Aus der Abteilung für zahnärztliche Propädeutik und Community Dentistry (Leiter: Prof. Dr. med. dent. Bernd Kordaß) im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. med. dent. Dr. h.c. Georg Meyer) der Medizinischen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Okklusaler und inzisaler Verschleiß von Zahnhartgewebe und dentalen Restaurationsmaterialien. Ergebnisse einer populationsbasierten Probandengruppe aus dem assoziierten Projektbereich der regionalen Basisstudie Vorpommern Study of Health in Pomerania (SHIP) Inaugural - Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Zahnmedizin (Dr. med. dent.) der Medizinischen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald 2009 vorgelegt von: Arnd Küppers geb. am: 27.03.1972 in: Orsoy Dekan: Prof. Dr. rer. nat. Heyo K. Kroemer 1. Gutachter: Prof. Dr. Bernd Korsaß 2. Gutachter: Prof. Dr. Holger A. Jakstat Ort, Raum: Greifswald, Rotgerberstr. 8, Hörsaal Zahnklinik Tag der Disputation: 02.06.2009 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1.1 Schlifffacetten................................................................................................................... 1 1.2 Attrition............................................................................................................................. 4 1.3 Abrasion............................................................................................................................ 4 1.4 Erosion...............................................................................................................................5 1.5 Beschaffenheit der Zahnhartsubstanzen............................................................................ 8 1.6 Ziel der Arbeit................................................................................................................... 9 2 Material und Methode 2.1 Material............................................................................................................................. 10 2.2 Methode.............................................................................................................................13 2.3 Statistische Auswertung.................................................................................................... 20 3 Ergebnisse 3.1 Anzahl der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien.......................................... 21 3.1.1 Anzahl der Messstellen.................................................................................................. 21 3.1.2 Anzahl der Schlifffacetten in den Restaurationsmaterialien und im.............................. 22 Schmelz 3.1.3 Anzahl der Messstellen ohne Schlifffacette................................................................... 23 3.1.4 Gegenüberstellung der Messstellen mit und ohne Schlifffacette in............................... 25 den verschiedenen Materialien 3.1.5 Größenverteilung der Schlifffacetten............................................................................. 26 3.2 Größe der Schlifffacetten 3.2.1 Größe der Schlifffacetten in den Materialien................................................................. 28 3.2.2 Größe der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien an den..............................30 den Zahngruppen 3.2.3 Gesamtabschliff pro Zahn.............................................................................................. 31 3.3 Verschleißpaarungen 3.3.1 Anzahl der Schlifffacetten in den verschiedenen........................................................... 32 Verschleißpaarungen 3.3.2 Anzahl der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den.................................... 33 Frontzähnen 3.3.3 Anzahl der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den.................................... 34 Prämolaren 3.3.4 Anzahl der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den.................................... 35 Molaren 3.3.5 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen bezogen................................... 36 auf die Gesamtbezahnung 3.3.6 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den...................................... 37 Frontzähnen 3.3.7 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den...................................... 38 Prämolaren 3.3.8 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den...................................... 39 Molaren 3.3.9 Verteilung und Grröße der Schliffmarken innerhalb der............................................... 40 Verschleißpaarungen mit Schmelzbeteiligung 3.3.10Verteilung und Größe der Schlifffacetten innerhalb der................................................ 41 Verschleißpaarungen ohne Schmelzbeteiligung 3.4 Schlifffacetten und Alter 3.4.1 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren............................................... 43 3.4.2 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren...............................................44 bei Frauen und Männern 3.4.3 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren............................................... 45 an Incisiven, Prämolaren und molaren 3.4.4 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren im Schmelz........................... 46 und den verschiedenen Restaurationsmaterialien 3.4.5 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren in den.................................... 47 verschiedenen Verschleißpaarungen 3.4.6 Gesamtabschliff pro Zahn im Alter von 20 bis 59 Jahren..............................................48 3.5 Ausmaß des Verschleißes bei Männern und Frauen................................................ 49 3.5.1 Ausmaß des Verschleißes bei Frauen............................................................................. 50 3.5.2 Ausmaß des Verschleißes bei Männern......................................................................... 51 4 Diskussion 4.1 Methode............................................................................................................................. 52 4.2 Ergebnisse......................................................................................................................... 56 4.3 Schlussfolgerung............................................................................................................... 60 5 Zusammenfassung.............................................................................................................. 61 6 Abbildungsverzeichnis....................................................................................................... 62 7 Grafikverzeichnis............................................................................................................... 63 8 Tabellenverzeichnis............................................................................................................ 66 9 Geräteverzeichnis 66 9 Literaturverzeichnis........................................................................................................... 67 10 Anhang.............................................................................................................................. 74 1. EINLEITUNG Mit zunehmender Häufigkeit kann in der zahnärztlichen Praxis das Vorkommen nicht kariös bedingter Zahnhartsubstanzdefekte in Form von Schlifffacetten (Abb. 1 bis 4) beobachtet werden, die sowohl auf der Zahnhartsubstanz, als auch auf den verschiedenen Restaurationsmaterialien zu finden sind. Die Zunahme dieses Verschleißes lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen: Die höhere Lebenserwartung der Bevölkerung, das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein und der damit verbundene längere Erhalt der Zähne. Auch die verbesserten Materialien und Herstellungsmethoden und die damit verbundene längere Lebensdauer von Restaurationen erzeugen über die Zeit einen höheren Verschleiß. Des Weiteren kann das in der heutigen Gesellschaft höhere Stressaufkommen über Knirschen die Entstehung von Schlifffacetten begünstigen. Um diesem Anstieg der Entstehung von okklusalen Schlifffacetten sinnvoll entgegenzuwirken, bedarf es einer intensiven Untersuchung ihrer Ätiologie, so dass zukünftig eine gezielte Prävention und Therapie zur Anwendung kommen kann. Zähne dienen zum einen der Nahrungszerkleinerung und der Lautbildung, sind aber auch für den optischen Gesamteindruck einer Person sehr wichtig. Diese ästhetischen Gesichtspunkte gewinnen in der heutigen Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Der Zustand der Zähne, auch der Grad der Abnutzung, insbesondere der Frontzähne, steht in direktem Zusammenhang mit der allgemeinen Zufriedenheit eines Menschen (AL-OMIRI et al. 2006). 