o o o o o o Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Pankreatitis Akute Pankreatitis Krankheitsbild - plötzlich einsetzende Entzündung der Bauchspeicheldrüse Ursachen - Stauung von Pankreassekret und Zurückfließen von Galle in die Pankreas Æ biliäre Panlreatitis - Alkoholabusus Selten: - Stoffwechselstörungen (Hyperkalzämie, Hypertriglizeridämie) - Infektionen (Mumps, Scharlach) - Traumen - Medikamente (Diuretika) Symptome - Leitsymptom: starke, gürtelförmige Oberbauchschmerzen, die in Rücken ausstrahlen - Übelkeit/Erbrechen - geblähter Bauch mit Bauchdeckenspannung Æ "Gummibauch" - Obstipation - verminderte Darmgeräusche bis hin zum paralytischen Ileus - evtl. Fieber - Ikterus - Pleuraergüsse, Aszites - Schock- und Sepsiszeichen Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Pankreatitis Diagnostik - Sono - Ct - MRT - Blut- Urinwerte bestimmen Therapie - Unverzüglich sollte mit großzügiger intravenöser Flüssigkeitsgabe begonnen werden um drohendem Volumenmangelschock vorzubeugen - Pat. drei oder vier Tage weder Flüssigkeit trinken noch Nahrung zu sich nehmen lassen, damit Stimulierung des Pankreas durch Magensäure entfällt - Während Nulldiät parenterale Ernährung - Wichtig ist Schmerztherapie - Pankreatitis durch eingeklemmten Gallenstein ausgelöst Æ Entfernung - Veränderungen der Blutwerte mit Infusionen ausgleichen - Anzeichen für Infektion Æ Antibiotikagabe - Bei Komplikationen wie Infektionen, Zysten oder Blutungen Æ unter Umständen chirurgischer Eingriff zur Entfernung von nekrotischem Gewebe (Nekrosektomie) oder zur Entleerung von Zysten nötig - Attacke dauert gewöhnlich nur einige Tage; ist Ursache beseitigt, heilt Pankreatitis meist aus - ernstere Fälle: Pat. für drei bis vier Wochen parenteral ernähren Pflege Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Pankreatitis Überwachung: - engmaschige Kontrolle von VZ, Ausscheidung, ZVD, BZ Kontrollen - auf Anzeichen einer Infektion von ZVK und Blasenkatheter achten Schmerzen: - Ziel: Schmerzlinderung - schmerzlindernd kann Knierolle zur Entlastung der Bauchdecke wirken + Eiskrawatte auf Oberbauch lt. AVO - Analgetikagabe lt. AVO Ernährung: - Ziel: Sicherstellung von Kalorien- und Flüssigkeitszufuhr bei gleichzeitiger Gewährleistung der Nulldiät - fachgerechte Zubereitung der Infusion und Überwachung - Flüssigkeitsbilanzierung - Pflege des venösen Zugangs und der Infusionsleitungen Körperpflege - Beobachtung Haut/Schleimhaut - Soor-/Parotitisprophylaxe - Unterstützung bei Körperpflege Nach der Akutphase - Mobilisation - vorsichtiger Kostaufbau nach ermittelten Lipase- und Amylasewerten - keine Reizstoffe (Kaffee, Alkohol,…) - mehrere kleine Mahlzeiten, direkter Kostaufbau je nach Verträglichkeit - Fett zuletzt in kleinen Mengen geben - Dokumentation über Ver- bzw. Unverträglichkeiten von Medikamenten, Essen, usw. Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Pankreatitis Komplikationen - Kreislaufversagen - ANV - Ateminsuffizienz - Blutungen - Sepsis - Milzvenen- und Pfordaderthrombose - Abszesse und Pseudozysten Pflege bei akuter Pankreatitis Überwachung: - engmaschige Kontrolle von VZ, Ausscheidung, ZVD, BZ Kontrollen - auf Anzeichen einer Infektion von ZVK und Blasenkatheter achten Schmerzen: - Ziel: Schmerzlinderung - schmerzlindernd kann Knierolle zur Entlastung der Bauchdecke wirken + Eiskrawatte auf Oberbauch lt. AVO - Analgetikagabe lt. AVO Ernährung: - Ziel: Sicherstellung von Kalorien- und Flüssigkeitszufuhr bei gleichzeitiger Gewährleistung der Nulldiät - fachgerechte Zubereitung der Infusion und Überwachung - Flüssigkeitsbilanzierung - Pflege des venösen Zugangs und der Infusionsleitungen - Körperpflege - Beobachtung Haut/Schleimhaut - Soor-/Parotitisprophylaxe - Unterstützung bei Körperpflege Nach der Akutphase Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Pankreatitis - Mobilisation - vorsichtiger Kostaufbau nach ermittelten Lipase- und Amylasewerten - keine Reizstoffe (Kaffee, Alkohol,…) - mehrere kleine Mahlzeiten, direkter Kostaufbau je nach Verträglichkeit - Fett zuletzt in kleinen Mengen geben - Dokumentation über Ver- bzw. Unverträglichkeiten von Medikamenten, Essen, usw. Pflegediagnosen 00132 Schmerzen, akut 00160 Ausgewogenheit des Flüssigkeitshaushaltes Æ Bilanzierung 00004 Infektion, hohes Risiko 00163 Ernährung, Bereitschaft zur Verbesserung Æ Diät einhalten 00085 körperliche Mobilität, beeinträchtigt Æ Bettruhe 00091 Mobilität im Bett, beeinträchtigt Æ Schmerzen 00090 Transfer, beeinträchtigt Æ Schmerzen Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Alkoholkrankheit Alkoholkrankheit Definition - zahlenmäßig bedeutendste Sucht, obwohl Alkohol Teil unserer Kultur - ca. 3% der Bevölkerung in Ö = 300.000 Menschen, sehr hohe Dunkelziffer - Mortalitätsrisiko der Frau verdoppelt Æ verstoffwechselt Alkohol schlechter - Alkoholinfusion im Klinikalltag besondere Rolle Æ Verabreichung Æ Abbau von Formaldehyd möglich Æ Leber mit Infusion beschäftigt Æ nervenreizender Stoff über Niere ausgeschieden Entstehung - genaue Genese unklar Æ erbliche Veranlagung/neurbiologische Ursachen? - soziales Umfeld Æ ca. 12-13a - Krisen - multifaktorielles Geschehen Æ „Alkoholgen“ Abhängigkeitsphasen nach Jellinek - präalkoholische Phase Æ tgl. Alkohol, langsame Dosissteigerung - Prodromalphase Æ reagieren gereizt/aggressiv, leugnen Problem, psychische Abhängigkeit vorhanden, leichte Stimmungsschwankung möglich - kritische Phase Æ Verhaltensänderung und Stimmungsschwankungen, Kontrollverlust, soziale Konflikte, Gier kann entstehen - chronische Phase Æ morgendliches grobschlägiges Zittern, verlängerter Rausch (Leber länger mit Abbau beschäftigt), allg. körperlicher und geistiger Abbau - einfacher Rausch und leichter Rausch - über 1 Promille beginnt Enthemmung Pflege - Schaffung Vertrauensverhältnis - keine Schuldzuweisung und Anklage - keine Debatten über Alkoholkonsum - Förderung Selbständigkeit Æ Pat. soll Erkrankung erkennen - einheitliche Regelung und Regeln Æ kein Ausspielen - Pat. muss sich Krankheit eingestehen Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Alkoholkrankheit - bei weiterer Pflege gilt dasselbe wie beim Entzug - Alkoholkranke bei gerade zusammengebrochenem sozialen Umfeld suzidgefährdet körperliche Folgen - alkoholische Myokardiopathie, Myopathie (selten) - akute Gastritis - Ulkus-Krankheit - Speiseröhren-/Kehlkopfkrebs, Darmkrebs - RR-Veränderungen - Fettleber Æ chronische Alkohol-Hepatitis Æ Leberzirrhose - exogene Hypertrigylceridämie Æ LDL erhöht - akute Pankreatitis Æ und chron. Pankreatitis/-insuffizienz - Embryopathie Æ Einfluss während SS - ungünstige Beeinflussung Krankheitsverlauf durch Alkoholabusus Æ Infektionskrankheiten, Hormonstörungen, Gicht, DM - Mann Æ verminderter Testosteronspiegel, Hodenatrophie, Libidoverlust, Impotenz neurologische Folgen - Alkoholpolyneuropathie - hirnorganische, epileptische Krampfanfälle - Pellagra-Vit.-B2-Mangel Æ Malabsorptionsstörung im Darm; B6 Æ WernickeSyndrom Æ lebensgefährlich - alkoholtoxische Kleinhirnatrophie, Hirnatrophie - Polioenzephalopathie Wernicke Æ Wernicke-Syndrom: amnestisches Psychosyndrom aufgrund Vit-B-Mangel, Alkoholkrankheit; anterograde/retrograde Amnesie, lebensbedrohlicher Zustand psychiatrische Folgen Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Alkoholkrankheit - alkoholtoxische Wesensveränderung - andere Alkoholpsychosen, Sucht und Psychose - Gefährdung partnerschaftlicher Beziehungen Æ Eifersuchtswahn - Vernachlässigung der Kinder, zunehmende Bindungslosigkeit Æ Sucht = Zentrum - Gefährdung des Arbeitsplatzes mit Gefahr sozialen Abstiegs Æ Obdachlosigkeit - erhöhte Unfallgefährdung Æ Verlust Führerschein - Vermögenseinbußen - Delinquenz mit straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen Æ Beschaffungskriminalität, Schadensersatzforderung Behandlung - akute Entgiftungsphase - Langzeittherapie über 3-9 Monate - Psycho-Sozialtherapie - SHG Æ AA Alkoholentzug Prädelir - einige d bis Wochen Æ bei leichtem Entzug, ansosnten rascher Übergang in Delir - mit Fieber, Schweißausbrüche, Durchfall, Erbrechen, Kurzatmigkeit, Tachykardie, Hypertonie, Gleichgewichtsstörungen, generalisierte Grand-Mal-Anfälle Alkoholdelir (delirium tremens) - 3-6d nach Ende der Alkoholzufuhr - örtlich und zeitlich desorientiert - szenenhafte, vorwiegend visuelle Trugwahrnehmungen/Hallus (i.d.R. kleine ekelige Tiere) - Unruhe und Schlafstörung - grobschlägiger Tremor - Wechsel von Angst und Euphorie Æ Eigengefahr Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Alkoholkrankheit Behandlung - Intensivbehandlung und ÜBW Æ Monitoring - parenterale Ernährung mit Flüssigkeits- und Elytsubstitution o bis zu 5l Flüssigkeit erforderlich o hfgste Elytstörung Hypokaliämie Æ Herz! - Vitamin-B-Komplex Æ Pellagra, Wernicke - Antiepileptika und Tranquilizer Æ sollen Entzug dämpfen Æ Atemdepression?! - evtl. Laktulose Æ bindet Ammoniak Æ Resorption und Gefahr für Hirn verringert - engmaschige VZ-Ko Pflege - Beobachtung/Doku - hohe med. Dosen Æ VZ-Ko - Gefahr Atemdepression Æ Sauerstoffsättigung - Flüssigkeitsbilanz - Sitzwache/Selbstgefährdung durch motorische Unruhe - Sturzgefahr Æ motorische Unruhe, Dyskinesien Æ Begleitung zur Toilette - behinderte Nahrungsaufnahme Æ im akuten Delir kaum möglich Æ Aspirationsgefahr - Bewusstseinsstörung, Orientierungsstörung Æ Vigilanzko Æ Wernicke?! - Hallus, illusionäres Verkennen - Mundtrockenheit Æ Soorgefahr - Fieber - Infektionsanfälligkeit Æ verzögerte Heilung - Inkontinenz Æ DK? - alle Prophylaxen! - Lebensbedrohung durch veg. Entgleisung Æ Herz-/Kreislaufprobleme - Überempfindlichkeit gegen Außenreize Æ fördern Hallus - Krampfanfälle - Blutungsgefahr durch Varizen oder Ulzera Nachbetreuung - Appetitlosigkeit/Unverträglichkeit gewisser Speisen Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Alkoholkrankheit - Hilfe bei ATLs Æ allgemeine Schwäche - grobschlägiger Tremor - Abhängigkeit - Motivation Æ SHG - Ko Therapieplan - Zukunftsperspektiven/Wiedereingliederung Æ Langzeiterfolg 40-60% Pflegediagnosen 00063 Familienprozess, verändert (alkoholismusbedingt) 00052 soziale Interaktion, beeinträchtigt 00053 soziale Isolation 00037 Vergiftung, hohes Risiko 00150 Suizid, hohes Risiko 00130 Denkprozess, verändert 00131 Gedächtnis, beeinträchtigt Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Angina pectoris Angina Pectoris (A.p.) Krankheitsbild - Verengung der Koronararterien Æ Unterversorgung des Herzmuskels mit O2 - Stabile A.p. Æ Schmerzen in Aktivität, z.B.: Treppensteigen (Schmerzen lassen durch eigene Therapiemaßnahmen bzw. bei Ruhe nach) - Instabile A.p. Æ Schmerzen bereits in Ruhe - Crescendo A.p. Æ Anfallsdauer, Anfallshäufigkeit und Schmerzintensität nehmen rasch zu Symptome - Symptome wie MCI: o 66% plötzlich auftretenden, retrosternalen Schmerz, starkes Engegefühl in Brust, Todesangst und Unruhe o Schmerz kann in Arme, Bauch, zwischen Schulterblätter oder in Unterkiefer ausstrahlen o Übelkeit und Erbrechen o Blasse, fahl-graue Gesichtsfarbe o Schweiß (KKK), meist auf Stirn und Oberlippe o Durch Todesangst verzerrter Gesichtsausdruck o Dyspnoe o Plötzlicher Kreislaufzusammenbruch, ggf. mit Bewusstlosigkeit und kardiogenem Schock - Symptome verschwinden durch Nitrolingual- bzw. Sauerstoffverabreichung Wichtigste Diagnostik, Befunde, Laborparameter - Bei schwerem A.p. muss Herzinfarkt mittels vermehrter Ruhe-EKG’s und Abnahme der Herzenzyme ausgeschlossen werden Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Angina pectoris - Bei Ausschluss eines MCIs, werden Funktionsdiagnostiken durchgeführt Æ Belastungs-EKG, Myokardszinti, Echokardiografie, CAG - Evtl. überprüfen der Blutfettwerte Æ Hypercholesterämie Therapie der A.p. - Ziel ist es, Herzmuskel vermehrt mit Sauerstoff zu versorgen - Vermeiden von Aufregung und Ermöglichen von körperlicher Ruhe Nitroglycerinspray® Wirkstoff: - Glyceroltrinitrat Wirkung: - Vasodilatator mit raschem Wirkungseintritt Anwendung: - Akuter Angina pectoris-Anfall - Notfallbehandlung bei akutem Lungenödem - Spasmen des Magen/Darm-Traktes Nebenwirkungen: - Kopfschmerz - Gesichtsröte - Orthostase - Erbrechen - selten Kollaps - starker Blutdruckabfall (verstärkte Angina pectoris-Symptomatik) - leichtes Brennen auf der Zunge ThromboASS® Wirkstoff: - Acetylsalicylsäure Wirkung: - Hemmung der Thromboxan A2-Synthese in Thrombozyten Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Angina pectoris - Durch Anwendung als magensaftresistente Filmtabletten werden gastrointestinalen Nebenwirkungen von ASS reduziert - neue klinische Studien zeigen, dass ASS schon in sehr niedrigen Dosen antithrombotisch wirkt Anwendung: - Verminderung Herzinfarktrisikos bei Patienten mit Angina pectoris - Rezidivprophylaxe nach Herzinfarkt - Sekundärprophylaxe nach transistorischen ischämischen Attacken (TIA) und Apoplexie Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure, andere Salicylate oder verwandte Stoffe - Magen- und Darmulcera - hämorrhagische Diathese, Thrombozytopenie, Hämophilie - Niereninsuffizienz und Oxalurie (Ausscheidung von Oxalsäure mit dem Harn) Nebenwirkung: - Magen/Darm (bis Blutungen) - Asthma - Thrombozytopenie - Leber-, Nierenschäden - in hohen Dosen Schwindel, Tinnitus, Ulcera, vereinzelt Reye-Syndrom bei Kindern und Jugendlichen Wechselwirkung: - Verstärkt: Gerinnungshemmer, Antiphlogistika - Erhöhtes Magen/Darm-Blutungsrisiko mit Glukokortikoiden oder Alkohol - Abgeschwächt: Spironolacton, Furosemid, Blutdrucksenker - Erhöhte ASS-Dosis bei Einnahme von Antacida, H2-Blockern, Anticholinergika notwendig - Vorsicht bei Asthma, Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel, Magen/DarmBeschwerden, Leber-, Nierenschäden Æ bei Langzeitgabe Nierenkontrolle Heparin® Wirkstoff: Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Angina pectoris - Heparin Wirkung: - Hochgereinigtes Heparin mit an mehreren Stellen des Gerinnungssystems angreifender, gerinnungshemmender Wirkungen - an das Vorhandensein des Heparin-Cofaktors Antithrombin III gebunden Anwendung: - Lungenembolie und tiefe Venenthrombose - Verbrauchskoagulopathie - extrakorporaler Kreislauf - Anschlußantikoagulierung nach Fibrinolyse - Herzinfarkt: Reinfarktprophylaxe und Therapie des drohenden Infarktes - Thromboseprophylaxe bei Operationen an Gefäßen Kontraindikation: - Heparinallergie - Überempfindlichkeit gegen Chlorbutanol - hämorrhagische Diathesen (z.B. Haemophilie, Purpura, Thrombozytopenie) - Blutungen im Gastrointestinaltrakt, in der Lunge oder der Niere - akute intracranielle Blutungen - aktive Tuberkulose - unkontrollierte schwere Hypertonie - drohender Abortus Nebenwirkung: - Organblutungen - Haut- und Schleimhautblutungen - lokale Hämatome - Thrombopenie (White-Clot-Syndrom) - reversible Osteoporose Pflege bei A.p Patienten - Patienten helfen Bettruhe einzuhalten, ebenso Patienten in ATL’s unterstützen und für Prophylaxen sorgen, auch Obstipationsprophylaxe! - Patienten lt. AVO mobilisieren Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Angina pectoris - Patienten vor Kälte schützen Æ kann neuen Anfall auslösen - Blähende Speisen vermeiden Æ Zwerchfellhochstand bei Blähungen verstärkt Herzbeschwerden - Beratungsrolle einnehmen Æ Rauchen, offener Umgang mit Ängsten, Selbsthilfegruppen (evtl. Miteinbeziehen von Angehörigen) Pflegediagnosen Wissensdefizit 00011 Verstopfung/00015 Verstopfung, hohes Risiko Æ Prophylaxe 00132 Schmerzen, akut 00040 Inaktivitätssyndrom, hohes Risiko Æ Bettruhe 00108 Selbstpflegedefizit (Waschen/Sauberhalten) Æ Bettruhe 00109 Selbstpflegedefizit (Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung) Æ Bettruhe 00110 Selbstpflegedefizit(Ausscheidung) Æ Bettruhe Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apallisches Syndrom Apallisches Syndrom Krankheitsbild - (= coma vigile, Wachkoma, persistierender, vegetativer Zustand) - Apallisches Syndrom „ohne Hirnmantel“ beschreibt die Trennung von Hirnstamm und Großhirnrinde. Die Verbindung dieser Regionen des Gehirns sind gestört. (funktionelle Entkoppelung der Großhirnrinde von Hirnstamm) - Ursachen o traumatisch bedingt: Schädel-Hirn-Trauma o nicht traumatisch bedingt: Hypoxie, Infektionen, Gehirntumore, längerfristige Minderversorgung Symptome lt. ANA - Spontanatmung - Schlaf- Wachrhythmus - Geöffnete Augen - Kein Fixieren - Keine sinnvolle Reaktion auf Reize - Keine eigene Kontakaufnahme zur Umwelt - Vegetative Symptomatik: Schwitzen, Muskeltonus, AF, Puls Der Unterschied zwischen Apallsichen Syndrom und Koma ist, dass der Koma-Patient keinen Schlaf- Wach- Rhythmus hat. Remissionsstadien Apallisches Syndrom - wach, offene Augen - kein Bewusstseininhalt - keine emotionale Reaktion - starrer gerader Blick Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apallisches Syndrom - Unfähigkeit zu sprechen Primitiv motorische Phase - schwitzen, ängstlicher Blick - Wachphasen orientieren sich langsam an den Tageszeiten - Blickkontakt, jedoch ohne Erkennen - Psychomotorische Unruhe (Zähne knirschen) - Möglichkeit zum Esstraining Phase des Nachgreifens - optisches Fixieren - orale Phase - emotionale Reaktion (Lächeln, …) - Entspannung nimmt zu, Tonus sinkt minimal Klüver Bucy Phase - Hypersexualität - Allgemeine Enthemmung (Emotional, verbal) - Gute Rumpf- und Kopfkontrolle - Zunehmend Einfluss der Sprache - Verbesserte Koordination Korsakow Phase - Bewusstwerden der eigenen Situation (Thalamus) - Erwachen des Gefühlslebens (limbisches System) - Aufbau der Sprache - Orientierungsphase - Freies Gehen möglich - Suizidgefahr organisches Psychosyndrom - Meist eine Mischung aus Stadium 4 und 5 Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apallisches Syndrom Defektstadium Æ endgültiges motorisches Stadium - Paresen, koordinationsstörungen - Sprach- und Sprechstörungen - Motorische hyperakiv Integrationsstadium - Pat hat seine Defekte ins Alltagsleben eingebaut und akzeptiert Diagnostik - Cerebrale Computertomographie(CCT) wegen Raumforderung, Blutung - MRT - EEG- Ausschluss über Hirnaktivitäten Behandlung Primäres ZielÆ Risikofaktoren ausschalten, d.h. die Funktionstüchtigkeit des Bewegungsapparates sollte erhalten bleiben. PROPHYLAXEN. Tonusreguliereung Der pathologische Muskeltonus (Spastik) ist die Grundlage für Kontrakturen, deshalb Kontrakturprohylaxe und medikamentöse Tonusreguliereung. Medikamente Lioresal®, Baclofen®pumpe- in Bauchraum implantiert, Leitung ins Rückenmark Lioresal® Wirkstoff: - Baclofen Wirkung: - Baclofen ist ein Derivat der DŽ-Aminobuttersäure (Gaba) - Lioresal ist ein hochwirksames Antispastikum mit spinalem Angriffspunkt. Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apallisches Syndrom - Baclofen dämpft die mono- und polysynaptische Reflexübertragung, wahrscheinlich über Stimulierung der GabaB-Rezeptoren Æ hemmt Freisetzung exzitatorisch wirkenden Aminosäuren Glutamat und Aspartat - neuromuskuläre Reizübertragung wird durch Baclofen nicht beeinflusst Anwendung: - Spasmen der Skelettmuskulatur - multipler Sklerose oder bei Rückenmarkserkrankungen Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen Baclofen - Vorsicht bei Magen/Darm-Ulzera, zerebrovaskulären Erkrankungen, Lungen-, Leber-, Nierenschäden, Psychosen, Blasenstörungen. - Ampullen nicht i.v., i.m., s.c. oder epidural Nebenwirkung: - Schläfrigkeit/Somnolenz - Kopfschmerzen - Muskelhypotonie - Schwindel/Benommenheit - Krampfanfälle - Parästhesien - Akkomodationsstörungen/verschwommenes Sehen/Diplopie - undeutliches Sprechen - Lethargie - Asthenie - Atemdepression Wechselwirkung: - ZNS-Dämpfer - Alkohol (verstärkt sedierend) - Blutdrucksenkung verstärkt - Levodopa + Carbidopa (Konfusionen) - Bei abrupten Absetzen Psychosen, Rebound-Phänomen Æ Dosis daher stufenweise über 1-2 Wochen ausschleichen - Kontrollen: Leber, Blutzucker. Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apallisches Syndrom Pflege nach Erfahrungswerten - Arbeiten nach den Grundsätzen der Kinesthätik (Lagerungen) - Wahrnehmungsförderung und Tonusregulierung mittels Elementen aus der Basalen Stimulation. (z.B. Elektrorasierer- vibratorisch, Kornährenübungvestibulär, Basale Stimulation- somatisch- AF, HF, P , Muskeltonus sinken) o Alle Prophylaxen o Tracheostomapflege o PEG- Pflege o Pflege von Patienten mit Spastik o LIN.. Lagerung in Neutralstellung - Therapien: o Hippotherapie o Lokomat Pflegediagnosen 00085 körperliche Mobilität im Bett beeinträchtigt 00004 Infektion hohes Risiko 00047 Hautschädigung hohes Risiko 00102 Selbstpflegedefizit – Essen/Trinken 00108 Selbstfürsorgedefizit (Waschen/Sauberhalten) 00109 Selbstpflegedefizit (Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung) 00110 Selbstpflegedefizit (Ausscheiden) 00051 Kommunikation, verbal, beeinträchtigt 00039 Aspiration, hohes Risiko Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex Apoplex = Schlaganfall, complete stroke, cerebraler Insult Jeder Schlaganfall ist ein Notfall! Krankheitsbild häufigste Ursache zentral neurologischer Ausfälle sind Durchblutungsstörungen im Gehirn Hirninfarkt (85%)- cerebrale Ischämie durch: o Thromboemolien der Hirngefäße o Kardiogene Embolien o Vaskulitiden o Hirnvenen- und Sinusthrombose Vaskuläre Hirnblutung (5%) o hypertensive Massenblutung o intracerebrales Hämatom (ICH) o Gefäßwandschäden o Subarachnoidalblutung Risikofaktoren o art. Hypertonie o höheres Lebensalter o DM o Nikotinabusus o Hyperlipidämie Hirninfarkt Mikroangiopathie o lakunäre Infarkte (kleine Gefäße): ischämischer Infarkt nach Verschluss von Endarterien (meist durch chronisches art. Hypertonie) Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex o subcorticale arteriosklerotische Encephalopathie mit Schwindel, Demenz, Harninko, apraktische Gangstörung Makroangiopathie o thromboembolisch und hämodynamisch (A. media/anterior/posterior) Lokalisation vorderer Kreislauf- Ischämien im Carotis- Stromgebiet o A. carotis interna links und rechts (a. cerebri media und a. cerebri anterior hinterer Kreislauf- Vertebralis- Basiliaris- Stromgebiet o Hirnstamm, Kleinhirn, Teile des Occzipitallappens, a. vertebralis links und rechts münden in die a. basiliaris und diese teilt sich in die a. cerebri posterior Arten der Infarkte Hirninfarkt Hirnstamminfarkt (Hirnnerven sind betroffen) Kleinhirninfarkt Intracerebrales Hämatom (ICH) = Einblutung ins Hirnparenchym Ursache: Hypertonie, Artero- venöse Malformation (Aneurysmarutur), Antikoagulationstherapie, Einblutung eines Gehirntumors Prognose: hängt von Lokalisation und Größe der Blutung ab Symptomatik: akut- einsetzender neurologischer Ausfall, akute Hirndrucksymptomatik (Übelkeit, schwallartiges Erbrechen, RR_ Anstieg, Somnolenz Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex Subarachnoidalblutung = Einblutung in den Subarachnoidalraum (=Liquorraum, Raum zwischen arachnoidea und Pia mater) Ursache: Aneurysmablutung, Hypertone Blutung, zerebrales Angiom (geschwulstartige Neubildung), traumatische Ursachen (SHT), Hirntumor Symptomatik: akut einsetzende Kopfschmerzen, meningeale Reizzeichen (Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Bewusstseinsstörung, vegetative Symptomatik), epileptische Anfälle, Hirnnervenausfälle Symptome Die Symptome setzen schlagartig ein, sind fortschreitend und bilden sich teilweise oder nicht zurück. a. cerebri anterior (ACA): Kontralaterale, schlaffe, später spastische beinbetonte Hemiparese, häufig mit Harninko a. cerebri media (ACM): kontralateral, brachiofaszial betonte Hemiparese. Zentrale Halbseitenlähmung mit Beugespastik im Arm und Streckspastik im Bein, Aphasie (Sprachstärung), Apraxie (Planungs- und Handlungsstörung, Hemihypästhesie (halbseitige Empfindungsstörung), Hemianopsie (Sehstörung) a. cerebri posterior (ACP)= Hirnstamminfarkt; Hemihypästhesie, Hemianopsie, Drehschwindel, Nystagmus, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schluck- und Sprechstörungen, Drop- Attacks (plötzliches Hinfallen) Komplikation Bei kompletten Basiliarisverschluss- Locked-in Syndrom Æ „EingeschlossenEingesperrt sein“ im eigenen Körper, Tetraplegie (Lähmung der Extremitäten), Anarthrie (Unfähigkeit zu sprechen und zu schlucken) durch Unterbrechung der kortikospinalen Bahnen durch eine Brückenschädigung (Hirnstamm) a. basiliaris Locked- in Syndrom Pat sind bei vollem Bewusstsein, Sensibilität ist erhalten, vertikale Blickbewegungen; zu Beinn häufig im Koma, dann oft dem Wachkoma zugeordnet. Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex Diagnose: EEG Symptome des Kleinhirninfarkts Drehschwindel Erbrechen Heiserkeit Nystagmus Trigeminusparese( V. Hirnnerv- Augen-, Ober- und Unterkieferast, motorische und sensible Versorgung) Schmerz- und Temperaturempfindungsstörungen Bei allen Ausfällen kann es zusätzlich noch zu folgenden Veränderungen kommen: Psychische Auffälligkeiten Bewusstseinsveränderungen hinsichtlich Vigilanz und Kognition Schlaganfall Körperliche Defizite Wahrnehmungsstörungen Kognitive Störungen (Denkprozesse, Schreiben, Sprechen) Veränderungen im emotionalen Bereich Verlauf/ Vorboten TIA tranisente ischämische Attacke: dauert wenige Minuten bis max. 24 Stunden, reversible neurologische Ausfälle, Rezdivneigung o Ursachen: Hyper- Hypotonie, Minderdurchblutung der Gefäße durch Stenosen, Mikroembolien o Symptome: o Vorderer Kreislauf (Carotisstromgebiet)Æ Mobilitäts- und Sensibilitätund Sprachstörungen; Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex o Hinterer Kreislauf (vertebro- basiliärer Kreislauf) Æ Schwindel, Ataxie, Diplopie (Doppelbilder), Dysarthrie (Sprechstörung), verschwommenes Sehen Vorbote kann auch PRIND = prolongiertes, reversibles, neurologisches Defizit Æ neurologische Ausfälle dauern zwischen 24 Std. und 3 Wochen- reversibel Hirninfarkt Befunde, Diagnostik und Laborparameter Hirninfarkt RR, EKG CCT, Neuro Sono Stroke Labor: BSG, BZTP, HBa1c, Gerinnung, Lipide, Schilddrüsenparameter ICH CCT, CTA (CT + AngiographieÆ schauen ob Blutung homogen oder diffus ist, homogen kann abgesaugt werden) MRT – alter der Blutung Angiographie SAB CCT Liquorpunktion Angiographie Therapie Hirninfarkt systemische Lsyetherapie o Inidkation: frische hemisphärale Ischämien mit anhaltendem neurologischem Defizit; Beginn der Lyse max. 3 Std. nach Schlaganfall; Alter 18- 88 Jahre; CT ohne relevante Ischämiezeichen Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex o KI: SHT, OP, Blutungen, Hypertonie, INR > 1,7, Thrombopenie Symptomatische Therapie o RR- Einstellung o Temp- Kontrolle o BZ- Einstellung o Hämatokrit- Senkung o Einstellung der Risikofaktoren o Logo-, Ergo- und Physiotherapie Primärprophylaxe bei asymptomatischer Stenose der a. cerebri interna: Kontrolle der RF und Statingabe (Simvastatin, Lescol) Sekundärprophylaxe (nach stattgefundenem Infarkt): Einstellung des RR, Lipidstoffwechsel, DM, Antikoagulation ICH RR- Einstellung, Anfallsprophylaxe Analgesierung Low- Dose Heparin (Lovenox), ev. Ventrikeldrainage (bei großer Blutung wegen Druck) Hirndruckbehandlung, offene Op SAB RR- Einstellung Anfallsprophylaxe Operative Eingriffe bei vorliegendem Aneurysma (Clipping- Abindung, Coiling, Verschluss des aneurysmatischen Gefäßes) Komplikationen Hirninfrakt hämorrhagische Tranformierung (Weichteilgewebe stirbt ab) ischämsiches Hirnödem Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex symptomatische Epilepsie Schluck- und Atemstörungen Akuter Okklusionshydrozephalus Pneumonie, Dekubitus SAB Nachblutung Hydrozephalus Spasmen der Gefäße Epileptische Anfälle Pflegeprozess Hirninfarkt Ein Schlaganfall bedeutet für den betroffenen Menschen mit vielen Defiziten gleichzeitig zurechtkommen zu müssen. Deshalb ist ein wesentliches Prinzip in der Betreuung von Insultpatienten Æ Genügend Zeit geben um die Inputs verarbeiten zu können. Ziele Erreichen der größtmöglichen Selbstständigkeit Hilfe zur Selbsthilfe Fördernde Maßnahmen einsetzen Interdisziplinäre Zusammenarbeit Begünstigende Faktoren rascher Therapiebeginn Compliance und Kooperation des Pat Intaktes soziales Umfeld Gute Zusammenarbeit im therapeutischen Team Pflege Æ Überwachung Bewusstseinlage- Hrindruckanstieg Herz- Kreislauftätigkeit Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex BZ- Einstellung (ideal <200mg%): bei Ischämie kommt es zur Glykolyse, die Glukose wird zu Laktat umgewandelt Æ Laktatazidose führt zur Zellschädigung Temp. Gerinnung Kontrolle des FLüssigkeitshausahltes Mobilisation lt. AVO Wahrnehmungsstörungen in der Akutphase Verwirrtheit und hohe Sturzgefahr, deshalb engmaschige Beobachtung Pflegediagnosen Risikodiagnosen: Thrombose, Hautdefekt, Aspiration, Pneumonie 00051 Kommunikation, verbal, beeinträchtigt 00085 körperliche Mobilität im Bett beeinträchtigt 00102 Selbstpflegedefizit – Essen/Trinken 00108 Selbstfürsorgedefizit (Waschen/Sauberhalten) 00109 Selbstpflegedefizit (Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung) 00110 Selbstpflegedefizit (Ausscheiden) 00123 halbseitige Vernachlässigung (Neglect) 00155 Sturz, hohes Risiko 00038 Verletzung, hohes Risiko 00053 soziale Isolation Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen arterielle Durchblutungsstörungen Krankheitsbild – periphere arterielle Verschlusskrankheit (paVk) - langsam entwickelnde, chronische Lumeneinengung der Aorta und Extremitätenarterien - führt zum Verschluss bzw. Verlegung des Lumens Æ Durchblutungsstörungen - an Carotisgabel, Koronararterien, Femoralisgabel, A. tibialis, Aortenbifurkation paVk Einteilung nach Fontaine - Stadium 1 Æ Beschwerdefreiheit bei nachweisbarer Stenose - Stadium 2 Æ Belastungsschmerzen - Stadium 2a Æ schmerzfreie Gehstrecke > 200m - Stadium 2b Æ schmerzfreie Gehstrecke < 200m - Stadium 3 Æ Ruheschmerz - Stadium 4 Æ Nekrose, Gangrän, Ulkus Risikofaktoren - Alter, Geschlecht, fam. Disposition - Rauchen, Stress - Hypertonie - DM, Adipositas, Fettstoffwechselstörungen, Bewegungsmangel Symptome Abhängig von der Lokalisation und vom Schweregrad - verminderte bzw. fehlende Fußpulse - Missempfinden Æ Kribbeln, Paresen, Kältegefühl - Blässe, livide Verfärbung der Extremitäten - Blässe bei Hochlagerung - Parästhesien - Ischämischer Ruheschmerz - Gewebsuntergang Ulcus cruris Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen Diagnostik, Befunde, Laborparameter - Anamnese - Inspektion (Hautfarbe, Stoffwechselzustand) - Palpation Æ Fußpulse und Temp. - Auskultation Æ Strömungsgeräusche - Gehtest Æ Ermittlung der Gehstrecke - Angiographie Æ Darstellung von Arterien mittels KM - Ratschow-Lagerungsprobe Æ Beine 90° Winkel anheben, über 2min. Sprunggelenksbewegungen machen Æ hinsetzen und Beine baumeln lassen Æ Warten auf Füllung der Beine - Oszillographie Æ Pulswellenaufzeichnung in Extremitäten (A. dorsalis pedis, A. tibialis,) - Doppler Ultraschall Æ Durchflussmessung - Thermographie Æ Temperaturverteilung Therapie - Konservativ Æ Beratung und Minimierung der RF, Gehtraining und Sporttherapie zur Förderung der Kollateralen - Medikamentöse Therapie Æ Thrombozytenaggregationshemmer Aspirin® Wirkstoff: - Acetylsalizylsäure Wirkung: - analgetisch, antipyretisch, antiphlogistisch Anwendung: - Akut-Brausetabletten Æ Symptomatische Behandlung von Kopfschmerzen - Kautabletten/Tabletten Æ Linderung Schmerzen verschiedener Art wie z.B. Kopfund Zahnschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen, Gelenksschmerzen im Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen Rahmen des rheumatischen Formenkreisen, Regelschmerzen, Schmerzen und Fieber bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten - Complex-Granulat Æ Symptomatische Behandlung von Nasenschleimhautschwellungen mit erkältungsbedingten Schmerzen und Fieber Kontraindikation: - Magen-Darm-Ulzera - Hämorrhagische Diathese - Überempfindlichkeit gegen ASS, andere Salicylate oder gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels - Asthma in der Vorgeschichte - Schwere Leber-/Niereninsuffizienz, schwere dekompensierten Herzinsuffizienz - Schwangerschaft: teratogene Effekte und Stillperiode, Abbauprodukt in geringen Mengen Übergang in die Muttermilch Nebenwirkungen: - Magen- Darm Blutungen - Ulzera - Überempfindlichkeit - Blutungen Wechselwirkungen: verstärken/erhöhen: - Wirkung von Antikoagulantien - Wirkung von Thrombozytenaggregationshemmern (z.B. Ticlopidin) - Risiko Magen-Darm-Blutung bei gleichzeitiger Einnahme mit systemischen Kortikoiden oder Alkohol - Digoxin-Plasmakonzentrationen - Wirkung und Nebenwirkungen von nichtsteroidaler Antiphlogistika - Wirkung von Antidiabetika - Wirkung und Nebenwirkungen von Methotrexat - Wirkung von Valproinsäure abschwächen: - Aldosteronantagonisten und Schleifendiuretika - Antihypertensiva - Urikosurika Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen ThromboAss® Wirkstoff: - Acetylsalicylsäure Wirkung: - antithrombotisch Anwendung: - Verminderung des Herzinfarktrisikos bei Patienten mit Angina pectoris - Rezidivprophylaxe nach Herzinfarkt - Sekundärprophylaxe nach TIA und Apoplexie Kontraindikation/Nebenwirkung/Wechselwirkung: - siehe Aspirin® Lovenox® Wirkstoff: - Enoxaparin-Na (niedermolekulares Heparin-Na) Wirkung: - antithrombotisches Mittel, Gruppe Heparine - selektive Beeinflussung des Gerinnungsablaufes Æ Hemmwirkung gegenüber Faktor Xa, geringe Wirkung gegen IIa - zusätzlich schwach antikoagulierend/thrombolytisch Anwendung: - Prophylaxe thromboembolischer Komplikationen von Pat. mit mittlerem Risiko - instabile Angina pectoris, nicht-transmuraler MCI - Antikoagulation bei Hämodialyse und –filtration Kontraindikation: - hämorrhagische Diathese - hämorrhagischer Insult - akute, intrakranielle Blutung - OP am ZNS, sowie am Auge - Blutung im GIT - Blutung in Leber, akute Tuberkulose Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen - Erkrankung oder Blutung der Niere und ableitenden Harnwege - unkontrollierte, schwere Hypertonie Nebenwirkung: - Organ-, Haut-, Schleimhautblutung - Kopfschmerzen - Erbrechen - Blutdruckanstieg - reversible Osteoporose und Alopezie - Überempfindlichkeit Æ bis anaphylaktischer Schock - Thrombopenie Æ selten! Heparin® Wirkstoff: - Heparin Wirkung: - Hochgereinigtes Heparin mit an mehreren Stellen des Gerinnungssystems angreifender, gerinnungshemmender Wirkungen - an das Vorhandensein des Heparin-Cofaktors Antithrombin III gebunden Anwendung: - Lungenembolie und tiefe Venenthrombose - Verbrauchskoagulopathie - extrakorporaler Kreislauf - Anschlußantikoagulierung nach Fibrinolyse - Herzinfarkt: Reinfarktprophylaxe und Therapie des drohenden Infarktes - Thromboseprophylaxe bei Operationen an Gefäßen Kontraindikation: - Heparinallergie - Überempfindlichkeit gegen Chlorbutanol - hämorrhagische Diathesen (z.B. Haemophilie, Purpura, Thrombozytopenie) - Blutungen im Gastrointestinaltrakt, in der Lunge oder der Niere - akute intracranielle Blutungen - aktive Tuberkulose Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen - unkontrollierte schwere Hypertonie - drohender Abortus Nebenwirkung: - Organblutungen - Haut- und Schleimhautblutungen - lokale Hämatome - Thrombopenie (White-Clot-Syndrom) - reversible Osteoporose Sintrom® = Acenocoumarol Wirkung: - Vitamin-K-Antagonist - gerinnungshemmend Anwendung: - Therapie und Prophylaxe thromboembolische Erkrankung Kontraindikation: - SS - Pat., wo Kooperation unmöglich - hämorrhagische Diathese, pathologische BB-Veränderung - Anwendung kurz vor und nach chirurgischen Eingriffen - GIT-Ulcera/-Blutungen - Blutungen Urogenitaltrakt Nebenwirkung: - Blutung, v.a. GIT Æ Melaena, Gehirn, Urogenitaltrakt Æ Makro-/Mikrohämaturie, Uterus Æ Metro- und Menorrhagie, Leber- und Gallenblase Æ Hämobilie, Auge Marcumar® = Phenprocoumon Wirkung: - der Gruppe der Cumarine angehörig - Vitamin-K-Antagonist Æ wirkt also auf Gerinnungskaskade, indem Vitamin-K verdrängt wird - wirkt erst ab 1-2d, wobei maximale Gerinnungshemmung nach 2-3d einsetzt Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen Anwendung: - Thromboseprophylaxe - Thrombose - Embolie - MCI Kontraindikation: - Erkrankungen mit erhöhter Blutungsbereitschaft Æ hämorrhagische Diathese - Leberparenchymerkrankung - manifeste NI - schwere Thrombozytopenie - Hypertonie (>200/105mmHg) - Erkrankungen mit V.a. Läsion des Gefäßsystems Æ Ulzera im GIT, Apoplexie, Traumen oder chirurgische Eignriffe am ZNS, Retinopathien, Hirnarterienaneurysma Nebenwirkung: - Mikrohämaturie - Zahnfleischbluten - Nasenbluten - Hämatome nach Verletzung und Blutung aus GIT - NICHT abrupt absetzen Æ Hyperkoagulabilität Æ Thrombosen Verbesserung der Fließgeschwindigkeit des Blutes: Aspirin, Mexalen, Novalgin - Chirurgische Therapie o PTA Æ perkutane transluminale Angioplastie; Stentarten: radioaktive stents – Stent aus Stahl, Legierungselemente werden aktiviert Æ vermindert überschießendes Zellwachstum der Innenhaut der Blutgefäße Æ verringert Gefahr Restonisierung; drug eluting stents – mit Medikamente beschichtet, z.B. Glukokortikoide/Zytostatika Æ hemmen Zellneubildung; bare metal stent – unbeschichtet, „nur“ zur Offenhaltung des Gefäßes; Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen healing stent – mit Antikörpern beschichet Æ locken einwachsende Zellen der Gefäßwand an Æ schnellere Bedeckung Æ Thromboserisiko sinkt) o TEA- thrombendarterektomie Æ Arteriosklerotisch, stenosierendes Material aus Gefäß geschält Æ Gefahr: Perforation o Embolektomie Æ Gerinnsel mit Ballonkatheter herausgezogen Æ Gefäß kann wegen Sog kollabieren o Bypass Æ Gefäßabschnitt mit Vene überbrückt, V. saphena magna (Bein und Herz), Kunststoff bei größeren Gefäßen; Vorraussetzung distal der Engstelle ausreichende Blutversorgung o Laserangioplastik o Interponat- Ersatzgefäß o Sympathektomie Æ teilweise oder vollständige Ausschaltung des Sympathikus Grenzstranges Æ Weitstellung Gefäße Æ Komplikationen: Potenzstörungen, vermehrte Schweißsekretion o Patch- Plastik Æ Flicken eines Gefäßtraumas mittels Kunststoff o Amputation bei Stadium 4 Komplikationen - Blutungen, Hämatombildung - Thrombose, Embolie - Nierenschädigung, KM- Allergie - Chronische Lumeneingengung - Aneurysmabildung - Minderdurchblutung von Niere, Augen, Beine - Amputation - Wundheilungsstörungen Pflege Stadium 1 Æ Aufklärung und Information Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen Stadium 2 Æ Gefäßtraining zur Ausbildung von Umgehungskreisläufen Stadium 3, 4: - Beintieflagerung Æ Beine aus Bett hängen lassenÆ Durchblutung steigt - Hitze/Kälte meidenÆ Minderdurchblutung - Keine Kompression der Beine - Wattepatschen, Wollsocken zum Warmhalten - Schutz vor Druck Æ richtiges Schuhwerk - Regelmäßige Bein-Ko, Haut und Fußpflege - Aseptische Versorgung der Wunden - Med. Behandlung der RF Krankheitsbild – akuter Arterienverschluss Ursachen: - Embolie - Folge der paVk Symptome - Pain Æ plötzlich einsetzender Schmerz - Pulselessness Æ Pulslosigkeit distal - Paleness Æ Blässe, Kälte - Paresthesia Æ Gefühls-, Sensibilitätstörungen - Paralysia Æ Bewegungsstörung, Bewegungseinschränkung - Prostation Æ Schock, Erschöpfungszustand Diagnostik - Duplex - Inspektion - Pukstastung Marlene Weißensteiner Seite 9 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen Therapie/ Sofortmaßnahmen - Tief- und Weichlagerung der Extremität - Schocktherapie - Heparin i.v. - OP Æ Embolektomie bzw. Lysetherapie Pflege (nach Bein-Bypass-OP) - VZ Kontrolle, RR Æ Gefahr von GefäßrissenÆ Belastung für Nähte - Fußpulse, Sensibilität, Motorik, Hautfarbe und Temperatur - Extremitäten warm halten und vor Druck schützen (Decke) - Gefäßabknickungen meiden (in Leiste, Becken), leichte Oberkörperhochlage - bei knieüberschreitendem Bypass keine starke Beugung der Kniegelenke - Leichte Tieflagerung der Beine (nicht zu extrem, sonst Bildung Wundödem) - Nachblutungen aus Wunde, Redon Æ VW und -Kontrolle - Beinumfang messenÆ versteckte Blutungen - Flüssigkeitsbilanzierung, Überwachung der Ausscheidung (Gefahr Nierenschädigung bei Aorten- und Nierenarterienabklemmung) - abnorme Empfindungen wie Kribbeln, Paresen und Sprachstörungen bei Carotiseingriffen beachten - Bettruhe lt. AVO Æ Prophylaxen - Schmerztherapie lt. AVO - OP Tag trinken, 1. p.o. Tag leichte Kost, Essen erst bei Darmtätigkeit - Antikoagulierten Pat. Æ Gerinnungskontrolle, Antikoagulationspass, Beobachtungen auf Blutungen, kein Blutspenden, keine i.m. Injektionen, Bewusstseinskontrolle (Gefahr Gehirnblutung) Pflegediagnosen 00085 körperliche Mobilität, beeinträchtigt 00024 Durchblutungsstörungen Marlene Weißensteiner Seite 10 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen 00132 Schmerzen, akut 00044 Gewebsschädigung 00004 Infektion, hohes Risiko 000126 Wissensdefizit 00146 Angst – geringfügig, mäßig, ausgeprägt, panisch Marlene Weißensteiner Seite 11 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale Asthma bronchiale Krankheitsbild - anfallsweise Atemnot, durch reversible Obstruktion (Verengung) der Bronchien gekennzeichnet - tritt Atemnot plötzlich und heftig auf Æ Asthmaanfall - hält Zustand trotz Therapieversuchen über h/d an Æ Status asthamticus - Asthma Trias: o Bronchospasmus Æ Kontraktion der Bronchialmuskulatur o Starke Schleimhautbildung (Ödem) o Übermäßige, zähe Schleimbildung (Hyper- und Dyskrinie) Ursache - Exogen allergisches Asthma (extrinsic asthma) Æ Auslöser z.B. Hausstaubmilben, Pollen, Lebensmittel sein Æ Familienanamnese - Endogen, nicht allergisches Asthma (instrinsic asthma) Æ Auslöser z.B. Medikamente, psychische oder physische Belastungen, Kälte, verschmutze Luft und Infekte sein Symptome - Atemgeräusche Æ v.a. Ausatmung behindert Æ daher z.B. Giemen, Pfeifen und Brummen (expiratorischer Stridor) Æ Atmung kann von Husten begleitet werden (festsitzenden Schleim) - Atemnot Æ je enger Atemwege sind, desto mehr wird Atmung in Einatmung verschoben Æ Auswirkungen dadurch sind o Tachypnoe o Atemhilfsmuskulatur wird eingesetzt (bspw.M. sternocleidomastuideus) Diagnostik, Befunde, Laborparameter - Labor: BB, BGA (Blutgasanalyse), Elektrolyte Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale - EKG (Rechtsherzbelastung?) - -Lungenfunktionsüberprüfung (Spirometrie) - Röntgenaufnahmen des Thorax - Zur Therapiekontrolle Peak – Flow Blutgasanalyse - Messungen der Atemgase im arteriellen Blut - zusätzlich meist pH-Wert und Standardkarbonat (HCO3) - Säure- Basen Haushalt und Blutgase hängen eng zusammen Spirometrie: - Lungenvolumina gemessen und Ventilationsgrößen messbar - Pat. sitzt auf Stuhl und atmet während der Untersuchung in Gerät - um Nasenatmung und Verfälschung der Untersuchung zu verhindern bekommt Pat. eine Nasenklemme o Forcierte exspiratorische bzw. inspiratorische Volumen Æ 1-secKapazität gibt an, wie viel Luft der Pat. in 1sec max. ein- bzw. ausatmen kann o Tiffenniveauwert Æ forciertes exspiratorisches Volumen auf die Vitalkapazität bezogen, (beim Gesunden ca. 75%) o Beim Asthmakranken sind Werte verändert o Dokumentation von Alter, Geschlecht, Gewicht und Größe des Patienten Æ für eine exakte Auswertung Peak Flow – Messung - Misst Höchstwert des Ausatmungsstroms - 3 mal täglich, unter den selben Bedingungen (vor oder nach Medikation) messen Therapiegrundsätze (Wirkung und Nebenwirkung) Pulmicord®(Bodenosid) Æ Glukokortikoid o Entzündungshemmend Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale o Wirkdauer: lang - Berotec®, Berodual®(Fenoterol) Æ kurzwirkendes Betamimetika o Bronchienerweiternd o Wirkung: ca. 4 Stunden - Euphyllin® (Theophyllin) Æ kurzwirkende Theophylline o Bronchienerweiternd und gering antientzündlich o Kurz (Medikamentennamen entsprechen der Medikamentenliste) Pulmicord® Wirkstoff: - Bodenosid - Glukokortikoid zur Inhalation Wirkung: - Protein-Synthese gehemmt Æ AK-Produktion des Immunsystems vermindert Æ Entzündungsvorgänge unterdrückt - Abschwellung der Bronchien + Hyperaktivität der Bronchialschleimhaut wird verringert Anwendung: - Asthma bronchiale und chronische obstruktive Bronchitis, wenn Glukokortikoidtherapie erforderlich - COPD Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Präparates - unbehandelte Lungenmykosen und Lungentuberkulose - schwere virale und bakterielle Infektionen der Atemwege - im Status asthmaticus Behandlung mit Pulmicord unwirksam Nebenwirkung: - Reizung der Schleimhaut mit Schluckbeschwerden und Heiserkeit - örtlichen Befall von Soor in Mund- und Rachenschleimhaut - unmittelbare und verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Rash, Kontaktdermatitis, Urtikaria, Angioödem und Bronchospasmus Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale Berotec®, Berodual® Wirkstoff: - Fenoterol Wirkung: - Glukokortikoid zur Inhalation - Protein-Synthese gehemmt Æ AK-Produktion des Immunsystems vermindert Æ Entzündungsvorgänge unterdrückt - Abschwellung der Bronchien + Hyperaktivität der Bronchialschleimhaut wird verringert Anwendung: - Symptomatische Behandlung akuter Asthmaanfälle - Prophylaxe belastungsinduziertem Asthma - Symptomatische Behandlung Asthma bronchiale und/oder anderen Zuständen, mit reversibler Verengungen der Atemwege, z.B. chronisch-obstruktiven Bronchitis - gleichzeitige antiinflammatorische Behandlung für Pat. mit Asthma bronchiale und steroidempfindlicher, COPD empfohlen Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegenüber Wirkstoff oder Inhaltstoffe oder gegenüber anderen ß-Sympathomimetika - Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie - Tachyarrhythmie Nebenwirkung: - feiner Tremor der Skelettmuskulatur und Unruhegefühl - Tachykardie, Schwindel, Palpitationen oder Kopfschmerzen - Überempfindlichkeitsreaktionen - Übelkeit, Erbrechen Euphyllin®, Respicur®, Theospirex® Wirkstoff: - Theophyllin Wirkung: Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale - Bronchospasmolytisch Anwendung: - Obstruktive Atemwegserkrankungen (z.B. Status asthmaticus) - Asthma bronchiale, hervorgerufen durch Entzündungen Ödem und Bronchokonstriktion. Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegenüber Theophyllin und anderen Xanthinderivaten - Frischer Myokardinfarkt - Tachykarde Arrhythmien - Kinder im 1. Lebensjahr Nebenwirkung: - gastrointestinale (Nausea, Emesis, Diarrhoe, Magenschmerzen) - neurologische (Krämpfe, Vertigo, Tremor, Cephalea, Unruhe, Schlafstörungen) - kardiale (Palpitationen, Tachykardie, Extrasystolen, ventrikuläre Arrhythmien, Hypertension) - Serumelektrolytverschiebungen - Hyperuricämie oder Hyperglycämien Komplikationen - Erhöhte Gefahr von Infektionen der Atemwege und Pneumonie - Atemstillstand und/oder Rechtsherzversagen (Ursache: Erschöpfung durch Status asthmaticus) - Lungenemphysem und COPD (chronisch fortschreitendes, oder unbehandeltes Asthma) Erste Hilfe beim Asthma bronchiale - Ruhe bewahren und dem Pat. vermitteln - Hilfe zu sich holen, Arzt verständigen (Patient nicht alleine lassen) - Patient in eine Oberkörperhochlage bringen - Evtl. Patienten seine Bedarfsmedikation verabreichen Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale - Bei Atemnot regelmäßige O2 – Gabe, wenn nicht kontraindiziert Æ Maske kann den Patienten beruhigen - VZ, Vigilanz Æ regelmäßige Kontrolle - Krankenblatt an Krankenbett lassen (Information) - Maßnahmen dokumentieren - Medikamentengabe lt. AVO - Flüssigkeit anbieten - Handtuch zum Abwischen Pflege beim Asthma bronchiale - Hilfe beim Abhusten o Kutschersitz o Patient soll viel trinken, um das Sekret zu verflüssigen (keine Milch) o Beobachtung des abgehusteten Sputum - Atemunterstützende Lagerungen (VATI) - Atemtherapeutische Maßnahmen o Äpfel pflücken (fiktiv) Æ Muskeln gelockert und Lunge dehnt sich o Flutter Æ Gerät wo gegen Widerstand ausgeatmet wird - Atemübungen Æ zuerst unter Anleitung, später selber möglich - Sekretmobilisation - ASE - Brustwickel o Zitronenwickel zum Schleimlösen o Lavendelöl zum Beruhigen Pflegediagnosen 00032 Atemvorgang, beeinträchtigt 00030 Gasaustausch, beeinträchtigt 00132 Schmerzen, akut 00147 Todesangst Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale 00126 Wissensdefizit Flüssigkeitsdefizit Freihalten der Atemwege, beeinträchtigt Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Aszites und Punktion Aszites Krankheitsbild - Durch portale Hypertension kommt es zu Druckzunahme im Venengebiet des Bauchraumes und flüssige Blutbestandteile werden in freie Bauchhöhle ausgepresst - weiterer Faktor für Entstehung des Aszites ist gesteigerte Produktion der Leberlymphe, die in weiterer Folge Platz in freier Bauchhöhle sucht Symptome - Vergrößerter Bauchumfang - Erhebliche Gewichtszunahme - Starke Blähungen -Flatulenzen - Vorgewölbter Bauch, Eventuell Nabelhernie - Beeinträchtigung der Atmung - Deutliche Venenzeichnung (Caput medusae). Therapie symptomatisch - Medikamentöse Ausschwemmung mit Diuretika - Therapeutische Aszitespunktion Punktion - Bei der Aszitespunktion punktiert der Arzt die Bauchhöhle, um die Flüssigkeit die sich dort angesammelt hat, zu gewinnen: - Diagnostisch zur Ursachenfindung bei unklarem Aszites, Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Aszites und Punktion - therapeutisch als Entlastungspunktion bei ausgeprägtem Aszites (Atmung wird behindert, Schmerzen) und zur Drainage bei einer Peritonitis oder einem Abszess. - Vorbereitung des Patienten: o Gerinnungsstatus überprüfen, Aufklärung durch den Arzt o Patienten bitten vor der Untersuchung Blase und Darm zu entleeren o Ggf. Rasur, Bauchumfang messen und dokumentieren o Die Untersuchung erfolgt in Rückenlage mit leichter Linksdrehung - Aufgabe des Pflegepersonals: o VZ- Kontrolle (Cave: Schock durch zu rasche Druckentlastung) o Um den Kreislauf nicht zu überlasten nicht mehr als 5 - 6 Liter abpunktieren o Überwachung von: Allgemeinzustand, Schmerzen, Kreislauf o Durch die Punktion kommt es zu einem Eiweißverlust, was die Entstehung eines neuen Aszites fördert. Werden große Mengen abpunktiert müssen Humanalbumine und Flüssigkeit intravenös ersetzt werden. Es gilt 50ml HA/ 1000ml Aszitesflüssigkeit - Nachsorge: o Einstichstelle und Verband auf Zeichen einer Nachblutung oder nachlaufendem Aszites kontrollieren o Direkt nach der Punktion Bauchumfang messen o Eventuell Bauchbinde anlegen oder Sandsack auflegen um einem raschen Nachlaufen des Ergusses vorzubeugen. o Punktatmenge dokumentieren o Vitalzeichen einschließlich Temperatur kontrollieren um Komplikationen frühzeitig zu erkennen (Peritonitis, Schock) Pflege - Körperliche Schonung, Unterstützung bei der Körperpflege wenn notwendig Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Aszites und Punktion - Bei ausgeprägtem Aszites und eingeschränkter Mobilität entsprechende Prophylaxen, vor allem Dekubitus- und Pneumonieprophylaxe - Flüssigkeitsbilanzierung, evtl ZVD- Messung,Flüs.