PHYS3100 Grundkurs IIIb für Physiker Vorlesung nach

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PHYS3100 Grundkurs IIIb für Physiker
Othmar Marti
Experimentelle Physik
Universität Ulm
[email protected]
Vorlesung nach
Tipler, Gerthsen, Känzig, Alonso-Finn
Skript: http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003
Übungsblätter und Lösungen:
http://wwwex.physik.uni-ulm.de/lehre/gk3b-2002-2003/ueb/ue#
4. Dezember 2002
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http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003
4. Dezember 2002
Kondensator mit Dielektrikum
Links: Kondensator ohne und rechts: mit Dielektrikum
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1
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4. Dezember 2002
Kondensator mit Dielektrikum II
Wir betrachten einen Kondensator, dessen Platten die konstante Ladung
Q tragen. Das Feld im Inneren des Kondensators sei um den Faktor ²
geringer als das Feld E0 ohne Dielektrikum
E0
E=
²
(1)
Bei einem Plattenkondensator mit dem Abstand d ist
U = Ed =
Die Kapazität ist
C=
E0d U0
=
²
²
Q
Q
Q
= U = ² = ²C0
0
U
U0
²
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(2)
(3)
2
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Kondensator mit Dielektrikum III
Also ist beim Plattenkondensator
C = ²²0
A
d
(4)
Die dielektrische Verschiebung ist im obigen Falle konstant
D=
Q
A
(5)
Hält man die Spannung fest, wenn ein Dielektrikum in den Kondensator
eingebracht wird ist,
Q = ²Q0
(6)
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3
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Steigen eines Dielektrikums im Kondensator
Links eine dielektrische Flüssigkeit im Kondensator ohne angelegtes
Feld. Rechts mit angelegtem Feld.
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4
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4. Dezember 2002
Steigen eines Dielektrikums im Kondensator II
Die Energiedichte im Kondensator ist
wel = D · E
(7)
Wenn wir das obige Experiment durchführen, steigt die dielektrische Flüssigkeit. Dabei erhöht sich die im elektrischen Feld gespeicherte Energie und
auch die potentielle Energie.
Wie geht das?
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5
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4. Dezember 2002
Steigen eines Dielektrikums im Kondensator III
Skizze der Änderungen beim Anlegen einer Spannung
Zur Berechnung müssen wir auch die Batterie oder Spannungsquelle mit
betrachten .
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6
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4. Dezember 2002
Steigen eines Dielektrikums im Kondensator IV
1. Mechanische Arbeit:
dWmech = F dx
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7
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4. Dezember 2002
Steigen eines Dielektrikums im Kondensator V
2. Elektrostatische Energie im Volumen abdx: Die Spannung U wird
konstant gehalten, und damit auch
E = Ua Dabei nehmen wir ein homogenes Feld an
µ
dWel =
=
=
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¶
1
1
²²0E 2 − ²0E 2 abdx
2
2
1
U2
(² − 1) ²0 2 abdx
2
a
1
b
(² − 1) ²0U 2 dx
2
a
(8)
8
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Steigen eines Dielektrikums im Kondensator VI
3. Die Batterie liefert elektrische Energie, da die Ladungsmenge sich
ändert. Die Kapazität ändert sich um
bdx
dC = ²²0 bdx
a − ²0 a
= (² − 1) ²0 bdx
a
Die Spannung U0 wird aufrecht erhalten und die Ladung dQ transportiert
(Epot = qU )
Also
dWBatt = U dQ
(9)
= U · U dC
= (² − 1) ²0U 2
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bdx
a
9
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Steigen eines Dielektrikums im Kondensator VII
4. Die Energiebilanz ist
dWmech + dWel = dWBatt
(10)
1
2b
2b
F dx + (² − 1) ²0U dx = (² − 1) ²0U dx
2
a
a
(11)
und somit
F =
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1
b
(² − 1) ²0 U 2
2
a
(12)
10
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Elektrische Ströme I
Ströme und Magnetfelder beschreiben
• die Funktionsweise von Motoren,
• die Funktionsweise von Fernsehröhren,
• die Funktionsweise von Beschleunigern,
• die Arbeitsweise von Magnetbändern und Festplatten und
• die Funktionsweise von Lautsprechern
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11
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Elektrische Ströme II
Kräfte auf Ladungen in einem Leiter
¯
∆Q ¯¯
I=
(13)
∆t ¯Fläche
die in einer bestimmten Zeit durch eine Fläche F fliessende Ladungsmenge
definiert.