1.1 Schlifffacetten Als Schlifffacetten werden diejenigen Zahnflächen bezeichnet, welche eine plane Oberfläche zeigen und einen deutlichen scharfen Rand aufweisen (SCHILLER et al. 1985). Das klinische Erscheinungsbild dentaler Schlifffacetten ist durch verschiedene Autoren klassifiziert worden. Einfach zu handhabende Indizes klassifizieren das Ausmaß der Schlifffacetten nur über eine Unterscheidung der betroffenen Zahnhartsubstanz (HUGOSON et al. 1988, s. Tab.1), während andere Untersucher auch feinere Abstufungen der Schlifffacetten im Schmelz und Dentin klassifizierten (SMITH et al. 1984, s. Tab.2). Tab. 1 Tooth Wear Index nach Hugoson (1988) Grad Kriterium 0 Keine oder geringfügige Schlifffacetten 1 Facetten im Schmelz auch mit geringer Dentinbeteiligung 2 Facetten im Dentin bis zu einem Drittel der Kronenhöhe 3 Verlust von mehr als einem Drittel der Kronenhöhe Tab. 2 Tooth Wear Index nach Smith und Knight (1984) Grad Zahnfläche Kriterium 0 kein Verlust der Oberflächencharakteristik des Schmelzes bukkal, oral, okklusal, inzisal 1 zervikal keine Veränderung der Konturen bukkal, oral, Verlust der Oberflächencharakteristik des Schmelzes okklusal, inzisal 2 zervikal minimale Veränderung der Konturen bukkal, oral, freiliegendes Dentin auf <⅓ der Oberfläche okklusal 3 inzisal freiliegendes Dentin zervikal Defekte von <1mm Tiefe bukkal, oral, freiliegendes Dentin auf >⅓ der Oberfläche okklusal inzisal tief freiliegendes Dentin, keine Exposition der Pulpa oder von Sekundärdentin 4 zervikal Defekte von 1-2 mm Tiefe bukkal, oral, kompletter Schmelzverlust oder Exposition der Pulpa oder Expo- okklusal sition von Sekundärdentin inzisal Exposition der Pulpa oder Exposition von Sekundärdentin zervikal Defekte von >2 mm Tiefe oder Exposition der Pulpa oder Exposition von Sekundärdentin Die meisten in Prävalenzstudien verwendeten Indizes sind Modifikationen (MILLWARD et al. 1994, LUSSI et al. 1992, OILO et al. 1987) der Indizes nach HUGOSON (1988) und SMITH et al. (1984). Eine genauere Untersuchung der Ausdehnung von Schlifffacetten haben andere Autoren durch den Einsatz von Auflichtmikroskopen (GEMALMAZ et al. 2006, GODFREY et al. 2004, VALENA et al. 2002, SHABANIAN et al. 2002), Elektronenmikroskopen (KADOWA et al. 2006, ANTONSON et al. 2006, ORGAN et al. 2006, ZENG et al. 2005) oder Laserscannern (NIKOLAENKO et al. 2006, STOBER et al. 2008, ESQUISEL-UPSHAW et al. 2006) erreicht. Die Ursache ihrer Entstehung ist neben der Zerkleinerung harter Speisen, dem direktem Kontakt der Zahnhartsubstanzen antagonistischer Zähne und durch Parafunktionen (Reiben und Knirschen der Zähne) gekennzeichnet. Außerdem beeinflussen erosive Phänomene den Verlust von Zahnhartgewebe. Tab. 3 Verschiedene Formen der Zahnabnutzung nach Hickel 1993 (HELLWIG, et al. 1999) Zahnsubstanzverlust durch Abnutzung Attrition Abrasion (direkter Kontakt antagonistischer bzw. (Abnutzung durch Fremdstoffe) benachbarter Zähne) physiologisch pathologisch Demastikation Andere Stoffe Kauen, Schlucken, Knirschen, Pressen, Nahrungsmittel Zahnpasta, Staub Sprechen Reiben 1.2 Attrition Die antagonistischen Zahnkontakte entstehen beim Kauen, Schlucken und Sprechen, ca. 1500 mal pro Tag. Im gesunden Gebiss entsteht so zunächst nur ein geringer Substanzverlust, mit zunehmendem Alter treten die Folgen jedoch deutlich zutage. Durch die physiologische Zahnbeweglichkeit kommt es auch im Approximalbereich zum Abrieb von Zahnsubstanz. Eine Reihe von pathologischen Faktoren führt jedoch zu weitaus extremeren Abnutzungserscheinungen der Zahnhartgewebe. Durch Parafunktionen und die damit verbundenen muskulären Hypertonizitäten und oralen Hyperaktivitäten mit hohem traumatischen Potential (GRABER 1992), das sich über die Zahnreihen entlädt, kommt es zur Ausbildung von Schlifffacetten. Parafunktionen können sich einerseits unter Beteiligung der Psyche (DRUM 1996), andererseits durch eine ganze Reihe pathologisch okklusaler Befunde wie Frühkontakte, Mediotrusions- und Laterotrusionskontakte entwickeln (FRÖHLICH 1966, SCHULTE 1966, KROGH-POULSON et al. 1966). 1.3 Abrasion Abrasionen sind definiert als Zahnhartsubstanzverlust, verursacht durch Fremdkörperabrieb. Dieser Abrieb kann durch Demastikation, d.h. durch Nahrungsmittelzerkleinerung entstehen. Dabei ist die Abrasivität der Nahrungsmittel für das Ausmaß der Abrasionen maßgebend (WATSON 2008). Bei Naturvölkern ist die Nahrung zumeist abrasiver als die Zivilisationskonst in den Industrieländern. Ferner können Mundhygienemaßnahmen zu Abrasionen führen. Auch hier ist wie bei den Nahrungsmitteln die Abrasivität des Abrasionsmediums maßgebend für die Ausdehnung des Abriebs. Zahnpasten mit stark abrasiven Putzkörpern in Verbindung mit falscher Putztechnik können Abrasionen fördern. Neben den genannten Abriebsphänomenen gibt es Abrasionen durch so genannte Habits. Es handelt sich hierbei um gewohnheitsmäßiges Aufbeißen, oder das häufige Halten von Gegenständen (z.B. Pfeife, Kugelschreiber oder Nägel) mit immer den gleichen Zähnen. Derartige Abrasionen werden Usuren genannt (HELLWIG 1999). 1.4 Erosionen Erosionen entstehen durch häufige, direkte Säureeinwirkung auf Zahnhartsubstanzen (WIEGAND et al. 2007). Säuren lösen Zahnhartgewebe durch Demineralisation auf. Kommt es nur gelegentlich und kurz zu einer Säureeinwirkung auf Zahnoberflächen, kann die Demineralisation durch die remineralisierende Wirkung des Speichels ausgeglichen werden. Bei längerer Säureeinwirkung entstehen irreversible Zahnhartsubstanzverluste (HELLWIG 1999). Attrition, Abrasion und Erosion führen zusammen zu Zahnhartsubstanzverlusten. (LITONJUA et al. 2003). So können im Laufe des Lebens mehr oder weniger große Schlifffacetten entstehen, oder sogar ganze Okklusalflächen bzw. Inzisalkanten verschlissen werden. In schweren Fällen können Zahnkronen so weit verschleißen, dass der Biss absinkt und rekonstruktive Maßnahmen notwendig werden (Abb. 2). Abb. 1 Eingescannts Modell mit starken Schlifffacetten Abb. 2 Darstellung der starken Schlifffacetten Abb. 3 Eingescanntes Modell mit schwächeren Schlifffacetten Abb. 4 Darstellung der schwächeren Schlifffacetten 1.5 Beschaffenheit der Zahnhartsubstanzen Der Schmelz ist die härteste und abrasionsfesteste Substanz der drei Zahnhartsubstanzen. Seine Härte liegt im Durchschnitt zwischen 250 KHN (Knoop-hardness-numbers) an der Schmelz-Dentin-Grenze und 390 KHN an der Schmelzoberfläche (HELLWIG et al. 1999). Hinsichtlich des Elastizitätsmoduls des Zahnschmelzes von etwa 31000 N/mm2 und seiner geringen Zugfestigkeit erweist sich der Schmelz als eine spröde, brüchige und gering permeable Substanz. Der Wurzelzement hingegen ist durch eine weiche Konsistenz von 30-50 KHN mit hoher Permeabilität gekennzeichnet (HELLWIG et al. 1999). Das Dentin ist hoch elastisch und verformbar. Seine Konsistenz ist weniger hart als die des Schmelzes und weist eine hohe Permeabilität auf. Viele Autoren fanden über die gesamte Schmelzfläche hinweg keine gleichmäßige Härte des Schmelzes. Sie stellten neben einer Abnahme der Härte von der Schmelzoberfläche zum Dentin hin (ATKINSON et al. 1953, HODGE et al. 1933, BURG 1922) auch eine Härteabnahme des Schmelzes von okklusal nach zervikal fest (PROELL et al. 1928, CONRAD 1961, KRÖNCKE 1965). SCHEMEL et al. bewiesen 1984 durch ihre Härteprüfung an Schmelz, Dentin und Zement rezenter menschlicher Zähne, dass die Schmelzschicht außen am härtesten ist, in der Regel ab einer Tiefe von 100 µm weicher wird und sich die weicheste Stelle etwa 100 µm vor Beginn des Dentins befindet. Auch das Dentin zeigt in einem etwa 100 µm von der Schmelz-DentinGrenze entfernten Bereich die niedrigsten Härtewerte, welche pulpawärts bis zu einer Distanz zwischen 400 und 600 µm ansteigen und nachfolgend wieder sinken. Der Schmelz ist 1mm bis 1,5mm dick, das Dentin 2mm bis 3,7mm dick (MOTSCH 1995). Zudem bestätigten die Untersuchungen von SCHEMEL et al. (1984) die Abnahme der Schmelzhärte von okklusal-inzisal nach zervikal. Sie begründen dies u.a. durch Strukturfehler und Hypokalzifikationen im Zahnhalsbereich sowie infolge des abnehmenden Kalzifizierungsgrad des Schmelzes zum Zahnhals hin, z.B. weil sich die Mineralisationskraft des Schmelzorgans in der Zahnentwichlung mit dieser zuletzt gebildeten Schmelzpartie erschöpft (HERRMANN et al. 1962). Darüber hinaus wurden im zervikalen Zahnschmelz eine Anhäufung von Mikroporositäten (BINUS et al. 1987) beobachtet, die sich durch große interkristalline Spalten (FEJEERSKOV et al. 1984) als Ursache der Amelogenese darstellen. 1.6 Ziel der Arbeit Das Ziel dieser Untersuchung ist es, Parameter zu identifizieren, die auf das Ausmaß des okklusalen und inzisalen Verlustes von Zahnhartsubstanzen bzw. dentalen Restaurationsmaterialien Einfluss haben. Insbesondere sollen folgende Fragen beantwortet werden: In welchen dentalen Restaurationsmaterialien ist der größte Verschleiß zu finden, bzw. welche Materialien wirken sich protektiv auf den Verschleiß aus? Welche Verschleißpaarungen wirken sich positiv oder negativ auf Schlifffacetten aus? Welchen Einfluss haben das Alter und das Geschlecht der Probanden auf das Ausmaß der Schlifffacetten? 2. 