81273 Deutsche Diabetes-Hilfe Menschen mit Diabetes aktuell Ausgabe 5/Oktober 2015 Was man beachten sollte: Mit Diabetes und Schwerbehinderung im Berufsleben Alltagsbewältigung mit Typ-1-Diabetes Diabetesmanagement trifft auf Ernährungswandel 100% Leben Ihre Werte. Unsere Technik. NEU Ihre Werte. Unsere Technik. Für jeden Patienten das passende CONTOUR® NEXT Messsystem. Wenn Sie Fragen zu CONTOUR® NEXT Messsystemen haben, steht Ihnen der Bayer Diabetes Service gerne zur Verfügung. Telefon: 0800 / 50 88 822 (kostenfrei) oder auf www.diabetes.bayer.de Editorial Bleiben auch Sie mit am Ball! Chefredakteurin Ursula Breitbach … und sagen Sie es anderen weiter! Denn je mehr von Diabetes betroffene Menschen am Ball sind, d. h., je mehr Betroffene sich als Mitglieder in DDH-M organisieren, umso stärker kann die Selbsthilfe sich gegenüber politischen Entscheidungsträgern positionieren und für die Belange der Menschen mit Diabetes eintreten. Und dazu kann auch jedes einzelne Mitglied beitragen. Übermitteln auch Sie diese Botschaft weiter an Ihre Freunde und Nachbarn, Familienmitglieder und Kollegen. Und Einsatz ist auf jeder Ebene von Bedeutung. Gerade regional kann viel bewirkt werden, um politische Aufmerksamkeit und damit Gehör zu erlangen. Lesen Sie mehr dazu auf den Regionalseiten. Ebenfalls „am Ball“ war auch das DiabetesInfo-Mobil im Rahmen des von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und dem DDH-M Landesverband NRW durchgeführten Projektes „Diabetesberatung auf Rädern“, als der Bundesgesundheitsminister zum Tag der offenen Tür in sein Ministerium einlud. Berlin war diese Reise wert: viele gut gelaunte Menschen, über 200 Testpersonen, hoher Beratungsbedarf. Ein eingespieltes Projektteam freute sich zudem über ambitionierte Gespräche und Fotos mit den Vertreter/innen aus dem Staatssekretariat des BMG. Einen Eindruck über diese Veranstaltung vermittelt unsere Bildergalerie. ment trifft auf Ernährungswandel“ in unserem Titelthema darüber auf, dass dies kein Hexenwerk, sondern eine gut lösbare Aufgabe ist. Unsere Schulungsserie widmet sich in dieser Ausgabe der Typ-2-Schulung ohne Insulin. In unserem Beitrag über Soziales geht es um Diabetes und Schwerbehinderung im Berufsleben. Aktuelle Infos zum Marktstopp des Insulins degludec (Tresiba) finden Sie ebenfalls in diesem Heft. Weiter geht es auch mit dem 2. Teil des Reiseberichts durch das Amazonasgebiet. Wilma Busse berichtet von der Begegnung mit Einheimischen, dem Dschungel, der Tierwelt und einer Notfallübung im Regenwald. Frisch nach der Getreideernte nimmt Huberta Eder in ihren Rezepten nicht nur die Getreidesorten „auf’s Korn“ und lehrt uns, künftig bei der Mehlauswahl genauer hinzuschauen, sondern offeriert uns auch verlockende Leckereien dazu. Jetzt sind Sie am Ball! Viel Spaß bei der Lektüre! Ihre Chefredakteurin Ursula Breitbach Unter dem Motto „Diabetes gemeinsam managen“ wird am 8. November 2015 im Congress Center Düsseldorf (CCD) der Weltdiabetestag begangen. Mehr über die Themen, neue Aktionen und das „prominente“ Rahmenprogramm finden Sie in unserer Ankündigung auf Seite 10. Nutzen Sie diese Gelegenheit und holen Sie sich Anregungen für Ihren alltäglichen Umgang mit Ihrem Diabetes. Was die Ernährung betrifft, haben sich die Alltagsgewohnheiten im Laufe der Zeit stark verändert. Beruf, Hobbys, Lebensalltag nehmen Einfluss auf die Art, wie und wann wir Menschen uns ernähren. Darauf müssen sich auch Typ1-Diabetiker einstellen. Prof. Dr. med. Andreas Fritsche vom Universitätsklinikum Tübingen klärt in seinem Beitrag „Diabetesmanageddh-maktuell 5/2015 3 Inhalt Aktuelles Unverständnis bei Patienten und Ärzten 6 Veranstaltungen Tag der offenen Tür im Bundesgesundheitsministerium 7 Titelthema Seite 10 Diabetesmanagement trifft auf Ernährungswandel 12 Soziales Mit Diabetes und Schwerbehinderung im Berufsleben Schulung ! Diabetes-Schulung Seite 22 16 Teil 6: Neue praxisorientierte Schulungsprogramme für Typ-2-Diabetiker 20 Industrie Neues Blutzuckermesssystem erklärt Messwerte 38 DDH-M Seite 12 Weltdiabetestag: Diabetes gemeinsam managen 10 DDH-M Blitzlichter: Wir sind Selbsthilfe: selbstständig, unabhängig, kompetent 28 Reisebericht Abenteuer Amazonas Teil 2 24 Aus den Verbänden Bremen: Neues Land – neues Leben – und dann noch Diabetes 29 Mitteldeutschland: Warum Mitgliedschaft wichtig ist 32 Nordrhein-Westfalen: Mitgliedschaft ist einfach sinnvoll 34 Rheinland-Pfalz: Erstes Treffen in den neuen Gruppenräumen 37 Hinterm Horizont ... Grüße aus dem Haifischbecken 39 Rezepte Seite 40 4 Gerichte mit Getreide 40 ddh-maktuell 5/2015 ANZEIGE Meld dich für die s MiniMed® New an auf w w w.minimed de h. ichbinic Me lan ie Sc hip fer – Stec kbrie f Wohnort: Bad Mergentheim Beruf: wissenschaftliche Mitarbeiterin en Hobbys: Triathlon, Hund Minka, Reis Lieblingsgetränk: guter Kaffee, Man Schorle, Smoothies & Cock tails go- n Diabetes: seit 1996 Typ-1-Diabetikeri Therapieform: MiniMed® 640G System mit SmartGuard® Technologie und CGM „Okay, die managt das für mich – rechtzeitig!“ Interview mit Melanie Schipfer, Triathletin, Typ-1-Diabetikerin – während eines Film-Drehs an der Ostsee über ihren Sport kam die MiniMed 640G bei ihr zum Einsatz. Was hattest du von der neuen Pumpe gehört, bevor du sie das erste Mal in den Händen hieltest? Die MiniMed 640G ist wasserdicht. Das finde ich echt bombastisch. Wie hast du dich in das System der neuen Pumpe einfinden können? Ich fand es super einfach. Das läuft alles ziemlich intuitiv ab. Ich war neugierig – wo finde ich was? Man muss natürlich schauen, wie das Menu bedient wird. Aber dann ist alles selbst-erklärend. Der Umgang mit der neuen Pumpe ist wie der Umstieg von einem alten Handy auf ein Smartphone. Gibt es viele Sachen, die neu waren für dich? Was gefällt dir gut? Sie ist wasserdicht, ich muss sie im Wasser beim Triathlon nicht mehr ablegen. So kann ich voll entspannen und mich ganz auf meinen Sport konzentrieren. Das kann ich auch gar nicht oft genug wiederholen. Und diese SmartGuard® Funktion. Die kam gestern – an meinem ersten Tag mit der neuen Pumpe – auch direkt zum Einsatz. Die Technik hat bei meinem Zuckerabfall von alleine abgeschaltet. Für mich bedeutet die Funktion, dass ich Kontrolle abgeben kann. Ich kann einfach der Pumpe vertrauen und sagen „Okay, die managt das für mich rechtzeitig“. Ich bin auch schon gespannt, wie es morgen läuft beim Marathon. Ich freu´ mich drauf. So ein alter Automatismus wie früher, in den Neoprenanzug rein und Pumpe ab – dass es den jetzt nicht mehr gibt, das Gefühl ist echt toll. Ich kann die Pumpe jetzt einfach dran lassen, und auch mal eben korrigieren, das ist richtig cool! Wann hat der SmartGuard® denn gestern bei dir eingesetzt? War das beim FilmDreh? Es war direkt beim Radfahren, also beim ersten Akt. Durch das ständige Hin- und Herfahren bin ich runter an die Hypogrenze, SmartGuard® hat sich eingeschalten und die Hypo vermieden. Das war echt spannend zu sehen. Und ich musste nicht wirklich was selbst machen, die Technik hat das alleine gemanagt. Wenn es hektisch ist, dann vergesse ich oft zu essen, und dann entstehen Glukoseschwankungen und mein Zucker ist schwerer zu kontrollieren. Das Unregelmäßige ist mein Problem, da kommt die Hypo manchmal schleichend. Und das übernimmt jetzt das Gerät. Ich muss sicherlich noch lernen, dem Gerät blind zu vertrauen, aber gestern hat das schon prima funktioniert. Warum engagierst du dich so für Diabetes, was treibt dich an? Wenn ich andere Leute mitreißen und dadurch was Gutes tun kann, bin ich dabei. Aber in erster Linie mache ich mit, weil es einfach Spaß macht. Informationen unter: medtronic-diabetes.de oder unter 0800 646 46 33 * Anweisungen zum ordnungsgemäßen Gebrauch sind dem MiniMed® 640G Benutzerhandbuch zu entnehmen. Diabetes Schutzengel: Die neue Insulinpumpe MiniMed® 640G Weltweit erstes integriertes System zur Rundumversorgung von Typ-1-Diabetikern. Neue Funktionen, verbesserte Technologie, weniger Hypos, mehr Freiheit: • innovative Insulinpumpe von Medtronic mit integriertem CGM-Monitor * und Smart Guard® Technologie • weltweit einzige Insulinpumpe mit klinisch nachgewiesener, vorausschauender Hypoglykämievermeidung** • kompatibel mit Enlite® Sensoren zur präzisen kontinuierlichen Glukosemessung • beleuchtetes Farbdisplay auch für die Nacht, wasserdicht, intuitive Menüführung, für Linksthänder gut bedienbar * optional, CGM ist keine generelle Kassenleistung ** Reference: Choudhary P, Olsen BS, Conget I, Vorrink L, Shin JJ, Lee SW, Kaufman FR. Performance of the predictive low glucose management feature of the MiniMed 640G system in a user evaluation study [abstract]. Diabetes. 