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12
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Kontinuitätsgleichung
Berechnung des Stromes in einem Medium
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13
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Kontinuitätsgleichung II
Wir betrachten Ladungsträger mit der einheitlichen Ladung q. Die
Ladungsträgerdichte nj habe die Geschwindigkeit ~vj .
Der Strom δIj durch das Flächenelement df~ ist
δQj
δIj =
dt
(14)
δQj = qnj | ~vj | ·dt · cos α· | d~a |
(15)
δIj = qnj | ~vj | cos α | d~a |= qnj~vj · d~a
(16)
Die Ladungsmenge ist
und damit
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14
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Kontinuitätsgleichung III
Der gesamte Strom der Ladungsträger q ist dann


1 X
dI (d~a) = nq
nj~vj  · d~a
n
j
(17)
wobei n = Σnj ist.
Die mittlere Geschwindigkeit der Ladungsträger ist
1X
< ~v >=
nq~vj
n j
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(18)
15
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Kontinuitätsgleichung IV
Wir definieren das Vektorfeld der Stromdichte
~i = nq < ~v >
(19)
~i ist abhängig vom Ort, da auch n und < ~v > ortsabhängig sind.
Der Strom bezüglich d~a ist dann
dI (d~a) = ~i · d~a
und, integriert,
(20)
Z
~i · d~a
I (F ) =
(21)
F
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16
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Kontinuitätsgleichung V
Diese Gleichung besagt, dass der Strom gleich dem Fluss des Stromdichtefeldes durch eine Fläche ist.
Wird der Strom durch mehrere Arten von Ladungsträgern gebildet,
schreibt man
X
~i =
nk qk < ~vk >
(22)
k
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17
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Driftgeschwindigkeit
• Driftgeschwindigkeit in einem Kupferdraht mit 10mm Durchmesser und
I = 100A
• Annahme: 1 Elektron pro Cu - Atom
kg
ρNA 8930 m3 · 6.02 · 1023 M1ol
1
na =
=
= 8.47 · 1028 3 = ne
M
0.0635kg/M ol
m
100A
I
=
≈ 1µm/s
hvi =
2
1
π
28
2
−19
neA 8.47 · 10
· (0.01) m · 1.6 · 10 C
m3 4
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18
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Driftgeschwindigkeit II
Mit v(t) = v0 cos(2πνt) und x(t) =
R
v(t)dt hat man
v0
x(t) =
sin(2πνt) + const
2πν
Die maximale Strecke erhält man wenn der Sinus von −1 nach +1 geht.
Folgerung: bei ν = 50Hz Wechselstrom zittern die Elektronen einige
1µm/s
2π·50Hz · 2 ≈ 6.4nm weit.
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19
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Stromdichtefeld
Berechnung des Flusses eines Stromdichtefeldes durch ein geschlossenes Gebiet
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Stromdichtefeld II
Wir betrachten eine geschlossene Fläche A, die wir in zwei Teilflächen
A0 und A00 aufteilen, so dass auf der Fläche A0 die Feldlinie aus der Fläche
austreten und auf der Fläche A00 sie eindringen.
Die Ladungserhaltung fordert:
Iaus − Iein
d
= − Qinnen
dt
(23)
Wir schreiben die Gleichung mit der Stromdichte um
Z
Z
~i · da0 −
A0
A00
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~i (−d~a00) = − d
dt
Z
ρeldV
(24)
V (A)
21
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Stromdichtefeld III
oder
Z
~i · d~a = − d
dt
A
Z
ρeldV
(25)
V
Dies ist die Integralform der Kontinuitätsgleichung.
Mit dem Gausschen Satz bekommen wir
Z
Z
~ · ~idV =
∇
~i · d~a =
A
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Z
V
∂
ρeldV
∂t
(26)
V
22
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Stromdichtefeld IV
Die Differentialform der Kontinuitätsgleichung lautet demnach:
~ · ~i (~x, t) = − ∂ ρel (~x, t)
∇
∂t
(27)
Bei stationären Strömen hängen ~i und ρel nicht von der Zeit ab, so dass
~ · ~i = 0
∇
(28)
ist.