2.1 MATERIAL UND METHODE Material Untersucht wurden 536 Gipsmodelle von 268 Probanden, die im Rahmen des assoziierten Projektbereiches der regionalen Basisstudie Vorpommern (SHIP - Study of Health in Pomerania) "Munderkrankungen und kraniomandibuläre Dysfunktionen" hergestellt worden sind. Es handelt sich dabei um Probanden des Teilprojektes A und D, die folgende Kriterien erfüllen mussten: Teilprojekt A Untersuchungen zur Differentialdiagnostik degenerativer Erkrankungen der Kiefergelenke Fallgruppe: N=400 Kriterien: - Alter 20-49 Jahre - Druckdolenz im Gelenkbereich (Schmerz) oder - Gelenkgeräusche oder - positive Muskelbefunde (Schmerz) oder - Schmerzen bei max. SKD aktiv/passiv Kontrollgruppe: N=200 Kriterien: - Alter 20-59 Jahre - Keine - - Druckdolenz (indolent) - Gelenkgeräusche - positiven Muskelbefunde (indolent) - Schmerzen bei max. Schneidekantendistanz aktiv/passiv Geradlinige Öffnungsbewegung Teilprojekt D Strukturveränderungen und Dysfunktionen des Kauorgans durch kurative Rekonstruktion der Kaufläche Fallgruppe (okklusale Versorgungen mit Zement- oder Kunststoffmaterialien) N=100 Kriterien: - Alter 20-59 Jahre - Bezahnung bis zum ersten Molaren (1-5) vorhanden oder festsitzend ersetzt - eine Versorgung im Seitenzahnbereich mit Zement- oder Kunststofffüllungen - keine unversorgten Schaltlücken - kein herausnehmbarer Zahnersatz Kontrollgruppe (metallisch-plastische okklusale Versorgungen) N=63 Kriterien: - Alter 20-59 Jahre - Bezahnung bis zum ersten Molaren (1-5) vorhanden oder festsitzend ersetzt - Versorgung im Seitenzahnbereich ein Quadranten ausschließlich mit Amalgam - keine unversorgten Schaltlücken - kein herausnehmbarer Zahnersatz - keine Seitenzahnrestaurationen mit Zement- oder Kunststoff oder laborgefertigten metallischen oder keramischen Rekonstruktionen im antagonistischen Quadranten der Prüfseite - keine Frontzahnrestaurationen (keine prothetischen Front- oder Eckzahnversorgungen mit Führungsqualitäten) 2.2 Methode Alle Modelle wurden mit einem 3D–Laserscanner der Firma Willytec/Etkon eingescannt. Mit der Software des Scanners wurden die Schliffmarken umfahren und die Anzahl der Pixel für jede Schlifffacette bestimmt. Durch die Umrechnung der Pixelzahl in Quadratmillimeter konnte die Fläche ermittelt werden. Auf diese Art und Weise wurden 8881 Schliffmarken vermessen. Da sich alle geneigten Schliffmarken bei dieser Scantechnik als zu klein darstellten, wurde eine Einteilung in vier Kategorien vorgenommen: Tab. 4 Einteilung in Neigungswinkel waagerecht bis leicht geneigt leicht geneigt stark geneigt sehr stark geneigt 10° 30° 50° 70° +/ +/ +/ +/ 10° 10° 10° 10° Die Bezugsebene für die Bestimmung des Neigungswinkels war die Tischplatte bzw. der Sockel des Gipsmodells. Auf gleiche Art und Weise wurden die Modelle für den Scanvorgang in den Scanner gelegt. Mit Hilfe der trigonometrischen Funktion „Cosinus“ kann dieses Projektionsproblem berechnet werden. In einem rechtwinkeligen Dreieck wäre die Ankathete die gescannte Schliffmarke, die Hypothenuse die wirkliche Fläche der Facette und der Winkel α die Neigung der Schliffmarke. Der Cosinus des Winkels α (cos α) ist im rechtwinkeligen Dreieck das Verhältnis Ankathete/Hypothenuse. Bei einem Winkel von exakt 60° müsste die Fläche mit 2 multipliziert werden. Alle anderen Werte müssen mit der Cosinusfunktion errechnet werden. Abb. 5 Rechtwinkeliges Dreieck Für die vier Kategorien ergeben sich so folgende Umrechnungsfaktoren: 1. 1,03 (waagerecht bis leicht geneigt) 2. 1,19 (leicht geneigt) 3. 1,65 (stark geneigt) 4. 3.34 (sehr stark geneigt) Für die so berechneten Flächen wurden neben der Größe folgende Daten erhoben: 1. Lokalisation der Schliffmarke am Zahn 2. Beteiligte Materialien 3. Verschleißpaarung 4. Haupt- und Nebenantagonist Aus den fünf möglichen Materialien Schmelz, Amalgam, Kunststoff, Gusslegierung und Keramik ergeben sich theoretisch 15 Verschleißpaarungen, die in der Untersuchung im Probandengut auch auftauchten: Tab. 5 Verschleißpaarungen 1. Schmelz/Schmelz 9. Kunststoff/Keramik 2. Schmelz/Amalgam 10. Gusslegierung/Gusslegierung 3. Schmelz/Kunststoff 11. Keramik/Amalgam 4. Schmelz/Gusslegierung 12. Keramik/Gusslegierung 5. Schmelz/Keramik 13. Keramik/Keramik 6. Amalgam/Amalgam 14. Amalgam/Gusslegierung 7. Amalgam/Kunststoff 15. Kunststoff/Gusslegierung 8. Kunststoff/Kunststoff Schlifffacetten, die sich nicht auf ein Material beschränkten wurden dem entsprechenden Füllungsmaterial zugeordnet, d.h. dem Material in dem sie sich hauptsächlich befanden. Alle Schlifffacetten wurden von zwei unabhängigen Untersuchern vermessen. Zur Kontrolle der Messungen wurden von jedem Untersucher 178 Schliffmarken vermessen und diese verglichen.Es zeigte sich eine sehr gute Übereinstimmung: Intraclass Correlation: 0,997. Der 3D-Scanner Bei dem Scanner handelt es sich um ein Gerät welches nach dem Prinzip des Triangulationslichtschnittsensors arbeitet. Dadurch wird eine hohe Genauigkeit erreicht, um auch kleinere Oberflächenstrukturen erkennen zu können. Die Genauigkeit bei der Vermessung von Zahnoberflächen beträgt 2,2 +/- 0,5 µm. Komponenten des 3D-Scanners Der Triangulationssensor besteht aus folgenden Komponenten(Abb. ): • Beleuchtungseinheit • Beobachtungseinheit mit CCD-Kamera • Software für die Profilauswertung • Positionier- und Steuereinheit • Bedienungs- und Steuerungssoftware • Mechanischer Aufbau Abb. 6 Gesamtaufbau des 3D-Laserscanners mit den einzelnen Komponenten (Mehl 1998) Beleuchtungseinheit In der Beleuchtungseinheit erfolgt die Erzeugung der „Lichtlinie“ und deren Projektion auf das zu vermessende Objekt. Im Gegensatz zu Punktprojektionen bietet die Linienerzeugung den Vorteil, dass gleichzeitig mehrere Oberflächenpunkte vermessen werden können und damit eine wesentliche Verkürzung der Messzeit erreicht werden kann. Für den 3D-Scanner wird das Light-Pen-System der Firma Rodenstock verwendet. Es besteht aus Kühlamelle bzw. Fassung der Läserdiode, Stellschraube zur Fokussierung, Kollimatorlinse, Blende, Fokussierlinse und Zylinderlinse. Der Kollimator sammelt das Licht der Laserdiode und gibt es als paralleles Strahlenbündel wieder aus. Die Fokussierlinse vereinigt das parallele Strahlenbündel im Abstand ihrer Brennweite wieder zu einem Spot. Der Vorteil des Einbaus einer Fokussierlinse besteht in der Reduktion von Bildfehlern. Die Zylinderlinse erzeugt die Lichtlinie. Beobachtungseinheit mit CCD-Kamera Die auf die Objektoberfläche projizierte Lichtlinie wird unter dem Triangulationswinkel durch die Beobachtungsoptik auf einen CCD-Kamerachip abgebildet. Höhenunterschiede des Profils werden dadurch in einen lateralen Versatz überführt. Durch Eichung kann man dann aus der Größe des Versatzes die Höhe im Objektraum zurückrechnen. In Abb.7 ist das Prinzip des Triangulationssensors zu sehen. Abb. 7 Prinzipskizze des Lichtschnittsensors mit Referenzierung der Achsen im Koordinatensystem (Mehl 1998) Software für die Profilauswertung Der vertikale Versatz des auf den CCD-Chip abgebildeten Lichtprofils enthält die Information über die Höhe. Auf dem CCD-Chip wird dieser Versatz in Form von Pixelkoordinaten gemessen, die dann durch Eichparameter in Objektkoordinaten umgerechnet werden müssen. Da der Querschnitt des Lichtprofils eine bestimmte Ausdehnung (Halbwertsbreite) aufweist (Abb. 8), wird der Mittelpunkt bzw. das Maximum der Intensität als Referenz für die exakte Lage des Lichtprofils herangezogen. Abb. 8 Intensitätsverteilung der Lichtlinie auf dem CCD-Chip im Querschnitt. Um die exakte Lage des Maximums zu bekommen, werden die Nachbarpunkte links und rechts des Maximums zur Approximation herangezogen (Mehl 1998). Mechanischer Aufbau Der 3D-Scanner ist so konstruiert, dass Schwingungen und Verbiegungen, die während des Messvorganges oder von außen durch Erschütterungen auftreten können, nicht zu einer Beeinträchtigung der Genauigkeit und der Eichung führen. Neben der Stabilität des Aufbaus ist es auch möglich, eine einfache Justage verschiedener Parameter wie Triangulationswinkel, Neigungswinkel des CCD-Chips, Fokussierung der optischen Einheit durchzuführen. Abb. 9 Berücksichtigung verschiedener, teilweise hochpräziser Verschiebungs- und Rotationsachsen bei der Konstruktion für die genaue Einstellung und Justage des 3D-Laserscanners (Mehl 1998). Tab. 6 Verschiedene 3-D-Oberflächenmeßsysteme und ihr mögliches Potential für zahnmedizinische Anwendungen (Mehl 1998). Messverfahren Kategorie Anwendungsgebiete Profilometer mechanisch Flache Zahnoberflächen Koordinaten- mechanisch Zähne, Präparationen, Kiefer Fokussuche optisch Zähne Triangulations- optisch Zähne, Präparationen, Kiefer Lichtschnittsensor optisch Zähne, Präparationen, Kiefer, Gesicht Moire- optisch Zähne, Präparationen, Kiefer, Gesicht Phasenstift optisch Zähne, Präparationen, Kiefer, Gesicht Gray-Code- optisch Zähne, Präparationen, Kiefer, Gesicht optisch Zähne, Präparationen, Kiefer, Gesicht Interferometrie optisch Flache Zahnoberflächen Holographie optisch Zähne, Präparationen, Kiefer Destruktive schneidend/optisch Zähne, Präparationen, Kiefer, Hohlräume meßmaschine punktsensor Topographie verfahren Stereophotogrammetrie Verfahren 2.3 Statistische Auswertung Die deskriptive statistische Auswertung erfolgte mit dem Programm SPSS, Version 11.5 der Firma SPSS und der Freeware R, www.r-project.org. Zunächst wurde in einer Tabelle die Anzahl der Messstellen und ihre Verteilung auf die Zahngruppen und die Materialien dargestellt. In einer weiteren Tabelle wurde die Anzahl der Schlifffacetten auf die gleiche Art und Weise ausgewertet. Zur Veranschaulichung wurden Balkendiagramme angefertigt. In einem weiteren Balkendiagramm wurde das Verhältnis von Verschleiß betroffenen Messstellen zu unversehrten Messstellen dargestellt. Die Größenverteilung der Facetten wurde in einem Balkendiagramm verdeutlicht. Die Größe der Schlifffacetten im Schmelz und den Restaurationsmaterialien wurde mit Hilfe eines Boxplot Diagramms ausgewertet. Dies wurde für die Zahngruppen und Materialien durchgeführt. Auch der Gesamtabschliff pro Zahn wurde mit einem Boxplot dargestellt. Die gefundenen Verschleißpaarungen wurden in einem Balkendiagramm quantifiziert, die Größe der Facetten wurde in einem Boxplot Diagramm ausgewertet. Es wurden Diagramme für Incisiven, Prämolaren uns Molaren angefertigt. Die Verteilung der Schlifffacetten innerhalb der Verschleißpaarungen wurde in einer Kreuztabelle ausgewertet. Die Größe der Facetten in den Materialien der verschiedenen Verpaarungen wurde in einem Boxplot Diagramm dargestellt. Zur Beurteilung der Schlifffacetten bei Probanden verschiedenen Alters wurde eine Einteilung in Gruppen (fünf Jahre; 20 bis 24, 25 bis 29, 30 bis 34 usw.) vorgenommen. Die Gruppen wurden im Federbalkendiagramm dargestellt. Diese Diagramme wurden für die Geschlechter, die Materialien, Zahngruppen und Verschleißpaarungen angefertigt. Der Gesamtabschliff pro Zahn wurde für die Altersgruppen im Boxplot Diagramm dargestellt. Um die Unterschiede der Schlifffacetten zwischen Frauen und Männern zu zeigen, wurde für jeden Zahn ein Boxplot generiert und in einem Zahnschema angeordnet. 