8A Bruchterme I Definitionsmenge eines Bruchterms Alle zulässigen Einsetzungen in einen Bruchterm bilden die Definitionsmenge D. Einsetzungen, für die der Nenner Null wird, gehören nicht zur Definitionsmenge. Beispiele: l x−3 x2 − 1 = x−3 D = 〈{−1; 1} ( x + 1)( x − 1) x−3 l x2 + 1 D= Addition und Subtraktion von Bruchtermen Gleichnamige Bruchterme werden addiert (subtrahiert), indem man ihre Zähler addiert (subtrahiert) und den gemeinsamen Nenner beibehält. Ungleichnamige Bruchterme werden vor dem Addieren oder Subtrahieren gleichnamig gemacht (Hauptnenner!). Einzelschritte: l Die gegebenen Nenner werden so weit wie möglich faktorisiert. (GW 7A, S. 7) l Bestimmung des Hauptnenners HN: In den Faktorzerlegungen der Nenner wird von jedem Faktor die höchste Potenz herausgesucht. Das Produkt dieser höchsten Potenzen ist der Hauptnenner. (GW 5, S. 8) ƒ Bestimmung der Erweiterungsfaktoren EWF: Gesucht sind die Faktoren, die in der Faktorzerlegung jedes einzelnen Nenners gegenüber dem HN fehlen. „ Die Terme werden erweitert und auf einen gemeinsamen Bruchstrich geschrieben. (GW 6, S. 1) … Der Zähler wird so weit wie möglich vereinfacht und evtl. faktorisiert. † Gemeinsame Faktoren von Zähler und Nenner werden gekürzt. T ( x) = Beispiel: x−2 x −1 2 x 2 − 16 x − 2 − 2 − 3x + 6 3 x − 12 6 x 2 − 24 = 3 ⋅ (x + 2) 3 x − 12 = 3 ⋅ x 2 − 4 = 3 ⋅ (x + 2 ) ⋅ (x − 2 ) 6 x 2 − 24 = 6 ⋅ x 2 − 4 = 6 ⋅ (x + 2 ) ⋅ (x − 2 ) l 3x + 6 2 ( ( ) ) ⇒ l EWF: 2 ⋅ ( x − 2) 2 1 l HN: 6(x + 2 )(x − 2 ) „ ( x − 2) ⋅ 2( x − 2) − ( x − 1) ⋅ 2 − (2 x 2 − 16 x − 2) ⋅1… 2( x − 2) 2 − (2 x − 2) − 2 x 2 + 16 x + 2 T ( x) = = 6( x + 2)( x − 2) 6(x + 2 )(x − 2 ) † 2 x 2 − 8 x + 8 − 2 x + 2 − 2 x 2 + 16 x + 2 6(x + 2 ) 1 = = = 6(x + 2 )(x − 2 ) 6(x + 2 )(x − 2 ) x − 2 Aufgaben: 1. Bestimme die Definitionsmenge in G = ! 1 1 a) 2 b) 6x + 12 x + 3x 2. Vereinfache T ( x) = © Fachschaft Mathematik des SKG c) x+2 2 4x + 16x + 16 1 x+2 + 2 so weit wie möglich! 6 x + 12 4 x + 16 x + 16 Seite 1 8A Bruchterme II Multiplikation von Bruchtermen Multiplikationsregel: Bruchterme werden wie gewöhnliche Brüche miteinander multipliziert (GW 6, S. 2), indem man das Produkt der Zähler durch das Produkt der Nenner dividiert. Beachte: Wenn es möglich ist, dann kürze vor dem Ausmultiplizieren (Nenner und Zähler müssen dabei faktorisiert sein)! x+ y z+3 ⋅ 4z x + y Beispiel: Aufgaben: 1. = (x + y ) ⋅ (z + 3) 4 z ⋅ (x + y ) 4 x2 − 1 9 x3 − x ⋅ 3 x2 − x 2 x4 − x3 = z+3 4z (Hinweis: Klammern setzen!!!) = x y y x 2. + ⋅ − = y x x y Division von Bruchtermen Divisionsregel: Durch einen Bruchterm wird dividiert, indem man mit seinem Kehrbruch multipliziert. (GW 6, S. 2) 1 x +1 = : x x −1 Beispiel: 1 x −1 ⋅ = x x +1 x2 − y2 x − y 1. : 5x x+ y Aufgaben: x −1 x (x + 1) = a2 a 2. 