich,
Wahrnehmung der Polarisation)
UV-Strahlung
Achtung: die Grenzwerte
UV-A (320 – 400 nm), B
(280 – 320), C (< 280)
sind ± willkürlich
extraterrestr.
Strahlung
auf Erdoberfläche
Ozon-Effekt
Effekt auf Organismen
ƒ
Schädigung von DNA, Proteinen, Haut
ƒ
Wachstum und Photosynthese z.T. vermindert
ƒ
Kosten durch Schutz (Pigmente: Melanin, Flavoproteine)
ƒ
Reparatur notwendig
ƒ
problematisch v.a. für Organismen mit keinem/wenig Schutz!
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
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Ökologie Teil 1
Globale UV-Einstrahlung
ƒ Großteils proportional der Gesamtstrahlung
Ozon wird durch UV-Strahlung aus O2 in der Stratosphäre produziert
(in der Troposphäre durch NO2, VOC + Licht)
Alles O3 in der Atmosphäre wäre bei Normaldruck eine Schicht von 3 mm (=
300 Dobson units DU)
Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe
FCKWs werden durch UV-Strahlung
gespalten, Cl- baut O3 katalytisch ab
O3 +Cl → ClO+ O2
ClO+O → Cl+O2
Internat.
Übereinkommen
zur FCKW
Produktion
Prognose des atmosphärischen Cl-Gehaltes nach
verschiedenen Übereinkommen
Fazit:
• wissenschaftliche Erkenntnis
• technische Lösung (Ersatz f. FCKWs)
• internationales Übereinkommen
9 Problem auf der kurzwelligen Seite des Spektrums gelöst!
zur langwellige Seite des Spektrums
⇒ s. CO2-Bilanz
Peter Hietz, Inst. Botanik, BOKU
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