IT-Services Managed Services Semper paratus 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche: Das Team von Managed Services hält Kunden-IT am Laufen In dem 80 Jahre alten Wernerwerk in Berlin-Siemensstadt befindet sich ein redundant aufgebautes Rechenzentrum mit modernster IT. Freitagmorgen, am Stadtrand von Berlin. Manfred Felsch, Leiter des Systembetriebs i.s.h.med® / SAP® bei Siemens Managed Services, verabschiedet sich wie jeden Morgen von seiner Frau. Eine knappe Dreiviertelstunde später trifft er an seinem Arbeitsplatz ein: In dem 80 Jahre alten Wernerwerk in Berlin-Siemensstadt 86 inside: health IT SPECIAL · April 2012 befindet sich ein redundant aufgebautes Rechenzentrum mit modernster IT. Von hier aus betreuen Manfred Felsch und seine Kollegen Krankenhäuser in ganz Deutschland. „Wir haben ein breites Spektrum: Von der Überwachung und Fernwartung von Systemen beim Kunden bis hin zum Komplettbetrieb von Kunden- systemen in unseren eigenen Rechenzentren.“ „Es geht nicht nur darum, dass die Systeme laufen“ Als Manfred Felsch sein Büro betritt, sind nebenan bereits einige seiner Mitarbeiter mitten in der Arbeit. An ihren Rechnern IT-Services Managed Services „Es geht nicht nur darum sicherzustellen, dass die Systeme beim Kunden laufen“, fasst Manfred Felsch zusammen. „Oft ist es so, dass kleine Probleme dazu führen, dass beispielsweise die Leistungsfähigkeit abnimmt. Ohne engmaschiges Monitoring kann es passieren, dass man das erst gar nicht bemerkt und dann das System plötzlich in der Leistung einbricht oder abstürzt. Meistens warnen wir den Systemadministrator beim Kunden oder beheben das Problem selbstständig, bevor er oder ein Anwender überhaupt merken, dass etwas mit dem System nicht stimmt.“ Ein tiefer Einblick in das IT-System – nicht auf Patientendaten Routine-Check der eingesetzten Hardware-Komponenten im Rechenzentrum sichten und interpretieren sie Überwachungsmeldungen und Systemparameter von Kundensystemen. So können Systemstörungen schon frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. In einem der betreuten Kundensysteme zeichnet sich für eine Datenbank ein Mangel an Speicherkapazität ab. Der zuständige Siemens-Mitarbeiter ruft in der IT-Abteilung des Kunden an und bespricht mit dem dortigen IT-Leiter mögliche Gegenmaßnahmen. In diesem Fall wird der Kunde eine Festplattenerweiterung einbauen. Die Siemens-Spezialisten weisen den neuen Speicherplatz dann der Datenbank für weiteres Wachstum zu. Manfred Felsch und seine Kollegen sind ausgewiesene Spezialisten auf ihrem Gebiet. Dafür sorgen nicht nur Schulungen, an denen sie regelmäßig teilnehmen. Entscheidend ist auch, dass die Mitarbeiter des Siemens-Systembetriebs auf die Wissensdatenbank der SAP AG zugreifen können. Hier finden sich aktuelle Informationen über SAP-Systeme, wie sie auch Manfred Felsch und sein Team betreuen. Das hat für die Kunden der SiemensSystembetreuung zwei ganz wesentliche Vorteile: Da in der Wissensdatenbank die Meldungen und Erfahrungen einer sehr breiten Basis an SAP-Anwendern weltweit gesammelt werden, können Manfred Felsch und seine Mitarbeiter potenzielle Fehler in Systemen von Siemens-Kunden schon beheben, bevor erste Anzeichen sich überhaupt für den Anwender bemerkbar machen. Wenn irgendwo in der Welt ein Anwender mit seinem SAP-System ein Problem hat, wird das in der Wissensdatenbank dokumentiert. Die Mitarbeiter der Siemens-Systembetreuung können dann anhand der Erfahrungen und Lösungsvorschläge auf ähnlich konfigurierten Systemen ihrer Kunden proaktiv tätig werden und so verhindern, dass das Problem hier ebenfalls auftritt. Sollte auf einem Kundensystem doch einmal ein Fehler auftreten, hilft der Zugriff auf die Wissensdatenbank oft, die Ursache schneller einzugrenzen und eine Lösung zu finden. „Bei der breiten Basis von Kunden, die SAP-Systeme weltweit nutzen, inside: health IT SPECIAL · April 2012 87 IT-Services Managed Services „Wir haben ein breites Spektrum: Von der Überwachung und Fernwartung von Systemen beim Kunden bis hin zum Komplettbetrieb von Kundensystemen in unseren eigenen Rechenzentren.“ Manfred Felsch, Leiter Systembetrieb i.s.h.med / SAP, Siemens Managed Services ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass bereits ein Beitrag über ein ähnlich geartetes Problem in der Wissensdatenbank vorhanden ist“, erläutert Manfred Felsch. „Das hilft uns natürlich sehr, eine Lösung zu finden.“ Und wenn diese dann gefunden ist, erfolgt natürlich nicht nur ein Eintrag in die Wissensdatenbank. „Wir prüfen dann auch die Systeme unserer anderen Kunden, damit hier erst gar nichts passiert. Für unsere Kunden ist das ein großer Vorteil, denn kleinere Anbieter von Betreuungskonzepten können diesen Service oft nicht bieten.“ Am späten Nachmittag steht bei einem Kunden ein Releasewechsel des Krankenhausinformationssystems i.s.h.med an. Ein IT-Mitarbeiter vor Ort hat bereits die grundlegenden Vorbereitungen dafür getroffen. Manfred Felsch steht in telefonischem Kontakt mit ihm und schaltet sich über eine gesicherte Verbindung in das Kundensystem. Auch wenn er weitgehende Rechte zur Systemverwaltung hat, auf sensible Patientendaten hat er keinen Zugriff. 