1 − 2 : 1 + = b b Sonderfälle: a⋅ Aufgabe: b c (x = 2 a⋅b ;c≠0 c ) − y2 ⋅ 4x + 3y (x − y ) 2 a :c = b = © Fachschaft Mathematik des SKG Aufgabe: a b⋅c ; b, c ≠ 0 4 x2 − 9 y2 : (8 x − 12 y ) = 8x y Seite 2 8A Funktionen; Direkte Proportionalität Funktion Eine eindeutige Zuordnung zwischen Zahlen heißt Funktion. Begriffe: Beispiele: Funktionsvorschrift: xa y Funktionsterm: Funktionsgleichung: Geordnetes Paar: Definitionsmenge D: f (x) y = f (x) ( x y) Menge aller Zahlen, die man für x in die Funktion f einsetzen darf. Menge aller Funktionswerte y Jedes Zahlenpaar, das zur Funktion f gehört, bestimmt einen Punkt im Koordinatensystem. Die Menge aller dieser Punkte wird als Graph Gf bezeichnet. Wertemenge W: Graph Gf : x a x2 +1 x2 +1 y = x2 +1 (2 5) D= W = [1; ∞ [ 5 4 3 2 1 0 -2 -1 0 1 2 Direkte Proportionalität Eine Funktion f : x a y ist genau dann eine direkte Proportionalität, wenn sie eine der folgenden Eigenschaften hat: • ‚ ƒ „ Dem n-fachen von x entspricht das n-fache von y. Alle Wertepaare ( x y ) sind quotientengleich. Alle Punkte des Graphen liegen auf einer Geraden durch den Ursprung. Die Funktionsgleichung hat die Form y = m ⋅ x . Beispiel aus der Physik: Das Hookesche Gesetz Im Gültigkeitsbereich des Gesetzes gilt F = D ⋅ s , wobei D die Federhärte, F die dehnende Kraft und s die Dehnung einer Feder darstellt. Der Quotient aus Kraft F und Dehnung s ist also eine Konstante (‚). Im s-F-Diagramm ergibt sich eine Gerade durch den Ursprung (ƒ). 6 5 s in cm 0 3 6 9 12 15 4 F in N 0 1,2 2,4 3,6 4,8 6,0 3 n.def 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 2 F s in N cm 1 0 0 © Fachschaft Mathematik des SKG 5 10 15 Seite 3 8A Lineare Funktionen Eine Funktion, deren Graph eine Gerade ist, heißt lineare Funktion. Funktionsgleichung: y = m⋅ x +t m: Steigung der Geraden t: y-Abschnitt 5 4 3 m= vertikale Kathete im Steigungsdreieck. horizontale Kathete 2 1 Für m > 0 steigt die Gerade, für m < 0 fällt die Gerade. Je größer |m| ist, desto steiler verläuft die Gerade. 0 -1 Der y-Abschnitt bewirkt eine Verschiebung der Ursprungsgeraden um |t| Einheiten in Richtung der positiven y-Achse für t > 0 bzw. in Richtung der negativen y-Achse für t < 0. Beispiele: 1 2 3 4 5 4 5 -2 -3 4 x∈ x∈ f1 : x a 23 x − 1,5 ; f 2 : x a −1,2 x + 3 0 -1 3 f2 2 f1 1 0 -1 0 1 2 3 -1 -2 -3 Die explizite Gleichung y = m ⋅ x + t kann auf die sogenannte implizite Form ax + by + c = 0 gebracht werden und umgekehrt ( a, b, c ∈ und b ≠ 0 ). Beispiel: y 4y = = ⋅ x + 1,5 3⋅ x + 6 − 3⋅ x + 4 ⋅ y − 6 = 0 3 4 © Fachschaft Mathematik des SKG | ⋅4 | − 3⋅ x − 6 Seite 4 8A Bruchgleichungen Gleichungen heißen Bruchgleichungen, wenn die Gleichungsvariable auch im Nenner