- und Na- reduktion, Tägliche Gewichtskontrolle Pflegeplanung 00132 Schmerzen, akut 00126 Wissensdefizit 00085 Mobilität, beeinträchtigt 00026 Flüssigkeitsüberschuss Marlene Weißensteiner Seite 3 N.C. Fallbeispiel Niereninsuffizienz Frau Beate Winter, 38 jahre alt, verheiratet, 2 Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren, ist vorgestern in die nephrologische Abteilung unseres Krankenhauses eingewiesen worden. Sie hat bereits mehrere Krankenhausaufenthalte in unserer Klinik hinter sich gebracht. Vor 10 Jahren wurde Frau Winter das erste Mal wegen einer akuten Glomerulonephritis, ausgehend von einer Fokalinfektion, in unserem Hause behandelt. Bislang waren die harnpflichtigen Substanzen und das Kalium nur leicht erhöht. Der Hausarzt stellte bei den regelmäßigen Kontrollen ansteigende Nierenwerte fest. Die durchgeführte Infusionsurographie zeigte eine Nierenveränderung im Sinne einer Schrumpfniere beidseitig. Es wird eine chronische Niereninsuffizienz diagnostiziert. Frau Winter fühlt sich müde, abgeschlagen und nicht mehr leistungsfähig. Auch hatte sie in der Vergangenheit häufig Nasenbluten. Sie klagt über Juckreiz. Frau Winter sieht blass aus, und das Gesicht, insbesondere die Augenlider, sind ödematös geschwollen. Der Blutdruck beträgt 185/105 mm Hg. Frau Winter ist 1,68 m groß und hat ein Körpergewicht von 80 kg. Sie trinkt 1 l /Tag. Sie ernährt sich unregelmäßig und bevorzugt fettreiche unausgewogene Kost und bewegt sich wenig. Die Frage einer Dialysebehandlung steht an. Allerdings soll Frau Winter in der Zwischenzeit zunächst medikamentös behandelt werden. Ihr Mann ist als Vertreter eines pharmazeutischen Unternehmens berufstätig und tagsüber aus dem haus. Die zwei schulpflichtigen Kinder werden abwechselnd von einer Nachbarin und der Mutter von Frau Winter an den Tagen betreut, wenn sie nachmittags arbeitet. Sie ist fünf Stunden am Tag tätig, in ihrem erlernten Beruf als Floristin in einem Angestelltenverhältnis. Frau Winter äußert Ängste hinsichtlich der Zukunft bezüglich der Abhängigkeit von der Dialyse und der Versorgung der Familie. Die ersten Verordnungen: Frau Winter soll einen suprapubischen Blasenkatheter bekommen, und der Stundenurin soll festgestellt werden. Das spezifische Gewicht des Urins soll regelmäßig gemessen, ebenso regelmäßig die Vitalzeichenkontrollen durchgeführt werden. Examensvorbereitung 2007 N.C. Ausarbeitung zum Fallbeispiel Niereninsuffizienz 1) SITUATIONSANALYSE persönliche Daten 38 Jahre alt, 1,68m groß, Körpergewicht: 80kg, berufstätig Gesundheitszustand, - verhalten Angestiegene Nierenwerte, beidseitige Schrumpfniere Æ Diagnose: chronische Niereninsuffizienz Müde, abgeschlagen, verminderte Leistungsfähigkeit. In Vergangenheit häufig Nasenbluten. Juckreiz, Blässe, Gesicht (insb. Augenlider) ödematös geschwollen. RR erhöht (185/105mm Hg) Trinkt wenig (1l/Tag), unausgewogene (unregelmäßige), fettreiche Ernährung, Bewegungsmangel Familiensituation Verheiratet, 2 schulpflichtige Kinder (8 und 10 Jahre) Soziales Umfeld, Beruf, Freizeit Mann ist tagsüber aus dem Haus (Pharma-Vertreter), Betreuung der Kinder abwechselnd durch Nachbarin und Mutter wenn Frau Winter arbeitet. Arbeitet 5 Stunden/Tag als angestellte Floristin (ihr Ausbildungsberuf) Sorgt sich nun um Versorgung der Familie während ihrer Abwesenheit und wegen Dialyse Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem In Vergangenheit mehrere stat. Aufenthalte in dieser Klinik In Anamnese Glomerulonephritis ausgehend von Fokalinfektion Mann als Pharma-Vertreter tätig Institution / Rahmenbedingungen Seit vorgestern stationär Soll SPK bekommen, Stundenurin feststellen, spezifisches Gewicht des Urins regelmäßig messen, regelmäßige Vitalzeichenkontrollen 2. Problemerfassung 2.1 Formulieren Sie aufgrund der Situationsanalyse fünf Pflegeprobleme 1. Patientin ist übergewichtig aufgrund von unausgewogener, fettreicher Ernährung und Bewegungsmangel 2. Unzureichende Flüssigkeitszufuhr, da Patientin nur 1 Liter pro Tag trinkt 3. Patientin sorgt sich um Zukunft aufgrund von Dialyseabhängigkeit und Versorgung der Familie während ihrer Abwesenheit 4. Patientin leidet unter Juckreiz aufgrund ihrer Nierenerkrankung 5. Patientin hat hohen Blutdruck Examensvorbereitung 2007 N.C. 2.2. Fragen zum Hintergrundwissen 2.2.1 zu Pflege und Gesundheitswissenschaften: (Auswahl aus den Fragen wird noch vorgenommen) 2.2.1.1. Erläutern Sie den Beobachtungsprozess oder nennen Sie fünf Ziele der Beobachtung bei pflegebedürftigen Menschen Beobachtungsprozess: Stundenurin: Der entstandene Urin wird stündlich in der Stundenurinmesskammer des Blasenkatheters abgelesen und die Menge wird in die Kurve dokumentiert. Die Stundenurinmesskammer wird in den Katheterbeuten ausgeleert. SPK: Beobachtung der Einstichstelle auf Entzündungszeichen und Reizung beim Verbandswechsel. Liegt SPK richtig so daß Urin abgeleitet wird? Ist Urin blutig? Zunächst täglich steriler Verbandswechsel, später alle 2-3 Tage. Regelmäßige Vitalzeichenkontrollen. RR, Puls und Temperatur messen, dies in der Kurve dokumentieren Ein- und Ausfuhrkontrolle. Wie viel Flüssigkeit nimmt Frau Winter zu sich (Getränke, ggf. Infusionslösungen) und wie viel scheidet sie aus? Auf Überwachungsbogen eintragen. Zur Beurteilung weiterer Ödementwicklung und der Nierenfunktion Haut auf Rötungen und Verletzungen beobachen (Frau W. könnte sich durch Juckreiz wundkratzen) Beobachtung der psychischen Verfassung, da sie sich viele Gedanken um die Versorgung ihrer Familie macht und sich um die Dialyseabhängigkeit sorgt. Wie fühlt sie sich, ist sie gut über das Leben mit Dialyse aufgeklärt? Gespräche mit Patientin führen. Fünf Ziele Bei Beobachtung pflegebedürftiger Menschen Bei dieser Frage weiß ich nicht so recht, was für eine Antwort erwartet wird, da dies doch sehr allgemein ist. Bitte um Hilfe! 2.2.1.2. Nennen und begründen Sie vier Parameter der Überwachung bei Frau Winter - Ein- und Ausfuhrkontrolle/Stundenurin: Ödementwicklung, Überwachung der Nierenfunktion RR und Pulskontrolle: Entwicklung ihres Kreislaufzustandes beobachten und gegebenfalls Maßnahmen ergreifen könnenen Temperatur: Infekte rechtzeitig erkennen und behandeln Hautbeobachtung. Verletzungen/Rötungen durch Juckreiz und kratzen? Wohlbefinden der Patientin anstreben und Infektionsgefahr bei Kratzverletzungen vermeiden 2.2.1.3. Nennen Sie sechs Hygieneregeln beim Verbandswechsel (Suprapubischer Blasenkatheter) - Händedesinfektion vor Verbandswechsel, Flächendesinfektion Examensvorbereitung 2007 N.C. - sterile Handschuhe verwenden - sterile Tupfer getränkt mit z.B. Octenisept zur Reinigung der Einstichstelle verwenden - Von innen nach außen wischen (um keine Keime in die Wunde zu befördern) - Jeden Tupfer nur einmal ansetzen, dann verwerfen - mit sterilen Kompressen abdecken 2.2.1.4. Beurteilen Sie den Ernährungszustand von Frau Winter anhand beiliegender BMI Skala (habe hierzu die Skala aus dem Pflege heute S. 257 verwendet) Frau W. hat Adipositas Grad 1 (BMI 28) Sie sollte ein Gewicht von höchstens 70-72 kg anstreben um unter dem BMI Wert von 25 zu liegen oder Nennen und erläutern sie ein Assessmentinstrument zur Beurteilung des Ernährungszustandes von Frau Winter Die BMI Skala. Æ Body Mass Index. Kilogramm pro m2 Körperfläche Hilft, den individuellen Ernährungszustand eines Menschen entsprechend seines Alters, seiner Körpergröße, seines Gewichtes und seines Geschlechtes zu beurteilen. Untergewicht besteht bei einem BMI unter 20kg/m2, das Normalgewicht liegt zwischen 24,9 und 20, Adipositas Grad I besteht bei einem BMI von 25-29,9 und alles was darüber ist, weist auf eine behandlungsbedürftige Adipositas hin 2.2.2 zu Naturwissenschaften 2.2.2.1 Beschreiben Sie in Stichworten den Aufbau und die Lage der Niere Lage: links und rechts neben der Wirbelsäule, dicht unter dem Zwerchfell in Retroperitonealraum Aufbau: Nierenkapsel umschließt die Nierenrinde welche sich außen an der Niere befindet. Nierenrinde besteht hauptsächlich aus Nierenkörperchen und gewinnenden Tubulusabschnitten. Im Inneren der Niere: Nierenbecken, nach außen hin Nierenmark. Es besteht vor allem aus strahlenförmig verlaufenden Gefäßen und Tubulusabschnitten. Ausläufer der Nierenrinde: Nierensäulen. Spitzen zeigen zum Nierenhilius. Reichen zum Nierenbecken hinunter und teilen die Markschicht in 8-16 Markpyramiden. Die Spitzen der Markpyramiden werden Nierenpapillen genannt. Münden in den Nierenkelch. Ureter führt Urin vom Nierenbecken Richtung Harnblase. Versorgung über Nierenarterie. Nach Eintrit am Nierenhilius Verzeweigung in Zwischenlappenarterien. Steigen in Säulen zwischen den markpyramiden in Richtung Nierenrinde auf. Bei Pyramidenbasis auffächerung in Zwischenläppchenarterien. Aus diesen verzweigungen entstehen Arteriolen die Nierenkörperchen versorgen. Zu jedem Nierenkörperchen zieht eine Arteriole, vas afferens die sich zum Glomerulus aufzweigt. Abfluss über Bowmannsche Kapsel Æ vas efferens Æ Tubulussystem 2.2.2.2 Beschreiben Sie die Entstehung von “Primärharn” und “Sekundärharn” Entsteht in der Bowmannschen Kapsel durch Diffusion. Wasser und kleinste gelöste Teilchen werden aus dem Blut durch Diffusion herausgepresst (Stärke des Druckes hängt vom Blutdruck ab) Filtratvolumen/Tag Î 200 Liter Die Menge der Primärharnentstehung hängt ab von: glomerulärem Filtrationsdruck, kolloidosmotischem druck (Eiweiße ziehen Wasser an, halten Wasser im Blut entgegen Examensvorbereitung 2007 N.C. glomerulärem Druck) und hydrostatischem Druck (Widerstand der von der Kapsel ausgeht (Gewebedruck) Sekundärharnbildung: Im Tubulussystem werden 99% der Flüssigkeit zurückreorbiert. 2/3 der abgefilterten Salzmenge und 100% der Nährstoffe werden im proximalen durch aktiven Na+-Transport zurück resorbiert. Natrium geht in den Extrazellularraum. Durch Osmose wird Wasser mit Nährstoffen in den Extrazellulärraum gezogen. Von dort aus findet passiver Transport durch Osmose in die Kapillare statt. Der nicht resorbierte Flüsigkeitsrest wird in das Nierenbecken geleitet und fließt von dor taus in die Harnblase ab. 2.2.2.3 Definieren Sie die Begriffe akute Glomerulonephritis und chronische Niereninsuffizienz Akute Glomerulonephritis: Akute, abakterielle, immer beide Nieren betreffende Nierenentzündung. a) Nach fehlgeleiteter Immunreaktion 1-4 Wochen nach einer Infektion (postinfektiöse akute GN Æ gute Prognose) b)Folge von Autoimmunkrankheiten mit rascher Verschlechterung der Nierenfunktion. Kann schnell in ein dialysepflichtiges Nierenversagen münden (rasch progrediente GN, perakute GN) chronische Niereninsuffizienz Langsam zunehmende Nierenfunktionsstörung auf dem Boden von zahlreichen Grunderkrankungen, die zum völligen Funktionsverlust beider Nieren mit terminaler Niereninsuffizienz und Dialysepflicht fortschreitet. Komplikation: Urämie (Harnvergiftung) durch Anreicherung harnpflichtiger Substanzen bedingter Symptomkomplex 2.2.2.4 Welche Ursachen und Risikofaktoren (3 Angaben) können bei Frau Winter für die Niereninsuffizienz verantwortlich gemacht werden? 1.Hypertonie 2.akute Glomerulonephritis in der Anamnese 3. Übergewicht, fettreiche Ernährung und Bewegungsmangel 4.Dauerhafte mangelnde Flüssigkeitszufuhr 2.2.2.5 Nennen Sie sechs Symptome bei Menschen mit chronischer Niereninsuffizienz 1. 2. 3. 4. 5. 6. Herz und Kreislauf: Hypertonie, Überwässerung, Herzrhythmusstörungen Lunge: Lungenödem, Pneumoniegefahr bei allg. Abwehrschwäche Magen-Darm: Mundgeruch, Geschmacksstörungen, Übelkeit/Erbrechen, Durchfälle ZNS: Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Wesensveränderung, Verwirrtheit Haut: Juckreiz, bräunlich-gelbes Hautkolorid Blut: Renale Anämie aufgrund verminderter Produktion des Hormones Erythropoetin in der Niere, Blutungsneigung 2.2.2.6 Welche Komplikationen können bei Frau Winter auftreten? - Gefahr eines Herzstillstandes aufgrund Hyperkaliämie - Bewusstlosigkeit bin hin zum urämischen Koma Examensvorbereitung 2007 N.C. - Pneumonie wegen Abwehrschwäche - Harnwegsinfekte die sich bis hin zur Sepsis steigern können 2.2.2.7 Nennen Sie die Hauptwirkung und 3 mögliche Nebenwirkungen von Diuretika Hauptwirkung:wirken durch direkten Angriff auf die Niere harntreibend. Verstärken die Wasser- und Mineralausscheidung. Nebenwirkungen: 1. Hypokaliämie 2. Blutzucker- und Harnsäureanstieg 3. (reversibler) Hörverlust bei Schleifendiuretika 2.2.3 zu Sozialwissenschaften: 2.2.3.1. Erläutern Sie die allgemeine Entstehung von Angst Neues und Unbekanntes stellt einerseits einen Reiz, aber auch eine Bedrohung der Sicherheit dar. Ist ein Mensch einer Herausforderung nicht oder noch nicht gewachsen, kann Angst entstehen (Reicht das aus? Oder soll die Antwort noch länger sein?) 2.2.3.2 Nennen Sie mögliche Ursachen für die Stressentstehung bei Frau Winter Sie steht einer neuen Erkrankung gegenüber, weiß nicht, wie sie mit einer eventuellen neuen Routine zurechtkommen wird (wenn sie Dialyse bekommt) Befürchtet, eine Verschlimmerung der Erkrankung und die Auswirkungen auf ihre Familie. Bestimmt denkt sie darüber nach, was geschehen würde, falls Komplikationen auftreten und sie sterben sollte. Wer ware dann für die Kinder da? Was würde mit ihrem Mann geschehen? Nun befindet sie sich erstmal im Krankenhaus und ist somit abwesend. Und auch dies stellt einen Stressfaktor dar. Sorgt sich um die Versorgung der Familie und des Heimes. Wird sie lange abwesend sein? Durch den Krankenhausaufenthalt wird sie für längere Zeit in einer ungewohnten Umgebung Zeit verbringen. Heimweh, Potential für Hospitalisierung, Aggressionen, Ängste. Hat ihr Krankenhausaufenthalt Auswirkungen auf ihren Job? 2.2.3.3 Nennen und begründen Sie Strategien, um den Stress zu bewältigen Informieren über den Krankheitsverlauf und die tatsächlichen Auswirkungen von Dialyse auf das Leben. Durch diese Informationen kann sie ganz klar definieren, was sie erwartet. Ungewissheit verursacht größeres Angstpotential als direkte Tatsachen, mit denen man eher lernen kann umzugehen. Familiäre und Freundschaftliche Ressourcen nutzen um die Versorgung der Kinder sicherzustellen. Kinder bei Oma oder Nachbarin unterbringen. Æ Patientin wird sich weniger sorgen, da ihre Kinder bei Menschen untergebracht sind, die ihnen nahe stehen und gut für sie sorgen werden, solange Frau Winter im Krankenhaus ist. Sich von Kindern besuchen lassen Sich im Krankenhaus ablenken (z.B. Bücher, Laptop mit DVD player, Spiele, Strickzeug mitbringen lassen). Dadurch vergeht die Zeit schneller und wirkt als gute Ablenkung. Umgebung so angenehm wie möglich gestalten (private Bilder auf den Nachttisch stellen, Kopfkissenbezug von zu Hause mitbringen lassen, usw) Dies kann Heimwehlindernd wirken. Examensvorbereitung 2007 N.C. Krankenhausatmosphäre wirkt weniger bedrohlich, da bekannte und gewohnte Dinge sich in ihrer Umgebung befinden. 3. Gesundheitsfürsorge, Prävention Formulieren und begründen Sie die Inhalte eines Beratungsgespräches zur Sekundärprävention mit Frau Winter und ihrem Ehemann bezüglich: Ernährung (5 Angaben) Körperpflege/Kleidung (2 Angaben) Stress (2 Angaben) Ausscheidung (3 Angaben) Ernährung: 1. 2. 3. 4. 5. Körperpflege/Kleidung 1. 2. Stress: 1. 2. Ausscheidung 1. 2. 3. Examensvorbereitung 2007 Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe A-6020 Innsbruck • Innrain 98 • www.azw.ac.at paVK bei Rauchen mit Spätkomplikation Beinamputation Name: Hr. M. Geburtsdatum: 15. April 1940 in Innsbruck Größe: 172 cm Gewicht: 80 Kg BMI: 27, 0 Herr M. ist ein beinamputierter Patient. Herr M. ist seit 15 Jahren frühpensioniert. Er absolvierte eine Ausbildung als Tischler, arbeitete aber jahrelang als Versicherungsvertreter. Seit seinem 16 Lebensjahren raucht er durchschnittlich 30 Zigaretten am Tag. Als junger Mann war Herr. M. sehr sportlich, heute geht er gern mal zu einem Fußballspiel ins Stadion. Weitere Hobbies von ihm sind Eisenbahnen und lesen. Seine Frau und er reisen gerne, bevorzugt ins europäische Ausland. Gemeinsam mit seiner Frau wohnt er in einer behinderten gerechten Wohnung. Das Ehepaar hat 2 erwachsene Kinder. Frau M. unterstützt ihren Mann bei allen Maßnahmen der Selbstpflege. Vor 10 Jahren wurde bei ihm eine periphere Verschlusskrankheit diagnostiziert. Der linke Unterschenkel wurde ihm vor 5 Jahren amputiert. Herr M. kommt zu Ihnen auf Station im Rollstuhl sitzend. Er klagt über Schmerzen im rechten Bein, die besonders bei Belastung, z.B. beim Transfer ins Bett fast unerträglich sind. Die Schmerzen sind eher zu tolerieren, wenn Hr. M. in Ruhe das Bein hinunterhängen lässt. q Medizinische Hautdiagnosen: Z. n. Unterschenkel Amputation links V.a. paVK rechts Vitalzeichen: Erstellt von Dipl. Pflegepäd. (FH) Colombine Eisele 1 Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe A-6020 Innsbruck • Innrain 98 • www.azw.ac.at RR 175/ 80 mmHg P 92 Schläge/ Minute T 36,9 ° Atemfrequenz 19/ Minute Aufgabenstellung: 1. Schätzen Sie die Anpassungsfähigkeit (Adaption) von Herrn M. ein? 2. Würden Sie Herrn M. ressourcen- oder defizitorientiert versorgen? Begründen Sie Ihre Entscheidung. 3. Welche Pflegeformen werden bei Herrn M. angewendet? Beschreiben Sie diese Erstellt von Dipl. Pflegepäd. (FH) Colombine Eisele 2 Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe A-6020 Innsbruck • Innrain 98 • www.azw.ac.at Datum Pflegediagnosen (Fähigkeiten und Probleme) Pflegeziel Evaluationsdatum Erstellt von Dipl. Pflegepäd. (FH) Colombine Eisele Pflegemaßnahme Stop Datum HZ Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe A-6020 Innsbruck • Innrain 98 • www.azw.ac.at paVK bei Rauchen mit Spätkomplikation Beinamputation Name: Hr. M. Geburtsdatum: 15. April 1940 in Innsbruck Größe: 172 cm Gewicht: 80 Kg BMI: 27, 0 Herr M. ist ein beinamputierter Patient. Herr M. ist seit 15 Jahren frühpensioniert. Er absolvierte eine Ausbildung als Tischler, arbeitete aber jahrelang als Versicherungsvertreter. Seit seinem 16 Lebensjahren raucht er durchschnittlich 30 Zigaretten am Tag. Als junger Mann war Herr. M. sehr sportlich, heute geht er gern mal zu einem Fußballspiel ins Stadion. Weitere Hobbies von ihm sind Eisenbahnen und lesen. Seine Frau und er reisen gerne, bevorzugt ins europäische Ausland. Gemeinsam mit seiner Frau wohnt er in einer behinderten gerechten Wohnung. Das Ehepaar hat 2 erwachsene Kinder. Frau M. unterstützt ihren Mann bei allen Maßnahmen der Selbstpflege. Vor 10 Jahren wurde bei ihm eine periphere Verschlusskrankheit diagnostiziert. Der linke Unterschenkel wurde ihm vor 5 Jahren amputiert. Herr M. kommt zu Ihnen auf Station im Rollstuhl sitzend. Er klagt über Schmerzen im rechten Bein, die besonders bei Belastung, z.B. beim Transfer ins Bett fast unerträglich sind. Die Schmerzen sind eher zu tolerieren, wenn Hr. M. in Ruhe das Bein hinunterhängen lässt. q Medizinische Hautdiagnosen: Z. n. Unterschenkel Amputation links V.a. paVK rechts Vitalzeichen: Erstellt von Dipl. Pflegepäd. (FH) Colombine Eisele 1 Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe A-6020 Innsbruck • Innrain 98 • www.azw.ac.at RR 175/ 80 mmHg P 92 Schläge/ Minute T 36,9 ° Atemfrequenz 19/ Minute Aufgabenstellung: 1. Schätzen Sie die Anpassungsfähigkeit (Adaption) von Herrn M. ein? 2. Würden Sie Herrn M. ressourcen- oder defizitorientiert versorgen? Begründen Sie Ihre Entscheidung. 3. Welche Pflegeformen werden bei Herrn M. angewendet? Beschreiben Sie diese Erstellt von Dipl. Pflegepäd. (FH) Colombine Eisele 2 Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe A-6020 Innsbruck • Innrain 98 • www.azw.ac.at Datum Pflegediagnosen (Fähigkeiten und Probleme) Pflegeziel Evaluationsdatum Erstellt von Dipl. Pflegepäd. (FH) Colombine Eisele Pflegemaßnahme Stop Datum HZ Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen Krankheitsbild Morbus Crohn - Befall des gesamten Indestinaltrakts möglich - Ausdehnung im Colon von proximal nach distal - Abschnittsweiser (segmentaler) Befall vom terminalem Ileum und Colon, selten Befall des gesamten GIT Symptome - 3-6 Durchfälle pro Tag, selten blutig, Darmkrämpfe, Schleimabgang, Appendizitisähnliche Symptome (Loslassschmerz – li; Druckschmerz – re) - gesamter Magen-Darm-Trakt kann befallen sein - Segmentale Entzündung - Fisteln typisch - Geschwüre möglich - Kolikartige Schmerzen - eher unblutiger Stuhl - Durchfall, Schmerzen, Unwohlsein, Gewichtsverlust, Fisteln Komplikationen - Stenosen Æ bleistifartiger Stuhlgang nur bei Tumor, nicht bei Crohn - Fistelbildung - Abszesse - Malabsorption mit Gewichtsverlust Æ schlechte Resorption vom Darm, fauliger Stuhl od. Fettstuhl möglich Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen - selten Perforation und Entartung Krankheitsbild Colitis Ulcerosa - Ausdehnung im Colon von distal nach proximal - Beginn im Rektum, kontinuierliche Ausbreitung im Kolon nach proximal, äußerst selten bis ins terminale Ileum Symptome - bis zu 30 blutig-schleimige Durchfälle pro Tag, Darmkrämpfe, Leibschmerzen, Fieber Æ soziale Isolation, Scham, Schmerzen, Verzweiflung für den Pat. - meist chron. rezidivierender Verlauf mit zwischenzeitlicher Abheilung - kontinuierliche Ausbreitung der Entzündung - Fisteln untypisch - Geschwüre häufig - Schmerzen beim Stuhlgang - oft blutig schleimiger Durchfall - Durchfall, Beimengungen, Schmerzen, kein Gewichtsverlust Komplikationen - Ulceration mit Blutungen - Abszesse - toxisches Megakolon mit septischen KH-Bild Æ durch Gärungsprozess - Gewichtsverlust - erhöhtes Ca Risiko Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen Die häufigsten Durchfälle bewirken eine dauerhafte Schwächung des Körpers und können einen Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen auslösen da die Darmschleimhaut durch die Entzündung nicht voll funktionstüchtig ist. Als Patient leidet man aber nicht ständig unter der chronischen Darmentzündung - - die Symptome treten eher schubartig auf - es gibt Zeiten in denen die KH nicht aktiv ist diese wechseln sich ab mit Phasen hoher Krankheitsaktivität Diagnostik, Befunde, Laborparameter - Anamnese und körperliche Untersuchung Æ Stuhlfrequenz, Blutablagerungen, Fisteln, Abszesse - Blut Æ BB (Anämie unter 12 bei Frauen und 14 beim Mann), Entzündungsparameter (CRP, Leukos, LDH, Blutsenkung – 4 nach 1 h, 12 nach 2h) - Stuhlkultur Æ Ausschluss infektiöser Ursachen z.B: Yersinien, Salmonellen - Rekto/Coloskopie mit Biobsie - evtl. Irigoskopie Æ Kolonkontrasteinkauf – heute nur mehr bei V.a. Fisteln) - Kapselendoskopie - bei Mb. Crohn Suche nach weiteren Herden durch Ösophagogastroduodenoskopie und Doppelkontrast-Röntgenuntersuchung nach Sellink Therapie - bei beiden KH-Beildern abhängig vom KH-Verlauf - bei leichtem Verlauf können Med. – sind die meist genützten Saliucylate o Sulfasalazin Æ Pleon®, Sulfasalazin Hexal® o Mesalazin Æ Handelsname Pentasa®, Salofalk® - Fisteln im Bereich des Afters Æ AB wie Metronidazol oder Ciprofloxacin Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen - Glukokortikoide („Kortison“-Präperate) mit Wirkstoff Prednisolon werden bei Versagen der Mesalazin-Therapie und bei schweren KH-Schüben eingesetzt - bei lang andauernder Aktivität der Erkrankung können Betroffenen depressiv werden oder andere Störungen des Gemütszustandes bekommen - in solchen Fällen wird der Arzt den Pat. psychosoziale und psychotherapeutische Unterstützung anbieten - oft hilft auch die Teilnahme an einem Schulungsprogramm zur Krankeitsbewältigung oder die Begegnung mit Gleichbetroffenen in deiner Selbsthilfegruppe Pleon®, Sulfasalazin Hexal® Wirkstoff: - Sulfasalazin Wirkung: - Basis-Antirheumatikum - Basismedikamente werden Leben lang angewendet um Entzündung in Schach zu halten - Wirkungsmechanismus von Sulfasalazin nicht genau bekannt, vermutet dass Immunreaktion unterdrückt wird Anwendung: - rheumatoide Arthritis - Durchfallerkrankungen Kontraindikation: - Darmverschluss - Vorsicht bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen - Bestimmte Stoffwechselstörung (Porphyrie) - Blutbildungsstörungen - Bestimmte Hauterkrankungen (Erythema exudativum multiforte) - Vorsicht bei Asthma bronchiale Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen Nebenwirkung: - Kopfschmerzen - Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Müdigkeit - Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen - Appetitlosigkeit - Hautausschläge, Juckreiz - Verringerung der Spermienzahl - Konzentrationsstörungen (Gelegentlich) - Depressionen (Gelegentlich) - Schwindel (Gelegentlich) - Überempfindlichkeit der Haut gegen Sonnenlicht (Photosensibilität) (Gelegentlich) - Schlaflosigkeit (Gelegentlich) - Blutbildveränderungen (Gelegentlich) - Fieber (Gelegentlich) - Blutarmut (Anämie) (Gelegentlich) Wechselwirkung: - Aufnahme von Folsäure kann bei gleichzeitiger Einnahme mit Sulfasalazin vermindert - Eisen und Sulfasalazin behindern sich gegenseitig in ihrer Aufnahme. - Die Gallensäurebinder Colestyramin und Colestipol binden auch Sulfasalazin und vermindern dadurch seine Wirksamkeit Pentasa®, Salofalk® Wirkstoff: - Mesalazin Anwendung: - Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) - Verhinderung eines erneuten Aufflammens der Colitis ulcerosa Kontraindikation: Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen - Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe des Mittels, Salicylsäure und deren chemischer Abkömmlinge - Schwere Störungen der Nieren- und Leberfunktion - Geschwüre des Magen und Zwölffingerdarms (Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni) - Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) - Kinder Nebenwirkung: - Bauchschmerzen - Durchfall - Blähungen - Übelkeit - Erbrechen - Überempfindlichkeitsreaktionen z.b. Fieber - entzündliche Hautveränderungen (Exantheme) - Muskel- und Gelenksschmerzen - Blutbildveränderungen Wechselwirkung: - Antikoagulanzien - Glukokortikoide - Sulfonylharnstoffe - Methotrexat - Probenecid, Sulfinpyrazon - Spironolacton, Furosemid - Rifampicin Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen Darminfektionen Infektiöse Diarrhoe (infektiöse Gastoenteritis) - vom oberen Magen-Darm-Trackt bis über ganzen Darm - ansteckende Durchfallerkrankung, verursacht durch eine Vielzahl bakterieller und viraler Erreger sowie durch Pilze, Protozen und Parasiten - jahreszeitlicher Gipfel in den Sommermonaten - häufig bei Reisen in warme Länder als so genannte Reisediarrhoe auftretend - der Verdacht und die Erkrankung einer mikrobiell bedingten Lebensmittelvergiftung sind meldepflichtig Salmonellenerkrankung - Salmonellen sind gramnegative Stäbchen(Enterobakterien) - sind der Erreger für lokale und generalisierte Diarrhoe - haben ein Rückzugsgebiet (Duktus choldeducus) und greifen dann bei geschwächtem Immunsystem wieder an Enteritis-Salmonellen - Samonellentoxine rufen im Dünndarm eine Entzündung mit zahlreichen, wässrigen bis dünnflüssigen Durchfällen hervor - Inkubationszeit: wenige Stunden bis einen Tag - Übertragung: oral durch kontaminierte Nahrung Typhus-Paratyphus-Salmonellen - Pat. sind isolationspflichtig - selten, aber schwere Allgemeinerkrankungen mit hohem Fieber und Durchfällen - in Ländern mit niedrigem Hygienestandart ein ernstes Problem Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen - sind bei Verdacht, Erkrankung und Tod meldepflichtig - Stuhl und Erbrochenes müssen desinfiziert werden - Übertragung: Fäkal-orale Schmierinfektion, mangelhafte Hygiene, verseuchte Nahrung, kontaminiertes Trinkwasser Symptome - Inkubationszeit ca 2 Wochen - danach Kopf und Gleiderschmerzen, allgemeines Krankeitsgefühl - rötliche Flecken auf Bauch, Brust und Rücken - Fieber steigt langsam an bis um 40°C - Benommenheit bis hin zur Verwirrheit (Typhos = Nebel), vernebelt - erbsenbreiartige, oft blutige Durchfälle - lt. WHO erkranken jährlich etwa 16 Mio Menschen an Typhus, 600.000 sterben daran - am häufigsten sind Kinder zw. 5 und 12 Jahren davon betroffen Behandlungsstrategie - AB, bei sehr schweren Verläufen Glukokortikoide - Flüssigkeits- und Elektrolytersatz - anfangs Nahrungskarenz - nach erfolgter Behandlung müssen drei Stuhlproben negativ sein - Material und Abfälle die mit dem Erreger kontaminiert sind, gelten als gefährlicher Abfall und müssen im roten Sack entsorgt werden Cholera (Gallenbrechdurchfall) Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen - schwer infektiöser Brechdurchfall hervorgerufen durch das Stäbchenbakterium Vibrio cholerae - ist in Mitteleuropa nicht heimisch, wird immer wieder durch Touristen aus Afrika, Asien aber auch Südeuropa eingeschleppt - die Cholera ist Quarantäne und schon bei Verdacht meldepflichtig - Übertragung: o Hauptwirt für vibrio cholerae ist der Mensch o fäkale-orale Übertragung o bei schlechten hygienischen Verhältnissen o durch nicht aufbereitetes Trinkwasser, verseuchte Lebensmittel Symptome - nach einer Inkubationszeit von 2-5 Tagen erkrankt der Betroffen plötzlich - heftige Brechdurchfälle, zunächst breiig - später wässrig (Reiswasserstühle) bis zu 30 bis 40 mal tgl. - Erbrechen - Flüssigkeitsverlust bis zu 20l tgl. Behandlungsstrategie - oraler und/oder parenteraler Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten - Tetrazykline AB - Material und Abfälle die mit dem Erreger kontaminiert sind gehören in den roten Sack - Ausscheidungen müssen desinfiziert werden (Sprühdesinfektion) Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen Gastroenteritiden durch andere Bakterien - Campylobater-Bakterien: Hauptinfektionsquelle sind Geflügel, Rohmilch, Rohmilchprodukte - Mehrere Stämme von Escherichia coli: können Durchfallerkrankungen hervorrufen (reisen in warme Länder mit mangelhafter Hygiene) - Bestimmte Staphylokokken: verursachen durch ihre Toxine eine Lebensmittelvergiftung. Besonders in verdorbener Milch, Eiern und Fleischprodukten - Behandlung mit AB und Therapie der Diarrhoe Leitsymptome (aller infektiösen Durchfallerkrankungen) - Übelkeit, Erbrechen - Schwäche - Bauchschmerzen - Tenesemen (Krämpfe) - Durchfälle - Fieber - Gewichtsverlust - evtl. Dehydrationszeichen Warnzeichen - hohes Fieber, Schüttelfrost - blutige-schleimige Durchfälle evtl. mit Eiter - starker Druckschmerz im Bereich des Abdomens - Gewichtsabnahme - Elektrolytentgleisung Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen Diagnostik - Erregernachweis im Stuhl, Erbrochenem oder Nahrungsmittelresten - dabei sind die Proben sofort (noch warm) zum Labor zu bringen, da einige Erreger (z.B: Shigellen) auf Umwelteinflüsse sehr empfindlich reagieren (Austrocknen, Kälte) - Blutuntersuchungen zur Kontrolle des Wasser- und Elektrolythaushaltes Pflege bei infektiöser Diarrhoe - die Pat. werden bei noch unbekanntem Erreger in einem EZ betreut - bei möglichem Kontakt mit erregerhaltigem Material wie Stuhl sind Schutzkittel und Handschuhe zu tragen - Pat. über die Hygienemaßnahme informieren - vor und nach Pat. Kontakt Hände desinfizeiren - nicht an die Betten lehnen oder hinsetzten - alle patientennahen Flächen werden regelm. desinfiziert, nach der Entlassung des Pat. auch Matzrate, Kissen und Decken - Gebrauchsgegenstände im Zimmer des Pat. lassen (Wäschesack, RR, ..) - Besucher über die Maßnahmen informieren! - Patienteninformation o Pat. über Hygienemaßnahmen, schutzmaßnahmen bezüglich der Pflegemaßnahmen informieren - Besucherinformation o Übermantel tragen o nicht aufs Bett setzen o Händedesinfektion beim Verlassen des Zimmers o Besucherverbot für Kleinkinder, Schwangere (Absprache mit Arzt) Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen - Durch die massiven Durchfälle sind die Pat. geschwächt. Kranke mit Kreislaufstörungen dürfen nur in Begleitung aufstehen. Je nach Zustand sind entsprechende Prophylaxen durchzuführen - Decubitus Æ durch stark ausgetrocknete Haut durch Flüssigketisverlust - Soor- und Parotitis Æ besonders bei Typhyskrankheiten - Thrombose Da der Stuhldrang oft sehr plötzlich einsetzt, sollten sich WC-Stuhl oder Leibschüssel in unmittelbarer Nähe des Pat. Befinden. Pflegediagnose 00028 Flüssigkeitsdefizit, hohes Risiko Æ Durchfall 00013 Durchfall 00052 soziale Interaktion, beeinträchtigt 00053 soziale Isolation 00054 Einsamkeit, hohes Risiko 00153 Selbstwertgefühl, situationsbedingt gering, hohes Risiko 00132 Schmerzen, akut 00126 Wissensdefizit Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: chronische Pankreatitis Chronische Pankreatitis Krankheitsbild - Bindegewebige Umwandlung und Zerstörung des Pankreasgewebes Ursachen - Chronischer Alkoholabusus - Unbehandelte Gallensteine und Stenosen Symptome - Schmerzen im Oberbauch - Gewichtsverlust - Völlegefühl, Blähungen - Übelkeit, Erbrechen - Diarrhö, Fettstühle - Unverträglichkeit von Fetten und süßen Speisen Diagnostik - Anamnese - Bildgebende Verfahren - Labor o Lipase n im Serum o Aminase n im Serum und Urin Therapie - Keine kurative Therapie Æ in Akutphase wie akute Pankreatitis Diätinformationen Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: chronische Pankreatitis - Kostaufbau erfolgt Alkoholabstinenz - Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag, sodass Völlegefühl vermieden wird - Vermeiden von blähenden Nahrungsmitteln - Erlaubt was schmeckt und bekömmlich ist - Mobilisation Komplikationen - Pankreas und Gallengangstenosen mit Ikterus - Abszess- und Zystenbildung - Sekundärer DM Pflege bei chronischer Pankreatitis - Kostaufbau erfolgt Alkoholabstinenz - Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag, sodass Völlegefühl vermieden wird - Vermeiden von blähenden Nahrungsmitteln - Erlaubt was schmeckt und bekömmlich ist - Mobilisation Pflegediagnosen 00163 Ernährung, Bereitschaft zur Verbesserung 00133 Schmerzen, chronisch Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: COPD COPD – chronisch obstruktive Lungenerkrankung Krankheitsbild - COPD = chronic obstructive pulmonary disease fasst Krankheiten zusammen, die zu einer Einengung der Atemwege führen und nicht dem Asthma zugerechnet werden - chronische Bronchitis - Lungenemphysem Ursachen - Hauptgrund: Zigarettenrauch - Weitere Auslöser: - chronische Entzündungen - inhalative Belastung durch Stäube und Reizgifte Risikofaktoren: - Luftverschmutzungen bei Inversionslagen - Hohe Ozonkonzentrationen im Sommer - Autoabgase bei starkem Verkehr - Rezidivierende Atemwegsinfekte - Allergien - Genetische Komponente (z.B. alpha1-Antitrypsinmangel beim Lungenemphysem) Symptome - Husten, zunehmende Atemnot Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: COPD - v.a. bei chron. Bronchitis Auswurf in allen Variationen (besonders morgens), jedoch nicht beim Emphysem - Bronchospasmen sind unterschiedlich ausgeprägt und sind exspiratorische Atemgeräusche (Giemen, Pfeifen, Brummen) Diagnostik - Klinik - Lungenfunktionsprüfung - Blutanalyse - Röntgen der Thoraxorgane, ggf. CT - Sputum und Keimanalyse Komplikationen - Zunehmende Ateminsuffizienz - Rechtsherzbelastung und –insuffizienz (cor pulmonale) - Entwicklung einer pulmonalen Kachexie - Akute virale und/oder bakterielle Infekte Æ Pneumonie - Pneumothorax Therapie - O2-Gabe bei Luftnot, ggf. als Langzeittherapie - Antibiotikagabe bei bakteriellen Infekten - Schleimlösende Medikamente (Mukolytika) lt. AVO - Krankengymnastische Übungen zur Verbesserung der Atem- und Husttechnik - Körperliche Bewegung, Gymnastik - Angepasste Ernährung Prävention Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: COPD - Tabakrauch vermeiden - Inhalative Belastungen erkennen und vermeiden - Frühzeitig konsequent behandeln, ggf. Lebensstil ändern (Schulung!) - Vorbeugend gegen Influenza und Pneumokokkeninfektion impfen Pflege und Behandlungsplan - Unterstützung bei Husten und Bronchialtoilette - Unterstützung bei Atemnot - Schulungsaspekte und Motivation zu gesundheitsbewusstem Verhalten Schleimlösung - Heiße Getränke - Warme Inhalationen - Brustwickel und Auflagen - Vibrationsmassagen - Anleitung zu effektiver Hustentechnik o Hustenattacken vermeiden o Nasenatmung, räuspern, kraftvoll Husten o Zellstoff und Abwurfmöglichkeit Bei festsitzendem Schleim - Äußere Vibrationsmassage - Inhalation mit ätherischen Ölen oder Pharmaka (Thymian, Kamille) lt. AVO - Wickel, Auflagen und Einreibungen o Morgens: Zitronenwickel zur Sekretlösung o Nachts: Lavendelölwickel Atemnot Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: COPD - Pat. nicht allein lassen - Evtl. Hilfe holen (Patientenrufanlage, Telefon) - Atmungserleichternde Lagerung (Kutschersitz, Oberkörperhochlage,…) - Beengende Kleidungsstücke öffnen/Fenster öffnen - Lippenbremse - Bedarfsmedikation lt. AVO Mögliche Pflegediagnosen: 00032 Atemvorgang, beeinträchtigt 00030 Gasaustausch, beeinträchtigt 00132 Schmerzen, akut 00147 Todesangst 00126 Wissensdefizit Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Dekubitus Dekubitus Krankheitsbild - Druckgeschwür, Wundliegegeschwür, Dekubitaulkus - sekundäre Erkrankung Æ Folge von langer Bettlägrigkeit! - Hautveränderung, mit bloßem Auge sichtbar - Tiefere Gewebsschichten mitbetroffen - Durch anhaltende äußere Druckeinwirkung Faktoren - Zeit Æ Druck Æ Gewebstoleranz Zeit und Druck Æ Ischämie (Blutleere, O2 Minderversorgung, Kompression der Blutgefäße) Æ metabolische Azidose (durch Minderdurchblutung kein aerober Stoffwechsel mehr, sondern anaerob Æ Übersäuerung) Æ Schädigung Endothel und Kapillaren Æ Gefäßwände durchlässiger, semipermeabel, Eiweiße gehen durch Æ ziehen Wasser an Æ Ödembildung Æ Durchblutungsstörung Æ Dekubitus Ursachen - Endogen (Reaktionsmechanismus und Gewebedurchblutung) o Körperlicher Zustand- Immobilität o Alter- Beweglichkeit wird beeinflusst, Hautelastizität o Durchblutungsstörungen o Rauchen o Schmerzen- Schonhaltung o Obstipation o Ernährung- Mangelernährung, Protein und Vitamin C Mangel - Exogen(durch Hautschwächung bzw. pH-Wertänderung, Gewebewiderstand Ļ) o Beeinträchtigung der Hautoberfläche Æ Hebe- und Lagerungstechniken, Inkontinenz, zuviel Cremen Æ Poren zu Æ Hautbelüftung Ļ o Fieber Æ O2 Verbrauch ĹÆ Austrocknung der Haut o Feuchtigkeit Æ Mazzeration der Haut o Adipositas Æ Ĺ Schwitzen und belastendes Gewicht o zu enge Verbände Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Dekubitus o falsch liegende und sitzende Systeme (DK), Sonden, Drainagen Gefährdete Körperstellen - Steiß- und Kreuzbein, Wirbelsäule, Dornfortsätze - Trochanter Major, Knie, Ferse, Fußknöchel - Hinterkopf, Ohrmuschel - Schulterblätter, Ellenbogen Gradeinteilung bei Dekubitalulzera - Grad 1 (Epidermis) o Haut ist gerötet, aber nicht defekt o Symptome verschwinden nach Druckentlastung - Grad 2 (Subcutis) o Blasenbildung o Hautabschürfung o Bei Blasenablösung, nässender schmerzender Hautdefekt - Grad 3 o Nekrosenbildung o Hautschädigung bis zum Periost (Knochenhaut) o Muskeln betroffen - Grad 4 o trockene, sezernierende Nekrosen o Bänder und Sehnen sichtbar o Taschenbildung Dekubitusprophylaxe - Ziel Æ Haut geschmeidig halten, keine Verfärbungen, keine Entzündungszeichen, normaler Hautturgor - Richtiges Einschätzen des Dekubitusrisikos Æ Skalen: Norton, Braden, Anderson - Beurteilung Hautzustand, Mobilität, Krankheiten, Ernährung - Druckentlastung Æ fördern konstanter Blutzirkulation Æ Um-, Frei-, Weichlagern Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Dekubitus o Druckentlastung durch Umlagern und Wechseldrucksystem (Spezialbetten) o Druckreduzierung mittels Gelkissen und Schaumstoffmatratzen o Freilagern der Ferse o Rutschbremse einbauen o VATI- Lagerungen o Lagerungsmittel Æ atmungsaktiv, sicherer Halt, Stützfunktion, Hygiene - Risikofaktoren erkennen Æ Grunderkrankung, EZ, Inkontinenz Pflege - Verbände Æ Hydrokolloidplatten Æ feucht, physiologisch, nicht reizend - Nekrosen chirurgisch Abtragen - schlechter AZ Æ Mangelernährung ausgleichen, Eiweiß als Baustein für Haut und Gewebe, Trinkmenge beachten Æ Austrocknung Wundheilung Reinigungsphase Æ Granulationsphase Æ Epithelialisierungsphase Pflegediagnosen 00002 Mangelernährung 00047 Hautdefekt, hohes Risiko 00046 Hautdefekt bestehend (Integrität der Haut, verändert) 00091 Mobilität im Bett, beeinträchtigt 00004 Infektion, hohes Risiko 00126 Wissensdefizit Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus Diabetes mellitus Krankheitsbild = honigsüße Wasserruhr = Zuckerkrankheit = chronische, nicht heilbare, aber gut behandelbare Erkrankung - bei konsequenter und rechtzeitiger Behandlung günstiger Krankheitsverlauf, v.a. mögl. Spätschäden betreffend - weitverbreitete Krankheit, Anzahl unerkannter Diabetiker gleich hoch einzuschätzen, wie jene der bekannten - Stoffwechselerkrankung (betrifft Kohlenhydratstoffwechsel) bedingt durch Insulinsmangel (absolut) oder durch verminderte Insulinempfindlichkeit (relativ) - Insulin ist Hormon, von Bauchspeicheldrüse produziert (Betazellen der Langerhans’schen Inselzellen; Alphazellen produzieren Glukagon Æ Gegenspieler von Insulin) und ins Blut abgegeben - Kohlenhydrate aus Nahrung im Darm zu Glukose abgebaut Æ mit Blut zu Körperzellen Æ Zellen der meisten Organe für Glukose undurchdringbar Æ Insulin speist Glukose ein Æ Zelle genug Glukose = genug Energie = arbeitsfähig - Wirkung Insulin: o senkt Blutzuckerspiegel durch Förderung Glukosetransports in Muskelund Fettzellen o Umwandlung von Glukose in Glykogen (= Speicherform der Glucose im Körper, 150g in Leber, 300g in Muskel) o fördert Afubau von Eiweiß und Fett (= anabole Wirkung) o hemmt Mobilisierung des Fettes in der Peripherie - Arten: o DM I und II o seltenere Formen: genetisch bedingte Defekte der Insulinwirkung, Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, Störung anderer Hormonsysteme, Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus medikamentös bedingter DM (Cortison), Infektionskrankheiten (Lupus erythematodes), Autoimmunerkrankungen, SS Symptome DM I - manifestiert sich im Kindes-, Jugend- oder jungen Erwachsenenalter - Ursache ist absoluter Insulinmangel durch Zerstörung der Betazellen - überwiegend Autoimmunerkrankung, genaue Ätiologie noch unklar; wahrscheinlich pathologische Immunreaktion durch Virusinfekte (z.B. nach Mumps), genetische Faktoren spielen auch eine Rolle - Symptome: o Glukosurie (wenn BZ >180 Æ Zucker über Niere ausgeschieden) o Polyurie (>3l), obwohl Pat. sehr viel trinkt (Polydipsie) o Exsikkose o Normalgewicht, nicht selten Untergewicht o zunehmende Stoffwechselentgleisung Æ Übelkeit, Schwäche, Bewusstseinsstörungen bis o Koma Æ vertiefte Atmung und Azetongeruch Æ ketoazidotisches Koma (wegen Übersäuerung, Pat. versucht abzuatmen) DM II - zunehmendes Alter Æ Häufigkeit steigt - Frauen häufiger als Männer betroffen - Krankheitssymptome langsam, über Monate bis Jahre - Unterschied IIa (ca. 10%) und IIb (ca. 90%) - IIa Æ Beginn meist schleichend, „Insulinschlüssel“ passt nicht ins „Schloss“ der Zellen, d.h. es kann nicht genügend Zucker aus Blut in Zellen Æ Pat. normal- bis leicht untergewichtig, ca. 40. Lebensjahr - IIb Æ oft Zufallsbefund, Pat. übergewichtig zwischen 40. – 50. Lebensjahr; Gewichtsabnahme und körperliche Bewegung Æ Verbesserung BZ-Wert; (wenn Besserung nicht möglich Æ Tabletten oder Insulin spritzen) - Symptome: o Durst und Polyurie Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus o Glukosurie und Ketonurie o gehäuft auftretende HWI und Pilzinfektionen o quälender Juckreiz o allgemeine Schwäche und Leistungsknick o nachlassendes Sehvermögen o Azetongeruch in Ausatemluft o gestörte Wundheilung o Spätkomplikationen Kurzzusammenfassung bzw. Gegenüberstellung Typ I Diabetes Manifestationsalter Meist vor 40. Lebensjahr Typ II Diabetes Meist im höheren Alter Ursache und Absoluter Insulinmangel infolge Verminderte Auslöser Zerstörung B-Zellen des Insulinwirkung an Leber-, Pankreas; Muskel- und Fettzellen; Wahrscheinlich Autoimmun, Zunächst kompensatorisch z.B. Virusinfekt (Mumps) erhöhte Insulinproduktion Æ später erschöpft; Förderung Manifestation z.B. durch Übergewicht, SS, Stress, best. Medikamente Erbliche Wahrscheinlich Komponente Klinik Stärker ausgeprägt als bei Typ I Rascher Beginn Langsamer Beginn, Starker Durst, Polyurie, HWI, Hautjucken, Übelkeit, Schwäche, teils Mykosen, Furunkel, erheblicher Gewichtsverlust, oft Sehstörungen, Schwäche; auch Koma als Häufig gleichzeitig Erstmanifestation Fettstoffwechselstörung, Bluthochdruck, Übergewicht; Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus Zum Zeitpunkt Diagnose oft bereits Langzeitschäden Labor C-Peptid (Insulinvorläuferstufe) C-Peptid meist hoch als Maß der körpereigenen Serumlipid (LDL) erhöht Insulinproduktion niedrig (bis nicht mehr vorhanden) Oft Antikörper SW-Lage Eher labil Eher stabil Therapie Diät, Insulin, Bewegung Æ Gewichtsreduktion, Diät, verbessert Metabolismus; Bewegung, orale Antidiabetika, erst bei Aufklärung über BE, Diät sollte Versagen aller ausgewogene Ernährung sein, Maßnahmen: Insulin gute Aufklärung, keine Verbote (fördert Compliance) Diagnostik, Befunde, Laborparameter Zucker - Blutuntersuchung an erster Stelle - Blutzuckerbestimmung = Momentanwert - Nü-BZ beim Gesunden unter 100mg/dl (mg%), beim Diabetiker >120mg/dl - Harn auf Glukose und Azeton untersuchen Æ erlaubt Rückschlüsse auf Blutzuckerhöhe - Harnzuckermessung: o Faustregel: 1% Harnzucker = Blutzuckerwert von ca. 220 mg % (180 mg % Nierenschwelle) plus 40 mg % (Erfahrungswert) - Schnelltests mittels Teststreifen (Keto – Diabur Test 5000). o Teststreifen trocken lagern und Ablaufdatum beachten o Saubere Gefäße verwenden o Nur frischen Harn verwenden (nicht über 2 h) Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus o Teststreifen kurz (1 sec.) eintauchen und überschüssigen Harn an der seitlichen Kante des Gefäßes abstreifen o Nach 60 sec. Ablesen (Gebrauchsanweisung) - Selbsttest für Pat: auch für zu Hause Æ sollte am Anfang von Krankenschwestern in Durchführung und Protokollierung überwacht werden - überprüfen, ob Pat: Abweichungen und Normwerte erkennen kann - Oraler Glukosetoleranztest: o Bestimmung des Nüchternblutzuckers o Glukosebelastung mit 75 g Glukose, innerhalb von 5 min. trinken lassen o Patient sollte in die nächsten zwei Stunden in Ruhe verbringen o Weitere Messungen nach 60, 90 und 120 Minuten o Nach 120 Minuten wird außerdem der Harn auf Glukose untersucht o Trinkmenge sollte nach Erkrankung