Z
~i · d~a = 0
(29)
A
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23
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Beispiel Kondensator
Stromfluss in einem Kondensator
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24
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Beispiel Kondensator II
Wir betrachten eine quasistationäre Änderung am Kondensator
ZZ
ZZ
ZZ
~i · d~a = 0
~i · d~a +
~i · d~a =
A1
Mit
a1
(30)
a2
ZZ
ZZ
~id~a folgt
I1 = − ~i · d~a und I2 =
a1
a2
I1 = I2
(31)
d.h. es scheint, als ob der Strom durch den Kondensator hindurchfliessen
würde.
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25
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Beispiel Kondensator III
Wenn wir die Kontinuitätsgleichung auf A2 anwenden, bekommen wir
ZZ
a3
~id~a = −I1 (t) = − dQ (t)
dt
oder
I (t) =
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dQ (t)
dt
(32)
(33)
26
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Einheit der Stromstärke
Die Einheit der Stromstärke ist Ampère
[A]
C
1A = 1
(34)
s
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27
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Ohmsches Gesetz I
Allgemein gilt für einen Leiter, dass
³ ´
³ ´
~ =f E
~
~i E
~ ist. Im linearen Fall
eine beliebige Funktion des angelegten Feldes E
³ ´
~ = σE
~
~i E
(35)
(36)
spricht man von einem Ohmschen Leiter . σ ist die Leitfähigkeit. Ihre
Einheit ist
Am
A
[σ] = 2 =
(37)
m V
Vm
Das obige Gesetz heisst das lokale Ohmsche Gesetz.
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28
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Ohmsches Gesetz II
Indem wir die differentielle Form des Ohmschen Gesetzes integrieren,
erhalten wir
Z
Z
Z
~ a = σ U da = σ F U
~id~a = I = σ Ed~
(38)
d
d
F
F
F
Dabei haben wir angenommen, dass ~i und σ konstant über F sind.
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29
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4. Dezember 2002
Ohmsches Gesetz III
Das integrale Ohmsche Gesetz kann auch als
I =G·U
(39)
geschrieben werden. G ist der Leitwert. Die Einheit ist
A m2
A
=
[G] = Siemens =
Vm m
V
Bekannter ist die Form
1
U = ·I =R·I
G
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(40)
30
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4. Dezember 2002
Ohmsches Gesetz IV
R=
1
G
ist der Widerstand. Seine Einheit ist das Ohm
1
V
W
[R] = Ω = = = 2
S
A A
Die zu R gehörende mikroskopische Grösse ist der spezifische Widerstand
ρ=
Die Einheit ist
1
σ
(41)
· ¸
1
Vm
m
[ρ] =
=
= Ωm =
σ
A
S
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31
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Bewegung von Ionen
Wir betrachten die Bewegung von Ionen (< v >≈ 100m/s) in einer
Umgebung von nicht ionisierten Molekülen
Bahnkurven ohne und mit elektrischem Feld.
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32
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4. Dezember 2002
Bewegung von Ionen II
Die Masse der Ionen sei M , ihre Ladung q und die Gesamtzahl N
Die Newtonsche Bewegungsgleichung lautet
d~
p
~
~
F = qE =
dt
(42)
~
∆~
p = q E∆t
(43)
oder
wobei ∆t die freie Flugzeit ist.
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33
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4. Dezember 2002
Bewegung von Ionen III
Der mittlere Impuls ist
N
i
1 Xh
(k)
~ j
M h~v i =
M~vj + q Et
N j=1
(k)
h~v i ist die mittlere Driftgeschwindigkeit, ~vj
letzten Stoss.
(k)
Sind die Geschwindigkeiten ~vj
Summand zu null.
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(44)
die Geschwindigkeit nach dem
isotrop verteilt, mittelt sich der erste
34
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4. Dezember 2002
Bewegung von Ionen IV
Unter dieser Annahme ist
X
1
~
tj = qE hti
M h~v i = q E
N
(45)
wobei hti die mittlere Zeit zwischen den Zusammenstössen ist. Also ist
und
q < t >~
h~v i =
E
M
(46)
2
q
~
~i = n < t > E
M
(47)
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35
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4. Dezember 2002
Bewegung von Ionen V
Dabei ist n die Dichte der Ladungsträger.
