Aufbissschienentherapie – Lösung von Führungsproblemen

Werbung
Schwerpunkt
Aufbissschienentherapie –
Lösung von Führungsproblemen
Der meist verwendete Schienentyp ist die
Relaxationsschiene. Sie wird auch als
Zentrierungsschiene, Entspannungsschiene
oder Äquilibrierungsschiene bezeichnet.
Bei den häufig vorkommenden Myopathien
ist sie das Standard-Therapiemittel.
Sie ist auch geeignet, Schäden durch
Bruxismus an Zähnen, Kiefergelenk und
Parodontien zu vermeiden. Häufig dient
sie dazu, die zentrische Kieferrelation vor
einer Okklusionsanalyse oder vor einer
kieferorthopädischen Behandlung zu
finden. Und schließlich wird sie zur Vorbereitung einer rekonstruktiven Maßnahme
in Form von Inlays, Kronen und Zahnersatz eingesetzt.
klusionstrennung und -veränderung sowie
die Schutzfunktionen für Zähne, Kiefergelenke und Parodontium sind im Prinzip
unabhängig von der Platzierung der Aufbissschiene.
E
Abb. 1: Für die Frontzahnführung ungeeignete palatinale Profile (a bis
c zu steil); a: Deckbiss, b: Rille durch Attrition, c: konvexe Krone
wegen zu geringer palatinaler Präparationstiefe, d: Diskontinuitäten
ine Schiene, die zwar richtig konstruiert ist, aber vom Patienten als unangenehmer Fremdkörper empfunden
wird, dürfte die gewünschte Wirkung verfehlen und ein Dasein in der Nachttischschublade fristen. An dieser Stelle soll daher auf
Details eingegangen werden, die wesentlichen Einfluss auf eine korrekte Funktion
haben und dem Patienten das Tragen der
Schiene erleichtern.
Auch wenn es auf den ersten Blick lästig ist,
ein spangenähnliches Plastikteil im Mund zu
haben, benutzen die meisten Patienten eine
gut gestaltete Schiene gerne, weil sie eine
Linderung ihrer Beschwerden feststellen können und die üblicherweise eintretende Entspannung der Muskulatur als wohltuend
empfinden.
Keine Frage mehr: Schiene in den OK oder UK?
Aus vielerlei Gründen ist es prinzipiell günstiger, eine Okklusionsschiene im Unterkiefer
einzugliedern. Selbstverständlich sind aber
die einzelnen Kriterien, die für eine Platzierung im Ober- bzw. Unterkiefer sprechen,
fallbezogen zu berücksichtigen, denn es gibt
auch gewichtige Argumente für eine Anwendung im Oberkiefer. Die Funktionen Ok-
32
Abb. 1a
Abb. 1b
Abb. 1c
Abb. 1d
Schemazeichnungen: Seeher
Gewusst wie: die „Wellness-Schiene“
Wenn Neigung und Wölbung der palatinalen Führungsflächen der Oberkiefer-Frontzähne (Abb. 1) für die Führung geeignet erscheinen, ist die Schiene im Unterkiefer auch
deshalb vorzuziehen, weil sie mit weniger
Aufwand herzustellen und einzuschleifen ist
(Abb. 2).
Abb. 2a
Abb. 2b
Abb. 2: Gestaltung der anterioren Führung (rot); a: Bei OKSchiene kalottenartiges Areal, b: UK nur verlängerte „Schneidekante“
Welche Möglichkeit gibt es, wenn man eine
Schiene für den Unterkiefer anfertigen möchte,
die vorhandenen Führungsbahnen aber
nicht geeignet erscheinen?
BZB/September/06
Herunterladen