Still und starr ruht der See... - BIOTOP Swimming

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A R B E I T E N IM WINTER
Still und starr
ruht der See...
Unter der Eisdecke geht das Leben im Gartenteich auf Sparflamme weiter.
Damit es im kommenden Frühjahr wieder blüht und gedeiht, quakt und
plätschert sind kaum mehr als regelmäßige Kontrollgänge nötig.
Wurden im Herbst rechtzeitig Vorkehrungen
zur sicheren Überwinterung getroffen, fallen
in der kalten Jahreszeit kaum mehr Arbeiten
am Gartenteich an. Eine schützende Eisdecke
legt sich bei anhaltendem Frost über das Wasser. In der eisfreien Zone (ab 60 cm Tiefe) geht
das Leben auf Sparflamme weiter. Larven von
24 GARTEN
Libellen, Wasserkäfern, Eintags- und Köcherfliegen überwintern auf dem Gewässergrund.
Schnecken und Egel graben sich im Bodensediment ein. Wie auch die Fische benötigen sie
weiterhin Sauerstoff, um überleben zu können. Solange Licht durch die Eisdecke dringt,
bleibt die Photosynthese einiger Wasserpflan-
zenarten aufrecht. Wird die Eisschicht dicker
oder legt sich Schnee darüber, kann die Sauerstoffknappheit für Teichbewohner zum Problem werden. Halme von Sumpfpflanzen (Binse, Schilf, Rohrkolben), die über die Wasseroberfläche ragen, sollte man tunlichst nicht abschneiden: Sie ermöglichen mitunter etwas
Gasaustausch zwischen Wasser und Luft durch
die Eisdecke hindurch. Auch mit einem Oxydator, der noch vor Einbruch des Winters an die
tiefste Stelle des Teiches gebracht wurde, kann
man dem Zufrieren der Eisdecke sorglos entgegen sehen.
Ansonsten bleibt nur die Lösung, einen Teil der
Wasseroberfläche eisfrei zu halten. Hierzu eignet sich ein Eisfreihalter oder eine elektrisch
betriebene Luftpumpe. Letztere muss allerdings laufend gewartet werden, damit sie auch
bei Minusgraden einwandfrei funktioniert.
Ist der Teich einmal zugefroren,
ohne dass rechtzeitig Vorsorge
getroffen wurde, bleibt nichts
anderes übrig, als ein Loch in die
Eisdecke zu schmelzen. Das funktioniert am schonendsten mit
heißem Wasser. Sodann wird so
viel Wasser abgepumpt, dass zwischen Eis und Wasseroberfläche
eine 10 cm dicke isolierende Luftschicht entsteht. Diese verhindert
eine Zeit lang ein erneutes Zufrieren, bei anhaltendem Frost
sollte nachträglich ein Eisfreihalter eingebaut werden.
Vom Aufhacken der Eisschicht ist
eher abzuraten. Durch die Erschütterung werden Fische und
andere Wassertiere aus ihrem
winterlichen
Dämmerzustand
gerissen, in dem ihr Stoffwechsel
auf ein Minimum reduziert ist.
Auch das nachträgliche Einbauen
eines Oxydators im Winter richtet unter den Bewohnern des
Gartenteichs mehr Schaden als
Nutzen an.
Teiche ohne Fischbesatz oder
wasserüberwinternde Amphibien benötigen übrigens kein weitere Aufmerksamkeit. Heimische
Wasserpflanzen sind genügend
winterhart, um auch ein Einfrieren zu überstehen.
Abgesehen von gelegentlichen
Kontrollgängen verlagern sich
die weiteren Arbeiten am Gartenteich ins Haus. Fische, die ins
Überwinterungsaquarium
gebracht worden sind, müssen gepflegt und exotische Wasserpflanzen frostfrei überwintert
werden. Die übrigen Mußestunden an langen Winterabenden
kann man dazu nutzen, Gartenpläne fürs nächste Frühjahr zu
schmieden.
DI Hartmut Schnedl
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