variieren Bewertung von Normal kapillären Werten Pathologische Diabetes mellitus Glukosetoleranz Nüchtern < 100 mg/dl 100 – 120 mg/dl > 120 mg/dl 2 Std. – Wert < 140 mg/dl 140 – 200 mg/dl > 200 mg/dl - HbA1c – Langzeitwert: o roter Blutfarbstoff (Hämoglobin – Hb) kann durch Anlagerung von Zucker aus Blut verändert werden Æ HbA1c als eine Art des Hb entsteht o je höher BZ, desto höher das HbA1c o HbA1c Æ Art Blutzuckergedächtnis, die durchschnittliche Blutzuckereinstellung der letzten 6 – 12 Wochen Azeton - (Azeton gehört zu den sog. Ketonkörpern, die beim gesteigerten Fettabbau (etwa Insulinmangel) vermehrt gebildet und mit dem Harn ausgeschieden werden) - Harnaceton zusammen mit hohem BZ Æ Alarmsignal Æ drohende diabetische Ketoazidose - Für Azetonnachweis im Harn auch Teststreifen (Durchführung gleich) Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus Therapiegrundsätze, Pharmaka - Behandlung sollte sich an individuellen Zielen des Diabetikers orientieren Æ faktoren wie Alter, AZ, Begleiterkrankungen,… berücksichtigen - Idealziel wäre normaler Glukosegehalte im Blut - adipöser Patiente wird Gewichtsreduktion und Ernärhungsumstellung empfohlen - medikamentöse Therapiekonzept sieht orale Antidiabetika oder Insulin vor orale Antidiabetika: - vier Wirkstoffgruppen: o Metformin o Alpha-Glukosidasehemmer o Sulfonylharnstoffe o Glitazone - Euglucon® bzw. Glucobene®: o Vertreter von Sulfonylhanrstoffen Wirkung: o hemmen Glukoseneubildung o passen Insulinausschüttung an körperliche Aktivität an o fördern Insulinsekretion im Pankreas Nebenwirkung: o Hypoglykämie o Gewichtszunahme wegen anhaltendem Hungergefühl Einnahmehinweis: o unmittelbar vor der Mahlzeit einnehmen Insulin: - vier Insulingruppen: o Altinsulin Æ Normalinsulin, Wirkung nach 15-30min, nach 1-2h Gipfel, insgesamt 4-6h Wirkdauer Æ 3-4x tgl. nötig; z.B. Aventis®, Insuman Rapid®, Lilly normal®, Novo-Nordisk Actrapid HM®; (darf als einziges Insulin auch i.m. oder i.v. gespritzt werden) o Verzögerungsinsulin Æ um Basalrate abzudecken Æ d.h. Insulinbedarf ohne Nahrung wird abgedeckt; Æ Wirkung nach 30-60min., Maximum Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus nach 6-8h, Dauer 12-16 (mittellang wirkend = intermediär) oder bis 24h (Langzeitinsulin) o Mischinsulin Æ aus Verzögerungs- und Normalinsulin Æ meist morgens verwendet um BZ-Anstieg nach Frühstück abzudecken; z.B. Profil I®, Comb 25®, Mixtard 30/70® (30-Altinsulin, 70-Verzögerungsinsulin) o langwirksames Insulin - Actrapid®: o Vertreter Normalinsulin Wirkung: o Dauer 2-8h o Beginn nach 15-30 min. o Maximum liegt bei 2h o Verabreichung s.c., i.m. oder i.v. Nebenwirkung: o Bildung Insulinödem an Injektionsstelle am Therapieanfang (beim nächsten Mal wo anders stechen) o allergische Hautreaktion o Schwund oder Wucherung des s.c. Fettgewebes (wenn immer an selber Stelle gestochen wird) Æ Insulin kann nicht mehr so gut aufgenommenw erden o Verschlechterung des Sehvermögens aufgrund der Veränderung des Kammerwassers o Alkohol verstärkt BZ-Wirkung Verabreichung o Spritze, Pen oder Insulinpumpe o Injektionsstellen systematisch ändern Æ Veränderungen des s.c. Fettgewebes zu vermeiden Komplikationen diabetisches Koma = Hyperglykämie! ketoazidotisches Koma - bei Typ 1 Diabetiker auftretend Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus - durch Erstmanifestation des Diabetes, Vergessen der Injektion oder durch einen erhöhten Insulinbedarf - aufgrund Insulinmangels zur Energiegewinnung vermehrt Fette und Eiweiß abgebaut Æ Ketonkörper frei Æ pH-Wert sinkt Æ Übersäuerung des Organismus - Glukose steigt Æ Zucker kann aber nicht in die Zellen Æ Folgen: o Acetongeruch in der Ausatemluft und im Harn o Hyperglykämie o Kussmaul Atmung (vertiefte Atmung) o Peritonitissymptome o Erbrechen, Durst, Appetitlosigkeit, Schwäche, Polyurie, zunehmende Bewusstseinseintrübung o Pseudoperitonitis hyperosmolares Koma - vor allem bei Typ 2 Diabetikern Æ Erstmanifestation, infolge von Diätfehlern, Vernachlässigung der Tabletteneinnahme oder plötzlich erhöhten Insulinbedarf - vom Körper noch selbst produzierten Insulinmengen reichen zur Hemmung der Lipolyse aus. - Blutzuckererhöhung führt zu: o Hyperglykämie (BZ > 700 mg/dl) o ausgeprägte Glukosurie o hoher Flüssigkeits- und Elektrolytverlust über Niere o deutliche Exsikkose o Tachykardie und Hypotonie o Trockener, warmer Haut o Starker Durst, Schwäche, Übelkeit und Erbrechen, zunehmende Bewusstseineintrübung - Pflege (gilt für beide) o i.v. Volumensubstitution Æ Flüssigkeitsbilanzierung, Legen eines Dauerkatheters o i.v. Gabe von Normalinsulin (Perfusor); BZ darf maximal um 100mg/dl in der Stunde sinken da sonst die Gefahr eines Hirnödems besteht Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus (intracerebrale Hypoosmolarität Æ Blut-Hirnschranke Æ Hyperton Æ H2O raus Æ stündlich BZ-Messung o bei BZ <300 mg/dl Glukose i.v., um BZ-Abfall zu verlangsamen (engmaschige Kontrollen) o bei ausgepräter Azidose Bicarbonatgabe Æ Überwachung der Infusionstherapie, Astrupkontrollen o evtl. Kaliumzufuhr, da durch das Insulin vermehrt Kalium in die Zellen einströmt und es zu einer Hypokaliämie kommen kann Æ exakte Überwachung des Perfusors und Serumkalium (Gefahr von Herzrhythmusstörungen) o regelmäßige Kontrollen der VZ und des Bewusstseins o Durchführung aller notwendigen Prophylaxen Hypoglykämie - BZ <50mg/dl = „nur“ Unterzucker - beim hypoglykämischen Schock zusätzlich Schocksymptome (BZ i.d.R. <40mg/dl) - Ursachen: o zuviel Insulin oder orale AB o zuwenig Nahrungsaufnahme o schwere körperliche Anstrengung o Alkoholgenuss Æ Alkohol hemmt Glukoneogenese o können aber auch andere Grunderkrankungen sein, z.B. insulinproduzierender Tumor, LFS, Alkoholvergiftung o klinische Symptome oft innerhalb weniger Minuten manifest Æ Heißhunger, Pat. wird unruhig und zittrig, Schweißausbruch, blasse, kalte und feuchte Hat, neurologische Ausfälle (cerebrale Krampfanfälle), Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit o durch Medikamente mit Beta-Blockern oder bei Bestehen einer diabetischen Neuropathie, kann die Symptomatik so verschleiert werden, dass Pat. Vorboten einer Hypoglykämie nicht bemekrt und scheinbar unvermittelt ins Koma fällt - Pflege bei Bewusstlosigkeit: o SSL, auf linke Seite wegen RTW Marlene Weißensteiner Seite 9 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus o Glukagonfertigampullen i.m. oder s.c. je nach Ampulle (wirkt nicht bei alkoholbedingter Hypoglykämie) o i.v. Gabe von Glucose 33% lt. AVO, danach 5-10% Glucose lt. AVO anhängen o laufende Überwachung der VZ und Infusionstherapie o laufende BZ-Kontrollen o nach Ermittlung der Ursachen weitere pflegerische Maßnahme dem Zustand des Pat. anpassen Pflegeprozess, Pflegeplanung Pflegeprozess: - Ziel ist Erhaltung der größtmöglichen Lebensqualität und Unabhängigkeit des Pat. in seinem sozialen Umfeld - Aufgaben: o Insulintherapiekonzept überwachen Æ konventionelle 2-SpritzenTherapie (2x tgl. fest definierte Menge verordneten Insulins; nur 2 Injektionen pro Tag nötig, allerdings Essenszeiten und Ernährungsplan strikt einzuhalten), intensivierte konventionelle Insulintherapie (BasisBolus-Prinzip; Essenszeiten und BE-Mengen müssen nicht strikt eingehalten werden, allerdings häufig BZ-Messung nötig), kontinuierliche subkutane Insulininfusion (externe Insulinpumpe; bessere SW-Lage, allerdings ständiges Fremdkörpergefühl durch Injektionskanüle) o verschiedene Applikationsmöglichkeiten bekannt machten Æ Einwegspritzen, Insulinpens, Insulinpumpen o Schulungskonzepte umsetzen Æ Ziele sind Erhaltung bzw. Wiederherstellung von Wohlbefinden und Lebensqualität und die Vermeidung von Komplikationen und Folgeschäden; Æ Harnzuckerkontrolle , BZ-Kontrolle, Acetonkontrolle o Gesundheitsberatung Æ Ernährungsberatung, körperliche Betätigung, Verhalten bei SW-Entgleisung, Vorbeugen von Folgeschäden - Lebensweisen mit DM: Marlene Weißensteiner Seite 10 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus o Körperpflege Æ stark infektionsgefährdet Æ zuckerhaltige Haut- und SH-Milieu begünstigt Keimbesiedelung Æ sorgfältige Körperpflege, Hygienemaßnahme können Pilzinfektionen und bakteriellen Hautinfektionen vorbeugen o Hautpflege Æ geschmeidig halten (rückfettende Seifen oder Waschlotionen, Cremes), gut abtrocknen, atmungsaktive Leibwäsche und Kleidung, kleinste Wunden sofort desinfizieren und beobachten, keine heißen und zu langen Bäder o Mundpflege Æ anfälliger für Erkrankungen des Zahnhalteapparates durch schlecht eingestellten BZ gestörte Zahnfleischdurchblutung; Æ mind. 2xtgl Zähneputzen, richtige Zahnputztechnik und geeignete Utensilien, regelmäßig durchgeführte „professionelle“ Mundhygiene durch Zahnarzt, mind. 2x pro Jahr zum Zahnarzt o Fußpflege Æ tgl. Kontrolle auf Blasen, Druckstellen, Rötungen, Verletzungen, trockene/rissige Haut, Schwellung, Fußnägel; Füße tgl. waschen und gut abtrocknen, Zehennägel so feilen, dass Rand mit Zehenkuppe gerade abschließt, gut passendes Schuhwerk, nicht barfuß laufen, tgl. für ca. 5min. Fußgymnastik, auch noch so kleine Verletzungen umgehend dem Arzt zeigen Pflegediagnosen: 00027 Flüssigkeitsdefizit 00146 Angst 00004 Infektionsgefahr 00132 akute Schmerzen 00002 unwirksamer Atemvorgang 00122 Wahrnehmungsstörungen 00126 Wissensdefizit 00044 Gewebeschädigung 00011 Obstipation Marlene Weißensteiner Seite 11 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus Fallbeispiel: Name: Frau X Geburtsdatum: 21.01.1940 Größe 165cm Gewicht: 92kg BMI: 34 Zustand der Patientin: Frau X wurde gestern über die Notfallaufnahme der Universitätsklinik in einem somnolenten Bewusstseinszsutand aufgenommen. Ihre Tochter berichtet, dass Frau X seit 15 Jahren einen DM Typ II habe und mit ihren „Zuckertabletten“ ganz gut umgehe. Vitalzeichen: Puls 114 RR 110/60 T° 38,8 EKG unauffällig Labor: Analyt Resultat Referenzbereich Grafik Glucose 785 70-110 Æ HbA1c 10,4% 4,0-6,0 Æ Harnstoff (über 98 10,0-50,0 Æ 1,8 0,80-1,30 Æ Protein 6,34 6,30-8,20 * Natrium 138 135-145 * Kalium 3,1 3,4-4,6 Å Ernährung beeinflussbar Æ Eiweiß-SW) Creatinin (MuskelSW) Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus Chlorid 100 98-108 * Magnesium 0,87 0,60-0,95 * Calcium 2,31 2,10-2,70 * CRP 1,23 0,00-0,70 Æ Erythrozyten 4,90 4,40-5,90 * Hämoglobin 145 130-177 * Hämatokrit 0,390 0,350-0,470 * Leukozyten 18,0 4,0-10,0 Æ Thrombozyten 210 150-380 * Ketodiaburtest®: Keton positiv Glukose positiv Patientin zeigt weiters eines tarke Verkühlung mit grünlichem Auswurf. In den letzten Tagen soll Frau X an starkem Durst gelitten haben und „am laufenden Band“ auf die Toilette müssen. Bezüglich des Blutzuckers nehme sie zurzeit 1 Tablette Euglucon® vor dem Frühstück. Aufgabenstellung: 1. Beurteilen Sie die Aufnahmedaten und Laborbefunde der Patientin. 2. Erklären Sie kurz den Diabetes mellitus Typ I und II. 3. Welche diagnostischen und therapiebegleitenden Tests sind Ihnen bekannt? 4. Nennen Sie die Symptome beim diabetischen Koma. 5. Wie gestaltet sich die Behandlung und Pflege im diabetischen Koma? 6. Nennen Sie die Symptome beim hypgolykämischen Koma. 7. Wie gestaltet sich die Behandlung und Pflege beim hypoglykämischen Koma? Was tun Sie wenn der Patient noch bei Bewusstsein ist? 8. Wählen Sie aus der beiliegenden Liste drei treffende Pflegediagnosen aus und begründen Sie Ihre Wahl. mögliche Pflegediagnosen: Marlene Weißensteiner Seite 13 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus 00027 Flüssigkeitsdefizit 00146 Angst 00004 Infektionsgefahr 00132 akute Schmerzen 00002 unwirksamer Atemvorgang 00122 Wahrnehmungsstörungen 00126 Wissensdefizit 00044 Gewebeschädigung 00011 Obstipation Marlene Weißensteiner Seite 14 Kontrakturprophylaxe Kontraktur = Bewegungseinschränkung, anhaltende Gelenkssteifigkeit, schwer reversibel Lokalisation an allen Gelenken des Körpers x starke Ausprägung Æ Beugeunfähigkeit x angedeutet Æ zur vollständigen Beugung fehlen nur wenige Winkelgrade Kontrakturen können sich verstärken und Schmerzhafte Fehlhaltungen bilden, die fehlbelasteten Gelenke weisen Verschleißerscheinungen auf Æ Arthrosen Kontrakturformen x Flexionskontraktur = Beugekontraktur, Fuß ist nicht ausreichend streckbar x Extensionskontraktur = Streckkontraktur, Gelenk kann nicht gebeugt werden x Abduktionskontraktur = Abspreizkontraktur, Oberarm nicht 90° abduzierbar ist x Ausßenrotationskontraktur im Hüftgelenk, Bein kann nicht nach außen rotiert werden Ursachen x kongenital- angeboren x erworben- Fibrös= Weichteilbedingt, arthrogen= knöchrig Ursachen für fibröse Kontrakturen Myogene Kontraktur x Muskel und Sehnenverkürzungen x Schrumpfung der Gelenkskapsel x Durch Immobilität Einsteifung der Gelenke, Gewohnheitshaltung zur Schmerzvermeidung x Spitzfußstellung durch Bettdeckendruck, Polster für kurze Zeit zwischenlagernÆ nicht zu lange ansonsten Bildung von Spasmen wegen Gegendruck x Gips, Schienenfixierung Dermatogene Kontraktur x Narbenkontrakturen 1 x SchrumpfungsstenoseÆ Haut ist nicht mehr so elastisch, Kontraktur weil sich das Gewebe zusammen zieht x In Gelenksnähe Gefahr der Verwachsung mit Muskeln und Sehnen Fasziogene Kontraktur x tritt nach Entzündungen, Verletzungen und Ruhigstellung auf Æ Schrumpfung x Bewegungseinschränkung durch Verkürzung im Gewebe (z.B. Hohlhandfaszie) Neurogene Kontraktur x Muskuläre Dysbalance x Spastische (hoher Muskletonus) und paralytische (schlaffe Lähmung) Kontraktur x z.B. Peronäusparese im Oberschenkelbereich durch falsche Lagerung in der Kniekehle Psychogene Kontraktur x durch psychogene Körperstörungen (motorische Störung) x bei Ausfall von AgonistÆ Antagonistenspannung Arthrogene Kontraktur x knöcherne Frakturen- Abnützungserscheinungen x durch Fehlwuchs gelenkiger Anteile, Deformierung der Gelenksfläche, Gelenksentzündung x Degeneration von Knochen und Knorpel = Arthrose Kontrakturprophylaxe x Beweglichkeit erhalten, Muskelatrophie verhindern x Vorbeugende Maßnahmen: Lagerung, aktives und passives Druchbewegen, aktivassistiv (Gewichtsabnahme), resistive- gegen Widerstand arbeiten x Bewegungen langsam und rhythmisch durchführen, den größtmöglichen Bewegungsausschlag hervorrufen x Lagerung des Pat. Æ Druck auf oberflächliche Nerven vermeiden (Kniekehle, Ellbogen) x Wunden keiner Spannung aussetzen x Unterstützung bei den ATLs x Mobilisation PD: Körperliche Mobilität beeinträchtigt 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Durchgangssyndrom Durchgangssyndrom Krankheitsbild (organisches Psychosyndrom, Funktionspsychose, postoperativer Verwirrtheitszustand) = eine zeitliche begrenzte und zugleich reversible organische Psychose Ursachen - immer organische Beeinträchtigung des Menschen vorausgehend - definitive Ursache nicht genau geklärt - Stress und Angst eines Pat. können nach Akutgeschehen eine Rolle spielen - Verlaufsformen werden in leichte, mittelschwere und schwere Form unterteilt. Symptome - Beeinträchtigung des Wachheitszustandes ist KEIN Symptom des Durchgangssyndroms - (Vigilanzstörung eventuell Zeichen einer Blutung) Symptome der leichten Form: - Vergesslichkeit - herabgesetzte Reaktionsfähigkeit - Antriebsmangel - Auffallende Reizbarkeit - Unausgeglichene Stimmungslage - Kopfschmerzen - Schlafstörungen Symptome der mittleren bis schweren Form - Denkstörung - Störungen der Affektivität, Halluzinationen - Wahngedanken - Erregungszustände - Enthemmung z.B. sexuell Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Durchgangssyndrom - Regressives Verhalten, Rückzug - Desorientiertheit - Antriebslosigkeit Pflege - Betroffene nicht in der Lage seine Situation richtig einzuschätzen - nicht zugänglich für „logische Erklärungsversuche“ - Nicht dagegen reden - Sturzprophylaxe o Boden ums Bett mit Matratzen auslegen o Bettrahmen oder Bettgurte verwenden o genaue Dokumentation - Sicherung und engmaschige Kontrolle o Fremdkörper (ZVK, DK, ..) sicher, denn die Pat. neigen dazu diese zu entfernen - Reduktion der Personalbelastung o Lösungsstrategien entwickeln um die Belastungen möglichst gering zu halten. Pflegediagnosen 00155 Sturz, hohes Risiko 00038 Verletzung, hohes Risiko 00128 Verwirrtheit, akut Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Epilepsie Epilepsie Krankheitsbild - „Epileptische Anfälle sind Störungen des Gehirns aufgrund kurz andauernder, vermehrter und gleichzeitiger Entladung von Nervenzellen.“ - Gelegenheitsanfall Æ einmaliges Geschehen, aufgrund eines Auslösers; keine Therapie erforderlich - Auslöser: o Schlafmangel o Flackerlicht o Hohes Fieber o Alkoholentzug o Drogen - Epilepsie: o Wenn im Abstand von mindestens 24 Stunden 2 Anfälle auftreten. o für deren Auftreten keine Ursache bzw. Auslöser erkennbar ist (kein Auslöser von Gelegenheitsanfällen liegt vor) o Ursachen z.b.: Tumor, Schlaganfall, vernarbtes Hirngewebe, Hirndruck Grand Mal Anfall Ablauf: - Vorboten - Aura: z.B. Geschmacksveränderungen, kurz vor Anfall, Pat. nicht mehr alleine lassen, Arzt und 2. Pflegeperson holen, Pat. ins Bett legen - Tonische Phase: Muskeln angespannt, oft mit Initialschrei, Augen verdrehen, steif werden, Atmung setzt aus - Klonische Phase: Atmung setzt wieder ein, rhythmische Zuckungen (Zungenbiss) ca. 1 min - Erschöpfungsstadium: Pat. ist in tiefem Schlaf Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Epilepsie - Erholungsphase: Pat. kann sich an Anfall nicht erinnern, nur (falls vorhanden war) an die Aura, haben Durst, KS und Muskelkater Pflege während eines Anfalls - bereits bei Verdacht Arzt rufen - Pat nicht alleine lassen - Ruhe bewahren - Beengende Kleidung des Pat. öffnen - Sicherheit gewährleisten - Stationsübliche Medikation vorbereiten (2 Amp. Temesta® in NaCl KI) - Notfallkoffer bereitstellen - Sauerstoff bereitstellen - Nicht versuchen den Pat. festzuhalten, zu rütteln oder den Anfall versuchen zu unterbrechen - Keine Flüssigkeit anbieten - Pat. während des Anfalls mit Vornamen ansprechen - Vor dem Anfall achten, dass Pat nicht die Zunge zwischen den Zähnen hat - Während dem Anfall Verlauf beobachten und Zeiten der Phasen merken und genau dokumentieren Pflege nach einem Anfall - für Ruhe sorgen - Pat. in stabile Seitenlage bringen - Pat. nicht alleine lassen - Ev. Intimpflege nach Harn- und Stuhlabgang - Ev. Postiktale Messung, für die Diagnostik, durchführen Diagnostik, Therapie Postiktale Messung Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Epilepsie - im engeren Sinne zur Diagnostik zählend - wird zur Anfallsabklärung genutzt - wird vom Arzt oder einer Pflegeperson durchgeführt und erfolgt in 3 Schritten Æ kognitive Leistung des Pat. Wird überprüft - Durchführung: o Schritt 1: Pat wird mit Vornamen angesprochen, Aufforderung sich ein Wort zu merken z.B. blaues Kamel o Schritt 2: Armvorhalteversuch, Gegenstände benennen und verwenden, Symbole zeigen können, einen Satz vorlesen; o Schritt 3: Fragen zur örtlichen, situativen, zeitlichen Orientierung, im Bezug auf die eigene Person, Erinnerung des zu merkenden Wortes (blaues Kamel) Antikonvulsiva Carbamazepin - Neurotop®, Tegretol® Diazepam - Valium® Phenytoin – Epilon – D – Gernot® Lorazepam - Temesta® Nebenwirkungen - Benommenheit, Schläfrigkeit, herabgesetztes Reaktionsvermögen - Übelkeit, Erbrechen - Schwindel, Doppelbilder, Nystagmus - Hautausschläge - Gleichgewichtsstörungen - Allergische Reaktionen - Vermindern die Wirksamkeit der Antibabypille Komplikation Status Epilepticus Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Epilepsie - ununterbrochener Anfall oder eine Serie von Anfällen über mehr als 20 Minuten. Der Pat. erlangt zwischen den Anfällen das Bewusstsein nicht. - in der tonischen Phase setzt Atmung immer aus (10-15 sec) dadurch gehen beim Status Epilepticus Nervenzellen zu grunde - i.v. Medikament ist Temester® um Status zu durchbrechen - Lebensbedrohlicher Zustand, muss immer intensivmedizinisch behandelt werden Pflegediagnosen 00155 Sturz, hohes Risiko 00038 Verletzung, hohes Risiko 00128 Verwirrtheit, akut 00053 soziale Isolation Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen Essstörungen Allgemeines - vermehrte Beschäftigung mit Essen, Nahrung und Kalorien - zunehmende Essprobleme (ein unbeschwertes Genießen des Essens ist immer weniger möglich) - Verlust gesunder Appetit- und Hungergefühle - Vermeiden von Essen in Gesellschaft wegen den Beobachtungen - Angst- und Schamgefühle beim Essen wegen der Gewichtsangst - Angst vor Gewichtszunahme Folgen bei Einschränkung der Nahrungsaufnahme (Symptome) - übermäßige Beschäftigung mit Essen und Nahrung - ungewöhnliche Essgewohnheiten, Essanfälle - Angst vor Gewichtszunahme - Freudlosigkeit, Depressivität, leichte Reizbarkeit, Wut - emotionale Labilität, veränderte Persönlichkeit - sozialer Rückzug, Isolation - verminderte Konzentrationsfähigkeit - Probleme, sich Neues zu merken - Schlafstörung - herabgesetztes sexuelles Verlangen - körperliches Schwächegefühl, erniedrigte Körpertemperatur - Magen- und Darmbeschwerden Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen Risikofaktoren für die Entstehung einer Magersucht - geringes Selbstwertgefühl (Askese!) - Bedürfnis nach Autonomie bzw. Selbstkontrolle - hoher Leistungsdruck („Perfektionismus“) - negative Stimmung Æ erhöhte Körperunzufriedenheit - krankhaftes Schönheitsideal - fehlende familiäre Essensrituale - akute und chron. Belastungen Æ Auszug aus Elternhaus, Aufenthalt in fremden Land, überhöhte Leistungsanforderungen in der Schule) Körperliche Folgen der Essstörungen - Ausbleiben der Regelblutung, Reduzierung der Fertilität - Verlust sexueller Interessen - Verletzung und Risse der Speiseröhre - Vergrößerung der Speicheldrüse - Erosion des Zahnschmelzes, vermehrte Karies - Elektrolytstörungen - Lanugobehaarung - trockene Haut, Haarausfall - Muskelkrämpfe - Benommenheit, Schwindel - Vita minima (Hypothermie, Hypotonie, Bradykardie) - ungeklärte Schwellungen (Ödeme) - chronische Verstopfung - Knochenschwund (Osteoporose) Æ nach 1 Jahr, keine Rückbildung Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen Kriterien für eine stationäre Aufnahme - Medizinische Kriterien o kritischer Gewichtsverlust o schlechter oder akut bedrohlicher körperlicher Zustand o SS o massiver Laxantien- oder Diurethikamissbrauch - Psychosoziale Kriterien o zunehmende fam. Auseinandersetzungen o spezifische berufliche Belastung o soziale Isolation - Psychotherapeutische Kriterien o akute Suizidalität o komorbide Störungen wie Depression, Störung der Impulskontrolle o starke Einengung auf Esse und Gewicht mit Vernachlässigung andere Bereiche o starke Hyperaktivität Krankheitsbild – Anorexia nervosa - starke Gewichtsabnahme mit deutlichem Untergewicht - Probleme, Gewicht zuzunehmen - Störung des Körperschemas = Wie sieht man sich selbst! - übermäßige gedankliche Beschäftigung mit dem Essen - Störung des Essverhaltens: Einteilung der Nahrungsmittel in „erlaubt“ (Obst, Gemüse, Joghurt) und „verboten“(Fett) - Freudlosigkeit, soziale Isolation - „Vita minima“-Symptome: Hypotonie (90/70), Hypothermie (> 0,5 – 0,8°C), Bradykardie (32 – 40/min) - Amenorrhoe – fördert die Osteoporosegefahr Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen - Hyperaktivität um Energie zu verbrauchen Formen der Anorexia nervosa - Restriktiver oder asketischer Typ Æ zusätzlich: Hungern, Sport - Bulimischer Typ Æ zusätzl.: Erbrechen, Abführmittel um Gewichtsabnahme zu unterstützen Krankheitsbild – Bulimia nervosa - häufige Essanfälle verbunden mit Kontrollverlust - kompensatorische Verhaltensweisen (wie Erbrechen, Abführmittelmissbrauch, Fasten, Diuretika) - übermäßige Beschäftigung mit dem Körper - Gewichtsschwankungen, Gewicht meist im Normalbereich - Gewichtsphobie - starke Abhängigkeit des Selbstwertgefühls vom Aussehen - Stimmungsschwankungen Formen der Bulimia nervosa - Purging-Typ Æ zusätzlich Erbrechen, schwerer Abführmittelmissbrauch - Non-Purging-Typ Æ zusätzlich Fasten, Sport Pflege bei Essstörungen Appetit anregen: - E: o Umgebung/Atmosphäre schaffen,… o Stimmung, Verfassung, Vorlieben o Aussehen, Aufmachung, Geruch - M: Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen o Erstgespräch Æ Vorlieben, Einstellung erfragen o Passende Atmosphäre schaffen o Essen entsprechend bereiten, bringen - Faktoren: o Gerüche o Das Auge isst mit o Trinkmenge o Bewegung o Stimmung o Medikamente o Erkrankungen o Essenszeit o Atmosphäre o Alleine oder in Gesellschaft o Zu viel, zu wenig o Schlechter Geschmack im Mund, Beläge,… - Appetit anregen: o Vorlieben erfragen o Gewohnheiten berücksichtigen (Zeit,…) o Zwischenmahlzeiten anbieten o Melissentee anbieten (Appetit anregend) o Nach Möglichkeit Aperitif oder Bouillon o Auf Mundhygiene achten o Entspannte Atmosphäre schaffen o Auf evtl. Alternativen hinweisen (z.B. Pizzeria,…) o Zur Bewegung motivieren o Zimmer lüften Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen Krankheitsbild – Adipositas Ursachen - Genetische Faktoren - Fehlverhalten Æ zuviel falsche Ernährung einerseits und zu wenig Bewegung andererseits - Soziokulturelle Faktoren wie beispielsweise - Sitzende Tätigkeit, geringe Bewegung durch Auto, Fahrstuhl, Rolltreppe - Passive Freizeit (Fernsehen, Computerspielen) - Essen als Ersatz für emotionale Zuwendung Komplikationen: - Herz – Kreislaufsystem - Atemnot und Kurzatmigkeit im Schlaf, anfallsweise auftretende, länger als zehn Sekunden andauernde Atemstillstände - Orthopädische Probleme - (vor allem LW Säule) und Kniebeschwerden, da die Gelenke durch das Gewicht überlastet werden und sich schneller abnutzen, Fersensporn - seelische Probleme wie Minderwertigkeitskomplexe und mangelndes Selbstwertgefühl - verstärkte Schweißneigung Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und -beratung - beratendes, aufklärendes und erklärendes Gespräch mit dem Betroffenen und seinen Angehörigen - Änderung des Lebensstils - Gesunde Ernährung - Regelmäßige körperliche Aktivität - Umgang mit psychischen Belastungen und Arbeitsbedingungen Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen Pflege: - Prävention - Beratung - Reduktionskost - Gutes Abtrocknen von Körperfalten um Intertrigo vorzubeugen, evtl. Unterstützung - Bei der Mobilisation, dem Baden oder Umlagern sollten genügend Pflegende anwesend sein, um Stürze zu vermeiden Pflegediagnosen 00005 Körpertemperatur, verändert, hohes Risiko 00006 Körpertemperatur, erniedrigt 00002 Mangelernährung 00045 Mundschleimhaut, verändert 00048 Zahnentwicklung, beeinträchtigt Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Fatigue Das chronische Fatigue - Syndrom Beschwerden von Palliativpatienten? x x x x x Fatigue x Maßnahmen: den Patienten in erster Linie nicht als kranken Menschen, sondern als Mensch mit einer Erkrankung sehen. Schmerzen Angst Traurigkeit Übelkeit Herkunft x x Meist unklare Herkunft Komplexe Wechselwirkung zwischen Tumor und Patient wird größtenteils für die Entstehung von Fatigue verantwortlich gemacht Faktoren die die Entstehung begünstigen Kachexie x Tumor selbst produziert Substanzen, die zur Kachexie führen x Produktion von Entzündungsassoziierten Substanzen des menschlichen Organismus durch Anwesenheit des Tumors Muskelanomalie x Muskuläre Ausgangssituation x Kachexie x Myopathien trotz normaler Kalorienzufuhr und Körpergewicht (erhöhter Lactatspiegel in scheinbar gesunder Muskelzelle) x Myopathien durch Medikamente ( Cortison,…) Verlust der körperlichen Kondition x Bettruhe und Immobilität x Körperliche Kondition vor der Erkrankung x Mangelnder Antrieb Alex Todeschini -1- Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Fatigue Anomalien im ZNS x Mechanismen, die Fatigue seitens des ZNS beeinflussen sind noch wenig erforscht. x Hirntumore x Störung der kognitiven Fähigkeiten x ZNS-Bestrahlungen und intrathekale Chemotherapien Infektion x Oftmaliger zeitlicher Zusammenhang zwischen Fatigue und Infektionen x Fatigue kann sowohl Prodromalsyndrom eines Infektes sein, als auch diesen verlängern. x Immunsupression x Chronische Infekte induzieren einige Mediatoren der Kachexie Anämie x Hb unter 8mg/dl (Norm 12-16 mg/dl) ist eine der Hauptursachen von Fatigue x Palliativpatienten profitieren aber auch bei höheren Hb-Werten von Erythrzytensubstitutionen oder Eythrpoetingaben Autonome Dysfunktion x Zusammenhang umstritten x Patienten leiden zusätzlich zu Fatigue auffallend oft an Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Inappetenz, Diarrohe oder Obstipation Psychologische Aspekte x Angst, Depression und Stress können zur Entstehung von Fatigue beitragen. x Die Diagnosestellung von psychischen Erkrankungen beim Palliativpatienten ist auf Grund der Komplexen Zusammenhänge äußerst schwierig. Endokrine und metabolische Dysfunktion x Testosteronmangel x Androgenmangel x Störungen im Hypothalamus- Hypophysensystem (Stress) x Hypothyreose Alex Todeschini -2- Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Fatigue NW von Therapien x Strahlentherapie x Chemotherapie (adjuvant und neoadjuvant) x Hormontherapie x Schmerztherapie x Schlafmittel (Sedierungen) x Operationen Weitere Faktoren x Versagen des autonomen Nervensystems x Tumortherapie x Schmerz x NW von med. x Vorbestehnde Umstände x Dehydration x Hypoxie x Cytoxine Symptome x x x Müdigkeit und reduzierte physiologische Kapazität Generelle Niedergeschlagenheit und Mattigkeit – verminderter Antrieb bzw. Schwierigkeit Dinge zu initiieren Geistige Fatigue; definiert als Verlust der Konzentrationsfähigkeit, des Gedächtnisses und als emotionale Labilität. Auftrete x x x x Vor der Tumordiagnose Irgendwann im Verlauf der Tumorerkrankung Als Begleiterkrankung im Rahmen einer Tumortherapie Fatigue kann lange über das Therapieende hinaus andauern. Fatigue kann tritt mit anderen Erkranken auf x x x x x x x Schmerz Anorexie Übelkeit Erbrechen Dyspnoe (Atemnot) Schlafstörungen Angst und Depression Alex Todeschini -3- Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Fatigue Folgen x x Fatigue ist in engem Zusammenhang mit dem Verlust der physischen, psychischen und sozialen Integrität der Patienten zu sehen. Sie beeinflusst Zukunftsentscheidungen der Patienten und veranlasst Patienten nicht selten zur Ablehnung von palliativen Therapiemaßnahmen Wie kann ich Fatigue erfassen und messen ? x x x x Fragebögen zur Selbstbeurteilung mit regelmäßiger Evaluierung Strukturiertes Interview Fremdbeurteilungen VAS (Visuelle Analogskala) Was versuche ich zu erfassen? x Beginn, Dauer, Verlauf x Verstärkende und lindernde Faktoren x Einfluss auf tägliche Aktivitäten x Subjektive Bedeutung x Identifizierung potentiell auslösender Faktoren Beispiele von Fragen zur Erfassung x Wie schätzen sie ihre Energie heute ein? (1-10) x Wie stufen sie ihre Lebensqualität heute ein? x Wie hoch ist ihr Bedürfnis sich auszuruhen? x Wie haben sie geschlafen? x Haben sie heute große Mühe ihre Untätigkeit zu überwinden? x Wie ist ihre Stimmung heute? x Was planen sie für den heutigen Tag? … Therapieansätze bei Fatigue Verbesserung des chronischen Fatiguesyndroms durch x Patient x JEDER aus dem Umfeld des Patienten Regelmäßiges „Training“ als Therapieansatz x Vorbeugend x Patientenangepasst (Ressourcen des Patienten) x Physisch (ATLs) x Mental (geregelter Tagesablauf) Alex Todeschini -4- Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Fatigue Soziale Maßnahmen als Therapieansatz x Angehörigenbetreuung x Erheben der sozialen Ressourcen x Einbindung der „Angehörigen“ in die Betreuung des Patienten x Intimsphäre - soweit möglich - wahren x Im Gespräch auch „Tabuthemen“ zum Thema machen Medizinischer Therapieansatz x Beheben möglicher Ursachen (Erythrozytensubstitution, Modifizierung der Schmerztherapie, …) x Gabe von Psychostimulantien x Genaue Evaluierung welche Untersuchung bzw. Therapie für den Patienten und welche für den Arzt nützlich ist Therapie des chronischen Fatigue-Syndroms ist multiprofessionelles Teamwork x So vielfältig die Ursachen des chronischen Fatigue - syndroms sind, so zahlreich sind auch die Therapieansätze. x Wichtig dabei ist: JEDER kann etwas tun, dass aus einem matten, müden, labilen und vielleicht vergesslichen Patienten ein zufriedenerer Mensch wird, der sein Leben lebt. Alex Todeschini -5- Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis Gastritis Magen - muskuläres Hohlorgan, Verdauungsorgan - Anteile: o Kardia - Mageneingang o Fundus - Magengrund o Korpus - Körper o Antrum - Pförtner o Pylorus – Magenausgang - versorgt durch Truncus coeliacus und A. mesenterica sup. - Innervation durch N. vagus - Magensaft: o ca. 1,5 – 3l Magensaft/Tag o Salzsäure (HCl) Æ in Belegzellen des Fundus/Korpus gebildet Æ pH-Wert um 1, zur Verdauung bzw. Auflösung des Nahrungsbreis o Pepsinogen Æ in Hauptzellen des Fundus/Korpus gebildet Æ Protease wird im sauren Milieu zu Pepsin Æ an Proteolyse beteiligt o Intrinsic factor Æ in Belegzellen des Fundus/Korpus gebildet Æ Glykoprotein bildet Komplex mit Vitamin B12 Æ intestinale Resorption (im terminalen Ileum stattfindend) o Schleim Æ in mukoiden Zellen der Kardia, sowie in Nebenzellen des Fundus/Korpus als auch im Oberflächenepithel bzw. Nebenzellen der gesamten Magenschleimhaut gebildet Æ Mischung aus Glykoproteinen, Wasser, Elyten Æ zum Schleimhautschutz o Elektrolyte und Gastrin Æ gebildet in den G-Zellen des Antrum Æ sekretorisch aktives Polypeptid Æ bewirkt Histaminausscheidung Æ Besetzung der Histamin-H2-Rezeptoren der Parietalbildung Æ Bildung von Salzsäure o Somatostatin Æ in den antralen D-Zellen gebildet Æ Gegenspieler des Gastrin Æ H+-Produktion wird eingestellt Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis - Normalfunktion: o Speicherung, Durchmischung bzw. Verdauungseinleitung (i.V. mit „Magensaft“) und portionierte Entleerung de Speisebreis in das Duodenum o Magenmotilität Æ rezeptive Relaxation des Fundus löst Verdauung aus Æ gleichzeitig optimaler Verschluss des unteren Ösophagussphinkters Æ Reservoirfunktion des Fundus Æ tonische Wandbewegungen zur Druckausübung auf Nahrungsbrei und Weiterbeförderung in Richtung Antrum Æ Durchmischung des Mageninhalts mit Magensaft Krankheitsbild - akute oder chronische Entzündungsreaktion der Magenschleimhaut auf unterschiedliche Einflüsse - Klassifikation: o akut o chronisch o A, B, C, D- Gastritis (A: autoimmun, B: bakteriell, C: chemisch/toxisch bedingt, D: Sonderformen) Formen: - Typ A: o ca. 3% aller Pat. mit chronischer Gastritis o Erkrankung mit Autoantikörpern gegen Belegzellen 90% o in ca. 50% Autoantikörper gegen Intrinsic factor o Schwund der Belegzellen Æ Achlorhydrie (Anazidität) o Mangel an Intrinsic factor Æ Vitamin-B12-Mangelanämie (perniziöse Anämie) - Typ B: o Helicobacter pylori, ca. 80% o Beginn im Antrum mit aufsteigender Ausbreitung über Jahre o eher uncharakteristische Symptomatik Æ Druck- bzw. Völlegefühl im Oberbauch, Übelkeit, Blähungen, gelegentlich Sodbrennen o Diagnose Æ AK im Bllut, C13-Atemtest, MagenSH-Biopsie Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis o Folgen Æ Erosionen, Ulcus duodeni/ventriculi, MagenCa, MALT-Lymphom, Riesenfaltengastritis, lymphozytäre Gastritis - Typ C: o chemisch induziert bei ca. 15% o Ursachen Æ Gallenreflux (Cholecystolithiasis, Z.n. Cholecystektomie, BI/BII- OP, Medikamente (v.a. NSAR, ASS) - Typ D: o Sonderform o Häufigkeit ca. 2% o Ursache Æ Mb. Crohn, TBC,… o Symptome Æ Übelkeit/Erbrechen, Fistelbildung o Diagnose Æ Ösophagogastroduodenoskopie (inkl. Biopsieentnahme) Symptome - Druckgefühl im Oberbauch - krampfartige Schmerzen - Übelkeit/Erbrechen - Melaena (schmerzlose Magenblutung) - Hämatemesis (erosive Gastritis) Diagnostik - Anamnese - klinische Untersuchung (Druckschmerz im Epigastrium/Oberbauch) - Labor (BB: Hb/Hk gesenkt, falls Blutung vorliegend; Leukos erhöht durch Entzündung/Stress; DD: Leberfunktionsproben und Pankreasenzyme) - Bildgebende Untersuchung Æ Abdomen-leer, Tx-Röntgen (Frage nach Perforation) - interventionelle Untersuchung Æ Ösophagogastroduodenoskopie (inkl. Biopsie) Æ Veränderung aller Magenabschnitte sichtbar Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis - C13-Atemtest Æ Pat erhält mit C13 markierten Harnstoff, dieser wird von Urease gespalten, markiertes CO2 in Ausatemluft wird gemessen Therapie - abhängig von Form der Gastritis - A Æ Anazidität nicht zu behandeln, perniziöse Anämie durch regelmäßige Vitamin-B12-Substitution - B Æ Tripeltherapie (PPIÆ Pantoloc® und zwei Antibiotika Æ Clarithromycin = Klacid®, Amoxicillin = Rocephin®, Metronidazol = Anaerobex®) - C Æ Grundproblem behandeln bzw. Prophylaxe einleiten (H2-RezeptorAntagonist, PPI, SH-Schutzpräparat) - D Æ evtl. SH-Schutztherapie, Behandlung Grunderkrankung Pantoloc® Wirkstoff: - Panteprazol Wirkung: - Protonenpumpenhemmer Æ Hemmung einer Pumpe in den Zellen der Magenschleimhaut Æ befördert normalerweise Wasserstoffionen (H+; Protonen) zur Bildung der Magensäure (HCl, Salzsäure) in den Magen - verminderte Säurekonzentration (=erhöhter pH-Wert) Æ schnellere Abheilung von Schleimhautschäden verschiedener Ursachen - wird rasch absorbiert, ausschließlich in Leber abgebaut, zum Großteil über Harn ausgeschieden Anwendung: - Behandlung milder Refluxkrankheit und damit verbundener Symptome (z.B. Sodbrennen, ‚saures Aufstoßen’, Schluckschmerz) - Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensäure (Refluxösophagitis) als Langzeittherapie und Vorbeugung, - Vorbeugung von Magen-Darm-Geschwüren während einer Behandlung nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis Kontraindikation: - Überempfindlichkeit Nebenwirkung: - Oberbauchschmerzen - Durchfall - Verstopfung - Blähungen - Übelkeit - Kopfschmerz, Schwindel - Verschwommensehen - Allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautausschläge. Wechselwirkung: - Substanzen, deren Resorption pH-abhängig ist (z.B. Ketokonazol, Antimykotikum, Pilzmedikament) - sonst keine relevanten Rocephin® Wirkstoff: - Ceftriaxon Wirkung: - hemmt Aufbau der Zellwand der Bakterien Æ Zellen lösen sich auf Æ Erreger werden abgetötet - Wirkstoff besitzt starke antibakterielle Wirksamkeit gegen gramnegative Erreger (z.B. Hämophilus influenzae, Hämophilus parainfluenzae, Escherichia coli, Salmonella sp.), - auch gegen einige grampositive Keime (z.B. Streptokokken, Staphylokokken) - ist auch gegen solche Bakterien stabil, die eine Substanz (Beta-Laktamase) produzieren, die manche Antibiotika inaktiviert. Anwendung: - Blutvergiftung - Gehirnhautentzündung Æ Früh- und Spätstadium der Lyme-Borreliose (eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit) - Infektionen im Bauchraum Æ Gallenwege Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis - Infektionen der Knochen, Gelenke, Weichteile, der Haut, sowie Wundinfektionen - Infektionen bei geschwächter Immunabwehr - Nieren- und Harnwegsinfektionen - Atemwegsinfektionen Æ Lungenentzündung - Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich - Infektionen der Geschlechtsorgane einschließlich Gonorrhoe (Tripper) - Vorbeugung von Infektionen bei Operationen Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen Inhaltstoffe oder andere Cephalosporine - Überempfindlichkeit gegen Lidocain - Penicillinallergie Æ auch bei diesem Mittel allergische Reaktionen möglich - besondere Vorsicht bei Neu- und vor allem Frühgeborenen mit zu hohem Anteil an Gallenfarbstoff im Blut (Hyperbilirubinämie) Nebenwirkung: - Beschwerden im Magen-Darm-Trakt (Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blähungen, Durchfälle) - Allergische Reaktionen - Kopfschmerzen und Schwindel - Pilzinfektionen - Entzündungen und Schmerzen an der Einstichstelle Wechselwirkung: - Chloramphenicol Klacid® Wirkstoff: - Clarithromycin Wirkung: - Makrolid-Antibiotika - abhängig von Erregerart wirkt Wirkstoff hemmend auf Keimwachstum oder abtötend Æ durch Hemmung Bildung lebenswichtiger Eiweiße in Bakterien - antibakterielle Wirkung umfasst grampositve (z.B. Staphylokokken, Strepokokken), gramnegative (z.B. Hämophilus influenzae), anaerobe (z.B. Clostridien) und bakterienähnliche Mikroorganismen (z.B. Chlamydien). Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis Anwendung: - Infektionen der unteren und oberen Atemwege Æ Bronchitis, Lungen-, Rachen-, oder Nasennebenhöhlenentzündung - Infektionen der Haut und Weichteile Æ Rotlauf (= Erysipel) Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe/gegen andere Makrolid-Antibiotika - gleichzeitiger Anwendung von Mitteln, die Wirkstoffe Cisaprid, Pimozid oder Terfenadin enthalten - Kaliummangel - stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30ml/min) - Vorsicht bei: eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion, gleichzeitiger Anwendung von Triazolam oder Midazolam (bestimmte Beruhigungsmittel), bestimmten Herzrhythmusstörungen (bestehende OT-Verlängerung im EKG) - Überempfindlichkeit gegen Lincomycin oder Clindamycin (bestimmte Antibiotika), da in diesem Fall auch eine allergische Reaktion gegen Klacid eintreten könnte Nebenwirkung: - Störungen im Magen-Darm-Trakt - allergische Reaktionen - Kopfschmerzen - Geschmacks- oder Geruchsveränderungen - Angst - Schwindel, Ohrgeräusche, Verwirrung, Hörverlust (klingt nach Therapie wieder ab) - Leberfunktionsstörungen Wechselwirkung: - zahlreiche Wechselwirkungen Æ Arzt konsultieren Anaerobex® Wirkstoff: - Metronidazol Wirkung: - gegen viele tierische Einzeller (z.B. Amoeben) und gewisse, ohne Sauerstoff lebende Keime (Anaerobier) Æ beeinflusst Vermehrungsfähigkeit Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis - Behandlung Magengeschwür (Ulcuskrankheit) Metronidazol mit anderen Medikamenten kombiniert Æ höhere Heilungsraten, als mit Anaerobex alleine - wird über Magen-Darmtrakt ins Blut aufgenommen Æ im Körper verteilt - wird in Leber wirksam gemacht, über Nieren ausgeschieden Anwendung: - Infektionen mit Metronidazol-empfindlichen Erregern - Blutvergiftung (die bei Schwangerschaft zu Frühgeburt führen kann) - Hirnabszeß, Lungenabszeß, Herzinnenhautenzündung (Endokarditis) - akute Zahnfleischentzündung - Abszesse im Bauchraum nach Operationen (z.B. im Bereich des Blinddarms) - gezielter Vorbeugung gegen solche Infektionen in Chirurgie und Gynäkologie - Mischinfektionen mit aeroben und anaeroben Bakterien zur Abdeckung des aeroben Keimanteils ein entsprechendes Antibiotikum zusätzlich verwenden Kontraindikation: - ersten drei Monaten der Schwangerschaft, im 2. und 3. Drittel Anwendung bei genauer Risikoabwägung vertretbar - stillende Mütter, Behandlung in Stillperiode erforderlich Æ Stillen während und für mindestens 3 Tage nach der Therapie unterbrechen - bekannte Überempfindlichkeit gegen Metronidazol/Nitroimidazolabkömmlingen - Fehlerhafte Blutzusammensetzung (z.B. Mangel an weißen Blutkörperchen) - akute Erkrankungen des ZNS - Alkohol während Behandlung - Vorsicht bei Lebererkranungen - längere Anwendung (mehr als 10 Tage) Æ Nieren- und Leberfunktions- sowie Blutbildkontrollen - Therapiewiederholung nicht vor 4 bis 6 Wochen erfolgen - Kribbeln oder "Ameisenlaufen" oder Koordinationsstörungen (Ataxien), ausgeprägtem Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukopenie) oder Hauterscheinungen Behandlung abbrechen - schweren/anhaltenden Durchfällen Metronidazol sofort absetzen - Antikoagulierte überwachen und eventuell neu einstellen - Alkohol während Therapie meiden Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis - Patientinnen mit atypischer Scheidenflora (Aminkolpitis) Partnerbehandlung erforderlich, Patienten über die erforderlichen Hygienemaßnahmen aufklären Nebenwirkung: - gelegentlich Störungen im Magen-Darmbereich Æ Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall (Diarrhoe) oder Verstopfung (Obstipation) - unangenehm metallischer Geschmack - belegte Zunge - Mundtrockenheit - verlegte Nase. Wechselwirkung: - + Disulfiram Æ verstärkte Disulfiram-Wirkung mit Psychosen und Verwirrtheitszuständen - + Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen Æ deren Wirkung verstärken - + Cimetidin Æ erhöhte Metronidazol-Plasmaspiegel - + Phenytoin Æ verminderte Metronidazolwirkung - + Alkohol Æ "Antabus"-ähnliche Wirkungen - bei Mischinfektionen Kombination mit allen Breitspektrum-Antibiotika möglich Æ mögliche Labortestwertveränderungen Æ SGOT, SGPT, LDH, Triglyceride Komplikationen der Gastritis - Blutung - Perforation - Penetration - Magenausgangsstenose - maligne Entartung - speziell bei Typ B Gastritis: Erosionen, Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, Magenkarzinom, MALT- Lymphom (= Schleimhautassoziiertes Non-HodgkinLymphom), Riesenfaltengastritis Pflegediagnosen Marlene Weißensteiner Seite 9 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis 00002 Mangelernährung, hohes Risiko 00132 Schmerzen, akut 00126 Wissensdefizit 00085 Körperliche Mobilität, beeinträchtigt 00134 Nausea Marlene Weißensteiner Seite 10 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis akute Glomerulo- und Pyelonephritis Niere Funktion: - Filtration harnpflichti8ger Substanzen Æ Harnstoff (Eiweißstoffwechsel), Creatinin (Muskelstoffwechsel) - Kontrolle des Elektrolyt- Flüssigkeitshaushalts Æ Na, K, Ka, Cl, P - Einfluss auf Säure-Basenhaushalt Æ Bicarbonatrückresorption - Entgiftungsfunktion - Produktion Hormone Æ Erythropoetin Æ Erybildung, Renin/Angiotensin Æ RR - Vitamin D in aktive Form umgewandelt (durch chemische Veränderung) Æ für Körper verwertbar - wasserlösliche Medikamente und Vitamine ausscheiden Krankheitsbild akute Glomerulonephritis: = abakterielle Entzündung der Niere mit primärer Schädigung der Glomeruli - tritt auf im Rahmen einer fehlgeleiteten Immunreaktion ca. 1-4 Wochen nach Infektion (meist Streptokokkeninfektion wie z.B. Scharlach) - Antikörper verursachen Entzündung der Glomeruli - selten als Folge einer Autoimmunkrankheit (rasche Verschlechterung) Æ kann schnell zu dialysepflichtigem Nierenversagen führen (z.B. Lupus Erythematodes Æ schmetterlingsförmiges Erythem) akute Pyelonephritis: = bakterielle Entzündung vom Niereninterstitium Æ bindegewebsartiger Umbau Æ Schrumpfniere - häufig aufsteigende Infektion z.B. nach Zystitis - Erreger: Enterokokken, Staphylokokken, Pseudomonas - wichtig frühzeitige Erkennung und Behandlung Æ Gefahr Chronifizierung Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis - Folgen chronischen Verlaufs: Schrumpfniere mit Niereninsuffizienz Symptome akute Glomerulonephritis: - Kopfschmerzen - subfebrile Temperatur oder Fieber - Rückenschmerzen, dumpfes Schmerzgefühl in beiden Nierenlagern - verquollenes Gesicht (v.a. Augen Æ Lidödeme) - evtl. rotbraune Verfärbung des Urins Æ Hämaturie - meist Oligurie (Achtung: Lungenödem!) akute Pyelonephritis: - Fieber über 38°C - reduzierter Allgemeinzustand - Übelkeit, Erbrechen - Klopfschmerz in einem oder beiden Nierenlager - hfg. bereits in Ruhe Rücken- oder Flankenschmerzen - Dysurie und Pollakisurie können fehlen Diagnostik, Befunde, Laborparameter (der Niere im Allgemeinen) Harnuntersuchung: - Menge: o normal 1,5-2l/d je Trinkmenge, Abweichungen verschiedene Ursachen Æ Flüssigkeitsbilanz (Einfuhr übersteigt Ausfuhr meist um 500-800ml Æ Abatmung, Schwitzen) o Oligurie <500ml/d, z.B. akutes Nierenversagen, Harnabflussbehinderung (Prostatahyperplasie), Exsikkose (zu geringe Trinkmenge, Durchfall, Erbrechen,…) o Anurie <100ml/d, z.B. akutes Nierenversagen, Harnverhalten Æ „Blasenschwitzen“ o Polyurie >3000ml/d, z.B. Hyperglykämie bei DM (weil Zucker hoch ist, d.h. bei Pat. mit DM wo Ausfuhr sehr hoch Æ BZ-Kontrolle!), bestimmte Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis Phase Nierenversagen; Diabetes insipidus durch ADH-Störung (z.B. durch SHT) Æ Ausfuhr bis 500ml/h Æ Einfuhr!!! (darf keine Minusbilanz haben) E über Blutwärmer Æ Pat. kühlt aus! o Nykturie nächtliches Wasserlassen, Leitsymptom der Herzinsuffizienz (weil Niere in Ruhe gut durchblutet Æ mehr Harn) o Pollakisurie häufiger Harndrang, jedoch immer geringe Urinmengen, gesamt über 24h kann normal sein; z.B. HWI bei Frau, bei Männer Prostatahyperplasie; auch SS, Aufregung, Blasentumore - Bestandteile des Harns: o Erythrozyten Æ Mikro-/Makrohämaturie Æ 1ml Blut färbt 1l Harn rot; (Hb positiv bei Frau kann durch Menstruation sein!) o Leukozyten Æ 120sec warten (bei Stix-Kontrolle) Æ Entzündung o Eiweiß Æ in 24h <3g ist normal, bei vermehrt Sport am Tag davor kann Prot. erhöht sein o Glukose Æ DM o Nitrit Æ Abbauprodukt von Colibakterien Æ bei V.a. auf HWI mittels Katheter sterilen Harn (beim Mann genügt