Development of approaches for the engineering of gene expression

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Zusammenfassung
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Zusammenfassung
Mit der Vollendung vieler Genomprojekte und der Entdeckung
zahlreicher proteinkodierender Sequenzen richtet sich die Aufmerksamkeit nun
auf die Aufklärung der Struktur, der Eigenschaften und der Funktionen der
entsprechenden
Proteine.
Der
Bedarf
nach
einem
Hochdurchsatzexpressionssystem für die schnelle Charakterisierung von
Proteinen ist wichtiger denn je.
Die
einzigen
derzeit
für
Hochdurchsatzformate
geeigneten
Expressionssysteme basieren auf Escherichia coli (E.coli) und Hefe, jedoch
fehlen beiden die geeigneten posttranslationalen Modifikationen der Proteine.
Diese
Beobachtungen
eukaryotischen
haben
die
Notwendigkeit
Expressionssystem
nach
hervorgehoben,
einem
welches
neuen
zur
Überexpression großer Mengen an rekombinanten Proteinen imstande ist. Zu
diesem Zweck ist es wichtig, von der stark regulierten endogenen Polymerase
II-Transkription zu einer weniger kontrollierten Polymerase zu wechseln, die
Transkription von der RNA-Prozessierung zu lösen und, als übergeordnetes
Ziel, ein eukaryotisches Expressionssystem in Analogie zum T7-Polymerase
(T7 Pol) basierenden E.coli-System zu schaffen. Wegen der natürlichen
Entkopplung von Transkription und RNA-Prozessierung wurde Leishmania
tarentolae, ein Mitglied der Trypansomatidae-Familie, gewählt. Des Weiteren
hatte
eine
vorangegangene
Untersuchung
eine
säugetierartige,
posttranslationale Modifikation des in L. tarentolae exprimierten Erythropoetins
nachgewiesen.
Um ein hohes Niveau der Überexpression heterologer Proteine in L.
tarentolae zu erreichen, bestand der Ansatz in der Steigerung der Menge
heterologer mRNA. Dies sollte entweder durch eine Reduktion der Abbau- oder
eine Steigerung der Produktionsrate der mRNA geschehen.
Die Reduktion der Abbaurate basiert auf dem derzeit aktuellen Modell
der Genexpression der Trypanosomatidae, für welche angenommen wird, dass
die 3´ untranslatierten Regionen (UTRs) des proteinkodierenden Gens die
Stabilität der mRNA bestimmen. Dazu wurden zufällig ausgewählte Sequenzen
aus
dem
L.
tarentolae-Genom
auf
ihre
Eignung
als
3´UTR
eines
proteinkodierenden Gens zu funktionieren überprüft. Für den ersten Screen
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wurde der Vektor pF4 blegfpB mit einem angehängten Reporter- (egfp,
enhanced
green
fluorescent
protein)
und
einem
Markergen
(ble,
Bleomycinresistenz) konstruiert. Die Fragmente aus einem teilweisen Verdau
der genomischen DNA wurden den fusionierten ORFs nachgeschaltet
integriert. Nach der Expression in L. tarentolae wurde die Effizienz der RNAProzessierung anhand der gemessenen EGFP-Fluoreszenz ermittelt. Das pF4
egfp 1.4 sat-Konstrukt mit Cam CB-Regionen wurde als Positivkontrolle mit
einer EGFP-Fluoreszenz mit 80 relativen Fluoreszenzeinheiten (rfu) verwendet.
Nur 5 % der untersuchten Bibliothek von 500 Klonen zeigten eine EGFPFluoreszenz von mehr als 20 rfu. Die fünf effizientesten insertierten Sequenzen
wurden mittels PCR amplifiziert, in die bicistronischen Vektoren pF4 egfp SL
sat und pF4 egfp MCS sat integriert und auf ihre Funktion als 3´UTRs sowie
intergenische Regionen untersucht. Fluoreszenzmessungen zeigten, dass
einige dieser Sequenzen als native 3´UTRs dienen können. Es wurde jedoch
keine signifikante Steigerung der Proteinexpression erhalten. Einige der
insertierten Sequenzen erbrachten keine rekombinanten Klone, was darauf
zurückzuführen ist, dass sie keine Signale für die zusätzlichen sat mRNA SL
besaßen, andere Inserts zeigten nur eine niedrige Expressionseffizienz.
Abschließend wurden die egfp mRNA Polyadenylierungs- und die sat mRNA
SL-Regionen mittels RT-PCR Sequenzierung identifiziert.