3. ERGEBNISSE 3.1 Anzahl der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien 3.1.1 Anzahl der Messstellen Von den 22990 Meßstellen wiesen 8881 von Schlifffacetten auf. Ein Großteil der Schlifffacetten (82,1%) lagen im Schmelz, 9,6% im Amalgam, 3,4% in der Keramik, 2,8% in der Gusslegierung und 2,1% im Kunststoff. Hinsichtlich der Zahngruppen lagen die meisten Facetten mit 3621 an den Incisiven, 3118 wurden an den Molaren gefunden und mit 2142 lagen die wenigsten Facetten an den Prämolaren (Tab. 6, 7) Tab. 7 Anzahl der Messstellen in den verschiedenen Materialien an den Zahngruppen Schmelz Amalgam Kunststoff Gusslegierung Keramik Summe Incisivi 5903 (92,7%) 25 (0,4%) 90 (1,4%) 109 (1,7%) 241 (3,8%) 6368 (100%) Prämolaren 4932(62,3%) 1686 (21,3%) 37 (0,5%) 551 (7,0%) 713 (9,0%) 7919 (100%) Molaren 3142 (36,1%) 3953 (45,4%) 93 (1,1%) 1059 (12,2%) 456 (5,2%) 8703 (100%) Tab. 8 Anzahl der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien an den Zahngruppen Incisivi Schmelz 3422 (94,5%) Amalgam 3 (0,08%) Kunststoff 90 (2,5%) Gusslegierung 22 (0,6%) Keramik 84 (2,3%) Summe 3621 (100%) Prämolaren 1749 (81,7%) 158 (7,4%) 29 (1,4%) 78 (3,6%) 128 (6,0%) 2142 (100%) Molaren 2120 (68,0%) 691 (22,2%) 66 (2,1%) 150 (4,8%) 91 (2,9%) 3118(100%) 3.1.2 Anzahl der Schlifffacetten in den Restaurationsmaterialien und im Schmelz Der Großteil der Schlifffacetten befindet sich im Schmelz. Die zweitgrößte, deutlich kleinere Gruppe liegt im Amalgam. Der Rest verteilt sich auf die Keramik, die Gusslegierung und den Kunststoff (Grafik 1). Grafik 1 Anzahl der Schlifffacetten in der verschiedenen Materialien 3.1.3 Anzahl der Messstellen ohne Schlifffacetten Die Messstellen, welche keinen Verschleiß zeigen, liegen zum größten Teil im Schmelz (47,4%) und im Amalgam (34,1%). In den Gusslegierungen (10,4%) und der Keramik (7,8%) sind die verschleißfreien Bereiche deutlich seltener. In der Gruppe der Kunststoffrestaurationen sind nur vereinzelt Messstellen ohne Schliffmarke zu finden (0,23%) (Grafik 2, 3). Grafik 2 Anzahl der Messstellen ohne Schlifffacetten Grafik 3 Anzahl der Schlifffacetten in den verschiedenen Restaurationsmaterialien ohne Schmelz 3.1.4 Gegenüberstellung der Messstellen mit und ohne Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien Die Verteilung Schlifffacette/keine Schlifffacette ist im Schmelz annähernd ausgeglichen. Der Anteil der Messstellen mit Facette ist etwas größer . Der Kunststoff hingegen weist einen höheren Anteil Schlifffacetten auf, es ist der einzige Werkstoff mit einem höheren Anteil Schlifffacetten. Die metallischen Werkstoffe, Amalgam und die Gusslegierungen weisen eine ähnliche Verteilung auf. An dem Großteil der Messstellen befinden sich keine Schlifffacetten. Bei den Keramiken sind etwas mehr Schlifffacetten zu finden als bei den metallischen Werkstoffen, aber deutlich weniger als bei den Kunststoffen (Grafik 4). Grafik 4 Gegenüberstellung der Messstellen ohne und mit Schlifffacette 3.1.5 Größenverteilung der Schlifffacetten Bezogen auf alle Zähne sind die meisten Schlifffacetten im Bereich von 5mm2 bis 10mm2 zu finden. Die zweitgrößte Gruppe bilden die Facetten bis 5 mm2 . Eine weitere Gruppe liegt bei 10 mm 2 bis 15mm2, so dass der Großteil der Facetten bis 15mm2 groß sind (Grafik 5). Bei den Incisiven ist die Verteilung ähnlich. Im Mittel sind bei den Incisiven die größten Facetten zu finden. Bei den Prämolaren sind vorrangig kleine Facetten vorhanden (Grafik 6). Die Schlifffacetten sind bei den Molaren im Mittel größer als bei den Prämolaren, jedoch kleiner als die der Incisiven. In dieser Zahngruppe sind einige sehr große Facetten (bis 1.5 cm2) zu finden, dabei handelt es sich um Molaren die über die gesamte Okklusalfläche abradiert sind. Sind viele oder sogar alle Zähne derart abradiert spricht man von einem Abrasionsgebiss. Grafik 5 Größenverteilung der Schlifffacetten bezogen auf alle Zähne Grafik 6 Größenverteilung der Schlifffacetten bezogen auf die verschiedenen Zahngruppen 3.2 Größe der Schlifffacetten 3.2.1 Größe der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien Die größten Schlifffacetten liegen im Kunststoff. In den metallischen Werkstoffen, d.h. im Amalgam und den Gusslegierungen sind die Facetten kleiner als im Kunststoff. Die kleinsten Facetten befinden sich im Schmelz und den Keramiken. In Bezug auf die Größe sind die Facetten in der Keramik mit denen im Schmelz annähernd identisch (Grafik 7). In den Zahngruppen Incisivi, Prämolaren und Molaren ist die Größenverteilung der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien ähnlich. Bei den Incisiven sind jedoch nur drei Facetten im Amalgam zu finden (Grafik 8). Grafik 7 Größe der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien Grafik 8 Größe der Schliffmarken in den verschiedenen Materialien an den Zahngruppen 3.2.2 Größe der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien an den Zahngruppen In allen Materialien sind die einzelnen Schlifffacetten an den Incisiven am größten, die einzelnen Facetten der Prämolaren sind am kleinsten. An den Molaren sind die einzelnen Facetten kleiner als die der Incisiven, jedoch können an den Molaren mitunter mehrere Facetten vorkommen, die addiert dann größer sind als die der Incisiven. Grafik 9 Größe der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien an den Zahngruppen 3.2.3 Gesamtabschliff pro Zahn Alle Schlifffacetten pro Zahn aufaddiert bilden den Gesamtabschliff pro Zahn. An den Molaren ist dieser am größten. Die Prämolaren weisen aufaddiert den geringsten Abschliff auf (Grafik 10). Grafik 10 Gesamtabschliff pro Zahn 3.3 Verschleißpaarungen 3.3.1 Anzahl der Schlifffacetten in den verschiedenen Verschleißpaarungen Bezogen auf die Gesamtbezahnung kommt die Verschleißpaarung Schmelz/Schmelz am häufigsten vor. Dies lässt sich auf die längere abrasive Aktivität des Schmelzes und die größere Anzahl der Schmelzmessstellen zurückführen (Grafik 11). Grafik 11 Anzahl der Verschleißpaarungen 3.3.2 Anzahl der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien an den Frontzähnen Bei den Schneidezähnen liegen die Schlifffacetten hauptsächlich im Schmelz, der Keramik und in den Kunststoffen. Diese Materialien werden bei Frontzahnrestaurationen vorrangig verwendet. Alle anderen Verschleißpaarungen sind im Bereich der Frontzähne nur vereinzelnd zu finden (Grafik 12). Grafik 12 Anzahl der Verschleißpaarungen an den Fronzähnen 3.3.3 Anzahl der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien an den Prämolaren Auch im Bereich der Prämolaren liegen die meisten Schlifffacetten im Schmelz. Im Vergleich zu den Frontzähnen sind jedoch auch andere Verschleißpaarungen zu finden. Von den plastischen Füllungsmaterialien ist an den Prämolaren hauptsächlich das Amalgam von Verschleiß betroffen, es okkludiert überwiegend gegen Schmelz oder gegen sich selbst. Kunststoff ist an den Prämolaren jedoch deutlich weniger in abrasive Prozesse involviert. Auch laborgefertigte Restaurationen aus Keramik und Gusslegierungen sind an der Entstehung von Schlifffacetten beteiligt. Sie okkludieren hauptsächlich gegen den Schmelz, aber auch gegen sich selbst (Grafik 13). Grafik 13 Anzahl der Verschleißpaarungen an den Prämolaren 3.3.4 Anzahl der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien an den Molaren Auch im Bereich der Molaren ist die Verschleißpaarung Schmelz/Schmelz am häufigsten, jedoch weniger deutlich als bei den anderen Zahngruppen. Hier tritt besonders das Amalgam in den Vordergrund. Es okkludiert vorwiegend gegen den Schmelz und gegen sich selbst. Des Weiteren sind auch auf Restaurationen aus Gusslegierungen häufig Schliffmarken zu finden. Sie okkludieren gegen Schmelz, Amalgam und gegen sich selbst. Keramiken und Kunststoffe sind bei den Molaren weniger von Verschleiß betroffen. Da diese Materialien vorwiegend aus ästhetischen Gesichtspunkten zur Anwendung kommen und auch teurer sind, werden sie im weniger sichtbaren Bereich der Molaren seltener verwendet (Grafik 14). Grafik 14 Anzahl der Verschleißpaarungen an den Molaren 3.3.5 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen bezogen auf die Geamtbezahnung Die größten Schlifffacetten sind dort zu finden, wo plastische Füllungen, d.h. Kunststoff und Amalgam, gegen gegossene, laborgefertigte Restaurationen okkludieren. Die