Somit ist bei einer Mischung verschiedener Ladungsträger
σ=
X
k
nk
qk2 τk
Mk
(48)
Wir haben τ = hti gesetzt.
~ sind,
Das Ohmsche Gesetz gilt, wenn τ und nk unabhängig von E
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36
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4. Dezember 2002
Beispiel: Metall
Annahmen: me << mkern, isotrope Stösse, < ve >= 105m/s (kinetische Gastheorie)
1
e2τ
= σ = ne
(49)
ρexp
me
bekommen wir
me
−14
τ=
(50)
=
3.3
·
10
s
2
ρexpnee
(mit ρexp = 4.3 × 10−8Ωm und ne = 2.5 · 1028 m13 für Na-Metall)
λ = hvei τ = 3.3nm
(51)
im Widerspruch zum Ionenabstand von 0.1nm
=⇒ Lösung: Quantenmechanik
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37
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4. Dezember 2002
Homogener Ohmscher Leiter
Bei einem homogenen Ohmschen Leiter mit einer stationären Stromverteilung ist ρ = 0 im Inneren. Dies folgt aus
~ (x, y, z)
1. Ohmsches Gesetz ~i (x, y, z) = σ E
³
´
~ ~i = 0, also ∇·
~ σE
~ = 0 und damit ∇·
~ E
~ =0
2. Kontinuitätsgleichung ∇·
~ ·E
~ =
3. das Gaussche Gesetz sagt ∇
ρel
²0
4. damit folgt die Behauptung, dass ρel = 0.
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38
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4. Dezember 2002
Homogener Ohmscher Leiter II
Aus der Eigenschaft
~ = −∇ϕ
~ = −∇U
~
E
(52)
erhalten wir im Inneren eines Leiters
~ ·E
~ =∇
~ · ∇ϕ
~ = ∆ϕ = 0
∇
(53)
Dies bedeutet, dass ϕ im Inneren eines homogenen Ohmschen Leiters
ein Potentialfeld ist.
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39
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4. Dezember 2002
Homogener Ohmscher Leiter III
Die Lösung von
∆ϕ = 0
(54)
ist durch die Randbedingungen
1. U = const an den Elektrodenflächen
2. ~i⊥ = 0 sonst
gegeben1
Mit diesen Gleichungen kann man zum Beispiel den Widerstand eines
homogenen Leiters berechnen (Übungsaufgabe).
1
~ =
Im Gegensatz zum Kondensator ist hier E
6 0 in einem endlichen Gebiet.
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40
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4. Dezember 2002
Inhomogener Ohmscher Leiter
Bei inhomogenen Leitern müssen wir das Ohmsche Gesetz in seiner
Differentialform verwenden. Aus der Kontinuitätsgleichung für stationäre
Stromverteilungen und dem lokalen Ohmschen Gesetz Gleichung (36) bekommen wir
h
i
~ · ~i = ∇
~ · σ (x, y, z) E
~ (x, y, z) = 0
∇
(55)
~ und erhalten
Wir ersetzen nun E
h
i
~ · σ (x, y, z) ∇U
~ (x, y, z) = 0
∇
(56)
Bei einem homogenen Leiter könnte σ (x, y, z) vor die Divergenz gezogen
werden.
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41
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4. Dezember 2002
Homogener Ohmscher Leiter V
Berechnung des Widerstandes bei einem inhomogenen Leiter
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42
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4. Dezember 2002
Homogener Ohmscher Leiter VI
Wir wenden die Kontinuitätsgleichung auf die Fläche F an.
ZZ
ZZ
~ · d~a =
σE
F
~ · d~a − I
σE
(57)
f
wobei f die durch F aus dem Leiter herausgeschnittene Fläche ist. Die
Spannungsdifferenz ist
Z
~ · d~s
eE
U2 − U1 =
(58)
s
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43
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4. Dezember 2002
Homogener Ohmscher Leiter VII
Wenn nun φ1(x, y, z) eine Lösung von Gleichung (56) ist, dann ist
aufgrund der Linearität dieser Gleichung auch
U2(x, y, z) = kU1(x, y, z)
(59)
eine Lösung. Dabei kann k eine beliebige, auch komplexzahlige Zahl sein.
