Protokoll der Sitzung des Inklusionsbeirates Wandsbek vom 06. Juni 2017 im Bezirksamt Wandsbek, Schloßstr. 60, Raum 282, 22041 Hamburg Teilnehmer (siehe auch Original der Anwesenheitsliste) TOP Thema Wer Beginn 1 Regularien Hr. Lührs 17:00 2 Protokoll 21.3.2017 Hr. Lührs 17:10 3 Sitzungsorganisation Hr. Lührs 17:15 4 Kundenzentrum Walddörfer Hr. Ritzenhoff 17:20 5 Barrierefreiheit Bezirksämter mit Barrierefrei Leben und capito Hamburg Fr. Eckhorst / Fr. Reimers (capito)/Alle 18:10 6 Bundesbehindertenkongress Fr .Ellendt 18:55 7 Sonstiges Alle 18:55 8 Ende der Sitzung Alle 19:00 1 Regularien Hr. Lührs 17:00 2 Herr Lührs eröffnet die Sitzung und stellt fest, dass 10 stimmberechtigte, 3 nicht stimmberechtigte Mitglieder und 5 Gäste anwesend sind. Protokoll 21.03.2017 Hr. Lührs 17:10 3 Das Protokoll vom 21.03.17 wurde genehmigt. Fr. Reindl verfasste wieder ein Protokoll in Leichter Sprache. Sitzungsorganisation Hr. Lührs 17:15 4 Es folgte eine kurze Vorstellungsrunde aller Anwesenden. Hr. Zabel vom Senator-Neumann-Heim wird von Hr. Ritzenhoff als neues Beiratsmitglied begrüßt. Er kommt anstelle von Fr. Reimers, die aus dem Inklusionsbeirat ausgeschieden ist. Kundenzentrum Walddörfer Hr. Ritzenhoff 17:20 Zur Erinnerung: auf der letzten Sitzung des Inklusionsbeirats wurde der Brief zur geplanten Schließung des Kundenzentrums Walddörfer bzw. zur Nichtverlängerung des Mietvertrages über den 18. Januar 2018 hinaus (Frist: 17.06.17), vorgelesen. Der Brief wurde vom Behindertenforum Walddörfern geschrieben. Weil die Antwort von Hr. Ritzenhoff als nicht befriedigend gesehen wurde, wurde das Anliegen in den Inklusionsbeirat eingetragen. Daraufhin beschloss dieser, eine eigene, gemeinsame Stellungnahme zu formulieren (s. Protokoll vom 21.03.17). Hr. Lührs hatte diese an die Inklusionsbeiratsmitglieder versandt mit der Bitte um Zustimmung. Es kamen mehrere zustimmende Rückmeldungen zusammen. Hr. Ritzenhoff versucht, die aktuelle Situation der Kundenzentren zu schildern. Ausgangspunkt ist das Bürgerbegehren von 2013, wo beschlossen wurde, das Kundenzentrum Walddörfer bis zum Auslaufen des Mietvertrages am 18.01.18 beizubehalten. Die Rahmenbedingungen waren andere als sie es heute sind. Es gibt Schwierigkeiten in der Abarbeitung der Besucheraufkommen in den Kundenzentren. Es gibt seitens der Bürgerschaft die Vorgabe, dass die Kunden die Online-Terminvergabe (Termin innerhalb von 10 Werktagen) wahrnehmen können, aber gleichzeitig soll auch jeder Kunde, der im Kundenzentrum erscheint, bedient werden. Zudem wurde beschlossen, dass jedes Kundenzentrum täglich von 07.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet hat. Eines der Kundenzentren soll am Samstagvormittag geöffnet sein. Dies bedeutet mehr Bedarf an Personal und Schichtdiensten. Es muss gewährleistet sein, dass eine Personaleinheit je Kundenzentrum ausreichend besetzt ist, d.h. Personalausfälle dürfen nicht dazu führen, dass ein Kundenbereich mit nur einer Person besetzt ist. Das Kundenzentrum Walddöfer wird nicht zwingend von den Bewohnern der Stadtteile Volksdorf Bergstedt, LehmsahlMellingstedt, Duvenstedt aufgesucht. Das Kundenzentrum Walddörfer hatte im Jahr 2015 5.100 Kundenvorfälle. Von diesen 5.100 wohnten 1.100 Menschen nicht in den Walddörfern. Über 10.000 Walddörfer suchten andere Kundenzentren auf, z.B. 4.000 das Bezirksamt Wandsbek. Eine ausreichend besetzte Personaleinheit für ein geringes Besucheraufkommen sei nicht