Nestler, Beiträge zur systematischen Kenntnis der Gattung Linum. 521 b 1 ä 11 e r weiß oder rosig, spateiförmig, an der Basis beiderseits mit einem einzähnigen, inwendig mit einem kleinen schuppeniörmigen Anhängsel vermehrt (Abb. 39); drei dünne unverwachsene Griffel; sehr kleine Narben (Abb. 39 a, Kurzgriffel); kurzstielige, an den Enden der Zweige stehende Blüten in großer Zahl, fast büschelig (H. californicum [Benth.] Small, Gray in Proc. A m . Acad. V I , 1865, 521; Winkler, in Engler-Prantl, Die natürl. Pflanzenfam. II. Aufl. B d . 19 a, 1931). H. adenophyllum (Gray) Small (Abb. 40, TafelVII), einjährig, fast kahl; dünne Stengel, weit ausgebreitet, rispig; Blütenstielchen ladenförmig, 2—3 mal so lang wie die Blüte, sehr weit abstehend; B l ä t t e r wechselständig, sehr schmal linealisch, am Rande sehr kurz gestielt oder sehr häufig auch zahnartig drüsig gewimpert, mit kleinen Nebenblattdrüsen; Kelchblätter länglich lanzettlich zugespitzt, am Rande selten oder kaum drüsig gezähnt (Abb. 41); K r o n e n b l ä t t e r gelblich, sehr klein, wenn auch mitunter fast doppelt so lang wie der Kelch, mit einem breiten Nagel, an der Basis beiderseits mit Anhängseln wie bei H. cali­ fornicum (Abb. 42, 42 a); ohne Staminodien zwischen den Staub­ gefäßen ; Staubbeutel linealisch-länglich; drei dünne unverwachsene Griffel; sehr kleine Narben, ähnlich wie bei H. californicum, nur in viel kleineren Ausmaßen. Vorkommen: Kalifornien, nahe Clear Lake ( B o l a n d e r , 1872) (H. adenophyllum [Gray] Small, Gray in Proc. A m . Acad. V I , 1865; Winkler, in Engler-Prantl, Die natürl. Pflanzenfam. II. Aufl., Bd. 19 a, 1931). Untersuchungen über den Staubblattkreis, insbesondere über die Staminodien verschiedener Linumarten. Das Andröceum der Linuminfloreszens ist bekanntlich pentandrisch, wahrscheinlich reduziert diplostemon, d. h. ein voll entwickelter Staubblattkreis und ein verkümmerter, die Stamino­ dien. Die Basis der einzelnen Staubblätter ist zu einem ± hohen und engen Verwachsungsring oder Staminaltubus (W e t t s t e i n , 1911) verschmolzen. In der Verlängerung jeder Staubblattröhre befinden sich außen am Grunde dieses Staminaltubus kleine sezernierende Drüsen, deren Tröpfchen bei vorsichtigem Zurück­ biegen der Kelch- und Kronenblätter oft wahrzunehmen sind. T a m m e s (1918) vertritt neuerdings die Ansicht, daß diese Drüsen nicht mehr zum Andröceum zu rechnen sind, ebenso die Höckerchen unterhalb der Staminodien, die von ihr als Ansatz­ stellen der Kronenblätter festgestellt worden sind. Zwischen je zwei Filamenten befinden sich am oberen Rand des Staminaltubus ein oder auch zwei mitunter verschieden lange Zähnchen, die teils kaum angedeutet, teils gut ausgebildet und einige Millimeter lang sind. Manchmal fehlen die Zähnchen auch ganz; an deren Stelle können sogar keilförmige Einschnitte treten. Der Ausdruck für ein solches zahnartiges Gebilde findet zuerst Erwähnung bei D e C a n d o l l e als ,,dens interjectus";