PACKUNGSBEILAGE : GEBRAUCHSINFORMATION Euglucon 5 mg Tabletten Glibenclamid Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen. • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie. • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4. Was in dieser Packungsbeilage steht 1 Was ist Euglucon und wofür wird es angewendet? 2 Was sollten Sie vor der Einnahme von Euglucon beachten? 3 Wie ist Euglucon einzunehmen? 4 Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5 Wie ist Euglucon aufzubewahren? 6 Inhalt der Packung und weitere Informationen 1. Was ist Euglucon und wofür wird es angewendet ? Euglucon enthält den Wirkstoff Glibenclamid. Dieses Arzneimittel gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als „orale Antidiabetika“ bezeichnet werden. Es senkt den Blutzuckerspiegel auf normale Werte. Euglucon ist zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 indiziert, wenn die verordnete Behandlung (Diät, körperliche Aktivität, Reduzierung des Körpergewichts, etc.) alleine nicht ausreichend wirksam ist. 2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Euglucon beachten? Euglucon darf nicht eingenommen werden, • wenn Sie allergisch (übereimpfindlich) auf Glibenclamid oder auf einen der sonstigen Bestandteile von Euglucon reagieren (die sonstigen Bestandteile sind in Abschnitt 6 aufgelistet); • wenn Sie allergisch (übereimpfindlich) auf Sulfonamide reagieren: In diesem Fall kann es sein, dass Sie auch auf Euglucon ungünstig reagieren; • • • • wenn Sie an einem Diabetes mellitus Typ 1 leiden: Dieser kann nur mit Insulin behandelt werden; wenn Ihr Stoffwechsel so stark engleist ist, dass eine Behandlung nur noch mit Insulin möglich ist, wenn bei Ihnen eine Funktionsstörung der Leber oder Nieren vorliegt, wenn Sie schwanger sind oder Ihr Kind stillen (siehe unten: Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit“), 1 • wenn Sie Bosentan verwenden, ein Arzneimittel zur Behandlung des Lungenhochdrucks (pulmonale Hypertonie) (siehe unten: Abschnitt „Einnahme von weiteren Arzneimitteln“), Sie dürfen auf keinen Fall Euglucon verwenden, wenn eine der oben genannten Bedingungen auf Sie zutrifft. Falls Sie unsicher sind, müssen Sie unbedingt Ihren Arzt oder Apotheker um Rat fragen, bevor Sie mit der Einnahme von Euglucon beginnen . Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen • Halten Sie sich streng an Ihre Diät. Wenn möglich, treiben Sie regelmäßig Sport, und versuchen Sie, Ihr Körpergewicht zu verringern, falls erforderlich. Diese beiden Maßnahmen sind ebenso unentbehrlich wie die regelmäßige Einnahme von Euglucon. • Wenn Sie sich bei mehreren Ärzten in Behandlung befinden, müssen Sie jeden dieser Ärzte auf Ihren erhöhten Blutzucker (Diabetes mellitus) hinweisen. • Wenn Sie einen Hautausschlag entwickeln, kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt. Informieren Sie Ihren Arzt: • wenn Sie sich in einer Stresssituation befinden, • wenn Sie einen Unfall hatten, • wenn Sie an einer schweren fieberhaften Infektion leiden, • wenn bei Ihnen ein operativer Eingriff vorgesehen ist. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn eine dieser Bedingungen auf Sie zutrifft. Hypoglykämie (zu niedriger Blutzuckerspiegel, „Unterzuckerung“) Wenn Sie zuviel Euglucon einnehmen oder zu wenig Zucker oder Nahrung zu sich nehmen, ensteht ein Ungleichgewicht, welches ein zu starkes Absinken Ihres Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) zur Folge hat. Folgende Faktoren können das Auftreten einer Hypoglykämie begünstigen: wenn Sie die Behandlung nicht korrekt befolgen, wenn Sie Ihre Mahlzeiten in unregelmäßigen Zeitabständen einnehmen oder einzelne Mahlzeiten auslassen, Änderungen der Diät oder ungewöhnliche körperliche Belastungen, Konsum von Alkohol, besonders in Kombination mit einer Nahrungskarenz (Fasten), Funktionsstörung der Nieren oder der Leber, Überdosierung