2015; 64 (suppl 1):A277 Aktuelles Insulin Tresiba® Fotolia Unverständnis bei Patienten und Ärzten Der Berufsverband der diabetolo­ gischen Schwerpunktpraxen Nord­ rhein hat aufgrund des Vertriebs­ stopps von Insulin degludec, Han­ delsname Tresiba®, zum 1. Okto­ ber 2015 eine Petition zum Wohle der Patienten ins Netz gestellt. Eine Stellungnahme des Patientenbeauf­ tragten der Bundesregierung brach­ te keine Klärung der Angelegenheit. M it Unverständnis haben Patienten und Ärzte auf den kürzlich ankündigten Vertriebsstopp eines Insulinpräparates reagiert. Das neue Insulin mit dem Handelsnamen Tresiba wird nur ein Jahr nach seiner Einführung wieder vom Markt genommen. Angebliche Ursache ist der fehlende Zusatznutzen gegenüber anderen Mitteln. Dem widersprechen allerdings deutlich die Erfahrungsberichte der Diabetologen. „Wir haben in der kurzen Zeit, seit der Einführung des Präparates, bei etlichen Patienten deutliche Besserungen der Stoffwechsellage durch den Einsatz von 6 Tresiba erlebt“, äußerte sich Dr. Matthias Kaltheuner vom Berufsverband der diabetologischen Schwerpunktpraxen in Nordrhein (BdSN). Die Bewertung des mangelnden Zusatznutzens ginge lediglich von einer Durchschnittsbetrachtung aus; die individuellen Unterschiede würden nicht berücksichtigt, so Kaltheuner weiter. Für jeden Patienten mit einem flachen Basalinsulinbedarf sei dieses Präparat sehr aussichtsreich anzuwenden. Das Präparat stelle eine sinnvolle Erweiterung des Behandlungsspektrums für spezielle Patienten dar. Soweit ein Auszug aus der Pressemitteilung des BdSN zum Vertriebsstopp von Insulin degludec, Handelsname: Tresiba. Weiter heißt es darin: Da die Entscheidung aus Sicht des BdSN weder medizinisch noch wirtschaftlich nachvollziehbar ist, sind sowohl der Medikamentenhersteller Novo Nordisk als auch der für die Preisgestaltung zuständige Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen aufgerufen, sich zum Wohle der Patienten zu einigen. Eine entsprechende Petition wurde bereits aufgesetzt: Auf der Webseite www. change.org und dem Suchbegriff „Tresiba” findet sich der entsprechende Aufruf. Unbefriedigende Antwort aus Berlin Nicht nur die Diabetologen äußern ihren Unmut, auch DDH-M und die Dachorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe haben sich an den Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, gewandt, um ihre Kritik anzubringen und eine Klärung des Sachverhaltes zum Wohle der Patienten einzufordern. Die Antwort des Patientenbeauftragten beschränkte sich jedoch auf die sachliche Beschreibung des Preisvergabeverfahrens bei Arzneimitteln ohne Zusatznutzen im Rahmen des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) und stellte eine Achtung der weiteren Entwicklung der Nutzenbewertung in Aussicht. ub ddh-maktuell 5/2015 Veranstaltungen Tag der offenen Tür im BMG Mit am Ball: das Diabetes-Info-Mobil Bei strahlendem Sonnenschein hatten die Ministerien in der Bundeshauptstadt am letzten August-Wochenende zum Tag der offenen Tür geladen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hatte für die diesjährige Veranstaltung das Motto „Immer am Ball bleiben“ ausgegeben. Mit dabei war auch das Diabetes-Info-Mobil des DDH-M Landesverbandes NRW, dessen gemeinsam mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe durchgeführtes Projekt „Diabetesberatung auf Rädern“ zu einem großen Teil auch durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) unterstützt wird. V or allem Familien waren gekommen, denn die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wollte mit der Aktion „Kinder stark machen“ junge Menschen spielend an Gesundheitsthemen heranführen. Das Präventionsgesetz, so die Direktorin der BZgA, Dr. Heidrun M. Thaiss, wolle die Bürger künftig in ihren Lebenswelten abholen und auch sektorenübergreifend wirken. Auch Diabetes stehe, so Thaiss, bei der Aufklärungsbehörde ganz weit oben auf der Agenda. Die dem BMG zugeordneten Behörden informierten an Ständen und bei Hausführungen über ihre Arbeit. Neben dem BZgA gehören dazu das Robert-Kochddh-maktuell 5/2015 Institut (RKI), das Paus-Ehrlich-Institut (PEI), das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI). Unter den prominenten Gästen am Ball war Olympiasiegerin und Weltmeisterin Maria Höfl-Riesch, die mit Minister Hermann Gröhe und den Kindern der Mitmach-Aktionen zum Punktesammeln für die gute Sache, nämlich Kitas mit Netzen neuer Bälle auszustatten, aufrief. „Google hat nicht Medizin studiert“ Auch wenn dieser Ausspruch manchen Besucher zum Schmunzeln brachte, machte die Diät- und Diabetesassistentin Pinar Cakmak vielen Menschen, die am Diabetes-Info-Mobil ihr Diabetesrisiko testen ließen, damit schnell klar, dass das Internet zum Thema Diabetes nicht die erste Wahl fachlicher Informationsquellen sein sollte. Pinar Cakmak baut wie das gesamte Projektteam der „Diabetesberatung auf Rädern“ auf die Fach- und Betroffenenkompetenz der unter dem Dach von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe kooperierenden Mitgliedsverbände Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Verband der Diabetesberatungs- und -schulungsberufe in Deutschland (VDBD) und Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) sowie der anderen spezialisierten Facheinrichtungen. Ein Mobil zum Anfassen Davon konnte sich auch Staatssekretär Lutz Stroppe ein Bild machen. Er begleitet das Projekt im Bundesgesundheitsministerium und erkundigte sich gezielt über die Projektumsetzung. Die Projektverantwortlichen sowie Diabetesberaterin Susan Schwebke, die zusammen mit Frank Liermann das Diabetes-InfoMobil im Rahmen des Projektes betreut, berichteten über den aktuellen Stand. Die Parlamentarischen Staatssekretärinnen Ingrid Fischbach und Annette Widmann-Mauz schauten ebenfalls beim Diabetes-Info-Mobil vorbei, um einen persönlichen Eindruck von der mobilen Diagnoseeinrichtung und dem Team hinter dem Projekt mitzunehmen. Über 200 Personen wurden an diesem Wochenende getestet. Viele hatten zusätzlichen Informationsbedarf über die Erkrankung. Pinar Cakmak, die selbst aus dem türkischen Kulturkreis stammt, freute sich, auch Landsleute anzutreffen und sie in ihrer Muttersprache beraten zu können. Wer mochte, hielt den KampagnenHandschuh „Diabetes stoppen – jetzt!“ von diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe in die Kamera. Und wem die Sonnenstrahlen zu intensiv wurden, der fand im Schutz der Mobil-Markise regen Gedankenaustausch. Im Ergebnis war die Stimmung rund um das Diabetes-InfoMobil bei Projektteam und Besuchern, wie die gesamte Veranstaltung, erfrischend fröhlich. ub 7 Kongresse v.li. Prof. Dr. Lothar Wiehler (RKI), Prof. Dr. Klaus Cichutek (PEI), Dr. Dietrich Kaiser (DIMDI), Dr. Heidrun Thaiss (BZgA), Prof. Dr. Karl Broich (BfArM), Hermann Gröhe, Sarah Zerdick Bundesgesundheits­minister Hermann Gröhe im Gespräch mit Moderatorin Sarah Zerdick Das Projektteam der Diabetesberatung auf Rädern mit … rechts: Staatssekretär im BMG Lutz Stroppe (mit Kampagnen-Handschuh) oben rechts: Parlamentarischer Staatssekretärin Ingrid Fischbach (vorne li.) oben links: Parlamentarischer Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz (4.v.li.) 8 ddh-m ddh-m aktuellaktuell ?/20155/2015 Die Wissenschaftler der UniKlinik Hamburg-Eppendorf im Projekt-Team: oben: Anna Makowski oben rechts: Dr. Christopher Kofahl Das Diabetesberatungsteam des Projektes: oben links : Frank Liermann mit Kampagnen-Handschuh im Diabetes-Info-Mobil oben: Susan Schwebke bei einem von über 200 Diabetespräventivtests links: Pinar Cakmak berät Landsleute in türkischer Sprache Fotos: ©DDH-M NRW und diabetesDE Zusammen mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe am Ball auch Olympiasiegerin und Weltmeisterin Maria Höfl-Riesch ddh-maktue aktuell ll 5/2015 v.li. Michaela Berger (diabetesDE), Martin Hadder und Ursula Breitbach (DDH-M Landesverband NRW) 9 diabetesDE Weltdiabetestag Diabetes gemeinsam managen Zentrale Veranstaltung am 8. November in Düsseldorf R und um den Weltdiabetestag am 14. November finden traditionell weltweit Informationsveranstaltungen über die chronische Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus statt. Wie jedes Jahr organisiert diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe gemeinsam mit der Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums die zentrale Veranstaltung in Deutschland unter dem Motto „Diabetes gemeinsam managen“. Sie findet in diesem Jahr bereits eine Woche vor dem eigentlichen Gedenktag statt. Musical, Back-Show und ­Prominenz Um ein noch breiteres Publikum zu erreichen, wurde in Kooperation mit dem Deutschen Diabetes-Zentrum Zentrale Veranstaltung zum Weltdiabetestag Am Sonntag, 8. November 2015 von 10.00 bis 15.30 Uhr im Congress Center Düsseldorf (CCD) Das Programm steht online unter: www.diabetesde.org/weltdiabetestag/2015/. Der Eintritt beträgt 3 Euro, für Mitglieder der DDH-M ist der Eintritt frei. (DDZ) der „Düsseldorfer Diabetestag“ in die Veranstaltung integriert. So ist ein Programm aus über 30 Vorträgen von namhaften Experten rund um den Diabetes entstanden. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, moderiert von ZDF-Moderatorin Andrea Ballschuh, u. a. mit dem Musical „Medicus“ für groß und klein, präsentiert von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer persönlich, und erstmalig einer Back-Show zum gesunden Brot, rundet den Tag ab. gen und Vorsorgevollmachten. Neu sind die Workshops „Diabetes und Pflege“ sowie „Diabetes und Migranten“. Vertreter der Selbsthilfe diskutieren darüber, wie sie Betroffene und Angehörige dabei unterstützen, die Krankheit zu meistern. Auch die moderne Selbsthilfe mit ihrer Diabetes Online Community wird vertreten sein. Andrea Ballschuh 10 Die Schwerpunktthemen der diesjährigen zentralen Veranstaltung des Weltdiabetestags in Düsseldorf sind Folgeerkrankungen und Therapie, Selbsthilfe, Beratung und Hilfe im Alltag sowie Diabetes bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Interessierte und Betroffene können sich in zahlreichen Vorträgen unter anderem darüber informieren, wie sie das lebenslang notwendige Selbstmanagement der Stoffwechselerkrankung besser meistern können, Übergewicht vermeiden oder abbauen und Spaß an der Bewegung finden. Informieren können sich die Besucher auch über Patientenverfügun- CC_TK_Public AddressHannemann Vielfältiges Themenspektrum Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer ddh-m aktuell 5/2015 Empfindungsstörungen Empfi ndungsstörungen bei Diabetes? Margarethe L. aus S., 72 J., Diabetes diagnostiziert vor 9 Jahren Jeder Schritt zählt beim Diabetes-Walk für die SMS-Initiative Diabetes-Walk unterstützt SMS-Projekt Höhepunkt des Rahmenprogramms ist der gemeinsame Walk „Jeder Schritt zählt“ zusammen mit dem an Typ2-Diabetes erkrankten Moderator Harry Wijnvoord für den guten Zweck um 12.00 Uhr entlang des Rheinufers inklusive Blutzuckermessen vorher und nachher. Zahlreiche Unterstützer spenden pro Teilnehmer für das Projekt „SMS“. Die Initiative „SMS. Sei schlau. Mach mit. Sei fit.“ richtet sich an Grundschulkinder und deren Familien mit dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler für gesunde Ernährung und mehr Bewegung zu begeistern. Kinder, die den Weltdiabetestag in Düsseldorf besuchen, erwartet ein eigener Bereich mit viel Spiel und Spaß. Einen ganz besonderen Platz nimmt die Verleihung der Mehnert-Medaille ein: Jedes Jahr wird auf dem Weltdiabetestag ein Mensch mit 50 Jahren Diabetes und mehr für sein optimales Selbstmanagement ausgezeichnet. Ein großer Ausstellerbereich informiert die Besucher unter anderem über neueste Produkte zum Blutzuckermessen und Insulinspritzen. An einigen Ständen werden gratis Blutzucker-, Fett- und Body-Mass-Index(BMI)-Messungen angeboten. „Meine Füße haben abends im Bett oft angefangen zu brennen oder zu schmerzen, so dass ich gar nicht einschlafen konnte. Selbst die Bettdecke auf meinen Füßen war kaum mehr zu ertragen. Glücklicherweise habe ich rechtzeitig auf meine Füße gehört. Heute geht es mir und meinen Füßen gut. Mit milgamma® protekt.“ Bei Diabetikern machen sich Nervenschädigungen oft durch unangenehme Empfindungsstörungen wie z. B. Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen in den Füßen bemerkbar. Hauptursache dieser sogenannten Neuropathie sind schädliche Zuckerabbauprodukte, die bei Diabetes infolge des gestörten Stoffwechsels vermehrt entstehen. Dank milgamma® protekt (1x täglich) wird die Bildung dieser Abbauprodukte auf natürliche Weise gehemmt. So können unangenehme Empfindungsstörungen gelindert und die sensiblen Nerven geschützt werden.* Fragen Sie in Ihrer Apotheke. MKEIT WIRKhSbAewiesen1 klinisc milgamma® wirkt & schützt • Lindert Empfindungsstörungen effektiv* • Schützt Nerven und Gefäße* • Ist auch langfristig sehr gut verträglich 1 z. B. Stracke H et al. Benfotiamine in diabetic polyneuropathy (BENDIP); Exp Clin Endocrinol Diabetes. 2008; 116(10):600 – 5.; Stirban et al.; Benfotiamine Prevents Macro- and Microvascular Endothelial Dysfunction; Diabetes Care; 2006; 29:2064 – 2071. *bei diabetischer Neuropathie infolge eines Vitamin-B1-Mangels. Diabetiker tragen ein deutlich erhöhtes Risiko für einen ausgeprägten Vitamin-B1-Mangel: Wie Thornalley et al. nachwiesen, sind die Vitamin-B1-Spiegel bei Diabetikern um durchschnittlich 75 % niedriger als bei Gesunden. milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete: Behandlung von Neuropathien und kardiovaskulären Störungen, die durch Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen werden. Therapie oder Prophylaxe von klinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen, sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben werden können. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag Pharma GmbH & Co.KG, Calwer Straße 7, 71034 Böblingen ddh-m aktuell 5/2015 www.milgamma.de Fotolia Titelthema Alltagsbewältigung mit Typ-1-Diabetes Diabetesmanagement trifft auf Ernährungswandel Bei vielen Medizinern und erst recht bei der Bevölkerung wird immer noch ein enger Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Diabetes mellitus Typ 1 und der Ernährung des Betroffenen gesehen. Hierfür gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Beweise. Also ist die Ernährung kein Thema bei Typ-1-Diabetes? Doch natürlich – jeder Betroffene weiß, dass die Ernährung eine zentrale Rolle im täglichen Umgang mit dem Diabetes spielt, weil er ja die Insulindosis darauf anpassen muss. Nur – wie lernt man das, und wie führt man das praktisch ein Leben lang durch? 12 F ür Mediziner gelten in der Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 die Empfehlungen von Leitlinien, welche die Fachgesellschaften, also die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) erstellen. In der Leitlinie „Therapie des Typ-1-Diabetes“, welche die erwachsenen Patienten anspricht, sind 2 von 100 Seiten der Ernährung gewidmet, bei der Leitlinie für die Kinder mit Typ-1-Diabetes sind es etwas mehr. • B estimmte Ernährungsformen oder Diäten sind für Menschen mit Typ1-Diabetes nicht erforderlich. Für sie gelten die allgemeinen Empfehlungen hinsichtlich einer gesunden Kost. • D ie Beratung von Menschen mit Typ-1-Diabetes soll folgende besondere Komponenten umfassen: • B lutglukosewirksamkeit von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen Was die Leitlinien vorgeben … Die Erwachsenen-Diabetologen empfehlen ihren Patienten und den Arztkollegen Folgendes: • e rhöhtes Risiko für Hypoglykämien nach Alkoholkonsum (insbesondere bei abendlichem Konsum) und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen. ddh-maktuell 5/2015 Titelthema • M enschen mit Typ-1-Diabetes sollen darüber aufgeklärt werden, dass spezielle Produkte für Menschen mit Diabetes nicht erforderlich sind. Die Kinder-Diabetologen nehmen noch einen erzieherischen Auftrag wahr (was ja auch ihren Patienten entspricht) und empfehlen: Die Ernährungsberatung im Rahmen der Schulung ist ein wichtiger Teil des umfassenden Therapieplanes. Die Ernährungsberatung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes soll folgende Komponenten erfassen: • A ufklärung über die Blutzuckerwirksamkeit von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen • S tärkung gesunder Ernährungsweisen in der Familie und in öffentlichen Einrichtungen: regelmäßige ausgewogene Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten (Obst, Gemüse, Rohkost) … und was das bedeutet Der Typ-1-Diabetespatient muss bei jeder Mahlzeit die Insulindosis an den Kohlenhydratgehalt der Nahrung anpassen. Diese Anpassung kann man lernen, indem man die Kohlenhydrate in der Nahrung zählt. Das macht man mit der bekannten Hilfsgröße Kohlenhydrateinheit oder Broteinheit (BE), die 10 – 12 g Kohlenhydrate enthält. Die Insulindosis, die für die Verstoffwechslung dieser Menge notwendig ist, wird in BE-Faktoren angegeben. Man zählt also die BEs der Mahlzeit, multipliziert diese mit dem BE-Faktor und kommt auf die Insulindosis. Hierbei können auch sogenannte Boluskalkulatoren helfen, die einem das Rechnen abnehmen. Der Patient muss also nur noch lernen, wie viele Kohlenhydrate die verschiedenen Mahlzeiten haben. Manche Diabetesberater und Ärzte berechnen auch, wie die Fette und Eiweiße der Nahrung den Blutzucker beeinflussen. So meldet das deutsche Ärzteblatt am 1. Juli 2015: New York – Diabetiker, die bei der Mahlzeit protein- und fetthaltige Lebensmittel vor kohlenhydratreichen essen, könnten ihre postprandialen Blutzuckerspiegel senken. Vor solchen Entwicklungen hin zu einer Zerstückelung und Zerspaltung der Nahrung in ihre Einzelteile, die lebensfern und theoretisch ist, warne ich ausdrücklich! Das Kohlenhydratzählen ist lästig genug. Lernziel Alltagsbewältigung Die Insulindosisberechnung nach Kohlenhydratgehalt der Nahrung wurde in Deutschland vor Jahrzehnten mit Gruppen-Diabetesschulungen eingeführt. Auf Papptellern ist Nahrung abgebildet, und • G enügend Energie für altersgemäßes Wachstum und altersgemäße Entwicklung • A nstreben eines normalen Gewichts, was regelmäßige körperliche Aktivität einschließt • A usgewogene Balance zwischen Energieaufnahme und- verbrauch in Übereinstimmung mit den Insulinwirkprofilen • Ernährung bei Krankheit und Sport • V erminderung des Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen S o weit, so gut. Doch muss das natürlich vom Betroffenen in die Praxis umgesetzt werden. ddh-maktuell 5/2015 Fotolia • B erücksichtigung kultureller Ernährungsgewohnheiten. 