Verschleißpaarungen Kunststoff/Keramik, Kunststoff/Gusslegierung, Amalgam/Keramik und Amalgam/Gusslegierung wirken sich ungünstig auf den okklusalen Verschleiß aus. Die Verpaarung Kunststoff/Keramik kam jedoch nur viermal vor. Des Weiteren ist auch bei den Verpaarungen Schmelz/Kunststoff und Amalgam/Amalgam ein etwas höherer Verschleiß zu finden (Grafik 15). Bei der Betrachtung der Schlifffacettengröße wurden die Facetten in beiden Materialien einer Verschleißpaarung gemessen. Grafik 15 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen 3.3.6 Größe der Schlifffacetten in den verschiedenen Verschleißpaarung an den Frontzähnen An den Frontzähnen ist keine Verschleißpaarung zu erkennen, die sich als besonders ungünstig erweist. In allen Verschleißpaarungen ist der Substanzverlust ähnlich oder tritt nur sehr selten auf (Grafik 16). Grafik 16 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den Frontzähnen 3.3.7 Größe der Schlifffacetten in den verschiedenen Verschleißpaarungen an den Prämolaren Im Bereich der Prämolaren sind die größten Facetten bei den Verschleißpaarungen Kunststoff/Keramik, Kunststoff/Gusslegierung, Amalgam/Keramik, Amalgam/Gusslegierung und Amalgam/Kunststoff zu finden. Jedoch kommen die Verpaarungen, in die Kunststoff involviert ist nur vier bzw. neunmal vor (Grafik 17). Grafik 17 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den Prämolaren 3.3.8 Größe der Schlifffacetten in den verschiedenen Verschleißpaarungen an den Molaren Im Molarenbereich sind die Gusslegierung/Gusslegierung, Amalgam/Kunststoff und größten Schlifffacetten Amalgam/Keramik, Amalgam/Amalgam zu finden. in den Verpaarungen Amalgam/Gusslegierung, Bei den Verpaarungen Kunststoff/Gusslegierung und Kunststoff/Kunststoff sind auch größere Schlifffacetten zu verzeichnen, jedoch sind diese Verpaarungen nur sechs bzw. achtmal aufgetreten (Grafik 18). Grafik 18 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den Molaren 3.3.9 Verteilung und Größe der Schlifffacetten innerhalb der Verschleißpaarungen mit Schmelzbeteiligung In der Verschleißpaarung Schmelz/Amalgam sind die Facetten im Amalgam etwas größer, jedoch sind die Facetten im Schmelz deutlich häufiger (s. Tab.9). Die Facetten der Verpaarung Schmelz/Kunststoff sind im Kunststoff eindeutig ausgeprägter. Die Verteilung ist zahlenmäßig fast ausgeglichen, im Kunststoff sind zwei Facetten mehr zu finden. Die Verschleißpaarung Schmelz/Gusslegierung zeichnet sich durch etwas größere Facetten in der Gusslegierung aus, die Facetten sind im Schmelz allerdings fast fünfmal häufiger (286/63). Annähernd gleich groß sind die Facetten in der Verschleißpaarung Schmelz/Keramik, die Anzahl der Schmelzfacetten ist in dieser Verpaarung fast doppelt so zahlreich (276/146) (Grafik 19). Grafik 19 Verteilung der Schlifffacetten innerhalb der Verschleißpaarungen mit Schmelzbeteiligung 3.3.10 Verteilung und Größe der Schlifffacetten innerhalb der Verschleißpaarungen ohne Schmelzbeteiligung In der Verschleißpaarung Kunststoff/Amalgam sind die Facetten im Amalgam etwas größer, im Kunststoff jedoch doppelt so häufig (Tab. 9). Die Facetten der Verpaarung Amalgam/Gusslegierung sind im Amalgam größer und fünfmal häufiger. Auch in der Verpaarung Amalgam/Keramik sind die Facetten im Amalgam größer und häufiger. Die Verschleißpaarung Kunststoff/Gusslegierung zeigt nur Schlifffacetten im Kunststoff. Vier Schlifffacetten sind in der Verschleißpaarung Kunststoff/Keramik zu finden, wovon drei im Kunststoff liegen (Tab. 9). Die Facetten der Verpaarung Keramik/Gusslegierung unterscheiden sich in der Größe kaum, sind aber in der Keramik doppelt so häufig (Grafik 20). Grafik 20 Verteilung der Schlifffacetten innerhalb der Verschleißpaarungen ohne Schmelzbeteiligung Tab. 9 Kreuztabelle Verschleißpaarung/Material Schmelz Amalgam Kunststoff Gusslegierung Schmelz/Schmelz 5805 Schmelz/Amalgam 837 Schmelz/Kunststoff 126 Schmelz/Gusslegierungen 286 Schmelz/Keramik 276 77 128 63 142 Amalgam/Amalgam 621 Amalgam/Kunststoff 15 29 Kunststoff/Kunststoff 9 Kunststoff/Keramik 3 Gusslegierung/Gusslegierung Keramik/Amalgam 1 114 56 17 Keramik/Gusslegierung 26 Keramik/Keramik Amalgam/Gusslegierung Kunststoff/Gusslegierung Keramik 47 96 76 15 14 3.4 Schlifffacetten und Alter 3.4.1 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren Bezogen auf alle untersuchten Zähne und ohne Berücksichtigung des Geschlechts, nimmt die Größe der Schlifffacetten in den Altersgruppen zu. Ab dem 40. Lebensjahr ist ein stärkerer Anstieg zu verzeichnen (Grafik 21). Grafik 21 Schlifffacetten in den Altersgruppen 3.4.2 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren bei Männern und Frauen Bei Frauen und Männern nimmt der Verschleiß in den Altersgruppen zu. In der fünften Altersdekade scheinen die Schlifffacetten bei Frauen wieder kleiner zu werden. Bei den Männern ist in der vierten und fünften Altersdekade ein deutlich höherer Verschleiß zu erkennen (Grafik 22). Grafik 22 Schlifffacetten in den verschiedenen Altersgruppen bei Männern und Frauen 3.4.3 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren an den Incisivi, Prämolaren und Molaren In allen Zahngruppen steigt der Verschleiß in den Altersgruppen an, im Molarenbereich steigt der Verschleiß ab dem 40. Lebensjahr erst stärker an, fällt dann allerdings in der fünften Altersdekade wieder stark ab (Grafik 23). Grafik 23 Schlifffacetten mit zunehmendem Alter an den verschiedenen Zahngruppen 3.4.4 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren im Schmelz und den verschiedenen Restaurationsmaterialien In allen Restaurationsmaterialien und im Schmelz werden die Schlifffacetten in den Altersgruppen größer. Im Amalgam steigt die Größe der Facetten ab dem 40. Lebensjahr erst stärker an, um dann in der fünften Altersdekade wieder abzufallen. Die Facetten im Kunststoff weisen den höchsten Größenzuwachs auf. Im Schmelz werden die Facetten geringfügig, aber kontinuierlich größer. In der Keramik und den Gusslegierungen ist der Größenzuwachs der Schlifffacetten innerhalb der Restaurationsmaterialien am geringsten und kommt so dem Schmelz am nächsten (Grafik 24). Grafik 24 Schlifffacetten mit zunehmendem Alter in den verschiedenen Materialien 3.4.5 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren in den verschiedenen Verschleißpaarungen In allen Verschleißpaarungen steigt die Größe der Schlifffacetten in den Altersgruppen an. Die Verpaarung Schmelz/Kunststoff weist (besonders in der fünften Altersdekade) den stärksten Anstieg auf. Bis auf die Verpaarung Schmelz/Gusslegierung, weisen die anderen Verpaarungen einen geringeren Anstieg des Verschleißes auf (Grafik 25). Grafik 25 Schlifffacetten mit zunehmendem Alter in den verschiedenen Verschleißpaarungen 3.4.6 Gesamtabschliff pro Zahn im Alter von 20 bis 59 Jahren Ohne Differenzierung von Geschlecht, Alter, Material, Verschleißpaarung und Zahngruppe steigt der Gesamtabschliff pro Zahn bei den Probanden mit steigendem Alter an (Grafik 26). Grafik 26 Gesamtabschliff pro Zahn 3.5 Ausmaß des okklulsalen Verschleißes an den verschiedenen Zähnen bei Männern und Frauen Der Gesamtabschliff pro Zahn ist bei den Molaren, d.h. Ober- und Unterkiefer 6er und 7er am stärksten. Die oberen mittleren Schneidezähne weisen nach den Molaren die größten Schlifffacetten auf, bei den seitlichen oberen Schneidezähnen sind die Facetten deutlich kleiner. Die Größe dieser Facetten ist mit den Facetten an den Prämolaren vergleichbar. Die Schlifffacetten der oberen Eckzähne sind größer als die der seitlichen Schneidezähne und Prämolaren, aber kleiner als die der Molaren und der mittleren Frontzähne. Die Facetten der unteren Schneidezähne sind im Vergleich zu den anderen Zähnen am kleinsten (Grafik 27). Grafik 27 Größe der Schliffmarken an den versch. Zähnen im Boxplot. Dargestellt am Zahnschema. 3.5.1 Ausmaß des okklusalen Verschleißes an den verschiedenen Zähnen bei Frauen Es wurden 107 Frauen untersucht, bei denen 3745 Schlifffacetten gefunden wurden. Bei Frauen und Männern ist das Verschleißmuster vergleichbar, an den Zähnen der weiblichen Individuen sind die Facetten an allen Zähnen kleiner und der Unterschied der verschiedenen Zähne ist weniger stark ausgeprägt (Grafik 28). Grafik 28 Größe der Schliffmarken bei Frauen an den versch. Zähnen im Boxplot Dargestellt am Zahnschema. 