von Euglucon, Störung der Regulation des Hormonhaushalts, mit Auswirkungen auf den Kohlenhydratstoffwechsel, Verwendung von Euglucon zusammen mit anderen Arzneimitteln (siehe unten: Abschnitt „Einnahme von weiteren Arzneimitteln“) Einnahme von Euglucon trotz Kontraindikation. Wenn die Hypoglykämie über einen längeren Zeitraum anhält, kann sie lebensbedrohlich sein. Eine Unterzuckerung ist an folgenden Symptomen erkennbar: Kopfschmerzen, Unwohlsein, Verwirrtheit, Übelkeit, Erbrechen, Heißhunger, große Müdigkeit, Schlafstörungen, Erregtheit, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, verringerte Reaktionsfähigkeit, Depression, Sehstörungen, Sprachstörungen bis hin zur vollständigen Unfähigkeit, zu sprechen, Zittern, Lähmungserscheinungen, Sensibilitätsstörungen, Schwindel, Benommenheit, 2 Wahnvorstellungen, Bewusstlosigkeit, flache Atmung, langsamer Puls. Als Folge der Reaktion Ihr Körpers auf die Unterzuckerung können Sie anfangen, zu schwitzen, Ihre Haut kann feucht werden, Ihr Puls kann beschleunigt oder unregelmäßig sein, Ihr Blutdruck kann ansteigen, und es kann zu Herzklopfen kommen. Die Symptome eines starken Blutzuckerabfalls können denjenigen eines Schlaganfalls ähneln. • Durch die Einnahme von Zucker (z. B. in Form von Traubenzucker, Würfelzucker, Obstsäften oder zuckerhaltigen Getränken) lässt sich eine Hypoglykämie rasch beherrschen. Achtung: Synthetische Süßstoffe (Saccharin, Aspartat, Cyclamat) sind zur Korrektur einer Hypoglykämie ungeeignet! • Bei schleichender Entwicklung einer Hypoglykämie, bei neurologischen Störungen oder bei einer Behandlung mit bestimmten Arzneimitteln, die den Blutdruck senken (Clonidin, Betablocker, Reserpin, Guanethidin), können die Symptome einer Unterzuckerung weniger eindeutig sein. • Sorgen Sie dafür, dass jemand aus Ihrem Umfeld weiß, dass Sie Diabetiker(in) sind; im Notfall kann diese Person Ihnen Hilfe leisten. • Bei jeder blutzuckersenkenden Behandlung müssen Sie stets auf die ersten Anzeichen einer möglichen Hypoglykämie achten. Im Falle einer Hypoglykämie müssen Sie Zucker zu sich nehmen. Stellen Sie also sicher, dass Sie immer ein paar Zuckerstücke bei sich haben. • Hypoglykämien können sich jederzeit wiederholen. Informieren Sie Ihren Arzt über jede aufgetretene Hypoglykämie sowie über die Begleitumstände, die zu der Hypoglykämie geführt haben. - Hyperglykämie (zu hoher Blutzuckerspiegel) Informieren Sie den Arzt, wenn bei Ihnen eine Hyperglykämie auftritt. Die typischen Zeichen einer Hyperglykämie sind häufiges Wasserlassen, starkes Durstgefühl, trockener Mund und trockene Haut. Ärztliche Kontrolluntersuchungen Gehen Sie regelmäßig zur ärztlichen Kontrolle. Der Arzt wird Ihren Blutzucker und den Zuckergehalt im Urin bestimmen. Anhand der Ergebnisse dieser Laboruntersuchungen kann der Arzt Ihre Euglucon-Therapie anpassen. Einnahme von Euglucon zusammen mit anderen Arzneimitteln Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen. Dies ist deshalb wichtig, weil Euglucon die Wirkung einiger anderer Arzneimittel beeinträchtigen kann. Umgekehrt können auch andere Arzneimittel die Wirkung von Euglucon beeinträchtigen. Sie dürfen kein Euglucon einnehmen und müssen Ihren Arzt oder Apotheker insbesondere dann informieren, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel verwenden: • Bosentan (ein Arzneimittel, das zur Behandlung des Lungenhochdrucks (pulmonale Hypertonie) verwendet wird); Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Arzneimittel verwenden: • Antikoagulanzien vom Cumarintyp (Arzneimittel, die das Blut „flüssiger“ machen) • Ciclosporin (ein immunsuppressiv wirkendes Arzneimittel) • Nicorandil (ein Arzneimittel, das zur Behandlung der Angina pectoris verwendet wird) • H2-Antihistaminika, Clonidin und Reserpin • Betablocker, Clonidin, Guanethidin und Reserpin. 