13 Doris, 74, Typ-2-Diabetikerin und: #SCHLAGERFAN #WHATSAPPER #GOLDENGIRL #FUSSBALLFAN #ACCU-CHEK-CONNECT-TYP Wir haben in unserer Diabeteswochenklinik für Typ-1-Patienten einen zusätzlichen Weg beschritten. Hier werden die Patienten am Montag stationär aufgenommen und am Freitag wieder entlassen. In dieser Zeit halten sie sich auf einer Station speziell für Diabetespatienten auf. Das Essen wird nur teilweise auf Station eingenommen, man geht eher auf Ausflüge in die Stadt zum Essen, kauft eigene Nahrungsmittel ein oder frühstückt im Krankenhauskasino. Hierbei wird „aus der Praxis für die Praxis“ der Kohlenhydratgehalt geschätzt, und jeder kann dies auch beim Mitpatienten tun. So vervielfacht sich der Lerneffekt. ER H C L P WE K TY ? E H U-C SIEtun: ACC SIND s Gute .de abei ben dd en un buntes-le h c a Mitm .meinwww Accu-Chek Mobile Accu-Chek Connect Vielfalt und Mitspracherecht Accu-Chek Insight So bunt wie mein Leben. Finden Sie heraus, welches Accu-Chek® Produkt am besten zu Ihnen passt und wir spenden für das Mitmachen und Teilen je 1 EUR an die Projekte von diabetesDE. www.mein-buntes-leben.de man errät in pädagogisch optimierten Schulungsprogrammen in einer Art Quiz die Menge der Kohlenhydrate auf unterschiedlich großen Tellern Reis oder Nudeln. Diese Beratung, ob allein oder in der Gruppe, dient zur Vermittlung von nötigem Grundwissen und ist als Einstieg geeignet. Sie bereitet aber nicht auf die Herausforderungen des Alltags vor. Das Ganze ist nah am eigentlichen Leben, es ist „Lernen am echten Lebensmittel“, selbst geschöpfte und vor allem gewählte Mengen an Lebensmitteln sind hier Voraussetzung. Natürlich läuft eine solche Therapie jedes Mal anders ab, da auch die Patienten jedes Mal anders sind. Hier treffen Patienten mit 50 Jahren Typ-1-Erfahrung auf neumanifestierte Patienten, Patienten mit Hypoglykämieproblematik auf Patienten mit zu hohen Blutzuckerwerten, Patienten mit Motivationsproblemen auf übermotivierte Patienten. Bei allen Therapieentscheidungen haben die Patienten ein Vorschlagsrecht und eine hohes Mitspracherecht, natürlich ebenso wie die Diabetesberater/innen. Therapieakzeptanz Die einzige Besonderheit beim Arzt ist hier ein Vetorecht. Dies führt zu regelrechten Verhandlungen und Bildung von Mittelwerten oder Kompromissen, was die Insulindosis angeht. Dies kann bei unsicheren Patienten zu Verunsicherung führen, hier muss dafür gesorgt werden, dass dies erkannt wird und diese Patienten nicht überfordert werden. Jedoch bietet ein solches Vorgehen den großen Vorteil, dass glaubhaft gemacht wird, dass jede Therapieentscheidung nur in die Nähe des Optimalen kommen kann und immer mit Unwägbarkeiten verbunden ist. Letztendlich bereitet aber ein solches Verhandeln um die Therapieentscheidung eine viel größere Verbundenheit mit der Entscheidung, der Patient steht mehr dahinter. ddh-maktuell 5/2015 Fotolia #PARTYMAUS Wandel der Ernährungsgewohnheiten Erschwerend für Patienten mit Typ-1-Diabetes kommt heutzutage die geänderte Bedeutung von Ernährung in der Gesellschaft hinzu. Hiermit muss sich der Betroffene besonders auseinandersetzen. Es wird nicht mehr in der Familie oder in der Gruppe gegessen, es wird nicht mehr selbst gekocht, es werden industriell hergestellte Nahrungsmittel mit unklarem Inhalt konsumiert, die Energiedichte der Nahrung wird immer höher, viele Nahrungsmittel enthalten große Mengen Zucker, von denen dies gar nicht vermutet wird. Ein Beispiel von vielen ist das neue Stevia- Cola, das fast so viel Zucker enthält wie normal gezuckertes Coca Cola. Geselliger Typ? Accu-Chek Connect – ein System, drei Komponenten, viele Vorteile: Die Kombination aus Blutzuckermessgerät, App und Onlineportal kann Ihren Diabetesalltag erleichtern. Der Ernährung wird in der Öffentlichkeit ein zunehmend wichtiger Wert in der Gesundheitserhaltung und „Fitness“ beigemessen. Gerade dem Typ-1-Diabetespatienten wird oft von der unwissenden Umgebung untergeschoben, er müsse ein besonders „leuchtendes“ Bespiel in gesunder Ernährung darstellen. Mit dieser Überladung der Bedeutung der Ernährung wird sicher auch ein ungesundes Verhältnis zum Essen gefördert, was sich auch in einer, verglichen mit der Normalbevölkerung, erhöhten Rate an Essstörungen bei Patienten mit Typ-1-Diabetes zeigt. Zusammenfassung Essen darf für Menschen mit Typ-1-Diabetes keine Wissenschaft werden. Es sollte nicht die Nahrungsaufnahme nur auf die Blutzuckerwirksamkeit von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten reduziert werden. Gutes Diabetesmanagement bezieht die ganze Lebenswirklichkeit des Patienten mit ein. Die Anpassung von Insulin auf den Kohlenhydratanteil der Nahrung hat hier ihren Platz. Dies sollte aber nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch erlernt werden. Prof. Dr. med. Andreas Fritsche Lehrstuhl für Ernährungsmedizin und Prävention, Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Tübingen, Leiter Abteilung Prävention und Therapie des Diabetes mellitus, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtzzentrums München an der Universität Tübingen, Otfried Müller Straße 10, 72076 Tübingen ddh-maktuell 5/2015 Accu-Chek Connect Das Blutzuckermesssystem, das verbindet. WELCHER ACCU-CHEK TYP SIND SIE? www.mein-buntes-leben.de Soziales Fotolia Was man beachten sollte: Mit Diabetes und Schwerbehinderung im Berufsleben E xperten sehen die Chancen Beschäftigter mit festgestellter Behinderung am Arbeitsplatz trotz aller Initiativen zur Verbesserung der Situation schlechter als bei Arbeitnehmern ohne Behinderungsgrad. Aber gilt dies auch für Menschen mit Diabetes? Wohl bei kaum einer chronischen Krankheit haben sich die beruflichen Perspektiven in den vergangenen Jahrzehnten derart verbessert wie bei Berufstätigen mit Diabetes mellitus. Dank moderner Schulung, individuell angepasster Therapie und systematischer Selbstkontrolle stellt selbst eine Insulinbehandlung schon lange kein Hindernis für die Ausübung selbst risikoreicher Berufe mehr dar. Das Arbeitsschutzgesetz steckt den gesetzlichen Rahmen ab. Es fordert eine individuelle Beurteilung der Berufseignung. Die Berufsempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), die Eingang in die arbeitsmedizinische Fachliteratur und den Leitfaden 16 für Betriebsärzte der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung gefunden haben, sorgen für eine fachlich qualifizierte und faire Begutachtung. Nicht bei jedem Menschen klappt es mit dem Berufsstart oder mit der Berufsausübung reibungslos, wenn es gesundheitliche Probleme gibt. In diesem Fall ist es natürlich hilfreich zu wissen, welche Rechte und Pflichten man hat, wo Hilfe und Unterstützung organisiert wird oder wo kompetent beraten wird. Viele Regelungen dazu findet man im Sozialgesetzbuch. Eines der wichtigsten Ziele dort ist die Sicherung der Teilhabe am Berufsleben. Das Spektrum der Maßnahmen ist sehr weitreichend: Es beginnt mit Förderung in jungen Lebensjahren, reicht über Hilfen zur Qualifikation und Rehabilitation, Unterstützung im Berufsleben, finanzieller Sicherung und Schaffung von Anreizen für Betriebe, bis hin zu renten- und steuerrechtlichen Regelungen. Welche Maßnahmen im Einzelfall sinnvoll und notwendig sind, ist von der individuellen Ausgangslage abhängig. Mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes wurde die Position von Bewerbern mit einem Schwerbehindertenstatus gestärkt. Diskriminierende Fragen sind grundsätzlich nicht erlaubt, ob nach Geschlecht, Bewerbung Laut dem 9. Sozialgesetzbuch dürfen Arbeitgeber schwerbehinderte Beschäftigte nicht wegen ihrer Behinderung benachteiligen (§ 81 Absatz 2 des SGB IX). Hier stellt sich häufig die Frage, welche Rechte und Pflichten Bewerber mit einem anerkannten Grad der Behinderung haben. Fotolia Die Frage, ob ein Schwerbehindertenstatus im Berufsleben von Vorteil ist oder nicht, lässt sich nicht generell beantworten. Bei der Abwägung des Pro und Kontra sollte nicht nur die individuelle Situation zum