Infektionskrankheiten mit Pflanzen behandeln Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dr. med. vet. Alexandra Nadig Freitag Samstag • Infektionskrankheiten Fallbeispiele • Phytotherapie • Atemtrakt • Magen Darm • Bakterien pflanzlich bekämpfen • Harntrakt • Viren pflanzlich bekämpfen • (Parasiten pflanzlich bekämpfen) • Besondere Infektionserkrankungen (Leishmanien, Ehrlichien, Borrelien) Dr. med. vet. Alexandra Nadig Infektion • Eingriff, Übergriff, Schaden durch: - Bakterien - Viren - Pilze - Parasiten Dr. med. vet. Alexandra Nadig Was ist Phytotherapie? „Der Begriff Phytotherapie beschreibt die Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und Befindungsstörungen durch Pflanzen sowie Pflanzenteile wie Blatt, Blüte, Wurzel, Frucht oder Samen und deren Zubereitungen“ Lehrbuch der Phytotherapie, Volker Fintelmann/ Rudolf Fritz Weiss Dr. med. vet. Alexandra Nadig Die Pflanzenheilkunde umfasst heute • Phytochemie: beschäftigt sich mit den Inhaltsstoffen der Pflanzen, identifiziert die chemische Zusammensetzung • Phytopharmazie: beschäftigt sich mit der Droge, dem Ausgangsprodukt der Arznei • Phytopharmakologie: beschäftigt sich mit der Wechselwirkung zwischen Arznei und Mensch/Tier • Phytotherapie: beschäftigt sich mit der Therapie mit Phytotherapeutika Dr. med. vet. Alexandra Nadig Phytotherapeutika sind Arzneimittel, die ausschließlich oder überwiegend aus Pflanzen, Pflanzenteilen oder deren Zubereitungen bestehen Keine Reinstoffe! • Wirkstoffe: zeigen als isolierte Stoffe Wirkung im pharmakologischen Modell • Begleitstoffe: zeigen als isolierte Stoffe keine Wirkung im pharmakologischen Modell, scheinen die Wirkung aber zu beeinflussen • Gerüststoffe: zeigen als isolierte Stoffe keine Wirkung im pharmakologischen Modell und beeinflussen nicht die Wirkung der Wirkstoffe • Phytotherapeutika sind immer Vielstoffgemische!! Dr. med. vet. Alexandra Nadig Vielstoffgemisch Glykoside Dr. med. vet. Alexandra Nadig Pflanzliche Antibiotika anti - gegen bios - Leben Phytobiotika? Dr. med. vet. Alexandra Nadig Bakterien Überall!! Ein Leben ohne ist nicht möglich! Dr. med. vet. Alexandra Nadig Bakterien • Haut, Schleimhaut, Darm….. • Verdauung! • Erdboden • Nahrung! Dr. med. vet. Alexandra Nadig Am 30.04.2014 warnte die WHO vor der Bedrohung immer mehr multiresistenter Keime Dr. med. vet. Alexandra Nadig In den 40ger Jahren Entwicklung der ersten Antibiotika In den 50iger Jahren treten erste Resistenzen auf Dr. med. vet. Alexandra Nadig Erste Pflanzen auf der Erde vor ca. 440 Millionen Jahren „Keine“ Resistenzen bis heute! Dr. med. vet. Alexandra Nadig Antibiotika - Resistenzen • Natürliche Resistenz: z.B. Benzylpenicillin ist gegen gramnegative Bakterien nicht wirksam • Erworbene Resistenzen: - Mutation : Spontanmutation, oder durch Selektionsdruck - Übertragung: Plasmide : extrachromosomal genetisches Material, das sich unabhängig von der Teilung des Bakteriums vermehrt. Vermitteln Resistenzen und können diese an andere Bakterien weitergeben Transposons : bewegliches DNA Stück, das sich selber auf andere Bakterien überträgt Dr. med. vet. Alexandra Nadig MRSA Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA)-Stämme Multiresistenz auch (oder erst recht?) in der Tiermedizin ein Thema! Dr. med. vet. Alexandra Nadig Antibiotika retten Leben – aber: „Eine rationale Therapie erfordert Kenntnisse über die Bioverfügbarkeit, Plasma – und Gewebekonzentration, Proteinbindung sowie die Elimination der eingesetzten Wirkstoffe, um subinhibitorische Konzentrationen am Infektionsort zu vermeiden und damit Resistenzentwicklungen und Rezidiven vorzubeugen.“ Dr. med. vet. Alexandra Nadig In der Praxis? Schnelle Wirkung Kein Risiko Erwartungshaltung des Tierbesitzers/ des Patienten Kein Aufwand …… Dr. med. vet. Alexandra Nadig Umgang mit Antibiotika/ Antiinfektiva • Umsichtig!! • Indikation?? • Aufklärung • Erwartungshaltung • Zeitpunkt der Therapie? Dr. med. vet. Alexandra Nadig Warum pflanzliche Antibiotika/ Antiinfektiva? • Gute Verträglichkeit • Unterstützung des Immunsystems (mit nicht dagegen) • Sehr gut wirksam • „Keine“ Resistenzen Dr. med. vet. Alexandra Nadig Warum bilden Pflanzen biozide Stoffe? Dr. med. vet. Alexandra Nadig Resistenzen ? • Vielstoffgemisch • Nie gleich! • Effektive Angriffspunkte • Koevolution seit Jahrmillionen Dr. med. vet. Alexandra Nadig Pflanzliche Wirkstoffe • Gruppeneinteilung? – Flavonoide, Gerbstoffe, Alkaloide, Schleimstoffe….. • Pflanzenfamilien? – Rosengewächse, Lippenblütler, Raublattgewächse…… • Kombinationen? – Saponine, Gerbstoffe….. Dr. med. vet. Alexandra Nadig - Kohlenhydrate/Schleime - Salicylate ✔ - Arbutin ✔ - Cumarine ✔ - Flavonoide ✔ - Anthocyane ✔ - Gerbstoffe ✔ - Anthranoide - Ätherische Öle - Bitterstoffe - Saponine - Herzwirksame Glykoside - Iridoide - Alkaloide - Scharfstoffe/Senföle ✔ ✔ ✔ ✔ Dr. med. vet. Alexandra Nadig Arbutin • Bärentraubenblätter (8%), Preiselbeerblätter (5%), Damiana, Heidelbeere(0,5%), Himbeere, Weizenkeime, Porst, rundblättriges Wintergrün, Birne (2%), Schneeball (0,5%), Kaffee, Tee, Rotwein Dr. med. vet. Alexandra Nadig Arbutin • Darm: wird durch ß-Glucosidasen zu Hydrochinon hydrolysiert ( → Resorption) • Leber: Konjugation mit Glucuronsäure und Schwefelsäure (→ Ausscheidung über Niere) • Harn: Spaltung der Konjugate durch Glucosidasen der Infektionserreger in freies Hydrochinon → antimikrobielle Wirkung • Hydrochinon wirkt antibakteriell • besonders im alkalischen pH • Anwendung: antibiotische Wirkung bei Blasenentzündung • Achtung: hoher Gerbstoffgehalt kann zu Nebenwirkungen führen, daher Kaltmazerat herstellen Dr. med. vet. Alexandra Nadig Anthocyane Dr. med. vet. Alexandra Nadig Anthocyane • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus),Holunder (Sambucus nigra), Johannisbeere schwarz (Ribes nigrum), Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), Cranberry (Vaccinium macrocarpon), Stockrose (Alcea rosea), Malve (Malva sylvestris), Veilchen (Viola odorata), Wein (Vitis vinifera), Brombeere (Rubus), Himbeere (Rubus), Erdbeere (Fragaria) Dr. med. vet. Alexandra Nadig Anthocyane • Farbstoffe (blau, rot, violett) • Anthocyane (griech. anthos = Blüte, kyanos = blau) ist der Überbegriff für Anthocyanidine (Aglykone) und Anthocyanine (Glykoside) • eng mit Flavonoiden und Catechingerbstoffen verwandt • Wirkungen: - Zellschutz, Leberschutz, krebsverhütend, antientzündlich, Radikalfänger, Netzhauterkrankungen, Epithelregeneration, Gedächtnis und Lernfähigkeit, schmerzhemmend, antibakteriell, wundheilfördernd Dr. med. vet. Alexandra Nadig Anthocyane ein Beispiel für ihre antimikrobielle Wirksamkeit • Infektionen durch pathogene Keime erfolgen durch deren Kontaktaufnahme mit dem Zielgewebe (Kolonisation des Gewebes) • meist geschieht dies über eine Bindung von bakteriellen Lektinen an Kohlenhydratstrukturen des Organismus • die Gegenwart löslicher Kohlenhydrate kann die Adhäsion von Bakterien blockieren • bei E. coli und anderen pathogenen Bakterien erfolgt die Kontaktaufnahme mit dem Gewebe über tentakelartige Fimbrien, an deren Oberfläche die Lektine präsentiert werden – deren Adhäsionsfähigkeit kann durch niedermolekulare Kohlenhydrate gehemmt werden Dr. med. vet. Alexandra Nadig Anthocyane ein Beispiel für ihre antimikrobielle Wirksamkeit • uropathogene E.coli besitzen zusätzlich einen Fimbrientyp (p-Fimbrien) der nicht durch diese Kohlenhydrate gehemmt werden kann • diese Bakterienstämme sind für schwer therapierbare und rezidivierende Harnwegsinfekte verantwortlich • Proanthocyanidine hemmen die Adhäsion über p-Fimbrien • Cranberrysaft ist in der Lage, nicht nur die relativ harmlosen, ausschließlich mit Typ 1 Fimbrien ausgestatteten E. coli zu behindern, sondern auch die Adhäsion der mit p- Fimbrien ausgestattete E. coli zu hemmen Dr. med. vet. Alexandra Nadig Anthocyane ein Beispiel für ihre antimikrobielle Wirksamkeit • die PACs (Proanthocyanidine) sind in der Lage, im Wachstumsmedium von E. coli, die Expression von p-Fimbrien zu verhindern • auch Berberin – enthalten in hohen Mengen in der Gelbwurz – ist in der Lage die Fimbrienausbildung der E. coli zu hemmen • Weitere Untersuchungen : - antimikrobielle Wirkung bei Karies und Paradontose (hochmolekulare Inhaltstoffe aus Cranberry-Saft können die CoAggregation der Bakterien im dentalen Biofilm verhindern und sogar rückgängig machen) - Helicobacter pylori (auch hier soll durch Cranberry-Inhaltsstoffe die Adhäsion verhindert werden Dr. med. vet. Alexandra Nadig Praxisanwendung Cranberry bei rezidivierenden Blasenentzündungen Cranberry bei Gingivitiden? Dr. med. vet. Alexandra Nadig Iridoide Dr. med. vet. Alexandra Nadig Iridoide • Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, bis zu 2500 Stück bekannt • gehören zu den Terpenen (bizyklische Monoterpene) • zu den typischen Iridoiden gehören beispielsweise Aucubin und Catalpol aus Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Augentrost und Echtem Ehrenpreis sowie Loganin aus Bitterklee. Auch in Baldrian (Valeriana officinalis) und Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) sind Iridoide und Iridoidglycoside enthalten • Iridoide dienen der Abwehr von Fressfeinden der Pflanzen, sie entfalten aber auch antimikrobielle Wirkung und bieten der Pflanze Schutz vor Mikroorganismen (Bakterien und Pilze). Iridoide zeichnen sich unter anderem durch einen außergewöhnlich bitteren Geschmack aus Dr. med. vet. Alexandra Nadig Iridoide Wundpflaster von der Wiese Dr. med. vet. Alexandra Nadig • Catalpol (Spitzwegerich) und Aucubin haben eine gefäß- und neuroprotektive Wirkung, • Sie wirken direkt auf den Nervenstoffwechsel • So konnte in Untersuchungen mit Aucubin gezeigt werden das bei Patienten mit Diabetes die Nerven im ZNS geschützt und die Durchblutung gefördert werden • Dies kommt zustande indem das Aucubin die