~ = −∇U
~ auch eine lineare Gleichung ist, muss also auch
Da E
~ 2 = −∇U
~ 2 = −k ∇U
~ 1 = kE
~1
E
(60)
eine Lösung sein.
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44
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4. Dezember 2002
Homogener Ohmscher Leiter VIII
Nach Gleichung (57) ist dann auch
ZZ
ZZ
~ 2 · d~a =
σE
I2 =
f
ZZ
~ 1 · d~a = k
σk E
f
~ · d~a = kI1
σE
(61)
f
Damit haben wir, dass bei einem beliebigen inhomogenen Leiter
U2 U1
=
= const = R
I2
I1
(62)
ist. Die Proportionalitätskonstante ist der Widerstand R. Um den Wider~
stand eines beliebigen Leiters zu berechnen, muss man E(x,
y, z) im Inneren
kennen. Dies kann man erreichen, indem man die Laplacegleichung löst.
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45
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4. Dezember 2002
Homogener Ohmscher Leiter IX
~
Im statischen Falle ist E(x,
y, z) = 0 im
inneren eines Leiters. Bei einem stromdurchflossenen Leiter liefert die Batterie die notwendige Energie, um das elektrische Feld im
Inneren des Leiters aufrecht zu erhalten.
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46
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Elektromotorische Kraft
Ladungstransport in einem mit einem Widerstand R kurzgeschlossenen van de Graaff-Generator.
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Elektromotorische Kraft II
Die elektromotorische Kraft einer Stromquelle ist die Quelle der Energie (Arbeit), die
einen konstanten Stromfluss in einem Stromkreis aufrecht erhält. Neben der elektromotorischen Kraft können auch magnetische
Kräfte und andere Quellen einen Stromfluss
in einem Leiter aufrecht erhalten.
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48
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4. Dezember 2002
RC-Stromkreis I
Aufladen und entladen eines Kondensators über einen Widerstand.
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RC-Stromkreis II
Laden eines Kondensators
10
UC(x)
UR(x)
8
U
6
Einschalten
4
2
0
-0.002
0
0.002
0.004
0.006
0.008
t
Ladekurven am Kondensator. Die verwendeten Werte sind U =
10V und R · C = 0.001s.
Universität Ulm, Experimentelle Physik
50
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4. Dezember 2002
RC-Stromkreis III
Entladen eines Kondensators
10
UC(x)
UR(x)
U
5
Ausschalten
0
-5
-10
-0.002
0
0.002
0.004
0.006
0.008
t
Entladekurven am Kondensator Die verwendeten Werte sind
U = 10V und R · C = 0.001s.
Universität Ulm, Experimentelle Physik
51
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4. Dezember 2002
Magnetfeld und Lorentzkraft
Strom in zwei parallelen Leitern. Die Leiter haben die Länge
` und sind im Abstand r. Sie sind von den Strömen I1 und I2
durchflossen.
Universität Ulm, Experimentelle Physik
52
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4. Dezember 2002
Magentfeld und Lorentzkraft II
Die Kraft FM ist nicht eine elektrostatische Kraft, da eine geerdete Metallplatte
die Kraft, anders als bei der Coulomb-Kraft,
nicht abschirmt.
Die Kraft FM wirkt auf bewegte Ladungen!
Universität Ulm, Experimentelle Physik
53
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4. Dezember 2002
Ladungsinvarianz bewegter Ladungen
Metallischer Gastank mit Ausströmöffnung.
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54
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4. Dezember 2002
Relativistische Rechnung
Berechnung der magnetischen Kraft. Links: im Bezugssystem S und
rechts:im Bezugssystem S 0, in dem q in Ruhe ist. Beachte: wir wissen
zwar nicht, wie gross der Strom I gemessen im Bezugssystem S im
Bezugssystem S 0 ist. Die Ladung ist jedoch invariant.
Universität Ulm, Experimentelle Physik
55
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4. Dezember 2002
Relativistische Felder
~
Das E-Feld
hängt vom
Bezugssystem ab, ist also
nicht relativistisch invariant!