Zeitpunkt des Antrags im Mittelpunkt stehen, sondern auch die Frage nach den Auswirkungen in der Zukunft. ddh-maktuell 5/2015 Soziales Fotolia ter Arbeitnehmer in Anspruch nehmen, der seinen Status dem Arbeitgeber gegenüber bekannt gibt. Die steuerlichen Nachteilsausgleiche können gegebenenfalls auch erst in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Religionszugehörigkeit, sexueller Neigung oder nach Schwerbehinderung: Die Frage nach einem Schwerbehindertenstatus darf nach Auffassung von Arbeitsrechtlern heute nur noch gestellt werden, wenn es einen zwingenden Zusammenhang mit der aufzunehmenden Beschäftigung gibt. Hier stellt sich natürlich die Frage, wie das im Falle eines Diabetes aussehen soll. Wenn eine Frage im Bewerbungsverfahren nicht zulässig ist, muss sie grundsätzlich nicht oder nicht wahrheitsgemäß beantwortet werden. Im juristischen Sinne gilt hier das Gleiche wie bei Fragen nach Schwangerschaft oder Kinderwunsch. (BAG, Urteil vom 18.08.2014 – 8 AZR 759/13) in zwei Leitsätzen die Rahmenbedingungen dazu festgelegt: Wird im Rahmen der Bewerbung, beispielsweise mittels eines Fragebogens, nach einer Schwerbehinderung gefragt, kann dies einen Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) darstellen, ein Fall für die Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Auch arbeitsrechtlich kann es unangenehme Konsequenzen für den Arbeitgeber nach sich ziehen, wenn ein Bewerber unter Verstoß gegen das AGG abgelehnt wird und daraufhin das Arbeitsgericht anruft. Soweit die juristische Sicht. Für den Bewerber gilt es natürlich mehr zu beachten, weil auch die zwischenmenschlichen Aspekte wie vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Tragen kommen. Insofern ist es natürlich wichtig zu wissen, welche Rechte man als Bewerber hat, aber auch zu entscheiden, inwieweit man diese ausreizt. Bekanntgabe der Behinderung Was ist aber, wenn ein Bewerber ausdrücklich will, dass der Arbeitgeber den Schwerbehindertenstatus berücksichtigt? In einem aktuellen Urteil hat das Bundesarbeitsgericht ddh-maktuell 5/2015 „1. Will ein Bewerber seine Eigenschaft als schwerbehinderter Mensch berücksichtigt wissen, so hat er den Arbeitgeber hierüber regelmäßig im Bewerbungsschreiben selbst unter Angabe des GdB sowie ggf. einer Gleichstellung zu informieren. Vor dem eigentlichen Vorstellungsgespräch sollte sich der Bewerber gut über das Unternehmen informieren. Es kann durchaus sinnvoll sein, sich im Vorfeld mit der Schwerbehindertenvertretung oder dem Betriebsrat des Unternehmens in Kontakt zu setzen, um diese über die Bewerbung in Kenntnis zu setzen und Tipps hinsichtlich des Vorstellungsgesprächs einzuholen. In diesem Zusammenhang sollte auch die Frage geklärt werden, ob es gegebenenfalls sogar sinnvoll ist, die Schwerbehinderung (oder den Diabetes mellitus) zu erwähnen. Die Mitarbeitervertretungen sind im Rahmen ihrer Amtsführung schweigepflichtig. Wird in einer konkreten Situation die Schwerbehinderteneigenschaft verschwiegen, stellt sich vielleicht irgendwann einmal die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt, den Arbeitgeber zu informieren. Die Nachteilsausgleiche im Berufsleben, wie den besonderen Kündigungsschutz und den Zusatzurlaub kann natürlich nur ein schwerbehinder- Fotolia 2. Erfolgt eine solche Information im Lebenslauf, muss dies an hervorgehobener Stelle und deutlich, etwa durch eine besondere Überschrift, geschehen.“ Arbeitsmedizinische Einstellungsuntersuchung Viele Betriebe verlangen vor der Einstellung die Durchführung einer freiwilligen arbeitsmedizinischen Einstellungsuntersuchung, von deren Ergebnis die Ein- 17 Soziales © fotomek-fotolia.com Die arbeitsmedizinische Untersuchung erfolgt durch einen speziell dafür qualifizierten Arzt, erkennbar an der Zusatzbezeichnung „Arbeitsmediziner“ oder „Betriebsmediziner“. In größeren Unternehmen kann der Betriebsarzt direkt im Unternehmen angestellt sein, meist ist es aber ein Vertragsarzt. Der Betriebsarzt unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht, darf also im Rahmen der Mitteilung an den Arbeitgeber keine Diagnose oder Behandlungsdetails mitteilen. Er darf lediglich seine Einschätzung zur Einsatzfähigkeit und Berufseignung mitteilen, also zum Beispiel, dass der Bewerber für die vorgesehene Tätigkeit geeignet ist oder dass unter bestimmten Maßgaben die Tätigkeit ausgeübt werden kann. Schwierig wird dies, wenn die Untersuchung während einer Phase erfolgt, in der die Einsetzbarkeit tatsächlich problematisch ist. Dies kann der Fall sein, wenn die Untersuchung z. B. während einer Neueinstellung auf Insulin Bewerber, die anhand fachärztlicher Atteste, Gesundheitspass und Diabetestagebuch nachweisen können, dass sie gut eingestellt und geschult sind, dass sie Unterzuckerungen sicher erkennen und behandeln können, haben natürlich die besten Voraussetzungen, die arbeitsmedizinische Untersuchung erfolgreich zu absolvieren. Gesundheitliche Einschränkungen durch den Diabetes, Folge- oder Begleiterkrankungen können zu Einschränkungen der beruflichen Einsatzfähigkeit Berufliche Rehabilitation Die Schwerbehindertenvertretung Wenn aus gesundheitlichen Gründen das berufliche Aus droht, stellt sich die Frage, ob und welche Maßnahmen infrage kommen, die die Leistungsfähigkeit wiederherstellen oder eine neue berufliche Perspektive bieten. In vielen Betrieben nimmt eine Schwerbehindertenvertretung (kurz SBV) die Interessen der Beschäftigten mit einer anerkannten Schwerbehinderung oder Gleichstellung wahr. Diese hat die Aufgabe, die Eingliederung schwerbehinderter Menschen im Beruf zu fördern und zu überwachen, ob der Betrieb die Rechte der Menschen mit Behinderungen wahrnimmt. Weitere Aufgaben sind das Organisieren von Maßnahmen und Hilfen für die einzelnen Mitarbeiter. Auch, wenn es um eine behindertengerechte Arbeitsplatzgestaltung geht, ist die SBV kompetenter Ansprechpartner und unterstützt bei Gesprächen mit Chef oder Personalabteilung. Die SBV unterliegt genau wie der Betriebsrat der gesetzlichen Schweigepflicht. Dort, wo es keine SBV gibt, übernimmt der Betriebsrat deren Aufgaben. Dies kann der Fall sein, wenn schwere Folgeerkrankungen auftreten oder beispielsweise die Insulintherapie und die Berufsausübung nicht unter einen Hut zu bringen sind. Wenn Qualifikationsmaßnahmen erforderlich sind, ist es möglich, bei der Rentenversicherung je nach Bedarf eine Kostenübernahme für Anpassungsfortbildung, Umschulung oder Aufstiegsweiterbildung zu beantragen. In vielen Fällen ist die gesetzliche Rentenversicherung der wichtigste Träger für berufliche Rehabilitationsmaßnahmen. Diese umfassen eine Vielzahl geeigneter Maßnahmen, ob die Ausstattung mit speziell angefertigten Arbeitsschutzschuhen bei Diabetischem Fußsyndrom, die Einrichtung spezieller leidensgerechter Arbeitsplätze, Qualifikationsmaßnahmen und vieles mehr. Weitere Rehabilitationsträger sind die gesetzliche Krankenversicherung, die Bundesagentur für Arbeit, die gesetzliche Unfallversicherung, Berufsgenossenschaften, die Versorgungsämter/Integrationsämter, die Jugendhilfeträger (Jugendamt) oder auch das Sozialamt. Welcher Träger welche Leistungen finanziert, ist für den Laien oft nicht leicht zu erkennen und manchmal ist es tatsächlich auch so, dass sich unterschiedliche infrage kommende Träger einigen müssen, wer letztendlich eine Maßnahme finanziert. Gerade, wenn sich die beruflichen Probleme im Zusammenhang mit Krankheit und Behinderung häufen, ist es sinnvoll, sich Rat und Hilfe zu suchen. Eine kompetente Beratung erhalten Arbeitnehmer mit Schwerbehinderung bei den Integrationsfachdiensten, die im Auftrag der Integrationsämter, Rentenversicherung und Agentur für Arbeit aktiv sind. Die Integrationsfachdienste bieten Hilfe und Unterstützung beim Übergang von der Schule in den Beruf, beraten Arbeitnehmer und Arbeitgeber in allen Fragen rund um Beruf und Behinderung und bieten Unterstützung bei der Sicherung des Arbeitsplatzes an. 18 mit Sehanpassungsstörungen erfolgt und dies unmittelbare Auswirkungen auf die Berufseignung haben würde. ©Pixelot. Fotolia. com stellung abhängig gemacht werden darf. Diese Untersuchung darf nur mit ausdrücklichem Einverständnis des Bewerbers durchgeführt werden. Ohne dieses Einverständnis dürfen keine medizinischen Befunde erhoben werden. Es ist allerdings davon auszugehen, dass ohne das Einverständnis zur Untersuchung auch keine Einstellung erfolgen wird. ddh-maktuell 5/2015 Soziales Für Arbeitnehmer mit Schwerbehinderung gibt es einige wichtige Nachteilsausgleiche mit dem Ziel, einen Arbeitsplatz zu ergreifen oder zu behalten. Insbesondere sind hier die Fördermöglichkeiten der Agentur für Arbeit in Form von Leistungen an den Arbeitgeber, der besondere Kündigungsschutz, aber auch der zusätzliche Urlaubsanspruch zu nennen. Dieser