Lipid Peroxidase reduziert und so die Nervenummantelung, die zum größten Teil aus Phospholipiden besteht, vor oxidativem Stress bewahrt • Die antioxidative Wirkung hat auch eine starke Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse, so dass ein anti-diabetischer Effekt zustande kommt • antientzündliche Wirkung über die Inhibierung von Entzündungsmediatoren - Mastzellen (TNF-alpha, IL-6 und NF-kappaB) = schnellere Wundheilung • Aucubin zeigte in Untersuchungen eine deutliche Wirkung gegen verschiedene Krebszelllinien. Auch die Einflussnahme auf die Topoisomerase I spielt bei der antikanzerogenen Wirkung eine wichtige Rolle Dr. med. vet. Alexandra Nadig • Wässriger Extrakt aus dem Breitwegerich (Plantago major) und den darin enthaltenen Inhaltsstoffen (Aucubin, Chlorogenic acid, Ferulic acid, p-Coumaric acid und Vanillic acid) konnte eine deutliche Steigerung der Aktivität der Lymphozyten Proliferation und Sekretion von Interferon-gamma an Blutzellen bewirken • Die Wirkung von Aucubin gegen Hepatitis Viren wie z.B. HCV ist schon länger bekannt. Unter anderem verhindert es die DNA Replikation und wirkt so in Untersuchungen leberprotektierend • Bei nicht-kleinzelligen-Lungenkrebszellen (A549-Zellen) konnte Aucubin aus den Blättern von Aucuba japonica eine Apoptose und antiproliferative Wirkung durch Induktion von P53 bewirken. Dieses Protein („der Wächter des Genoms“) ist in Krebszellen oft inaktiv und kann durch viele Pflanzenstoffe wieder aktiviert werden. Dr. med. vet. Alexandra Nadig Scharfstoffe/ Senföle Dr. med. vet. Alexandra Nadig Scharfstoffe / Senföle • • • • • Verbindungen schwefelhaltiger organischer Säuren viel in Brassicaceae und Alliumgewächsen Senfölglykoside werden durch Enzyme erst wirksam bilden sich erst bei Verletzung der Pflanze nicht sehr hitzestabil Äußerlich • lokal gefäßerweiternd, örtliche Reizmittel, Durchblutungsfördernd • lokal antibiotisch - Glukosinolate Innerlich • Antibakteriell - Glukosinolate • über Niere und Lunge ausgeschieden- dort antibiotische Wirkung • Breitspektrumantibiotika • Stimulation der immunologischen Abwehr • antikarzinogen • steigern Sekretion und Motorik des Magen-Darm-Traktes Dr. med. vet. Alexandra Nadig Die Kresse …..?? • Gartenkresse (Lepidium sativum) • Brunnenkresse (Nasturtium officinale) • Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) • Winterkresse (Barbarea vulgaris) (Barbarakraut) • Bittere Kresse (Cardamine amara) (Schaumkraut) • Pfefferkraut (Raphanus sativus)(Zuchtform Rettich) Dr. med. vet. Alexandra Nadig potentes Pflanzliches Antibiotikum • Benzylsenföl wirkt noch in einer Verdünnung von 1:50000 antimikrobiell gegen Staphylococcus, Pseudomonas, Proteus sowie gegen Hautpilze • Bereits der Verzehr von etwa 10g Kapuziner- oder Gartenkresse sowie Meerrettich verleiht dem Urin bakteriostatische Eigenschaften • nach peroraler Gabe von Benzylisothiocyanat steigt der Antikörpertiter, es liegt eine unspezifische Immunreaktionen vor Dr. med. vet. Alexandra Nadig Angocin Anti Infekt Dr. med. vet. Alexandra Nadig Phytobiotikum • Wirkt je nach Dosis bakterizid oder bakteriostatisch • In-vitro Tests haben gezeigt, dass das Öl eine stark bakteriostatische Wirkung besitzt: • Allylsenföl hat eine gute Wirksamkeit im gramnegativen Spektrum • 2-Phenylethylensenföl hat ein Wirkspektrum im grampositiven Bereich Dr. med. vet. Alexandra Nadig Phytobiotikum • Wirkung gegen Staphylokokken und Streptokokken • Inaktiviert und Zerstört das Streptokokken -Toxin „Streptolysin 0“ • In Untersuchungen am Hygieneinstitut Gießen wurde festgestellt, dass ca. 100 mg der Pflanze die Menge Wirkstoff enthalten, die erforderlich wäre, um das Dreifache der Staphylokokkentoxine zu inaktivieren, die bis dahin als höchste Toxinkonzentration im menschlichen Organismus gefunden wurde! Dr. med. vet. Alexandra Nadig Phytobiotikum eine Studie am Universitätsklinikum Freiburg hat gezeigt, dass Senfölglykoside aus Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel gegen 13 Bakterienarten eine ausgeprägte keimhemmende Wirkung entfalten, sogar gegen MRSA für die Abbauprodukte der Senföle wurden zudem auch krebshemmende Eigenschaften nachgewiesen Dr. med. vet. Alexandra Nadig Praxisanwendungen • Bei chronischen Atemwegserkrankungen • Bei chronischen Blasenerkrankungen • Bei Fehlbesiedlung des Dünndarms Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dalmatiner „Leni • Anamnese: plötzlicher Absatz von blutigem Urin, vermehrter Absatz kleiner blutiger Mengen • Klinische Untersuchung: - Schleimhäute rosa, KFZ prompt, T:38,3 Lnn. obB, Abdomen weich, nicht schmerzhaft, Blase palpatorisch unauffällig, Herz und Lunge obB • Weitere Untersuchungen: - Blutbild obB, Röntgen obB, Sono obB - Urin: pH 8, Blut +++, Leukozyten ++, Sediment: Zellen, Erythrozyten, Leukozyten Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dalmatiner „Leni“ • Therapie: - Angocin Anti Infekt (Meerrettich, Kapuzinerkresse) 3 mal täglich 3 Tabletten - Echinacea ratiopharm 100mg 1 mal täglich 1 Tablette - Cystinol long (424,8 mg Trockenextrakt aus Solidago virgaureae) 2 mal täglich 1 Kapsel - sehr hohe Flüssigkeitsaufnahme: kleiner Schuss Milch in den vollen Napf, so trinkt Leni 3 mal täglich einen vollen Napf auf einmal aus - sehr, sehr, sehr häufige Gassigänge Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dalmatiner „Leni“ • Therapieverlauf: - innerhalb der ersten 3 Stunden, alleine durch das viele Trinken und Gassi gehen, deutliche Besserung. Der Harn ist nicht mehr rot - einen Tag später Urinuntersuchung: pH 7, Leukozyten +, Blut – - Blase heilt innerhalb einer Woche vollständig aus (Medikamente werden eine Woche gegeben) - Erfolg der Therapie bereits am ersten Tag Dr. med. vet. Alexandra Nadig Zystitis Hund Standardtherapie • Erhöhte Flüssigkeitsaufnahme • Angocin Anti Infekt (Kapuzinerkresse, Meerrettich) • Echinacea ratiopharm Tabletten • Solidago Tabletten • Bei rezidivierenden Problemen: Angocin über einige Wochen und zusätzlich Cranberry Dr. med. vet. Alexandra Nadig Gerbstoffe und Cumarine Dr. med. vet. Alexandra Nadig Gallussäure und Cumarine der KaplandPelargonie Antibakterielle Aktivität Hemmen grampositive (Staphylococcus aureus, Streptococcus pneumoniae, bhämolysiernede Streptokokken) und gramnegative Bakterien (Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Proteus mirabilis, Haemophilus influenzae), Großteils Erreger von Atemwegsinfektionen aufgrund der zunehmenden Resistenzbildung ist besonders bemerkenswert, dass bakteriostatische Eigenschaften auch gegenüber fünf verschiedenen multiresistenten St.-aureus-Stämmen beobachtet wurden!!! als potente antibakterielle Verbindungen erwiesen sich in den Labortests die Cumarine Umckalin und 6,8- Dihydroxy-5,7-dimethoxycumarin sowie Gallussäuremethylester mit MHK Werten von 200 bis 500 μg/ml Dr. med. vet. Alexandra Nadig Ätherische Öle Dr. med. vet. Alexandra Nadig Ätherische Öle • Düfte der Pflanzen • bestehen zu 90% aus Terpenverbindungen • Pflanze mit ätherischen Ölen = Aromatika • Aromatikum, wenn 0,01 – 20% ätherisches Öl enthalten ist • unterscheide zwischen: • Aromatika – Phytotherapie mit ätherisch Ölpflanzen und • Aromatherapie – Therapie mit reinen ätherischen Ölen Dr. med. vet. Alexandra Nadig Ätherische Öle • - auswurffördernd verflüssigen den Bronchialschleim und aktivieren die Motorik des Flimmerepithels Anis, Fenchel, Engelwurz, Thymian… • - beruhigend innerlich und äußerlich Baldrian, Lavendel, Melisse… • - entzündungshemmend Hemmung Prostaglandinkaskade Kamille, Arnika, Schafgarbe… • - • - antibakteriell, antiviral, antimykotisch Diffundieren in Zellmembran der Bakterien Salbei, Thymian.. • - antirheumatisch Durchblutung der Haut wird erhöht Kampfer, Rosmarin, Fichte… • - harntreibend Nierendurchblutung wird verstärkt, Reizung des Nierenepithels Liebstöckel, Wacholder, Petersilie… - • - krampflösend Glatte Muskulaturmotorik wird gehemmt durch Acetylcholin Antagonismus (Nervenbotenstoffhemmung) Fenchel, Kümmel, Kamille, Schafgarbe… blähungswidrig Regulation der Magensaftsekretion und Magenmotorik, krampflösend auf MagenDarm-Trakt Fäulniswidrig bei Gärungsprozessen Galleanregend Anis, Fenchel, Kümmel, Pfefferminze, Dr. med. vet. Alexandra Nadig Kamille… Antibiotisches Wirkprinzip der Ätherischen Öle • Multi –Target- Wirkung = wirken auf die Bakterien indem mehrere Zielstrukturen angegriffen werden! • Diffundieren durch den Biofilm! • Unterschiedliche Wirkung der unterschiedlichen Ätherischen Öle auf verschiedene Bakterien • Die Ätherischen Öle mit hohem Phenol und AlkoholGehalt sind stärker wirksam als die mit Kohlenwasserstoffen, Ketonen und Aldehyden Dr. med. vet. Alexandra Nadig Antibiotisches Wirkprinzip der Ätherischen Öle • Ätherisches Thymianöl: Membranschädigung der Bakterien, darauf folgt Lyse • Ätherisches Teebaumöl: Membranschädigung, keine Lyse! Bakterium dann aber empfindlicher Dr. med. vet. Alexandra Nadig Klinische Studien • Wirkung von Teebaumöl auf MRSA Stämme • Klinische Studie: - Eine Gruppe Menschen wurde behandelt mit einer 10 %igen Teebaumöl-Waschlösung - Die andere Gruppe Menschen wurde behandelt mit Antibiotischer Seife - Nach 14 Tagen: die Teebaumgruppe: 53% frei von MRSA - Nach 14 Tagen: die AB-Gruppe: 40% frei von MRSA Dryden et al. J Hosp Infect 2004; 56: 283-228 Dr. med. vet. Alexandra Nadig Klinischer Fallbericht • 49 jähriger Mann, nach offenem Bruch, Infektion mit MRSA • Eine Langzeitantibiose blieb erfolglos – Amputation stand an • Therapie mit einem ätherisch Öl-Gemisch (Eukalyptus, Teebaum, Lemongrass, Zitrone, Gewürznelke, Thymian) • Mittels Katheter tägliche Spülung des Knochens • Nach 3 Monaten Sanierung und Heilung • Sherry et al. BMC Surgery 2001; 1:1 Dr. med. vet. Alexandra Nadig Aromatogramm Dr. med. vet. Alexandra Nadig Flavonoide Dr. med. vet. Alexandra Nadig Flavonoide • Pflanzenfarbstoffe (gelblich-orange) • mit Nahrung nimmt Mensch pro Tag 50 – 1000 mg Flavonoide auf • wirken antioxidativ • sehr viel in Nahrungsmitteln enthalten: Brokkoli, Endivie, Grünkohl, Zwiebeln, Tomaten, Rotwein, grüner Tee • gehemmt durch Milch und Milchprodukte • bisher 6500 Flavonoide bekannt • früher -Vitamin P : Gefäßpermeabilität • schützen Pflanzen vor UV-Licht Dr. med. vet. Alexandra Nadig Flavonoide • - Wirkungen: breites Anwendungsgebiet!! gefäßabdichtend und ödemprotektiv antihämorrhagisch, antiallergisch herzbelebend entzündungshemmend antioxidativ kanzeroprotektiv zellschützend, antihepatotoxisch diuretisch durchblutungsstörungen verbessernd thrombozytenaggregationshemmend spasmolytisch schweißtreibend stimmungsaufhellend, angstlösend antiparasitär, antibiotisch, antiviral, antimykotisch Dr. med. vet. Alexandra Nadig Flavonoide • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Ackerstiefmütterchen (Viola tricolor) Arnika (Arnica montana) Birke (betula pendula) Ginkgo (Ginkgo biloba) Goldrute (Solidago viraugea) Hauhechel (Ononis spinosa) Holunder (Sambucus nigra) Johanniskraut (Hypericum perforatum) Kamille (Matricaria recutita) Königskerze (Verbascum) Linde (Tilia cordata) Mädesüß (Filipendula ulmaria) Mariendistel (Silybum marianum) Ringenblume (Calendula officinalis) Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) Sanddorn (Hippophae rhamnoides) Schachtelhalm (Equisetum arvense) Weissdorn (Crataegus) Zaubernuss (Hamamelis virginiana) ……. …….. Dr. med. vet. Alexandra Nadig Alliin Dr. med. vet. Alexandra Nadig Alliin • Schwefelhaltige Aminosäure • Lauch, Bärlauch, Knoblauch • Bei Zerstörung der Zellen durch Alliinase gespalten zu Allicin • Allicin = knoblauchartiger Geruch • Allicin = antibiotische Wirkung • Allicin ist im Magen antibakteriell: noch in 100.000facher Verdünnung tötet es sowohl gram-positive als auch gram-negative Bakterien ab • Streptokokken – Haut, Schleimhaut, Gastrointestinal Dr. med. vet. Alexandra Nadig Knoblauch? • Alliine toxisch für Hunde • Rote Blutkörperchen werden zerstört – Anämie • auf die Dosis kommt es an Dr. med. vet. Alexandra Nadig Knoblauch? • toxische Dosis = 5g Knoblauch pro kg Hund während 7 Tagen • = 20kg Hund 7 Tage lang täglich 100g Knoblauch • maximale Tagesdosis – 4g pro Tier und Tag • Bernhardiner (60kg) ≠ Chihuahua (2kg) Dr. med. vet. Alexandra Nadig Knoblauch? • Antiparasitäre Wirkung – worauf beruht diese? • Ätherisches Öl? – Dosis niemals möglich! • Knoblauchpulver? – wo ist das ätherische Öl? • Darmreinigender Effekt wahrscheinlicher • Darmreinigung = gesundes Immunsystem = unfreundlicher Wirt für den Parasiten Dr. med. vet. Alexandra Nadig Salizylsäure Dr. med. vet. Alexandra Nadig Salicylsäure • Phenolische Verbindung • Keratolytisch und antibakteriell Dr. med. vet. Alexandra Nadig Flechtensäuren Dr. med. vet. Alexandra Nadig Flechtensäuren • Isländisch Moos • Bartflechte • Usninsäure Dr. med. vet. Alexandra Nadig • • minimale Hemmkonzentrationen von 1:160.000 bei den grampositiven Staphylococcus und Streptococcus spec. minimale Hemmkonzentration von 1:10.000 bei dem Pilz Trichophyton und Candida und von 1:1.000 bei gramnegativen Bakterien • Untersuchungen wurden mit den Testkeimen Staphylococcus aureus, Pseudomonas aerugenosa, Escherichia coli, Candida albicans und Aspergillus niger durchgeführt. Hierbei bestätigte sich die beste Wirksamkeit bei grampositiven Bakterien wie Staphylococcus aureus mit einer Keimreduktion von 99 % nach 4 Tagen, gefolgt von dem gramnegativen Keim Pseudomonas aeruginosa mit einer Reduktion von 99 % innerhalb von 7 Tagen • Eine moderate aber immer noch signifikante Abtötung wurde auch bei der Hefe Candida albicans (Reduktion von 90 % nach 7 Tagen) beobachtet, gefolgt von dem gramnegativen Bakterium Escherichia coli (Reduktion von 75 % nach 7 Tagen) und dem Pilz Aspergillus niger (Reduktion von 55 % nach 7 Tagen • Ein anderes umfangreiches Screening mit 29 verschiedenen Bakterien und Pilzen mit alkoholischen, wässrigen und CO2-Extrakten aus 9 verschiedenen Pflanzen ergab, dass der Bartflechtenextrakt die beste antibakterielle Wirkung zeigte, insbesondere gegen Propionibacterium acnes, Corynebacterium pseudodiphtericum und die Hefe Pityrosporon ovale • Weitere Forschungsarbeiten belegen die dosisabhängige Inhibierung der UV-induzierten PEG2-Produktion in Keratinozyten durch den Bartflechtenextrakt. Diese Ergebnisse wurden auch bestätigt durch die Inhibierung der UV-induzierten Aufregulierung von COX-2 im Western Blot Test Dr. med. vet. Alexandra Nadig Hyperforin Dr. med. vet. Alexandra Nadig Hyperforin • Einer der Hauptinhaltsstoffe des Johanniskrauts • In Stempel und Frucht = Hyperforin • In Blüten = Hypericin • Hyperforin = antibiotisch wirksam (Rotöl) gegen grampositive und multiresistente Bakterien Dr. med. vet. Alexandra Nadig • Es wurde die bakterizide Wirkung von einem mit Hyperforin angereicherten