Ep Ed - e2.physik.tu

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Physik A/B1
PHYSIK
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SS14
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Der elektrische Dipol
Beispiele :
Sind zwei unterschiedliche Ladungen (i) Das HCl Molekül:
in einem Abstand d angeordnet, dann
+ und Cl– Ion im Abstand d
H
liegt ein „elektrischer Dipol“ vor.
+q


p  ed

d
q
Man definiert das Dipolmoment:


p  qd
Das Diplomoment ist ein Vektor,
der entlang der Verbindungslinie
der beiden Ladungen zeigt.
(ii) Induziertes Dipolmoment:
Ein äußeres Feld verschiebt den pos.
und neg. Ladungsschwerpunkt, z.B. in
einem Xe-Atom.

E
 
d

+
dE
 
pE
1
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(iii) Kompliziertere Ladungsverteilungen können in erster Näherung als
Dipol angesehen werden:
Das Potential des elektrischen Dipols
folgt einfach aus dem Potential der
Einzelladungen. Für eine Punktladung
q war:
1 q
U (r ) 
4 0 r
U(r) = ?

r2

r


p  qd

-q

d
+q

r1
2
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r2  r1
 U (r ) 
4 0 r1 r2
q
U(r) = ?

r2

r

-q

r1
Das Potential soll nun für einen sehr
großem Abstand r von dem Dipol
bestimmt werden, d.h. es gilt:
r1 , r2  d
Dann gilt in guter Näherung (siehe
Zeichnung)

d
r2  r1  d cos 
+q
und
r1  r2  r
Mit dem dem Superpositionsprinzip
ergibt sich das Potential des Dipols zu: Also wird:
U (r )  U  q  U  q
1 q q
  

4 0  r1 r2 
2
d cos 
U (r ) 
4 0 r 2
q
3
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p r cos 
 U (r ) 
3
r
4 0
1
Da
 
p r cos   p  r
1
Punktladung : U (r ) 
r
1
Dipol : U (r )  2
r
Winkelabhängigkeit:
folgt für das Potential eines Dipols
p cos 
in großem Abstand („Fernfeld“) von U (r ) 
2
r
den beiden Ladungen:
 

1 pr
U (r ) 
3
4 0 r
Das Potential eines Dipols nimmt
mit der Entfernung wesentlich
schneller ab als das einer Punktladung. Für große Entfernungen
von den Ladungen gilt:

y

p
Potential für

r  const.

r
r cos 

+
x
4
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Das Potential eines Dipols im 3D  
 U (r )  1 U (r )  
E ( r )  
er 
e 
Raum sieht dann so aus:
r 

 r
q  d sin  
 2 d cos  
er 
e

3
3
r
r
4 0
4 0
   

 r
1 3  p  er  er  p

mit er 
3
r
r
4 0
q
+
-
Das elektrische Feld des Dipols
kann jetzt
 mit



E ( r )   U ( r )
Das Dipolfeld ist kein radiales Feld!
Für große Abstände r vom Dipol gilt
im Vergleich zur Punktladung:
Punktladung :
Dipol :
 
1
E (r )  2
r
 
1
E (r )  3
r
berechnet werden. Für das „Fernfeld“ ergibt sich dann (nach einer Das Dipolfeld fällt also schneller mit dem
recht mühsamen Rechnung):
5
Abstand ab als das Feld einer Punktladung.
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Das elektrische Feld eines Dipols
in zwei und drei Dimensionen:

p
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Der Dipol im elektrischen Feld
Beschränkung auf: Homogenes Feld

E

p


F2  q E
-q

r2
Die resultierende Kraft auf den
Dipol ist:

 

 
FDipol  F1  F2  qE  qE  0
Der Dipol ist aber nicht in Ruhe,
denn es wirkt ein Drehmoment:
+q


F1  q E
d

r1

   
M Dipol  r1  F1  r2  F2
 
 
 q r1  E  q r2  E

 
 q r1  r2  E

d
Mit der Definition des Dipolmo
ments
p  qd
folgt für das Drehmoment:

 
M Dipol  p  E
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Maxwell-Gleichungen für das elektrostatische Feld
Wir hatten bisher die folgenden zwei
wichtigen Eigenschaften des elektrostatischen Feldes kennengelernt:
  qges
(i)  E  dA 
O
0
 
 
(ii) E ( r )   U ( r )
Insbesondere gilt für geschlossene
Wege, d.h. für Wege mit gleichem
Anfangs- und Endpunkt:
  
