Shenay Sali 309392 Terminator Technologie Genetisch modifizierte Pflanzen und Gen-Verschmutzung Als transgene Pflanzen werden Pflanzen bezeichnet, die gentechnisch modifiziert sind. Um eine Resistenz gegenüber Krankheiten und Parasiten zu erreichen, werden entsprechende Gene in das Erbgut dieser Pflanzen eingebracht. Sie können auch aus Mikroorganismen stammen. Langzeitstudien über die Wirkung transgener Pflanzen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt fehlen noch . Trotzdem steigt die Akzeptanz der Gesellschaft für so veränderte Pflanzen, gerade wenn sie für pharmazeutische Ziele verwendet werden. Man kann Pflanzen „konstruieren“, die so „programmiert“ sind, dass sie gezielt Antikörer oder bestimmte Wirkstoffe produzieren können. Einerseits wäre es natürlich toll, wenn das nicht gefährlich wäre, aber andererseits, wie jede neue Erfindung, hat diese auch eine „dunkle“ Seite. Aber welche Probleme könnten die genetisch modifizierten Pflanzen mit sich bringen? Die Gene der genetisch modifizierte Planzen können nicht nur aus anderen Pflanzen stammen, sondern auch aus Bakterien, Viren und sogar aus Tieren. In diesem Fall handelt es sich nicht nur um einen horizontalen Gentransfer unter Spezies einer Art, sondern auch um einen vertikalen Gentransfer unter Spezies verschiedener Arten. Abgesehen davon, sind weitere Gentransfer, nachdem die Pflanze gewachsen ist, nicht auszuschließen. Die Kontaminierung normaler Pflanzen mit genetisch modifizierten kann in folgenden Fällen auftreten: ⇒ Wenn in der Nähe wachsende wilde Pflanzen von den transgenen Pflanen bestäubt werden; ⇒ Wenn die konventionellen Kulturen bestäubt werden; ⇒ Wenn sich dadurch halbwilde, unkrautähnliche oder wilde genetisch modifizierte Pflanzen entwickeln; ⇒ Wenn die Mikroorganismen die genetisch veränderten Planzen fressen und daduch fremde Gene aufnehmen; Das alles klingt eher unwahrscheinlich, aber die Gefahr ist real und sie existiert. Und wenn nur eine von diesen Szenarien wahr werden würde, könnte das zu einer GenVerschmutzung führen. Es ist bewiesen, dass einige Pflanzen wie Ölraps z.B die Fächigkeit besitzen sich spontan mit Pflanzen anderer Art wie Wildrettich, Wildrübe, Wildkohl und Weißsenf zu kreuzen. Die Zahl der so entstandenen Hybridpflanzen ist natürlich gering, aber die Wahrscheinlichkeit von einer Kreuzung zwischen transgenem Ölraps und den verwandten Pflanzen ist viel höher. Das schlimmste daran ist, dass im Vergleich zu den anderen Verschmutzungsarten wie z.B chemische oder sogar radioaktive, wächst die genetische Verschmutzung mit der Zeit. „Ein sich multiplizierender Alptraum“ nennen sie die Aktivisten von der Umweltschutztorganisation Greenpeace und versuchen durch ihre Kampagnen die BäuerInnen aus verschiedenen Ländern darauf aufmerksam zu machen. Als Antwort darauf, entwickelten die großen Saatgutkonzerne eine Technologie, mit deren Hilfe die Ernte der gentechnisch veränderten Pflanzen steril gemacht wird. Die Kritiker nannten sie „Terminator Technologie“. Mit dieser Technologie wollen Firmen wie Syngenta, Aventis, Monsanto/Pharmacia & Upjohn, BASF, Bayer usw. sicher stellen, dass ihr Saatgut nicht für Nachbau verwendet wird, und 1 Shenay Sali 309392 dass sie jedes Jahr Gewinn haben werden. Zurzeit ist diese Technologie noch nicht erlaubt, und 80 % der BäuerInnen auf der Welt gewinnen ihr Saatgut aus eigener Ernte. Die Terminator-Technologie wurde von der Firma Delta & Pine Land in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Regierung entwickelt und patentiert. Diese Art Techniken zur Saatgutsterilisierung werden auch Genetic Use Restriction Technologies (GURTs) oder Technology Protection System (TPS) genannt. Sie könnten auch Abhängigkeitstechnologien genannt werden. Derjenige, der einmal gentechnisch veränderte Samen verwendet hat, muss sie dann jedes Jahr neu kaufen. Das Saatgut von eigener Ernte kann man nicht mehr benutzen. Das Erbgut dieser Pfanzen kann so modifiziert sein, dass nur mit Hilfe bestimmter Chemikalien wichtige Eigenschaften ein- und ausgeschaltet werden können. Es gibt sogar Pflanzen, deren natürliches Immunsystem absichtlich geschwächt wurde und das nur durch Chemikalien wieder aktiviert werden kann. Die obengenannten Chemikalien werden natürlich von derselben Firma angeboten, die auch das Saatgut verkauft. Die Folgen von einer Vermarktung des TerminatorSaatguts wird für die Entwicklungsländer fatal sein. Sie müssen alles Importieren und werden von den Industrieländer abhängig sein. Wie die Terminatortechnologie funktioniert erläutert in seinem Artikel für die Mitgliederzeitschrift Umweltnachrichten des Umweltinstituts München Andreas Bauer. Laut der Erklärung gibt es viele Möglichkeiten, wie Terminator-Technologie aufgebaut sein könnte, aber im Grunde genohmen gibt es zwei Systemen, die als Terminator I und Terminator II bezeichnet werden. Bei diesen Systemen muss die Keimfäigkeit entweder chemisch wiederhergestellt