Johanniskrautextrakt (Reinheit > 90%) gegen die multiresistenten Keime Staphylococcus aureus, Bacillus cereus, Bacillus subtilis und verschiedene andere Keime untersucht • dabei wurde die Wirksamkeit von Hyperforin in Verdünnungen von 1:10.000, 1:100.000, 1:1000.000 und 1:10.000.000 im Agar- Dilutionstest untersucht • Eine Hemmung des Keimwachstums wurde bei allen grampositiven Bakterien wie z. B. bei den Stämmen von Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes, Streptococcus agalactiae, Corynebacterium diphtheriae bis zu einer Hyperforin- Verdünnung von 1:1.000.000 beobachtet • Auch gegen den Penicillin und Meticillin resistenten S. aureus war Hyperforin wirksam. Die minimale bakterizide Konzentration (MBK) lag zwischen 1:10.000 und 1:100.000 • Kein Effekt wurde bei gramnegativen Bakterien wie Enterococcus faecalis, Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa und auch bei Candida albicans gefunden Dr. med. vet. Alexandra Nadig Naphtochinone Dr. med. vet. Alexandra Nadig Naphtochinone • Sonnentau • Bakteriostatisch • Plumbagin - Antianaphylaktische Wirkung: im Tierversuch - Antiphlogistische Wirkung: Prostaglandinhemmung - Antimikrobielle Wirkung: anaerobe und aerobe Bakterien, sowie Candida, Klebsiellen (nur in Drosera pelata, nicht longifolia) Dr. med. vet. Alexandra Nadig Saponine Dr. med. vet. Alexandra Nadig Saponine • Sapo = Seife • Reinigend • setzen die Oberflächenspannung herab, erhöhen Grenzflächenaktivität • emulgieren Fette und Öle mit Wasser • erhöhen Resorbierbarkeit (Spinat enthält viele Saponine – dadurch höhere Kalziumaufnahme) • Große, uneinheitliche Gruppe • Oft Glykoside • • • • • • • • • • • • • • • • Birke (Betula pendula) Braunwurz (Scrophularia nodosa) Efeu (Hedera helicis) Goldrute (Solidago ssp) Königskerze (Verbascum densiflorum) Quecke (Agropyron repens) Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) Sanikel (Sanicula europaea) Schlüsselblume (Primula veris) Seifenkraut (Saponaria officinalis) Spargel (Asparagus officinalis) Stiefmütterchen ( Viola tricoloris) Süßholz (Glycyrrhiza glabra) Veilchen (Viola odorata) Vogelmiere (Stellaria media) Wundklee (Anthyllis vulneraria) • Süßholz, Efeu, Hülsenfrüchte, Goldrute, Kastanie, Seifenkraut…. Süßholz : Glycyrrhizin Echinacea : Echinacoside Ginseng : Ginsenoside Dr. med. vet. Alexandra Nadig Saponine • Neueste Forschung: - Zusammen mit Antibiotika gegeben, verstärken sie deren Wirkung!! - Saponine erhöhen die Antibiotika Empfindlichkeit Dr. med. vet. Alexandra Nadig Saponine Studien • Wirksamkeit gegen Vancomycin-resistente Enterokokken • Kombination Antibiotikum (Vancomycin) mit Saponinen aus Süßholz und Rosskastanie = die Resistenz gegenüber dem Antibiotikum konnte zugunsten des empfindlichen Konzentrationsbereichs verschoben werden Dr. med. vet. Alexandra Nadig Saponine Studien • Auch die Kombination Süßholzsaponin (Glycyrrhizinsäure) und Gentamicin zeigte vielversprechende Erfolge • Die MHK von 3 Gentamicin-hochresistenten Patientenisolaten konnte von über 1000mg/l auf unter 250 mg/l mit Glycyrrhininsäuren (850 – 1000µg/ml) gesenkt werden!! Dr. med. vet. Alexandra Nadig Saponine Studie • Bei allen getesteten Gentamicin-resitenten Enterokokken (MHK: über 8mg/l) führten Glycyrrhizinsäurekonzentrationen von 1000µg/ml zuverlässig zu Verschiebungen der MHK in den sensiblen Bereich (MHK unter 1 mg/l) Dr. med. vet. Alexandra Nadig Therapeutische Option!! Antibiose + Saponine Dr. med. vet. Alexandra Nadig Propolis Dr. med. vet. Alexandra Nadig Propolis • Kittharz der Bienen • schützen damit ihren Bienenstock vor Eindringlingen jeglicher Art • antibakteriell, antiviral, antimykotisch • starkes natürliches Antibiotikum Dr. med. vet. Alexandra Nadig Propolis • Propolis enthält eine große Anzahl verschiedener Inhaltstoffe • Im Laufe der Zeit werden immer mehr Inhaltstoffe beim Propolis entdeckt • Forscher sind noch lange nicht fertig mit der vollständigen Analyse der Propolis-Inhaltsstoffe • Die Propolis-Inhaltstoffe hängen davon ab, aus welchem Ausgangsmaterial das jeweilige Propolis gewonnen wurde • Hier: viel Pappelharz, Knospenharz (Weide, Birke, Fichte, Kastanie, Erle) Dr. med. vet. Alexandra Nadig Propolis ein hochkonzentrierter und dosierter Superstoff • • • • • • 50% Harze 30% Wachs 10% ätherische Öle 5% Pollen 3% organische Stoffe 2% Mineralstoffe • • • • • • • • • • • • • • • Flavonoide Flavone Antibiotische Substanzen Koffeinsäure Benzylkumurat Gerbsäuren Salizylsäure Pinocembrin Pinobanksin Galangin Quercinin Apigenin Halangin Ruthin Zimtalkohol Dr. med. vet. Alexandra Nadig Hochkonzentrierter PhytoCocktail Dr. med. vet. Alexandra Nadig Propolis • unterstützen die Phagozyten (Fresszellen im menschlichen Immunsystem) • hemmen die Schmerz erzeugenden Prostaglandine • bekämpfen freie Radikale • beschleunigen die Wundheilung • binden giftige Schwermetalle • wirken einer übermäßigen Histaminausschüttung (Entzündungsreaktion) entgegen • stärken Blutgefäße und Zellmembranen • schützt die Haut und die Schleimhäute • wirken antidepressiv • verringern die Nebenwirkungen von Chemo- und Radiotherapie • wirken der Zahnfleischrückbildung entgegen und festigt die Zähne Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dr. med. vet. Alexandra Nadig Kaninchen „Mümmel“ • Kaninchen, männlich 4 Jahre • Zahnpatient, kommt immer wieder zum Zähne sanieren • Röntgenbild: retrogrades Wachstum • untere rechte Backenzahnreihe locker und Zahnwurzeln entzündet • von Kollegin alle unteren Backenzähne rechts gezogen Dr. med. vet. Alexandra Nadig Kaninchen „Mümmel“ • • • - Vorstellung nach Zahnextraktion schlechtes Allgemeinbefinden, frisst kaum noch gründliche Untersuchung (unter Isofluran-Narkose): Unterkiefer rechts sehr großes Loch, komplette Zahnreihe fehlt, Loch mit Eiter gefüllt. Beim Sondieren fällt auf, dass sich der Unterkieferast auflöst, es brechen weiche Knochenstücke ab - Wundhöhle wirkt faulig, stinkt, blutet nicht - Loch zu groß um es chirurgisch zu schließen, Knochen in Auflösung, Eiter Dr. med. vet. Alexandra Nadig Kaninchen „Mümmel“ - Rat: „Mümmel“ erlösen Besitzerin möchte aber alles versucht haben • Phytotherapeutische Behandlung: - Wundhöhle unter Isofluran-Narkose reinigen, sämtlichen Eiter entfernen, weiche Knochenstücke, Wurzelreste. Kürrettage mit scharfem Löffel Dr. med. vet. Alexandra Nadig Kaninchen „Mümmel“ - Therapie: - Einlegen eines Tupfers – getränkt mit Propolis Tinktur - Zuhause Salbeitee 2 mal täglich eingeben - gesunde, vitaminreiche Ernährung - anfangs Zufüttern: CriticalCare, BeneBac, Jiaogulan Dr. med. vet. Alexandra Nadig Kaninchen „Mümmel“ • Verlauf: • Kontrolle nach 3 Tagen • es geht „Mümmel“ viel besser, er frisst gut • Tupfer liegt noch in Wundhöhle • Eiter ist steinhart! geworden • Wundhöhle gut durchblutet, wirkt „frischer“ Dr. med. vet. Alexandra Nadig Kaninchen „Mümmel“ • aufgrund des verbesserten Allgemeinzustandes weitere Therapie gewünscht • wieder in Narkose: Kürrettage und Einlegen eines Tupfers getränkt in Propolis 10% • 3 Tage später Wiederholung • darauf entwickelt „Mümmel“ eine Aspirationspneumonie (Propolistinktur geschluckt) • weitere Narkose erst 9 Tage später möglich Dr. med. vet. Alexandra Nadig Kaninchen „Mümmel“ • Tupfer noch in der Wundhöhle • Eiter kaum noch vorhanden, Reste von Eiter steinhart, Wundhöhle scheint kleiner zu werden • danach wöchentlicher Austausch des Tupfers • nur noch 3 mal nötig, da Wundhöhle sich komplikationslos schließt • starke und physiologische, sehr schnelle Granulation der Wundhöhle! Dr. med. vet. Alexandra Nadig Abszess beim Kaninchen • Eiter sehr aggressiv und kaum in den Griff zu bekommen • Antibiose sinnlos? • wunderbare Erfolge mit Propolis Tupfer! • Eiter wird hart • es bildet sich kein neuer Eiter • Wunde heilt schnell zu Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dr. med. vet. Alexandra Nadig Dr. med. vet. Alexandra Nadig Virale Erkrankungen Dr. med. vet. Alexandra Nadig Antivirale Pflanzenwirkstoffe • • • • Ist das möglich? Virustatische oder viruzide Wirkstoffe? Synergismen? Immunmodulation? • Braunelle • Melisse • Echinacea Dr. med. vet. Alexandra Nadig Antivirale Pflanzenwirkstoffe • Eine Veröffentlichung aus dem Jahr 1978 fand bei 178 untersuchten Heilpflanzen 75 Arten mit virustatischer Wirkung • Bei manchen ist bekannt wie: - Echinacea = Interferoninduktion - Melisse = hemmt Andocken des Herpesvirus an Wirtszelle Dr. med. vet. Alexandra Nadig Wie helfen die Pflanzenwirkstoffe bei viralen Erkrankungen? • Immunstimulierende Pflanzen - Stimulation oder Modulation? Sogar Suppression? - Beispiel: Kassiazimt – ätherisches Öl stimulierend und wässriger Auszug immunsuppressiv! • Allgemein virustatisch wirkende Pflanzen - Beispiel Meisterwurz • Spezifische Pflanzen gegen bestimmte virale Erkrankungen - Süßholz (AIDS) - Melisse (Herpes) Dr. med. vet. Alexandra Nadig Parasiten? Dr. med. vet. Alexandra Nadig Wirkstoffe Beispiele - Chlorierte cyclische Kohlenwasserstoffe/ Pyrethroide= wirken an Neuronen - Carbamate/ Organophosphate = blockieren lebenswichtige Enzyme - Avermectine= wirken an Nervenzellen - Fipronyl = wirkt an Nervenzellen - Carbanilide (Imidocarb) = verändert Zellkerne - Allopurinol = Hemmt DNA Synthese - Sulfonamide = Hemmt Folsäuresynthese - Insektenwachstumsregulatoren = greifen in die Entwicklung ein Dr. med. vet. Alexandra Nadig Pyrethrine/Pyrethroide • aus der Blüte der Chrysantheme • Pyrethrine Dr. med. vet. Alexandra Nadig Pyrethrine/Pyrethroide • Pyrethroide = chemisches Derivat • Permethrin • Kontaktgift • Neurologie!! • Anerkannte Berufskrankheit in einigen Ländern der EU – nur nicht Deutschland! • Parkinson! • Stewardessen-Krankheit! Dr. med. vet. Alexandra Nadig Focus 16.09.2009 • Eine US-Studie erhärtet den lang gehegten Verdacht: Menschen, die beruflich mit Pestiziden zu tun haben, weisen ein höheres Risiko für