88 inside: health IT SPECIAL · April 2012 Veränderungen an einem System werden zunächst in eine eigene Testumgebung eingespielt und dort geprüft. Erst wenn dort alles einwandfrei läuft, wird die Software in das Livesystem überspielt. So werden Fehler vermieden und der Stillstand des Produktivsystems auf einem Minimum gehalten. Mit der Entwicklungsabteilung Tür an Tür Tatsächlich tritt bei der Konfiguration der neuen Software plötzlich ein Problem auf: Ein medizinisches Dokument lässt sich nicht mehr korrekt ausgeben. Manfred Felsch bleibt ruhig: „Das passiert bisweilen und lässt sich bei den hochkomplexen Systemen, mit denen wir arbeiten, nicht immer vermeiden.“ Hier offenbart sich ein weiterer Vorteil für Kunden des Systembetriebs von Siemens: Manfred Felsch ruft einen Kollegen an, der in der Entwicklungsabteilung von i.s.h.med arbeitet und schildert ihm das Problem. „Der kurze Weg zwischen den Kollegen von der Entwicklung und uns ist ein großer Vorteil. Wir wissen, wo wir fragen müssen und können so schneller reagieren.“ Tatsächlich findet sich auch in diesem Fall kurzfristig eine vorläufige Lösung. Die endgültige Lösung des Problems wird von den Entwicklern mit einem Patch für alle Kunden nachgeliefert. Einige Tage später ist das neue Release beim Kunden so weit konfiguriert und getestet, dass es in das Produktivsystem eingespielt werden kann. Um die Abläufe im Krankenhaus möglichst wenig zu stören, geschieht das zu einer Zeit, in der das betroffene IT-System möglichst wenig ausgelastet ist – oft nachts. Auch dieser kritische Schritt wird von den SiemensSystemspezialisten durchgeführt, damit der Transfer möglichst reibungslos läuft und das Produktivsystem beim Kunden schnellstmöglich wieder einsatzbereit ist. Kurze Reaktionszeiten sind essenziell Langsam neigt sich der Arbeitstag von Manfred Felsch dem Ende zu. Uner- IT-Services Managed Services wartet wird er von einem Kunden aus Süddeutschland angerufen: Die Befundkommunikation im Krankenhausinformationssystem (KIS) arbeitet nicht mehr richtig. Anforderungen an die Leistungsstellen werden nicht mehr weitergeleitet. Besonders prekär an der Situation: Auf einer Bundesstraße in der Nähe des Krankenhauses hat es einen schweren Unfall gegeben. In Kürze wird in der Notaufnahme ein schwerverletzter Patient erwartet. Das IT-System muss schnellstmöglich wieder laufen, damit der Patient vom Arzt optimal versorgt werden kann. Manfred Felsch zögert nicht lange: Über eine sichere Verbindung loggt er sich in das Kundensystem ein. Nach einigen Minuten ist der Fehler erkannt: Eine neu eingespielte Drittanwendung hat die Datenbank mit Statusmeldungen überflutet und so die Befundkommunikation zum Stillstand gebracht. „Gerade Drittanwendungen können sich manchmal unerwartet verhalten“, erläutert Manfred Felsch. „Zum Beispiel indem sie wie hier eine Unmenge an Statusmeldungen in einer Datenbank speichern, was dann zum Stillstand von Teilen des Systems führen kann. Normalerweise erkennen wir so etwas anhand unserer Systemchecks rechtzeitig. Aber manchmal laufen die Datenbanken so schnell voll, dass die Warnungen zu spät kommen.“ Der Fehler ist schnell behoben. Manfred Felsch löscht die Statusmeldungen aus der Datenbank und konfiguriert die Anwendung, die den Absturz verursacht hat, neu. Zukünftig laufen nur noch relevante Statusmeldungen ein. Nach einer Viertelstunde ist die Befundkommunikation wieder voll betriebsbereit – gerade rechtzeitig, bevor das schwerverletzte Unfallopfer in der Notaufnahme des Kunden eintrifft. Während Ärzte und Pfleger im fernen Süddeutschland sich um ihren Patienten kümmern, schaltet Manfred Felsch in Berlin seinen Rechner aus. Sollten Kunden in der Nacht oder am Wochenende Probleme mit ihrer IT haben, steht ihnen ein Kollege in Bereitschaft an der Hotline zur Verfügung. „Eine optimale Versorgung von Patienten ist ohne IT heutzutage nicht mehr denk- Freier Blick auf das Wesentliche: Leistungserbringer in Krankenhäusern brauchen einen freien Kopf für Diagnose und Therapie. Managed Services von Siemens unterstützt sie dabei. bar. Deswegen ist es so wichtig, gut ausgebildete Techniker im Hintergrund zu haben, die notfalls schnell reagieren können, wenn die Systeme nicht richtig arbeiten. Das ist auch der Grund, weswegen wir unser Service-Angebot zukünftig noch weiter ausbauen werden. Für die Patienten kann das im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig sein.“ Manfred Felsch startet in den Feierabendverkehr und in sein freies Wochenende. Die Befundkommunikation im Krankenhaus in Süddeutschland läuft wieder reibungslos. Das Opfer des Verkehrsunfalls wird noch in der Nacht operiert. Dass es ihm bald besser geht, daran haben auch Menschen wie Manfred Felsch und seine Kollegen ihren Anteil. Info/Kontakt: www.siemens.de/healthcare-it norbert.nn.neumann@ siemens.com inside: health IT SPECIAL · April 2012 89