3 Arzneimittel, die den blutzuckersenkenden Effekt verstärken und damit das Hypoglykämie-Risiko erhöhen können: • Insulin, • andere orale Antidiabetika • anabole Steroide • männliche Geschlechtshormone • Tetrazykline, Chloramphenicol, Chinolone, Sulfonamide, Clarithromycin (Antibiotika) • Sulfinpyrazon, Probenecid (Arzneimittel zur Behandlung der Gicht) • Miconazol, Fluconazol (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen) • Trofosfamid, Cyclophosphamid, Ifosfamid (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen) • Fluoxetin, MAO (Monoaminooxidase)-Hemmer (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) • ACE (Angiotensin-Converting Enzyme)-Hemmer (Arzneimittel zur Behandlung des Bluthochdrucks) • Disopyramid (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) • Fibrate (Arzneimittel zur Behandlung eines erhöhten Cholesterolspiegels) • Cumarinderivate • Sympatholytika wie z. B. Betablocker und Guanethidin • Fenfluramin (Appetitzügler zur Verringerung von Übergewicht) • Tritoqualin (Arzneimittel zur Behandlung von Allergien) • Phenyramidol (Arzneimittel zur vorübergehenden Entspannung der Skelettmuskulatur) • Mesalazin (Arzneimittel zur Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen) • Pentoxifyllin (verabreicht als intravenöse Infusion in hoher Dosierung) zur Behandlung von Erkrankungen der Blutgefäße • nicht-steroidale Antirheumatika wie z. B. Salicylate, Pyrazol-Derivate, Phenylbutazon und Abkömmlinge (Derivate). Manche Arzneimittel können, wenn sie gleichzeitig mit Euglucon eingenommen werden, den blutzuckersenkenden Effekt von Euglucon abschwächen und auf diese Weise zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führen: • harntreibende Mittel (Diuretika) wie beispielsweise Acetazolamid • Diazoxid • Adrenalin und andere Sympathomimetika • Abführmittel (Laxativa – bei Langzeit-Anwendung) • Nikotinsäure (in hoher Dosierung), • Rifampicin (ein Antibiotikum) • Barbiturate • Abkömmlinge (Derivate) von Phenothiazin • Phenytoin (ein Antiepileptikum) • Glucagon • Kortikosteroide • orale Verhütungsmittel (Kontrazeptiva – die „Pille“) • Schilddrüsenhormone • Danazol Wenn Sie eines oder mehrere der oben genannten Arzneimittel verwenden, oder wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit der Einnahme von Euglucon beginnen. Auch das Absetzen eines anderen Arzneimittels während der Behandlung mit Euglucon kann einen Einfluss auf die Einstellung Ihres Blutzuckerspiegels haben. Einnahme von Euglucon zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken 4 Trinken Sie keinen Alkohol: Dieser kann die Wirkung von Euglucon sowohl verstärken als auch abschwächen. Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit • Sie dürfen kein Euglucon verwenden, wenn Sie schwanger sind. • Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Sie feststellen, dass Sie schwanger sind oder wenn es sich um eine gewollte Schwangerschaft handelt. Der Arzt wird Ihre Diabetes-Behandlung mit Insulin fortsetzen. Der Wechsel von Euglucon zu Insulin muss unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. • Sie dürfen kein Euglucon verwenden, wenn Sie Ihr Kind stillen. Bei Bedarf wird der Arzt Sie Ihre Diabetes-Behandlung mit Insulin fortsetzen. Wenn Sie schwanger sind oder Ihr Kind stillen, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, bevor Sie Arzneimittel einnehmen. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Zu Beginn Ihrer Diabetes-Behandlung, bei Wiederaufnahme der Behandlung oder bei unregelmäßiger Anwendung des Arzneimittels kann Ihr Reaktionsvermögen infolge von starken Blutzuckerschwankungen (Hypo- und Hyperglykämien) so stark vermindert sein, dass Ihre Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen stark beeinträchtigt wird. In diesem Falle dürfen Sie kein Fahrzeug steuern und keine Maschinen bedienen. Euglucon anthält Laktose Euglucon enthält Laktose (einen bestimmten Zucker). Falls ein Arzt Sie informiert hat, dass Sie manche Zucker nicht vertragen oder verdauen können, müssen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie dieses Arzneimittel verwenden. 