Homologieuntersuchungen zeigten, dass von den fünf der untersuchten
Sequenzen nur eines von einem zuvor identifizierten 3’UTR abstammen und
der Rest entweder Fragmente von offenen Leserastern oder Sequenzen ohne
Homologie zu bekannten Sequenzen sind. In allen Fällen folgte die
Prozessierung dem allgemeinen Mechanismus des trans-splicing.
In einem zweiten Ansatz konnte eine Erhöhung in der mRNA-Produktion
durch eine Steigerung der Kopienzahl transkribierter Gene, durch Erhöhung
der Transkriptionsrate individueller Gene oder durch Kombination beider
Ansätze erreicht werden. Zu diesem Zweck wurde der induzierbare L.
tarantolae Stamm LIS genutzt, welcher die T7 Polymerase zur Transkription
einer Expressionszielkassette verwendet.
Dazu wurde ein artifizielles Episom pUC egfp LAC2 für induzierbare
Proteinexpression konstruiert. Der Vektor hat eine klassische bicistronische
Architektur,
egfp
als
Reportergen,
ein
Neomycin-Resistenzgen,
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transkriptionelle Kontrollelemente, einen T7 Polymerase-Promotor und ein dem
egfp-Gen
nachgeschaltetes
Tetracyclin-Responzelement
(TRE).
Als
Besonderheit wurden zwei Bereiche hexatelomerischer Wiederholungen,
getrennt durch überbrückende DNA-Sequenzen, kloniert. Durch Entfernung der
überbrückenden DNA fungieren die hexatelomeren Bereiche als Telomere und
schützen damit das lineare Episom gegen Endonukleasen nach Transfektion in
Zellen.
Die Expression der artifiziellen linearen und zirkulären Episomen in LIS
wurde sowohl durch fluorimetrische Messungen als auch durch SDS-PAGE
beurteilt. Das Niveau der EGFP-Expression war für das zirkuläre Episom höher
als für das linearisierte Episom. Unter Induktion wurde genügend EGFP
produziert, um die Translation endogener Proteine zu inhibieren. Weiterhin war
das Niveau der Expression höher als in den Fällen der ssu integrierten
Expressionkassette
und
der
induzierbaren
Expression
der
genomisch
integrierten Kassette, welche bis jetzt der beste Weg zur Überexpression in
L. tarentolae gewesen ist. Das System scheint die Koexpression von EGFP
und Cherry von zwei unabhängigen Episomen aufrechtzuerhalten und belegt
damit die Eignung des Episoms für Multiproteinexpression.
Eine Korrelationsstudie zwischen der EGFP-Expression und dem
Niveau der egfp-mRNA zeigte, dass einer hoher Grad an egfp-mRNA nicht
strikt mit dem EGFP-Expressionsniveau korreliert.
Eine hauptsächliche Begrenzung für die allgemeine Anwendbarkeit des
episombasierten Expressionssystems ist die klonale Heterogenität in der
Proteinexpression, welche bis jetzt nicht erklärt werden konnte. Aus Western
Blot-Experimenten konnte geschlossen werden, dass die Heterogenität nicht
durch Veränderungen in dem T7 Polymerase-Expressionsniveau verursacht
wurde. Retransfektion isolierter Episome aus einem hoch- und einem
niedrigexprimierenden Klon führte zu derselben klonalen Heterogenität.
Southern Blot zeigte keine offensichtliche Modifikation der Episomarchitektur
außer einem Unterschied in der Anzahl der Episomen, mit einer höheren
Anzahl an Episomen für den niedrigexprimierenden Klon. Auf dieser
Beobachtung basierend kann man annehmen, dass eine größere Anzahl an
Episomen einen höheren Grad an Konkatenierung aufweist, welcher die
Zugänglichkeit des T7-Promotors beeinträchtigen könnte.
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Trotz
der
hochexprimierender
beobachteten
Klon
seinen
klonalen
Phänotyp
Heterogenität
nahezu
behielt
unendlich.
ein
Diese
Besonderheit erlaubt die Nutzung des Episom-basierten Expressionssystems
von L. tarentolae für Fermentation im großen Maßstab. Das Niveau
rekombinanter
Proteinexpression
erreichte
10
%
der
zellulären
Gesamtproteinmenge oder 300 mg EGFP pro Liter Suspensionskultur. Dieses
präsentierte System ist somit eines der effizientesten eukaryotischen
Expressionssysteme.
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