Parkinson auf. • Pestizide greifen Gehirnzellen an • Als besonders gefährlich erachtet Caroline Tanner acht Substanzen, die als Unkraut- und Insektenvernichter zum Einsatz kommen. Drei dieser Chemikalien hatten in Laborversuchen das Risiko, an Parkinson zu erkranken, sogar verdreifacht: das Insektizid Permethrin, mit dem zum Beispiel Kopfläuse bekämpft werden, sowie die beiden gängigen Unkrautvertilger Paraquat und 2,4-D. Die Wirkstoffe beeinträchtigen Dopamin-produzierende Gehirnzellen, und Dopaminmangel ist der Grund für die gestörte Kommunikation zwischen Nervenzellen bei Parkinson. Dr. med. vet. Alexandra Nadig Der Spiegel 12.05 1997 • Der Einsatz von Nervenmitteln bei der Schädlingsbekämpfung beschäftigt zunehmend die Justiz. Staatsanwälte ermitteln gegen ein Kaufhaus und die Lufthansa wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung durch das Versprühen des Insektenvertilgungsmittels Permethrin. Dr. med. vet. Alexandra Nadig Fipronyl • Nervengift • Bienensterben • Das ZNS ist das Zielorgan der toxischen Effekte von Fipronil. Nach mehrmaliger oraler Gabe der Reinsubstanz in Dosen von 10 - 20 mg/kg kommt es beim Hund zu Überdosierungserscheinungen in Form von reversiblen neurotoxischen Symptomen, wie Übererregung, Tremor und Krämpfe. Dr. med. vet. Alexandra Nadig Kombipräparate Resistenzen!!!! Dosis Wirkung Interaktion Dr. med. vet. Alexandra Nadig Bandwurm, Rundwurm, Peitschenwurm, Herzwurm…….. oder Hakenwurm? Dr. med. vet. Alexandra Nadig Jungtier / Darm / Immunität Darm entwickelt nach Geburt eine – Darmmikroorganismengemeinschaft und damit eine Immunität Immunität braucht Schulung! Fremdstoffe/ Erreger werden bekämpft und somit schult sich das Immunsystem Dr. med. vet. Alexandra Nadig Die Beziehung zwischen Würmern und dem menschlichen Immunsystem reicht weit zurück, und ohne die kleinen Darmparasiten scheint der körpereigenen Abwehr in manchen Fällen etwas zu fehlen. Wie sich Würmer zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten, wie Typ-1-Diabetes, Rheumatoid Arthritis, Lupus oder entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa, einsetzten ließen und warum es funktionieren kann, haben Forscher aus den USA und Großbritannien in einem Meinungsartikel im Fachblatt Nature Reviews Immunology zusammengefasst. So habe die gemeinsame Entstehungsgeschichte von Menschen und parasitischen Würmern wahrscheinlich ihren Beitrag zur Entstehung der sogenannten Typ-2Immunantwort geleistet, vermuten die Forscher. Diese Reaktionen regulieren unter anderem Entzündungsprozesse, die mit Autoimmunkrankheiten in Zusammenhang stehen. Die Forschung ziele nun darauf ab, sich bestimmte Komponenten der Typ-2Immunantwort nutzbar zu machen. Die bisherigen Ergebnisse unterstützen die Hygiene-Theorie, nach der ein geringerer Kontakt mit Mikroorganismen und Würmern die Entwicklung des Immunsystems beeinträchtigen kann. Eine im Jahr 2012 veröffentlichte Studie mit Mäusen etwa habe gezeigt, dass eine zweiwöchige Wurmtherapie zur Produktion bestimmter Immunstoffe geführt habe und damit zu einem dauerhaften Schutz vor Typ-1-Diabetes, so der US-Immunologe William Gause. Ziel sei es nun, einen kontrollierten Weg zu finden, wie sich die Vorteile der Würmer für das Immunsystem auch in hygienischen Lebensbedingungen einsetzen ließen. Dr. med. vet. Alexandra Nadig Eine Unterabteilung der Hygienetheorie widmet sich Parasiten. Das sind kleine oder größere Tiere wie Bandwürmer. Diese leben im Darm von befallenen Menschen oder Tieren und holen sich dort ihre Nahrung. Mit Würmern im Bauch muss man sich weniger Sorgen um Allergien machen. Das entdeckten Forscher aus Venezuela, die in den 1980er Jahren einheimische Stadt- und Waldbewohner untersuchten: Bei 90 Prozent der indianischen Dschungelbewohner fanden sie Würmer, Allergien aber bei keinem Einzigen. Die hatten dagegen mehr als 40 von 100 der Städter. Von ihnen wiesen nicht einmal zehn Prozent Wurminfektionen auf. Die „Wurmtheorie“ blickt in die Vergangenheit zurück: Damals hatten viele Menschen Würmer. In der Evolution passten sich beide aneinander an. Der Wurm wurde zum Begleiter des Menschen und hielt dessen Immunsystem in Schach. Doch in neueren Studien wirkten manche Wurmtherapien kaum, andere waren sogar schädlich. Offenbar gibt es auch „gute“ und „schlechte“ Würmer. Welche Würmer aber unter welchen Bedingungen Allergien ab blocken, müssen Forscher erst noch herausfinden. Schottische Wissenschaftler entdeckten, dass die Parasiten in Mäusen ein spezielles Protein absondern. Es regt das Immunsystem dazu an, Abwehrreaktionen zu unterdrücken. Diese Experten und andere Forschungsgruppen arbeiten daran, aus Wurmproteinen neue Medikamente gegen Neurodermitis zu entwickeln. Dr. med. vet. Alexandra Nadig Pflanzlich gegen Parasiten? • Möglichkeiten? • Grenzen? • Umgang mit Prophylaxe!!!!!! Dr. med. vet. Alexandra Nadig www.animaplanta.de Dr. med. vet. Alexandra Nadig