3. Wie ist Euglucon einzunehmen? Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Dosierung Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wann und wie oft am Tag Sie Euglucon einnehmen müssen (dies hängt von Ihren Lebensgewohnheiten ab). • Die übliche Dosierung beträgt 1 bis 2 Tabletten täglich. • Euglucon wird üblicherweise beim Frühstück eingenommen. • In der Regel beträgt die Dosierung zu Beginn der Behandlung eine halbe Tablette täglich. Diese Dosis kann in ein- bis zweiwöchigen Zeitabständen erhöht werden, bis der Blutzucker gut eingestellt ist. • Es ist durchaus möglich, dass der Arzt die Euglucon-Dosierung im Laufe der Behandlung reduzieren muss, um Hypoglykämien zu vermeiden. Eine Erkrankung, eine Änderung Ihres Körpergewichts oder Ihrer Lebensgewohnheiten oder andere Faktoren können sich auf die Höhe Ihres Blutzuckerspiegels auswirken. In diesem Fall kann eine Dosierungsanpassung durch Ihren Arzt erforderlich werden. Art der Verabreichung • Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit einem halben Glas Wasser ein. 5 • • • Falls Sie mehr als 2 Tabletten benötigen, dürfen Sie morgens zum Frühstück maximal 2 Tabletten einnehmen. Die restlichen Tabletten nehmen Sie abends vor der Abendmahlzeit ein. Es ist wichtig, nach der Einnahme der Tabletten etwas zu essen. Sie dürfen keine Mahlzeiten auslassen. Dauer der Behandlung • Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, wie lange Sie Euglucon einnehmen müssen. Normalerweise handelt es sich um eine Langzeitbehandlung. • Während der gesamten Behandlungsdauer sind regelmäßige ärztliche Kontrollen erforderlich. Wenn Sie eine größere Menge Euglucon eingenommen haben, als Sie sollten: Wenn Sie eine zu große Menge Euglucon eingenommen haben, müssen Sie umgehend Ihren Arzt, Ihren Apotheker, den notärztlichen Dienst (Tel. 112) oder die Giftinformationszentrale (Tel. 070 / 245.245) informieren. Eine Überdosierung kann zu einem Abfall Ihres Blutzuckerspiegels führen (Hypoglykämie). Bei einer Hypoglykämie können folgende Symptome auftreten: Erregtheit, Zittern, Sehstörungen, Koordinationsstörungen, Müdigkeit, Krämpfe und Koma. Informationen für das medizinische Personal Eine Überdosierung von Euglucon kann zu einer Hypoglykämie führen. Diese kann 12 bis 72 Stunden andauern und im Anschluss an eine scheinbare Besserung erneut symptomatisch werden. Da nach der Tabletteneinnahme bis zu 24 Stunden bis zum Auftreten der Symptome vergehen können, empfiehlt sich die stationäre Einweisung dieser Patienten. Es kann zu Übelkeit, Erbrechen und Oberbauchschmerzen kommen. Eine Hypoglykämie geht in der Regel mit neurologischen Symptomen wie Erregtheit, Zittern, Sehstörungen, Koordinationsstörungen, Müdigkeit, Krämpfe und Koma einher. Bei der Behandlung muss vorrangig die weitere intestinale Resorption von Euglucon verhindert werden. Zunächst sollte bei dem Patienten Erbrechen ausgelöst werden. Anschließend trinkt der Patient Wasser oder Limonade mit Zusatz von Aktivkohle (Adsorptionsmittel) und erhält Natriumsulfat (Abführmittel). Eine Hospitalisierung mit intensivmedizinischer Behandlung ist angezeigt. Es muss so schnell wie möglich Glucose verabreicht werden: bei Bedarf zunächst als Bolus (intravenöse Gabe von 50 ml einer 50 % Glucoselösung), dann als Infusion (10 % Glucoselösung), mit engmaschiger Blutzuckerkontrolle. Anschließend erhält der Patient eine symptomatische Behandlung. Wenn Sie die Einnahme von Euglucon vergessen haben, Nehmen Sie niemals die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Wenn Sie die Einnahme von Euglucon abbrechen Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Behandlung abbrechen. Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie alle Arzneimittel kann Euglucon zu Nebenwirkungen führen. Diese treten jedoch nicht bei jedem Anwender auf. Allergische Reaktionen 6 Falls bei Ihnen eine allergische Reaktion auftritt, müssen Sie dies sofort Ihrem Arzt mitteilen. Folgende allergische Zeichen können auftreten: • Juckreiz, Hautausschlag • Entzündung der Blutgefäße; dabei kann es zu Hautrötung, Hauterwärmung und Schmerzen kommen. Informieren Sie sofort Ihren Arzt, falls Sie weitere (hier nicht genannte) unerwünschte Wirkungen feststellen. Diese können sich verschlimmern und sogar lebensbedrohlich werden, beispielsweise bei Auftreten von Atemnot und eines Blutdruckabfalls mit der Gefahr eines Schockzustandes. Weitere unerwünschte Wirkungen: Stoffwechsel und Ernährung: Absinken des Blutzuckerspiegels infolge eines Ungleichgewichts zwischen der Euglucon-Dosierung einerseits und der Diät, einer ungewohnten körperlichen Belastung oder einer anderen Ursache andererseits. Die Symptome sind im Abschnitt „Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei Anwendung von Euglucon“ aufgeführt. Augen: vorübergehende Verschlechterung des Sehvermögens, vor allem zu Beginn der Behandlung; Ursache ist der veränderte (verringerte) Blutzuckerspiegel; Magen und Darm (sehr selten): • Unwohlsein oder Erbrechen • Völlegefühl • Krämpfe oder Durchfall. Die Behandlung muss nicht abgebrochen werden, da diese Nebenwirkungen häufig spontan zurückgehen. Leber: Leberentzündung (Hepatitis), bei der es zu einer gelblichen Verfärbung der Haut oder der „weißen Augenhaut“ (Sklera) kommen kann. In diesem Fall wird der Arzt möglicherweise die Funktion Ihrer Leber testen. Blut • Abnahme der Natrium-Konzentration im Blut • Veränderung des Blutbildes: Abnahme der Zahl der weißen Blutzellen (Leukozyten), der roten Blutzellen (Erythrozyten) oder der Blutplättchen (Thrombozyten). Der Arzt wird Ihr Blut untersuchen. Störungen des Blutbildes gehen in der Regel nach Absetzen von Euglucon wieder zurück. Haut: sehr selten Überempfindlichkeit gegenüber Licht, möglicherweise lebensbedrohliche Hautausschläge (Stevens-Johnson-Syndrom und LyellSyndrom). Meldung von Nebenwirkungen Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen (siehe Details unten). Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden. für Belgien auch direkt der Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte Abteilung Vigilanz EUROSTATION II Victor Hortaplein, 40/40 B-1060 BRUSSEL Website: www.fagg-afmps.be 7 E-Mail: [email protected] für Luxemburg auch direkt der Direction de la Santé - Division de la Pharmacie et des Médicaments Villa Louvigny – Allée Marconi L-2120 Luxembourg Site internet: http://www.ms.public.lu/fr/activites/pharmacie-medicament/index.html 5. • • • • Wie ist Euglucon aufzubewahren? Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf Nicht über 30°C lagern Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Packung nach EXP angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats. Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. 6. Inhalt der Packung und weitere Informationene Was Euglucon enthält • Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Glibenclamid. Eine Tablette enthält 5 mg Glibenclamid. • Die sonstigen Bestandteile sind: Laktosemonohydrat, Maisstärke, prägelatinisierte Maisstärke, Talkum, kolloidales Siliziumdioxid (wasserfrei), Magnesiumstearat. Wie Euglucon aussieht und Inhalt der Packung Die Tabletten sind oblong, weiß und haben eine Bruchrille sowie die Prägung „BM EU“. Packung zu 100 Tabletten in Alu/Alu-Blistern. Inhaber der Marktzulassung N.V. Roche S.A., Rue Dante 75, B-1070 Bruxelles, Belgique. Hersteller Roche Pharma AG, Emil-Barell-Strasse 1, D-79639 Grenzach-Wyhlen, Deutschland Zulassungsnummer BE010805 Verkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2017. Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im 01/2017. 8