vorkommt. Einzelschritte zum Lösen von Bruchgleichungen: • Bestimme den Hauptnenner (GW 8A, S. 1). ‚ Bestimme die Definitionsmenge D der Gleichung (GW 8A, S. 1). ƒ Multipliziere beide Seiten der Gleichung mit dem Hauptnenner (dadurch verliert die Gleichung ihre Bruchform). „ Löse mit Hilfe der üblichen Rechenschritten nach der Gleichungsvariablen auf. … Stelle die Lösungsmenge auf. Überprüfe dabei, ob der berechnete Wert der Gleichungsvariablen in der Definitionsmenge enthalten ist! Beispiel: x + 12 x = ; x x −3 G= • HN: x ⋅ ( x − 3) ‚ D= ƒ (x + 12) ⋅ x ⋅ (x − 3) x = x ⋅ x ⋅ (x − 3) x -3 „ (x + 12) ⋅ (x − 3) = x2 x 2 + 9 x − 36 = x2 9x = 36 x = 4 … Aufgabe: \{0;3} 4∈ D ⇒ L = {4} 2x x−2 x+6 − 2 = 2 x − 2x x + 2x x − 4 2 © Fachschaft Mathematik des SKG G= Seite 5 8A Betragsgleichungen Der absolute Betrag Der absolute Betrag |a| einer Zahl a ist festgelegt durch a, falls a positiv ist a = 0, falls a Null ist − a, falls a negativ ist Beim Lösen von Gleichungen (und Ungleichungen GW 8A, S. 9) mit Beträgen ist somit eine Fallunterscheidung nötig: 1. Fall: Ausdruck in Betragsstrichen größer (oder gleich) Null 2. Fall: Ausdruck in Betragsstrichen kleiner Null Lösen von Gleichungen mit Beträgen Beispiel: (vgl. Erklärungen GW 8A, S. 9) 5 ⋅ 2 x + 5 = 29 + 8 x ; G = 1. Fall: 2x + 5 ≥ 0 x ≥ −2,5 2. Fall: D1 = {x | x ≥ −2,5} 5 ⋅ (2 x + 5) = 10 x + 25 = x = 29 + 8 x 29 + 8 x 2 2x + 5 < 0 x < −2,5 D2 = {x | x < −2,5} 5 ⋅ [−(2 x + 5)] = − 10 x − 25 = x = L1 = {2} 29 + 8 x 29 + 8 x −3 L2 = {−3} L = L1 ∪ L2 = {−3; 2} Aufgabe: Bestimme die Lösung über der Grundmenge G = . 2 x + 3 < 3( x + 4) © Fachschaft Mathematik des SKG Seite 6 8A Produktungleichungen Lösung per Vorzeichenbetrachtung Beispiel: (2 x − 5)(− x − 1,5) ≤ 0 ; G = • Bestimme die Nullstellen der einzelnen Faktoren ‚ Kennzeichne auf dem Zahlenstrahl die Intervalle, in denen die jeweiligen Faktoren positiv (+) bzw. negativ (-) sind. ƒ Bestimme mit Hilfe der Vorzeichenregeln für die Multiplikation (GW 7A, S. 1) die Lösungsmenge. Rechnerische Lösung (2 x − 5) = 0 ⇒ x = 2,5 (− x − 1,5) = 0 ⇒ x = −1,5 (2 x − 5) (−x − 1,5) (2 x − 5)(− x − 1,5) L = {x | x ≤ −1,5 ∨ x ≥ 2,5} Beispiel: (2 x − 5)(− x − 1,5) ≤ 0 ; G = • Führe eine Fallunterscheidung durch 1. Fall: (1. Faktor negativ, zweiter positiv) nach der Regel: 2 x − 5 ≤ 0 ∧ − x − 1,5 ≥ 0 Der Wert eines Produkts mit zwei 2 x ≤ 5 ∧ − x ≥ 1,5 Faktoren ist kleiner Null, wenn die x ≤ 2,5 ∧ x ≤ −1,5 Faktoren verschiedenes Vorzeichen haben. x ≤ −1,5 ⇒ L1 =] − ∞;−1,5] Der Wert dieses Produkts ist größer Null, wenn die Faktoren gleiches 2. Fall: (1. Faktor positiv, zweiter negativ) Vorzeichen haben. 