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56
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4. Dezember 2002
Relativistische Rechnung II
Das elektrische Feld einer Linienladung im Abstand r ist
E(r) =
λ
2π²0 · r
(63)
0
0
~ 0 berechnen wir die Geschwindigkeiten v+
Um das elektrische Feld E
und v−
in S 0.
0
v+
=
0
v−
=
Universität Ulm, Experimentelle Physik
v − v0
0
1 − v·v
2
c
v + v0
0
1 + v·v
2
c
(64)
57
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4. Dezember 2002
Relativistische Rechnung III
Mit den üblichen Abkürzungen
β
≡
v
c
γ
=
1
p
1 − β2
(65)
bekommen wir
0
β+
=
0
β−
=
Universität Ulm, Experimentelle Physik
β0 − β
1 − β0 β
β−0+β
1 + β0β
(66)
58
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Relativistische Rechnung IV
0
0
0
0
0
Mit γ+
≡ γ(v+
) und γ−
≡ γ(v−
) und mit λ0 = λ0+/γ+
erhalten wir
µ
λ0+
=
0
γ+
µ
0
λ0− = γ−
λ
γ0
λ
γ0
¶
(67)
¶
Die Netto-Linienladung in S 0 ist dann
0
λ =
λ0+
Universität Ulm, Experimentelle Physik
−
λ0−
¢
λ ¡ 0
0
=
γ+ − γ−
γ0
(68)
59
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Relativistische Rechnung V
Weiter erhalten wir
q
=
r
1
0
0
− γ−
=
γ+
2
1 − β+
−q
1
³
β0 −β
1−β0 β
1−
1
2
1 − β−
p
=
p
1−
(1 − β02) (1 − β 2)
−2β0β
(1 −
Universität Ulm, Experimentelle Physik
β02) (1
1
³
´2 − r
1 − β0β
=
(69)
−
β 2)
−p
β−0+β
1+β0 β
´2
1 + β0 β
(1 − β02) (1 − β 2)
= −2β0βγ0γ
60
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Relativistische Rechnung VI
Also ist
λ0 = −2λββ0γ =
Das elektrische Feld wird also
Er0
−2λvv0
γ
2
c
λ0
=
2π²0r
2λv0vγ(v) 1
= −
·
2
2π²0c
r
(70)
(71)
Die Kraft im Ruhesystem S 0 des Teilchens ist also
Fz0
= −q ·
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Er0
2qλv0vγ(v) 1
=
·
2π²0c2
r
(72)
61
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4. Dezember 2002
Relativistische Rechnung VI
Wir verwenden die Lorentztransformation der Impulse
p0x = px
µ
p0y
= γ(v) py − v
p0z
= pz
E
c2
¶
(73)
E 0 = γ(v) (E − v · py )
Der Vierervektor (px, py , pz , cE2 ) transformiert sich wie der Vierervektor
(x, y, z, t).
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62
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Relativistische Rechnung VII
Die Kraft transformiert sich also wie
Fz0
dp0z
dpz
= 0 =p
= γ(v)Fz
2
dt
1 − β · dt
(74)
Der Strom in S ist
I = 2λv0
(75)
Damit bekommen wir
q·v·I 1
Fz (r) =
·
2
2π²0 · c r
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(76)
63
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Relativistische Rechnung VIII
Multipliziert man Gleichung (76) mit der Dichte der Ladungsträger, so
erhält man die zu I2 proportionale Kraft.
Die magnetische Kraft Fm im Laborsystem
S ist die relativistisch transformierte elektrostatische Kraft auf die Ladung q in deren
Ruhesystem S 0. Die magnetische Kraft kann
als relativistische Korrektur zur elektrostatischen Kraft verstanden werden.
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64
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Induktionskonstante
Die Induktionskonstante
1
µ0 =
²0c2
(77)
ermöglicht es zu schreiben
µ0 I
B(r) =
·
2π r
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(78)
65
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4. Dezember 2002
Magnetisches Feld um einen Leiter
Die magnetische Induktion eines geraden, unendlich ausgedehnten Stromes bildet Feldlinien, die kreisförmig in einer Ebene
senkrecht zum Strom liegen. Der Mittelpunkt der kreisförmigen
Feldlinien ist der Strom.
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66
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Drehmoment auf Leiterschlaufe
Drehmoment auf eine Leiterschleife im homogenen Magnetfeld
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