Mittelstrahlharn) entnehmen; Nitrit neg. heißt jedoch nicht automatisch kein Infekt Æ Bakterien zerfallen möglicherweise nur nicht in Nitrit! o spezifisches Gewicht Æ Anzahl gelöster Stoffe im Harn; normal 10101025mg/ml (=g/cm³), dazu soll Harn auf Zimmertemperatur abgekühlt sein Æ in Messzylinder Æ Urometer eintauchen bis frei schwimmt Æ spezifisches Gewicht ablesbar Blutuntersuchung: - Harnsäure, Serumeiweiß (durch Nahrung beeinflussbar), Creatinin (durch Sport beeinflussbar) - Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium, Phosphat - Creatinin-Clearance Æ Nierenfunktionsprüfung o bei Crea-Anstieg bereits 50% der Niere kaputt o ermittelt Plasmamenge die pro Zeiteinheit von bestimmter Substanz gereinigt wird o 24h-Harn (7.00-7.00) und Blutabnahme am 2. Tag o Harn vermischt Æ Probe für Labor Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis o Laborzuweisung: Gesamtmenge, Größe, Gewicht, Alter des Patienten o Normwert der Crea-Clearance sinkt mit zunehmendem Alter bildgebende Verfahren: - Röntgen - Urogramm Æ KM-Verabreichung + Durchleuchtung in fünfminütigen Abständen; o Vorbereitung: Abführmittel und Darmentblähung, 12h vorher nü! o Nachbereitung: viel trinken (wegen KM) o Lage, Kontur, Durchblutung, Ausscheidungsfähigkeit Niere und ableitende HW o Stenosen, Stauungen, Harnsteine und Tumore - Sono Æ Niere und Retroperitoneum, oft zusätzlich zum Urogramm; davor möglichst nicht pinkeln Æ besser erkennbar durch gefüllte Blase o Anzahl, Form und Größe der Nieren, sowie Binnenstruktur o KEINE Aussage über Funktion - CT Æ Tumordiagnostik, auch vergrößerte Lymphknoten sichtbar - Nierenszinti Æ Echo hat Szinti mittlerweile abgelöst o Nierendurchblutung o radioaktive Isotope i.v. appliziert Æ Anstieg/Abfall der Radioaktivität - Nierenangio Æ Gefäßsystem der Niere dargestellt o Katheter von A. femoralis über Aorta zum Abgang der Nierenarterie o KM Æ verteilt sich in Nierenarterien o arteriosklerotische Veränderungen, Einengungen der Nierenarterien Nierenbiopsie/-punktion - unter Rö-/Sono-Ko in Niere gestochen Æ Gewebeprobe entnommen - Nierenerkrankungen wie Tumore, Entzündungen - vor Untersuchung Sono-Ko Æ Überblick über Lage der Niere und umliegende Organe zu erhalten - Vorbereitung: o 6h vor Punktion nichts mehr essen o Blutbefunde: Blutgruppe, PT, PTT, Fibrinogen, Thrombo (Gerinnung, Blutbild) o 3xRR-Messung, letzter RR 30min vor Punktion Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis o Pat. vor Untersuchung noch mal auf Toilette schicken Æ muss nachher liegen o Prämedikation lt. AVO (Sedativum) o Hypertoniker müssen Med. nehmen! o Leitung legen lassen (auch bei Angio) - Nachbereitung: o RR-Ko und Ko Einstichstelle o Pat. 6h auf Rückenliegen lassen + Sandsack Æ Kompression o 24h Bettruhe Æ nicht zur Toilette aufstehen o SPH auf Makrohämaturie kontrollieren Æ leicht rot ist normal o erster SPH abwarten, dann soll Pat. viel trinken Æ Niere durchspülen (außer bei Anurie/Oligurie) o weitere Harnko Æ Blutung frühzeitig erkennen o Pat. darf nach 4h essen o eine Woche nach Pkt. keine körperliche Belastung (Sport, schweres Heben, laufen,…) o Pat. informieren bei Beschwerden (Fieber, Blut im Harn, Schmerzen) melden! Diagnose akute Pyelonephritis: - Klinik - Harnstatus (Leukos, Erys, Nitritnachweis) - Urinkultur (Keimwachstum) - Bb, BSG, NFP - Sono Therapiegrundsätze, Pharmaka - i.v. Antibiotika Lasix® = Furosemid Darreichungsform: - Ampullen, Kapseln, Infusionskonzentrat Wirkung: Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis - Schleifendiuretikum - wirkt auf Henl’sche Schleife im Tubulussystem der Niere Æ Rückresorption wird gehemmt Æ Natrium + daran gebundenes Wasser wird ausgeschieden - dosisabhängige Stimulierung RAA-Mechanismus Anwendung: - Flüssigkeitsretention infolge Herzerkrankungen - Aszites infolge Leberzirrhose - Ödeme infolge Nierenerkrankungen - akute Herzinsuffizienz, v.a. bei Lungenödem - Oligurie als SS-Komplikation - Unterstützung bei Hirnödem - Ödeme infolge Verbrennung - hypertensive Krise Kontraindikation: - Überempfindlichkeit - Anurie bei Nierenversagen - Coma und Praecoma hepaticum - schwere Hypokaliämie/-natriämie - Hypovolämie und Dehydratation - Stillzeit Nebenwirkung: - Elyt-Flüssigkeitsverlust - Dehydratation - Kopfschmerzen - Kollaps - Kaliumverslust Æ Benommenheit, Muskelschwäche, GIT-Beschwerden, Verstopfung - Natriummangel - BZ sinkt bei DM - selten Thrombose Komplikationen Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis chronische Glomerulonephritis: - schleichende, über Jahre bis Jahrzehnte voranschreitende Glomerulonephritis - Ursache oft ungeklärt - Pat. fühlt sich hfg. gesund - Erkrankung meist zufällig entdeckt - scheinbar akutes (pseudoakutes) Nierenversagen - (Mikro-)Hämaturie und Proteinurie - längere Erkrankung Æ Hypertonie, Nierenversagen - Prognose eher schlecht Æ Dialysepflicht chronische Pyelonephritis: - i.d.R. aus nicht ausgeheiltem HWI - Risikofaktor DM - Symptome nicht so ausgeprägt wie in akuter Form - Patient fühlt sich nicht wohl, ist matt, appetitlos und hat vielleicht häufiger Kopfschmerzen - abnorme Blässe und erhöhter RR Æ normalerweise bei erhöhtem RR roter Kopf, hier Blässe wegen Anämie - Urinbefund: Leukozyturie und Bakteriurie - Sono ergibt je nach Dauer der Erkrankung Vernarbungen - Verlauf unterschiedlich - begünstigende Faktoren ausschalten Æ Prognose gut - oft allerdings zunehmende Vernarbung und Zerstörung von Nierengewebe Æ chronisches Nierenversagen Urämie: - verursacht durch Anhäufung harnpflichtiger Substanzen im Blut - betreffen alle Organsysteme - Herz- und Kreislaufsystem: o Hypertonie, Überwässerung, Perikarditis, Herzrhythmusstörungen Æ Gefahr Herzstillstand (durch K-Anstieg) - Lunge: o Lungenödem, Pleuritis, Pneumoniegefahr bei allgemeiner Abwehrschwäche, vertiefte Atmung Æ Azidose - Magen-Darmtrakt: Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis o Mundgeruch (Fotoer ex ore uraemicus), Geschmacksstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, urämische Gastroenteritis - ZNS: o Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Wesensveränderung (ungeduldig, aggressiv), Verwirrtheit (durch Toxine im Gehirn), Krampfneigung (eplileptische Anfälle bei Harnstoff über 200), Bewusstlosigkeit bis urämisches Koma - Haut: o Juckreiz (auch mit Phosphat in Verbindung zu bringen Æ auf Kratzspuren achten), bräunlich-gelbliches Hautkolorit, Uringeruch - Blut: o renale Anämie (verminderte Produktiopn von Erythropoetin), Blutungsneigung urämisches Koma: - wichtig zu erkennen - Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit - muskuläre Zuckungen und Krämpfe - Atmung vertieft Æ Ausatemluft riecht nach Urin - RR erhöht Æ Gefahr Herzversagen Pflegeprozess, Pflegeplanung Pflege akute Glomerulonephritis: - stationäre Aufnahme, wegen i.v. Antibiotika - körperliche Schonung über 3-4 Wochen, evtl. Bettruhe in dieser Zeit - Pat. bei Körperpflege unterstützen und Prophylaxen durchführen - VZ- und Gewichtskontrollen (Ödembildung) - Harnbeobachtung - Flüssigkeitsbilanz - Ernährung: bei eingeschränkter Nierenfunktion Reduktion von Kochsalz-, Flüssigkeits- und Eiweißzufuhr Pflege akute Pyelonephritis: - Bettruhe Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis - viel trinken - regelmäßige VZ-Kontrolle - lokale Wärmeapplikation nach AVO - Pat. anhalten bei Harndrang sofort die Toilette aufsuchen - Flüssigkeitsbilanz - evtl. aufklärendes Gespräch über Intimhygiene - regelmäßige Ko auf Zeichen einer Urämie Pflegediagnosen: 00093 Erschöpfung, Müdigkeit 00026 Flüssigkeitsüberschuss 00132 Schmerzen, akut 00004 Infektionsgefahr, hohes Risiko Thrombosegefahr Pflegeplanungen auch nach den einzelnen Urämiesymptomen möglich! Marlene Weißensteiner Seite 9 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis Fallbeispiel Glomerulonephritis Name: Alter: Größe: Gewicht BMI: Frau P. 28 Jahre 1,75 m 62 kg 20,2 Falldarstellung: Frau P. befindet sich zur Zeit in Ausbildung zur Bürokauffrau. Sie lebt ei ihren Eltern und bewohnt in deren Haus eine Dachgeschosswohnung. Sie hat einen eigenen Bereich, über den sie sehr glücklich ist. Vor ungefähr drei Wochen erkrankte sie an einem starken grippalen Infekt mit starker Beteiligung der Gaumenmandeln und der Nasennebenhöhlen. Nach dem grippalen Infekt erholte sie sich nicht so richtig. Im Unterricht hatte sie Konzentrationsstörungen und das morgendliche Aufstehen fiel ihr schwer. Eines Morgens bemerkte sie, dass ihr Urin rostbraun verfärbt war. Ebenso stellte sie fest, nachdem sie in den Spiegel geschaut hatte, dass ihre Augenlider geschwollen waren. Darauf ging sie zu ihrem Hausarzt. Da beim Abhören ein Rasselgeräusch zu hören ist, überweist er Frau P. sofort auf die nephrologische Station der Universitätsklinik. Vitalwerte: Puls RR Temperatur Atemfrequenz 92 175/100 37,7 20 aktuelle Medikation von der Notfallaufnahme: Lasix® 250mg in 250ml Ringer-Lactatlösung innerhalb einer Stunde Harnuntersuchung: Analyt Leukozyten Proteine Erythrozyten Resultat Neg. +++ +++ Laborbefunde: Analyt Harnstoff Creatinin Protein Kalium Erythrozyten Hämoglobin Referenzbereich 10,0 – 50,0 0,80 – 1,30 6,30 – 8,20 3,4 – 4,6 4,40 – 5,90 130 – 177 Resultat 73,6 3,94 5,56 5,2 3,90 103 Marlene Weißensteiner Grafik Æ Æ * Æ Å Å Seite 10 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis medizinische Diagnose: V.a. akute Glomerulonephritis, akutes Nierenversagen Aufgabenstellung: 1. Beurteilen Sie die Patientin, ihre VZ, Labor- und Harnbefunde und aktuellen Probleme 2. Identifizieren Sie im Fallbeispiel ein primäres Pflegeproblem. Formulieren Sie dazu eine Pflegediagnose, die Sie durch Symptome stützen und die Sie mit einer Ätiologie begründen. Erstellen Sie zu dieser Pflegediagnose eine Pflegeplanung, die Pflegeziele, -maßnahmen, ein Evaluierungs- und evtl. ein Stoppdatum umfassen soll. 3. Beschreiben Sie das Krankheitsbild mit Symptomen und möglichen Komplikationen. 4. Welche weiteren allgemeinen Pflegemaßnahmen kommen bei diesem Krankheitsbild noch in Betracht? 5. Nehmen Sie zu dem im Fallbeispiel beschriebenen Medikament Stellung (Wirkung, Neben- und Wechselwirkung) Marlene Weißensteiner Seite 11 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis Hepatitis Krankheitsbild – Hepatitis A Durch sorgfältige Diagnose können Lebererkrankungen frühzeitig erkannt werden! ist eine Entzündung des Leberparenchyms Verlauf: akut oder chronisch Meldepflicht Übertragung: durch Viren, durch Bakterien, durch Protozoen, durch toxische Einflüsse Verlauf: häufig asymptomatisch Dauer: ~12 Wochen Infektiös: 1-2 Wochen vor und nach Symptomen Heilt in der Regel aus Endemiegebiete: Tropen Inkubationszeit: 14- 45 Tage,– dann: Akuter Beginn Übertragung: fäkal Risikogruppen: Berufe mit Kindern, Kanalarbeiter, Küchenpersonal, Vielurlauber Prognose: im Kindesalter gut, mit zunehmendem alter schlechter Immunisierung: o aktiv (Havrix®) Æ 5-10 Jahresschutz o Passiv (humanimmunoglobuline) 3-6 Monate o Kombinationsimpfstoff: Twinrix® (Hep.A & Hep.B) oral Symptome Ikterus, Appetitlosigkeit , Übelkeit , subfebrile T. Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis Lebervergrößerung, Milzvergrößerung, dunkler Urin, Stuhl und Urin sind infektiös Komplikation Leberzirrhose Therapie Bettruhe Leberschonkost für 2 - 3 Monate lokale Wärmeanwendung Desinfektion infektiöser Ausscheidungen Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis Krankheitsbild – Hepatitis B (HBV) Verlauf: häufig folgenloses Ausheilen Dauer ~ 12 Wochen Infektiös: bis Antikörper im Blut nachweisbar sind Endemiegebiete: Tropen, Subtropen, Mittelmeerraum Beginn: schleichend Inkubationszeit: 30- 180 Tagen Übertragung: sexuell, perinatal, Blutkontakt Risikogruppen: med. Personal, Dialysepat., Drogenabhängige, Homosexuelle, Personen mit häufig wechselnden Sexpartnern, Neugeborene infizierter Mütter, Personen die mit Hep.B. pos. Menschen in einem Haushalt leben Prognose: mit höherem alter schlechter, bei ~1% akutes Leberversagen Immunisierung: o aktiv –Schutz einige Jahre o Kombinationsimpfung Twinrix® Krankheitsbild – Hepatitis C (HCV) Verlauf: 70-80% chronisch – Entwicklung einer Leberzirrhose oder Leberzellkarzinom möglich Beginn: schleichend Inkubationszeit: 15-160 Tage Übertragungswege: sexuell, Blutkontakt perinatal Risikogruppen: med. Personal, Dialysepat., Drogenabhängige, Homosexuelle, Personen mit häufig wechselnden Sexpartnern, Neugeborene infizierter Mütter Prognose: wenn chronisch, eher schlecht Immunisierung: keine Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis Krankheitsbild – Hepatitis D (HDV) Verlauf: Nur als Koinfektion bei HBV möglich, Chronisch bei bis zu 95% Endemiegebiete: Mittelmeerraum Beginn: akut, schleichend Inkubationszeit: 30-180 Tage Übertragung: parenteral, sexuell, Blutkontakt Risikogruppen: med. Personal, Dialysepat., Drogenabhängige, Homosexuelle, Personen mit häufig wechselnden Sexpartnern, Neugeborene infizierter Mütter Prognose: oft schlecht -> Leberzirrhose, Leberzellkarzinom Immunisierung: wenn immun gegen HBV Krankheitsbild – Hepatitis E (HEV) Verlauf: wird nie chronisch – Schwere Verläufe mit akutem Leberversagen bei Immunschwachen und Schwangeren (Letal 20%) Endemiegebiete: indischer Subkontinent Beginn: akut Inkubationszeit: 20- 75 Tage Übertragung: fäkal- oral Risikogruppen: Urlauber, Einwohner im Endemiegebiet Prognose: gut Immunisierung: keine Krankheitsbild – Hepatitis G/GB-C Verlauf: Häufig chronisch (über 50%) – Wahrscheinlich nicht menschenpathogen- verursacht keine Leberentzündung Beginn: schleichend Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis Inkubationszeit: unbekannt Übertragung: sexuell, perinatal, parenteral Risikogruppen: Drogenabhängige, Dialysepat. Prognose: unbekannt Immunisierung: keine Symptome und Prognose der Virushepatitiden: Die verschiedenen Arten der Virushepatitis lassen sich klinisch nicht unterscheiden. Eine Differenzierung erfolgt serologisch. Unterschiede gibt es in der Prognose Drei Phasen werden unterschieden, wobei ~ 2/3 aller Virushepatitiden unbemerkt, asymptomatisch, verlaufen Stadien Vorläuferstadium (Prodromalstadium/ Präikterische Phase) Dauer: Tage bis Wochen Leistungsminderung, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit Abneigung gegen: Alkohol, Nikotin, fette Speisen Meteorismus, Diarrhoe Gelenk-, Muskelschmerzen Subfebrile Temperaturen Stadium der hepatischen Manifestation Kann mehrere Wochen dauern Verlauf kann anikterisch oder ikterisch sein Ikterischer Verlauf geht mit folgenden Symptomen einher: o Ikterus der Skleren, später der Haut Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis o Druckschmerzhaft vergrößerte Leber und Milz o Dunkel gefärbter Urin- bierbraun o Lehmfarbener Stuhl o Starker Pruritus Postikterisches Stadium In der Phase der Rekonvaleszenz bilden sich Beschwerden und Symptome langsam zurück. Der Ikterus ist rückläufig, die Laborwerte normalisieren sich. Bis Abgschlagenheit, und die Müdigkeitssymptome verschwinden dauert es noch Wochen Diagnostik Anamnese, Inspektion, Palpation Laborwerte o Transaminasen (SGOT oder AST und SGPT oder ALT) weisen auf Absterben von Leberzellen hin; o aP weist auf Probleme in der Gallebildung hin; o die g-GT ist zusammen mit der aP bei Problemen der Gallebildung erhöht -> c2 abusus, feiner Indikator für Fettleber Bilirubin: gibt Auskunft über die Ausscheidungsfunktion der Leber o Albumin und Quick geben damit Auskunft über die Syntheseleistung der Leber Hep. Serolgie Bildgebende Verfahren Komplikationen der Virushepatitis: Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis Fulminante Hepatitis: schwere Leberinsuffizienz, 80% versterben an Folgen des Leberkomas Cholestatische Hepatitis: massiver Ikterus wegen Gallenstauung (starke Bilirubinanstieg) Chronische Hepatitis: ist die Hepatitis nach 6 Monaten nicht ausgeheilt -> chronisch -> Leberzirrhose, Leberzellkarzinom sind begünstigt Therapie Eine kausale Therapie steht nicht zur Verfügung, deshalb wird bei allen Hepatitisformen symptomatisch behandelt. Hier muss unterschieden werden, welche Symptome im Vordergrund stehen, bei Hepatitis A und E Infektionsschutz, bei Hepatitis C die medikamentöse Therapie mit Interferon-(hemmt die Virussynthese) und Rebetol (Virustatika) Krankheitsbild – chronische Hepatitis Wenn Immunsystem Erreger nicht vernichtet, innerhalb von einem Jahr Leberzellen können sich zwar regenerieren, aber nicht endlos und werden durch BG ersetzt Æ Lebercirrhose Therapie Virusstatika: man versucht Virusvermehrung zu verhindern o Ribavirin: hemmt die Enzyme o Nukleotidanaloga Interferon o Körpereigene Substanz Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis o Interferone (Eiweiß und Zuckermolekühl) signalisieren gesunder Nachbarzelle, dass Virus kommt und sie nehmen weniger Viren auf und sie hemmen die Virusproteinsynthese und fördern den viralen Abbau. o Interferone werden in kleiner Dosis in Leber gebildet Æ daher Interferon Alpha auch zum Spritzen Æ hohe Dosen Leberzellen gut geschützt o Relativ kurze Halbwertszeit o Löst grippeähnliche Symptome wie Fieber, Rötung o Interferon mit längerer Halbwertszeit verwenden Æ NW sinken Æ Pegylierte Interferone (Molekühl durch Alkohol verlängert, deshalb längere HWZ) o NW: Fieber, Rötung, Muskel-, Gelenksschmerzen, Thrombopenie, Pflege- und Behandlungsplan Die Pflegemaßnahmen richten sich nach der Schwere der Erkrankung und dem Zustand des Pat. Krankenbeobachtung Hilfe bei den ATL`s Lindern von Pruritus und Oberbauchbeschwerden Informieren über Hygienemaßnahmen Infektionsprophylaxe Begleitung bei Medikamentöser Therapie Krankenbeobachtung VZ (RR,P,T) Haut (Turgor, Farbe, Kratzspuren) Körpergewicht, evtl. auch Körperumfang, Ödeme Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis Psychische Situation Ausscheidung (Farbe, Konsistenz,…) Hilfe bei den ATL`s Hier richtet sich die Hilfe nach den Ressourcen, und Defiziten welche ausgeglichen werden müssen. Meist sind die Patienten selbständig, oder benötigen nur wenig Hilfe, bei schweren Verläufen oder Komplikationen kann es sein, dass der Patient in allen ATL`s unterstützt werden muss. Essen und Trinken Alkoholverbot Lebertoxische Medikamente sollen vermieden werden LVK, ggfs. Fettarm Linderung von Pruritus Kühlende Einreibungen oder Waschungen, Abduschen mit kaltem Wasser Juckreizstillende Gel (Fenistilgel) oder Ingelan Puder -AVO Antihistaminika und gallensäurebindende Medikamente (Quantalan) –AVO Baumwollkleidung Haut immer gut eincremen- z.B. Ultrabas, Salben mit Urea- AVO Linderung von Oberbauchbeschwerden Warme Wickel oder Auflagen –NUR NACH AVO Lagerungshilfen – Beinknick Mehrer kleinere, fettarme Mahlzeiten Bei Blähungen -Lefaxin® (Simethicon) „Antischaummittel“- lt.AVO Auch Pfefferminz- und Fencheltee wirken sich hier positiv aus Information über Hygienemaßnahmen: Der Patient und seine Angehörigen werden über Infektionswege, Dauer der Infektiosität und Maßnahmen der Hygiene informiert. Bei schweren Blutungen, massiven Durchfällen, fehlender Compliance müssen Patienten evtl. isoliert werden Marlene Weißensteiner Seite 9 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis Die Pflege von Patienten mit infektiösen Durchfallerkrankungen ist unabhängig vom jeweiligen Krankheitserreger. Im Krankenhaus werden vor allem Patienten mit schweren Krankheitsverläufen und Immunschwäche (Säuglinge, alte Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen) behandelt. Die Patienten werden bei noch unbekanntem Erreger in einem Einzellzimmer betreut. Infektionsprophylaxe Bei möglichem Kontakt mit erregerhaltigem Material wie Stuhl sind Schutzkittel und Handschuhe zu tragen. Sichere Entsorgung der potenziell infektiösen Materialien Pat., Besucher über Hygienemaßnahmen informieren Vor/ nach Patientenkontakt Hände desinfizieren. Nicht an die Betten lehnen oder hinsetzen. Separate Nasszelle Alle patientennahen Flächen werden regelmäßig desinfiziert, nach der Entlassung des Patienten auch Matratzen, Kissen und Decken. Gebrauchsgegenstände im Zimmer des Pat. Lassen Besucherinformation Übermantel tragen! Nicht auf das Bett setzen! Händedesinfektion! Besuchsverbot für Kleinkinder, Schwangere – evtl. Absprache mit dem Arzt Marlene Weißensteiner Seite 10 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz Herzinsuffizienz Krankheitsbild - Unfähigkeit des Herzmuskels zugeführte Blutmenge mit ausreichender Kraft in Organismus zu pumpen Æ Energiebedarf für Organismus nicht mehr gewährleistet - unzureichende Herzleistung ist keine Erkrankung, sondern ein Syndrom! - Ursache o Linksherzinsuffizienz: durch z.B. MCI, Folge art. Hypertonie o Rechtsherzinsuffizienz: durch z.B. Lungenembolie, Folge von Klappenfehlern oder pulmonaler Hypertonie - Formen o Betroffene Herzkammer: Links-/Rechtsherzinsuffizienz o Zeitlicher Verlauf klinischer Symptome: akut/chronisch o Kompensierte Herzinsuffizienz: Pumpleistung durch Hypertrophie/ Steigerung der Herzfrequenz/ Erhöhung des Gefäßtonus und Aktivierung des RAA Mechanismus gesteigert o Dekompensierte Herzinsuffizienz: Kompensation reicht nicht mehr Rückwertsversagen: Stau des Blutes vor geschwächter Herzkammer Vorwärtsversagen: Organismus wird nicht mehr mit ausreichend Blut versorgt Symptome - Linksherzinsuffizienz o Asthma cardiale (nächtlicher Husten und anfallsweise Orthopnoe) o Dyspnoe (Ruhe-, Belastungs- und Orthopnoe) o Rasselgeräusche, hartnäckiger Husten mit weißlichen Auswurf (bis Lungenödem) o Zyanose Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz o Zerebrale Symptome wie Konzentrations- und Gedächtnisschwäche bis Angst- und Verwirrtheitszustände - Rechtsherzinsuffizienz o Gestaute Halsvenen mit erhöhtem Venendruck o Magen-Darm-Störungen (Stauungsgastritis) mit Appetitlosigkeit, Übelkeit, Völlegefühl und Obstipation o Leberschwellung (Stauungsleber) mit Störung der Leberfunktion zur Ausbildung einer Aszites und Ikterus o Bildung von Ödemen (Abdomen, Unterschenkel, Füße) mit Gewichtszunahme o Abnahme der Harnmenge (Stauungsniere), Proteinurie Diagnostik, Laborparameter - Klinische Diagnosestellung - EKG kann erste Grundhinweise geben (beispielsweise versteckte bzw. unbemerkte Infarkte) - Röntgenaufnahmen zeigen eine Herzvergrößerung und möglicherweise einen Rückstau in die Lungen - Echokardiografie o Größe und Funktion der Herzkammern o Diagnose von Herzklappenfehlern - Ergänzend Herzkatheter, Myokardszinti, Biopsie des Herzmuskels, CT Therapie der Herzinsuffizienz, Pharmaka - Medikamente o Diuretika: Lasix®, Wirkstoff Furosomid Æ Ausschwemmen der Ödeme und somit Entlastung der Vorlast und Nachlast für geschwächtes Herz (siehe Niereninsuffizienz) o Beta Blocker o Digitalisglykoside Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz o Nitrate: erleichtern die Herzarbeit durch gefäßerweiternde Wirkung o Katecholamine: kurzzeitig einsetzbar, um die Schlagkraft zu verbessern Æ auf Intensivstation (Dopamin®, Dopaminhydrochlorid) Beloc® Wirkstoff: - Metaprolol Wirkung: - Beta-Blocker Æ Blockade der Betarezeptoren am Herzen - Senkung der Herzkraft und –frequenz Æ Senkung des Herzzeitvolumens Æ Senkung des RR Anwendung: - in erster Linie bei jüngeren Patienten - Hypertonie Nebenwirkung: - Bradykardie - AV-Block - erhöhte Hypoglykämiegefahr bei DM - Beta-Rezeptoren anderer Organe können ebenso gehemmt werden Æ Zunahme des Atemwegswiderstands Wechselwirkung: - keine bekannt Digimerck® Wirkstoff: - Digitoxin Wirkung: - Digitalisglykosid Æ steigert Kontraktionskraft des Herzmuskels - Verlangsamen Herzschlagfrequenz - Verzögern Erregungsleistung - Steigern Reizbildung Anwendung: Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz - Herzinsuffizienz Nebenwirkung: - Übelkeit und Erbrechen - Sehstörungen - Kopfschmerzen und Halluzinationen - Herzrhythmusstörungen Dopamin® Wirkstoff: - Dopaminhydrochlorid Wirkung: - Katecholamin Æ Anwendung: - Herz-, Kreislauf-, Nierenversagen bei Schock - Antiarrhythmika- oder Barbituratvergiftungen - drohende akute Herzinsuffizienz - Unterstützung der Diurese Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Präparates - Tachykarde Herzrhythmusstörungen - Kammerflimmern - Hyperthyreose - Phäochromozytom - Engwinkelglaukom - BPH mit Restharnbildung Nebenwirkung: - Magen/Darm - ZNS - Kreislauf - Herzrhythmusstörungen - selten Myokardischämie, Durchblutungsstörungen der Extremitäten, Nekrosen der Akren, Blutungsgefahr Wechselwirkung: Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz - Guanethidin, Trizyklische Antidepressiva, Rserpin, Sympathomimetika, Schilddrüsenhormone, MAO-Hemmer Æ Verstärkung sympathomimetischer Wirkungen v.a. bei Kombi mit MAO-Hemmer lebensbedrohliche Reaktionen möglich (z.B. hypertensive Krisen, Kreislaufversagen, intrakranielle Blutungen und Herzrhythmusstörungen) Æ Reduktion Dopamin-Dosis unbedingt erforderlich - Herzglykoside, Narkotika (z.B. Halothan, Cyclopropan) Æ Herzrhythmusstörungen, erhöhtes Risiko bei Anästhetika - Diruetika Æ verstärkte Diurese - Beta-Rezeptorenblocker Æ Verminderung der beta-1-agonistischen Wirkung von Dopamin - Metoclopramid Æ Verminderung dopaminerger Wirkung Weitere Therapiemaßnahmen - Evtl. Klappenoperation - Herztransplantation: o Wenn dekompensierte Insuffizienz nicht auf medikamentöse Therapie anschlägt, bzw. auf Klappenoperation o Pat. muss unter 60 sein (biologisches Alter) o Beachte 5-Jahres-Überlebensrate über 70 % Pflege bei Herzinsuffizienz - Bei Appetitlosigkeit dem Patienten Wunschkost ermöglichen o Auf niedrigen Kochsalzspiegel des Essens achten o Unbedingt Trinkmenge beachten Æ gut auf Tag verteilen o Mehrere kleine, eiweißreiche Mahlzeiten über Tag verteilen o Auf blähende und fettreiche Nahrung verzichten - Darmtätigkeit des Patienten anregen - Lang andauernde Kälteeinwirkung vermeiden Æ periphere Gefäße verengen sich Æ Herz hat mehr Arbeit Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz - Bettruhe, wenn verordnet einhalten Æ Prophylaxen durchführen (überschüssigen Sauerstoffverbrauch vermeiden) - Durch Nykturie wird Schlaf gestört Æ für sonst angenehmes Schlafklima sorgen - Patienten auch in restlichen ATL’s unterstützen - Psychische Komponente des Patienten beachten - Entlassungsberatung o Patient sollte über medikamentöse Therapie ausreichende Aufklärung erhalten und damit umgehen können o Beobachtung bei Diuretikaeinnahme o Kräfteschonende Aktivitäten o Beobachtungspunkte bei Ernährung o Evtl. Raten zur ambulantem Pflegehilfsdienst Pflegediagnosen 00026 Flüssigkeitsüberschuss 00029 Herzleistung, vermindert 00011 Verstopfung/00015 Verstopfung, hohes Risiko Æ Prophylaxe 00024 Durchblutungsstörung Æ Prophylaxe Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: HIV und AIDS AIDS (aquired immuno deficiency Syndrom) Immunsystem - unspezifische Abwehr Æ Eindringlinge nicht nach Gefährlichkeit einschätzend - Granulozyten und Makrophagen Æ versuchen körperfremde Teilchen aufzunehmen und abzubauen (Phagozytose) - spezifische Abwehr Æ immunologisches Gedächtnis Æ Lymphozyten: o B-Lymphozyten Æ Schlüssel-Schloss-Prinzip Æ Antikörper o T- Lymphozyten T- Helferzellen = CD4 Zellen (zwischen 800-1000 Stück) Æ erkennen körperfremdes Material, leiten Info an B-Lymphozyten Æ Antikörper T- Suppressorzellen = CD8 Zellen Æ unterdrücken Bildung von Antikörpern T- Killerzellen Æ erkennen und vernichten körpereigene Zellen, die von Viren befallen sind, um Vermehrung zu verhindern HIV (Human Immunodeficiency Virus) = menschliches Immunschwäche Virus - AIDS Æ wenn HIV-positiver Mensch bestimmte Erkrankungen entwickelt, die auf Schwäche des Immunsystems durch HI-Virus zurückzuführen HI-Virus = Retrovirus, Erbsubstanz in RNA und nicht in DANN - dringt in Körperzellen ein, die CD4 Rezeptor besitzen - baut Erbinfo in Zellkern einÆ Wirtzelle gezwungen HIV zu bilden - benutzt für Vermehrung T-Helferzellen Æ deswegen langsamer Untergang Immunabwehr Æ keine AK mehr - Ausbruch der Krankheit nach 10-15a (davor Latenzzeit ÆVirus „schlummert“) - Übertragung durch ungeschützten GV, SS, Geburt, Stillen, Blutkonserven, Nadelstichverletzungen, Blutkonserven. Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: HIV und AIDS Diagnostik - HIV-Infektion mit Antikörper-Test im Serum Æ ELISA nach 90d durchführbar (dann AK gebildet) - Antigen-Test Æ Inzidenz muss 2Wochen zurückliegen - positiver Befund Æ Kontrolle WESTERNBLOT-Test (bestätigt Aussage Elisa-Test) - VL-Virenlast Æ Polymerase-Kettenreaktionstest Æ Durchführung zur Überprüfung der Virenlast, ausschlaggebend bei Stichverletzungen Therapie - Verzögerung Krankheitsverlauf und Hemmung viruseigener Enzyme, die Wirtszelle benötigt - PEP Æ postexpositionelle Prophylaxe: o Spätestens 3d nach vermeintlicher Infektion beginnen, sonst nicht wirksam - ART Æ Antiretrovirale Therapie o Therapiebeginn bei CD4 Zahl unter 500 - HAART Æ hochaktive antiretrovirale Therapie o Kombinationstherapie mit mehreren Wirkstoffen - Medikamenteneinnahme Æ pünktlich wegen Spiegel Æ 3-6 Monate Kontrolle: o Spiegel o VL o CD4 o BB und Diff. BB o Beobachtung auf NW - Nebenwirkungen: o Thrombopenie, Anämie, Leukopenie o Grippale Symptome in ersten 1-2w, dann abflachen Æ Fieberschübe, Schüttelfrost, Gliederschmerzen o Übelkeit und Erbrechen, Diarrhöe o Allergische Reaktion Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: HIV und AIDS o bei Langzeittherapie Leber- und Nierenschäden Pflege - symptomlosen Pat. Beobachtung und psychologische Betreuung - Immunsystem positiv beeinflussen Æ Tagesstruktur, auf Ernährung achten, ausreichend Schlaf und körperliche Bewegung - Symptomen, die auf Schwächung des Immunsystems hinweisen Pat. zur Selbstbeobachtung anleiten - Hautkontrolle wegen Mykosen, Herpes simplex, Feigwarzen - Mundkontrolle, gründliche Mundhygiene wegen Soorgefahr, Mundspülungen lt. AVO - Gewichtskontrolle - Temperaturkontrolle - Stuhlkontrolle wegen Medikamentennebenwirkungen oder Verschlechterung des AZ - Interdisziplinäre Zusammenarbeit Æ Infofluss, vermittelnde Aufgabe der Pflege (Seelsorge, Sozialdienste, Selbsthilfegruppen) Krankheitsbild – AIDS = erworbenes Immunschwächesyndrom Opportunistische Erkrankungen = Keime (Bakterien, Viren, Protozoen, Pilze), die Gesunden nichts anhaben, aber Immungeschwächten krankmachen - Pneumocystis carni Æ atypische Pneumonieform o Abgeschlagenheit, Belastungsdyspnoe, trockener Husten, Fieber - Toxoplasmoseerreger Æ Parasit, Befall des ZNS o Kopfschmerzen, Merkfähigkeitsstörungen, Verwirrtheit, Sehstörungen, Krampfanfälle Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: HIV und AIDS - Zytomegalieviren Æ siedeln sich in Organen ab: o GIT, Lunge, Gehirn, Sehstörungen, ungewöhnliche Sinneswahrnehmungen Sekundärtumor - Karposi-Sarkom, maligne Lymphome Æ betrifft gesamtes lymphatisches Gewebe (Milz, Lk, Thymusdrüse) - Isolation, wenn Aids-Patient an infektiösen Sekundärerkrankung leidet! Pflegediagnosen 000133 Schmerzen, chronisch 000132 Schmerzen, akut 00004 Infektion hohes Risiko 00126 Wissensdefizit Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hyperthyreose Hyperthyreose Krankheitsbild – Hyperthyreose (= Schilddrüsenüberfunktion) erhöhter Thyroxinspiegel im Blut durch exogene Jodzufuhr kann hyperthyreote Stoffwechsellage verschlechtert werden Ursache o Funktionelle Autonomie Æ ungehemmte Schilddrüsenhormonproduktion, da sich die Schilddrüse vom Regelmechanismus (Hypothalamus/ TRH und Hypophysenvorderlappen/ TSH) nicht mehr beeinflussen lässt. o Autonomes Adenom- stark hormonproduzierender Knoten o Immunogene Hyperthyreose Æ Autoimmunerkrankung bei der sich Antikörper gegen das Schilddrüsengewebe bilden, welche die TSHRezeptoren besetzen Æ ständige Stimulation der hormonbildenden Zellen Symptome Morbus Basedow – Mersebruger Trias: Exophtalmus, Struma, Tachykardie Schwitzen Nervosität, Erregbarkeit Haarausfall Schlafstörungen Gewichtsverlust Feinschlägiger Fingertremor Diarrhoe Diagnostik Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hyperthyreose Szintigraphie- je nach Speicherung von Technetium 99 werden warme, heiße und kalte Knoten unterschieden, Stoffwechselaktivität Blutuntersuchung Thyroxinspiegel Schilddrüsensonographie und Feinnadelbiopsie Therapie Medikamente Æ Thyreostatika- hemmen die SD- Hormonsynthese o Substanzen: Carbimazol, Thiamizol, Überdosierung kann zu Struma führen o Nebenwirkungen: Hautjucken, Ausschläge, Leberschäden Bestrahlung, Radioodtherapie Æ von außen zugeführtes radioaktives Jod wird in der SD gespeichert, dadurch Schonung der Nachbarorgane, Dosisberechnung zuvor notwendig Operation, Schilddrüsenteilentfernung ÆBei autonomen Adenom- Enukleation (Entfernung des Knoten), Bei vergrößerter SD, erfolgloser Med. Therapie und Radiojodtherapie- subtotale Resektion Carbimazol Henning® Wirkstoff: cyklisches Thioharnstoff-Derivat Thiamizol nach Resorption Wirkung: Prodrug Æ wird nach Resorption sofort zu Thiamizol Æ Thyreostatikum Anwendung: symptomatischen Behandlung der Hyperthyreose bei allen Formen der Hyperthyreose zur Operationsvorbereitung. Vorbereitung einer geplanten Radioiodtherapie nach einer Radioiodbehandlung zur Überbrückung bis zum vollen Einsetzen der Radioiodwirkung (4-6 Monate) langfristigen Therapie einer Hyperthyreose, wenn definitive Behandlungsmaßnahmen wegen AZ des Pat. nicht durchführbar Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hyperthyreose vorbeugenden Anwendung des Arzneimittels bei anamnestisch bekannter oder latenter Hyperthyreose und autonomen Adenomen, wenn zur diagnostischen Röntgenuntersuchung iodhaltige Röntgenkontrastmittel erforderlich sind Kontraindikation: Leberschäden und vorausgegangenen Überempfindlichkeitsreaktionen bestimmten Blutbildveränderungen (Neutropenie, Lymphopenie), bei Schwangerschaft und Stillzeit nur unter besonderer Vorsicht Nebenwirkung: Juckreiz Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Vaskulitis, Lupus erythematodes, Lymphknotenschwellungen) Agranulozytose und Struma-Vergrößerung selten Haarausfall Gelenkentzündungen zentralnervöse Störungen (Schwindel, Polyneuritis) Geruchsstörungen Übelkeit, Erbrechen Leberschäden und Ödeme Komplikation Thyreotoxische Krise Akute Überfunktion, plötzliche Ausschüttung großer SD- Hormonmengen. Symptome: HF >140, T > 40°, Arrythmien, Übelkeit, Diarhhoe, Unruhe, krampfartige Unterbauchschmerzen, Tremor Postoperative Komplikationen: Rekurrensparese, Nachblutung, Infektion Struma Pflege Pat in Einzelzimmer legen, kühle Temperatur, um starke Unruhe und Schlaflosigkeit zu reduzieren Aufregung, Stress, koffeinhaltige Getränke vermeiden Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hyperthyreose VZ regelmäßig kontrollieren wegen thyreotoxischer Krise Bei Exophtalmus und Hornhautveränderungen- künstliche Augenflüssigkeit und entzündungshemmende Augentropfen lt. AVO Bei Schlafstörungen Tees anbieten, ruhige Atmosphäre schaffen, Medis lt. AVO Prophylaxen je nach Zustand und Alter des Pat. Pflegediagnosen 00126 Wissensdefizit 00093 Müdigkeit 00013 Durchfall 00047 Hautdefekt, hohes Risiko Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypertonie Hypertonie Krankheitsbild - chronisch erhöhte Blutdruckwerte Primäre Hypertonie - Essentielle Hypertonie, alleine stehendes Krankheitsbild, 90 – 95% der Bevölkerung betroffen Sekundäre Hypertonie: - Kein allein stehendes Krankheitsbild Æ 5 – 10 % betroffen - Endokrine Erkrankungen (Hyperthyreose, Mb. Cushing) - Medikamenteninduziert (Kortison, Antirheumatika) - Renale Hypertonie (diabetische Nephropathien, Tumoren der Nieren) - Kardiovaskulär (Aorteninsuffizienz) - Suchtgiftmittel bzw. Genussmittel - Schwangerschaft (Präeklampsie) Symptome der Hypertonie - Keine spezifischen Symptome (essentielle Hypertonie) Æ evtl. bei Belastung Symptome, wie Kopfschmerzen, Ohrensausen, Herzklopfen, Schwindel und Schweißausbrüche - Bei der sekundären Hypertonie, sind die Symptome abhängig von der Grunderkrankung - Erhöhter RR bei der Messung zu erkennen Diagnostik, Befunde und Laborparameter - Erfassung des Schweregrades der Hypertonie - Identifikation von Ursachen bei der sekundären Hypertonie - Erfassung unbekannter Risikofaktoren und Folgeschäden - Blutdruckmessungen Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypertonie - Mindestens 3 mal an zwei verschiedenen Tagen - „Praxishypertonie“ soll ausgeschlossen werden, deswegen evtl. eine Selbstmessung des Patienten (Patientenprotokoll) oder 24 h Blutdruckmessung (ambulant) - Laboranalysen: - Schilddrüsenwerte (Überfunktion vorhanden?) - Kreatinin (Nierenschäden) - Elektrolyte - Blutbild - Blutzucker Therapie - Sekundäre Hypertonie: Behandlung der Grunderkrankung - Essentielle Hypertonie - Blutdrucksenkende Maßnahmen (Pflege) - Medikamentöse Blutdrucksenkungen Beloc® Wirkstoff: - Metaprolol Wirkung: - Beta-Blocker Æ Blockade der Betarezeptoren am Herzen - Senkung der Herzkraft und –frequenz Æ Senkung des Herzzeitvolumens Æ Senkung des RR Anwendung: - in erster Linie bei jüngeren Patienten - Hypertonie Nebenwirkung: - Bradykardie - AV-Block - erhöhte Hypoglykämiegefahr bei DM Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypertonie - Beta-Rezeptoren anderer Organe können ebenso gehemmt werden Æ Zunahme des Atemwegswiderstands Wechselwirkung: - keine bekannt Coric®, Acemin® Wirkstoff: - Lisinopril Wirkung: - ACE-Hemmer - Angiotensin I kann nicht mehr zu Angiotensin II umgewandelt werden Æ Gefäßwiderstand wird weniger Æ Entlastung des Herzens Æ RR sinkt Anwendung: - erste Wahl bei DM, Herz- und Nierenerkrankten - Hypertonie Nebenwirkung: - angioneurotisches Ödem - chronischer Reizhusten - Geschmacksstörungen - Obstipation Wechselwirkung: - Gefahr der Hyperkaliämie Æ KEINE kaliumsparenden Diuretika oder Kaliumpräparate verabreichen Isoptin® Wirkstoff: - Kalzium-Antagonist Wirkung: - Erweiterung der peripheren Gefäße Æ Senkung Gefäßwiderstand - Verringerung der Herzkraft Æ Herzarbeit und Sauerstoffverbrauch des Herzens sinken Anwendung: Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypertonie - Hypertonie - KHK Nebenwirkung: - i.d.R. geringe NW - Schwindel, Kopfschmerzen - Hitzegefühl - Beinödeme - Herzrhythmusstörungen - Magen-Darmbeschwerden Wechselwirkung: - keine bekannt Komplikationen - Spätkomplikationen Æ je länger der Blutdruck besteht, desto mehr Spätkomplikationen können entstehen - Gefäße: arteriosklerotische Veränderungen werden beschleunigt, am besten zu beobachten am Augenhintergrund - Augen: Netzhautschäden, Netzhautblutungen und Erblindung - Herz: Linksherzhypertrophie (Herz muss gegen einen erhöhten Körperwiderstand pumpen) - Niere: arteriosklerotische Schrumpfniere – Niereninsuffizienz - Gehirn: Schlaganfall (durch Blutungen in das Gehirn hinein) Pflege bei Hypertonie - Beratung des Patienten - Übergewicht Æ evtl. Klinikberatungen (spezielle Abteilungen), Beratung zur einer langsamen Gewichtsreduktion - Salzkonsum Æ meiden von Fast Food Mittel, ebenso auch von Nachsalzen von Speisen Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypertonie - Genussmittel Æ Rauchen einstellen, Alkoholkonsum senken, ebenso Tee und Kaffee in Maßen genießen - Patienten zur selbstständigen Kontrolle des Blutdruckes anleiten - Sofortmaßnahmen bei einer hypertensiven Krise durchführen Hypertensive Krise Symptome - Kopfschmerzen - verschwommenes Sehen - Unruhe, Schwindel, Übelkeit Maßnahmen - Arzt informieren - Patient hat Bettruhe, beim Patienten bleiben und auf diesen beruhigend einwirken - Vitalzeichen werden engmaschig überwacht - Medikamente lt. AVO verabreichen (evtl. Bedarfsmedikation) Æ beispielsweise Nitrolingual Komplikationen - Lebensbedrohliche Beeinträchtigung von Gehirn (Krampfanfälle, Hirnblutungen), Herz (akute Linksherzinsuffizienz) und Nieren Pflegediagnose: - Wissensdefizit Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypothyreose Hypothyreose Krankheitsbild Gekennzeichnet durch einen Mangel an Schilddrüsenhormonen Ursache o Angeboren o Jodverwertungsstörung, Jodmangel o Immunthyreoditis Symptome Bradykardie Allgemeine Schwäche, leichte Ermüdbarkeit Trockene, schuppige Haut Myxödem- Haut und Unterhaut sind teigig geschwollen, vorallem an Extremitäten und Gesicht Gewichtszunahme Obstipation Depression Diagnostik Schilddrüsenhormonbestimmung (T3, T4) Blutuntersuchung TSH, TRH Therapie orale Verabreichung von SD- Hormonen- regelmäßige Laborkontrollen Medis Euthyrox® Æ nüchtern mindestens eine halbe Std. vor dem Essen Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypothyreose Euthyrox® Wirkstoff: Ͳ Levothyroxin-Na (T4, L-Thyroxin-Na) Wirkung: Ͳ wirkt wie körpereigenes Schilddrüsenhormon T4 Ͳ bewirkt Steigerung der Eiweißbildung und aktiviert Enzyme Ͳ hat Einfluss auf Zellentwicklung und Wachstum Ͳ steigert Energieumsatz Ͳ reguliert die Körpertemperatur Ͳ beschleunigt den Stoffwechsel Anwendung: Ͳ Hormonbehandlungen der Schilddrüse, z.B. bei: Kropf bei normaler Schilddrüsenfunktion (euthyreotes Struma) Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) Ͳ Bösartigem Tumor der Schilddrüse (Schilddrüsenmalignom) Ͳ nach Entfernung der Schilddrüse durch eine Operation Ͳ Vorbeugung gegen Rückfall nach Entfernung eines Kropfes Kontraindikation: Ͳ Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe Ͳ Überfunktion der Schilddrüse Ͳ Herzinfarkt Ͳ Angina pectoris (Schmerzen und Engegefühl in der Brust als Folge einer Unterversorgung des Herzens mit Sauerstoff) Ͳ Herzmuskelentzündung Ͳ Entzündung aller Wandschichten des Herzens Ͳ Ungenügender Herzleistung aufgrund Rhythmusstörung Nebenwirkungen: Ͳ Tachykardien Ͳ Herzrhythmusstörungen Ͳ Zittern Ͳ Unruhe Ͳ Schlaflosigkeit Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypothyreose Ͳ Gewichtsabnahme Ͳ Durchfall Wechselwirkungen: Ͳ Colestyramin Ͳ Antidiabetika Ͳ Cumarinderivate Ͳ Phenytoin Ͳ Salizylate Ͳ Dicumarol Ͳ Furosemid Ͳ Clofibrat Pflege Pat meist kälteempfindlichÆ warmes Zimmer Obstipationsprophylaxe Æ viel Flüssigkeit, Obst, Ballaststoffreich, Bewegung Hautpflege wegen Myxödem Æ raue, ausgetrocknete Haut Medikamentenüberwachung Æ zu beginn der TZherapie wird das HerzKreislaufsystem stark belastet, deswegen VZ- Kontrollen und EKG, in dieser Zeit Alkohol, Nikotin, Stress und Aufregung vermeiden Bei der Entlassung Pat empfehlen jodiertes Salz zu verwenden Pflegediagnosen 000126 Wissensdefizit 00011 Verstopfung 00093 Müdigkeit 00085 körperliche Mobilität, beeinträchtigt Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypotonie Hypotonie Krankheitsbild - Werte unter !00/60 mmHg - Orthostatische Dysregulation: Blutdruck des Patienten sinkt während einer Lagewechsel, beispielsweise beim Wechsel von Liegen zu Sitzen (es kommt zur einer kurzzeitigen Minderdurchblutung des Gehirnes, somit wird dem Patienten schwarz vor Augen und er könnte ohnmächtig werden Æ Ätiologie: Gefäßerkrankungen, vor allem ältere Menschen betroffen) - Arten der Hypotonie o Essentielle Hypotonie: steht als alleiniges Krankheitsbild, insbesonders jüngere Frauen betroffen, keine eindeutigen Ursachen für dieses Krankheitsbild vorhanden o Sekundäre Hypotonie: steht in Verbindung mit anderen Erkrankungen (durch bspw. Herzinsuffizienz, Aortenklappenstenose, NNR Insuffizienz ausgelöst) Æ wird auch symptomatische Hypotonie genannt Symptome - Abgeschlagenheit, Leistungs- und Konzentrationsschwäche - Schwindel, schwarz werden vor den Augen - Kältegefühl in den Gliedmaßen - Herzbezogenes Missempfinden, Reizbarkeit (eher selten) - Beachte bei Zucker – Patienten auch immer eine Hypoglykämie in Betracht ziehen Wichtigste Diagnostik, Laborparameter, - Schilling Test: Pat. muss zehn Minuten auf den Rücken liegen, danach zehn Minuten stehen, darunter wird alle 2 Minuten der RR gemessen, nach dem Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypotonie Stehen soll sich der Patient erneut in die Rückenlage legen und es wird der RR solange gemessen, bis der Grundwert wieder erreicht worden ist Komplikation - Kreislaufkollaps Kreislaufkollaps - Vorbeugen eines Kollaps: den Patienten vor einer Mobilisation Ruhe vermitteln und nicht stressen, den Blutdruck vor der Mobilisation messen (beachte die orthostatische Dysregulation), Bewegungsübungen im Bett Æ Wadenpumpe anregen, Pat. MTS tragen lassen, Mobilisation in Stufen durchführen Æ beachte immer während der Mobilisation den Patienten auf Zeichen eines Kreislaufkollapses beobachten Æ Schwitzen, Bradykardie, Hypotonie, Übelkeit und Blässe - Korrektes Handeln bei einem Kreislaufkollaps: Patienten hinlegen (wenn er nicht schon liegt *g*) und die Beine hochlagern, den Arzt benachrichtigen lassen, den Patienten nie alleine lassen, VZ kontrollieren (Zeichen einer Hypotonie und einer vagusbedingten Bradykardie) - Arzneimittel lt. AVO verabreichen (Bedarfsmedikation vorhanden?) - Evtl. Zuckermessungen bei bekannten Diabetikern und Alkoholikern Therapie bei der Hypotonie - symptomatische Hypotonie Æ Grunderkrankung behandeln - essentiellen Hypotonie in schweren Fällen Æ medikamentöse Therapie (Effortil®) Effortil® Wirkstoff: - Etilefrin Wirkung: Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypotonie - aktiviert Sympathikus Æ Gefäße verengen sich Æ RR steigt Anwendung: - Kreislaufstörungen mit Blutdruckabfall (Orthostase-Syndrom) - Niedriger Blutdruck (Hypotonie) - Harninkontinenz Æ Belastungsinkontinenz Kontraindikation: - Bluthochdruck (Hypertonie) - Erhöhter Augeninnendruck, der durch Verengung des Abflusskanals für das Augenkammerwasser entsteht (Engwinkelglaukom) - Erkrankungen der herzversorgenden Gefäße mit mangelnder Herzdurchblutung (koronare Herzkrankheit) - Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie) mit schnellem Herzschlag (Tachykardie) - Schwere Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) - Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Blasenentleerungsstörungen) - Tumor, der das Hormon Adrenalin und/oder Noradrenalin produziert (Phäochromozytom) - Vorsicht bei Personen mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) - Vorsicht bei schweren Nierenerkrankungen Nebenwirkung: - Schlaflosigkeit (Gelegentlich) - Unruhe (Gelegentlich) - Herzklopfen (Gelegentlich) - Beklemmungsgefühl in der Brust (Gelegentlich Wechselwirkung: - Andere Medikamente, die Sympathikus aktivieren, verstärken Wirkung und können den Blutdruck gefährlich stark ansteigen lassen: o Schilddrüsenhormone o trizyklische Antidepressiva o MAO-Hemmer o Antihistaminika und Arzneistoffe wie Reserpin und Guanethidin. Pflege bei Hypotonie Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypotonie - Ausreichende Information über die Erkrankung und Maßnahmen geben, die einen Kreislaufkollaps präventieren können - Gefäßtraining durch Wechselduschen, Bürstenmassagen oder Klimatische Reize (keine Sauna, da es zur einer Weitstellung der Gefäße kommt und somit zu einem Kreislaufkollaps) - Patient sollte ausreichend trinken (beachten der Kontraindikationen) - Regelmäßige körperliche Bewegungen - Bei längerem Stehen sind wippen mit dem Zehenballen oder die Betätigung der Bauchpresse ebenso hilfreich Pflegediagnosen - Wissensdefizit - Sturz hohes Risiko - Verletzung hohes Risiko - Unterstützung bei den ATL’s Æ orthostatischer Schwindel Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ikterus Ikterus Krankheitsbild Bilirubinanstieg im Blut mit Ablagerungen in Haut, SH Gelbfärbung der Haut und SH Ursachen Praehepatischer Ikterus: Hämolyse Æ zu viel Bilirubin durch Eisenzerfallprodukt Intrahepatischer Ikterus: Parenchymverlust der Leber (Hepatitis, cirr. Hep., Stauungsleber), Enzymdefekte, Ausscheidungsstörungen Posthepatischer Ikterus: gestörter Gallenabfluss – Cholestase Symptome Gelbe Skleren, Haut, SH Pruritus: Post oder intrahepatisch (Juckreiz) Entfärbter Stuhl Dunkler Harn Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz Inkontinenz Funktion von Detrusor und Sphinkter - zwei gegensätzliche Grundfunktionen in Blase o sammelt Urin und speichert ihn o nach erreichter Kapazität unter willkürlicher Kontrolle Harnentleerung - Sammelphase = Reservoirfunktion - Austreibungsphase = Entleerungsfunktion - Reservoir funktioniert nur, wenn Schließmuskel (Sphinkter) intakt ist und Blasenmuskel (Detrusor) sich ohne Anstieg des Innendrucks dehnt - bei Miktion Kontraktion des Detrusors + gleichzeitige Erschlaffung des Beckenbodens - Koordinierung des Speicher- und Entleerungsverhaltens über spinale Reflexbahnen o Sympathikus und Parasympathikus kontrollieren o quergestreifte Schließmuskel- und Beckenbodenmuskulatur wird vom N. pudendi gesteuert Krankheitsbild - Bedingungsfaktoren können sein o körperliche Faktoren Æ Erkrankung, Medikamente, Dauerkatheter, HWI, OP im Beckenbereich o psychische Faktoren Æ Kontrollverlust bei verwirrten und dementen Pat., Depression, zwanghafte Persönlichkeit, „Harn- statt Gefühlsverlust“, hirnorganisches Psychosyndrom (bei akuter oder chronischer Verwirrtheit) o sozialpsychologische Faktoren, z.B. Isolation, Vereinsamung - Ursachen im Alter können sein: o Verlust zentral-nervöser Kontorllfunktion o Blase, Urethra, Prostata verändern sich Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz o Medikamenteneinnahme o andere Umgebung Arten der Harninkontinenz - Belastungsinkontinenz (früher Stressinkontinenz) - Drang- oder Urgeinkontinenz - neurogene bzw. Relfexinkontinenz - Überlaufinkontinenz - extrauretrale Harninkontinenz Grade der Harninkontinenz - leichte Harninkontinenz Æ Harnverlust innerhalb von 24h von ca. 50-100ml - mittlere Harninkontinenz Æ in 24h ca. 300-600ml - schwere Harninkontinenz Æ in 24h ca. 600-1.200ml - absolute Harninkontinenz Æ keine Kontrolle über Miktion Belastungsinkontinenz - Pat. verliert bei abdomineller Druckerhöhung unwillkürlich Urin Æ Husten, Niesen, körperliche Anstrengung - Blasensensibilität und –motorik sind normal - häufigste Form der Harninkontinenz bei Frauen zwischen 40.