ohne Mehrbelastung des Bürgers finanzierbar. Hr. Wilcke betont, dass es bei der Bitte um den Erhalt des Kundenzentrums Walddörfer vor allem darum geht, den Bürgern mit Behinderung ein bereits barrierefrei gestaltetes Dienstleistungszentrum weiterhin anbieten zu können. Eine größere Entfernung von einem Kundenzentrum hat Einfluss auf Dienstplanungen in Einrichtungen, da mehr Zeit für die Assistenz für das Besuchen der Kundenzentren benötigt wird, die dann an anderer Stelle in Einrichtungen fehlen würde. Nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch alte Menschen in Volksdorf und Familien mit Kindern müssten unter Umständen weitere Wege in Kauf nehmen. Die Möglichkeit von mobilen Dienstleistungsstellen oder eines Fahrservices bei Härtefällen sollte diskutiert werden. Für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gibt es spezielle gesetzliche Regelungen, die Anmeldung beim Kundenzentrum erfolgt über eine Liste. Auf Nachfrage stellt Hr. Ritzenhoff klar, dass er in seiner Funktion als Bezirksamtsleiter über die alleinige Entscheidungsbefugnis über eine mögliche Schließung des Kundenzentrums verfügt. Der Bezirks-Ausschuss hat in dieser Angelegenheit nur Anhörungsrecht, aber kein Beschlussrecht. Hr. Ritzenhoff versteht die Gründe des Inklusionsbeirates zur Nichtschließung des Kundenzentrums Walddörfer, muss jedoch haushaltsrechtliche Erwägungen bei der Beschlussfassung in Betracht ziehen. Sobald ein endgültiger Beschluss feststeht, wird zunächst die Volksinitiative Volksdorf benachrichtigt. 5 Barrierefreiheit Bezirksamt Wandsbek Hr. Ritzenhoff berichtet kurz von geplanten Umbaumaßnahmen im Bezirksamt Wandsbek (unabhängig von den Maßnahmen zu mehr Barrierefreiheit): • neue Aufrufanlage • Schallschutz • Lüftung • Der Tresen im Eingangsbereich soll ständig besetzt gehalten werden 18:10 Hr. Ritzenhoff Begehung der Kundenzentren Der/die angesprochene Mitarbeiter/in vom Verein „Barrierefrei Leben“ ist nicht erschienen. Fr. Eckhorst von capito Hamburg stellt zunächst kurz die Herkunft und den Aufgabenbereich von capito vor. Beim Barrierefreiheitscheck bei einem Gebäude, Platz oder Wegesystem stützt sich capito auf eine eigene Datenbank, in der folgende Kriterien festgelegt sind: • Art des zu berücksichtigen Gebäudes bzw. dessen Bereich • DIN-Normen für barrierefreies Bauen • Mindestkriterien für barrierefreies Bauen z.B. für behindertengerechte Parkplätze • Barrierefreiheitsanforderungen verschiedener Zielgruppen (auch Menschen z.B. mit Lerneinschränkungen werden in dem Kriterienkatalog berücksichtigt) • Meinungen / Erfahrungen von Interessenvertretungen Die Begehung eines Gebäudes / Bereiches erfolgt unter Berücksichtigung verschiedenster Kriterien und grundsätzlich mit „Testpersonen“ wie z.B. Rollstuhlfahrern. Teilweise werden Architekten hinzugezogen. Nach einer Begehung werden die ermittelten Daten in die genannte Datenbank eingegeben und daraus ein Ergebnisprotokoll angefertigt. Für Hr. Kappe wäre eine Darstellung des ungefähren Fr. Eckhorst/ Fr. Reimers (capito Hamburg) Kostenrahmens für eine Begehung eines Kundenzentrums wichtig. Wie schon im letzten Protokoll erwähnt, bittet der Ausschuss Soziales und Bildung den Inklusionsbeirat um die Prüfung einer Finanzierung von Begehungen der gelisteten Kundenzentren mit den Geldern aus dem Inklusionsfond. Fr. Kroh von der Bezirksverwaltung, Fachamt Interner Service, berichtet, dass dem Vorschlag der Verwaltung alle größeren Dienstgebäude mit entsprechendem Kundenaufkommen mit Hilfe von Barrierefrei Leben e.V. zu begehen, analog dem Objekt Schloßstr. 