greift ab einem festgestellten GdB von 50 und mehr. Bei Kündigungen schwerbehinderter oder gleichgestellter Beschäftigter durch das Unternehmen muss eine Zustimmung des Integrationsamtes eingeholt werden. Einen Sonderfall im Bereich des Schwerbehindertenrechts stellt das sogenannte betriebliche Eingliederungsmanagement – kurz BEM - dar. Die Regelungen dazu finden sich im § 84 SGB IX. Sie gelten nicht nur für Arbeitnehmer mit einer Schwerbehinderteneigenschaft, sondern betreffen alle Arbeitneh- © Fotolia.com derungsmanagement © Fotolia.com Kurz gefasst: mer, die im Verlaufe der vergangenen zwölf Monate mehr als 42 Tage arbeitsunfähig waren. Der Arbeitgeber ist in diesem Falle gesetzlich verpflichtet, ein betriebliches Eingliederungsmanagement anzubieten. Gemeint sind hierbei Maßnahmen mit dem Ziel einer beruflichen Wiedereingliederung bei Krankheit oder Behinderung, um eine Kündigung zu verhindern und, soweit erforderlich, einen anforderungsgerechten Arbeitsplatz zu schaffen. In der Praxis bedeutet dies oft einen schrittweisen beruflichen Wiedereinstieg nach Krankheit. Die Regelungen betreffen auch Arbeitnehmer ohne festgestellten GdB. Die Arbeitsgerichte verlangen den Nachweis eines BEM durch den Arbeitgeber, bevor dieser eine Kündigung aussprechen darf. Gerade bei Arbeitnehmern mit chronischen Erkrankungen kann das BEM eine vielversprechende Hilfe zum Erhalt der beruflichen Leistungsfähigkeit darstellen. ddh-maktuell 5/2015 10064996-DE-de/V01 OmniPod ist eine eingetragene Marke der Insulet Corporation. Förderung, Kündigungsschutz und Zusatzurlaub führen. Je nach Berufsfeld sind spezifischeBetriebliches Untersuchungen Einglieerforderlich. Viele Menschen mit Diabetes mellitus nehmen mit aller Selbstverständlichkeit und ohne für andere spürbare Probleme am Berufsleben teil. Da, wo es Probleme gibt, lassen sich Hilfen organisieren. Ansprechpartner sind die betrieblichen Interessenvertretungen (Schwerbehindertenvertretung und Betriebsrat), die Rehabilitationsträger, die Integrationsämter sowie die Integrationsfachdienste und die Selbsthilfeverbände. Eine wichtige Grundlage für die reibungslose berufliche Teilhabe ist eine Therapie, die optimal an die Tagesabläufe und beruflichen Belastungen angepasst werden kann. Sprechen Sie mit Ihrem Diabetesteam! Wolfgang Schütt imland Klinik Eckernförde Innere Med./ Diabetologie Station 48 Schleswiger Str. 114 – 116 24340 Eckernförde Tel.: 04351 - 882 1986 Mail: [email protected] mylife™ OmniPod® – die schlauchlose Insulin Patch-Pumpe. Das Insulin-Managementsystem mit nur 2 Teilen Kleiner, leichter und wasserdichter* Pod Intuitive und einfache Bedienung Automatisierte und nahezu schmerzfreie Einführung der Softkanüle Integriertes Blutzuckermessgerät * IPX8: 7.6 m Tiefe bis zu 60 Minuten Fragen Sie Ihren Arzt nach Ihrer persönlichen Einstellung auf mylife™ OmniPod®. Mehr Informationen unter www.mylife-diabetescare.de Ypsomed GmbH Höchster Straße 70 65835 Liederbach Diabetesschulung Diabetestherapie ohne Insulin: Neue praxisorientierte Schulungs­ programme für Typ-2-Diabetiker Teil 6 Schulung ! Mit „Mehr Diabetes Selbstmana­ gement für Typ 2“ – abgekürzt ­MEDIAS 2 – steht für alle Menschen mit Typ-2-Diabetes ein modernes Schulungs- und Behandlungspro­ gramm zur Verfügung. Wir stellen Ihnen hier mit „MEDIAS 2 BASIS“ das Programm für nichtinsulinpflich­ tige Patienten vor. S chon der Name „Mehr Diabetes Selbstmanagement für Typ 2 (MEDIAS 2)“ drückt aus, dass es bei diesem Programm primär nicht nur um eine reine Wissensvermittlung geht, sondern Menschen mit Typ-2-Diabetes befähigt werden sollen, selbstständig 20 und eigenverantwortlich mit ihrer Erkrankung zurechtzukommen. Das Wort „Selbstmanagement“ bedeutet so viel wie „den Diabetes selbst steuern“ oder „eigenständig im Alltag mit dem Diabetes gut zurechtkommen“. Da dies das eigentliche Ziel der Diabetestherapie ist, soll das Schulungs- und Behandlungsprogramm Menschen mit Diabetes dabei unterstützen. • „MEDIAS 2 BASIS“ für Men­ schen mit Typ-2-Diabetes ohne Insulin (12 Kursstunden) • „MEDIAS 2 BOT+SIT+CT“ für Menschen mit Typ-2-Diabetes und einer nicht intensivierten Insulintherapie (6 Kursstunden) • „MEDIAS 2 ICT“ für Men­ schen mit Typ-2-Diabetes und einer intensivierten Insulin­ therapie (12 Kursstunden) • Drei kompatible Programme • MEDIAS 2 besteht aus drei Schu­ lungs- und Behandlungsprogram­ men für die unterschiedlichen Zielgruppen des Typ-2-Diabetes: Die verschiedenen Programme sind von der Methodik, Didaktik und dem Folienaufbau identisch. Dies erleichtert es den Patienten und Schulenden, sich mit den Inhalten rasch vertraut zu machen. Alle Programme wurden ddh-maktuell 5/2015 Diabetesschulung vor Einsatz im Therapiealltag auf ihre Wirksamkeit getestet. Jahr nach Beendigung der Schulung war der durchschnittliche Blutzuckerwert (HbA1c) bei den Patienten, die mit MEDIAS 2 BASIS geschult wurden, immer noch um einen Prozentpunkt niedriger als zu Beginn der Schulung, die Blutfettwerte waren besser und rund drei Viertel aller Patienten hatten erfolgreich abgenommen. Wir konnten außerdem erfreulicherweise feststellen, dass die meisten der Schulungsteilnehmer tatsächlich ihre Lebensgewohnheiten stabil veränderten, sich wohler fühlten und die Schulung als sehr hilfreich und erfolgreich beurteilten. MEDIAS 2 BASIS: Schulung lohnt sich MEDIAS 2 BASIS war das erste Schulungsprogramm, das wir gemeinsam mit vielen Diabetesteams von diabetologischen Schwerpunktpraxen aus ganz Deutschland entwickelt haben. Es hat sich in einer vom Bundesforschungsministerium geförderten Therapievergleichsstudie des Forschungsinstituts der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim und der Universität Bamberg, bei dem drei verschiedene Schulungsoptionen über einen Zeitraum von einem Jahr in einer kontrollierten Studie getestet Nach vorne blicken wurden, als das effektivste Schulungsund Behandlungsprogramm erwiesen. Auch deutlich besser als das bislang übliche vierstündige ZI-Programm für nicht insulinpflichtige Patienten. Ein ddh-maktuell 5/2015 Wenig Theorie – viel Praxis Alle Theorie ist grau, denn das Leben mit Diabetes spielt sich im Alltag ab. Aus diesem Grund haben wir versucht, bei der Gestaltung der Materialien von MEDIAS 2 BASIS das Leben von Menschen mit Diabetes abzubilden. Viel Menschen mit Typ-2-Diabetes hatten uns erlaubt, sie im Alltag zu fotografieren, sodass das Programm sehr authentisch wirkt. Zudem haben wir darauf geachtet, viele alltägliche Situationen im Leben mit Typ-2-Diabetes anzusprechen – vom Einkauf im Supermarkt, dem Berufsleben, der Partnerschaft oder auch das Verhalten bei Festen und Feiern. Einfache Begriffe – wenig Fach­wörter Den Alltag betrachten Aktiver Einbezug der Teilnehmer Ein Grund für die guten Ergebnisse der Teilnehmer besteht sicher darin, dass bei MEDIAS 2 BASIS der Patient von Anfang an sehr aktiv in die Schulung miteinbezogen wird. Die Vermittlung von Wissen erfolgt im Dialog mit den Teilnehmern, die angeregt werden, selbst über ihre bisherigen Einstellungen und Lebensgewohnheiten nachzudenken, ihr momentanes Verhalten genauer unter die Lupe zu nehmen, Verhaltensalternativen zu prüfen und auf der Basis eigener Erfahrungen zu entscheiden, wie sie in Zukunft anders mit dem Diabetes umgehen möchten. Das Ziel des Schulungsprogramms ist daher der entscheidungsfähige Patient, der sich aufgrund von Wissen und während des Kurses erworbenen Fähigkeiten eigenverantwortlich und aktiv um seinen Diabetes kümmert. Sehr bestrebt waren wir auch, komplizierte Sachverhalte möglichst einfach und verständlich auszudrücken. Häufig sagen Bilder viel mehr aus als komplizierte Erklärungen und bleiben länger in der Erinnerung haften. Auch typische Aussagen von Betroffenen können dazu führen, angeregt zu werden, über sich selbst nachzudenken. Wer möchte, kann im Patientenbegleitbuch auch alle Fachbegriffe rund um den Diabetes nachschlagen. Dort sind sie allgemeinverständlich erklärt. Sich selbst eine Meinung bilden Was in dem Sprichwort „Viele Wege führen nach Rom“ schon ausgedrückt wird, gilt auch für die Behandlung des Typ- Gewohnheiten überdenken 21 Diabetesschulung Bilanz ziehen 2-Diabetes. Nicht selten gibt es mehrere Möglichkeiten, um erfolgreich mit dem Diabetes zurechtzukommen. Was für den einen Menschen passt, muss für den anderen nicht unbedingt gut sein. So gibt es viele Möglichkeiten, das Ernährungsverhalten zu ändern, körperlich aktiver zu werden oder abzunehmen. Daher bemühen wir uns natürlich, in dem Schulungsprogramm günstige Wege für einen erfolgreichen Umgang mit dem Diabetes aufzuzeigen. Gleichzeitig regen wir allerdings den Patienten dazu an, sich während des Kurses selbst zu überlegen, welche Dinge im Leben er verändert, welche er beibehalten möchte. Sich selbst einschätzen: Selbstbeobachtung Gerade im mittleren und höheren Lebensalter ist es gar nicht so einfach, häufig eingefahrene Lebensgewohn- heiten zu verändern. Darum ist es sinnvoll, anhand von Checklisten oder Übungsprotokollen erst einmal selbst zu prüfen, ob und gegebenenfalls wo ein Veränderungsbedarf besteht. Für jede Schulungseinheit gibt es daher für den Patienten einfache Übungen unter dem Motto „Wo stehen Sie?