-60. Lebensjahr - im Alter zunehmend mit Dranginkontinenz kombiniert - Ursachen Frauen: o Östrogenmangel nach Menopause Æ Atrophie des Urogenitaltrakts und Beckenbodenmuskulatur o Beckenbodenschwäche nach Geburt bzw. Beckenbodenoperation o altersbedingt o Übergewicht - Ursache Männer: Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz o selten und dann infolge einer ProstataOP - Ursache beide: o Medikamente Æ z.B. Parasympathomimetika und Psychopharmaka - Grad der Belastungsinkontinenz: o I Æ Urinabgang in aufrechter Haltung bei starkem Husten, Niesen oder Lachen o II Æ Urinabgang in aufrechter Haltung bereits bei leichter körperlicher Anstrengung Æ Treppensteigen, Laufen, Tragen o III Æ Urinabgang auch im Stehen oder Liegen Diagnose Belastungsinkontinenz - Anamnese - körperliche Untersuchung - Urodynamik Therapie Belastungsinkontinenz Frauen - Östrogenmangel durch vaginale Einlagen von Östrogenzäpfchen (Ovestin® Ovula) oder orale Gabe von Hormonpräparaten beheben - Schließmuskelschwäche durch medikamentöse Stimulation glatter Muskulatur z.B. mit Effortil® (Etilefrin) oder Elektrostimulation beheben - bei Erfolglosigkeit, bei Grad II und III, sowie bei gleichzeitiger Gebärmuttersenkung Æ OP (z.T. mit Gebärmutterentfernung kombiniert) Ovestin® Wirkstoff: - Östrogen Wirkung: - Estriol ist weibliches Geschlechtshormon Æ hauptsächlich auf äußere Geschlechtsteile, Scheide, Gebärmutterhals und Harnröhre wirkt Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz - örtliche Anwendung stellt Gleichgewicht im Bereich der Harn- und Geschlechtsorgane wieder her und vermindert Empfänglichkeit Infektionen - Mittel über Schleimhaut der Scheide aufgenommen Anwendung: - Beschwerden im Bereich der Geschlechtsorgane - Scheidenentzündung - Rückgang der Schleimhaut - Juckreiz - Veränderungen Übergangsschleimhaut des äußeren weiblichen Genitales und der Scheide (Kraurosis vulvae et vaginae) - Schmerzen beim Verkehr - Ausfluss - Reizblase und Harninkontinenz die durch Östrogenmangel verursacht ist - Scheiden- oder Gebärmuttervorfall mit Geschwürbildung - Zusatzbehandlung bei Infektionen und Entzündungen der Scheide - hormonellen Klärung bei verdächtigem Ergebnis des Gebärmutterhalsabstrichs Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe - Leberfunktionsstörungen - Erbliche Funktionsstörungen der Leber mit Gelbsucht (Dubin-JohnsonSyndrom, Rotor-Syndrom) - Gelbsucht unbekannter Ursache - Juckreiz - während Schwangerschaft - Thromboembolie - Sichelzellanämie (Blutarmut aufgrund einer erblich bedingten Missbildung der roten Blutkörperchen) Nebenwirkung: - lokale Irritationen - Juckreiz - Magenbeschwerden - Übelkeit - Gewichtszunahme Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz - Gebärmutterblutungen nach der Menopause - Brustspannen Wechselwirkung: - Rifampicin Barbiturate - Ampicillin - Antiepileptika - Tetrazykline - Griseofulvin Effortil® Wirkstoff: - Etilefrin Wirkung: - aktiviert Sympathikus Æ Gefäße verengen sich Æ RR steigt Anwendung: - Kreislaufstörungen mit Blutdruckabfall (Orthostase-Syndrom) - Niedriger Blutdruck (Hypotonie) - Harninkontinenz Æ Belastungsinkontinenz Kontraindikation: - Bluthochdruck (Hypertonie) - Erhöhter Augeninnendruck, der durch Verengung des Abflusskanals für das Augenkammerwasser entsteht (Engwinkelglaukom) - Erkrankungen der herzversorgenden Gefäße mit mangelnder Herzdurchblutung (koronare Herzkrankheit) - Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie) mit schnellem Herzschlag (Tachykardie) - Schwere Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) - Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Blasenentleerungsstörungen) - Tumor, der das Hormon Adrenalin und/oder Noradrenalin produziert (Phäochromozytom) - Vorsicht bei Personen mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) - Vorsicht bei schweren Nierenerkrankungen Nebenwirkung: - Schlaflosigkeit (Gelegentlich) Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz - Unruhe (Gelegentlich) - Herzklopfen (Gelegentlich) - Beklemmungsgefühl in der Brust (Gelegentlich Wechselwirkung: - Andere Medikamente, die Sympathikus aktivieren, verstärken Wirkung und können den Blutdruck gefährlich stark ansteigen lassen: o Schilddrüsenhormone o trizyklische Antidepressiva o MAO-Hemmer o Antihistaminika und Arzneistoffe wie Reserpin und Guanethidin. Therapie Belastungsinkontinenz Männer - verschiedene OPs - wenn z.B. nach Prostatektomie zu Verletzung des Harnröhrensphinkters gekommen ist Æ chirurgische Implantation eines künstlichen Sphinkters Dranginkontinenz (Urgeinkontinenz) - durch Hyperaktivität oder Hypersensität des Detrusors verursacht - charakteristisch nicht kontrollierbare Detrusorkontraktionen - Funktion des Schließmuskels hierbei erhalten - Urgeinkontinenz = ungehemmte Blase Æ bereits bei geringer Füllung möglich, dass plötzlicher, starker, zwanghafter Harndrang entsteht Æ imperativer Harndrang Æ Einnässen nicht mehr verhinderbar - Ursache meist Störung der Nervenstrukturen Æ Ungleichgewicht zwsichen stimulierenden und hemmenden Impulsen, z.B. multiple Sklerose oder Rückenmarksschädigungen - auch Blasenentzündungen oder Steinleiden können zu Urgeinkontinenz führen - Gruppeneinteilung: o motorische Urge Æ Hyperaktivität ist Ursache Æ willkürlich nicht beeinflussbare Detrusorkontraktion während Blasenfüllung; Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz z.B. bei Cerebralsklerose, Neoplasmen, Mb. Parkinson, MS, zervikale Myelopathie, Gefäßerkrankungen, DM o sensorische Urge Æ instabile Detrusorkontraktion nicht nachweisbar Æ Ursache unbekannt; Detrusor bei älteren Menschen leichter reizbar Æ 3 Faktoren, die zur Dranginkontinenz führen können: Defekte in Schaltzentrale, verstärkte Afferentierung (HWI), Veränderung im Detrusor Therapie Urgeinkontinenz - in leichten Fällen Änderung der Trink- und Miktionsgewohnheiten Æ Trinken alle 2-3h mit regelmäßigem Toilettengang ca. 30min. später - Pat. soll Toilette aufsuchen, bevor Harndrang besteht - medikamentöse Therapie Æ „Beruhigung“ der Blase Æ krampflösende Medikamente wie Buscopan®, direkte Muskelrelaxantien, z.B. Mictonorm®, oder direkt am ZNS angreifende Medikamente wie Tofranil® Buscopan® = Hyoscin-N-Butylbromid Darreichungsform: - Ampullen, Dragees, Suppositorien Wirkung: - ganglienblockierende Wirkung der viszeralen Wand Æ krampflösend auf glatte Muskulatur des GIT, der Gallenwege und des Urogenitaltraktes - großer Abstand zwischen spasmolytischer Wirkung und Nebenwirkungen Anwendung: - Krämpfe und Motilitätsstörungen des GIT - Krämpfe und Dyskinesien der Gallen- und Harnwege - Spasmen der muskulären Weichteile während Entbindung Kontraindikation: - unbehandeltes Engwinkelglaukom - Prostatahyperplasie mit Restharnbildung - mech. Stenose im GIT, Megakolon Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz - Tachykardie - Myasthenia gravis (Autoimmunerkrankung gegen IgG-Antikörper Æ abnorme Ermüdbarkeit der quergestreiften Muskulatur) Nebenwirkung: - meist leicht und selbstlimitierend - Mundtrockenheit, Störung der Schweißdrüsentätigkeit - Tachykardie - evtl. Harnverhalt Mictonorm® Tofranil® Wirkstoff: - Imipramin Wirkung: - greift direkt im ZNS an - der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva zugehörig Anwendung: - Depressionen - Nachtangst - Bettnässen - Stimmung aufhellen - Chronische Schmerzen - Panikstörungen - Schmerzen (sehr stark bis leicht) Nebenwirkungen: Sehr häufige Nebenwirkungen: - Anticholinerge Effekte wie Mundtrockenheit, Nasenverstopfung - Verstopfung - Benommenheit, Schwindel - vermehrtes Schwitzen, Hitzewallungen - Akkomodationsstörungen (Probleme, die Augen scharf zu stellen) - Sprachstörungen Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz - Zittern - Blutdrucksenkungen mit Kreislaufbeschwerden und Herzrasen - Gewichtszunahme - vorübergehender Leberwerteanstieg Häufige Nebenwirkungen: - Probleme beim Wasserlassen (Blasenschwäche) - Durstgefühl - Durchfall, Übelkeit und Erbrechen bis zur Magersucht (Anorexie) - Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautallergien und Hautausschläge (Urtikaria, Exantheme) - innere Unruhe, Müdigkeit, Schlafstörungen - Stimmungsübersteigerungen, Angstverstärkung, Erregung - Kopfschmerzen - Taubheitsgefühl und Kribbeln - sexuelle Funktionsstörungen (Lustgefühl und Potenz betreffend) - Herzrhythmusstörungen wie Arrhythmien, Reizleitungsstörungen oder Palpitationen Neurogene bzw. Reflexinkontinenz - Verbindung zwischen Gehirn und für Blasenfunktion zuständige Rückenmarkszentren gestört, z.B. Querschnittlähmung - abnorme Reflexaktivität Æ kein Gefühl für Blasenregion und Füllungszustand Æ Blasenentleerung reflektorisch, nicht willkürlich - Arten: o spinale Reflexinkontinenz = neurogene ÜberlaufblaseÆ absteigende Bahnen im Rückenmark lädiert, z.B. Querschnittlähmung, Tumore, Diskusprolaps o cerebrale Reflexinkontinenz Æ entsprechende Zentren im Gehirn zerstört Marlene Weißensteiner Seite 9 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz Therapie neurogene bzw. Reflexinkontinenz - intermittierende Einmalkatheterisierung - zusätzlich Gabe krampflösender AZM soll Pat. helfen, zwischen Einmalkatheterisierungen kontinent zu bleiben Überlaufinkontinenz - Verengung des Blasenausgangs, z.B. bei Prostatahyperplasie oder Schädigung des Rückenmarks bewirkt Dehnung der Blase Æ weitet sich aus Æ kann sich nicht mehr zusammenziehen - bei maximaler Füllung „läuft Blase über“ Æ Überlaufinkontinenz - AZM (Spasmolytika, Antidepressiva), sowie Spinalanästhesie können zur Harnretention bis hin zur Überlaufinkontinenz führen Therapie Überlaufinkontinenz - Therapie der Verengung des Blasenausgangs - medikamentöse Therapie hängt von Ursache ab - Verminderung des Tonus und Widerstands in Harnröhre durch Alpha-Blocker - zusätzlich intermittierende Katheterisierung, v.a. bei querschnittgelähmten Pat. - Dauerkatheter vermeiden Æ Gefahr chronischer HWI - nach Möglichkeit Einmalkatheterisierung durch Pat. selbst - in Extremfällen operative Maßnahmen bis künstliche Harnableitung notwendig extrauretrale Harninkontinenz - Urin nicht nur über Harnröhre, sondern zusätzlich über Harnleiter- oder Harnblasenfisteln in Vagina/Darm/Hautoberfläche - bei Blasen-Darm-Fistel berichtet Pat. über Luftblasen im Urin beim Wasserlassen (Pneumaturie) - vielfach gehäufte HWIs Marlene Weißensteiner Seite 10 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz - diese Form ist häufig Komplikation gynäkologischer OPs oder Strahlentherapie - Ursache meist Fistelbildungen oder angeborene Anomalien Pflege bei Inkontinenz - Harninkontinenz führt zu Geruchsbelästigung und Isolation des Pat. - passend ausgewählte Inkontinenzprodukte verwenden - sorgfältige Haut- und Kleidungspflege - Produkte sollen o Mobilität erhalten bzw. wiederherstellen o Sicherheit vermitteln o Geruchsbelästigung verhindern o am Körper nicht sichtbar sein o leicht zu entsorgen und günstig sein o HWI und Hauterkrankungen vorbeugen - zudem sollte man an einer Blasenrehabilitation arbeiten: o Toiletten- oder Beckenbodentraining o Biofeedback o Elektrotherapie o Vaginalkonen o medikamentöse Unterstützung o Operation (vordere oder hintere Kolporrhaphie, OP nach Burch-Cowan, Schlingenoperation) Pflegediagnosen 00017 Stressurininkontinenz 00018 Reflexurininkontinenz 00019 Drangurininkontinenz 00021 Urininkontinenz, total 00047 Hautdefekt, hohes Risiko Æ feuchte Umgebung Intimbereich 00004 Infektion, hohes Risiko Marlene Weißensteiner Seite 11 Laborwerte Blutbild BB Roter Blutfarbstoff (Hämoglobin) Normwerte/ Referenzwerte Frauen 12- 16 g/100ml, 120- 160g/l Männer 14- 18g/100ml, 140- 180g/l Hämoglobin zu niedrig bei: x Anämie Æ zu niedriger Hämoglobinwert, zu wenig rote Blutkörperchen x Systemischer Lupus erythematodes x Morbus Crohn x verschiedenen Nierenerkrankungen (chronische Niereninsuff., chronische Glomerulonephritis) Ein relativ erniedrigter Hämoglobinwert findet sich auch bei Überwässerung. Hämoglobin zu hoch bei: x Polyglobulie x Polycythämia rubra vera x Aufenthalt in großen Höhen Ein relativ erhöhter Hämoglobinwert findet sich auch bei Flüssigeitsverlust. Hämatokrit Normwerte/ Referenzwerte Frauen 37- 47% Männer 40- 54% 1 Hämatokrit zu niedrig bei: x Überwässerung x allen Formen von Blutarmut (Anämie) Hämatokrit zu hoch bei: x Flüssigkeitsverlust x Polyglobulie x Polycythemia vera Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) Referenzwerte/ Normwerte Erwachsene 4- 10 Tausend/ ȝl Schulkinder 5 -15 Tausend/ ȝl Neugeborene 9- 30 Tausend/ ȝl Leukozyten zu nierdig bei: x Knochenmarkserkrankungen ( z.B. durch Strahlen, Zytostatika) x Viruserkrankungen x Wenigen Bakteriellen Erkrankungen (z.B. Zhypus) Leukozyten zu hoch bei: x Entzündungen wie Blinddarm- und Lungenentzündung x Leukämie Blutblättchen (Thrombozyten) Referenzwerte/ Normwerte Erwachsene 150- 400 Tausend/ ȝl Thrombozyten zu niedrig bei: 2 x Bildungsstörungen wie der aplastischen Anämie x Knochenmarkserkrankungen x Vitamin B12- Mangel, Folsäuremangel x Strahlentherapie x Erythrozytenzerfall (Hämolyse) x Verbrauchskoagulopahtie Thormbozyten zu hoch bei: x chronischer entzündung x akuter Infektion x Eisenmangel nach Blutverlust x Entfernung der Milz Nierenfunktionsparamter (NFP) Harnstoff Refernzwerte/ Normwerte Erwachsene und Kinder 12- 48mg/dl Bei fleischreicher Kost resultiert ein höherer Wert, als bei vegetarischer Kost (Harnstoff ist Stoffwechselendprodukt von Eiweiß). Harnstoff zu hoch: Æ Ursachen, die nichts mit der Funktionsfähigkeit der Niere zu tun haben, prärenale Ursachen x viel eiweißreiche Ernährung x Durchfall, Erbrechen x Hungerzustände x Verminderte Nierendurchblutung z.B. Schock, Herzinsuff., Dehydration x Verbrennungen x Fieber x Tumornekrosen 3 Æ Nierenbedingte Ursachen x Glomerulonephritis, Nierenbeckenentzündung, Nephrosklerose x Vergiftungen Æ postrenale Ursachen x Harnabflussstörungen z.B. Steine, Tumore, Missbildungen Kreatinin (Creatinin) (Abbauprodukt des Msukelstoffwechsels) Referenzwerte Männer 0,84- 1,25 mg/dl, 74 -110ȝmol/l Frauen 0,66- 1,09 mg/dl, 58- 96 ȝmol/l Kreatinin zu niedrig: x Abnahme der Muskelmasse Kreatinin zu hoch: x Nierenerkrankungen x Nierenschäden durch Flüssigkeitsverluste (Durchfall, Erbrechen, Schock) x Schwere Herzinsuff. x Muskel- und Blutzerfall x Längere körperliche Arbeit vor der Blutabnahme Elektrolyte Natrium (Na+) Referenzwerte im Blut Erwachsene 135 -145 mmol/l 4 Natrium zu niedrig: x Erbrechen, Durchfall x Salzverluste über die Niere x Verbrennungen, Verletzungen, nach Ops x Medikamenteneinnahme (Diuretika, Antidiabetika, Sedativa) Natrium zu hoch: x Fieber, schwitzen x Mangelnde Wasserzufuhr x Polyurie x Diabetes insipidus Kalium (K+) Referenzwerte im Blut Erwachsene 3,6- 4,8 mmol/l Kalium zu niedrig: Æ Verlust über die Niere x Diuretika (Medis, die die Urinmenge erhöhen) Æ Verlust über GIT x Durchfall x Erbrechen Kalium zu hoch: x bei Nierenfunktionsstörungen x Medikamenteneinnahme: kaliumsparende Diuretika x Hämolyse, Zellzerfall nach Verbrennungen, Verletzungen, Ops Kalzium (Ca+) 5 Referenzwerte für Gesamt- Kalzium Erwachsene 2,2- 2,6 mmol/l Kalziumkonzentration zu niedrig: x Niereninsuffizienz x Hypoparathyreodismus x Malabsorptionssyndrom (Aufnahmestörung aus dem Darm) x Vitamin D- Mangel x Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung x Medikamenteneinnahme (Antiepileptika, Kortison) Kalziumkonzentration zu hoch: x primärer Hyperparatyhreodismus x Tumore (vor allem Brust-, Lungen, Nierenkrebs) x Flüssigkeitsverlust (Durchfall, alkohol, Erbrechen) x Hyperthyreose x Ruhigstellung über einen längeren Zeitraum z.B. nach Beckenruhigstellung x Medikamenteneinnahme (Lithium, Östrogene) Chlorid (Cl-) Referenzwerte Erwachsene 95- 105 mmol/l Chlorid zu niedrig: x bei lang andauerndem Erbrechen (im Magensaft viel Chlorid) x bei starkem Schwitzen (Chlorid vermehrt über die Schweißdrüsen ausgeschieden) x bei der Einnahme von Wassertabletten (Chlorid über Niere verloren) Mangelerscheinungen von Chlorid können sich in Durst, Benommenheit, Wasseransammlung im Gewebe und Kollapsneigung zeigen. 6 Chlorid zu hoch: x bei chronischen Durchfällen, dadurch entsteht ein Ungleichgewicht im SäureBasenhaushalt, Übersäuerung entstehtÆ Niere versucht weniger Chlorid auszuscheiden um die Übersäuerung auszugleichen x Nierenleiden Phosphat Referenzwerte Frauen und Männer 0,84- 1,45 mmol/l Phosphat zu niedrig x primärer Hyperparathyreodismus x Malabsorption x Vitamin D- Mangel x Schwere Verbrennungen x Einnahme bestimmter Medis (Antazida) Phosphat zu hoch x Niereninsuffizienz x Hypoparathyreodismus x Vitamin D- Überdosierung x Knochenkrebs und Kochenmetastasen x Medikamente (Furosemid) Magnesium (Mg++) Referenzwerte im Blut Männer 0,73– 1,06 mol/l, 1,8- 2,6 mg/dl Frauen 0,77- 1,03 mol/l, 1,9- 2,5 mg/dl Magnesium zu niedrig x ungenügende Zufuhr durch Alkoholismus, Unterernärhung, Resorptionsstörung im GIT 7 x Verluste durch GIT, chronisches Erbrechen, chronische Durchfallerkrankung x Vermehrte Verluste durch die Niere Ein Magnesiummangel kann sich in Muskelzuckungen, Muskelzittern, Muskelkrämpfen und Herzrasen äußern. Magnesium zu hoch x ausschliesslich bei Pat. mit schwerem Nierenversagen Ein Überschuss an Magnesium kann sich in Muskelschwäche und Ausfall der Muskelreflexe, Herzrhythmusstörungen und Verstopfung zeigen. Gerinnung INR (international normalized ratio) und Quickwert (PT, Prothrombinzeit) Beide Werte geben Aufschluss darüber, wie aktiv das Gewebsthromboplastin ist, das an der Blutgerinnung beteiligt ist. z.B. bei einem INR- Wert von 4 gerinnt das Blut viermal langsamer wie normal, z.B. ein Quickwert von 70% besagt, dass die Aktivität des Thromboplastins im Blut 70% der Aktivität der Normalprobe entspricht; Ein hoher INR- Wert und ein niedriger Quickwert Æ eingeschränkte Blutgerinnung Referenzwerte Quickwert Erwachsene 70- 120% Referenzwert INR Erwachsene 1,0 INR- wert zu hoch, Quick zu niedrig: x Cumarin Therapie (Marcumar®, Sintrom®) x Vitamin K- Mangel (Leberfunktionsstörungen, Malabsorptionsstörungen) 8 PTT (Partielle Thromboplastinzeit) Referenzwerte Erwachsener ohne Medis bis 38 Sek. Erwachsener mit Heparin- Therapie 60- 80 Sek. PTT zu lang: x Hämophilie x Mangel an Gerinnungsfaktoren x Heparin Therapie x Verbrauchskoagulopathie Fibrinogen Refernzwerte Erwachsener 1,8- 3,5 g/l, 5,4- 10,5 ȝmol/l Fibrinogen zu niedrig x schwere Lebererkrankungen x ausgedehnter Gefässverschluss durch einen Blutpfropf x Verbrauchskoagulopathie x Verbrennungen Fibrinogen zu hoch x Entzündungen x Krebserkrankungen 9 10 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Leberzirrhose Leberzirrhose Krankheitsbild - chronische Erkrankung, mit irreversiblem bindegewebig-knotigem Leberumbau - Ursachen: o 50% chron. Alkoholabusus, 40% chron. Virushepatitis (posthep.Zirrhose) o Gallenwegserkrankungen mit Gallenstau o Autoimmunvorgänge, Stoffwechselerkrankungen o Medikamente und Gifte o Altersgipfel 50. – 60. Lebensjahr, Männer: Frauen = 7 : 3“ Diagnostik - Anamnese: Hauptziel der Anamnese ist es mögliche Ursachen der Lebererkrankung zu erfahren: o Familiäre Stoffwechselstörungen o Alkoholkonsum, Arzneimitteleinnahme o Arbeitsplatz (leberschädigende Stoffe im Beruf) o Frühere Lebererkrankungen o Bluttransfusionen, i. v. Drogenkonsum o Promiskuität o Auslandsaufenthalte als Hinweis auf eine Infektion o Genuss von Pilzen (Knollenblätterpilze). - Körperliche Untersuchung o Inspektion: Ikterus, Kratzdefekte (Juckreiz durch Gallenrückstau) Hautblutungen (erhöhte Blutungsneigung) Typische Hautveränderungen Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Leberzirrhose Lackzunge Abgemagerter Brustkorb, aufgetriebener Leib o Palpation und Perkussion: ist die Leber hart oder weich, glatt oder höckerig, druckschmerzhaft, vergrößert? Ist die Milz, vergrößert? Aszites, andere Ödeme - Laboruntersuchungen o Enzymdiagnostik: Transaminasen (bei Gewebeuntergang werden Transaminasen frei), GOT& GPT erhöht bei Lebererkrankungen o BB: Leukos hoch bei Leberkoma o Beurteilung der Entgiftungsleistung: Bilirubinspiegel NH3- Spiegel o Beurteilung der Syntheseleistung: Gerinnungsfaktoren (AT3 = natürliche gerinnungshemmende Substanz, die Thrombin inaktiviert-> erhöht bei cholestase; Fibrinogen = EW stoff, wird durch Thrombin in Fibrin umgewandelt- niedrig bei Lebererkrankungen), Albumin, das Enzym Cholinesterase werden in der Leber synthetisiert. Bei Leberfunktionsstörung fallen Werte o Serologissche Untersuchung (Virushepatitis?) - AutoantikörpersucheAutoimmunhepatitis o AFP-Bestimmung (Tumormarker für Leberzell-CA) - Bildgebende Verfahren o Sonographie o Abdomenleeraufnahme o CT o Gastroskopie o Laparoskopie mit Leberbiopsie o Angiographie (Darstellung der Leberarterien und der Pfortader) Symptome Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Leberzirrhose Man unterscheidet zwischen allgemeinen, hormonellen Störungen und Leberhautzeichen - Allgemeine Krankheitszeichen: o Geistige und körperliche Leistungsminderung o Müdigkeit o Allgemeine Schwäche o Druck-, Völlegefühl - Hormonelle Störungen Æ fehlender Abbau von Östrogen und Testosteron in Leber verursacht: o Gynäkomastie o Hodenatrophie o Verlust der Achsel- und Schambehaarung o Bauchglatze o Menstruationsstörungen o Potenzstörungen, Libidoverlust - Leberhautzeichen o Ikterus o Mundwinkelrhagaden o Spider naevi o Lackzunge o Dupuytren Kontraktur o Palmarerythem o Caput medusae o Aszites o Ödeme - Leberzirrhose: 1. Teleangiektasien 2. Xanthelasmen 3. Akne vulgaris 4. Parotisschwellung Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Leberzirrhose 5. Gefäßspinnen 6. Gynäkomastie 7. Kollateralvenen 8. Striae 9. Nabel- u. Leistenbruch 10. Dupuytren-Kontraktur 11. Weißnägel 12. Uhrglasnägel 13. Weißfleckung nach Abkühlung 14. Ödem 15. Hodenatrophie 16. Palmarerythem 17. Exsikkose 18. Purpura (Rumpel-Leede) 19. fehlende männl. Sekundärbehaarung 20. glatte rote Zunge 21. Rhagaden 22. Ikterus Komplikationen Durch bindegewebigen Leberumbau werden Blutgefäße abgeschnürt und/oder eingeengt, das Blut sucht sich Wege über den Ösophagus, den Fundus und die Nabelgegend, um Anschluss an die untere Hohlvene zu finden. - Dadurch kann das Blut nicht mehr ungehindert durch die Leber fließen. - Es entsteht die portale Hypertension - Der Blutstau führt zu Milzvergrößerung (Splenomegalie) und zur Ausbildung von Kollateralen: o caput medusae Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Leberzirrhose o Ösophagus/- Fundusvarizen Pflegediagnosen 00003 Infektion, hohes Risiko 00132 Schmerzen, akut 00024 Durchblutungsstörung 00134 Nausea 00002 Mangelernährung Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Lungenödem Lungenödem Krankheitsbild - Ansammlung von Flüssigkeit im Lungeninterstitium und Lungenalveolen, lebensbedrohlicher Zustand - Ätiologie: dekompensierte Linksherzinsuffizienz, Kardiomyopathie, andere Ursachen sind: anaphylaktischer Schock, Infekte, Proteinmangel, toxische Reaktionen, - Krankheitsentstehung: durch die Pumpschwäche des linken Herzens, kommt es zu einem Rückstau in die Lunge, von dort wird die Flüssigkeit bis in die Alveolen gepresst Symptome - Patient leidet an Husten und an Atemnot (asthma cardiale) - „brodeln“ hörbar, weiters auch feuchte Rasselgeräusche hörbar - schaumig rotes Sputum - Zyanose - Patient leidet an Todesangst und ist unruhig Diagnostik des Lungenödem - EKG Æ kann Hinweise auf die Ursache des Lungenödem geben - Echokardiographie - Blutgasanalyse zum Bestimmen des schweren Sauerstoffmangels - Röntgen, weist das Lungenödem nach Komplikationen - Atemstillstand Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Lungenödem Therapiemaßnahmen, Pharmaka - Möglichst Ruhe ausstrahlen und Hektik vermeiden - Oberkörperhochlage und Tieflagerung der Beine (Herzbettlage) - Atemwege freimachen (ggf. Absaugung) - Sauerstoff über eine Nasensonde oder Maske verabreichen - Nitro® sublingual lt. AVO - Verabreichung Morphium (angstlösend, drucksenkende Wirkung im Lungenkreislauf) - Unterstützung beim Legen eines venösen Zuganges - Verabreichung von Lasix® - Zur Anhebung des RR wird Dopamin® verabreicht - Bei starker Unruhe zusätzlich Diazepam® verabreichen Æ Vorsicht niedrigdosiert verwenden - Bei Ausbleiben eines Therapieerfolges wird Patient intubiert und beatmet Nitroglycerinspray® Wirkstoff: - Glyceroltrinitrat Wirkung: - Vasodilatator mit raschem Wirkungseintritt Anwendung: - Akuter Angina pectoris-Anfall - Notfallbehandlung bei akutem Lungenödem - Spasmen des Magen/Darm-Traktes Nebenwirkungen: - Kopfschmerz - Gesichtsröte - Orthostase - Erbrechen - selten Kollaps - starker Blutdruckabfall (verstärkte Angina pectoris-Symptomatik) Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Lungenödem - leichtes Brennen auf der Zunge Dopamin® Wirkstoff: - Dopaminhydrochlorid Wirkung: - Katecholamin Æ Anwendung: - Herz-, Kreislauf-, Nierenversagen bei Schock - Antiarrhythmika- oder Barbituratvergiftungen - drohende akute Herzinsuffizienz - Unterstützung der Diurese Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Präparates - Tachykarde Herzrhythmusstörungen - Kammerflimmern - Hyperthyreose - Phäochromozytom - Engwinkelglaukom - BPH mit Restharnbildung Nebenwirkung: - Magen/Darm - ZNS - Kreislauf - Herzrhythmusstörungen - selten Myokardischämie, Durchblutungsstörungen der Extremitäten, Nekrosen der Akren, Blutungsgefahr Wechselwirkung: - Guanethidin, Trizyklische Antidepressiva, Rserpin, Sympathomimetika, Schilddrüsenhormone, MAO-Hemmer Æ Verstärkung sympathomimetischer Wirkungen v.a. bei Kombi mit MAO-Hemmer lebensbedrohliche Reaktionen möglich (z.B. hypertensive Krisen, Kreislaufversagen, intrakranielle Blutungen Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Lungenödem und Herzrhythmusstörungen) Æ Reduktion Dopamin-Dosis unbedingt erforderlich - Herzglykoside, Narkotika (z.B. Halothan, Cyclopropan) Æ Herzrhythmusstörungen, erhöhtes Risiko bei Anästhetika - Diruetika Æ verstärkte Diurese - Beta-Rezeptorenblocker Æ Verminderung der beta-1-agonistischen Wirkung von Dopamin - Metoclopramid Æ Verminderung dopaminerger Wirkung Gewacalm® bzw. Valium® bzw. Psychopax® Wirkstoff: - Diazepam Wirkung: - Benzodiazepin, Tranquilizer - angst- und spannungslösende (anxiolytische) Eigenschaften - es wirkt antikonvulsiv - ausgeprägt muskelrelaxierend und in höheren Dosen sedativhypnotisch - Verstärkung der im ZNS natürlich vorhandenen inhibitorischen Effekte Anwendung: - Akute Symptomatik in Psychiatrie oder Neurologie - vor operativen oder diagnostischen Eingriffen - Geburtshilfe (Eklampsie, Präeklampsie) Nebenwirkung: - Müdigkeit - Muskelschwäche - unerwünscht starke Sedierung - ZNS (Dyskinesien, Depressionen, Sehstörungen, paradoxe Reaktionen) - Kreislauf (Bradykardie, Hypotonie) - Atemdepression - Magen-Darm (Mundtrockenheit) - Leber (Enzymanstiege, Ikterus) - Miktionsstörungen - Haut Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Lungenödem - Libido- und Potenzstörungen - vereinzelt Atmung (Bronchospasmus) - Blutbild, Purpura, Zyklusstörungen, CPK-Anstieg nach i.m. Gabe. Pflege beim Lungenödem - Flüssigkeitsbilanz Æ Dauerkatheter lt. AVO legen, zur besseren Beobachtung, stündlich die Ausscheidung bilanzieren, weiters Trinkmenge beschränken (vermehrt auf die Mundpflege achten) - Beobachtung der Vitalzeichen Æ Monitoring - Beobachtung Haut (Zyanose, Kaltschweißigkeit) - Beobachten des Sputum - ZVD - Bettruhe einhalten lassen - In der Akutphase den Patient nüchtern lassen - Pat. bei den ATL’s unterstützen und alle Prophylaxen durchführen - Ernährung: kochsalzarme Kost verabreichen Pflegediagnosen 00032 Atemvorgang beeinträchtigt 00033 Spontanatmung beeinträchtigt 00025 Flüssigkeitsvolumen unausgeglichen, hohes Risiko 00026 Flüssigkeitsüberschuss 00029 Herzleistung, vermindert Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa Mamma-Karzinom - allg. Bezeichnung für versch. maligne Tumoren der BD - Vorkommenshäufigkeit Æ häufigstes Malignom (8-10%), 10-12% aller Krebstodesfälle bei Frauen, beim Mann selten auftretend (1-2% aber sehr aggressiv) - Altersgipfel um 5.-7. Dekade (Postmenopause), aber auch bei Jungen vorkommend Æ Prognose bis 35a sehr schlecht (ÜLR 2-3a) darüber besser - Ursache Æ genetisch Æ BRCA Tumorgrading - G-zelluläre Differenzierung oder Bewertung spezieller Merkmale - aufgrund von Histo, Metastasen, Fernmetastasen, Mitoserate Prognosefaktoren - TNM-Status (T: Primärtumor, N: regionäre LK, M: Fernmetastasen) Æ Größe, axilläre LK, Fernmetastasen - Morphologie Æ Tumorgrading, histologische Tumorklassifikation, Gefäßinvasion - Hormonrezeptorstatus des Tumor Æ Tumore sprechen auf Hormone an Æ wenn Tumor mit Antiöstrogen behandelt wird fehlt im Wachstumsstimulation - Alter der Patientin - Zellkinetik (DNA-Ploidie, Proliferationsaktivität – S-Phase-Faktor ungünstig) - Tumorzellnachweis im KM - biolog. Parameter Æ HER-2/neu (Erb-B2)-Onkogen Prognoseerfahrung - low-risk-MammaCa Æ T1N0M0, Durchmesser <1cm, Gradingstadium 1, Östrogenrezeptor positiv, Pat. >35a Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa - good-risk-MammaCa Æ T1N0M0, Durchmesser 1-2cm, Gradingstadium 1-2, Östrogenrezeptor positive, Pat. >35a - high-risk-MammaCa Æ T2N0/1M0, Durchmesser >2cm, Gradingstadium 3, Östrogenzepetor negativ, Pat. <35a Charakterisitika - Entstehung o MammaCa typischerweise direkt aus morphologisch normalen Zellen (evtl. auch aus Mastopathie) o möglicherweise MammaCa auch über versch. moropholog. Stadien Æ zunächst benign, später atypische Hyperplasie, dann Carcinoma in situ und letztlich invasives Malignom (umstritten) - Metastasierung o initial typisch lymphogen Æ Lokalisation des Tumors richtungsweisend für lymphogene Met. Æ äußerer Quadrant – prim. in axilläre LK, innerer Quadrant – prim. in parasternale und axilläre LK o hämatogene Streuung Æ bei Tumor <1g und Druchmesser <1cm bereits LK-Metastasen und/oder Fernmetastasen mögl., Tumor nicht palpabel, evtl. aber Mikroverkalkungen bestehend bzw. mammographisch nachweisbar - Fernmetastasen o Knochen (Rippen, Wirbelsäule, Becken, Oberschenkel) o Leber o Lunge, Pleura o Gehirn o Ovarien o Haut o kontralat. Mamma Symptome - von Pat. meist selbst getasteter, kleiner, nicht beweglicher Knoten (ca. 75%) - Knoten unverschieblich, derb, hart - Hauteinziehung unmittelbar über Tumor (Orangenhaut) - Mamilleneinziehung - Ödem der Haut, Hautinfiltration, Rötung, Exulzeration Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa - erysipelähnliche Hautveränderungen (inflammatorisches Geschehen) - LK-Vergrößerung axillär, infra- und supraklavikulär - Knochenschmerzen (Rippen, Wirbelsäule, Becken, Oberschenkel) - Sekretion aus Mamille Diagnose - Anamnese Æ Disposition, Risikofaktoren (fam. Brustkrebsbelastung, eigene Krebserkrankungen, postmenopausale Östrogentherapie), Veränderung BD (Größenzu/abnahme, Flüssigkeitssekretion aus Mamille), Schmerzen, Druckgefühl - Labor Æ Bb (evtl. Tumoranämie), Elyte (erhöht Ca2+, PO4+ bei Knochenmet.), Leberfkt. (alkalische Phosphatase), BSG erhöht, Hormonbestimmung, FSH, LH und Östradiol (Bestimmung Menopausen-Satus, oft Unklarheit) o Tumormarker – Ca 15-3(+++), CEA(++), TPA(+) o genetische Untersuchung – BRCA-1-, BRCA-2-Mutation, P53-Gen o Prognosefaktoren Æ Zellkinetik (DNA, Proliferationsaktivität Æ S-Phase-Faktor, HER-2/neu (Erb-B2)Onkogen) - Rezeptoranalyse Æ Bestimmung Hormonrezeptoren im Tumor (60-70% MammaCas Östrogenrezeptor positiv, von diesen Tumoren 70% Progesteronrezeptor-positiv), Tumorwachstum geblockt durch Anit-Hormon-Therapie - bildgebende Æ Sono (Auslöschphänomen, eingeschränkte Komprimierbarkeit) und Mammographie (Mikroverkalkungen, Tumorschatten, Krebsfüßchen, kutane Verdichtungen) obligatorisch; MRT (höchste Senitivität und Spezifität beim „kleinen“ MammaCa, zur Klärung von Multizentrizität) Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa - interventionell Æ Feinnadelpkt. (zytologische Basis), sonographisch kontrollierte Tumorpkt. (Stanzbiopsie), Tumorstanze (Entnahme Gewebszylinder mittels Mammabiopsiegerät), chirurgische Biopsie (als „reines“ Diagnostikum kaum indiziert, Tumormarkierung mit Farbstoff oder –spickung mit Draht) - ergänzend Æ Thorax-Rö (Lungenmet.), Skelett-Rö/-Szinti (Knochenmet.), Sono Leber (Lebermet.), gynäkologische Untersuchung Therapie - konservativ o med. Behandlung Æ präoperativ (neoadjuvant – erst in Studien), postoperativ (adjuvant), nicht-kurativ (palliativ) o Zytostatika Æ durch adjuvante systemische Therapie (Behandlung vermuteter Mikromet., Gesamtüberleben dtl. verlängert, nicht nur rezidivfreies Überleben, versch. Chemotherapien in Verwendung, meist im Sinne einer Polychemotherapie) o Hormone Æ Anti-Hormon-Therapie o immunmodulierende Substanzen (dzt. nur spez. klinischen Studien Æ Eingriff ins IS, damit IS Tumorzellen abwährt) o Strahlentherapie Æ adjuvantes Vorgehen bei brusterhaltendem operativen Vorgehen – Stadium T1/T2N0M0(als kurative Maßnahme mit Überlebensverlängerung umstritten) Æ großflächig auf Restbrust (tangentiale Bestrahlung), Thoraxwandbestrahlung nur im Stadium IV; auch Bestrahlung parasternaler LK bei medialem Tumorsitz; Komplikationen Æ Induration der Haut, Teleangiektasien, keine Axillabestrahlung wegen Gefahr der Entstehung eines Lymphödem des Arms o kombiniertes Vorgehen - chirurgisch o kurativer Therapieansatz o palliativer Therapieansatz (Tumorredukation, sinnvoller je nach Situation) o Trend – Brusterhaltung operatives Vorgehen - Tumorgröße bis 3cm Durchmesser (in Diskussion: größere Tumore mit neoadjuvanter Chemo auf 3cm zu verkleinern, um brusterhaltend operieren zu können) - Relation von Tumorgröße zu Brustgröße – Entfernung von max. 25% des Brustvolumens Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa - Tumorexstirpation (Lumpektomie) Æ einfache Tumorexzision ohne Berücksichtigung Resektionsränder - Segmentresektion Æ Tumorresektion mit Sicherheitssaum (ca. 1-2cm) inkl. Axilladissektion (bei Stadium T1 – Durchmesser max. 3cm) - Quadrantenresektion Æ inkl. Axilladissektion (bei Stadium T1 bzw. bei großer Brust im Stadium T2 – Durchmesser 2-5cm) - p.o. Nachbestrahlung verbleibenden Brustrests bei letzteren beiden OP-Methoden obligat - bei LK-Met. adjuvante Chemo Mastektomieverfahren subkutane Mastektomie - Entfernung DK über perimamilläre Inzision oder von Submammärschnitt aus (Zurückbleiben von Gewebsresten im Mamillenbereich) Ablatio mammae simplex - palliativer Eingriff bei Greisin oder bei Pat. mit schlechtem AZ - Entfernung DK durch querovoläre, die Mamille inkl. Inzision der Haut, ohne Axilladissektion - lediglich zur lokalen Tumorentfernung, um Exulzeration vorzubeugen - Nachbehandlung mit additiver Hormontherapie bei Östrogenrezeptor positiver Pat. modifiziert (radikale) Mastektomie nach Patey - Mastektomie unter Mitnahme der Pektoralisfaszie und Axilladissektion (ultra)radikale Mastektomie nach Rotter-Halsted - Mastektomie unter Mitnahme des M. pectoralis major et minor und Axilladissektion - Methode hte. mit Ausnahme spez. Indikation (z.B. tmor intrapektoral lokalisiert T4N1M0 bzw. im Processus axillaris oder Mammasarkom) nicht mehr aktuell Axilladissektion - Entfernung der Nodi der Level I und II bei allen operablen Stadien obligat - Nodi des Levels III nur angegangen, wenn klinisch „befallen“ Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa Rekonstruktionsmethoden Rekonstruktion mit autologem Gewebe Schwenklappenplastik - Mastektomie-Defekt mittels Haut-/Subkutis- oder Haut-/Subkutis-Muskellappen gedeckt/aufgefüllt - transversale Rectus-abdominis-Lappenplastik (TRAM) Æ M. rectus abdominis nach distaler Abtrennung inkl. darüberliegender Haut und Subkutis in Mastektomie-Defkt eingeschwenkt - thorakopeigastrische Lappenplastik Æ „Umkipplappen“ aus vorderer Rektusscheide - Latissimus-Dorsi-Lappenplastik Æ myokutaner Lappen unter dem Arm hindurch auf Defekt verlagert freie Lappenplastik - mit mikrochirurgischer Gefäßanastomose - DIEP – depp inferior epigastric perforator flap - superior gluteal perforator flapt Æ Myokutanlappen vom M. glutaeus max. Rekonstruktion mit autologem Gewebe und Prothese Oberbauch-Verschiebeplastik - kutaner Lappen kombiniert mit Prothese gestielter Haut-Muskel-Lappen - unter Arm hindurch auf Defekt verlagerter Latissimus-Dorsi-Lappen mit darunterliegender Prothese Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa Rekonstruktion mit Prothese subkutane/subpektorale Silikon-Kochsalzprothese - Vorteil: kein Übergreifen allfälligen Tumorrezidivs auf Pektoralismuskulatur subkutane/subpektorale Expanderprothese oder Silikon-Kochsalzprothese - mittels Expander über Ventil NaCl eingebracht - langsames Ausdehnen des Gewebes im Bereich der Mastektomienarbe (nach ca. 6-12 Wochen Erreichen der gewünschten endgültigen Größe) - nach Ventilentfernung Expander als bleibende Prothese verwendet oder - nach Gewebsvorbereitung Expander entfernt und neue Silikon-Kochsalzprothese implantiert Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI MCI Krankheitsbild - Akute und schwerste Manifestation der KHK mit umschriebener Nekrose (Gewebsuntergang) des Herzmuskelgewebes infolge einer Ischämie (Mangeldurchblutung) - Eine oder mehrere Koronararterien (oder ihre Äste) sind verschlossen, dies geschieht meist infolge einer Thrombusbildung in arteriosklerotisch veränderten Gefäßabschnitten - Aufgrund dieses Verschlusses wird das distale Herz nicht mehr mit sauerstoffreichen Blut versorgt Æ Folge eine irreversible Nekrose (3 – 6 Stunden später) Symptome - 2/3 der Patienten haben eine plötzlich auftretenden retrosternalen Schmerz, ein starkes Engegefühl in der Brust , Todesangst und Unruhe - Schmerz kann in Arme, den Bauch, zwischen die Schulterblätter oder in den Unterkiefer ausstrahlen (selbst durch NitrolingualR keine Besserung) - Übelkeit und Erbrechen - Blasse, fahl – graue Gesichtsfarbe - Schweiß (KKK), meist auf der Stirn und der Oberlippe - Durch die Todesangst ein verzerrter Gesichtsausdruck - Dyspnoe - Plötzlicher Kreislaufzusammenbruch, gegebenenfalls mit Bewusstlosigkeit und einem kardiogenem Schock Wichtigste Diagnostik, Befunde, Laborparameter Bei zwei von den drei vorliegenden Kriterien ist von einem MCI auszugehen!!! - Typisches Infarkt EKG Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI - Typische klinische Symptome - Typische Herzmuskelenzymerhöhung Infarkt EKG - Bei V.a. MCI muss sofort Ruhe-EKG geschrieben werden (ca. bei 80% Veränderung) Labordiagnostik Aus geschädigten Herzmuskelzellen gelangen vermehrt Enzyme ins Blut und können dort in erhöhter Konzentration nachgewiesen werden: - Troponin T - CK (wichtiges Enzym im Muskelstoffwechsel) - CK-MB - Gesamt CK - GOT - Myoglobin (wenn Werte nach 6h noch immer im Normbereich sind, ist MCI unwahrscheinlich) Komplikationen bei einem MCI - Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern, Kammerflimmern) - Linksherzinsuffizienz - Herzruptur, -beuteltamponade - Ventrikelseptumruptur - Herzwandaneurysma - Perikarditis - Arrhythmien - Herzinsuffizienz - kardiogener Schock Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI Erste Hilfe Maßnahmen bei einem MCI - sofortige Reanimation - Arzt informieren - Patienten nicht alleine lassen und Ruhe vermitteln - Patienten mit erhöhtem Oberkörper lagern, beengende Kleidung öffnen o Vitalzeichen (RR, Puls, Atmung) kontrollieren Æ nach Möglichkeit Monitoring (Pulsoxy) o O2 verabreichen (2-4 l/min) o Bei syst. RR über 110 mmHg 1-2 Hübe Nitroglycerinspray verabreichen o Schmerzen bekämpfen (durch Schmerz erhöhter O2-Bedarf) Æ Morphin stellt Mittel der Wahl dar (nie i.m. Æ KI für Lysetherapie!) - Patienten sedieren (Unruhe kann ebenso O2 verbrauchen) Æ Diazepam - Heparin i.v. zur Vermeidung weiterer Thrombosierungen - Bei Hypertonie medikamentöse RR-Senkung - Evtl. Herzrhythmusstörungen regulieren - Blutentnahmen vorbereiten (BGA, Kalium, BZ, CK, CK – MB, Troponin T, Myoglobin, GOT, LDH, Kreatinin, BB, Gerinnungsstatus, Blutgruppe und Antistreptolysintiter bei geplanter Lysetherapie) - Bei Schocksymptomatik evtl. Katecholamine über Perfusor zur Steigerung der Herzkraft, sowie Förderung der Nierendurchblutung - Evtl. ZVK legen - Patienten auf Intensivstation verlegen Therapie des MCI’s: - Begrenzung des Infarktgebietes - Auflösen des Gerinnsels mittels Lysetherapie oder PTCA - Schmerzfreiheit und Reduzierung der Angst - Verhindern von Komplikationen Nitroglycerinspray® Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI Wirkstoff: - Glyceroltrinitrat Wirkung: - Vasodilatator mit raschem Wirkungseintritt Anwendung: - Akuter Angina pectoris-Anfall - Notfallbehandlung bei akutem Lungenödem - Spasmen des Magen/Darm-Traktes Nebenwirkungen: - Kopfschmerz - Gesichtsröte - Orthostase - Erbrechen - selten Kollaps - starker Blutdruckabfall (verstärkte Angina pectoris-Symptomatik) - leichtes Brennen auf der Zunge Gewacalm® bzw. Valium® bzw. Psychopax® Wirkstoff: - Diazepam Wirkung: - Benzodiazepin, Tranquilizer - angst- und spannungslösende (anxiolytische) Eigenschaften - es wirkt antikonvulsiv - ausgeprägt muskelrelaxierend und in höheren Dosen sedativhypnotisch - Verstärkung der im ZNS natürlich vorhandenen inhibitorischen Effekte Anwendung: - Akute Symptomatik in Psychiatrie oder Neurologie - vor operativen oder diagnostischen Eingriffen - Geburtshilfe (Eklampsie, Präeklampsie) Nebenwirkung: - Müdigkeit - Muskelschwäche Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI - unerwünscht starke Sedierung - ZNS (Dyskinesien, Depressionen, Sehstörungen, paradoxe Reaktionen) - Kreislauf (Bradykardie, Hypotonie) - Atemdepression - Magen-Darm (Mundtrockenheit) - Leber (Enzymanstiege, Ikterus) - Miktionsstörungen - Haut - Libido- und Potenzstörungen - vereinzelt Atmung (Bronchospasmus) - Blutbild, Purpura, Zyklusstörungen, CPK-Anstieg nach i.m. Gabe. Dopamin® Wirkstoff: - Dopaminhydrochlorid Wirkung: - Katecholamin Æ Anwendung: - Herz-, Kreislauf-, Nierenversagen bei Schock - Antiarrhythmika- oder Barbituratvergiftungen - drohende akute Herzinsuffizienz - Unterstützung der Diurese Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Präparates - Tachykarde Herzrhythmusstörungen - Kammerflimmern - Hyperthyreose - Phäochromozytom - Engwinkelglaukom - BPH mit Restharnbildung Nebenwirkung: - Magen/Darm - ZNS Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI - Kreislauf - Herzrhythmusstörungen - selten Myokardischämie, Durchblutungsstörungen der Extremitäten, Nekrosen der Akren, Blutungsgefahr Wechselwirkung: - Guanethidin, Trizyklische Antidepressiva, Rserpin, Sympathomimetika, Schilddrüsenhormone, MAO-Hemmer Æ Verstärkung sympathomimetischer Wirkungen v.a. bei Kombi mit MAO-Hemmer lebensbedrohliche Reaktionen möglich (z.B. hypertensive Krisen, Kreislaufversagen, intrakranielle Blutungen und Herzrhythmusstörungen) Æ Reduktion Dopamin-Dosis unbedingt erforderlich - Herzglykoside, Narkotika (z.B. Halothan, Cyclopropan) Æ Herzrhythmusstörungen, erhöhtes Risiko bei Anästhetika - Diruetika Æ verstärkte Diurese - Beta-Rezeptorenblocker Æ Verminderung der beta-1-agonistischen Wirkung von Dopamin - Metoclopramid Æ Verminderung dopaminerger Wirkung Heparin® Wirkstoff: - Heparin Wirkung: - Hochgereinigtes Heparin mit an mehreren Stellen des Gerinnungssystems angreifender, gerinnungshemmender Wirkungen - an das Vorhandensein des Heparin-Cofaktors Antithrombin III gebunden Anwendung: - Lungenembolie und tiefe Venenthrombose - Verbrauchskoagulopathie - extrakorporaler Kreislauf - Anschlußantikoagulierung nach Fibrinolyse - Herzinfarkt: Reinfarktprophylaxe und Therapie des drohenden Infarktes - Thromboseprophylaxe bei Operationen an Gefäßen Kontraindikation: Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI - Heparinallergie - Überempfindlichkeit gegen Chlorbutanol - hämorrhagische Diathesen (z.B. Haemophilie, Purpura, Thrombozytopenie) - Blutungen im Gastrointestinaltrakt, in der Lunge oder der Niere - akute intracranielle Blutungen - aktive Tuberkulose - unkontrollierte schwere Hypertonie - drohender Abortus Nebenwirkung: - Organblutungen - Haut- und Schleimhautblutungen - lokale Hämatome - Thrombopenie (White-Clot-Syndrom) - reversible Osteoporose Pflege des Infarktpatienten Ernährung - Wenn Schleuse vom Katheter noch liegt Æ Pat. bis 2h nach Entfernung liegen - Pat. sollten Ernährung mit etwas Wasser und Tee beginnen (lt. AVO) Æ bei schlechteren AZ nüchtern bleiben - Später wird Ernährung mit leichter Vollwertkost langsam aufgebaut Mobilisation - In ersten Tage strenge Bettruhe - Später Mobilisation nach AVO - Stufenplan Æ nachdem festgelegt wird, was Pat. zugemutet werden kann: o 1. Tag: Bettruhe o 2. Tag: selber waschen im Bett o 3. Tag: Querbettsitzen o 4. Tag: Steigerung des Querbettsitzens (länger) o 5/6 Tag: aufstehen o 10 – 14 Tag: leichte Belastungen beginnend mit Treppensteigen Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI (Mobilisation wird bei einem komplikationslosen Verlauf durchgeführt, weiters vor und nach der Mobilisation RR messen und Beine bandagieren) Prophylaxen - Pneumonieprophylaxe (kein Abklopfen) - Thromboseprophylaxe (Heparinisierung, Bandagen) - Dekubitusprophylaxe - Obstipationsprophylaxe (richtet sich nach dem AZ des Patienten) psychische Zuwendung - Tiefer Einschnitt in das Leben - Weitere Beratungsfunktion Æ verweisen an eine Selbsthilfegruppe - Nebenbei Helfen durch Zuhören Pflegediagnosen Wissensdefizit 00011 Verstopfung/00015 Verstopfung, hohes Risiko Æ Prophylaxe 00132 Schmerzen, akut 00040 Inaktivitätssyndrom, hohes Risiko Æ Bettruhe 00108 Selbstpflegedefizit (Waschen/Sauberhalten) Æ Bettruhe 00109 Selbstpflegedefizit (Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung) Æ Bettruhe 00110 Selbstpflegedefizit(Ausscheidung) Æ Bettruhe 00004 Infektion hohes Risiko Æ ZVK 00026 Flüssigkeitsüberschuss Æ kardiogener Schock Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson Morbus Parkinson Krankheitsbild eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen langsam fortschreitend tritt im Allgemeinen nach dem 60. Lebensjahr auf degenerative Erkrankung des extrapyramidalen motorischen Systems (EPMS) und der Basalganglien Æ in schwarzer Substanz (substanzia nigra) wird zu wenig Dopamin gebildet Æ motorischen Symptome (gestörte Bewegungsabläufe) wegen Dopaminmangel und Überschuss Azetycholion (Botenstoff - Muskelerregung) häufigste Ursache für Dopaminmangel ist Absterben der Nervenzellen in schwarzer Hirnsubstanz, wie beim ideopathischen Parkinson Syndrom Parkinsonsyndrom primäres/ideopathisches Parkinsonsyndrom Æ Auslöser unbekannt Sekundäres Parkinson Syndrom Æ Ursachen Durchblutungsstörungen des Gehirns, Tumor, Gehirnentzündung, Vergiftung Medikamentöses Parkinson Syndrom Æ infolge bestimmter Medikamente, wie Neuroleptika (Paspertin® in hohen Dosen) auftreten Æ bewirken Blockierung der Dopamin-Rezeptoren und verhindern Wirkung des Dopamins Æ beim Absetzen der Medikamente verschwinden die Symptome Kardinalsymptome – Parkinsontrias Rigor Versteifung der Muskulatur, erhöhter Muskeltonus Fixierung einmal eingenommener Körperhaltungen Æ Fehlhaltung Æ Schmerzen Zahnradphänomen (Widerstand beim