 E ( r )  dr  0
geschl. Weg
Dies ist bereits die 3. Maxwell‘sche
Gleichung für das elektrostatische
Feld in integraler Schreibweise.
Zunächst wollen wir die zweite EigenACHTUNG: Die 3. Maxwell-Gleichschaft auch in Integralform schreiben.
ung ist erst in der Elektrodynamik
Wir wissen bereits, dass die Existenz
vollständig !
eines Potentials bedeutet, dass das
Jetzt soll die differentielle SchreibLinienintegral über das Vektorfeld
weise der Maxwell-Gleichungen eingenicht vom Weg zwischen dem Anführt werden. Dies erfordert ein wenig
fangs- und Endpunkt abhängt.
9
Mathematik ......
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Dafür werden zwei sog. „Integralsätze“ verwendet, die in der Zusatzstunde ausführlicher erläutert werden. Es gilt für ein beliebiges Vektorfeld E und für eine geschlossene Oberfläche O, die ein Volumen V
umschließt, sowie eine Fläche A mit der Randkurve A :
Satz von Gauß (Oberflächenintegral  Volumenintegral):
 
E

d
A


O
 


E
dV

V (O )
Satz von Stokes (Wegintegral  Flächenintegral):


 
  
E

d
r



E

d
A


A
Carl-Friedrich Gauß
(1777-1855)
George Gabrial Stoke
   E x E y E z
(1819-1903)


DIVERGENZ E ( r ) 
x
y
z
Definitionen:
    E z E y E x E z E y E x 



ROTATION   E ( r )   y  z
z
x
x
y  10
A
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Die 1. Maxwell-Gleichung lautet:
  qges
 E  dA 
0
Wenn nun die rechte Seite durch
die Ladungsdichte ausgedrückt wird
ergibt sich:
 
1
   E dV 

 dV
Nun kann die im von der Oberfläche O

0 V (O )
V
(
O
)
umschlossenen Volumen V enthaltene
Gesamtladung qges durch die Ladungs- Da dies für jede Oberfläche, die die
dichte  ausgedrückt werden:
Gesamtladung qges umschließt, gelten
soll, müssen die Integranden links und
qges 
dV
rechts übereinstimmen, also:
O


V (O )
Mit dem Gauß‘schen Satz folgt für die
linke Seite der 1. Maxwell-Gleichung:
 
E

d
A


O
 


E
dV

V (O )
  
E 
0
Dies ist die 1. Maxwell‘sche
Gleichung in differentieller Form.
11
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Wir hatten schon in der Mechanik gesehen, dass die Existenz eines Potentials gleichbedeutend ist mit der Wirbelfreiheit des Vektorfeldes. Es gilt
daher für das elektrostatische Feld:
  
 E  0
Dies ist die 3. Maxwell‘sche Gleichung in differentieller Form.
Für das elektrostatische Feld gilt daher zusammengefaßt:
  q
(i)  E  dA 
  
 E 
 


E
d
r
0

  
  E  0
O
(iii)
A
0
0
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Inhalt der Vorlesung B1
4. Elektrizitätslehre, Elektrodynamik
Einleitung
Ladungen & Elektrostatische Felder
Elektrischer Strom
Magnetostatik
Zeitlich veränderliche Felder - Elektrodynamik
Wechselstromnetzwerke
Die Maxwell‘schen Gleichungen
Elektromagnetische Wellen & Strahlung
Relativität der Felder
5. Optik
Licht als elektromagnetische Welle
Geometrische Optik
Optische Abbildungen
Wellenoptik
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Der elektrische Strom
Bewegte Ladungen in Feldern
Ein Teilchen mit der Ladung q erfährt im elektrischen Feld die Kraft:


FE  q E
q, m

E
Dadurch wird das Teilchen beschleunigt. Nach dem 2. Newton‘schen
Gesetz gilt dann:
 



F  p  mr
Die Beschleunigung erfolgt in die
Richtung der Feldlinien. Als Bewegungsgleichung ergibt sich dann:
 q 
r E
m
Teilchenbahn

r
Feldlinie
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Beispiel: Die Oszillographenröhre („Braun‘sche Röhre“ 1897)
Kathode
Ablenkplatten
Strahl
Heizung
Anode
Ferdinand Braun
(1850-1918)
Leuchtschirm
( z.B. ZnS )
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Elektronenstrahlröhre
von J. J. Thomson (1897)
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Elektronenstrahl
Kathode
Anode
e-
ee-
d
Schirm
l

v
e-
z
e-
 h
Ep
v
z
Ua
x
Up
Die Ladung des Elektrons ist Qe = –e und seine Masse m = me .
Als Bewegungsgleichung der Elektronen zwischen Kathode und Anode ergibt
sich:
U
F  me ae  me v  e Ea
mit
Ea 
a
d
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Versuch 1: Braun‘sche Röhre
Anode
Kathode
ohne Ablenkung
Ablenkplatten
mit Ablenkung Up(t)
Leuchtschirm Glaskolben
Zahlenwerte: e =1.602·10-19 C
Ua = 100V, me = 9.1·10-31 kg  v = 5.9·106 m/s
Up = 5 V, l = 5 cm, h = 1 cm  z = 3.1 mm
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Prinzip des Oszillographen:
Vertikalablenkung:
Es wird eine Ablenkspannung Ux(t) angelegt, die proportional
zur Größe x(t) ist.
Horizontalablenkung:
Es wird eine periodische
Ablenkspannung U(t)
angelegt, die linear mit
der Zeit ansteigt
(„Sägezahnspannung“).
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Modell einer
der ersten
Bildempfänger
unter Verwendung einer
Braun‘schen
Röhre
Braun‘sche
Röhre
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RGB-Farbbildröhre
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Elektrische Felder um Leiter
In einem idealen Leiter können sich Im Inneren eines Leiters gilt daher
 
