Verbreitung und Erhaltung der Art Träger Ursprünglich war der Wisent nahezu in ganz Europa beheimatet. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Wisent in freier Wildbahn praktisch ausgerottet. Nur durch systematische Zucht konnte die Art erhalten werden. Seit ca. 50 Jahren wurden in mehreren Ländern erfolgreiche Wiederansiedlungen durchgeführt. Nach wie vor wird die Erhaltungszucht aber vor allem durch Zoologische Gärten und Gehege getragen. Donaumoos-Zweckverband Projektsteuergruppe Landwirtschaftsamt Pfaffenhofen Donaumoos-Zweckverband Stiftung Donaumoos, HAUS im MOOS Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen; Veterinäramt Wisente im Donaumoos Finanzierung Bayer. Staatsmin. für Landwirtschaft und Forsten Donaumoos-Zweckverband Projektpaten Ansprechpartner Donaumoos-Zweckverband Tel.: 08431 / 57 426 mail: [email protected] HAUS im MOOS Freilichtmuseum und Umweltbildungsstätte Kleinhohenried 108, 86668 Karlshuld Telefon 08454 / 95 205 Fax 95 207 www.haus-im-moos.de mail: [email protected] Die Grundlage züchterischer Entscheidungen stellt das in Polen geführte internationale Zuchtbuch dar. Dort sind momentan rund 3000 Tiere verzeichnet. Die Zuchtstation im Donaumoos beteiligt sich am europäischen Erhaltungszuchtprogramm und ist im internationalen Zuchtbuch eingetragen. Alle dort geborenen Tiere sind an dem mit den Buchstaben „DON“ (z.B. Donna) beginnenden Namen zu erkennen. (J. Riedl & P. Wechselberger) in Karlshuld-Kleinhohenried am HAUS im MOOS Freilichtmuseum und Umweltbildungsstätte Donaumoos - Zweckverband Landwirtschaftsamt Pfaffenhofen-Schrobenhausen Stiftung Donaumoos Wisentprojekt Donaumoos Zoologische Systematik Lebensweise Die Mehrung des Grünlandanteils ist ein Ziel im Entwicklungskonzept für das Donaumoos. Das auf einer Fläche von 10 ha, begonnene Projekt dient dazu festzustellen, ob der Wisent für eine extensive Beweidung dieser Grünlandflächen und zur Landschaftspflege auf Niedermoorstandorten geeignet ist. Das Vorhaben trägt darüber hinaus zur Steigerung der touristischen Attraktivität der Region bei und leistet einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung des größten frei lebenden europäischen Landsäugetieres. Der Wisent (Bison bonasus) wird innerhalb der Ordnung der Paarhufer (Artiodactylae) zur Familie der Hornträger (Bovidae) und dort zur Unterfamilie der eigentlichen Rinder (Bovinae) gezählt. Mit seinem engsten Verwandten, dem nordamerikanischen Bison (Bison bison), gehört er der Gattung Bison an. Wisente sind tagaktive Herdentiere. Die Größe einer Herde umfasst dabei selten mehr als 20 Tiere. Die Herde wird von einer Leitkuh geführt. Ältere Bullen sind oft Einzelgänger. Wisente haben einen guten Gehör- und Geruchssinn. Trotz des eingeschränkten Sehvermögens werden bewegte Objekte sehr gut wahrgenommen. Wisente fliehen bei Störungen nur über kurze Strecken und können dabei bis zu 60 km/h schnell werden. Lebensraum Der Wisent - typische Kennzeichen • rindergroß, hoher Widerrist • dichtes dunkelbraunes Fell mit rötlicher bis grauer Schattierung; an Kopf, Brust und Widerrist längere Behaarung • Schulterhöhe bis 200 cm • Gewicht: Bullen 750 - 1000 kg; Kühe 400 - 500 kg • Lebenserwartung: bis 27 Jahre Erwachsene Wisente benötigen täglich zwischen 23 und 32 kg Grünfutter. Die Tiere sind daher an einen Lebensraum mit ausreichend dichter verwertbarer Vegetation gebunden. Natürliche Lebensräume sind offene und halboffene Landschaften sowie lichte Laubwälder mit dichter Krautschicht. Die frei lebenden Herden nutzen zur Nahrungsaufnahme bevorzugt Lichtungen und Waldweiden sowie landwirtschaftlich genutzte Grünlandflächen. Wälder werden als Rückzugzugsraum genutzt. Untereinander verständigen sich die Tiere durch ihre Körperhaltung. Lautäußerungen sind sehr selten und bestehen aus einem einsilbigen tiefen Grunzen. Wisente sind frühestens mit 2 Jahren geschlechtsreif. Die Tiere sind mit 5 - 6 Jahren ausgewachsen. In freier Wildbahn liegt die Fortpflanzungsaison zwischen August und Oktober. Nach einer Trächtigkeitsdauer von ca. 265 Tagen wird ein Kalb geboren. Zwillinge sind sehr selten. Die Kälber werden 6-8 Monate gesäugt.