passiven Durchbewegen der Gelenke) Tremor Ruhetremor („Pillendreher~“) Æ während willkürlicher Bewegung nachlassend Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson emotionsabhängig und wird bei Stress, Anspannung und Hektik stärker Akinese Verminderung (Hypokinese) und Verlangsamung (Bradykinese) der Bewegungen Gestik und Mimik verschwinden (Maskengesicht) Mangel in Abstimmung der Feinmotorik (kann Knöpfe nicht mehr zumachen,…) Mikrographie (unleserliche kleine Schrift) Symptome Gangbild nach vorne gebeugte Körperhaltung Gang ist kleinschrittig und schlurfend, fehlendes Mitschwingen der Arme Starthemmung beim Gehen START-STOPP-Schwierigkeiten Freezing (hier helfen Pendelbewegungen, Freezing Stock, klare Anweisungen) Sprache verwaschen und schwer verständlich klingt heiser, leise und monoton Vegetative Symptome Schwitzen (Hyperhidrosis) Erhöhte Talgproduktion und Speichelfluss Chronische Obstipation, Blasenentleerungsstörungen (Inkontinenz) Psychische Symptome Antriebsmangel Denkverlangsamung (keine Intelligenzstörung!) Depression Diagnostik Aufgrund der Symptome Æ in Frühphase recht schwierig Æ Krankheit schleichend Diagnose gesichert, wenn 2 der 3 Kardinalsymptome auftreten weiters sinken Symptome durch Gabe von L-Dopa oder Dopamin-Agonisten Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson Therapie L- Dopa (Dopaminvorstufe) Æ Dopamin kann Blut-Hirnschranke nicht passieren L-Dopa-Wirkung sinkt nach ca. 3 Jahren Æ Dosis Ĺ/Kombi mit Dopamin-Agonisten bei Tremor auch Anticholinergika Medikamente Wirkstoff L-Dopam Madopar® Dopaminagonist mit dem Wirkstoff Pramipexol Sifrol® Anticholinergika mit verschiedenen Wirkstoffen Akineton®, Sormodren® Nebenwirkungen bei L- Dopa Therapie ON-OFF Phasen, durch Wearing Effekt (Gewöhnungseffekt) Dyskinesien (überschießende Bewegungen) Übelkeit und Erbrechen Psychosen und Hallus (optische Hallus, akute Verwirrtheit, Albträume zu Beginn) genaue Einhaltung der Einnahmezeiten zwischen Medis und Eiweißprodukten mindestens 30-45 Minuten! Übelkeit/Erbrechen, Akinese Æ orale Therapie evtl. auf i.v. oder s.c. umstellen Madopar® Wirkstoff: Levodopa Wirkung: in der Lage Blut-Hirn-Schranke zu passieren Æ Therapie der Parkinson-Krankheit nach Blut-Hirn-Schranke wird Levodopa zu Dopamin verstoffwechselt Æ eigentlich gewünschte Wirkung Æ Levodopa = Prodrug Anwendung: Parkinson-Syndrom Kontraindikation: medikamentöses Parkinsonoid Überempfindlichkeit gegen die Inhaltstoffe dekompensierte endokrine, renale, hepatische und kardiale Erkrankungen Psychosen und hochgradige Psychoneurosen Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson Patienten unter 25 Jahren Engwinkelglaukom Schwangerschaft und Stillperiode (mögl. Knochenentwicklungsstörung des Fötus) Nebenwirkung: ZNS: Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Alpträume, Angst, Nervosität, Somnolenz, Bewusstlosigkeit, Demenz, On/Off-Phänomene GIT: Mundtrockenheit, Obstipation, Diarrhoe, Magenschmerzen, Blutungen Herz-Kreislauf-System: Hypertonie, Palpitationen, Arrhythmien, Dyspnoe Blut: hämolytische Anämie, Agranulozytose Laborwerte: vorübergehende Abweichung von Normwerten Sifrol® Wirkstoff: Pramipexol Wirkung: Dopamin-Agonist; Stoff, chemisch anders gebaut als Dopamin, aber ähnliche Wirkungen passiert problemlos Schutzwall im Gehirn und übt Wirkung an gleichen Bindungsstellen aus wie Dopamin Æ Symptome der Parkinson-Krankheit Ļ Anwendung: Behandlung Parkinson-Krankheit Kontraindikation: schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen Vorsichtige Dosierung bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen Nebenwirkung: Verstopfung (Obstipation), Übelkeit Schlaflosigkeit, Müdigkeit Halluzinationen Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) (Gelegentlich) Wechselwirkung: Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson Pramipexol, Alkohol und Schlaf- und Beruhigungsmittel verstärken sich gegenseitig in Wirkung Akineton® Wirkstoff: Biperiden Wirkung: hemmt Wirkung von Acetylcholin (ACH) im parasympathischen Nervensystem Æ Nervenreize, die zu Kontraktion glatter Muskulatur und Sekretionssteigerung der Drüsen führen unterbrochen Anwendung: Parkinsonismus medikamentös bedingte EPMS (exzitomotorische Phänomene, Parkinsonoid) sonstige extrapyramidale Symptome (Akinese, Rigidität) gedeckte Schädel-Hirntraumen (Commotio und Contusio cerebri) postcommotionelle Beschwerden Kontraindikation: Überempfindlichkeit gegen Bestandteil Unbehandeltes Engwinkelglaukom mechanische Stenosen im Bereich des Magendarmkanals, Megakolon und Ileus Tachyarrhythmie Nebenwirkung: zentrale Nebenwirkungen: Müdigkeit, Schwindel und Benommenheit, Unruhe, Verwirrtheit, psychoseähnliche Zustände (Erregung, Angst, Halluzinationen, Delir, Euphorie) gelegentlich Gedächtnisstörungen; zentral erregende Wirkung häufig bei Patienten mit Hirnleistungsstörungen Engwinkelglaukom Æ regelmäßige Augendurckkontrolle Überempfindlichkeitsreaktionen, allergische Hautausschläge periphere Nebenwirkungen: Mundtrockenheit, Akkomodationsstörungen, Mydriasis mit Photophobie und Schweißminderung parenteraler Gabe vorübergehende Blutdrucksenkung, selten Abnahme der Herzfrequenz Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson Missbrauch und Abhängigkeitsentwicklung Æ gelegentlich stimmungsaufhellend Wechselwirkung: Kombi mit anticholinergen Psychopharmaka, Antihistaminika, Antiparkinsonmitteln und Spasmolytika Æ Verschlechterung zentraler und peripherer NW Dyskinesien unter Levodopa durch Biperiden verstärkt durch Neuroleptika ausgelöste tradive Dyskinesien möglicherweise verstärkt Anticholinergika können zentralvenöse NW von Pethidin verstärken Wirkung von Metoclopramid auf GIT durch Anticholinergika abgeschwächt Alkohol vermeiden Neben Medis auch Physio-, Ergo- und Logotherapie, sowie Psychotherapie! Neurochirurgische Therapiemaßnahmen Stereotaktischer Eingriff, wo Strukturen der Reizübertragung zerstört werden Implantation von Elektroden in den Nucleus Subthalmicus Æ Hochfrequenzstimulation Komplikation – akinetische Krise = lebensbedrohlicher Zustand Æ starker Rigor und totale Akinesie; bei Nichteinnahme von Medikamenten! Pat kann nicht mehr schlucken und sprechen Atmung wird flacher hohes Fieber Pflegemaßnahmen Selbstständigkeit fördern Ruhe und Geduld Æ Pat nicht unter Druck setzen Æ Verstärkung Symptome Langsamkeit akzeptieren Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson Spezielle Pflegemaßnahmen Mobilität Rumpfbeugung vor Aufstehen Schlüsselpunkte, Inputs geben Rutschfeste, nicht klebende Sohlen, Sturzförderer vermeiden (Schlapfen,…) Blockaden lösen, Freezing und Gehstart vermeiden Unterstützung beim Gehen durch Pflegeperson – seitlich, vorne oder hinten Gehilfen (Rollator, Gehbock) Harte Stühle verwendenÆ Aufstehen leichter Aufsätze fürs WC, gute Beleuchtung in der Nacht (Weg und WC selbst) Essen und Trinken ausgewogene und weiche Kost, kleine Portionen, Schluckstörungen beachten Hilfestellung je nach Befinden (Teller mit erhöhtem Rand, Glas nur halb füllen, große Serviette, Besteckgriffe verdicken) Essen aufschneiden Ausscheidung Dranginkontinenz Æ Toilettentraining; offene Einlagen verwenden Toilette nachts erreichbar Bei Obstipation Bewegung fördern, Flüssigkeit Waschen und Kleiden Phasengerechte PflegeÆ so gut es geht an ON-OFF-Phasen anpassen ON-Phase Æ Pat gut beweglich und unabhängig OFF-Phase Æ Pat schlecht beweglich, Steifigkeit und Zittern, Freezing Körperpflege Æ geeigneter Duschstuhl, elektrische Zahnbürste, Haarbürste mit langem Griff Kleidung Æ leichte, schweißdurchlässige Kleidung, Klettverschlüsse leichter Anziehhilfen verwenden Æ Strumpfanzieher, Schuhlöffel Hautpflege Æ Intertrigorprophylaxe, Pilzgefahr Psychosoziale Unterstützung ausführliche, geduldige Gespräche nötig, damit Pat Pflege versteht geordnete Tagestruktur (Aufstehen zur gleichen Zeit, Schlafrituale) Je nach Zustand Prophylaxen durchführen! Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson Pflegediagnosen 00085 körperliche Mobilität, beeinträchtigt 00088 Gehen, beeinträchtigt 00103 Schlucken, beeinträchtigt 00051 Kommunikation, verbal, beeinträchtigt 00155 Sturz, hohes Risiko 00038 Verletzung, hohes Risiko Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: multiple Sklerose Multiple Sklerose (Encephalitis disseminata) Krankheitsbild MS Æ chronisch, entzündliche Erkrankung des ZNS Æ Zerstörung Markschicht im Gehirn und Rückenmark Schubförmig oder chronisch progredient verlaufende Entmarkungskrankheit Ätiologie unbekannt (Beginn zwischen 20. und 40. Lj.), Schubauslöser: o Stress o Infekte o Schwangerschaft Symptome Sensibilitätsstörungen Optikusneuritis Spastische Paresen Blasenstörungen Cerebelläre Syndrome (Ataxie, Nystagmus, Dysphagie, Dyarthrie) Diagnostik Klinik Liquor Æ intrathekale Immunreaktion, Nachweis von oligoklonalen Antikörpern Evozierte Potentiale Æ im Verlauf der Erkrankung pathologisch verzögert MRT Therapie Kortikosteroide Interferon-Behandlung Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: multiple Sklerose Behandlungsversuch mit Plasmapherese oder Immunglobulingabe Symptomatische Therapie bei Spastik, Blasenstörungen, … Lioresal® Wirkstoff: Baclofen Wirkung: Derivat der DŽ-Aminobuttersäure (Gaba) hochwirksames Antispastikum mit spinalem Angriffspunkt Baclofen dämpft mono- und polysynaptische Reflexübertragung, wahrscheinlich über Stimulierung der GabaB-Rezeptoren Æ hemmt Freisetzung exzitatorisch wirkenden Aminosäuren Glutamat und Aspartat neuromuskuläre Reizübertragung durch Baclofen nicht beeinflusst Anwendung: Spasmen der Skelettmuskulatur multipler Sklerose oder bei Rückenmarkserkrankungen Kontraindikation: Überempfindlichkeit gegen Baclofen Vorsicht bei Magen/Darm-Ulzera, zerebrovaskulären Erkrankungen, Lungen-, Leber-, Nierenschäden, Psychosen, Blasenstörungen Ampullen nicht i.v., i.m., s.c. oder epidural verabreichen Nebenwirkung: Schläfrigkeit/Somnolenz, Kopfschmerzen, Muskelhypotonie, Sedation, Schwindel/Benommenheit Krampfanfälle, Parästhesien, Akkomodationsstörungen/verschwommenes Sehen/Diplopie undeutliches Sprechen, Lethargie Atemdepression, Angst/Unruhe, Depression, Hypotonie, erhöhte Muskelspannung Übelkeit/Erbrechen Wechselwirkung: ZNS-Dämpfer, Alkohol (verstärkt sedierend) Blutdrucksenkung verstärkt Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: multiple Sklerose Levodopa + Carbidopa (Konfusionen) abruptes Absetzen Psychosen, Rebound-Phänomen Æ ausschleichen Kontrollen: Leber, Blutzucker Sirdalud® Wirkstoff: Tizanidin Wirkung: zentral wirksames Skelettmuskelrelaxans Anwendung: Spastizität durch neurogene Störungen (multiple Sklerose, chronische Myelopathie, degenerative Myelopathien, apoplektischer Insult, infantile Zerebralparese) Schmerzhafte Muskelspasmen (Zervikal- und Lumbalsyndrome wie Tortikollis oder Lumbago, postoperativ nach Diskushernien- oder Hüftgelenksoperationen) Kontraindikation: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und/oder einen der Hilfsstoffe Schwere Leber- und Nierenschäden Keine ausreichenden Erfahrungen bei Säuglingen und Kindern. Schwangerschaft und Stillperiode Gleichzeitige Anwendung von Tizanidin und Fluvoxamin Nebenwirkung: Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwindel Mundtrockenheit, Nausea, Magen-Darm-Beschwerden: Diarrhoe und Obstipation leichter Blutdruckabfall Zusätzlich: Akkommodationsstörungen, Halluzinationen, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Hautausschläge Muskelschwäche und Schlaflosigkeit Pflege bei MS Richtet sich nach Schweregrad, nicht jede MS führt in den Rollstuhl! Hauptprobleme v.a. Spastik und Intentionstremor Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: multiple Sklerose Mobilität beeinträchtigt durch o Spastiken o Paresen o Ataxie (Kleinhirnstörung) o Gleichgewichtsstörung Pflege Sich bewegen: antispastische, medikamentöse Therapie lt. AVO evtl. intrathekal Pumpe fachgerechter Transfer festes Schuhwerk Beseitigen von Hindernissen Knietransfer Streckspastik Æ durch Dehnung der Hüfstrecker ausgelöst Beugung der Hüfte 20 min. vor Transfer Seitenlage Æ Beugung Hüfte durch beugen der Beine Schmerztherapie Æ Spastik und Schmerzen stehen in engem Zusammenhang Beugespastik Æ durch Kontraktur der Hüft- und Kniebeuger Tonussenkend sind Lagerungen auf dem Bauch Beugespastik meist dann wenn Pat zum Stehen kommt Adduktorenspastik häufig bei Intimpflege, kombiniert mit Streckspastik Pat in Rückenlage die Beine aufstellen In langsamen Schaukelbewegungen Knie auseinander dehnen Waschen und Kleiden Hilfe zur Selbsthilfe Größtmögliche Unterstützungsfläche bieten, körpernahes Arbeiten Anziehhilfen anbieten (Knopfhilfe, Schuhlöffel, Greifarm) Essen und Trinken Vorsicht bei Schluckstörungen Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: multiple Sklerose Eisstimulation zur Schluckerleichterung Arachidonsäure Ļ, v.a. in tierischen Nahrungsmitteln Æ entzündungsfördernd Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend (2x pro Woche Fisch) Diät-, Ernährungsberatung Ausscheidung bei Entleerungsstörungen überwiegt imperativer Harndrang Flüssigkeit konstant auf Tag verteilen Regelmäßiges Toilettentraining, Miktionsprotokoll, evtl. Katheterismus Inko-Einlagen oder suprapubische Blasenfistel Psychische Belastung Schuchardspirale der Krankheitsverarbeitung o Ungewissheit o Gewissheit o Verzweiflung o Verdrängung o Depression, Auflehnung o Annahme o Integration Beratung durch Pflege Selbsthilfegruppen Hauskrankenpflege Pat soll Phasen, psychisch schlechter Verfassung, versuchen zu akzeptieren Pat soll aufschreiben was passiert ist Æ Verarbeitung Prophylaxen richten sich je nach Ausmaß des Krankheitsbildes! Pflegediagnosen 00053 Soziale Isolation 00133 Schmerzen, chronisch 00085 Mobilität, beeinträchtigt 00091 Mobilität im Bett, beeinträchtigt 00004 Infektion hohes Risiko 00047 Hautschädigung hohes Risiko Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: multiple Sklerose 00102 Selbstpflegedefizit – Essen/Trinken 00108 Selbstfürsorgedefizit (Waschen/Sauberhalten) 00109 Selbstpflegedefizit (Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung) 00110 Selbstpflegedefizit (Ausscheiden) 00051 Kommunikation, verbal, beeinträchtigt Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz Niereninsuffizienz (akut/chronisch) Niere Funktion: - Filtration harnpflichti8ger Substanzen Æ Harnstoff (Eiweißstoffwechsel), Creatinin (Muskelstoffwechsel) - Kontrolle des Elektrolyt- Flüssigkeitshaushalts Æ Na, K, Ka, Cl, P - Einfluss auf Säure-Basenhaushalt Æ Bicarbonatrückresorption - Entgiftungsfunktion - Produktion Hormone Æ Erythropoetin Æ Erybildung, Renin/Angiotensin Æ RR - Vitamin D in aktive Form umgewandelt (durch chemische Veränderung) Æ für Körper verwertbar - wasserlösliche Medikamente und Vitamine ausscheiden Krankheitsbild akutes Nierenversagen: = plötzlicher Ausfall der exkretorischen Nierenfunktion Ursachen: - prärenal: sogenannte „Schockniere“ Æ Nierendurchblutung durch Flüssigkeitsverlust stark vermindert; z.B. massiver Blutverlust, Verbrennung - renal: Nierenparenchymschäden Æ Intoxikation durch Medikamente (NSAR), Schwermetalle, Pilze - postrenal: Blockierung der HW Æ Steine, Prostatahyperplasie chronische Niereninsuffizienz: = langsam zunehmende Nierenfunktionsstörung Æ zum völligen Funktionsverlust beider Nieren Æ Urämie und Dialysepflicht - tritt auf, wenn 80% der Nephronen funktionsunfähig sind Ursachen: - chronische Glumerulonephritis Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz - diabetische Nephropathie Stadien: - I Æ volle Kompensation o Crea-Clearance eingeschränkt, Serum-Crea noch normal, keine klinischen Symptome - II Æ kompensierte Retention o Crea und Harnstoffanstieg im Serum, bis auf evtl. Anämie keine klinischen Symptome o bei Infektion oder verminderter Flüssigkeitszufuhr droht rascher Übergang in Stadium III - III Æ dekompensierte Retention o Urämiesymptome o bei erfolgreicher Therapie wieder Übergang in Stadium II möglich - IV Æ terminale NI o irreversibles NV o Pat. ist dialysepflichtig o evtl. Transplantation Symptome akutes Nierenversagen: - Harnmenge nimmt ab Æ Oligurie Æ Anurie - Urämie chronische Niereninsuffizienz: - Urämie Urämie: - verursacht durch Anhäufung harnpflichtiger Substanzen im Blut - betreffen alle Organsysteme - Herz- und Kreislaufsystem: o Hypertonie, Überwässerung, Perikarditis, Herzrhythmusstörungen Æ Gefahr Herzstillstand (durch K-Anstieg) - Lunge: Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz o Lungenödem, Pleuritis, Pneumoniegefahr bei allgemeiner Abwehrschwäche, vertiefte Atmung Æ Azidose - Magen-Darmtrakt: o Mundgeruch (Fotoer ex ore uraemicus), Geschmacksstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, urämische Gastroenteritis - ZNS: o Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Wesensveränderung (ungeduldig, aggressiv), Verwirrtheit (durch Toxine im Gehirn), Krampfneigung (eplileptische Anfälle bei Harnstoff über 200), Bewusstlosigkeit bis urämisches Koma - Haut: o Juckreiz (auch mit Phosphat in Verbindung zu bringen Æ auf Kratzspuren achten), bräunlich-gelbliches Hautkolorit, Uringeruch - Blut: o renale Anämie (verminderte Produktiopn von Erythropoetin), Blutungsneigung urämisches Koma: - wichtig zu erkennen - Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit - muskuläre Zuckungen und Krämpfe - Atmung vertieft Æ Ausatemluft riecht nach Urin - RR erhöht Æ Gefahr Herzversagen Diagnostik, Befunde, Laborparameter (der Niere im Allgemeinen) Harnuntersuchung: - Menge: o normal 1,5-2l/d je Trinkmenge, Abweichungen verschiedene Ursachen Æ Flüssigkeitsbilanz (Einfuhr übersteigt Ausfuhr meist um 500-800ml Æ Abatmung, Schwitzen) o Oligurie <500ml/d, z.B. akutes Nierenversagen, Harnabflussbehinderung (Prostatahyperplasie), Exsikkose (zu geringe Trinkmenge, Durchfall, Erbrechen,…) Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz o Anurie <100ml/d, z.B. akutes Nierenversagen, Harnverhalten Æ „Blasenschwitzen“ o Polyurie >3000ml/d, z.B. Hyperglykämie bei DM (weil Zucker hoch ist, d.h. bei Pat. mit DM wo Ausfuhr sehr hoch Æ BZ-Kontrolle!), bestimmte Phase Nierenversagen; Diabetes insipidus durch ADH-Störung (z.B. durch SHT) Æ Ausfuhr bis 500ml/h Æ Einfuhr!!! (darf keine Minusbilanz haben) E über Blutwärmer Æ Pat. kühlt aus! o Nykturie nächtliches Wasserlassen, Leitsymptom der Herzinsuffizienz (weil Niere in Ruhe gut durchblutet Æ mehr Harn) o Pollakisurie häufiger Harndrang, jedoch immer geringe Urinmengen, gesamt über 24h kann normal sein; z.B. HWI bei Frau, bei Männer Prostatahyperplasie; auch SS, Aufregung, Blasentumore - Bestandteile des Harns: o Erythrozyten Æ Mikro-/Makrohämaturie Æ 1ml Blut färbt 1l Harn rot; (Hb positiv bei Frau kann durch Menstruation sein!) o Leukozyten Æ 120sec warten (bei Stix-Kontrolle) Æ Entzündung o Eiweiß Æ in 24h <3g ist normal, bei vermehrt Sport am Tag davor kann Prot. erhöht sein o Glukose Æ DM o Nitrit Æ Abbauprodukt von Colibakterien Æ bei V.a. auf HWI mittels Katheter sterilen Harn (beim Mann genügt Mittelstrahlharn) entnehmen; Nitrit neg. heißt jedoch nicht automatisch kein Infekt Æ Bakterien zerfallen möglicherweise nur nicht in Nitrit! o spezifisches Gewicht Æ Anzahl gelöster Stoffe im Harn; normal 10101025mg/ml (=g/cm³), dazu soll Harn auf Zimmertemperatur abgekühlt sein Æ in Messzylinder Æ Urometer eintauchen bis frei schwimmt Æ spezifisches Gewicht ablesbar Blutuntersuchung: - Harnsäure, Serumeiweiß (durch Nahrung beeinflussbar), Creatinin (durch Sport beeinflussbar) - Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium, Phosphat - Creatinin-Clearance Æ Nierenfunktionsprüfung o bei Crea-Anstieg bereits 50% der Niere kaputt Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz o ermittelt Plasmamenge die pro Zeiteinheit von bestimmter Substanz gereinigt wird o 24h-Harn (7.00-7.00) und Blutabnahme am 2. Tag o Harn vermischt Æ Probe für Labor o Laborzuweisung: Gesamtmenge, Größe, Gewicht, Alter des Patienten o Normwert der Crea-Clearance sinkt mit zunehmendem Alter bildgebende Verfahren: - Röntgen - Urogramm Æ KM-Verabreichung + Durchleuchtung in fünfminütigen Abständen; o Vorbereitung: Abführmittel und Darmentblähung, 12h vorher nü! o Nachbereitung: viel trinken (wegen KM) o Lage, Kontur, Durchblutung, Ausscheidungsfähigkeit Niere und ableitende HW o Stenosen, Stauungen, Harnsteine und Tumore - Sono Æ Niere und Retroperitoneum, oft zusätzlich zum Urogramm; davor möglichst nicht pinkeln Æ besser erkennbar durch gefüllte Blase o Anzahl, Form und Größe der Nieren, sowie Binnenstruktur o KEINE Aussage über Funktion - CT Æ Tumordiagnostik, auch vergrößerte Lymphknoten sichtbar - Nierenszinti Æ Echo hat Szinti mittlerweile abgelöst o Nierendurchblutung o radioaktive Isotope i.v. appliziert Æ Anstieg/Abfall der Radioaktivität - Nierenangio Æ Gefäßsystem der Niere dargestellt o Katheter von A. femoralis über Aorta zum Abgang der Nierenarterie o KM Æ verteilt sich in Nierenarterien o arteriosklerotische Veränderungen, Einengungen der Nierenarterien Nierenbiopsie/-punktion - unter Rö-/Sono-Ko in Niere gestochen Æ Gewebeprobe entnommen - Nierenerkrankungen wie Tumore, Entzündungen - vor Untersuchung Sono-Ko Æ Überblick über Lage der Niere und umliegende Organe zu erhalten - Vorbereitung: Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz o 6h vor Punktion nichts mehr essen o Blutbefunde: Blutgruppe, PT, PTT, Fibrinogen, Thrombo (Gerinnung, Blutbild) o 3xRR-Messung, letzter RR 30min vor Punktion o Pat. vor Untersuchung noch mal auf Toilette schicken Æ muss nachher liegen o Prämedikation lt. AVO (Sedativum) o Hypertoniker müssen Med. nehmen! o Leitung legen lassen (auch bei Angio) - Nachbereitung: o RR-Ko und Ko Einstichstelle o Pat. 6h auf Rückenliegen lassen + Sandsack Æ Kompression o 24h Bettruhe Æ nicht zur Toilette aufstehen o SPH auf Makrohämaturie kontrollieren Æ leicht rot ist normal o erster SPH abwarten, dann soll Pat. viel trinken Æ Niere durchspülen (außer bei Anurie/Oligurie) o weitere Harnko Æ Blutung frühzeitig erkennen o Pat. darf nach 4h essen o eine Woche nach Pkt. keine körperliche Belastung (Sport, schweres Heben, laufen,…) o Pat. informieren bei Beschwerden (Fieber, Blut im Harn, Schmerzen) melden! Therapiegrundsätze, Pharmaka akutes Nierenversagen: - i.v.-Gabe hochwirksamer Diuretika, z.B. Furosemid = Lasix® - Ausgleich evtl. bestehenden Flüssigkeitsverlustes - Antibiotikagabe bei V.a. auf Infektion - Ausgleich der Elektrolyte, v.a. der Hyperkaliämie (Notfalldialyse Æ Kalium senken) durch Kationenaustauscher (durch Substanzen die im Darm wirken, wenn Kalium nicht akut lebensbedrohlich) Æ Resomium® oral oder rektal als Einlauf oder Insulin und Glucose i.v. Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz - Kurzzeitdialyse über ZVK, bei keiner Besserung Dialyse chronische Niereninsuffizienz: - Dialyse Lasix® = Furosemid Darreichungsform: - Ampullen, Kapseln, Infusionskonzentrat Wirkung: - Schleifendiuretikum - wirkt auf Henl’sche Schleife im Tubulussystem der Niere Æ Rückresorption wird gehemmt Æ Natrium + daran gebundenes Wasser wird ausgeschieden - dosisabhängige Stimulierung RAA-Mechanismus Anwendung: - Flüssigkeitsretention infolge Herzerkrankungen - Aszites infolge Leberzirrhose - Ödeme infolge Nierenerkrankungen - akute Herzinsuffizienz, v.a. bei Lungenödem - Oligurie als SS-Komplikation - Unterstützung bei Hirnödem - Ödeme infolge Verbrennung - hypertensive Krise Kontraindikation: - Überempfindlichkeit - Anurie bei Nierenversagen - Coma und Praecoma hepaticum - schwere Hypokaliämie/-natriämie - Hypovolämie und Dehydratation - Stillzeit Nebenwirkung: - Elyt-Flüssigkeitsverlust - Dehydratation - Kopfschmerzen - Kollaps Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz - Kaliumverslust Æ Benommenheit, Muskelschwäche, GIT-Beschwerden, Verstopfung - Natriummangel - BZ sinkt bei DM - selten Thrombose Resonium® Darreichungsform: - Pulver in Wasser auflösen Wirkung: - Natriumbeladener Kunstharz-Kationenaustauscher - tauscht Kalium gegen Natrium (im wesentlichen im Dickdarm) Anwendung: - Kaliumintoxikation - Hyperkaliämie bei Anurie oder schwerer Oligurie (haupsächlich akute/chronische NI) - nach Fehlgeburten, schwierigen/komplizierten Entbindungen - bei unverträglichen Bluttransfusionen - Verbrennungen, Schock, - Glomerulonephritis, Pyelonephritis - Dialysepatienten während Intervalle Kontraindikation: - Überempfindlichkeit - Hypernatriämie - erhebliche Natriumretention - Kaliämie unter 5mml/l - intestinale Verschlusskrankheit Nebenwirkung: - Magenreizungen, Übelkeit, gelegentliches Erbrechen - Ostipation, Diarrhoe - Anorexie Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz Komplikationen Dialyse: - Unterschiede Hämo- und Peritonealdialyse Hämodialyse: - vier Prinzipien: o Diffusion o Osmose o Konvektion o Ultrafiltration - Voraussetzung: o Pat. hat Shunt Æ großlumiger Gefäßzugang Æ Kurzschlussverbindung zwischen Arterie und Vene (operativ meist am Unterarm angelegt) - Dialysat: o Elektrolytlsöung o Patientenblut soll auf diese Konzentration korrigiert werden - Funktion Dialyse: o Blut in System semipermeabler Kunststoffmembranen durchgeleitet o an Außenseite strömt gegenläufig (um ganze Kapillare zu nutzen) das Dialysat vorbei o Konzentrationsunterschied zwischen Patientenblut und Dialyseflüssigkeit Æ Diffusionskraft o auszuscheidende Substanzen diffundieren so lange bis Konzentrationsunterschied abgebaut o gleichzeitig Elektrolyt- und Säure-Basenhaushalt reguliert und Wasser entzogen o entgiftetes Blut durch Schlauchsystem wieder zugeleitet Æ heparinisiert, damit kein Blutgerinnsel entsteht Æ vorischt auf Blutungskomplikationen o Blutkörperchen, Eiweiße, Krankheitserreger und Pyrogene können Membran nicht passieren Komplikationen während Dialyse: Marlene Weißensteiner Seite 9 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz - RR-Abfall Æ zu großer Flüssigkeitsentzug (Wiegefehler, Trockengewicht zu tief, durch zeitgleiches Zunehmen von Körpermasse) Æ Schocklagerung + evtl. 250ml NaCl - RR-Anstieg Æ Antihypertinsivaspiegel sinkt (Teil wird abdyalisiert) - Blutung Æ nach außen (Schläuche defekt), nach innen (Heparinisierung während Dialyse) - Wadenkrämpfe Æ großer Flüssigkeitsentzug Æ Massage, Ultrafiltration reduzieren - Kopfschmerzen Æ RR-Schwankungen, Dysäquilibriumsyndrom (zu großes Konzentrationsgefälle Æ Blut-Hirn-Schranke Æ hypertones H2O zieht Flüssigkeit an Æ Hirnödem/-drucksymptomatik) - Übelkeit Æ Dysäquilibriumsyndrom, zu hoher/niederer RR - Fieber Æ unsteriles Arbeiten Æ Infektion (anfangs bei Erstkontakt Blut/Kapillare) - Herzrhythmusstörungen Æ Hyper/-pokaliämie, zu großer Flüssigkeitsentzug - Schweiß Æ RR, bei DM Æ Hypoglykämie - DÄS Æ zu schnelles Absinken des Harnstoffspiegels Æ osmotischer Gradient zwischen Blut und Liquor aufgebaut Æ Hirndruck steigt - Luftembolie Æ Systemleck, Husten, Atemnot, Schmerzen in Brust Æ Herzstillstand! Æ Trendellenburglagerung Æ gesamtes Bett Kopf tief (Luft steigt im Körper auf; wird auch bei ZVK-Anlage gemacht) Komplikationen nach Dialyse: - Blutungen aus Shunt, Hämatome, Fieber Æ Shuntsepsis - zwischen Dialyseintervallen Atemnot wegen Überwässerung Probleme für Dialysepatienten: - Einschränkungen im Alltag Æ Information und Beratung über Lebensweise mit NI und Dialyse - strenge Flüssigkeitseinschränkungen Æ Menge der Restausscheidung + 0,5l/d - Ernährung eiweißreich, phosphat-, natrium-, kaliumarm Æ Obst, Gemüse, Nüsse, Schokolade, Dörrobst, Innereien usw. meiden - Dialysepatienten sind chronisch krank Æ sie wissen, dass ihr Leben von Dialyse abhängt! Shunt-Pflege: Marlene Weißensteiner Seite 10 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz - Ko Durchgängigkeit durch Tasten (Schwirren) und mittels Stethoskop (Rauschen) - Shunt mit Wasser und Seife reinigen an dialysefreien Tagen mit Heparinsalbe (z.B. Hiroduid®, Vetren®) gepflegt - am Shuntarm nicht RR messen oder Blut abnehmen - keine einschnürende Kleidung oder komprimierenden Verbände (außer: Druckverband bei Shuntblutung) - keine schweren Lasten mit Shuntarm heben - Achtung vor Verletzungen - der Shuntbereich muss auf Rötungen, Schmerzen, Verhärtungen und Hämatome beobachtet werden Peritonealdialyse: - Voraussetzung: o Pat. muss sich auskennen o Pat. muss fähig sein, Wechsel durchzuführen - Funktion: o Peritoneum dient als Filter! o mittels eines permanent implantierten Peritonealkatheters Dialysat in Bauchhöhle instilliert o Dialysat bleibt mehrere Stunden drin - Durchführung: o 3-5xtgl. ausgetauscht o vom Pat. selbständig zu Hause durchführbar o Gefahr Peritonitis durch unsteriles Arbeiten! trübe Flüssigkeit Zeichen für Peritonitis (muss nicht zwingend weh tun) o tgl. wiegen, zu wenig getrunken Æ weniger Flüssigkeit raus als rein (wird über Peritoneum aufgenommen - Vorteil: o Ausscheidung weniger beeinflusst o keine Antikörper o kaum bzw. weniger Anämie o mehr Freiraum Marlene Weißensteiner Seite 11 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz o weniger Gefäßabhängigkeit - hygienische Grundsätze: o tgl. duschen (milde Seife und Shampoo verwenden), nicht direkt auf Katheteraustrittsstelle, KEIN baden o gründlich nachspülen, immer frische Handtücher verwenden o nach Duschen Verbandswechsel o tgl. Wäschewechsel o wichtig: Austrittsstelle als erstes abtrocknen Æ Tunnelinfektprophylaxe - Ernährung: o Einschränkung von Obst und Gemüse nicht so groß o kaliumarme Ernährung dank gleichmäßiger Entgiftung äußerst selten o PD-Pat. noch eiweißreichere Ernährung als HD-Pat. o Fleisch, Fisch und Milchprodukte erlaubt Æ Phosphatgehalt allerdings beachten o bei nachlassender Nierenfunktion Æ Ansteigen P Æ Hyperphosphatämie Æ langfristig Knochenveränderungen, Gefäßschäden, Überfunktion der Nebenschilddrüse Æ diätetische P-Reduktion und Einnahme von Phosphatbindern Pflegeprozess, Pflegeplanung Pflegeprozess: - Ziel ist Erhaltung der größtmöglichen Lebensqualität und Unabhängigkeit des Pat. in seinem sozialen Umfeld Pflege siehe oben (Vorbereitungen, Untersuchungen, Shunt, usw.) Pflegediagnosen: 00016 Urinausscheidung, beeinträchtigt 00004 Infektion, hohes Risiko 00126 Wissensdefizit 00146 Angst Pflegeplanungen auch nach den einzelnen Urämiesymptomen möglich! Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz Fallbeispiel Niereninsuffizienz Name: Alter: Größe: Gewicht BMI: Frau Winter 38 Jahre 1,68 m 80 kg Pflegeanamnese: Frau Beate Winter, 38 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren, ist vorgestern in die nephrologische Abteilung unseres Krankenhauses eingewiesen worden. Sie hat bereits mehrere Krankenhausaufenthalte in unserer Klinik hinter sich gebracht. Trinkmenge: 1 l /Tag. Ernährung: unregelmäßig, bevorzugt fettreiche unausgewogene Kost Bewegung: wenig Vor 10 Jahren wurde Frau Winter das erste Mal wegen einer akuten Glomerulonephritis, ausgehend von einer Fokalinfektion, in unserem Hause behandelt. Bislang waren die harnpflichtigen Substanzen und das Kalium nur leicht erhöht. Der Hausarzt stellte bei den regelmäßigen Kontrollen ansteigende Nierenwerte fest. Die durchgeführte Urographie zeigte eine Nierenveränderung im Sinne einer Schrumpfniere beidseitig. Es wird eine chronische Niereninsuffizienz diagnostiziert. Die Frage einer Dialysebehandlung steht an. Allerdings soll Frau Winter in der Zwischenzeit zunächst medikamentös behandelt werden. Jetziger Zustand der Patientin: Frau Winter fühlt sich müde, abgeschlagen und nicht mehr leistungsfähig. Auch hatte sie in der Vergangenheit häufig Nasenbluten. Sie klagt über Juckreiz. Frau Winter sieht blass aus, und das Gesicht, insbesondere die Augenlider, sind ödematös geschwollen. Ihr Mann ist als Vertreter eines pharmazeutischen Unternehmens berufstätig und tagsüber aus dem haus. Die zwei schulpflichtigen Kinder werden abwechselnd von einer Nachbarin und der Mutter von Frau Winter an den Tagen betreut, wenn sie nachmittags arbeitet. Sie ist fünf Stunden am Tag tätig, in ihrem erlernten Beruf als Floristin in einem Angestelltenverhältnis. Frau Winter äußert Ängste hinsichtlich der Zukunft bezüglich der Abhängigkeit von der Dialyse und der Versorgung der Familie. Die ersten Verordnungen: Frau Winter soll einen suprapubischen Blasenkatheter bekommen, und der Stundenharn soll festgestellt werden. Das spezifische Gewicht des Urins soll regelmäßig gemessen, ebenso regelmäßig die Vitalzeichenkontrollen durchgeführt werden. Vitalwerte: RR 185/105 Marlene Weißensteiner Seite 13 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pleuritis Pleuritis Krankheitsbild - Entzündung des Rippen- und Lungenfells Æ Pleurahäute sind entzündet Formen - Pleuritis sicca Æ trockene Pleuritis Æ Pleurablätter reiben aneinander Æ meist Vorläuferform der Pleuritis exsudativa - Pleuritis exsudativa Æ feuchte Pleuritis Æ Ergussbildung zwischen Pleurablättern Ätiologie - meist als Sekundärerkrankung, infolge von z.B. Pneumonien, Lungeninfarkten, TBC usw. - möglich durch rheumatischen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen Symptome der Pleuritis Pleuritis sicca: - Heftige, stechende, atemabhängige Rücken- oder Seitenschmerzen - Oberflächliche beschleunigte Atmung - Reizhusten ohne Auswurf - Schonhaltung - Lederknarren auskultatorisch hörbar durch Aufeinandereiben der Pleurablätter Pleuritis exsudativa - Atemabhängige Schmerzen lassen nach - Eher drückender Schmerz in der Brust durch den Pleuraerguss - Meist Fieber - Atemnot Diagnostik, wichtige Laborparameter - Anamese und körperliche Untersuchung (auskultatorisch) - Thorax Röntgen Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pleuritis - Labor (BB, BSG, CRP ist im Blut erhöht) - Pleurapunktion Æ sofern Pleuraerguss, Flüssigkeit auf Erreger untersucht Therapiegrundsätze und Pharmaka - Schmerztherapie, v.a. bei trockener Pleuritis, um normale Atmung zu erhalten - Bettruhe - Wärmezufuhr (Brustwickel) - Unterdrückung des Hustenreizes Æ durch Codeintropfen - Pleurapunktion bei größeren Ergüssen zur Entlastung - Spülung Pleuraraum bei Eiterbildung über Drainage (ebenso Einbringen von Medikamenten möglich) Paracodein® Wirkstoff: - Dihydrocodein Wirkung: - ausgeprägte dämpfende Wirkung auf Hustenzentrum - schaltet unerwünschten Hustenreiz aus, unterdrückt in mäßiger Dosierung erwünschtes Aushusten des Schleimes NICHT! Anwendung: - Husten und Hustenreiz verschiedenster Art, v.a. entzündliche Affektionen der Atemwege, wie z.B. Pharyngitis, Laryngitis, Tracheitis, Bronchitis, Keuchhusten, sowie Husten bei Emphysem und Lungentuberkulose Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Präparates - schwere entzündliche bzw. nicht entzündliche Darm-Erkrankungen - chronische Obstipation - nach Gallenblasenoperationen - alle Zustände, die mit Einschränkungen der Atemfunktionen einhergehen, insbesondere - bei erhöhter Bronchialsekretion, akuter Asthmaanfall und Koma Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pleuritis - Miktionsbeschwerden z.B. bei Prostatahypertrophie - Engwinkelglaukom - nach übermäßigen Alkohohlgenuss Nebenwirkung: - Obstipation typisch Æ Morphium - Übelkeit, Erbrechen - leichte Somnolenz, leichte Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel, Übererregung - allergischen Reaktionen bzw. Hauterscheinungen, wie z.B. Pruritus, Exanthem, Urtikaria und Quincke-Ödem Wechselwirkung: - ZNS-Dämpfer verstärkt - nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern geben Komplikationen - Verdickung und Verwachsung der Pleurablätter Æ Pleuraschwarte - Folge: gefesselte Lunge Pflege bei Pleuritis - Beratung des Patienten - Unterstützung des Patienten bei der Atmung - Alle Maßnahmen der Pneumonieprophylaxe treffen (siehe oben) Pflegediagnosen 00032 Atemvorgang, beeinträchtigt 00030 Gasaustausch, beeinträchtigt 00132 Schmerzen, akut 00147 Todesangst 00126 Wissensdefizit Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie Pneumonie Krankheitsbild - durch Krankheitserreger (viral und bakteriell) verursacht - akut oder chronisch - Entzündungen der Lunge - betreffen Alveolarraum der Bronchien und/oder das Zwischengewebe (Interstitium). - ist Lungenlappen (Lobus) betroffen Æ Lobärpneumonie - sind Alveolen befallen Æ Bronchopneumonie Einteilung - nach Verlaufsform o typischer Verlauf (Pneumokokken) o Atypischer Verlauf (Viren, Bakterien, Legionellen, Clamydien) - nach Entstehung: o ambulant (in natürlich Umgegung des Pat erworben) (Pneumokokken, Haemophilus influenzae,…) o nosokomial (S. aureus, E. coli) o Pneumonie bei definierter Abwehrschwäche (Legionella pneumophila, candida albicans, Herpes) o Pneumonie bei Disposition zur Aspiration (S. aureus, Anaerobier) - nach Lokalisation: o Bronchopulmonal o Alveolär (Lobärpneumonie oder Bronchopneumonie) - nach Ursachen: o primär (ohne Vorerkrankung von Herz oder Lunge durch Bakterien, Viren, Pilze,… o Sekundär: (Vorerkrankung des Herzens od der Lunge: Zirkulationsstörung, toxische Einwirkung, Aspiration) Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie Infektionswege: - Tröpfcheninfektion - Aspiration von Keimen - hämatogene Aussaat von entfernten Infektionsherden - direkte Ausbreitung der Infektion aus angrenzendem Herd Symptome: - typischer Verlauf: o akuter Beginn innerhalb 12-24h o hohes Fieber (>39°) o Tachykardie o Husten mit Auswurf o Dyspnoe o Zyanose o pleurale Brustschmerzen (bei Atmen) - atypischer Verlauf: o meist bei zuvor gesunden, jüngeren Pat meist nach einer grippalen Vorerkrankung auf o mäßig akuter Beginn o langsam steigendes Fieber (<39°) o selten Schmerzen oder Erguss des Brustfells o zusätzliche Symptome wie KS, Hepatitis, Karditis oder Pankreatitis Diagnostik - spezielle Anamnese Æ Art und Schwere der Grunderkrankung, Infektionen,… - klinische Untersuchungen Æ Auskultation, Perkussion - Laboruntersuchungen Æ Leukos - THX-Rö Æ Bronchopneumonie locker zusammenfließende und weit verstreute , CRP Verdichtung, Lobärpneumonie am Spalt des Lungenlappens scharf begrenzte Infiltrate Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie - Mikrobiologische Untersuchungen zum Erregernachweis Æ BK, Sputum (nur bei Eiterflocken im Sputum, Mund zuerst ausspülen), Trachealsekret, bronchoskopisch gewonnenes Material, Pleurapunktat bei Ergussnachweis durch Sono Pharmaka/Therapie - Antibiotikatherapie entsprechend des Erregernachweises oder rationell kalkulierte Therapie nach Entstehungsursache - Körperliche Schonung - Inhalationstherapie - Atemtherapie - Bronchoskopische Absaugung bei Sekretverhalt oder zu schwachem Husten - Ausreichend Flüssigkeitszufuhr - Hypoxie Æ O2-Zufuhr - Lungenparenchymversagen Æ Beatmung - Evtl. Aromatherapie Mucosovlan®, Bisolvon® Wirkstoff: - Ambroxol Wirkung: - aktiviert Enzyme und bewirkt Verflüssigung feststizenden Bronchialschleims - regt Bewegung der Flimmerhärchen in Bronchien an Æ Abtransport - lokal schmerzlindernde Wirkung Anwendung: - Erkrankung der unteren Atemwege - Störung von Schleimbildung und –transport Kontraindikation: - schleimlösendes Mittel bei Kindern <2a nur auf ärztliche Absprache - Halsschmerztabletten bei Kindern <12a nur auf ärztliche Absprache Nebenwirkung: - gelegentlich Überempfindlichkeitsreaktion Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie - Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen - selten Hautreaktionen Mucospas®, Sultanol® = Salbutamol® Wirkstoff: - Beta2-Sympathomimetikum Wirkung: - inhalativ verabreicht bewirkt es eine rasch einsetzende und lang andauernde Relaxation der glatten Muskulatur in den Bronchien Anwendung: - Asthma bronchiale - Bronchitis Kontraindikation: - bei Pat. mit Herzproblemen Nebenwirkung: - Tremor - Schwindel - Nervosität, Unruhe - erhöhte HF bis Tachykardie, Herzklopfen, erhöhter RR - Übelkeit, Nasenbluten, Entzündung des Rachenbereichs Bepanthenlösung® Wirkstoff: - Dexpanthenol Wirkung: - beschleunigt Wundheilung und Granulation Anwendung: - lokale Behandlung von Entzündungen der Nasen- und der Rachenschleimhaut, sowie der Atemwege; - Entzündungen der Mundschleimhaut, Prothesendruckstellen, Zahnextraktionswunden; Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut; zum Ausspülen von Wunden, für feuchte Verbände, bei Sonnenbrand Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie - Art der Anwendung richtet sich nach Anwendungsgebiet und Dosierung Dosierung: - Entzündungen der Nasenschleimhaut: Lösung mehrmals täglich in die Nase unverdünnt eintropfen - Entzündungen der Rachenschleimhaut: Lösung drei- bis viermal täglich unverdünnt aufpinseln - Entzündungen der Atemwege: Lösung ein- bis zweimal täglich mittels Inhalator unverdünnt anwenden - Entzündungen der Mundschleimhaut, Prothesedruckstellen, Zahnextraktionswunden: 1 Teelöffel (= ca. 5 ml) Lösung drei- bis viermal täglich unverdünnt oder mit abgekochtem Wasser 1:1 verdünnt etwa 3 min im Mund belassen - Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut: 1 Eßlöffel (= ca. 15 ml) Lösung mit abgekochtem Wasser oder Kamillentee 1:1 verdünnt auf nüchternen Magen einnehmen - Zum Ausspülen von Wunden, für feuchte Verbände; unverdünnt oder mit abgekochtem Wasser 1:1 verdünnt - Sonnenbrand: wiederholt mit Lösung betupfen Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoff - Dexpanthenol kann in SS und Stillperiode angewendet werden Nebenwirkungen: - Dexpanthenol ist sehr gut verträglich. - Ausnahmefällen allergische Hautreaktionen Komplikationen - direkte Ausbreitung innerhalb, z.B. Lungenabszess und außerhalb der Lunge z.B. in Pleuraspalt Æ Folge: Empyem - indirekte Ausbreitung mit Blutstrom auf andere Körperteile - thromboembolische Komplikationen infolge Bettruhe und Exsikkose - Herz-Kreislaufversagen Æ toxisch und/oder durch starke Flüssigkeitsverschiebung, sowie durch Hypoxie und hohes Fieber Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie - ANV v.a. bei älteren exsikkierten Pat Pflege prophylaktische Maßnahmen - Bekämpfung der Krankheit je nach Erreger - Mit Ressourcen des Patienten arbeiten - Individueller Plan zur Prophylaxe - Pflegeassessment/Aufnahmegespräch Æ spielt ganz große Rolle Lagerung - Oberkörperhochlagerung (erleichtert die Zwerchfellatmung) Æ Kraft sparend - Häufiges Umlagern bei bettlägrigen Patienten (VATI- Lagerungen) - Frühmobilisation - Dehnlagerung - Halbmondlage - Kutschersitz - 135°-Lagerung Anhalten zum Abhusten - Pat. soll Sekrete aushusten (guter Nährboden für Keime, O2-Aufnahme gehemmt) - Postoperativ sinnvoll Wundstützung (z.B. Bauchbinde) - Exakte Mund- und Nasenpflege - Absaugen von Sekreten Æ bei Bedarf und unter hygienischen Bedingungen - AZ verbessern Æ Ernährung, Schlucktraining (durch Logopädin) - Ausreichend Flüssigkeitszufuhr (sekretlösende Tees, z.B. Spitzwegerich) - Mobilisation - Schmerzbekämpfung lt. AVO - Sauerstoffverabreichung lt. AVO Æ außer Notfall - Atemübungen Æ Pat. motivieren, Raum lüften, ruhiges Umfeld, für Entspannung sorgen Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastroenteritiden Gastroenteritiden Allgemeine Präventivmaßnahmen bei infektiösen Gastroenteridtiden Sorgfältige Händehygiene, Küchenhygiene Kühlkette! (Eier, Geflügel,…) Erhitzen von Speisen, Verzicht von Roheiern, Rohmilch, rohes Fleisch In diversen Ländern nur abgekochtes Wasser trinken, und nur gekochte oder selbst geschälte Speisen essen; zum Zähneputzen kein Leitungswasser verwenden Salat, Milch, Eis, Meeresfrüchte,… meiden, sind oft kontaminiert, besonders mit Choleravibrionen oder Hepatitis-A-Viren Pflege bei Durchfallerkrankungen nach den Symptomen - Pflege bei: Nausea, Vomitus Diarrhoe Fieber Æ Dehydration Bei Wurmerkrankungen gelten dieselben Prophylaxen , die Behandlung erfolgt mit Anthelminthika (Antiwurmmittel) besondere Vorsicht auch hierzulande bei Heidelbeeren, und ähnlichem- es können sich Wurmeier darauf befinden! - immer vor Verzehr waschen!!! Langsamer Kostaufbau Nahrungskarenz 1 – 2 Tage (Teepause: Tee und Zwieback) Schleim-, Brenn-, Karottensuppe • Geriebene Äpfel, Ausreichend Kalorien, Mehrere kleine Mahlzeiten Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastroenteritiden Schwarztee- mind. 10 Min. gezogen- sonst ohne obstipierende Wirkung Flüssigkeits- und Elektrolytverlust Wenn möglich reichlich orale Flüssigkeitszufuhr Ansonsten Infusionstherapie Flüssigkeitsbilanz, Gewichtskontrolle Elektrolytkontrolle (Ausgleich nach Arztverordnung) Häufige Stuhlentleerungen reizen die Analregion! Eine sorgfältige Analtoilette ist besonders wichtig! Eigenschutz nicht vergessen! Grobreinigung mit Zellstoff und Wasser Anschließend Reinigung mit mildem Desinfektionsmittel (Achtung auf die Hautverträglichkeit!) Einmalwaschlappen und -handtücher verwenden Haut muss immer gut trocken sein Pflegecreme verwenden: Lasepton®, Bepanthen® Sollte der Patient die Analtoilette selbst durchführen genügend Pflegematerial bereitstellen Ein Rezept : „Wenn`s dünn kommt“ Æ Eine hilfreiche Elektrolytlösung für den Hausgebrauch besteht aus: 1 Teelöffel Kochsalz, 8 Teelöffel Zucker/Traubenzucker und ½Teel. Backpulver (Kalium) in 1 Liter frisch abgekochtes Wasser, für den Geschmack wird das Getränk mit etwas Orangensaft abgeschmeckt. Dazu zerdrückte Bananen und geriebener Apfel bei Appetit. Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Prostatahyperplasie Prostatahypertrophie Krankheitsbild - gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse durch Wucherung des Drüsengewebes Æ BPH (benigne Prostatahyperplasie) - Erkrankung tritt sehr häufig ab dem 50. Lebensjahr auf - stellt die häufigste Form der männlichen Balsenentleerungsstörung dar Symptome - dünner Harnstrahl - Miktionszeit deutlich verlängert - Pollakisurie - Blase kann aufgrund Abflussbehinderung nicht vollständig entleert werden Æ Restharnbildung - Muskelstränge der Blasenwand verdicken sich Æ Urin ständig gegen erhöhten Widerstand - bei maximaler Blasenfüllung verliert Pat. unwillkürlich, tropfenweise Urin Diagnose - Uroflow Æ Uroflowmetrie = Harnflussmessung bei Miktion - Urogramm Æ evtl. bei Steinen, Hämaturie, unklarer Anamnese - Urographie Æ Abdomenübersichtsaufnahme i.v. jodhaltiges RöntgenKM injiziert Æ in bestimmten Abständen weitere Röntgenaufnahme des Bauches Æ Dauer ca. 30min. - Restharnbestimmung Æ verbliebener Rest nach Miktion nicht über 30-50ml Æ Bladderscan, 2x hinter einander - Urethro-Cystoskopie Æ endoskopische Spiegelung der Harnröhre - rektale, digitale Untersuchung - Labor Æ PSA Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Prostatahyperplasie Therapie - TUR = transurethrale Resektion Æ Abhobelung von Prostatagewebe über Harnröhre mit Elektroschlinge oder Laser Pflege - allgemeine postoperative Pflege - Pat. meist PVK und HDK (Ch. 20 Æ Schienung und Druckverband) + Blasenfistel (Spülen bzw. Restharnmessung) - Vitalzeichenkontrolle in ersten 2h halbstündlich, später je Zustand min. 2hlich, nach Lumbalanästhesie Sensibilität in Beinen überprüfen - Kontrolle DK Æ Harnabfluss ohne Behinderung? - BB-Kontrolle - Bilanzierung Æ Einfuhr/Ausfuhr einschließlich Spüllösung - sollte Spülung stoppen „muggen“ Æ pumpen - 2. p.o. Tag Entfernung DK Æ RH über Blasenfistel - Motto „besser liegen und gehen, als sitzen und stehen“ Æ beim Sitzen ganz an Sesselkante und auf möglichst weicher Unterlage - Pat. soll beim Urinieren/Stuhlgang auf keinen Fall pressen Pflegediagnosen 00132 Schmerzen, akut 00023 Harnverhalten (akut, chronisch) Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Bewusstsein = Begriff für die Gesamtheit von : x Wahrnehmungen x Gedanken x Reaktionsfähigkeit des Geistes auf äußere und innere Reize x Das Selbst (Ich) als Träger der Bewusstseinsinhalte Die Beobachtung des Bewusstseinszustandes ist für die Pflege sehr wichtig, da eine Veränderung ein Hinweis auf einen Prozess im Gehirn sein kann, im schlimmsten Fall lebensbedrohlich. z.B: SHT Æ Kopfweh, Übelkeit, Erbrechen Bewusstseinsstörungen x Quantitative Bewusstseinsstörung (Wachheitszustand) Æ es geht um das Niveau x Qualitative Bewusstseinstörungen (inhaltliche Störung) Beurteilungskriterien x Wachheit ÆVigilanz (wach, somnolent, soporös, komatös) Æ quantitativ x Orientierung (kognitiv) x Konzentration x Affekt (nicht kontrollierte Gefühle) x Antrieb x Auffassung (Umsetzung der Gedächtnisleistung) x Dankablauf x Merkfähigkeit qualitativ Wachheit Æ Vigilanz wird durch Skalen beurteilt z.B. Glasgow Koma Skala x Normale Vigilanz x Somnolenz x Sopor x Koma Orientierung, zur Person, zum Ort, zur Zeit und zur Situation. Verwirrtheit: akute und chronische Konzentration ist eine bewusst herbeigeführte Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit. Alex Todeschini Seite 1 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Affekt ist eine zeitlich kurze und intensive Gefühlsregung, die in der Regel mit einer physiologischen Erregung verbunden ist. Kann nicht kontrolliert werden. Antrieb ist unabhängig vom Willen Auffassung: Schnelligkeit und qualitative Aufnahmefähigkeit, eng mit Gedächtnis verbunden Denkablauf: dadurch werden richtige Schlussfolgerungen gezogen Merkfähigkeit ist eine Qualität der Gedächtnisleistung. Pflege bei Aphasie = Störung der Sprachfähigkeit, ist keine Störung der Intelligenz Sie ist häufig mit Störung von Funktionen, die nicht direkt mit der Sprache verbunden, jedoch eng mit der Sprache in Beziehung stehen. Media Infarkt x fascialis parese Æ dadurch fehlender Liedschluss (Uhrglasverband, Augentropfen damit das Aug nicht austrocknet) x Mundschlusstörung, Koordinationsstörung – wissen nicht wann sie schlucken müssen x hamstern auf der betroffenen Seite Æ regelm. Mundpflege nach Nahrungsaufnahme wegen Infektionsgefahr x Neglect Æ Aufmerksamkeitsdefizit, verschiednen Arten (optisch, akustisch, sensorisch9 x Pusher Syndrom Æ Verschiebung der Körpermitte, Betroffener glaub nur noch „gesunde“ Seite zu haben, drückt deshalb auf betroffenen Seite oft in Verbindung mit Neglect Pat. haben oft Angst, liegen schief im Bett, sind unruhig, liegen oft überstreckt im Bett (wenn sie nach hinten pushen) Transfer unbedingt zu Zweit machen x Apraxie: können Gegenstände nicht mehr sinnvoll nützen, sind oft planlos Æ Führen nach Affolter x Bilaterale Armführung: Führung der betroffenen Hand; z.B. Arm am Handgelenk fassen, ineinander die Hände verschrenken (betroffener Daumen liegt oben) x Anosognosie: nicht erkenn des Defektes, glauben sie sind vollkommen gesund Æ extreme Sturzgefahr bzw. Verletzungsgefahr x Aphasie: Rechtshänder meist Sprechzentrum li Æ WADA – Test x Sprechstörung: Schädigung der Sprachapparate x Sprachstörung: Fehlende Befehle Alex Todeschini Seite 2 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Dysarthrie = Sprechstörung Hier sind Funktionen der Sprechorgane beeinträchtigt (Kehlkopf, Gaumensegel, Zunge) Aphasien: x x Broca Aphasie (motorische): Beeinträchtigung der Wortbildung Zentrum der Sprachmotorik beeinträchtigt, können Wörter nicht mehr formen durch Agrammatismus (Telegrammstil) gekennzeichnet; bekommen oft Wörter nur noch bei Emotionen heraus Sprachbildung fehlt, kein Intelligenzproblem Pat. versteht einen, weiß auch was er sagen will, aber es geht nicht, kann auch lesen und versteht es Wernicke Aphasie (sensorische): Sprachverständnisstörung Sprachmotorik funktioniert Sprachverständnis fehlt verstehen uns nicht, können es nicht umsetzen verstehen inhaltlich keinen Text x Globale Aphasie: Motorisch und sensorisch (Sprachbildung und Verständnis fehlt) x Amnestische Amnesie: Wortfindungsstörung reden viel, beginnen zu um schreiben werden aggressiv, wenn ihnen ein Wort nicht einfällt, oft auch sehr nervös setzen andere Wörter ein sehr beeinträchtigend für Pat. Verhaltensregeln für die Pflege von Aphasien x Komplexität überfordert- nicht mehr Inhalte gleichzeitig vermitteln x Pausen akzeptieren- Patienten brauchen Zeit um Wörter sortieren zu können x Sätze mit 5 Wörtern sind in der Regel angepasst x Herausfinden ob durch Bilder, Mimik, Gestik oder Zeichnungen vermittelt werden kann. x Auf Tonfall und Gesichtsausdruck des Patienten achten x Redefluss (Logorrhoe) freundlich stoppen x Dem Patienten nicht mit eigenen Erklärungen ins Wort fallen x Rückmeldung geben was verstanden wurde Alex Todeschini Seite 3 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro x Schlüsselwörter zu einem Thema verwenden x Fehler im Sprachausdruck des Patienten nicht verbessern x Bei stereotypen Wiederholungen Patienten ablenken x Dem Team weiterleiten auf welche Wörter der Patient gut reagiert und dokumentieren x Ablenkungen bei einem Gespräch minimieren Æ beim Thema bleiben (betrifft auch Apraxie), sind leicht ablenkbar, ruhige Umgebung x Kooperation mit der Logopädie x evtl. Sprachtafeln, Bilder zum kommunizieren x höfflich behandeln, kein Intelligenzproblem x auf Mimik, Gestik, vegetative Symptome (Unruhe) achten – evtl. muss Pat. auf WC und kann es uns nicht mitteile x Pat. mitteile was wir vorhaben; dass wir ihn verstanden haben x darauf achten woher der Pat. kommt um Sprachmissverständnisse zu vermeiden Æ Wortwahl anpassen Alex Todeschini Seite 4 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Cerebraler Insult x = Schlaganfall, Ischämischer Insult, Hämorrhagischer Insult x Ausfallerscheinung ist abhängig vom betroffenen Hirnareal je nach betroffener art. Versorgungsgebiet gibt es bestimmte dominierende Ausfallerscheinungen. Allgeimein Durchblutungsstörungen des Gehirns sind die häufigsten Ursachen zentraler neurologischer Ausfälle. Der Schlaganfall (Stroke) ist keine Krankheitseinheit. Man unterscheidet: 1. Hirninfarkt(85%): Ischämie = Minderversorgung, Infarkt = Gewebsschädigung Cerebrale Ischämien als Folge von: x Thromboembolien der Hirngefäße Pathologie von Arterien x kardiogene Embolien o oft vom Herz direkt x Vaskulitiden (Arteriitis cranialis) oGefäß grob – Gerinnung - Throbus Path. von Venen x Hirnvenen- und Sinusthrombose u.v.m. 2. Vaskuläre Hirnblutungen (15%): x hypertensive Massenblutung (große ICH’s) x intracerebrales Hämatom (ICH z.B. durch Aneurysma, Schädelhirntrauma, RR n) x Subarachnoidalblutung Risikofaktoren: x Arterielle Hypertonie x Höheres Lebensalter x DM x Nikotinabussus x Hyperlipidämie Komplikationen x Hämorrhagische Transformierung (Einblutung) x Ischämisches Hirnödem x Symptomatische Epilepsie x Schluck-/Atemstörung x Akuter Occlusionshydrocephalus bei infratentoriellen Ischämien x Pneumonie, Dekubitus Therapie Alex Todeschini Seite 5 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Systemische Lysetherapie: x Indikation: frische hemisphärale Ischämien mit anhaltendem neurologischen Defizit x Voraussetzung: x x x Beginn der Lyse <3h nach Schlaganfall Alter 18-80 cerebrales CT ohne relevante Ischämiezeichen Grundsätze der Lyse Es darf nicht jeder lysoiert werden Wann lysiere ich – vom Auftreten der Symtome bis zur Lyse dürfen max 3 Stunden vergenen, weil Gewebe ansonst nekrotisch ist und es kann zur Blutung kommen Wann darf nicht lysiert werden? Wenn Pat. Bluter ist, deshalb Gerinnung wichtig Kontraindikationen: Schlaganfall/SHT/OP/Blutungen RR INR >1.7; Thrombozytopenie BZ <50mg/dl; >400mg/dl Komplikationen: Einblutung Symptomatische Therapie x RR-Einstellung x Temperaturkontrolle x BZ-Einstellung x Hämatokrit-Senkung x Einstellung der Risikofaktoren x Logo-, Ergo-, Physiotherapie Ziel der Pflege x Erreichen der größtmöglichsten Selbstständigkeit x Hilfe zur Selbsthilfe x Fördernde Maßnahmen einsetzen x Interdisziplinäre Zusammenarbeit x Aufklärung (Compliance) x Schmerzbehandlung Alex Todeschini Seite 6 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Überwachungsparameter im Akutstadium x Bewusstseinslage Atmung x Herz-Kreislauftätigkeit x BZ x Körpertemperatur x Flüssigkeitsbilanz x Gerinnungsparameter x Pat. hat Bettruhe Æ Mobilisationsbeginn lt. AVO Bobath Konzept bei Hemiplegie x = interdisziplinäres Konzept zur therapeutischen Betreuung x Grundsätzlich bei allen Pat anwendbar, die infolge einer Hirnschädigung Lähmungserscheinungen mit einem pathologisch veränderten Muskeltonus aufweisen. Ziel: x Reduzieren der Spastizität x Normalisierung des Muskeltonus x Bestmögliches Wiedererlernen von normalen, physiologischen Bewegungsabläufen x Anwendung in Verbindung mit anderen Konzepten x Eingehen auf persönliche Bedürfnisse, Anleitung zur Selbstständigkeit x Pat. zwar fördern, aber nicht überfordern! Muskeltonus x Æ Readyness x Hemiplegiker sind nicht mehr in der Lage gegen die Schwerkraft zu arbeiten x Muskeltonus zu Beginn schlaff (hypoton) Æ schlaffe Lähmung x Nach ca. 3 Wochen setzt der Tonus ein bis hin zur Spastik (hyperton) Æ spastische Lähmung x Zustandsbild bei Spastik: erhöhter pathologischer Muskeltonus Alex Todeschini Seite 7 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Richtlinien im Umgang mit der stärker betroffenen Seite x Handlungen und Impuls von der stärker betroffenen Seite Æ Wahrnehmung uns Sicherheit fördern, umlernen x Beistelltisch auf die stärker betroffenen Seite x Kein Trapez x Positionswechesel nach Bobath x Gelenksschutz x Schutz vor Gewebsverletzungen (RR, Injektionen auf die nicht betroffenen Seite, venöser und lymphatischer Abfluss) x Umgang mit Spastik Positionen x Auf stärker betroffenen Seite: nicht lange möglich, Bewegungseinschränkung x Auf weniger betroffenen Seite: Liegedauer an Pat. anpassen, Motorik gefördert, Bewegungsabläufe eingeschränkt Æ Selbstständigkeit hier eingeschränkt x Wahrnehmungsförderung Gelenksschutz bei Hemiplegie x Gelenke durch hypotonen Muskeltonus keine Stabilität Æ SCHUTZ x Flächenhafte Berührungen x Schulter, Knie, Hüftgelenk, Ellbogen, .. aufpassen um Sekundärprobleme zu vermeiden (Schulterhandsyndrom, schmerzende Gelenke) x Bilaterale Armführung: Unterstützung mit der 2. Hand x Wegschnellen des Beins beim Aufstellen verhindern x Beim Transfer auf Fußgelenk achten, Gefahr von Bänderzerrungen und Einrissen x Keine RR-Messung, keine Venenverweilkanülem und Vermeidung von BZ-Messung auf der stärker betroffenen Seite Alex Todeschini Seite 8 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Spastik x Reorganisierter Reflex des RM x Beim Hemiplegischen Pat. gilt es, das spastische Zustandsbild zu mildern. Allgemeine Richtlinien mit Spastik x Langsames Arbeiten x Nicht zu laut sprechen x Keine Türen knallen lassen x Nicht ans Bett stoßen x Schmerzreduktion x Für Hanrblasen- und Darmentleerung sorgen x Keine harten Materialeien verwenden x Keine schweren Bettdecken über die Beine schalgen x Regelmäßiger Positionswechsel um Tonusaufbau entgegen zu wirken x Rückenlage vermeiden Neglect Kognitive Störung der Aufmerksamkeit Die Fähigkeit zu hören, zu sehen, zu fühlen sind erhalten, aber können nicht verarbeitet werden x Körpermitte verschiebt sich x Betroffenen Seite wird nicht mehr wahrgenommen x Reizleitung funktioniert, Verarbeitung gestört Pat. vergisst auf seine kranke Seite, deswegen soll Pflege nicht darauf vergessen. x Alle Sinnesreize von der stärker betroffenen Seite x Wahrnehmungsförderung der stärker betroffenen Seite durch die neurophysiologische Waschung (= von der gesunden Seite zur Kranken, Druckpunkte) Optischer Neglect: ganze Uhr wahrgenommen, aber nur re Seite sichtbar Alex Todeschini Seite 9 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Pusher-Syndrom x Pat. leidet unter einer Wahrnehmungsverschiebung der subjektiven Körperlängsachse zur nicht gelähmten Seite hin (verschobene Mittellinie) x Pat. stößt sich zur gelähmte Seite hin, drückt auf stärker betroffene Seite. Warnsignale x Drücken zur gelähmte Seite x Hemiplegisches Bein fällt beim Liegen in eine starke Flexion und Außenrotation x Tendenz viel zu sprechen x Star gestörtes Körperbild Pflegemaßnahmen x Kleinschrittige Bewegungsführung x Klare verbale Impulse (keine komplexen Handlungen) x Transfer bzw. Mobilisation mit Physiotherapie absprechen Æ zweite Pflegeperson zur Sicherheit da sein Anosognosi Wenn der Pat. nicht in der Lage ist, seinen Defekt zu erkennen und seine Fähigkeiten einzuschätzen Pat. fehlt in der Regel der Selbstschutz, sehr sturz- und verletzungsgefährdet Pflgegemaßnahmen x Bei Anzeichen auf eine Anosognosie Infos ans Team weiterleiten und den Pat. vor Verletzungen schützen Apraxie x Unfähigkeit, bei erhaltener Beweglichkeit Körperbereche zweckmäßig zu bewegen x Handlungs- und Planungsdefizit, das zu falschen Reaktionen und Handlungen führt Pflegeangebote: x Pat. helfen durch „führen von Bewegungsabläufen“ Æ einfaches Führen nach Felixe Affolter Alex Todeschini Seite 10 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Dysphagie Gering gefährliche Schluckstörung x Mundschlussstörung x Motilitätsstörungen Zungenmotorik beeinträchtigt Nahrung in Backentasche Mundpflege! x Gaumensegellähmung Flüssigkeit durch Nasenloch x Würde und Hustreflex ist vorhanden Gefährliche Schluckstörungen x Koordinationsstörung Hustenreflex vorhanden Richtige Moment des Schluckaktes wird nicht erreicht Æ hohe Aspirationsgefahr x Kehldeckellähmung Komplett oder inkomplett Stille Aspiration Æ kein Hustreflex Schluckversuch Voraussetzungen x Pat. muss wach sein x Pat. muss eigenen Spechel schlucken können x Schluckakt sichtbar durch Bewegung des Kehlkopfes x Pat. in aufrechte Sitzposition bringen (90°) x Kopf leicht nach vorne geneigt CAVE bei x Dysarthrie x Kann Wangentaschen nicht aufblasen x Gaumensegel kängt zur Seite weg x Pat. schluck seinen eigenen Speichel nicht x Gurgelnde Stimme Zum Schluckversuch keine Milchprodukte verwenden Æ Schädigung des Lungengewebes Alex Todeschini Seite 11 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Therapie bei Gaumensegellähmung x Eisstäbchen lecken lassen x Zunge zurückrollen lassen x Wangen aufblasen lasse Therapie bei Koordinationsstörungen x Feste Speisen verabreichen x Richtige Kopfhaltung trainieren Schluckaufbau x Beginnen mit breiiger Kost x Breiige ungesüßt und evtl. eindicken x Breiiges kann kontrollierter transportiert werden x Keine sauren Speisen und Getränke x Keine Milchprodukte x Keine 2 Nahrungsmittel mit inhomogener Konsistenz x Flüssigkeit erst wenn Breiiges komplikationslos geschluckt wird x Schnabeltasse vermeiden Æ Menge kann schlecht kontrolliert werden x Kopf des Pat. beim Schlucken in korrekte Mittelstellung und leicht nach vorne beugen Alex Todeschini Seite 12 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Pflege bei Blutung im Gehirn Ausfallserscheinungen hängen davon ab, welches Hirnareal betroffen ist. ICH – intracerebrales Hämatom x In Akutphase Überwachung aller lebenswichtigen Parameter x RR, Puls x Bewusstseinslage, Atmung x BZ x Temperatur x Flüssigkeitshaushalt x Symtome / Ausfallerschienungen des ICH entsprechen denen des Ischämischen Insults Æ Akutgeschehen dramatischer Ziel: Pat. in Akutphase zu stabilisieren Symptome: x akut-einsetzende fokal-neurologische Ausfälle, x akute Hirndrucksymptomatik (Erbrechen, RR-Anstieg, Somnolenz) SAB – subarachnoidal Blutung x Akute Blutung zw. Arachnoidea und Pia mater x Setzt meist aus völliger Gesundheit ein x Plötzlich und ohne Vorboten Symptome x Plötzliche heftige KS („einschießend“) x Vegetative Symptomatik x Nachensteifigkeit als ein Symptom des Meningismus (Reizung der Meningen) x Bewusstseinseintrübung bis hin zum Koma x Neurologische Herdsymptomatik Æ je nach Lokalisation Pflege bei SAB x Jede Anstrengung vermeiden!!! Æ Übernahme aller notwendigen Handlungen durch Pflge, auch wenn der Pat. motorisch dazu in der Lage wäre x Bettruhe x Obstipationsprophylaxe x Engmaschige VZ-Kontrolle, Pupillenkontrolle x Hirndrucklagerung 30° OK hoch x Beobachtung auf Verschlechterung x Besuchereinschränkungen x Stressvermeidung (empfindlich auf Lichtreize, akustische Reize) Alex Todeschini Seite 13 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Alex Todeschini Seite 14 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Pflege bei intrakranieller Druckerhöhung (ICP) x Hirndruck besteht dann, wenn es zu einer Behinderung des Liquor und Blutflusses im Gehirn kommt. (Schwellung, Ödem, Commotio, Blutung) Allgemeine Symptome x KS x Schwindel Æ Drehschwindel x Antriebslosigkeit x Unruhe x Verwirrtheit x Gedächtnisstörungen x Übelkeit x Erbrechen (typ. NÜ-Erbrechen) x Akut Symptome der ICP x Heftige KS x Erbrechen, Übelkeit x Singultus x Schwindel x Zunehmende Bewusstseinseintrübung bis hin zum Koma. Bei weiteren Anstieg des Hirndruckes Pupillenstarre Æ Sehstörung Pflege bei ICP x Hirndrucklagerung 30° OK hoch x Minimal Handling Æ „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ x Keine Einläufe x Stress vermeiden x Flüssigkeitsbilanz (in Akutphase stündlich) x Dekubitusprophylaxe! x Thrombosenprophylaxe x Pneumonieprophylaxe Alex Todeschini Seite 15 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro Meningitis und Encephalitis U x Entzündliche Erkankungen des ZNS Pflege in der Akutphase x Intensivemdizinische Überwachung x Engmaschige VZ-Kontrolle x Vigilanz beobachten x Meningeale Zeichen beobachten (KS, Lichtempfindlichkeit, Nackensteifigkeit) x Übelkeit und Erbrechen x Pat. mit Meningokokken-Meningitis isoloeren x Hygienemaßnahmen x Beobachtung auf intrakrankielel Dricksymptomatik Grundsätzliche Beobachtungen x Pat. braucht viel Ruhe x Überforderung vermeiden (Bettruhe, Mobilisation lt. AVO) x Schonhaltung bei Schmerz x Bei Geräusch- und Lichtempflindlichkeit Æ Maßnahmen x Betroffene oft gereizt x Sinnesreize von außen vermeiden x Evtl. Besuchereinschränkungen x Pat. oft unruhig und verwirrt x Durch hochdosierte AB-gabe Æ auf Anaphylaxie achten x Übernahme der ATL’s (Minimal Handling) x Flüssigkeitsbilanz x Beobachtung auf epil. Anfälle als Kompliaktion x Kältereize vermeiden x Stoß ans Bett und andere Erschütterungen vermeiden x Bei Nahrungsverabreichung auf Vigilanz achten Meningokokken – Meningittis U x Meldepflichtig x Isolierung: Einzelzimmer in den ersten 24 Studnen unter Start der ABTherapie x Übertragungswege: Tröpfcheninfektion, kontaminierte Gegenstände x Bei allen Pflegehandlungen Handschuhe, Maske, Einschalschürze und Händedesinfektion x Information an die Angehörigen Alex Todeschini Seite 16 von 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie Schizophrenie Krankheitsbild - endogene Psychose - gekennzeichnet durch schwere Störung der Gesamtpersönlichkeit - Verlust von Einheit und Ordnung von Wahrnehmung, Denken und Identität - vielgestaltiges psychopathologisches Kh-Bild - kommt vom Griechischen „Spaltung der Seele“ - nicht nur Spaltung in zwei Persönlichkeiten, sondern zwei Wirklichkeiten o reale Wirklichkeit Æ normalem Verständnis und Empfinden entsprechend o private Wirklichkeit Æ Sinneseindrücke werden wahrgenommen, die Gesunder nicht nachvollziehen kann - ca. 1% der Bevölkerung, keine Unterschiede zwischen Völkern, keine Zunahme in letzten Jahren Entstehungsfaktoren - keine befriedigende Erklärung - multifaktorielle Genese - Vulnerabilitätsmodell Æ Betroffene kommen mit gewisser Verletzlichkeit auf die Welt, bzw. besitzen schwächeres Nervenkostüm Æ gewisse Disposition - Einflüsse: o genetisch o somatisch Æ Drogen, Entzündung des Gehirns, schwere Epilepsie, Gehirnverletzung, -schwund, Tumore im Gehirn, usw. o psychosozial Æ nach außen intakte Familien, die z.B. paradoxe, unerfüllbare Erwartungen an Kind haben Verlaufsformen - katatone Schizophrenie Æ Echolalie Æ wiederholt gehörte Worte - paranoid, halluzinatorische Sch. Æ häufigste Form - hebephrene Sch. Æ in jungen Jahren Æ läppisches Verhalten - Sch. simplex Æ durch langsamen, körperlichen Abbau schwer zu erkennen Æ sozialer Abstieg Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie - Coenästhetische Sch. Æ Prägung der Leitsymptome Æ Käfer unter der Haut bspwe. Æ Suizidgefahr steigt Stupor - lat. Erstarrung, Betäubung - Fehlen jeglicher körperlicher u./oder geistiger Aktivität bei wachem Bewusstsein als Folge von Antriebsverlust - Äußert sich in Amimie, Aspontaneität (auch völlige Regungslosigkeit = „anergischer St.“), Nichtreagieren auf Außenreize u. Kontaktversuche, evtl. auch Mutismus, Einkoten u. Einnässen - z.B. bei endogener Depression (evtl. mit plötzlichem Erregungszustand mit Selbsttötungstendenz), Schizophrenie (Katatonie), Epilepsie; als abnorme Erlebnisreaktion, als Katalepsie, Mutismus, Trance - depressiver Stupor Æ Hyper- und Hypophänomene - psychogener Stupor - schizophrener Stupor Katatonie - Kh-Bild mit ausgeprägter Störung der Willkürmotorik Æ Bewegungsstarre oder katatoner Erregungszustand - Hyper- und Hypophänomene - schlimmste Form des Stupors - alle Prophylaxen notwendig - nie alleine pflegen - rascher Wechsel zwischen Über- und Unteraktivität - engmaschige VZ-Ko - Gegenstände entfernen - Pat. essen und trinken nicht mehr Æ schwitzen aber sehr viel Æ Elytko Symptome – Allgemein Frühsymptome - Symptome individuell, wie Mensch selbst - zunehmende Geräusch- und Lärmempfindlichkeit Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie - allg. innere Unruhe, Nervosität, Angespanntheit, unbestimmte Ängste - Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall - Compliance nimmt bei zunehmender Verschlechterung ab Plus-Symptome (v.a. in akuten Stadien): - formale und inhaltliche Denkstörung - extreme Erregung/Anspannung - Ich-Störung, Gefühl Fremdbeeinflussung - Parathymie Æ verbale Aussage und emotionaler Ausdruck passt nicht Æ kein wirkliches Empfinden, Vertrauen eingeschränkt Minus-Symptome: - typ. für chronische Stadien, bei Gesundem abgeschwächt anzutreffen - Affektverflachung Æ verarmtes Gefühlsleben - innere Leere Æ oft quälend erlebt - Niedergeschlagenheit Æ Depression - Mut- und Hoffnungslosigkeit - Minderwertigkeitsgefühl - Antriebslosigkeit, fehlende Spontanität, Bewegungsarmut - Rückzugsverhalten und Kontaktverarmung Æ sozialer Rückzug Symptome: - Beziehung zum eigenen Ich Æ Pat. fühlt sich fremd Æ kann sich selbst verletzen - veränderte Wahrnehmung, evtl. Hallu Æ Förderung dieser durch z.B. Massenmedien o bei akutem Auftreten Pat. schwer zu erreichen o Vorsicht: PP weiß nicht, was Pat. halluziniert - Wichtiges von Unwichtigem wird nicht mehr unterschieden Æ Filterstörung - Angst Æ Sicherheit durch Gespräche - Wahn Æ Pat. misst Menschen oder Gegenständen besondere, unangemessene Bedeutung zu Æ fühlt sich bedroht - Pat. ratlos, verstummt, Kontaktfähigkeit Ļ Æ Schutz durch Abkapselung/Rückzug Diagnostik - unterschiedliche Manuale und Lehrmeinungen Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie - gebräuchlichste ICD10 Therapie - Pflege Æ Sozio- und Milieutherapie - Medikamente - Elektrokrampftherapie Æ EKT - Psychotherapie Allgemeine Pflege - Unterstützung bis übernehmende Pflege Æ meist Basis des Beziehungsaufbaus Æ Bedürfnispyramide nach Maslow - Unterstützung kann nötig sein Æ Prophylaxen - fehlende Zielvorstellung und Zukunftsperspektive Æ Sozialdienst Pflege nach den ATLs: sich waschen und kleiden - vernachlässigt Æ Körpergeruch Æ Bedeutung? Funktion? - zuviel Æ Wahn oder Halluzination Æ vermehrtes Waschen um Stimmen nicht mehr zu hören? - kleiden sich nicht entsprechend Æ Neuroleptikaeinnahme kann Lichtempfindlichkeit erhöhen essen und trinken - wäre verdorben/vergiftet Æ Fingerspitzengefühl Æ Orginalverpackung zeigen, zusammen kochen,… - ausreichende Flüssigkeitszufuhr Æ Wasser dir. aus Leitung vor Pat. holen ruhen und schlafen - psychomotorische Unruhe Æ Spaziergang? Æ Unruhe kann durch Neuroleptika verursacht werden Æ Bewegung ermöglichen sich beschäftigen - sozialer Rückzug Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie - Hobbies/Interesse ausfindig machen Æ Angehörige befragen, Pat. in Stationsalltag einbauen Sinn finden - Fehlen von Zielvorstellung und Entschlussunfähigkeit Æ Schrittweise, Aufforderungen sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten - Störung Sexualität - fremde Macht berühre ihn/sie sexuell, Samen sei schlecht,… - Pat. in Ruhe aufklären und in Ruhe besprechen Æ v.a. bei Verstümmelung im Genitalbereich spezielle Pflege - Pflege nach vorherrschender Symptomatik - individuelles Eingehen - unangepasste, läppische, distanzlose Pat. vor aggressionsbereiten Pat. abschirmen Æ Extraspaziergang, unterschiedliche Therapieangebote - enthemmtes oder läppisch-albernes Verhalten nicht verstärken Æ gefördert - Selbstunzufriedene, in sich versunkene Pat. in Stationsablauf einbeziehen Æ Mithilfe Æ Blumen wässern, Etiketten kleben, Servietten falten,… - offener Umgang mit Erleben des Pat. - Weitschweifige, zerfahrene Pat. im Gespräch Zeit und Thema vorgeben Æ kleine Gespräche, aufgrund formaler Denkstörung - verfänglichen Themen (Religion und Philosophie) ausweichen - keine Konfrontation Æ Wahn-Realität o vom Wahnthema ablenken o Gesprächsbedürfnisse des Pat. erkennen o Einbindung der Bezugsperson ins Wahnsystem o Improvisation und individuelles Eingehen o Einbindung in sich versunkener, zurückgebliebener Pat. - Beziehungsgestaltung zu halluzinierenden Pat.: o Unterscheidung zwischen imperativen und kumentierenden Stimmen Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie o imperative Stimmen Æ Suizidgefahr, Fremdgefährdung Æ Hinweise sofort dokumentieren und informieren Æ negative Befehle können zu Fehlleistungen führen o Ablauf Wiederabgrenzung - Beziehungsgestaltung zu Pat. die „spalten“ Æ gute und böse Schwester - Pat. leidet unter Unverständnis der Umgebung - Pat. hat Angst Æ Fremdsteuerung, durch veränderte Wahrnehmung, Orientierungslosigkeit (v.a. zwischenmenschlich) - Pat. ist unruhig, getrieben, vernachlässigt äußere Erscheinung Æ Körper ist fremd - handlungsunfähig Æ Ambivalenz Æ NW der Neuroleptika - keine Eigenaktivität mehr Æ Stupor Æ angespannte Muskeln, Mutismus Æ Katatoniezeichen - Unsicherheit im Kontakt mit anderen Menschen - Misstrauen durch Missdeutung der Außenreize Æ leicht irritierbar Æ Gespräche - NW Neuroleptika beachten - Suizidalität Æ Prophylaxe ist Beschäftigung! Elektrokrampftherapie – EKT Indikation: - wenn herkömmliche Therapieverfahren keinen Erfolg haben - endogene uni- und bipolar verlaufende Depression - paranoid-halluzinatorische und katatone Schizophrenie - perniziöse Katatonie Æ EKT Sofortmaßnahme - Manie in Ausnahmefällen Durchführung: - bei EKT mit Hilfe eines Stromes künstlich zerebraler Krampfanfall ausgelöst - unter Narkose und med. Muskelentspannung Æ Muskelverletzungen vermieden - 3sec fließt bi- oder monotemporal applizierter, elektrischer Strom Häufigkeit: - meistens 3x/Woche Æ Behandlungstag – Pause,… - ca. 10-12x insgesamt - in sehr akuten Zuständen auch in Blockform Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie - im Gesamtleben nur 50x anwendbar Æ Nutzen-Kostenaufstellung Wirkung: - generalisierter Krampfanfall wirkt therapeutisch durch Stimulation thalamokortikaler Bahnen - neben Krampfanfall wirkt EKT auf versch. Neurotransmittersysteme Nebenwirkung: - Katersymptome können auftreten Æ Belastung des Pat. muss beachtet werden - Gedächtnisstörung oder Verwirrtheitszustände - Kopfschmerzen - KEINE bleibenden Persönlichkeitsveränderungen oder Hirnschädigungen allg. Vorbereitung: - Einwilligung des Pat. - Herrichten Pulsoxy, Convulsator (soll aufgeladen sein), O2-Gerät, EKG - Notfallkoffer (Kontrolle!) Æ Guedeltubus bereitlegen, zur Beatmung des Pat. - Kurznarkotikum und Muskelrelaxans herrichten spezielle Vorbereitung: - Info über EKT und deren Ablauf - ab 00:00 nü Æ nichts essen, trinken, rauchen Æ Beobachtung der Karenz! - Begleitung des Pat. und beruhigend auf ihn einwirken Æ Nervosität im Vordergrund - allg. OP-Kriterien Æ Prämed. verabreichen, offenes Pat.hemd,… während der Behandlung: - Bett von allen Seiten zugänglich machen Æ in der Mitte, Rahmen entfernen - RR-Messung lt. EKT-ÜBW-Blatt Æ Manschette vor Einleitung der Narkose anlegen Æ Abbindungsgefahr Æ Manschette darf nicht aufpumpen, wenn Relaxans verabreicht Æ bleibt sonst nur im Arm! - Pat. flach lagern, Beine nicht überkreuzen - Beine abdecken, Brust frei machen - kein Haarspray Æ Isolierung Æ Strom nicht auf Kopf übertragen - Muskelrelaxans sollte keine HWZ haben Æ Qualität des Krampfes kann nicht gemessen werden Nachbehandlung: - Bettrahmen anbringen Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie - ÜBW des Pat. auf Station Æ engmaschig VZ-Ko, Gesichtsfarbe und Vigilanz - für Ruhe sorgen Æ ausschlafen lassen, anschließend Frühstück/reguläre Med. - auf NW achten Æ Doku: was berichtet Pat., Katergefühle,… Pflegediagnosen 00127 Orientierung, beeinträchtigt 00118 Körperbild, Störung 00146 Angst 00147 Todesangst 00148 Furcht 00152 Machtlosigkeit, hohes Risiko 00121 persönliche Identität, Störung 00150 Suizid, hohes Risiko 00139 Selbstverstümmelung, hohes Risiko 00140 Gewalttätigkeit gegen sich, hohes Risiko Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: SHT SHT- Schädel- Hirntrauma Krankheitsbild - kombinierte Schädel- Hirnverletzung mit unterschiedlichem Schweregrad - Folge einer äußeren Gewalteinwirkung Arten: - Gedecktes SHT: nicht sichtbar, Schädeldecke unverletzt, Dura mater intakt - Offenes SHT: von außen sichtbar, Hirnsubstanzaustritt, Dura mater mitverletzt Begleitende Blutungen: - Epidurale Blutungen (zwischen harter Hirnhaut und Knochen - Subdurale Blutung (unter der harten Hirnhaut) - Subarachnoidal Blutung (zwischen Arachnoidea und Pia mater) - Intracerebrale Bluntungen, Intracerebrales Hämatom Symptome - Bewusstseineintrübung als Kardinalsymptom - Retrograde Amnesie- vor Eintritt - Anterograde Amnesie- nach Eintritt - Unspezifische Beschwerden (Übelkeit, Missempfinden, Kopfschmerzen, Hörstörung) - Neurologische Ausfälle bei Hirnsubstanzschädigung - Verletzungsbeteiligung wie z.B. Brillenhämatom oder Liquorfistel bei Schädelbasisfraktur (Sekretion von klarer Flüssigkeit meist durch Nase, Gefahr einer Menigitis und Hirnabszess Komplikationen - Blutungen - ICP- intra cranial pressureÆ durch Raumforderung (Schwellung, Ödem, Blutung) Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: SHT - Infektionen (Encephalitis, Meningitis) - Krampfanfälle - Spätschäden bis hin zum Koma vigile - Herniation (foramen ovale) Stammhirn Kompression - Ventrikeleinbruch Pflege Ohne Bewusstseinstörung und neurologische Ausfälle: - Bettruhe mindestens 24-48 Std. wegen Hirndruckgefahr - Engmaschig VZ - Bewusstseinskontrolle Pupillen - Minimal Handlung - RR-Spitzen vermeiden Bestehende Bewusstseinsveränderung und Amnesie: - Monitoring - Intensivbetreuung Wichtig: Das Klinische Bild des Patienten mit SH- Verletzungen variiert stark, diagnostische Zustände müssen nicht stabil bleiben! Es gibt mobile Pat, die lediglich über Kopfschmerzen klagen sowie beatmete Pat auf der Intensivstation. Pflegemaßnahmen - Richten sich nach dem Ausmaß der Verletzung. - BEOBACHTEN, VZ- Kontrolle, Monitoring - Überwachung der Bewusstseinlage - Einhalten der verordneten Bettruhe- Achtung bei nicht complienten Pat - Für eine ruhige und reizarme Umgebung sorgen - Auf Hirndruckzeichen achten, Oberkörper hoch max. 30° - Ev. Kühle Kompressen zum Auflegen bei starken Kopfschmerzen - Nierentasse und Zellstoff bereitstellen bei Brechreiz Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: SHT - Auf Liquoraustritt achten - Ausreichend Flüssigkeitszufuhr lt. AVO - Überwachung der Ausscheidung - Symptombehandlung und Anfallsprophylaxe lt. AVO - Gezielte Hirndrucküberwachung mittels intrakranieller Sonde - Tiefe Analgosedierung - Alle Prophylaxen Medikamente - Analgetika - Antikonvulsiva - Antiemetika Pflegediagnosen - Selbstfürsorgedefizit: Waschen- Sauberhalten, Essen und Trinken, Ausscheidung, Kleiden - Körperliche Mobilität beeinträchtigt - Infektion hohes Risiko (Risikodiagnose) Das SHT tritt oft in Kombination bzw. in weiterer Folge mit einem Durchgangssyndrom auf. Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Struma Struma Krankheitsbild Struma ist jede Vergrößerung der SD, ohne den Funktionszustand zu verändern Unterscheidung in stoffwechselabhängige Form: o blande (euthyreote) Struma, durch Jodmangel o hyperthyreote Struma o hypothyreote Struma Unterscheidung nach entsprechend der Wachstumsform: o Struma diffusa o Struma nodosa (knötchenförmig) o Retrosternales Struma Ursache o Jodmangel- zu wenig Jod im Trinkwasser Symptome Zunahme des Halsumfangs Einengung er Luftröhre Stenosierung und Verlagerung der oberen Speiseröhre-Schluckbeschwerden Zeichen der Mailignität: o Rekurrensparese o Höckerige Oberfläche o Vergrößerte Halslymphknoten o Szintigraphisch kalter Knoten Diagnostik klinische Anamnese SD- Sonographie Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Struma SD- Szintigramm SD- Punktion Blutuntersuchungen Therapie Bei Jodmangel: Jodzufuhr oder Thyroxinmedikation OP- Indikation o Struma mit mechanischen Druckschäden o Kalter Knoten o Maligner Tumor o Autonomes Adenom o Hyperthyreotes Struma OP-Arten Enukleation- Ausschälen eines Knoten Subtotale Resektion- Resektion der SD mit belassen eines daumengliedgroßen SD- Rest Hemithyreoidektomie- Totalentfernung der halben SD Thyreoidektomie- Totalentfernung der SD Komplikationen Postoperative: Rekurrensparese, Hypoprathyreodismus, Hypothyreose, Rezidivstruma, Nachblutungen, Infektionen Pflege Entlassungsmanagement nach Op Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Struma Keine ruckartigen Bewegungen, nichts schweres heben, Rezidivprophylaxe mt Thyrex ab dem 10. postop Tag, Kontrolltermin nach einer Woche, keinen Sonnenbestrahlung auf das Wundgebiet Entlassungsempfehlung Ein bis zweimal pro Woche Fisch, jodiertes Salz, regelmäßige Med.Einnahme Pflegediagnosen siehe postOP-Pflegediagnosen 00132 Schmerzen akut 00004 Infektion hohes Risiko … Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Suchterkrankungen Suchterkrankungen Gesellschaft und Drogen - gesellschaftliche Einstellungen unterschiedlich (Alkohol/Islam?) - legale/illegale Drogen Æ nicht wegen Gefährlichkeit, sondern Kulturunterschiede - medizinisch-induzierte Drogen Æ Benzos, Tranquilizer,… - Ersatzdrogen Æ Methadon, Polamidon - Sucht ist immer eine Krankheit! Drogenarten - bewusstseinsaktivierend Æ anregend o legal Æ Koffein o Alkohol in kleinen Dosen Æ individuell wirkend o Psychostimulantien Æ Amphetamine Æ bei Hyperaktivitätssyndrom o Kokain Æ gegen Hunger und Höhenangst, wirkt toxisch auf Nasenscheidewand Æ chronischer Schnupfen o Designerdrogen Æ Vorsicht bei Erhitzung und Dehydrierung Æ XTC - bewusstseinsverengend Æ beruhigend o Tranquilizer, Barbiturate Æ Temesta®, Valium®, Psychocalm®, Rohypnol® o Opiate Æ Schlafmohn Æ Heroin o Morphine Æ Schmerztherapie o Alkohol Æ in größeren Mengen o Designerdrogen Æ Crystal - bewusstseinsverändert Æ halluzinogen o Cannabis Æ KEINE Einstiegsdroge Æ Musik und Stimmen anders wahrgenommen, Dauerkonsum bewirkt „Null-Bock-Mentalität“, Libidoverlust, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwäche, Fruchtbarkeitsverlust Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Suchterkrankungen o LSD Æ Farb- und Lichthallus, opt. Hallus, mit Tieren/Pflanzen sprechen, Zeitdehnung Æ Risiko der Langzeitwirkung und Überdosis Æ schizophrene Schübe möglich; bei Kontrollverlustängsten Horrorvision möglich, Hängenbleiben auf Trip mögl. Æ exogene Psychose, Flash-back o Meskalin (Kaktus) Æ optische Hallus, Tropfen oder Pulver o Magic mushroom zum Essen Æ Risiken wie LSD Æ irreversible Schäden im Gehirn bei Überdosis o div. Designerdrogen Definition Sucht - unbeherrschbares Verlangen, sich bestimmte Sub. immer wieder zuzuführen/ bestimmte Tätigkeiten immer wieder auszuführen, obwohl Selbst-/Fremdschaden - Neigung zur Dosissteigerung, außer „low-dose“Abhängigkeit bei Tranquilizern - Beschaffung auf jede erdenkliche Weise Æ Aufhebung sozialer Schranken Æ Beschaffungskriminalität Suchtentstehung - jeder Mensch kann süchtig werden, nicht jeder Mensch ist gleich suchgefährdet - viele Faktoren spielen Rolle Æ keine spezielle Ursache - Fehlhaltung, Flucht, Realität durch Drogen - Suchtpotential beeinflusst durch versch. Faktoren Æ Lebenskrisen, Verfügbarkeit der Drogen, soziales Umfeld,… Formen der Sucht - Tätigkeitssüchte Æ Abhängigkeit gewisse Handlungen durchzuführen Æ Arbeits-, Spielsucht; vegetative Symptomatik involviert Æ Flucht vor Realität - Stoffsucht Æ Abhängigkeit von bestimmter Sub. Æ Medikamente, Rauschgift,… Definition Abhängigkeit - psychische Abhängigkeit Æ alle Abhängigen - physische und psychische Abhängigkeit Æ weniger Abhängige betroffen Æ Alkohol, Opiate Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Suchterkrankungen Stadien der Abhängigkeit - Missbrauch Æ übermäßiger Konsum einer Sub. oder nicht verschriebener Med. - Gewöhnung Æ Körper/Psyche stellt sich auf Sub. ein - Abhängigkeit Æ psychische/physische Sucht Sucht und Psychose - Doppeldiagnosen meist bei jungen Pat. Æ zusätzlich zur Sucht Psychose - Psychose durch Droge induziert Æ exogene Psychose - Versuch quälende psychotische Erlebnisse zu dämpfen Æ Sucht entwickelt sich Sucht als chronische Erkrankung - Rezidivrisiko unterschiedlich - hängt von versch. Faktoren ab - 90% bei Heroin Phasen der Suchterkrankung - Einstieg - Erleichterung - Gewöhnung - Abhängigkeit Æ psychisch/physisch - Sucht Æ je früher, umso problematischer Æ Persönlichkeit nicht mehr zu ändern Suchtdruck - besonders stark während Entgiftungs-/Entwöhnungsphase - wichtig Æ Ablenkung/Beschäftigung! - starker Suchtdruck kann zum vorzeitigen Therapieabbruch führen! Entzug und Entwöhnung - Motivationsphase Æ neue Lebensziele, Freunde - Entzug = Entgiftung o Dauer 1-6Wochen o sehr unangenehm o körperlicher Entzug unterschiedlich Æ je nach Sub. (Polytoxikomanie) o Cold turkey Æ aufgrund Zittern, Gänsehaut, Schweißausbruch,… o bei Entzügen gibt es keine Altersbegrenzung! - Entwöhnung = psychische Beahndlung Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Suchterkrankungen o Dauer 3 Monate bis 2 Jahre o Nachsorge und Resozialisierung findet hier statt o SHG Æ soll Anker bieten Æ berühmtes Beispiel: AA o Rezidivrate meist hoch Æ 50% Alkohol, 80% Opiate o Rückfälle heute normal Æ kompletter „Drop out“ besonders schlimm Æ Anker geht verloren Pflege - Einüben von Denk-/Verhaltensweisen Æ anstelle der Sucht - Alternativstrategien im Umgang mit Frust - Zeit nehmen, auf Probleme eingehen - einheitliches Konzept Æ auch mit Bezugsperson - Rückfälle gehören zur Kh Æ NICHT persönlicher Misserfolg - Probleme bei Zusatzerkrankungen wie z.B. HIV - mangelnde Zukunftsperspektiven - keine Beteiligung an Sucht Æ Drogenersatz, Co-Abhängigkeit - Verantwortung abgeben - Selbstwertgefühl des Süchtigen kräftigen - keine Gutgläubigkeit - nach Besuch auf Stimmung des Pat. achten - keine Diskussion mit Pat. führen, keine Moralpredigten - Medikamentenschrank verschlossen halten - Rückfallmöglichkeiten immer in Betracht ziehen - klare, offene und konsequente Kommunikation Pflege bei Entzugspatienten - Motivation und Ko des Therapieplanes Æ Harnkontrolle - spez. Pflegemaßnahmen/-richtlinien Æ veg. Veränderungen, instabiler Kreislauf, motorische Unruhe, Krampfanfälle, Angst, Erregung, Hallus,… - spez. bei Opiaten: Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Suchterkrankungen o Muskel-/Gelenksschmerzen o weite Pupillen o kalter Schweiß o Durchfälle o Schlafstörungen o Tränenfluss Pflegediagnosen 00063 Familienprozess, verändert (alkoholismusbedingt) 00052 soziale Interaktion, beeinträchtigt 00053 soziale Isolation 00037 Vergiftung, hohes Risiko 00150 Suizid, hohes Risiko 00130 Denkprozess, verändert 00131 Gedächtnis, beeinträchtigt Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: TBC TBC Krankheitsbild - generalisierte oder auf ein Organ bezogene Infektion - ausgelöst durch das Mycobacterium tuberculosis Ursache - TBC = aerogene Infektion - Erkrankungsrisiko ist abhängig vom Zustand des Immunsystems Formen der pulmonalen TBC - Geschlossene TBC Æ nur klinisch oder histologisch gesichert werden - Offene TBC Æ Tuberkoloseherd hat direkten Anschluss an Bronchien, Erreger durch Husten übertrag und direkt nachweisbar Symptome der TBC - Primäre Tuberkulose Æ meist symptomlos Æ grippeähnliche Beschwerden, wie Fieber, Nachtschweiß, Husten, Erythema nodosum (rötliche, druckschmerzhafte Hautknoten) - Postprimäre Tuberkulose Æ anfangs ebenso uncharakteristisch Æ Leistungsabfall, ständige Müdigkeit, Gewichtsabnahme, subfebrile Körpertemperatur, chronischer Husten, blutiges Sputum und Thoraxschmerzen Diagnostik, Befunde, Laborparameter - Infektionsanamese - Tuberkulinhauttestung (filtrierte Antigene aus Mykobakterien in Epidermis gespritzt) Æ Tine Test, ebenso Mendel Mauntox Test - Bluttest Æ BSG mäßig beschleunigt, CRP erhöht - Mikrobiologische Untersuchung von Sputum, Magensaft, Urin Æ an drei aneinander folgenden Tagen - Röntgen und CT der Lunge Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: TBC - Evtl. HIV Test Æ Ausbruch von TBC? Therapiegrundsätze, wichtigste Pharmaka - 6-9 Monate 3er oder 4er Kombination an tuberkulostatischen Medikamenten Æ Vielzahl an Nebenwirkungen, deswegen verstärkt Patientenbeobachtund - Nach 2-6 Wochen, gelten Pat. als nicht mehr infektiös Æ Medikamente weiter Eremfat®, Rifa® Wirkstoff: - Rifampicin Wirkung: - hemmt bakterielle DNA-abhängige RNA-Polymerase Æ Transkription der Bakterien wird spezifisch gehemmt - Hemmer der Proteinbiosynthese Anwendung: - Tuberkulose in Kombination mit anderem wirksamen Antibiotikum z.B. Isoniazid Kontraindikation: - schwere LFS - in ersten 3 Monaten der SS sollt es vermieden werden Nebenwirkung: - Leberschädigung Æ regelmäßige Kontrolle der Leberwerte erforderlich - führt zu rot-orange-Färbung von Körperflüssigkeiten (Speichel, Urin, usw.) Wechselwirkung: - vermindert Wirkung oraler Kontrazeptiva Isozid®, Rifater®, Tebesium® Wirkstoff: - Isoniazid Wirkung: - hemmt bakterielle Nukleinsäure- und Fettsäuresynthese Anwendung: Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: TBC - in Kombination mit Rifampicin zur Behandlung von Tuberkulose Nebenwirkung: - ZNS-Störungen - Magen-Darm-Störungen - Allergien - intrahepatischer Ikterus Strepto-Fatol®, StreptoHefa® Wirkstoff: - Streptomycin Wirkung: - gegen gramnegative Erreger - Hemmung der Proteinbiosynthese auf proliferierende und ruhende Erreger Anwendung: - wegen geringer therapeutischer Wirkung eigentlich nur mehr bei TBC und wenigen speziellen Infektionen angewandt - Meningitis - Endokarditis - Lungeninfektionen mit Pseudomonas aeruginosa Nebenwirkungen: - Atemlähmung - Allergien - Blutbildungsstörungen - Schäden am Gehör und den Nieren Pyrazinamid® Wirkstoff: - Pyrazinamid Wirkung: - Tuberkulostatikum - wirkt bakterizid auf das Mycobakterium tuberculosis Anwendung: Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: TBC - Tuberkulose Nebenwirkung: - Lebertoxizität Æ permanente Überwachung der LFP - allergische Reaktionen Æ erhöhte Lichtempfindlichkeit, Thrombozytenmangel, Anämie Myambutol®, EMB-Fatol®, EMBHefa Wirkstoff: - Ethambutol Wirkung: - behindert normalen Aufbau der Zellwände Æ inhibidierende Wirkung auf einen Pfad des Kohlehydratstoffwechsels Anwendung: - Tuberkulose - andere, durch Mycobakterien hervorgerufene Infektionen - nur in Kombination mit anderen antimykobakteriellen Mitteln einsetzbar! Nebenwirkungen: - Entzündung des Sehnervs Æ Farbsehen, Gesichtsfeldausfälle - Schädigung des ZNS Æ Schwindel, Kopfschmerzen, Verwirrtheitszustände, Halluzinationen,… - Harnsäure-Anstieg - Appetitlosigkeit, Sodbrennen, Erbrechen, Durchfall, allergische Reaktionen Komplikationen - Meningitis - Befall von Lungenfell, Knochen, Darm, Haut und Harnwegen - Pleuraerguss - Käsige Bronchopneumonie = bronchogene Streuung der Bakterien - Miliartuberkulose (bei abwehrgeschwächten Patienten) Æ Milz vergrößert, Fieber, Dyspnoe, Husten - Hämatogene Streuung mit granulomatöser Veränderung der Organe Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: TBC Pflege - Infektionsprophylaxe o Dispositionsprophylaxe Æ Abwehrschwache vermehrt auf hygienische Lebensweise achten Æ eine Ansteckung vermeiden o Expositionsprophylaxe Æ Isolierpflege tritt in Kraft, direkter Kontakt mit Erregern reduziert o Pneumonieprophylaxe o Bei Bettruhe Æ Thromboseprophylaxe - adäquate Flüssigkeitszufuhr - Zufuhr von befeuchtetem O2, Lagerungen zur Atemunterstützung - Behandlung Thoraxschmerzen - Kontrolle Vitalzeichen und Sputum (blutig?), Gewicht (2xwöchentlich), Appetit Pflegediagnosen 00004 Infektion, hohes Risiko 00030 Gasaustausch, beeinträchtigt 00092 Aktivitätsintoleranz (ungenügend Kräfte) 00002 Mangelernährung Fehlende Compliance (Alkoholiker, evtl. HIV-Erkrankte) Unwirksame Selbstreinigung der Atemwege Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Thrombophlebitis Thrombophlebitis Krankheitsbild - Entzündung oberflächlicher Venen durch Verlegung des Lumens durch Thrombus: o mechanische und chemische Reizung (ZVK, Venflon, Zytostatika) o Infektionen o Tumorerkrankungen Symptome - Vene ist druckschmerzhaft, gerötet und überwärmt - Betroffene Extremität nicht geschwollen, keine Gefahr der Lungenembolie - Fieber und Schwäche Diagnostik - Symptomablesung (Entzündungszeichen) - Duplex, Sono Therapie - Kompressionsverband - Lokale Kühlung mittels Coolbag und Umschlägen Vetren®, Hirudoid® - Viel Bewegung Æ keine Bettruhe!! - Antibiotikagabe, fiebersenkende Mittel lt. AVO Vetren® Wirkstoff: - Heparin-Natrium Wirkung: Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Thrombophlebitis - antithrombotisch Anwendung: - Venenerkrankungen, wie Varizen, Phlebitiden und Thrombophlebitiden - Sehnenscheidenentzündungen - Prellungen, Quetschungen, Schwellungen, Hämatome Kontraindikation: - Überempfindlichkeit gegen Bestandteil - Großflächenbehandlung bei Säuglingen und Kleinkindern - nicht mit offenen Wunden, Augen und Schleimhäuten in Berührung bringen - Blutungsneigung und Thrombozytopenien Nebenwirkungen: - Einzelfälle allergische bzw. pseudoallergische Reaktionen – Vasculitis allergica Komplikationen - Übergang auf das tiefe Venensystem Pflege - Mobilisation am OP Tag wegen venösem Rückfluss - Beobachten auf Nachblutungen und Hämatome - Bandagieren bis Leiste Æ 24h, später Gummistrümpfe - Beratung Æ RF Ļ, keine Sonnenbestrahlung/Knick in Leiste, Beine nicht übereinander-, sondern hochlagern - Keine schweren Lasten tragen, vermehrte Ermüdbarkeit 2-3 Monate nach Eingriff Pflegediagnosen 00133 chronische Schmerzen 00118 Körperbild, Störung 00047 Hautdefekt, hohes Risiko 00088 Gehen, beeinträchtigt Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen Tumorerkrankungen Magenkarzinom Ursachen – Genetische Disposition Æ fam. Häufung – Ernährung (Nitrosamine) Æ im unvollständig gebratenen Fleisch Æ kanzerogen, v.a. bei fettem Fleisch – Achlorhydrie Æ wenig HCl-Produktion im Magen o Typ A Gastritis Æ autoimmun o H. p. Gastritis Æ chronisch o Z. n. Magenresektion (nach 15-20a) Æ 2/3, nach Latenzzeit von ca. 15-20a Æ Kontrollgastroskopie o Magenpolypen Frühkarzinom = Early cancer – Infiltriert nur Mukosa und Submukosa – Prognose gut, selten Metastasierung, 5-Jahrestherapie Tumor zu 90% weg Fortgeschrittenes Karzinom = Advanced cancer – Tumor durchbricht Muscularis propria – Prognose eher schlecht Æ <25% heilbar Wachstum – makroskopisch – Polypöse Wachstumsform – Ulcerierende Wachstumsform Æ Ulcus sichtbar – Diffuses Magenkarzinom Æ Tumorzellen wachsen diffus in Magenwand OHNE „Knoten“ Æ NICHT sichtbar, keine lokale Angabe möglich! Erkennbar wenn TZ in MZ Æ keine Peristaltik, Magenröntgen Histologisch – Adenokarzinome (hoch-, mittel-, niedrigdifferenziert) Æ aus Epithelgewebe – Undifferenzierte – Muzinöse – Siegelringkarzinom Æ Kern auf eine Seite gedrängt – Szirrhöses Karzinom Æ hoher BG-Anteil Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen Metastasierung – Lymphogen Æ über Lymphknoten – Hämatogen Æ Blut aus Magen in Pfortader Æ Leber, Lunge, Knochen – Per continuitatem Æ direkter Kontakt Æ Ösophagus, Pankreas, Colon, Duodenum – Per continguitatem Æ Magenwand durchdringen Æ an Oberfläche der Magenwand Æ Zellen lösen sich Æ durch Flüssigkeit verschwämmt Æ Bauchfellkarcinose Kolonkarzinom – 25/100.000, Hps. > 50LJ – Zweithäufigstes Ca bei Männern und Frauen – v.a. im distalen Drittel des Colon, Entstehen meist aus Adenomen – Meist polypöse Tumor mit Ulceration – Je tiefer der Tumor, desto schlechter die Prognose Ursachen – Genetische Faktoren z.B. FAP (= familiäre adenomatöse Polyposis) – Ernährung fettreich, fleischreich, ballaststoffarm – Chronische Entzündungen Komplikationen – Stenosen – Subileus Æ paradoxe Diarrhö, Darmverschluss – Blutungen – Infiltration in Nachbarorgane – Hämatogene (Leber), lymphogene Metastasierung Pankreaskarzinom – Dritthäufigstes GI-Karzinom – Ab 6 Dezennium häufig Risikofaktoren – Alkohol-/Nikotinabusus Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – Eiweiß-, fettreiche Ernährung – Ca. 2% Koinzidenz mit chronischer Pankreatitis Klinik – Abhängig vom Sitz des Tumors (nuss- apfelgroße Knoten) – Meist im Pankreaskopfbereich (70%) und Adenokarzinome ductalen Ursprungs – Reichlich BG – Frühzeitige Infiltration des peripankreatischen Gewebes und Metastasierung (Leber, LK, Lunge, Peritoneum) – Kaum Frühsymptome