“. Mit diesen kann jeder beispielsweise selbst testen, welche Risikofaktoren bestehen, wie gefährdet die eigenen Füße sind oder wie das Essverhalten im Alltag oder das persönliche Bewegungsverhalten zu bewerten ist. nur geredet wird, sondern auch aktiv etwas ausprobiert wird. Dabei stellt sich viel eher heraus, welche Hindernisse und Stolpersteine es gibt. Selber Ziele formulieren Sich informieren Konkrete Tipps zur Veränderung von Lebensgewohnheiten Selbst wenn die Einsicht bei Betroffenen wächst, grundlegende Lebensgewohnheiten zu verändern, bedeutet dies noch lange nicht, dass es auch langfristig gelingt. In dem Schulungskurs versuchen wir daher, sehr konkrete und alltagstaugliche Tipps und Hilfestellungen für eine Veränderung von Verhaltensweisen im Alltag zu geben. Konkrete Übungsaufgaben für zu Hause sollen es ebenfalls erleichtern, die guten Vorsätze auch in die Tat umzusetzen. Im Alltag ausprobieren Sich Ziele setzen 22 Ausprobieren Wissen ist gut – Handeln ist besser. Getreu diesem Motto regen wir die Teilnehmer an, möglichst schon während des Kurses die neu gelernten Fertigkeiten bzw. die selbst gefassten Vorsätze im Alltag auszuprobieren. Lernen ist erfolgreicher und macht einfach auch mehr Spaß, wenn nicht Ziel des Kurses ist, dass der Patient am Ende des Schulungskurses sich selbst seine persönlichen Ziele im Umgang mit dem Diabetes gesetzt hat. Eigene Ziele werden eben oft als viel verbindlicher angesehen als Ziele, die von außen gesetzt werden. Austausch mit Gleichgesinnten, dem Partner Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes finden es hilfreich, dass in einer Schulung auch andere Menschen mit derselben Erkrankung teilnehmen. In MEDIAS 2 BASIS wird der Erfahrungsaustausch der Kursteilnehmer aktiv gefördert. In einer Kurseinheit werden die Partner, Angehörigen eingeladen, damit sie ebenfalls über die wichtigsten Schulungsinhalte Bescheid wissen. Gemeinsam wird überlegt, wie die Therapie des Typ-2-Diabetes am besten in der Familie, Partnerschaft integriert wird. „MEDIAS 2 BASIS“ – Kurse ­werden in ganz Deutschland angeboten Die „MEDIAS 2 BASIS“-Schulung wird in der Regel von Diabetesberater/innen und Diabetesassistent/innen ambulant durchgeführt und umfasst 12 Kursstunden à 90 Minuten, in der Kurzversion ddh-maktuell 5/2015 Kurzinformationen zu MEDIAS 2 BASIS Schafft sofort Klarheit zu Ihren Messwerten ▶ Entwicklung: Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) und Universität Bamberg (Studie im Auftrag des Bundesforschungsministeriums) ▶ Zielgruppe: Menschen mit Typ-2-Diabetes, die nicht Insulin spritzen te Produk ▶ Dauer: 12 Kursstunden (90 Minuten), verkürzte Version 8 Kursstunden ▶ Durchführung: Ambulant von Ärzten, Diabetesberater/innen, ­Diabetesassistent/innen ▶ Ausbildung der Kursleiter: Strukturierte Ausbildungsseminare für die Anwender ▶ Kostenübernahme: In der Regel durch die Krankenkassen ▶ Schulungsunterlagen: In dem Patientenbuch „Typ-2-Diabetes selbst behandeln” sind alle Inhalte des Kurses übersichtlich dargestellt. Es enthält ebenfalls Arbeitsblätter, ein Selbstkontrollheft und eine Kalorienbausteintabelle und wird Ihnen kostenfrei zur Verfügung gestellt, wenn Sie den Kurs besuchen acht Kurseinheiten. Die Kursleiter werden in einem speziellen Trainingsseminar dafür ausgebildet. Das Programm besteht aus einem Schulungskoffer mit den kompletten Schulungsunterlagen (2 Folienordner mit ca. 200 Folien, Trainermanual, Patientenbuch mit Arbeitsblättern, USB-Stick, Ernährungsspiel), der über den Kirchheim-Verlag erhältlich ist und den Patientenunterlagen, die in der Regel von der Krankenkasse bezahlt werden und dem Patienten kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Erfreulicherweise ist MEDIAS 2 BASIS in allen Regionen von Deutschland zugelassen und kann im Rahmen der DMP-Programme überall angeboten werden. Testsysteme für die In-vitro-Diagnostik – Anforderungen an Blutzuckermesssysteme zur Eigenanwendung bei Diabetes mellitus. ** So können Sie KOSTENLOS* ein NEUES OneTouch Verio Flex™ Messsystem erhalten: Wenden Sie sich an unseren gebührenfreien OneTouch® Kundenservice unter 0800-70 77 007 (Mo.- Fr. 08:00 17:00 Uhr) und sichern Sie sich Ihr kostenloses Messsystem unter Angabe des Codes OTVU5. PD Dr. phil. Dipl. Psych. Bernhard Kulzer Psychologischer Psychotherapeut Kinder - und Jugendlichenpsychotherapeut Psychodiabetologe, Fachpsychologe Diabetes DDG Diabetes Zentrum Mergentheim Theodor Klotzbücher Str. 12, 97980 Bad Mergentheim [email protected] ddh-maktuell 5/2015 Besuchen Sie die Website www.LifeScan.de/upgradenow. * Vorbehaltlich der Berechtigung. ** Leistungsmerkmale siehe jeweiliges Benutzerhandbuch (AW06922301A, AW06923201A). © LifeScan, Division of Cilag GmbH International 2015 – CO/VFX/0115/0014 (1). Johnson & Johnson Medical GmbH, Geschäftsbereich Johnson & Johnson Diabetes Solutions Companies, Zweigniederlassung Neuss, Johnson & Johnson Platz 2, 41470 Neuss. Reisebericht Abenteue Teil 2 A Für den Notfall im Urwald gut gerüstet Unsere Guides: oben Rinaldo, rechts Pedro 24 Im ersten Teil ihrer Reiseschilderung berichtete Autorin Wilma Busse über ihre Diabetesausrüstung, die Reiseroute ihrer Bootstour über den Amazonas, fliegende Fische und einen Nachtausflug auf dem Wasser. In Teil 2 schildert sie die Begegnung mit Einheimischen, dem Dschungel und der brasilianischen Tierwelt sowie die Durchführung einer Notfallübung im Urwald. n einem Seitenarm des Amazonas trafen wir einen Halbindianer, den unsere Guides kannten. Er ergänzte unsere Ausrüstung um ein großes Gewehr samt 16-mm-Patronen, einen Dreizack und eine Angelschnur. Da der Wasserspiegel in der Trockenzeit um zehn Meter gefallen war, konnten wir teilweise nicht mit Motorkraft fahren. Die drei Männer mussten treideln, „Madame“, d. h. ich, durfte im Boot sitzen bleiben. Es waren viele große Steine im Wasser. Bei „Stopp!“ wurde sofort der Außenbordmotor hochgeklappt, damit die Schiffsschraube keinen Schaden nahm. Unser geplantes Tagesziel war unter diesen Umständen nicht mehr erreichbar, denn es war noch eine drei Meter hohe Stromschnelle zu überwinden. Wir machten das Beste daraus, bade- Halbindianer ddh-m Aktuell 5 / 2015 uer Amazonas ten und kühlten uns im Wasser ab. So hatte alles seinen Sinn. Pedro versuchte sein Glück, mit dem Dreizack Fische zu fangen. Diese waren jedoch viel zu klein und zudem schneller als er. So hat er es sich sitzend im Flussbett gemütlich gemacht und ein Stück Melone verspeist. Wir haben in der Zeit noch einen kleinen Bushwalk gemacht. Dann wurde es endlich Zeit, unser Nachtlager am sandigen Ufer aufzubauen, denn es wird schlagartig dunkel. Geräusche in der Nacht Die Guides schleppten den Proviant an Land. Rinaldo war für das Nachtlager zuständig. Mit seiner Machete schnitt er Bambusstangen und band sie mittels Lianen zu einem Dreibein zusammen, um die Hängematten zu befestigen. Pro Person wurden zwei davon benötigt. Dann kam der Ruf „Arno check it!“. Da mein Arno der Schwergewichtige in unserer Runde war, konnte Rinaldo erst weiterbauen, wenn Arno das O. K. gab. An einem Gestell aus Bambusrohren befestigten die Guides die Regenplane für ein Dach über dem Kopf. Mit natürlichen Mitteln wurde ein Grill gebaut und Feuer entfacht. Pedro schnitt mit seiner Machete Zwiebeln und Knoblauch klein, um damit Reis zu kochen. Nach dem Abendessen wurde der Topf sorgfältig gespült, um wieder zum Kaffeekochen am nächsten Morgen bereitzustehen. Zur wohlverdienten Bettruhe herrschten um uns herum die stockfinstere Nacht, der gewaltige Sternenhimmel und sehr unterschiedliche Geräusche. Wenn beispielsweise auf einmal eine große Menge von Fröschen gemeinsam quaken, meint man, Ferraris rasen über den Nürburgring. Die Nächte können sehr kühl werden. Wir haben uns mit einfachen Decken zugedeckt und bei Bedarf eine lange Treckinghose und den Anorak angezogen. Ich bin nachts einmal im Traum aus der Hängematte gerutscht. Der ddh-m Aktuell 5 / 2015 Guide stand direkt neben mir und half mir wieder hinein. In näherer und ferner Umgebung hörten wir zudem ständig einen Jaguar raunzen. Aber wir fühlten uns sicher. Der Guide hatte neben seiner Hängematte immer das Gewehr im Anschlag. Geheimnisvoller Regenwald Auf der Rücktour erwartete uns schon der Halbindianer, der spontan zugesagt hatte, uns zwei Tage zu begleiten. Englisch sprach er nicht, aber wir haben uns