3.5.2 Ausmaß des okklusalen Verschleißes an den verschiedenen Zähnen bei Männern Es wurden 161 Männer untersucht, bei denen 5136 Schlifffacetten gefunden wurden. Bei Männern sind die Schlifffacetten an allen Zähnen größer als bei den Frauen. Besonders im Bereich der Molaren und der Frontzähne sind größere Facetten zu finden (Grafik 29). Grafik 29 Größe der Schliffmarken an den verschiedenen Zähnen bei Männern im Boxplot. Dargestellt am Zahnschema 4. DISKUSSION 4.1 Disskussion der Methode In der vorliegenden Arbeit wurden okklusale bzw. incisale Verschleißphänomene untersucht. Insbesondere wurde nach Unterschieden in den verschiedenen Materialien und Verschleißpaarungen gesucht. Des Weiteren wurden Alter, Geschlecht und die Zahntypen, d.h. Frontzähne, Prämolaren und Molaren verglichen. Die Materialien wurden in Gruppen eingeteilt, d.h. innerhalb der verschiedenen Materialgruppen Amalgam, Komposite, Gusslegierung und Keramik wurde nicht unterschieden um welches Material es sich explizit handelte. Diese Informationen lagen nicht vor. In dieser Studie wurde das Ausmaß des okklusalen bzw. inzisalen Verschleißes durch die Größe der Schlifffacetten bestimmt. Die Messungen wurden mit einem 3D-Lasercanner Fa. Willytec/Etkon durchgeführt. Es handelt sich um eine sehr genaue Methode. MEHL et al. (1997) zeigten, dass Messungen unter optimalen Bedingungen mit einer Genauigkeit bis 3 µm möglich und bei klinischen Studien 10 µm realistisch sind. Optimal wäre gewesen, den wirklichen Verschleiß, d.h. das verloren gegangene Volumen zu bestimmen. Dies war uns aber nicht möglich, weil die ursprünglich Form der Zähne oder der Restaurationen nicht bekannt war. DELONG et al. (2006) zeigten, dass das Volumen für die Verschleißquantifizierung der aussagekräftigste Parameter ist. Da es sich aber bei den an Zähnen verschleißenden Strukturen, den Höckern und Leisten, um pyramiden- oder kegelartige Körper handelt, bei denen zur Berechnung des Volumens die Fläche eine nicht unerhebliche Rolle spielt, ist auch die Fläche ein wichtiger Parameter. Dies gilt besonders, wenn der Verschleiß den Zahnäquator nicht überschreitet, weil bei zunehmendem Verschleiß bis hin zur größten Zirkumferenz sich die Fläche vergrößern wird. Eine Quantifizierung nicht kariös bedingter Zahnhartsubstanzverluste mittels einfacher Indizes ist sehr günstig und leicht durchzuführen, aber auch sehr ungenau. SÖDERHOLM et al. (1992) zeigten in ihren Versuchen zur visuellen Abschätzung von Defekten an Modellzähnen, dass die Größe von Defekten meist falsch eingeschätzt wird. VRIJHOEF et al. (1985) haben den Verschleiß durch volumetrische Messungen quantifiziert. Bei dieser Methode wurden von der Ausgangssituation und von den darauf folgenden Situationen Gipsmodelle hergestellt. Anschließend wurde eine Überabformung von dem Ausgangsmodell genommen, die sich auf folgende Modelle gleichermaßen repositionieren ließ. Der Hohlraum, der sich bei Abnutzung zwischen Konter und Folgemodell darstellte, wurde mit Abformmaterial aufgefüllt und so auf den Verschleiß geschlossen. URQUIOLA et al. (1981) modifizierten die Vorgehensweise mit Quecksilber. Bei unserer Studie war die Ausgangssituation nicht bekannt, deswegen war eine derartige Volumenmessung nicht möglich. HUYSMANS et al. (2000) versuchten die Schmelzdicke mit Ultraschall zu messen und stellten fest, dass die Ultraschallmessungen zu großen Schwankungen unterliegt und so zur Messung von geringen Substanzverlusten nicht geeignet ist. Bei der profilometrischen Messung unter Zuhilfenahme natürlicher Referenzpunkte erfolgte eine profilometrische Abtastung der Zahnoberfläche. Die horizontale Dimension wurde durch Verschieben der Probe durch Mikromotoren am Messtisch erfasst. Durch Aneinanderreihung aller Profildiagramme entstand eine dreidimensionale Darstellung der abgetasteten Oberfläche. In gleicher Weise wurde mit dem Folgemodell verfahren. Durch ein spezielles Programm konnten die Konturen der Zähne anhand unveränderlicher Areale überlagert werden. Auf diese Weise konnte eine volumetrische Bestimmung des Substanzverlustes erfolgen (PINTADO et al. 1988). Fehlerquelle kann die konische Form des Tasters sein. Wird die zu erfassende Oberfläche zu steil, berührt nicht die Tasterspitze, sondern die seitliche Fläche des Tasters die Oberfläche. Die resultierenden Werte wären in diesem Fall zu niedrig. Außerdem könnten starke Veränderungen der Zahnoberfläche das Überlagern der Profile erschweren. Einige Autoren haben für ihre Messungen Referenzpunkte präpariert. LAMBRECHTS et al. (1984) haben, um den Verschleiß an Seitenzahnfüllungen durch die Messmikroskopie zu messen, Referenzkerben an nichtokklusionstragenden Bereichen präpariert. Auch HIRT et al. (1984) haben für ihre profilometrischen Messungen Referenzpunkte prärariert. Zum einen ist es unwahrscheinlich, dass diese Referenzpunkte keinen Verschleißphänomenen wie Erosion und Abrasion unterliegen, zum anderen ist es mehr als fraglich, ob es ethisch vertretbar ist, Zahnhartsubstanz für Referenzpunkte zu opfern, um Verlust von selbigem zu messen. Die Stereophotometrie macht sich das Prinzip des Stereosehens zunutze. Dabei kann jede Veränderung am lebenden Organismus mit zwei photogrammetrischen Aufnahmen, die aus verschiedenen Winkeln gemacht werden, numerisch ausgedrückt werden (STRAKA 1981). Bei dem so genannten Buffalo-System (EICK et al. 1973) wird die Situation in vivo fotografisch festgehalten. Zwei Kameras müssen bei den folgenden zeitlich versetzten Aufnahmen in gleicher Position fixiert werden. Dies geschieht unter Zuhilfenahme von speziellen Rahmen und individuellen Bissschlüsseln. Das dreidimensionale Bild wird kartographisch ausgewertet. Auch bei dieser Methode besteht das Problem, dass es Areale auf der Zahnoberfläche geben muss, die keinen Veränderungen unterliegen, damit Vergleiche angestellt werden können. Außerdem ist aufgrund der Kontrastarmut der Zahnhartsubstanz das Erfassen von Höhenunterschieden schwierig. Ungenauigkeiten können zudem durch Änderung des Zahnbogens resultieren, so dass der Bissschlüssel nicht ordentlich reponiert werden kann. Die Moiré-Topographie gestattet das Überziehen von Objektflächen mit hellen und dunklen Streifen, die bei justierter Apparatur Höhenlinien darstellen und als solche fotografiert werden können (KREULEN et al. 1991). Entsprechende Moiré-Bilderpaare können so überlagert werden. Mayhall kombinierte die Technik mit der digitalen Bildanalyse, wodurch die Okklusalfläche entlang der Fissuren in einzelne Teile gegliedert werden konnte. Die projizierten Linien erlaubten schließlich die Bestimmung des Volumens jedes einzelnen Höckers. Diese Technik ist ausschließlich auf Okklusalflächen von Seitenzähnen anwendbar, nicht aber auf Glattflächen. Ferner sollte die zentrale Fossa intakt sein (MAYHALL et al. 1997). Da aber nicht nur Okklusalflächen von Verschleiß betroffen sind, ist diese Methode für eine Quantifizierung von Substanzverlust an allen Zahnflächen nicht geeignet. Einige der erwähnten Methoden sind sehr empfindlich, jedoch mit gewissen Nachteilen behaftet. Die Verwendung eines 3D-Laserscanners liefert sehr genaue Ergebnisse. Die Auflösung ist bis zu 16fach höher und dabei um den Zeitfaktor 60 kürzer (MEHL 1989). Diese Methode wurde daher von uns favorisiert. Der Nachteil dieser Methode ist der relativ hohe gerätetechnische Kostenaufwand. Da alle Schlifffacetten unterschiedlich stark geneigt eingescannt wurden, wurde, um die Messergebnisse zu optimieren, eine Einteilung in vier Gruppen mit unterschiedlicher Neigung vorgenommen und entsprechend umgerechnet. Unterschieden wurde in nicht bis leicht geneigt (0° + 10°), leicht geneigt (30° +/- 10°), stark geneigt (50° +/- 10°) und sehr stark geneigt (70° +/- 10°). Für alle vier Bereiche wurde im Mittel ein Umrechnungfaktor errechnet: Nicht bis leicht geneigt: 1,03; leicht geneigt: 1,19; stark geneigt: 1,65; sehr stark geneigt: 3,34. Mit diesen Umrechnungsfaktoren wurden alle gemessenen Flächen umgerechnet, um die Neigung möglichst auszugleichen. Die Auswahl des Abformmaterials ist abhängig von Dimensionstreue und der originalgetreuen Wiedergabe von Oberflächenstrukturen des Materials. Bei dem laborexperimentellen Vergleich verschiedener Abformmaterialien zeigten vor allem reversible Hydrokolloide und irreversible Polyether (Impregum Firma ESPE) hervorragende Eigenschaften in Bezug auf die Dimensionstreue und erzielen wahrscheinlich auch in der klinischen Anwendung gute Ergebnisse (FEDERIK et al. 1997). Der Nachteil der Hydokolloidabformungen ist der große apparative Aufwand und die mangelnde Lagerfähigkeit der Abformungen. Polyetherabformungen, z.B. mit Impregum sind sehr genau und beständig, aber leider sehr teuer. Auch die Anwendung von Alginatabformmassen liefern akzeptable Ergebnisse und sind bedeutend günstiger als Impregum. Für den Scannvorgang im 3D-Laserscanner war es nötig Modelle herzustellen. Hier kamen Modelle aus Superhartgips zum Einsatz. Gips ist als Material hervorragend geeignet, da die Oberfläche keine Spiegelungen oder Fehler durch Transparenz- oder Transluzenzphänomene zulässt. Durch optische Abtastung der Modelloberfläche kommt es zu keinem Verschleiß, so dass die Messungen jederzeit reproduzierbar sind. Die Anfertigung von Gipsreplikas der Probenoberfläche wie in dieser Studie führt zu keinem weiteren Fehler (MEHL 1998). Bei der Verwendung des Abformmaterials muss den Anweisungen des Herstellers Folge geleistet werden. Das betrifft insbesondere die Arbeitszeit des Werkstoffes, die sich in die Mischzeit, Verarbeitungszeit (Einbringzeit und Abformzeit) und Abbindezeit unterteilt. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die Abformung durch Lufteinschlüsse und Fließfalten unbrauchbar wird, da in einem solchen Falle die Oberfläche des Zahnes und die des Markers nicht genau abgebildet werden. Ob eine Abformung weitgehend fehlerfrei ist oder nicht, lässt sich letzten Endes durch die Herstellung eines Modells beurteilen. Ebenso wie bei der Abformung können Fehler bei der Modellherstellung entstehen. Das Mischverhältnis wird durch den Hersteller vorgegeben und lässt durch die genaue Portionierung von Gipspulver und destilliertem Wasser keinen Spielraum für Dosierungsfehler. Beim Einfüllen des Gipses in die Abformung kann es jedoch auch hier zu Lufteinschlüssen bzw. Blasenbildung kommen. Befinden sich diese auf relevanten Flächen, so muss die Modellherstellung wiederholt werden. Da die Abformung nach der Entfernung des Modells meistens nicht erhalten werden kann, empfiehlt es sich, aus diesem Grunde vorbeugend zwei Abformungen zu nehmen und zwei Modelle herzustellen. Fehler bei der Bestimmung einer Schlifffacette können bei dem Messvorgang an sich und bei der Auswertung der Messdaten unterlaufen. Im Allgemeinen nicht beherrschbare Faktoren sind intrinsische Schwankungen des Messgerätes selbst, zum anderen Schwankungen, die durch den Untersucher, die Umgebung (Temperatur, Feuchte, etc.), den Zeitabstand zwischen den Messungen und der Kalibrierung des Messgerätes auftreten können. Abformreste und andere Verunreinigungen (Staub) müssen vor der Messung von der Modelloberfläche entfernt werden. Um eine Verwechslung von Schlifffacetten mit zahnärztlichen Einschleifmaßnahmen zu vermeiden, wurden nur Facetten vermessen, die definitionsgemäß eine plane Oberfläche und einen scharfen Rand aufwiesen. Es ist aber nicht auszuschließen, dass das Ausmaß einzelner Schlifffacetten durch zahnärztliche Einschleifmaßnahmen beeinflusst wurde. Funktionsanalytische Befunde, Mundhygienemaßnahmen, Ernährungsgewohnheiten, Schmelzbildungsstörungen und Salivationsstörungen wurden in dieser Arbeit nicht berücksichtigt. Der Zusammenhang von nichtkariös bedingtem Zahnhartsubstanzverlust und Mundhygienemaßnahmen wurde von zahlreichen Autoren nachgewiesen. Hier seien nur einige genannt: JOINER et al. (2004), WIEGAND et al. (2008), PARRY et al. (2008). Auch unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten können Verschleißphänomene der Zähne beeinflussen. DETER (2008) zeigte an seinen Untersuchungen, dass Jäger- und Sammlerpopulationen einen höheren Anteil Abrasionen aufweisen als Ackerbau betreibende Populationen. Auch Veränderungen in der Herstellung von Lebensmitteln kann die Abnutzung von Zähnen beeinflussen (WATSON 2008). Besonders wenn Ernährungsgewohnheiten häufige Säureexpositionen verursachen, werden Abrasionen begünstigt (ZERO et al. 2006). Auch pathologische funktionsanalytische Befunde korrelieren mit Schlifffacetten (OGINNI et al. 2007). 4.2 Diskussion der Ergebnisse Das Ziel dieser Studie war es, festzustellen, wie sich Verschleißphänomene in der Mundhöhle, also in vivo am Schmelz und an den verschiedenen Restaurationsmaterialien widerspiegeln. Angaben über den tatsächlichen Substanzverlust durch Abrasion, Attrition und Erosion konnten jedoch nicht gemacht werden. Dazu wäre es nötig gewesen den Urzustand der Zähne zu kennen. Von den 8881 vermessenen Schlifffacetten lagen 82,1% im Schmelz, 9,6% im Amalgam, 2,1 % im Kunststoff, 2,8 in den Gusslegierungen und 3,4% in der Keramik. Die deutlich größere Anzahl der Schlifffacetten in der natürlichen Zahnsubstanz erklärt sich durch die längere Verweildauer des Schmelzes in der Mundhöhle und die damit verbundene längere abrasive Aktivität. Insofern ist es schwierig den Verschleiß von natürlicher Zahnhartsubstanz mit Restaurationsmaterialien in vivo direkt zu vergleichen. Betrachtet man das Verhältnis der Messstellen mit und ohne Schlifffacetten, ist es bei den Schmelzmessstellen annähernd ausgeglichen. In dem Probandenklientel dieser Studie sind also die Hälfte aller Messstellen von Verschleiß betroffen. Im Amalgam, der Gusslegierung und auch der Keramik ist das Verhältnis besser, es sind ca. ein Viertel der Messpunkte von Schlifffacetten betroffen. Der Kunststoff allerdings weist ein deutlich schlechteres Verhältnis auf, es sind nur ca. ein Viertel der Messstellen frei von Verschleiß. Quantitativ sind im Kunststoff die wenigsten Facetten zu finden, was sich an der deutlich geringern Anzahl der Messstellen im diesem Material begründet. Das negative Verhältnis Verschleiß/kein Verschleiß weist jedoch auf ein schlechteres Verschleißverhalten dieses Materials hin. Die größten Facetten mit durchschnittlich 10 mm2 liegen im Kunststoff. In den metallischen Werkstoffen, Amalgam und Kunststoff sind die Facetten mit einer Größe von durchschnittlich 8 mm2 kleiner. In der Keramik und dem Schmelz sind die Schlifffacetten mit 6 mm2 am kleinsten. Die Kunststoffe weisen also in Bezug auf Größe und Häufigkeit schlechtere Werte auf. Besonders unter starker Belastung, also im Seitenzahnbereich, kommt es an Kompositrestaurationen zu stärkerem Verschleiß (MARQUIS et al. 2000). Die metallischen Restaurationsmaterialien sind deutlich abrasionsfester (JACOBI et al. 1991, SACHDEO et al. 2004) und die Keramik zeigt ein dem Schmelz ähnliches Abrasionverhalten. Es ist natürlich zu bedenken, dass besonders die Kunststoffe in den letzten Jahren deutlich verbessert worden sind und die heutigen modernen Komposite wahrscheinlich bessere Werte aufweisen. RASTELLI et al. (2001) zeigten in ihren Versuchen zum klinischen Erfolg von Kompositrestaurationen, dass alle untersuchten Kompositfüllungen Verschleiß aufwiesen. PESUN et al. (2000) evaluierten posteriore Kompositoberflächen, mit dem Ergebnis, dass Komposite schneller verschleißen als Schmelz. Dieses Abrasionsverhalten wird nicht nur durch mechanische Beanspruchung verursacht, sondern auch durch interne Korrosion, d.h. durch Wasseraufnahme, Aufbrechen der Matrix und Herauslösen von Füllern (SARKAR 2000). Aufgrund der vielen Messstellen in der Zahnhartsubstanz ist die weitaus häufigste Verschleißpaarung in dieser Untersuchung Schmelz/Schmelz (65,4 %). Inwieweit in diesen Schlifffacetten auch das Dentin betroffen ist, lässt sich schwer bemessen, weil alle Facetten indirekt an Gipsmodellen vermessen wurden. Die Größe vieler Facetten lässt aber die Aussage zu, dass das Dentin mit betroffen sein muß. Fast die Hälfte aller Schlifffasetten (44,1%) sind 5mm2 bis 10mm2 groß, ein Drittel (33,3%) sind bis 5mm2 groß, 4,4% sind 15mm2 bis 20mm2 groß. Einige Schlifffacetten sind bis zu einem cm2 groß, solche Substanzverluste entstehen, wenn die gesamte Okklusalfläche eines Molaren abradiert ist. Verschleißpaarungen, in denen Amalgam involviert ist, bilden die zweitgrößte Gruppe. Es verschleißt gegen sich selbst (7 %) und verursacht Facetten im Schmelz (10,2 %). In dieser Verpaarung sind die Facetten im Amalgam im Mittel etwas größer, jedoch im Schmelz zahlreicher. Andere Autoren zeigten in ihren Versuchen, dass eine gute Abrasionbeständigkeit von Schmelz gegenüber Amalgam besteht (JAGGER et al.1995, KREYCI et al. 1995). Wahrscheinlich werden einige der zahlreichen Schmelzfacetten schon vor dem Legen der Amalgamfüllungen entstanden sein. Eine Verschleißpaarung Schmelz/Keramik wurde in 4,7 % der Fälle gemessen. In dieser Verpaarung sind die Facetten annähernd gleich groß, jedoch im Schmelz häufiger (276/142). Auch in den jüngsten Studien (ETMAN et al. 2008, YAN et al. 2007, OLIVERA et al. 2006, KRAMER et al. 2006, ELMARIA et al. 2006, CLELLAND et al 2003) wurde gezeigt, dass sich der Schmelz gegenüber der Keramik etwas stärker abradiert. Niedrig schmelzende Keramiken und polierte Oberflächen aber reduzieren dieses Phänomen (ELMARIA et al. 2006). Dennoch kann die Aussage getroffen werden, dass der Verschleiß der Keramiken in vivo dem des Schmelzes am nächsten kommt. Gusslegierungen weisen ähnlich große Schlifffacetten wie der Schmelz auf, jedoch sind die Facetten im Schmelz häufiger. Im Schmelz wurden 286 und in den Gussrestaurationen 63 gefunden. Dies weist auf eine gute Abrasionsfestigkeit der Gusslegierungen hin. Auch andere Autoren kamen zu diesem Ergebnis (YAN et al. 2007, RAMP et al. 1999, RAMP et al. 1997, ABE et al. 1997). In der Verschleißpaarung Amalgam/Kunststoff sind die Facetten im Amalgam etwas größer als im Kunststoff, im Kunststoff allerdings häufiger (15/29). Auch die Tatsache, dass Amalgam langlebiger ist als Kunststoff (SONCINI et al. 2007) und somit länger den abrasiven Vorgängen ausgesetzt ist, unterstreicht die bessere Abrasionsfestigkeit des Amalgams. Auch GIL et al. (1999) und HIRT et al. (1984) zeigten in ihren Versuchen, dass Kunststoffe stärker abradieren. Laborgefertigte Restaurationen zeigen eine stärkere Abrasionfestigkeit als plastische Füllungsmaterialien, in allen sind die Facetten größer und häufiger. Das Alter der Probanden in dieser Studie liegt zwischen 20 und 59 Jahren. Um das Vorkommen und das Ausmaß von Schlifffacetten bei Individuen verschiedenen Alters analysieren zu können, wurden das Probandengut in Gruppen unterteilt. Es wurden Fünfjahresgruppen gebildet: 20 bis 24, 25 bis 29, 30 bis 34 usw. Es zeigte sich, dass die Facetten in den Gruppen mit älteren Probanden größer sind. Auch andere Autoren zeigten diesen Zusammenhang in ihren Untersuchungen (MOLNAR 2008, BARTLETT et al. 2008). An den Molaren und im Amalgam sind in der Gruppe der 50 bis 54jährigen Probanden kleiner werdende Schlifffacetten zu erkennen. Dies lässt sich durch den Umstand erklären, dass in diesem Alter oft Neuversorgungen notwendig sind. Bei den männlichen Probanden sind deutlich größere Facetten zu finden. Besonders an den oberen mittleren Incisiven und den Molaren ist dieser Unterschied stark ausgeprägt. Auch BERNHARDT et al. (2004) fanden in Ihren Unersuchungen heraus, dass das Geschlecht neben Bruxismus der größte Risikofaktor für okklusalen Verschleiß ist. 4.3 Schlussfolgerung Die Ergebnisse dieser in vivo Studie geben Auskunft über das Abrasionsverhalten des