werden oder die sog. „Selbstmordgene“ werden durch einen chemischen Stoff ausgelöst. Das erste System, Terminator I, hat folgende Bestandteile: Zentrale Bedeutung hat ein Gen, dessen Expression toxisch für die Pflanzenzelle ist (a). Dabei handelt es sich z.B. um das Zellgift Barnase. Die Expression dieses Gens wird durch einen Schalter, einen so genannten Promotor reguliert, der erst spät in der Embryonalentwicklung aktiv ist („late embryogenesis abundant“ = LEA-Promotor). Das Suizid-Gen wird erst dann aktiviert, wenn das Gen LEA aktiv ist, d.h. während das Korn ausreift. Das Korn wird normal ausgebildet (zumindest theoretisch), während der Embryo im Korn getötet wird. Der Promotor und das Toxin-Gen werden durch eine Blockersequenz unterbrochen. Die drei Genkonstrukte des Terminator-Patents von Delta & Pine Land 2 Shenay Sali 309392 2. Zweiter Bestandteil des Terminators ist ein Gen, das für eine Rekombinase kodiert (b). Diese hat die Funktion, die Blockersequenz herauszuschneiden. Das Rekombinase-Gen ist mit einem Promotor (Schalter) verknüpft. 3. Das dritte Gen im Terminator-Patent von Delta & Pine Land und der USDA ist ein Gen, das für einen so genannten Repressor kodiert (c). Die Bindung dieses Repressors an den Promotor des Rekombinase-Gens wird durch einen Induktor, meist eine Chemikalie, z.B. das Antibiotikum Tetracyclin, aufgehoben.“ Beim „Terminator II“ dagegen ist die Pflanze fortpflanzungsfähig, nur wenn sie mit einer bestimmten Chemikalie behandelt wurde, z.B mit Antibiotikum Tetracyclin. Ablauf der Kettenreaktion, die zur Sterilisierung des Saatguts führt. Grafiken: Dr. Ricarda Steinbrecher, Econexus Erst nach der Behandlung der Samen mit dem Antibiotikum können sie ihre Keimfähigkeit erlangen, während beim Terminator I das Selbstmord-Gen durch Chemikalien aktiviert wird. Die massive Kritik hat, am Ende der 90er Jahre, die großen Konzerne gezwungen, ihre Strategie zu wechseln. Sie sagten, dass sie auf V-GURT’s verzichten werden, aber kurz danach haben sie bekannt gegeben, dass sie das Forschen in diesem Gebiet nie durchgesetzt haben und dass sie die sog. T-GURT’s entwickelt haben. Sie versuchen sie als „Grüne“ Terminator-Technologie (sichere und umweltfreundliche) durchzusetzen. Bei den obengenannten V-GURT’s (Terminator I) wird der Keimling während der Ausreifng des Samenkorns abgetötet wird. Embryo in einem Maiskorn (Maiskeimling) www.brynmawr.edu) (Quelle: Bei den T-GURT’s (Trait-GURT’s oder noch Terminator II) dagegen, werden einzelne Eigenschaften der gentechnisch veränderten Pflanze durch den Einsatz von regulierenden Chemikalien an- oder ausgeschaltet. Man unterscheidet zwischen positiven qualitätssteigernden T-GURT’s (Positive-Trait-GURT’s), bei denen der 3 Shenay Sali 309392 Bauer selbst entscheiden kann, welche Eigenschaften er einschalten möchte, und negativen T-GURT’s (Negative-Trait-GURT’s), bei denen wesentliche Prozesse in Pflanzen behindert werden, solange eine bestimmte Chemikalie nicht verwendet wird. Diese Art Technologien führen zur totalen Abhängigkeit der Nahrungskette von der Verwendung der Chemikalien. Eine eventuelle Vermarktung der Terminatortechnologie würde nicht nur der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft schaden, und zu ökonomischen und sozialen Problemen führen, sie könnte auch gesundheitliche Konsequenzen haben. Die „Terminator“ Pflanzen könnten die Fähigkeit entwickeln neue gesundheitsschädliche Enzyme zu produzieren. Außerdem wurde durch Tierversuche bewiesen, dass einige Bestandteile der Terminatorsysteme (Terminator I und II) zur Sterilität bei Mäusern führen (das Enzym Rekombinase). Man verwendet auch ein Toxin – das Zellgift Barnase, das schädlich für die RNA in allen lebenden Zellen ist. Diese neue Technologie könnte auch positive Seiten haben, aber dafür müsste sie weiter entwickelt und verbessert werden. Man sollte auch langzeitige Studien durchführen, um mögliche unerwünschte Probleme auszuschließen. Und trotz der Bemühungen der Konzerne und ihrer Appelle an Aufhebung des Moratoriums, laut der Entscheidung der CBD (Vertragsstaaten der Konvention über biologische Vielfalt von 31.3.2006 ), bleibt es noch bis Herbst 2008 erhalten, wenn in Bonn die neunte Biodiversitätskonferenz (COP9) stattfindet Quellen: Bauer, Andreas. Mitgliederzeitschrift Umweltnachrichten des Umweltinstituts München, Heft 102, Dezember 2005 http://www.greenpeace-magazin.de/magazin/reportage.php?repid=550 http://www.banterminator.org/ http://webplaza.pt.lu/public/greenpea/kampagnen/gentechnik/genverschmutzung.htm http://www.umweltinstitut.org/frameset.htm http://www.freie-saat.de/ http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen//id=660374/nid=660374/did=1644816/1to0x84/index.html http://www.keinpatent.de/terminator_de.html http://www.forumue.de/58.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=205&tx_ttnews%5BbackPid%5D=14& cHash=8e2d9b53d9 http://www.biopiraterie.de/index.php?id=349 4