Ladungen frei bewegen. Da sich
E  dA  0
gleichnamige Ladungen abstoßen,
befinden sich bei einem Leiter alle
O
für jede geschlossene Oberfläche O.
Ladungen an seiner Oberfläche:
Dies ist nur erfüllt wenn:

 
E0

Eaußen


Einnen  0
An der Grenzfläche selbst muss das elektrische Feld bestimmte Bedingungen erfüllen. Um sie zu bestimmen, teilen wir
den Feldvektor
 in eine Komponente
senkrecht E und eine Kompenente
parallel E|| zur Oberfläche auf. Es wird
die folgende Leiteroberfläche betrachtet:
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
E||
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
 A Zyl
 (a )
E
Mit der 1. Maxwell-Gleichung folgt:
   (a) 
 E  dA E  A

A
V
V


 (i )

 E  (A)  E||  AZyl
 

 0 wegen E( i )  0
 0, Symmetrie!
+
+ +
Q
+
+
 E A 
+
+

+
+

+
+
  A  (i )
1 Q 
E 

+
E
 A 
+
An der Grenzfläche macht die
+
+ senkrechte
Komponente des elek+
+
trischen Feldes also einen Sprung
+ +
+
um  mit der Flächenladungs+ + + +
dichte . Die parallele KompoQ   | A |
nente verschwindet.
(a)

0
(a)

0
0
0
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Versuch 2: Der Faraday‘sche Käfig
In Inneren eines Leiters
ist kein elektrisches
Potential und somit kein
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elektrisches Feld messbar.
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Im Inneren des
Faraday‘schen
Käfigs ist ein
feldfreier Raum.
Die leitenden
Kuglen stoßen
sich hier nicht
ab.
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Beispiel 1: Verhalten bei Blitzschlag
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Beispiel 2: Radioempfang im Käfig
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Berechnung von Feldern in der Nähe von Leitern
Als Beispiel soll das elektrische Feld einer Punktladung +Q, die sich vor einer
ideal leitenden, unendlich großen Wand befindet, berechnet werden. Dies ist
schwierig, da die Feldlinien senkrecht auf der Wand stehen müssen. Das Feld
ist also nicht einfach durch das elektrische Feld einer Punktladung gegeben.

b
o

h

r
+Q
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Auf der leitenden Wand müssen sich die Ladungen also genau so
verschieben, dass die Feldlinien immer senkrecht aus der Wand austreten.
Dies kann durch Einführen der sog. „Spiegelladung –Q hinter der Wand
erreicht werden. Diese Spiegelladung ersetzt die Nebenbedingungen, die
durch die leitende Ebene eingeführt worden sind.
'
r
-Q
'
h

b
o

h

r
+Q
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leitende
Wand
-Q
+Q
Das Problem ist jetzt also äquivalent zur Berechnung des elektrischen Feldes
zweier Ladungen mit unterschiedlichem Vorzeichen (  Dipol ).
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
EQ
||


E ges

E -Q
R
h

-Q
r
r
+Q

Die senkrechten Komponenten der von der Ladung +Q und der gespiegelten
Ladung -Q an der Wand erzeugten elektrischen Felder sind:
1
Q
E 
( cos  )
2
2
4 0 h  r


Q
cos 
E 
2
2
31
4 0 h  r


1
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Feldlinien: Punktladung vor einer leitenden, geerdeten Wand
„Spiegelladung“
-Q
Ladung
+Q
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Das elektrische Feld einer Punkt- Elektrisches Feld einer Punktladung vor
ladung +Q vor einer leitenden,
einer leitenden, geerdeten Kugel:
geerdeten Kugel läßt sich analog
berechnen, wobei die Lage der
Spiegelladung etwas schwieriger
zu bestimmen ist.
Analog zum Fall der leitenden
Ebene werden auf der Kugel auch
wieder Ladungen verschoben.
+Q
Man kann zeigen, dass die Kugel Influenz-QR/L
ladung
insgesamt die Ladung -QR/L
erhält. Diese Ladung erhält sie
aus dem „Reservoir“ der Erde.
Das Phänomen, dass eine Ladung
vor einem Leiter die Ladungen in
diesem Leiter verschiebt, heißt
Influenz.
33
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