2 x − 5 ≥ 0 ∧ − x − 1,5 ≤ 0 Der Wert dieses Produkts ist gleich 2 x ≥ 5 ∧ − x ≤ 1,5 Null, wenn mindestens einer der x ≥ 2,5 ∧ x ≥ −1,5 Faktoren Null ist. Bestimme die Teillösungsmengen x ≥ 2,5 ⇒ L2 =] 2,5 ; ∞ ] L1 und L2 (GW 7A, S. 5). ‚ Bilde die Gesamtlösungsmenge als L = L1 ∪ L2 =] − ∞;−1,5]∪] 2,5 ; ∞ ] L = L1 ∪ L2 Schreibweisen für die (zusammengesetzte) Lösungsmenge: Intervallschreibweise: L =] − ∞;−1,5]∪] 2,5 ; ∞ ] = \ ] − 1,5 ; 2,5[ Mengenschreibweise: L = {x | x ≤ −1,5 ∨ x ≥ 2,5} = \ {x | −1,5 < x < 2,5} Aufgaben: 1. Bestimme die Lösungsmenge mit beiden Verfahren zur Grundmenge G = . a) ( x + 6)(3 − x) ≥ 0 b) (3 − x)( x − 23 ) ⋅ 3 < 0 2. ( x + 3)(4 x − 3)(5 − x) ≤ 0 (nur durch Vorzeichenbetrachtung!) © Fachschaft Mathematik des SKG Seite 7 8A Bruchungleichungen Lösung per Vorzeichenbetrachtung • Bestimme die Definitionsmenge nach der Regel: X-Werte, für die der Nenner den Wert Null annimmt, können nicht eingesetzt werden. ‚ Verfahre mit Zähler und Nenner wie mit den Faktoren einer Produktungleichung (GW 8A, S. 7). Beispiel: x −2 x +3 ≤0; G = x + 3 = 0 ⇔ x = −3 D = \ {−3} x−2=0 ⇒ x=2 x+3= 0 ⇒ x = −3 ( x − 2) ( x + 3) x −2 x +3 ƒ Bestimme die Lösungsmenge. Nimm dabei die x-Werte heraus, die nicht in der Definitionsmenge enthalten sind. L = {x | −3 < x ≤ 2} (weil x = -3 nicht in D ist!) Rechnerische Lösung Beispiel: 5 4−x ≥ 12 ; G = • Bestimme Hauptnenner (GW 8A, S. 1) Hauptnenner: 2 ⋅ (4 − x) und Definitionsmenge der Definitionsmenge: D = \ {4} Ungleichung. 1. Fall: HN positiv ‚ Multipliziere beide Seiten mit dem Hauptnenner. Unterscheide dabei die 2 ⋅ (4 − x) > 0 ⇔ x < 4 Fälle: 5 ≥ 12 | ⋅ HN 1) Hauptnenner positiv 4− x 2) Hauptnenner negativ | + x − 10 5⋅ 2 ≥ 4 − x Bestimme die Teillösungsmengen L1 x ≥ −6 und L2 (GW 7A, S. 5) unter L1 = {x | −6 ≤ x < 4} Berücksichtigung der jeweiligen Gültigkeitsbereiche! 2. Fall: HN negativ 2 ⋅ (4 − x) < 0 ⇔ ≥ x ≤ 5 4− x x>4 1 2 −6 L2 = {} ƒ Bilde die Gesamtlösungsmenge als L = L1 ∪ L2 L = L1 ∪ L2 = {x | −6 ≤ x < 4} Aufgabe: Bestimme die Lösungsmenge mit beiden Verfahren zur Grundmenge G = . a) 02,−27−xx ≤ 0 b) xx+−22 < 4 c) 3x−−2x ≥ 9−23 x © Fachschaft Mathematik des SKG Seite 8 8A Betragsungleichungen der Form |ax + b| c Beispiel: x − 2 ≥ 1 Graphische Lösung • Zeichne die Funktionen f : x a ax + b und g : x a c x y = |x – 2| 0 2 1 1 2 0 3 1 4 2 ‚ Kennzeichne durch senkrechte Linien die x-Werte der Schnittpunkte der Graphen Gf und Gg (falls es welche gibt!) ƒ Kombiniere folgende Bereiche zur Lösung: ax + b > c ð Gf verläuft über Gg ax + b < c ð Gf verläuft unter Gg L =] − ∞ ;1] ∪ [3 ; ∞[ ax + b = c ð Schnittpunkte Beispiel: x − 2 ≥ 1 Rechnerische Lösung 1. Fall: x − 2 ≥ 0 x≥2 • Unterscheide zwei Fälle: 1. Fall: Betragsinhalt ≥ 0 2. Fall: Betragsinhalt < 0 ‚ Bestimme für jeden Fall eine Definitionsmenge. ƒ Löse die gegebene Ungleichung: ! 