Æ richten sich auch nach Tumorgröße und –lage (z.B. Kompression des Duodenums, Ductus pancreaticus, -choledochus) Bronchuskarzinom Risikofaktoren – Zigarettenrauch Æ PACKJahre Æ 1 Packung/Tag/Jahr – Air pollution inkl. kanzerogene Stoffe wie Asbest, Arsen, Nikel – Genetisch Æ familiär gehäuft – Lungennarben Æ z.B. keilförmige Narben nach Lungenembolie, entzündliche Narben Æ Epithel vermehrt sich weiter Pathogenese – Apoptose vermindert – Gesunde Basalzelle teilt sich Æ Gene freigeschalten Æ Zelle teilt sich unkontrolliert Æ direkte Umwandlung der Basalzellen in Tumorzellen – Umwandlung über Zwischenzellen Æ z.B. Speiseröhre (mehrreihiges Plattenepithel) Æ empfindlich gegenüber chemischen Reizen (z.B. Magensäure) Æ Dysplasie (Ansiedlung von hochprismatischem Epithel aus MagenSH) – Epithel Æ Metaplasie Æ Dysplasie Æ CIS (Zell-, Kernatypien, aber Basalmembran noch erhalten) – Carcinoma in situ Æ mehrere Kerne in Zelle, nicht rund, aufgelockert in Struktur Æ ABER: Basalmembran intakt Æ d.h. KEINE Metastasen Makroskopisch Zentrales BronchusCa: Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – Im Bereich des Lungenhilus – Knoten Æ LK können verwachsen; wenn schnell wächst Æ Gefäßversorgung kommt nicht mit Æ Tumorzellnekrose – Primärtumor und LK-Metastasen verschmelzen leicht zu Konglomerat (Anschluss an Blut- und Lymphgefäße) – Weißlich, bröcklige Tumormassen, die zerfallen und Bronchus verschließen Æ klassisches Asthmasymptom Peripheres BronchusCa: – An Oberfläche der Lunge – Setzt spät LK- und Fernmetastasen – Wächst meist Richtung Pleura Æ Problem Æ Armplexus (Nerven für OE) Æ wenn Tumor abdrückt: Gefühlsstörungen, Ödeme (venöses System unterbunden), Zyanose, usw. Æ = Cervicobrachialsyndrom (auch bei einseitigen Ödemen in OE) – Pancoast Tumor Æ Start an Lungenspitze bis Lungenhilus; motorische Störungen, sensible Störungen und Durchblutungsstörungen durch Einwachsen des Armplexus Diffus wachsendes BrochusCa: – Tumorzellen breiten sich entlang der Alveolarwand aus Histologisch NSCLC (= Non Small Cell Lung Cancer) PE (= Plattenepithel) Ca – Bei Dysplasie (crhonisch entzündlichen Prozessen und Narben) – Hps. Zentral Æ klassischer Ort: Lungenhilus – Verhornend – nicht verhornend Adenokarzinome – Meist peripher – Meist aus Lungennarben oder Epithelgewebe OHNE Plattenepithel – Wachsen lokal oder knotig (je nachdem, wie stark dedifferenziert: tubulös, papillär, schleimbildend) Großzelliges Bronchialkarzinom Histologisch SCLC (Small Cell Lung Cancer) Kleinzelliges Bronchialkarzinom – Hps. Zentral – Wachsen rasch Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – Metastasieren früh – Können Hormone produzieren Æ d.h. Genabschnitte werden freigeschalten, die normal nicht sind Æ Tumor ist auf Differenzierungsskala von normaler Zelle weit entfernt! Æ wächst schneller, schneller Metastasen Æ relativ schnell Übertritt auf LK – „oat cell carcinoma“ = kleinzellig – Prognose sehr schlecht, da meist erst sehr spät entdeckt! Metastasen – Lokale LK: meist frühzeitig befallen – Hämatogen: Einbruch in Lungenvenen, meist bei SCLC; meist in Leber, Niere, NNR, Skelett (auch KM und Milz) – Pleuracarcinose: Absiedelung von Tumorzellen an Lunge; schlechte Diagnose/Prognose Æ kann nicht chirurgisch behandelt werden, d.h. NUR Chemo; kann auch lokal sein; Plasmozytom – Non-Hdogkin-Lymphom mit diffuser, multilokulärer Infiltration des KM – Es werden Ig (G, A, D) gebildet – Der Tumor geht von Plasmazellen aus 3 Kardinalsymptome – Auftreten monoklonaler Ig – Plasmazellnester im KM – Osteolyse des Knochens Hauptlokalisation – Schädel – Rippen – Becken Auswirkungen – BSG-Beschleunigung – Proteinurie – Gesamteiweiß vermehrt und verändert Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen Komplikationen – Spontanfrakturen – Myelomniere – Antikörpermangelsyndrom – Hyperviskositätssyndrom Nierenzellkarzinom – = Hypernephrom – Häufig ab 6. Dezennium – Gel. Fam. Häufung bei Hippel Lindau Erkrankung – Kompakte, zystische bis trabekelartig angeordnete Tumorzellen – Tumorparenchym wegen Lipidgehalt meist gelb – Klarzellig – chromophil (schlechtere Prognose) – Meist asymptomatisch, keine typischen Frühsymptome – Einbruch in Nierenbecken (Leitsymptom Hämaturie) Æ ab hier Symptome – Gefäß- (Varikocele Æ Krampfaderähnliche Ausbuchtung bei Einbruch in v. renalis) und Lymphsystem Æ Stauungen, Metastasen Cervixkarzinom Cervixkarzinom – Altersgipfel für invasive Ca um 60 LJ und 30-40 LJ – CIS und Dysplasien bereits früher (2. Dezennium) Risikofaktoren – Früher und regelmäßiger GV – HWG (häufig wechselnde Geschlechtspartner) – Hygienemängel – HSV und HPV Æ (Humaner Papillomavirus) Infektionen – Nikotinabusus Lokalisation – An der Grenzzone zwischen Plattenepithel und SH (Transformationszone) Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – Meist PE (Plattenepithel) Ca, selten Adenokarzinome – Meist Vorläuferveränderungen intraepithelial Æ keine Metastasenbildung, lokale Entfernung des Epithels ausreichend – Dysplasie – CIN Æ (Cervicale intraepitheliale Neoplasie) 3 Grade, abhängig von Kernatypien und Mitosezahl – Je weniger differenziert, desto häufiger invasiv wachsend Komplikationen – Geschwürig zerfallend Æ polypös – Fistelbildung – Obstruktion von Nachbarorganen – Metastasierung (lymphogen, infiltrativ, hämatogen) Klassifikation nach Papanicolaou PAP I: normales Zellbild PAP II: entzündliche, metaplastische, degenerative Veränderungen, normales Endometrium PAP III: schwere entzündliche Veränderungen, nicht sicher beurteilbare Diginität PAP IV: Dysplasien, CIS PAP V: Zellen eines invasiven Ca’s, Adenokarzinoms Korpuskarzinom Risikofaktoren – Alter Æ 50-70LJ – Pykniker, metabolisches Syndrom – Hyperöstrogenismus – Nullipara Æ Frau, die nie geboren hat – Frühe Menarche, späte Menopause – Polypös-exophytisch Æ (aus SH herauswachsend) mit wechselnder Infiltrationsgeschwindigkeit – Prädelektionsstellen (Fundus uteri, Tubenecken) – Meist Adenokarzinome (selten PE Ca und undifferenzierte Ca, Sarkome) Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – Meist Östrogen-/Progesteronrezeptor positiv Æ wachsen unter Hormoneinfluss – Hormonabhängig Æ hochdifferenziert (langsam, seltener Metastasen), rezeptorreich, Vorstufe meist atypische adenomatöse Hyperplasie Æ gute Prognose – Hormonunabhängig Æ entdifferenziert, rezeptorarm, -negativ Æ schlechte Prognose Mammakarzinom – Häufigster Tumor der Frau (ca. 10% aller Frauen sind betroffen) – Sehr selten beim Mann (1%) – Altersgipfel post Menopausal (5. – 7. Dezennium) Ätiologie – Genetische Ursachen (BRCA 1, 2 Æ (Breast Cancer Antigen)) – Mammahypertrophie – Alkohol, Nikotin – Mastopathie III° – Krebserkrankung an Uterus, Ovar, Darm – Nullipara, Spätgebärende – Frühe Menarche, späte Menopause I: Tumor auf Drüsenkörper beschränkt II: Tumor mit axillären Absiedelungen III: Tumor mit axillären, fixierten Absiedelungen IV: Tumor mit Thoraxwandbefall, Fernmetastasen TNM Klassifikation Vorstufen – Mastopathie III Æ Proliferation in den Drüsengängen mit Zellatypien – Ductale CIS Æ Milchgänge mit atypischem Epithel ausgefüllt, multizentrisch, selten bilateral Æ in Mammographie sichtbar, NICHT tastbar – Lobäres CIS Æ Kanzerisierung der Lobuli, multizentrisch, häufig bilateral Æ in Mammographie sichtbar, NICHT tastbar Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – DCIS und CIS ohne Tastbefund, aber gruppierter Mikrokalk (< 100 Njm) durch Zelluntergang und Verkalkung Invasiv duktales Karzinom 80% – Multizentrisch – oft von DCIS umgeben – buntes Bild (solide-, drüsenbildende Abschnitte) – unterschiedlicher Stromaanteil – makroskopisch strahlenartiges Bild szirrhöses Karzinom – Carcinoma solidum – Hoher BG-Anteil – Solide Tumorknoten – Komedokarzinom Æ meist invasiv, Tumorzellen in Gangsystem – Kribriformes Karzinom Æ sehr selten, große Tumorzellen mit Lymphozytenanteil Invasiv lobuläres Karzinom – Kleine, infiltrierend wachsende Tumorzellen – Meist östrogenreptorpositiv – Frühzeitige Fernmetastasen Sonderformen – Papilläres Karzinom – Medulläres Karzinom – Muzinöse Karzinome – Mb Paget Æ MammaCa wächst unter die Haut ein, Ursache aber in Haut Prostatakarzinom – Häufigster maligner Tumor des Mannes – Langsames Wachstum, selten Metastasen – Dauert relativ lang bis Beschwerden auftreten, da nicht im Zentrum wächst Risikofaktoren – Alter – Genetische Faktoren Marlene Weißensteiner Seite 9 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – Fraglich Nahrung (Fett, Hormone) – Meist aus den subkasulären Bestandteilen – Vorläufer: PIN Æ (prostatische intraepitheliale Neoplasie) – Derb und unscharf begrenzte Knoten – Meist azinären Adenokarzinome (selten muzinöse, adenouid zystische und duktal papilläre Adenokarzinome, Urothelkarzinome, PE Ca, undifferenzierte Karzinome) – Typisch kleinzellige Proliferation, große Kernkörperchen – Incidentes Carcinom Æ zufällig entdeckt – Okkultes Carcinom Æ erst durch Metastasen – Latentes Carcinom Æ erst bei Sektio entdeckt – Metastasieren lokal, lokoregionäre LK, Skelett (oesteoplastische Metastasen) Schilddrüsentumore – benigne und maligne von versch., am Aufbau der SD beteiligten Geweben ausgehende Tumoren benigne Tumore – Adenom, Zyste, LK, Lipom, Blutung, narbig-regressive Veränderung – Symptome Æ umschriebene Vergrößerung der SD (-Seitenlappens) Diagnose – Anamnese Æ Vergrößerung SD – Labor Æ Bestimmung SD-Funktionsparameter (kalter Knoten - Normalwerte, warmer Knoten im Normbereich/leicht erhöht) – bildgebende Æ Sono (echoarmes/-freies Areal), Szinti (kalter oder warmer Knoten) – interventionell Æ evtl. Feinnadelpkt. Therapie – konservativ Æ Verlaufsko bei kleinen Tumoren bzw. sicherem Ausschluss eines malignen Geschehens – chirurgisch Æ Enukleation des benignen Tumor/subtotale SD-Res. (Vermeidung Rezidivrisiko) Marlene Weißensteiner Seite 10 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen maligne Tumore – selten vorkommende, in jedem Lebensalter auftretende Malignome der versch. am Aufbau der SD beteiligten Gewebe – Inzidenz ca. 1% aller Malignome bzw. 0,1% aller SD-Erkrankungen Altersgipfel – 5. Dezennium bei diff. Karzinomen (papilläre Cas zudem im 3. Dezennium um 25. Lebensjahr) – 6. Dezennium bei entdiff. Cas – Mann : Frau – 1 : 3 – Ursache ungeklärt, zahlreiche Präkanzerosen bekannt Æ zervikale Bestrahlung, Rezidvistruma, … Klassifikation – histologisch nach WHO 1988 – maligne epitheliale Tumore Æ differenzierte Cas (60-70%): follikulär – 25%, papillär – 50%; undifferenzierte (anaplastische) Cas (15-25%): kleinzelliger -, großzelliger -, spindelzelliger Typ, Plattenepithelca; C-Zell-Karzinom (medulläres Ca) – 10% Symptome – Frühstadium Æ Knotenbildung ohne lokale Veränderung (Manifestation von ca. 95% der SD-Cas durch knotige Vergrößerung der SD Æ STruma maligna) – Spätstadium Æ Strumaknoten von derber Konsistenz und schlechter Verschieblichkeit, evtl. vergrößerte zervikale und/oder supraklavikuläre LK Æ Hinweis auf infiltratives Wachstum; Horner-Syndrom (Ptosis = Lidsenkung, Miosis = Engstellung Pupille, Enophthalmus) Æ Läsion des Halssympathikus; Rekurrensparese, Schluckstörung (Ösophagusinfiltration), Dyspnoe (Tracheainfiltration) – allgemeine Symptome bösartiger Geschwülste Æ Leistungsknick, Gewichtsabnahme, Anämie papilläres Ca: – grobinvasiver, nicht gekapselter Tumor (oft mit Verkalkungsherden) – häufigster Tumor in ausreichen jodversorgten Regionen – 20-80% multizentrisch, 7% Transformation in anaplastisches Ca, auch papillär/follikulärer Mischtumor! Marlene Weißensteiner Seite 11 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – beste Prognose aller SD-Malignome; 5-Jahresüberlebensrate bei <40a 80%, >40a 50%; follikuläres Ca: – hfg. bindegewebig abgekapselt – hochdifferenziert bis niedrig differenziertes Ca mit organüberschreitendem Wachstum reichen zu Gefäßeinbrüchen mit früher hämatogener Metastasierung (Knochen, Lunge) – Prognose relativ günstig, d.h. ähnlich papilläres Ca medulläres Ca (C-Zell-Karzinom): – von kalzitoninbildenden Zellen ausgehend – relativ frühe Metastasierung in lokoregionäre HalsLK (zum Zeitpkt. der Diagnose ca. 50% LK-Metastasen nachweisbar), auch hämatogene Metastasierung (Leber, Lunge, Knochen) – sporadisch (unizentrischer, auf einen SD-Lappen begrenzt) oder familiär (multizentrisch in bden. SD-Lappen) vorkommend – hfg. i.R. eines MEN II-Syndrom (MEN = multiple endokrine Neoplasie Æ klassisch: Phäochromozytom) – LK-Metastasierung von entscheidender prognostischer Relevanz Æ 5Jahresüberlebensrate 50-85% je nach Tumorausbreitung und LK-Metastasierung zum Zeitpunkt der Diagnose undifferenziertes (anaplastisches) Ca: – aggressiver, hochmaligner Tumor mit früher Infiltration der SD umgebenden Gewebe Æ bösartigster Tumor in Onkologie – frühzeitige Fernmetastasierung (Lunge, Leber, Knochen, Gehirn) – keine Teilnahme am Jodmetabolismus (Æ keine Radiojodtherapie mögl.) – Prognose ungünstig, da bei Diagnosestellung 80-90% im klinischen Stadium III (= T4 im TNM-System) Æ 5-Jahresüberlebensrate nach chirurgischer und strahlentherapeutischer Behandlung 7-15%; 3-4 Monate ohne Behandlung! – Altersgipfel 70a; 2 : 1 (Frauen : Männer) – korreliert mit Struma Therapie – papillär, follikulär Æ totale Thyreoidektomie mit regionaler (paratracheal/-jugulär) Lymphadenektomie (bei manifester Metastasierung); Marlene Weißensteiner Seite 12 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen Æ ausgedehnte LK-Met. zusätzlich Neck-Dissektion (radikales Vorgehen nur selten notwendig); Æ initial-negativer Befund, aber positivem Nachtragsbefund (histo. Aufarbeitung des Resektats) Æ Restthyreoidektomie mit Lymphadenektomie (innerhalb von 410d oder nach 3 Monaten); nach 6 Wochen Lokal- und Ganzkörper-Szinti mit J131 (SD-Rest?, Metastasen?, ggf. ablative Radiojodtherapie zur Lokal- oder Allgemein-(Metastasen)Behandlung); Ausnahme: kleines papilläres SD-Ca (<1cm) bei Pat. <40a Æ Hemithyreoidektomie inkl. Isthmusres. und regionaler Lymphadenektomie – unidifferenziertes (anaplastisches) Ca Æ totale Thyreoidektomie (Versuch vollständiger Tumorentfernung), palliative Tumorverkleiner, Bestrahlung (perkutane Telekobaltbestrahlung; Radiojodtherapie ohne Effekt, daher nicht indiziert); Überlebenschance nach Diagnose ohne Behandlung 3-6Monate, d.h. Diagnose falsch, wenn Pat. nach 1 Jahr noch lebt! – medulläres (C-Zell-) Ca Æ totale Thyreoidektomie und zentrale Neck-Dissektion, da Radiojodtherapie ohne Effekt (wenn zentrales Kompartiment „befallen“, dann Ausräumung auch de lateralen LK-Kompartiments) Tumornachsorge: – diff. Cas Æ vollständige Suppression von TSH (L-Thyroxin-Med.) zur Unterdrückung des Wachstums TSH-abhängiger Metastasen; Verlaufsko (Æ Tumormarkerbestimmung alle 6 Monate; Halssono alle 3 Monate, nach einem Jahr alle 6 Monate; 201Thallium-Szinti alle 6 Monate; 131Jod-Ganzkörper-Szinti bei V.a. Rezidiv bzw. Metastasierung; Thoraxrö jährlich) – medulläres (C-Zell)Ca Æ keine vollständige TSH-Suppression nötig, Verlaufsko; (Æ wie oben; statt 201Thallium 131Jodszinti und zusätzlich statt Ganzkörperszinti Leber-CT Æ Metastasen?) Neuroblastom – maligner, aus primitiven sympathischen Zellen entstehender Tumor des NNM/der paraspinalen Ganglien des Grenzstranges/des Zuckerkandl’schen Organs (Ganglion mesentericum inf.) – sehr divergentes Verhalten Marlene Weißensteiner Seite 13 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – Erkrankungsgipfel meist beim Säugling/Kleinkind (ca. 1/3 aller Kinder, familiär gehäuftes Vorkommen) – Ursachen Æ unbekannt, da bei embryonalem Tumor Entstehung meist schon intrauterin – Lokal. Æ NN, zervikaler/thorakaler/abdomineller Grenzstrang, Paraganglien – Klassifikation Æ internationale Stadieneinteilung INSS (1, 2A, 2B, 3, 4, 4S), beruhend auf klein./radiol. Befunden sowie chir./histol. Kriterien o 4S lokalisierter Primärtumor, Fernmetastasen in Haut/Leber/KM (keine Knochenbeteiligung!), Kind<1a Tumorlokalisation – retroperitoneal – 75% – mediastinal – 15% – Hals – 5% – Becken – 5% Symptomatik – abdominell – kaum lok. Symptome – plötzlich(?) auffallender, tastbarer Tumor – allg. Krankheitszeichen als Metastasierungsfolge Æ Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Blässe, Knochenschmerzen, Fieber, Harnabflussstörungen (Hydronephrose) Symptomatik – mediastinal – respirator. Probleme durch Trachea- bzw. Bronchus-Kompression oder obere Einflussstauung bei entsprechender Tumorgröße – bei Einwachsen in Foramina intervertebralia Querschnittssymptomatik Symptomatik – zervikal – derber, palpabler Knoten – evtl. Horner-Syndrom – evtl. Rekurrensparese Symptomatik – intrathorakal Æ Dyspnoe Symptomatik – Grenzstrang Æ Einwachsen in Foramina intervertebralia Diagnose – mögl. frühezeitige Tumorverifizierung von größter Bedeutung Marlene Weißensteiner Seite 14 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – RoutineSono intrauterin, postpartal bzw. im Säuglingsalter klein. Diagnose meist erst spät mögl. Æ fortgeschrittenes Stadium = Konsequenz – Labor Æ Blut (Routinelabor – BB, Diff.BB; LFP – LDHĹ, NFP, neuronenspezifische Enolase - NSEĹ, FerritinĹ, CEAĹ, VIP –vasoaktives intestinales Polypeptid, bei Diarrhoe erhöht), Harn (Metaboliten des KatecholaminSW – Vanillinmandelsäure, Homo-VanillinsäureĹ), KM-Punktion (Abklärung allfälliger Metastasierung), Histopathologie (Grading v. Hughes, Prognoseabschätzung – molekulargenetische Untersuchung) – bildgebende Æ Sono/CT (Tumorlok., -ausdehnung, -binnenstruktur, Metastasierung), MRT (Tumorstrukturanalyse, intraspinale –ausbreitung, Knochenmetastasen), Szinti (MIBG-Scan – auch Metastasen angezeigt Æ großes Ca DD Neprhoblastom schwierig, Gallium-Citrat-Szinti), Angiographie („Etagenkatheter“, nur in ausgewählten Fällen) Therapie – therapeutisches Vorgehen abhängig von Studienplan, dzt. aktuell A-NB’94 – rationale Behandlung mit Hilfe prognostischer Faktoren stratifiziert – Chemo Æ alkylierende Substanzen, Anthrazykline, Etopoid, Melphalon, Cisplatin und Vincalkaloide in Kombi, Dauer abhängig von Stadium (bis zu 1a) chirurgisch: – Tumorbiopsie Æ Stadium ¾ für tumorbiol. Untersuchung (Blutungsgefahr, Tumoraussaat: angezweifelt, da Tumor nicht eröffnet werden soll!) – primäre Tumorexstirpation Æ elektiver Eingriff innerhalb von 2 Wochen nach Diagnosestellung (Stadium 1/2A), zusätzlich exaktes Staging bezügl. Ausdehnung (Mittellinienüberschreitung, LK-Befall, …), Strahlensensibler Tumor Bestrahlung des Resttumors (Chemo Æ OP Æ Bestrahlung) – 4S Æ Sonderfall mit dtl. besserer Prognose (Æ Rückbildung oder Umwandlung in benignen Tumor) radikale Tumorentfernung (nicht unumstritten) „zurückhaltende“ Chemo (resp. Prob. Hepatomegalie/schwer Gerinnungsstörung) Phäochromozytom Marlene Weißensteiner Seite 15 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – selten, vom chromaffinen Nervenzentrum des veg. NS ausgehend – benign, autonom Adrenalin-/Noradrenalin-produzierender Tumor des NNM – Ursache Æ unklar, familiäre Häufung – Symptomatik Æ permanent oder anfallsartig; Kopfschmerzen, Tachykardie/Herzrasen und BZ-Erhöhung aufgrund von Adrenalinschub, Schweißausbruch, Blässe, Auslösung durch lokale Druckeinwirkung mögl. (Defäkation, Palpation Abdomen), Nervosität, Übelkeit/Erbrechen, Fieber, Bauchschmerzen, Hypertonie, Flush (anfallsweise, spontan oder nach körperlicher Anstrengung auftretende, heftige Hautröte; hat mit Serotonin zu tun), Dyspnoe, Thoraxhschmerzen, Schwäche; o u.U. lebensbedrohlich, z.B. Schwangere, Kranke Æ Gefahr RR-Krise (Kopfschmerzen, Nasenbluten, Vertigo, Sehstörung) Diagnose – klinisch Æ art. Hypertonie bis 300mmHg systolisch – Labor Æ Blut, Harn – bildgebende Æ Sono NN, CT/MRT NN (Tumornachweis), 131J-MIBG-Scan (Nachweis extraadrenales Phäochromozytom) Therapie Æ Adrenalektomie uni-/bilat. präoperative Maßnahmen – Į-Blockade für ca. 2-3Wochen zum Erreichen noramlen RR – ǃ-Blockade bei persistierender Ruhetachykardie/Arrhythmie operatives Vorgehen – uni-/bilat. Adrenalektomie – bei metastasierendem Phäochromoblastom Tumor-, und wenn machbar Metastasenentfernung (hfg. allerdings nur Verkleinerung des Tumor mögl.; bei Inoperabilität med. Behandlung mit Phenoxybenzamin - Dibenzyran®) – bei extraadrenaler Tumorlokalisation Exstirpation betr. Paraganlion postoperative Behandlung – kontinuierliches Monitoring (RR-Normalisierung meist unmittelbar p.o.) und ZVDÜberwachung für ca. 48h – Katecholaminbestimmung (Plasma/Harn) – nach ca. 6 Wochen bei neuerlichem Anstieg V.a. Rezidiv Prognose Marlene Weißensteiner Seite 16 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen – Phäochromozytom: nach Entfernung vollständige Restitution (Persistenz irreversibler, hypertoniebedingter Sekundärveränderungen) – Phäochromoblastom: ÜLZ zw. 1-5a Inzidentalom – zufällig gefundener NN-Tumor (meist i.R. einer Sono Abdomen) – initial über Dignität keine Aussage mögl. – Erkrankungsgipfel zw. 40.-60.LJ – Ursache Æ unklar (NNR-/NNM-Tumor bzw. lymph. Tumore), kongenital (epitheliale/endotheliale Pseudozyste), posttraumatisch (Pseudozyste), posthämorrhagisch (Pseudozyste) Diagnose: – Zufallsbefund i.R. einer aus anderen Gründen durchgeführten Untersuchung – klinisch Æ evtl. tastbar – Labor Æ Standardbefunde normal, endokrine Daignostik Æ auch zur Verlaufskontrolle nach Feststellung: wie verhält sich Tumor? bildgebende Æ Sono/CT/MRT (mit KM) des Abdomens Therapie Æ unterschiedl. Auffassungen Æ bei Nachweis von hormoneller Aktivität bzw. solidem Tumor unabhängig von Größe sofortige OP-Indikation!!! – konservativ-beobachtend Æ Tumor mit 3cm kurzfristige Ko (alle 3 Monate inkl. bildgebende) – chirurgisch Æ über 3cm wegen Ca-Verdacht (ca. 20-30% zu verifizieren) Æ Adrenalektomie (konventionell-chirurgisch oder minimal-invasiv) Marlene Weißensteiner Seite 17 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni Ulcus ventriculi und duodeni Krankheitsbild - umschriebener Magen-/Zwölffingerdarmschleimhautdefekt - über Lamina muscularis mucosae hinaus in tiefere Wandschichten reichend - sehr differente Ausprägung - Klassifikation: o akutes (nicht peptisches) Ulkus o chronisches (peptisches) Ulkus o bzw. Ulcus ventriculi/duodeni Formen: - akutes (nicht peptisches) Ulkus o umschriebene SH-Nekrose im Magen oder Zwölffingerdarm o Ursachen chemisch Æ Verätzung, Arzneimittel (Zytostatika, ASS, Steroide, NSAR) toxisch Æ Alkohol, Nikotin Stress Æ Polytrauma, Sepsis, Schock, „große“ OP, ausgedehnte Verbrennung (wegen duodenalem Reflux und starker Magensäure-Sekretion) - chronisches Ulkus o SH-Läsion aufgrund einer Imbalance zwischen schützenden und aggressiven Faktoren o ca. 10% der Bevölkerung betroffen o Erkrankungshäufigkeitsverhältnis Männer/Frauen – 4/1 o Ursachen: - „ohne Säure kein Ulkus“ „ohne Helicobacter pylori kein Ulkus“ Ulcus ventriculi o Geschwürsbildung der MagenSH o Klassifikation nach Johnson: Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni I Æ hochsitzend im Magenkorpus II Æ kombiniertes Geschwür (Ulkus im Magenkorpus mit frischen/alten Veränderungen am Pylorus/Duodenum) - III Æ Ulkus m präpylorischen Bereich Ulcus duodeni o Geschwürsbildung im Duodenum o Altersgipfel zwischen 4.und 6. Lebensjahrzehnt o 80% Männer betroffen Symptome - oft asymptomatisch - Druckgefühl im Epigastrium - Übelkeit/Erbrechen - Brechreiz - Hämatemesis - Maleana Diagnostik - Anamnese Æ Nahrungsunverträglichkeit, Medikamente, Beschwerdetyp (Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen), Beschwerdelokalisation (Oberbauch, Rücken), Beschwerdedauer (Tag/Nacht, Frühjahr/Herbst, Nüchternschmerz), Gewichtsverhalten (Gewichtsverlust), Stuhländerungen (Melaena) - klinische Untersuchung (Druckschmerz im Epigastrium/re Oberbauch), Inspektion (Ernährungszustand), Palpation (Druckschmerz, Resisten, Abwehrspannung) - bildgebende Untersuchung Æ Ösophagus-Magen-Duodenum-Passage - interventionelle Untersuchung Æ Ösophagogastroduodenoskopie - DD: peptisches Ulkus, Reflux-Ösophagitis, Cholecystolithiasis, akute Pankreatitis, MagenCa, Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni Therapie - Konservative/medikamentöse Behandlung o Alkohol- und Nikotinverzicht o Absetzen ulzerogener Medikamente o keine besondere Diät o Histamin-H2-Blocker (6-12 Wochen) Æ alternativ oder ergänzend Sucralfat - H2-Antagonisten-Prophylaxe - Antazida - chirurgische Behandlung o nach erfolgloser konservativer Therapie (länger als 8-12 Wochen) o rezidivierendes Auftreten o unsichere Dignität bzw. Magenausgangsstenose o gemacht wird eine distale 2/3-Resektion des Magens entsprechend BI/BII Antazida - medikamentöse Behandlung der Magenbeschwerden Mittel zur Säurebindung Æ Antazida und Medikamente die Säuresekretion im Magen vermindern Æ H2-Antagonisten - zusätzlich Sucralfat, Bismutsalze, Pirenzepin und Protonenpumpenblocker - Hauptbestandteile heute üblicher Antazida Æ Aluminium-, Magnesium- und Calciumsalze Æ neutralisieren Magensäure - Wichtig für Einnahme ist Æ nicht mit Nahrung, sondern mindestens eine Stunde nach der Mahlzeit Æ Antazida gegenüber anderen Stoffen häufig Adsorptionseigenschaften; auch keine anderen Arzneimittel gleichzeitig nehmen Megalac®/Simagel®/Talcit®/Ancid®/Hydrotalcid®/Talidat® Wirkstoff: - Hydrotalcit Wirkung: Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni - siehe oben Anwendung: - Magen-Darm-Geschwüre - Sodbrennen Kontraindikation: - Überempfindlichkeit - Dickdarmverengung - NFS - Obstipation Nebenwirkung: - Aluminiumeinlagerungen in Knochen und Nervengewebe - Magnesiumüberdosierung Æ Muskelschwäche, ZNS-Störungen bis Koma, breiige Stühle, Verstopfung, Blähung, Durchfall, Völlegefühl, Herzrhythmusstörungen, Atemdepression Wechselwirkung: - Aufnahme z.B. Antibiotika kann geschwächt werden H2-Antagonisten: - hemmen Histamin Æ vermindern histaminvermittelte Produktion der Magensäure - blockieren Rezeptoren (H2-Rezeptoren) - Histamin kann über diese Steuerstellen die Produktion der Salzsäure in den Magenschleimhautzellen nicht mehr fördern - Verminderung der Magensäure Æ Heilung der Geschwüre beschleunigt CimetidinGenerica®/Gastroprotect®/Neutromed®/Neutronorm®/Sodexx®/Cimet ag®/Tagamet®/Zitac® Wirkstoff: - Cimetidin Wirkung: - siehe oben Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni Anwendung: - Ulzera im Magen, Labmagen und Duodenum - Akute Pankreatitis und exokrine Pankreasinsuffizienz - Gastritis - Ösophagitis und gastroösophagealer Reflux - Duodenal-gastrischer Reflux - Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt - Gastrinome und systemische Mastozytose - Prophylaxe allergischer Reaktionen (in Kombination mit einem H1-RezeptorAntagonisten, z.B. Clemastin) Säureblocker - Protonenpumpenblocker/-hemmer - blockieren hundertprozentig die Ausschleusung der Salzsäure in den Magen - Ausschleusungssystem, die Protonenpumpe der Magenschleimhautzelle, wird irreversibel geschädigt Pantoloc® Wirkstoff: - Panteprazol Wirkung: - Protonenpumpenhemmer Æ Hemmung einer Pumpe in den Zellen der Magenschleimhaut Æ befördert normalerweise Wasserstoffionen (H+; Protonen) zur Bildung der Magensäure (HCl, Salzsäure) in den Magen - verminderte Säurekonzentration (=erhöhter pH-Wert) Æ schnellere Abheilung von Schleimhautschäden verschiedener Ursachen - wird rasch absorbiert, ausschließlich in Leber abgebaut, zum Großteil über Harn ausgeschieden Anwendung: - Behandlung milder Refluxkrankheit und damit verbundener Symptome (z.B. Sodbrennen, ‚saures Aufstoßen’, Schluckschmerz) - Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensäure (Refluxösophagitis) als Langzeittherapie und Vorbeugung, Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni - Vorbeugung von Magen-Darm-Geschwüren während einer Behandlung nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) Kontraindikation: - Überempfindlichkeit Nebenwirkung: - Oberbauchschmerzen - Durchfall - Verstopfung - Blähungen - Übelkeit - Kopfschmerz, Schwindel - Verschwommensehen - Allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautausschläge. Wechselwirkung: - Substanzen, deren Resorption pH-abhängig ist (z.B. Ketokonazol, Antimykotikum, Pilzmedikament) - sonst keine relevanten Sonstiges: Paspertin® bzw. Metogastron® Wirkstoff: - Metoclopramid-Hydrochlorid Wirkung: - fördert regelmäßige Entleerung des Magens und Weitertransport des Darminhaltes Æ regt Peristaltik an, bewirkt Verschluss des oberen Sphinkters und Öffnung des Pförtners im Magen - verhindert Übelkeit und Erbrechen Anwendung: - vor dem Essen - Störung der Motorik im oberen Verdauungstrakt - Brechreiz und Erbrechen unterschiedlicher Ursache Kontraindikation: - Überempfindlichkeit Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni - mech. Darmverschluss - Blutungen und Schäden der SH - Epilepsie - extrapyramidale Störungen Nebenwirkungen: - EMP-Symptomatik! Æ med. induzierter Parkinson! - Bewegungsstörungen, Müdigkeit - Kopfschmerzen, Schwindel - Ruhelosigkeit Wechselwirkungen: - Alkohol - Sedativa, Hypnotika, Narkotika, Tranquillizer, trizyklische AD, MAO-Hemmer - Levodopa - Paracetamol - Antibiotika - Opiate Komplikationen - akutes Ulkus, hfg. mit akuter Blutung - akute Blutung: Hämatemesis, Teerstuhl, Volumenmangel, Schock - chronische Blutung: Teerstuhl, Anämie - Perforation: harter Bauch (Peritonitis), Tachykardie, Kreislaufschock - Penetration in umliegende Gewebe: anhaltend, starke Schmerzen - Stenose des Pylorus: langsame Entwicklung von Völlegefühl/Übelkeit/Erbrechen, Gewichtsverlust Pflege - Überwachung von RR, Puls, Atmung, Bewusstsein - Notfallendoskopie - Flachlagerung wenn möglich Marlene Weißensteiner Seite 7 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni - Magensonde legen zur Entlastung bei gestautem Magensaft oder Blutungen - Ggf. medikamentöse Verminderung der Blutversorgung des Magens - Ggf. Transfusion, Plasmaexpander - Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz - Infusionstherapie - Messung des ZVD - Wenn keine Stoppung der Blutung Æ Not-OP - Nikotinverzicht - Oberkörperhochlagerung - Enge Kleidungsstücke vermeiden - Obstipationsprophylaxe - Ruhe und Entspannung - Ernährung: Pflegediagnosen 00002: Mangelernährung, hohes Risiko 00132: Schmerzen, akut 00126: Wissensdefizit 00085: Körperliche Mobilität, beeinträchtigt 00134: Nausea Marlene Weißensteiner Seite 8 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni Fallbeispiel – Ulcus ventriculi Name: Frau R. Alter: 42a Größe: 179cm Gewicht: 59kg BMI: 18,4 Situation: Frau R. ist eine allein erziehende Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern (Anna ist 9 und Claudia 15a). Sie lebt mit ihren Kindern gemeinsam in einer zwei Zimmerwohnung in IBK. Ihre Mutter (64a) kümmert sich gerne nach der Schule um die beiden Mädchen, während Frau R- in der Arbeit ist. Sie ist Journalisitin bei einer Tageszeitung und hatte in der letzten Zeit enormen Arbeitsdruck, da sie alleine ein ganzes Ressort betreuen musste. Sie raucht ca. 30 Zigaretten pro Tag und trinkt ca. 6 Tassen schwarzen Kaffee. Sie wurde nach einer Überweisung durch ihren Hausarzt vor zwei Tagen auf der internistischen Station aufgenommen auf der Sie arbeiten. Es wurde von der behandelnden Ärztin ein Ulcus ventriculi diagnostiziert. Labor: Analyt Resultat Referenzbereich Grafik Glucose 72 70-110 * Harnstoff 25,2 10,0-50,0 * Creatinin 0,80 0,80-1,30 * Protein 6,35 6,30-8,20 * Natrium 141 135-145 * Kalium 3,8 3,4-4,6 * Chlorid 101 98-108 * Magnesium 0,74 0,60-0,95 * Calcium 2,12 2,10-2,70 * GOT 25 10-35 * CRP 1,72 0,00-0,70 Î Thrombozyten 150 100-250 * Marlene Weißensteiner Seite 9 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni Erythrozyten 4,80 4,40-5,90 * Hämoglobin 87 130-177 Í Hämatokrit 0,33 0,40-0,54 Í Leukozyten 11,9 4,0-10,0 Î Eisen 20 40-170 Í Ferritin 453 Bis 600 micro g/l * Transferrium 450 200-310 Î Folsäure 4,8 5,3-14,2 Í Vit. B12 130 179-1162 Í Im Rahmen der Pflegeanamnese, die von Ihnen durchgeführt wurde, berichtet die Patientin über Völlegefühl, v.a. nach der Nahrungsaufnahme. Und über Magenschmerzen. Sie sagt Ihnen: „Seit ca. 2 Wochen bin ich total blass. Außerdem quält mich eine unendliche Müdigkeit. Ich bin kaum mehr in der Lage meinen Kindern das Frühstück und die Jause für die Schule herzurichten.“ Sie weiß zwar, dass ihre Mädchen bei der Oma gut versorgt sind, macht sich aber trotzdem Sorgen. Vitalzeichen: RR: 90/60 P: 104 T: 36,8°C AF: 22 Atemzüge/min medizinische Hauptdiagnosen: blutendes Ulcus ventriculi, Eisenmangelanämie Therapie: Paspertin® gtt 20-20-20-0 Pantoloc® 0-0-1 Neurbion forte® 1-1-1 Folsan® 1-1-1 Marlene Weißensteiner Seite 10 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni Ferro Gradumet 1-1-1 Drei Tage nach Therapiebeginn berichtet die Patientin über schwarzen Stuhlgang, der sehr süßlich riecht. Aufgabenstellung: 1. Stellen Sie kurz die Patientin und ihr soziales Umfeld vor und beschreiben Sie den Zustand der Patientin. Nehmen Sie dabei speziellen Bezug auf ihre aktuellen Probleme. 2. Beurteilen Sie die Patientin, ihre VZ und Laborparameter! 3. Nennen Sie mögliche Risikofaktoren und Symptome des Ulcus ventriculi! 4. Wie sieht die Vor- und Nachbereitung der Patientin für eine Gastroskopie aus? 5. Identifizieren Sie im Fallbeispiel ein primäres Pflegeproblem. Formulieren Sie dazu eine Pflegediagnose, die Sie durch Symptome stützen und die Sie mit einer Ätiologie begründen. Erstellen Sie zu dieser Pflegediagnose eine Pflegeplanung, die Pflegeziele, -maßnahmen, ein Evaluierungs- und evtl. ein Stoppdatum umfassen soll. 6. Welche Ratschläge würden Sie der Patientin bei ihrer Entlassung geben? 7. Nehmen Sie zu Paspertin® und Pantoloc® Stellung (Wirkung, Neben- und Wechselwirkung). Marlene Weißensteiner Seite 11 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Varikositas Varizen, Varikositas (Krampfadern) Krankheitsbild =Krankhafte Veränderung/Erweiterung des oberflächlichen Venensystems - hps. betroffen V. saphena magna - Primäre (ideopathische) Varikositas Æ schleichende Erkrankung, Erweiterung der gesamten V. saphena magna - Sekundäre (postthrombotische) Varikositas Æ postthrombotisches Syndrom (chronisch venöse InsuffizienzÆ Schädigung der Venenklappen, Verdickung der Venenwand, Lumeneinengung) o Dauerschäden tiefen Venensystems wegen venösem Abflusssystem Æ oberflächliche Venen sind Kollateralen o Ursache hps. tiefe Beinvenenthrombose Risikofaktoren: - genetische Disposition, BG-Schwäche - Bewegungsmangel, Adipositas - Bettruhe - Infektiöse Prozesse (Phlebitis) - Chronische Obstipation - Intimareizung durch Medis - Mehrere Schwangerschaften Symptome - geschlängelte Gefäße unter der Haut, gut sichtbar und tastbar - Schweregefühl der Beine - Nächtliche Krämpfe Spätere Symptome - Stauungsödeme - Hautatrophie - Pigmenteinlagerung Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Varikositas - Ulcus cruris - Varizenblutung (Hochlagerung und Kompression) Diagnostik - Phlebographie - Perkussionstest - Inspektion und Palpation - Trendellenburgtest Therapie - Konservative Therapie o Kompressionsstrümpfe o Besser laufen und liegen als stehen und sitzen o Beine hochlagern - Chirurgische Therapie o Varizenstripping (gute Funktion der tiefen Beinvenen Voraussetzung o Krossektomie Æ Durchtrennung aller Venenäste o Verödung bei kleinen Venenerweiterungen o Komplikation Æ Allergie durch paravenöse Injektion, Schädigung der tiefen Beinvenen p.o.-Pflege - Kompressionsverband bis Leiste, 24h (LZB + Schaumstoff Æ Druckverteilung) - Beinhochlage, kein Knick in Leiste wegen Durchblutung - Auf Nachblutungen achten, Kontrolle auf MDS (Motorik, Durchblutung, Sensibilität), Hautfarbe und Temperatur - Mobilisation am OP-Tag mit einer PP - Besser liegen und gehen als sitzen und stehen Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Varikositas Komplikationen - Thrombophlebitis - Blutungen aus der verletzten Varizen - Chronisch venöse Insuffizienz - Thrombose, Embolie Pflegediagnosen 00132 Schmerzen, akut 00004 Infektion, hohes Risiko Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen Venöse Durchblutungsstörungen Krankheitsbild - Phlebothrombose - Tiefe Venenthrombose TVT (Bein-, Beckenthrombose) - Inkompletter oder kompletter Verschluss einer Vene durch einen Thrombus - langsamer, schleichender Beginn/Verlauf Risikofaktoren Æ Virchow- Trias - langsame Blutströmung (Stase) Æ lange Bettruhe, Immobilität, Ältere, SS - Veränderung der Intima Æ z.B. Sklerose, Varizen - Veränderte Blutzusammensetzung Æ z.B.: Medikamente, Blutkrankheiten Symptome - Schwellung durch Stauung, weiß-livide Verfärbung und glänzende warme Haut - Motorische Schwäche, Kältegefühl - Ziehender Schmerz entlang der Vene - Abgeflachter Puls Diagnostik - Duplexsonographie - Phlebographie Therapie - Konservative Behandlung o Hochlagerung o Kompressionsverband o Bettruhe o Stuhlregulation Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen - Chirurgische Behandlung o Thrombektomie Æ mit Katheter in die V. femoralis o Thrombolyse Æ lokale/systemische Thrombolyse Æ Auflösung Thrombus Komplikationen - Lungenembolie - Ulcus cruris - Postthrombotisches Syndrom Pflege - absolute Bettruhe - langsame Mobilisation mit Langzugbandagen - ATS, angepasste Stützstrümpfe - Heparin i.v. - Hochlagern der Beine mit Alkoholumschlag - Antikoagulation bis zu 2 Jahre Krankheitsbild – Embolie - vollständiger/teilweiser Verschluss eines Blutgefäßes durch eingeschwemmtes Material (Embolus) - plötzlicher Beginn - aus tiefen Bein- und Beckenvenen - neben Thrombembolie auch Fett-, Fruchtwasser-, Luft- und Fremdkörperembolie Risikofaktoren - frühere Phlebothrombosen - Übergewicht, Hypercholesterinämie, DM - OP im Hüftbereich - SS und Geburt - Rauchen und orale Kontrazeptiva Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen Symptome - plötzliche Atemnot (Dyspnoe), Tachypnoe, Thoraxschmerz - Zyanose mit Veränderung in Blutgasanalyse - Kreislaufschock - Halsvenenstauung und erhöhter ZVD (cor pulmonale, akutes Reherzversagen) - Husten, Unruhe, Todesangst, Beklemmungsgefühl Diagnostik - EKG, ZVD - THX-Rö - Rechtsherzkatheter - Echo - CT Medikamente - Sedierung (Valium, Gewacalm, Diazepam) - Analgesie (Vendal) - Antikoagulationbolusgabe - Lysetherapie (siehe Lysetherapie) Gewacalm® bzw. Valium® bzw. Psychopax® Wirkstoff: - Diazepam Wirkung: - Benzodiazepin-Derivat - durch Erhöhung der Aktivität der Gamma-Amino-Butter-Säure (GABA) Æ Schlafinduktion und Verminderung neuronaler Erregbarkeit - Wirkung auf Epilepsie, Angst, Gedächtnis und Schlaf Anwendung: - symptomatische Behandlung Angst- und Erregungszustände Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen - Alkoholentzugstherapie Æ bei gleichzeitigem Beruhigungsmittelmissbrauch - Therapie konvulsiver Zustände Æ Status epilepticus, Tetanus Kontraindikation: - Überempfindlichkeit - Myasthenia gravis - schwere respiratorische Insuffizienz - Pat. mit Schlafapnoe - schwere Leberfunktionsstörung - Alk-Intoxikation oder Intox. mit ZNS-dämpfenden Substanzen Nebenwirkung: - Müdigkeit, Muskelschwäche, unerwünscht starke Sedierung - Dyskinesien, Depressionen, Sehstörungen, paradoxe Reaktion - Atemdepression - Enzymanstieg in Leber, Ikterus - Miktionsstörungen - Libido-/Potenzstörungen - „Hang over“ - abruptes Absetzen kann Krampanfälle auslösen - Risikopat. Apnoe- und Herzstillstandgefahr Gewöhnungseffekt: - bei länger dauernder Anwendung und/oder höherer Dosierung Antidot: Flumazenil (Anexate) Vendal® Wirkstoff: - Morphin Wirkung: - ausgeprägte, analgetische Eigenschaften - Standardtherapeutikum zur Behandlung starker und stärkster Schmerzen - schmerzlindernde Wirkung wegen Bindung an körpereigene Opiatrezeptoren Anwendung: - Starke und sehr starke akute und chronische Schmerzen - Tumorschmerzen und postoperative Schmerzen Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen Kontraindikation: - bekannter Arzneimittelabhängigkeit Æ Suchtpotential - Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff - Asthma bronchiale Æ dämpfende Wirkung auf Atemzentrum - Pankreatitis - Stenosen im Bereich des Magen-Darm-Traktes - postoperativen Patienten nach Gallenblasenoperationen - intrakranieller Drucksteigerung, Phäochromozytom - Prostatahypertrophie Æ RH-Bildung - chronischer Colitis ulcerosa Æ Verstärkung Kolonmotilität, toxische Dilatation) - Epilepsie Æ Verschlechterung sowie Provokation von Anfällen möglich - Intoxikationen - Säuglingen Æ verlängerte Morphinclearance bis zum Alter von 6 Monaten - Steinkoliken der Gallen- und Harnwege Æ Gefahr der Einklemmung - ältere Patienten - bei stark eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion - Myxödem und Herzinsuffizienz ist vorsichtig zu dosieren - Kinder unter 1 Jahr: strenge Indikationsstellung Nebenwirkung: - Übelkeit und Erbrechen - Sedierung - Obstipation - Apathie - orthostatischer Kollaps, Hypotonie - Hemmung des Hustenzentrums, Bronchospasmen, Atemdepression - Tonuserhöhung der Gallen- und Pankreasgänge, Abfußbehinderung deren Sekrete - Bradykardie - Pylorospasmus - Singultus, Miosis, Urticaria, Exanthem, Schwitzen, trockenem Mund, zentraler Erregung, Störungen von Libido und Potenz sowie Miktionsbeschwerden Marlene Weißensteiner Seite 5 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen Komplikationen - cor pulmonale - Herztod Therapie und Sofortmaßnahmen - absolute Bettruhe - Sicherung der AtemfunktionÆ O2- Gabe - beengende Kleidung auf, in halbsitzender Position wie „rohes“ Ei ad Intensiv - Pat. nicht alleine lassen, Arzt verständigen - Ruhe und Sicherheit vermitteln - VZ- Kontrolle, Beobachtungen auf Bewusstsein Pflege - VZ- Ko - Bettruhe, Unterstützung bei Körperpflege - Prophylaxen durchführen (Obstipation, Pneumonie) - Flüssigkeitsbilanz und Überwachung der Ausscheidung - Beobachtungen auf Hautfarbe, Bewusstsein, Sauerstofftherapie - Überwachung Lysetherapie Æ Aufklärung über herabgesetzte Blutgerinnung Pflegediagnosen 00132 Schmerzen, akut 00032 Atemvorgang, beeinträchtigt 00030 Gasaustausch, beeinträchtigt 00147 Todesangst Marlene Weißensteiner Seite 6 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Zystitis Zystitis (Blasenentzündung/Harnwegsinfekt – HWI) Krankheitsbild - Zystitis - entzündliche Erkrankung der Blase Æ häufiger bei Frauen, weil kürzere Harnröhre - häufig nosokomial erworben Æ durch z.B. Escherichia coli - kann mit oder ohne Beschwerden ablaufen Arten - Honeymoonzystitis Æ nach Sex sollte Frau pinkeln gehen, um Erreger auszuschwemmen - durch Strahlen- oder Zytostatika kann ebenfalls Zystitis entstehen Æ Strahlen und Chemotherapeutika gehen auch auf Schleimhautzellen (sind schnell teilend) Æ kann somit durch Irritation für Entzündung sorgen Symptome - häufig klagen Pat. über Pollakisurie und Dysurie (Schmerzen bei Miktion) - suprapubische Schmerzen - Fieber Æ jedoch selten Diagnostik, Befunde, Laborparameter (der Niere im Allgemeinen) Harnuntersuchung: - Menge: o normal 1,5-2l/d je Trinkmenge, Abweichungen verschiedene Ursachen Æ Flüssigkeitsbilanz (Einfuhr übersteigt Ausfuhr meist um 500-800ml Æ Abatmung, Schwitzen) Marlene Weißensteiner Seite 1 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Zystitis o Oligurie <500ml/d, z.B. akutes Nierenversagen, Harnabflussbehinderung (Prostatahyperplasie), Exsikkose (zu geringe Trinkmenge, Durchfall, Erbrechen,…) o Anurie <100ml/d, z.B. akutes Nierenversagen, Harnverhalten Æ „Blasenschwitzen“ o Polyurie >3000ml/d, z.B. Hyperglykämie bei DM (weil Zucker hoch ist, d.h. bei Pat. mit DM wo Ausfuhr sehr hoch Æ BZ-Kontrolle!), bestimmte Phase Nierenversagen; Diabetes insipidus durch ADH-Störung (z.B. durch SHT) Æ Ausfuhr bis 500ml/h Æ Einfuhr!!! (darf keine Minusbilanz haben) E über Blutwärmer Æ Pat. kühlt aus! o Nykturie nächtliches Wasserlassen, Leitsymptom der Herzinsuffizienz (weil Niere in Ruhe gut durchblutet Æ mehr Harn) o Pollakisurie häufiger Harndrang, jedoch immer geringe Urinmengen, gesamt über 24h kann normal sein; z.B. HWI bei Frau, bei Männer Prostatahyperplasie; auch SS, Aufregung, Blasentumore - Bestandteile des Harns: o Erythrozyten Æ Mikro-/Makrohämaturie Æ 1ml Blut färbt 1l Harn rot; (Hb positiv bei Frau kann durch Menstruation sein!) o Leukozyten Æ 120sec warten (bei Stix-Kontrolle) Æ Entzündung o Eiweiß Æ in 24h <3g ist normal, bei vermehrt Sport am Tag davor kann Prot. erhöht sein o Glukose Æ DM o Nitrit Æ Abbauprodukt von Colibakterien Æ bei V.a. auf HWI mittels Katheter sterilen Harn (beim Mann genügt Mittelstrahlharn) entnehmen; Nitrit neg. heißt jedoch nicht automatisch kein Infekt Æ Bakterien zerfallen möglicherweise nur nicht in Nitrit! o spezifisches Gewicht Æ Anzahl gelöster Stoffe im Harn; normal 10101025mg/ml (=g/cm³), dazu soll Harn auf Zimmertemperatur abgekühlt sein Æ in Messzylinder Æ Urometer eintauchen bis frei schwimmt Æ spezifisches Gewicht ablesbar Blutuntersuchung: - Harnsäure, Serumeiweiß (durch Nahrung beeinflussbar), Creatinin (durch Sport beeinflussbar) Marlene Weißensteiner Seite 2 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Zystitis - Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium, Phosphat - Creatinin-Clearance Æ Nierenfunktionsprüfung o bei Crea-Anstieg bereits 50% der Niere kaputt o ermittelt Plasmamenge die pro Zeiteinheit von bestimmter Substanz gereinigt wird o 24h-Harn (7.00-7.00) und Blutabnahme am 2. Tag o Harn vermischt Æ Probe für Labor o Laborzuweisung: Gesamtmenge, Größe, Gewicht, Alter des Patienten o Normwert der Crea-Clearance sinkt mit zunehmendem Alter bildgebende Verfahren: - Röntgen - Urogramm Æ KM-Verabreichung + Durchleuchtung in fünfminütigen Abständen; o Vorbereitung: Abführmittel und Darmentblähung, 12h vorher nü! o Nachbereitung: viel trinken (wegen KM) o Lage, Kontur, Durchblutung, Ausscheidungsfähigkeit Niere und ableitende HW o Stenosen, Stauungen, Harnsteine und Tumore - Sono Æ Niere und Retroperitoneum, oft zusätzlich zum Urogramm; davor möglichst nicht pinkeln Æ besser erkennbar durch gefüllte Blase o Anzahl, Form und Größe der Nieren, sowie Binnenstruktur o KEINE Aussage über Funktion - CT Æ Tumordiagnostik, auch vergrößerte Lymphknoten sichtbar - Nierenszinti Æ Echo hat Szinti mittlerweile abgelöst o Nierendurchblutung o radioaktive Isotope i.v. appliziert Æ Anstieg/Abfall der Radioaktivität - Nierenangio Æ Gefäßsystem der Niere dargestellt o Katheter von A. femoralis über Aorta zum Abgang der Nierenarterie o KM Æ verteilt sich in Nierenarterien o arteriosklerotische Veränderungen, Einengungen der Nierenarterien Nierenbiopsie/-punktion - unter Rö-/Sono-Ko in Niere gestochen Æ Gewebeprobe entnommen - Nierenerkrankungen wie Tumore, Entzündungen Marlene Weißensteiner Seite 3 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Zystitis - vor Untersuchung Sono-Ko Æ Überblick über Lage der Niere und umliegende Organe zu erhalten - Vorbereitung: o 6h vor Punktion nichts mehr essen o Blutbefunde: Blutgruppe, PT, PTT, Fibrinogen, Thrombo (Gerinnung, Blutbild) o 3xRR-Messung, letzter RR 30min vor Punktion o Pat. vor Untersuchung noch mal auf Toilette schicken Æ muss nachher liegen o Prämedikation lt. AVO (Sedativum) o Hypertoniker müssen Med. nehmen! o Leitung legen lassen (auch bei Angio) - Nachbereitung: o RR-Ko und Ko Einstichstelle o Pat. 6h auf Rückenliegen lassen + Sandsack Æ Kompression o 24h Bettruhe Æ nicht zur Toilette aufstehen o SPH auf Makrohämaturie kontrollieren Æ leicht rot ist normal o erster SPH abwarten, dann soll Pat. viel trinken Æ Niere durchspülen (außer bei Anurie/Oligurie) o weitere Harnko Æ Blutung frühzeitig erkennen o Pat. darf nach 4h essen o eine Woche nach Pkt. keine körperliche Belastung (Sport, schweres Heben, laufen,…) o Pat. informieren bei Beschwerden (Fieber, Blut im Harn, Schmerzen) melden! Diagnose HWI - Mittelstrahlharn bei Mann, Katheterharn bei Frau - Harnteststreifen o Leukozyturie o manchmal Mikrohämaturie o Nachweis von Nitrit meist positiv Æ Erreger zerfällt in Nitrit o Erregernachweis Æ Harnkulturabnahme Marlene Weißensteiner Seite 4 Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Zystitis Therapie - medikamentös durch Antibiotika und Spasmolytika (wenn i.v. und nicht in Kurzinfusion ACHTUNG AUF RR!) Pflege bei HWI - viel trinken Æ min. 2-3l Æ Keime ausschwemmen - Urogenitaltrakt warmhalten Æ Kleidung, Wärmeflasche - Feuchtigkeit im Bereich des Urogenitaltrakts vermeiden - richtige Körperhygiene nach Reinfektion vermeiden Æ Wischrichtung bei Intimhygiene - bei Harndrang sofort auf Toilette Æ Vermeidung aufsteigender Infektion Pflegediagnosen 00016 Urinausscheidung beeinträchtigt 00132 Schmerzen, akut Marlene Weißensteiner Seite 5