Schmelzes und der verschiedenen dentalen Restaurationsmaterialien. Bei allen Probanden dieser Studie war Verschleiß in Form von Schlifffacetten zu finden. Die meisten der vermessenen Facetten lagen im Schmelz, da dieser in der Regel länger den abrasiven Vorgängen in der Mundhöhle ausgesetzt ist. Die Restaurationsmaterialien zeigen ein unterschiedliches Verschleißverhalten. Plastische Füllungsmaterialien zeigen einen ausgeprägteren Verschleiß als laborgefertigte Restaurationen. Insbesondere die Gruppe der Kunststoffrestaurationen weist eher ungünstige Werte in Bezug auf okklusale Stabilität auf. Es ist aber anzunehmen, dass die heutigen modernen Komposite über bessere Eigenschaften verfügen. Keramische Restaurationen zeigen ein dem Schmelz ähnliches okklusales Verschleißverhalten. Ältere Probanden haben größere Schlifffacetten, der okklusale/inzisale Verschleiß entsteht also kontinuierlich im Laufe der Zeit. Bei männlichen Individuen sind deutlich größere Facetten zu finden. Dentale Restaurationen sollen die ursprüngliche Funktionalität der Zähne wieder herstellen, ästhetisch ansprechend sein und für okklusale Stabilität sorgen. Es ist daher bei jeder Restauration die Indikation auch in Bezug auf okklusale Stabilität zu prüfen. Dies gilt besonders im okklussionstragenden Bereich. In weiteren in vivo Studien sollten die Ergebnisse dieser Arbeit unter Einbeziehung biomechanischer und anatomisch-physiologischer Aspekte weiter verfolgt werden. Es sind bereits Studien in Arbeit, die auf diesen Ergebnisse aufbauen und weitere Parameter untersuchen. 5. ZUSAMMENFASSUNG Im Rahmen dieser Studie wurde der okklusale/inzisale Verschleiß von menschlichen Zähnen, der aufgrund von Abrasion, Attrition und Erosion entsteht, anhand von Schlifffacetten, die auf Gipsmodellen vermessen wurden, untersucht. Dieser Untersuchung standen 268 Probanden zur Verfügung, die im Rahmen des assoziierten Projektbereiches der regionalen Basisstudie Vorpommern (SHIP - Study of Health in Pomerania) "Munderkrankungen und kraniomandibuläre Dysfunktionen" untersucht worden sind. Von allen Probanden wurden Oberkiefer- und Unterkieferabformungen genommen und Modelle erstellt. Diese Modelle wurden mit einem 3D-Laserscanner digitalisiert und anhand der Pixelzahl und der Neigung der Schlifffacetten die Fläche errechnet. An den 22900 Messstellen wurden 8881 Facetten gefunden und vermessen: Davon lagen 3422 an den Incisiven, 1749 an den Prämolaren und 2120 an den Molaren. Im Schmelz wurden 7291, im Amalgam 852, im Kunststoff 185, in den Gusslegierungen 250 und in den Keramiken 303 Facetten vermessen. In der Gruppe der Kunststoffrestaurationen sind die wenigsten Facetten gefunden worden, im Gegensatz zu den anderen Materialien sind dort jedoch deutlich mehr Messstellen von Verschleiß betroffen. Des Weiteren sind in den Kunststoffoberflächen auch die größten Facetten vermessen worden. Alle anderen untersuchten Materialien zeigen geringeren Verschleiß. Die Gruppe der Keramikrestaurationen scheint sich in Bezug auf Verschleiß dem Schmelz ähnlich zu verhalten. Amalgam zeigt gegenüber dem Schmelz und den anderen untersuchten Materialien gute Verschleißfestigkeit. Die Gruppe der Gusslegierungen sind die abrasionsfestesten dentalen Restaurationsmaterialien. Die Größe der Schlifffacetten nimmt im untersuchten Probandengut bei älteren Probanden zu, der okklusale/inzisale Verschleiß nimmt also mit steigendem Alter kontinuierlich zu. Männer zeigen deutlich größere Facetten als Frauen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bestätigen Zusammenhänge zwischen der Entstehung okkusalen Verschleißes und verwendeten dentalen Restaurationsmaterialien. Demzufolge ergibt sich die klinische Notwendigkeit, der Entstehung von Schlifffacetten durch die entsprechende Indikationsstellung, also dem richtigen Einsatz dentaler Restaurationmaterialien, entgegenzuwirken. 6. ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abb.1 3D eingescanntes Modell mit starken Schliffmarken Abb.2 Darstellung starker Schliffmarken Abb.3 3D eingescanntes Modell mit leichten Schliffmarken Abb.4 Darstellung leichter Schliffmarken Abb.5 Rechtwinkeliges Dreieck Abb.6 Gesamtaufbau des 3D Laserscanners mit den einzelnen Komponenten Abb.7 Prinzipskizze des Lichtschnittsensors Abb.8 Intensitätsverteilung der Lichtlinie auf dem CCD – Chip im Querschnitt Abb.9 Darstellung konstruktionsbedingter Achsen des 3D Scanners 7. GRAFIKVERZEICHNIS Grafik 1 Anzahl der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien im Balkendiagramm Grafik 2 Anzahl der Messstellen ohne Schlifffacette im Balkendiagramm Grafik 3 Anzahl der Schlifffacetten in den Restaurationsmaterialien ohne Schmelz im Balkendiagramm Grafik 4 Gegenüberstellung der Messstellen mit und ohne Schlifffacette in einem Material im Balkendiagramm Grafik 5 Größenverteilung der Schlifffacetten bezogen auf alle Zähne im Balkendiagramm Grafik 6 Größenverteilung der Schlifffacetten bezogen auf die verschiedenen Zahngruppen im Balkendiagramm Grafik 7 Größe der Schlifffacetten in den verschiednen Materialien in Boxplot Grafik 8 Größe der Schlifffacetten an den unterschiedlichen Zahngruppen im Boxplot Grafik 9 Größe der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien im Boxplot Grafik 10 Gesamtabschliff pro Zahn im Boxplot Grafik 11 Anzahl der Verschleißpaarungen imBalkendiagramm Grafik 12 Anzahl der Verschleißpaarungen an den Frontzähnen im Balkendiagramm Grafik 13 Anzahl der Verschleißpaarungen an den Prämolaren im Balkendiagramm Grafik 14 Anzahl der Verschleißpaarungen an den Molaren im Balkendiagramm Grafik 15 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen im Boxplot Grafik 16 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den Frontzähnen im Boxplot Grafik 17 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den Prämolaren im Boxplot Grafik 18 Größe der Schlifffacetten in den Verschleißpaarungen an den Molaren im Boxplot Grafik 19 Größenverteilung der Schlifffacetten innerhalb der Verschleißpaarungen mit Schmelzbeteiligung im Boxplot Grafik 20 Größenverteilung der Schlifffacetten innerhalb der Verschleißpaarungen ohne Schmelzbeteiligung im Boxplot Grafik 21 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren im Federbalkendiagramm Grafik 22 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren bei Männern und Frauen im Federbalkendiagramm Grafik 23 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren an den Zahngruppen im Federbalkendiagramm Grafik 24 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 59 Jahren in den verschiedenen Materialien im Federbalkendiagramm Grafik 25 Größe der Schlifffacetten im Alter von 20 bis 29 Jahren in den verschiedenen Verschleißpaarungen im Federbalkendiagramm Grafik 26 Gesamtabschliff pro Zahn im Alter von 20 bis 59 Jahren im Boxplot Grafik 27 Größe der Schlifffacetten im Boxplot, dargestellt am Zahnschema Grafik 28 Größe der Schlifffacetten bei Frauen im Boxplot, dargestellt am Zahnschema Grafik 29 Größe der Schlifffacetten bei Männern im Boxplot, dargestellt am Zahnschema Grafik 30 Größe der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien im Boxplot, im Alter von 20 bis 59 Jahren Grafik 31 Größe der Schlifffacetten in den verschiedenen Verschleißpaarungen im Boxplot, im Alter von 20 bis 59 Jahren 8. TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1 Tooth Wear Index nach Hugoson (1988) Tabelle 2 Tooth Wear Index nach Smith und Knight (1984 Tabelle 3 Formen der Zahnabnutzung nach Hickel (1993) Tabelle 4 Einteilung in Neigungswinkel – Kategorien Tabelle 5 Verschleißpaarungen Tabelle 6 Verschiedene 3-D-Oberflächmeßsysteme (Mehl 1998) Tabelle 7 Anzahl der Messstellen in den verschiedenen Materialien an den Zahngruppen Tabelle 8 Anzahl der Schlifffacetten in den verschiedenen Materialien an den Zahngruppen Tabelle 9 Kreuztabelle Material/Verschleißpaarung 9 GERÄTEVERZEICHNIS - 3D Scanner Laserscanner, Fa. Willytec/Etkon - Programm SPSS Version 11.5 - Programm R Version 2.61 Freeware /Shareware: www.r-project.org 10. LITERATURVERZEICHNIS Abe Y, Sato Y, Akagawa Y, Ohkawa S (1997) An in vitro study of high-strength resin posterior denture tooth wear. Int J Prosthodont 10(1): 28-34. Al-Omiri M K, Lamey P J, Clifford T (2006) Impact of tooth wear on daily living. Int J Prosthodont 19(6): 601-5. 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Greifswald, 16.01.09 Danksagung Mein erster Dank gilt Prof. Dr. Kordaß für die Überlassung des Arbeitsthemas, die beratende Begleitung und ermutigende Betreuung dieser Arbeit sowie für die Durchsicht und Korrektur des Manuskriptes. Weiterhin möchte ich insbesondere Herrn Schmidt aus dem Forschungslabor der Zahnklinik Greifswald für die Bereitstellung von Arbeitsplätzen und Geräten sowie seine hilfreiche Betreuung während der Durchführung des laborpraktischen Teils der Arbeit danken. Dabei gilt mein besonderer Dank auch Frau Holtfreter und Herrn Dr. Schwahn für die Einarbeitung in statistische Fragestellungen sowie ihre fortwährende Unterstützung bei Fragen und Problemen. Des Weiteren danke ich meiner Freundin Dana Bussler für die Motivation und Korrekturarbeit. Außerdem möchte ich herzlichst meiner Familie und meinen Freunden danken - sie standen mir jederzeit hilfreich zur Seite und lieferten mir während der gesamten Arbeit ermunternde Unterstützung.