60, nicht gefolgt wurde seitens ASB. Vielmehr wurde ein Vergabeverfahren für diese Begutachtung vorgeschlagen. Auch eine Kostenübernahme für die Begutachtung aus dem Inklusionsfond wurde abgelehnt. Die Verwaltung hält ein Vergabeverfahren für Gutachten in Anbetracht der geschätzten Gesamtkosten in Höhe von 6.370 € für 7 Gebäude für nicht notwendig. Die Verwaltung schlägt vor die Gebäude anlassbezogen bei geplanten Umbaumaßnahmen in kundenintensiven Bereichen begehen zu lassen. Problematisch ist für die Umsetzung der zu erwägenden Maßnahmen weiterhin die Tatsache, dass die Gebäude angemietete Objekte sind und einige Baumaßnahmen seitens der Eigentümer genehmigungspflichtig sind bzw. im Zuständigkeitsbereich des Eigentümers liegen. Der Inklusionsbeirat betont nochmals, dass der Inklusionsfond nicht für die Finanzierung von baulichen Maßnahmen vorgehalten werden kann, da der Kostenrahmen hierfür zu groß ist. Hr. Lührs schlägt vor, bei der Beratung des Ausschusses für Soziales und Bildung der Bezirksversammlung projektbezogen vorzugehen. Die gelisteten Kundenzentren sollten nicht pauschal begangen werden, sondern schrittweise abgearbeitet werden. Es stellt sich die Frage nach der Priorisierung der gelisteten Kundenzentren. Eine eigene Priorisierung der zu begehenden Kundenzentren vorzunehmen, ist wiederum aufgrund fehlender empirischer Daten und Erfahrungen schwierig. Als zweites geht es um die Erarbeitung von Prioritäten der Kriterien für eine Barrierefreiheit innerhalb der Kundenzentren. Der Inklusionsbeirat beschließt: • Barrierefreiheit im Bezirksamt Wandsbek gezielt angehen, (die Ergebnisse der stattgefundenen Begehung und die daraus abzuleitenden Maßnahmen sind bekannt, einige Maßnahmen wurden auch umgesetzt, aber weitere sind noch offen) • Vertagt werden sollen: 1. Die Diskussion um die Beschlussvorlage (Drucksachenvorlage 20-4068 vom 06.03.17 „Begehungen zur Barrierefreiheit der großen Dienstgebäude durch den Verein Barrierefrei Leben e.V.“). 2. Erarbeitung der Kriterien für die Priorisierung der Kundenzentren. 6 Bundesbehindertenkongress in Berlin Fr. Ellendt 18:55 Hr. Leontjev 18:55 Dieser Tagesordnungspunkt wurde aus Zeitgründen vertagt. 7 Sonstiges Der Ausschuss für Soziales und Bildung beschloss auf der letzten Sitzung am 29. Mai 2017 einstimmig, dass das Budget für die Teilnahme von hörgeschädigten oder gehörlosen Menschen an Ausschuss-, Bezirksversammlungssitzungen oder weiteren Veranstaltungen des Bezirksamtes Wandsbek für die 2. Hälfte des Haushaltsjahres um weitere 5.000 Euro aufgestockt wird. Der zuerst hierfür vorgesehene Anteil in Höhe von 5000,- ist bereits in der ersten Hälfte für 2017 ausgeschöpft worden. Der Inklusionsbeirat wird darum gebeten, dieser Beschlusssache zuzustimmen. Es gab 6 Ja-Stimmen. Keine Gegenstimmen und keine Enthaltung. 8 Ende der Sitzung 19:00 Die Sitzung wurde um 19.00 Uhr von Herrn Lührs beendet. Die nächste Sitzung findet am 21.09.17 im Grundsicherungsamt Wandsbek statt. Adresse: Wandsbeker Allee 73, EG, Raum 8. Für Rollstuhlfahrer ist der Tagungsraum über den Fahrstuhl im Keller erreichbar (Zugang links vom Eingang). ............................................................... Christian Lührs 1. Vorsitzender ............................................................... Frauke Braeschke Protokollführerin