1. Fall: Ersetze die Betragsstriche durch Klammern. 2. Fall: Ersetze die Betragsstriche durch Klammern, vor die du ein Minuszeichen setzt. „ Bestimme für jeden Fall die Ergebnismenge. … Bestimme für jeden Fall die Lösungsmenge als Schnitt seiner Definitions- mit seiner Ergebnismenge. † Bestimme die Gesamtlösungsmenge 2. Fall: x − 2 < 0 x<2 D1 = [2 ; ∞ [ D2 = ] − ∞ ; 2 [ ( x − 2) ≥ 1 |+2 x≥3 − (x − 2) ≥ 1 − x + 2 ≥ 1 | −2 − x ≥ −1 | ⋅(−1) x ≤1 E1 = [3 ; ∞ [ E 2 =] − ∞ ;1 ] L1 = [3 ; ∞ [ L2 =] − ∞ ;1] als Vereinigung beider Lösungsmengen. L =] − ∞ ;1 ] ∪ [3 ; ∞ [ Aufgabe: Bestimme mit beiden Verfahren die Lösungsmenge zur Grundmenge G = . a) x − 2 ≤ 1 © Fachschaft Mathematik des SKG b) 2 x − 3 > 2 c) 2 ⋅ ( x − 3) ≤ 4 Seite 9 8A Lineare Gleichungssysteme I Die Verknüpfung von linearen Gleichungen durch „und“ (∧) nennt man ein lineares Gleichungssystem: a1 x + b1 y = c1 ∧ a2 x + b2 y = c2 Meist schreibt man die beiden Gleichungen untereinander, lässt das Zeichen ∧ weg und nummeriert die Gleichungen. Gleichungssysteme dieser Art besitzen entweder genau eine Lösung oder keine Lösung oder unendlich viele Lösungen. Graphisches Lösungsverfahren Beispiel: (I) (II) x + 2 y = 10 5x − 4 y = 8 ⇒ ⇒ y = − 12 x + 5 y = 54 x − 2 L = {(4/3)} Rechnerische Lösungsverfahren Die rechnerischen Lösungsverfahren zielen darauf ab, aus zwei Gleichungen mit je zwei Variablen durch Äquivalenzumformungen zwei Gleichungen mit je einer Variablen zu gewinnen. a) Einsetzverfahren Beispiel: (I) x + 2 y = 10 (II) 5 x − 4 y = 8 (I’) x = 10 − 2 y 5 ⋅ (10 − 2 y ) − 4 y = 8 50 − 14 y = 8 y = 3 x = 10 − 6 x = 4 © Fachschaft Mathematik des SKG (nach x auflösen) (in (II) einsetzen) (in (I’) einsetzen) L = {( 4 / 3)} Eine der beiden Gleichungen wird nach einer Variablen aufgelöst und dieser Lösungsterm wird dann in die andere Gleichung Seite 10 Lineare Gleichungssysteme II 8A b) Additionsverfahren Beispiel 1: (I) x + 2 y = 10 (II) 5 x − 4 y = 8 (I’) 2 x + 4 y = 20 (II) 5 x − 4 y = 8 (I’)+(II) 7 x = 28 x = 4 Um eine Variable zu eliminieren, werden beide Gleichungen addiert (bzw. subtrahiert). Meist müssen dazu vor der Addition die beiden Gleichungen mit je einem geeigneten Faktor multipliziert werden. (in (I) einsetzen) | ⋅2 4 + 2 y = 10 y = 3 L = {(4 / 3)} Beispiel 2: (I) (II) (I’) (II’) 12 x − 25 y = 1 18 x − 35 y = − 1 | ⋅3 | ⋅ (−2) 36 x − 75 y = 3 − 36 x + 70 y = 2 − 5y = 5 y = −1 (I’)+(II’) (in (I) einsetzen) 12 x + 25 = 1 x = −2 L = {( −2 / − 1)} Aufgaben: Löse die folgenden Gleichungssysteme graphisch und rechnerisch! 1) x + 2 y = 11 x−y= 2 2) − 5x + 2 y = 6 2 x + 3y = 9 3) 2 x − 6 y = 21 8x − 3y = 0 4) 3x + 4 y = −8 5 y − 6 x = −26 © Fachschaft Mathematik des SKG Seite 11