mit Händen und Füssen gut „unterhalten“. Zur Abwechslung gab es dann selbst geangelten Bunt-Barsch, je nach Wunsch gegrillt oder als Fischsuppe, einfach lecker. Die wir den „Wald voller Bäume“ nicht, sondern nur Bambusstangen. Einen Weg gab es nicht. Der Einheimische ging vor uns her und schlug mit einer Machete alles aus dem Weg. Dann waren wir endlich im unendlichen und manchmal unheimlichen Regenwald: um uns herum die gewaltigen großen Bäume und eine üppige Vegetation. Schon nach kurzer Zeit hatten wir beide die Orientierung verloren; alleine wären wir hoffnungslos verloren gewesen. Mein Mann kam ganz schön ins Schwitzen auf der sechsstündigen Tour durch den Dschungel bei einer Temperatur von 36 °Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 96 Prozent. Mir macht Hitze nichts aus, meinem Blutzucker auch nicht besonders; die Werte gehen auch zu Hause bei hohen Temperaturen rauf und runter. In diesem größten Feuchtgebiet der Erde erlebten wir den Dschungel pur, darin blühende Kamelien und Bromelien sowie Pflanzen für die Wundversorgung. Bei Magenverstimmung wurde ein Spalt in einen Baum geschlagen, um Magnesium zu gewinnen. Anschließend musste diese Baumwunde jedoch sorgfältig wieder verschlossen werden. Wir lernten essbare Pflanzen und Früchte kennen, sodass wir notfalls ohne Proviant überlebt hätten. Wilma mit Halbindianer und Kind. Brasilianer essen auch gerne zubereitete Schildkröten, was wir aber nicht wollten. Der Halbindianer verschwand plötzlich im Buschwerk und brachte uns Schildkröten-Eier, die gekocht tatsächlich ein Genuss waren. Unsere Guides führten uns mit dem Boot zu einer Stelle, von der man gut in den Dschungel vordringen kann. Zuerst sahen Rinaldo versorgt sich mit Trinkwasser 25 Gefährliche Tiere Notfallübungen Es wurde uns erklärt und vorgeführt, wie man aus Lianen Trinkwasser entnehmen kann. Rinaldo holte mit seiner Machete aus und trennte ein Stück von der Liane ab, das er mit der Machete anspitzte. Es floss klares, reines Wasser aus der Liane. Wir tranken alle davon. Somit verdurstet keiner im Urwald; man muss nur wissen, wie man es angeht. Trage Dann kam plötzlich Aktivität auf. Es wurden dicke Rinden von bestimmten Bäumen entfernt, die jedoch wieder nachwachsen. Wenn bei Expeditionen beispielsweise Arm- oder Beinbrüche auftreten, muss der Verletzte innerhalb von sechs Stunden aus dem Urwald transportiert werden. Transportmittel sind aus Holz angelegte Armstützen oder bei Beinverletzungen eine mit Holz und Blättern hergestellte Trage. Die Trage habe ich gleich ausprobiert und wurde von den Guides damit ein kurzes Stück durch den Urwald getragen. Die Verletzungen waren natürlich nur simuliert. Die Vorgehensweise war aber sehr beeindruckend. Gastfreundschaft Wilma mit Armschiene 26 Auf der Rückfahrt nach Manaus hat uns der Halbindianer in sein kleines Haus eingeladen und uns seiner Familie mit Frau und Kind vorgestellt. Er lebt am Ufer auf einer Anhöhe. Die Einrichtung ist sehr spartanisch, aber zweckmäßig: ein großer Einladung im Hause des Halbindianers. Schlaf- und Wohnraum und eine kleine Küche. Ein Fernseher durfte jedoch nicht fehlen. Der Weg vom Ufer zum Haus war etwas beschwerlich. Wir mussten ca. zehn Höhenmeter über Sandtreppen steigen. Nur in der Regenzeit kann der Amazonas an dieser Stelle um zehn Meter steigen, sodass man direkt vom Haus ins Boot gelangen kann. Das Haus steht zur Sicherheit daher auf zwei Meter hohen Stelzen. Wir wurden sehr herzlich von der Familie empfangen und zum Fischessen mit Gemüse eingeladen. Einzelne Gemüsesorten wurden im Garten angebaut. Eier gab es von frei laufenden Hühnern. Wir können nur hoffen, dass die rücksichtslosen Rodungen der Urwaldriesen aufhören, und diese wunderschöne Landschaft Amazoniens noch lange erhalten bleibt. Unsere Amazonas-Tour werden wir nie vergessen. Die Guides waren beeindruckt, wie wir mit 68 Jahren diese Tour gemeistert haben, und vor allem ich als insulinpflichtige Diabetikerin, was sie noch nie erlebt hatten. Wilma Busse ddh-m Aktuell 5 / 2015 Fotos: privat Vorbereitung für den Bau einer Trage. Der indianische Guide machte mit dem Mund Vogelstimmen nach. Die Vögel antworteten, waren aber im dichten Laubwerk nicht zu sehen. Wir hatten an einer Lichtung das Glück, Papageien in den Bäumen beobachten zu können. Im Dschungel leben jedoch auch gefährliche Tiere. Neben Vogelspinnen gibt es ca. 200 bekannte Schlangenarten, von denen die meisten giftig sind. Riesenschlangen wie die Anakonda und Königsboa hingegen erwürgen ihre Opfer, darunter auch Kaimane. Schlangen sind jedoch eher scheu und flüchten bei Erschütterung und Bewegung im Umfeld. Daher war die Gefahr einer Begegnung eher gering, was wir nicht bedauert haben. Forschung Kora-Studie Der Wirkstoff Metformin beeinflusst neben dem Blutzucker auch die Blutfettwerte von Patienten. Das fand ein interdisziplinäres Wissenschaftlerteam des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) des Helmholtz Zentrum München heraus. Speziell das schädliche LDLCholesterin kann gesenkt werden. D ie DZD-Wissenschaftler vom Helmholtz Zentrum München und dem Deutschen Diabetes- Zentrum Düsseldorf hatten für ihre Analyse die Blutproben von über 1.800 Patienten einer groß angelegten KORA-Studie sowohl genetisch als auch hinsichtlich ihrer Stoffwechselprodukte untersucht. So führte die Gabe von Metformin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes zu einer signifikanten Konzentrationsänderung bestimmter Stoffwechselprodukte. Das zeige sich unter anderem an einem deutlich niedrigeren LDL-Cholesterinspiegel, so die Autoren. LDL bezeichnet ein Protein zum Transport von Blutfetten. Da es zumeist Cholesterin über das Blut in die Zellen transportiert, wird es oft als das „böse Cholesterin“ beschrieben. Dieses Molekül steht in Verdacht, durch Gefäßverkalkungen HerzKreislauf-Erkrankungen zu begünstigen. Metformin ist das am längsten und das am häufigsten verabreichte orale Antidiabetikum. Klinische Studien zeigten Fotolia Metformin beeinflusst die Blutfettwerte bereits, dass es die Neubildung von Glukose in der Leber hemmt. Die KoraStudie legt nahe, dass Metformin einen positiven Effekt gegen kardiovaskuläre Krankheiten und somit einen zusätzlichen Nutzen für die Patienten erbringen könnte. Der genaue Wirkmechanismus, so die Wissenschaftler, sei bisher aber noch nicht verstanden. (Quelle: Presseinformation des Helmholtz Zentrum München) _0QY82_0015760.pdf; s1; (210.00 x 135.00 mm); 31.Aug 2015 08:52:21; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien alles gute :) stada-diagnostik.de Abb. Originalgröße das kleinste blutzuckermessgerät der welt STADA GLUCO RESULT®: Unser Bewährtes genau zuverlässig ergonomisch STADA GLUCO RESULT TO GO®PLUS: Unser Kleinstes dezent kompakt praktisch Besonderer Vorteil: 2 Geräte – nur 1 Teststreifen Beide Geräte erfüllen die DIN EN ISO 15197:2013 ddh-maktuell ?/2015 STADApharm GmbH, Stadastr. 2-18, 61118 Bad Vilbel / Hotline: 06101 603 9000 / [email protected] 27 DDH-M DDH-M Blitzlichter Wir sind Selbsthilfe: selbstständig, unabhängig, kompetent Wie sieht eigentlich die Arbeit der Selbsthilfe der DDH-M auf Bundes­ ebene konkret aus? D ie DDH-M ist eine selbstständige Selbsthilfeorganisation, mit eigenen Gremien und eigener Satzung, die die Betroffenen und Angehörigen innerhalb der Dachorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe vertritt. Die Mitgliedschaft in der DDH-M beinhaltet automatisch die Doppelmitgliedschaft in diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe für die politische Interessenvertretung. Neben der Organisation auf Bundesebene hat die DDH-M inzwischen fünf Landes- und Regionalverbände: Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bremen, Nord und Mitteldeutschland. Zu den Aufgaben der DDH-M gehört, die Sichtweise der an Diabetes Erkrankten und ihrer Familien in Stellung- 28 nahmen und politischen Gesprächen zum Ausdruck zu bringen und so die Betroffenen gegenüber der Politik auf Bundes- und Landesebene zu vertreten. So repräsentiert die DDH-M die Diabetesselbsthilfe bei gesundheitspolitischen Diskussionen und Tagungen wie z. B. dem „Branchentreff Diabetes“ in Berlin vor Vertretern des G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss), der Selbstverwaltung und der Leistungserbringer. Tradition trifft Moderne Vor allem aber unterstützt die ­DDH-M die Menschen mit Diabetes dabei, ihre Erkrankung aktiv zu managen. Die Landesverbände stellen in zahlreichen Selbsthilfegruppen vor Ort ein Angebot für den persönlichen Kontakt mit anderen Betroffenen bereit. Die ­DDH-M auf Bundesebene nutzt hingegen Möglichkeiten, Informationen und Angebote zum Austausch im Internet bereitzustellen. Dabei baut sie auf die Erfahrung der klassischen Selbsthilfe mit Fortbildung durch den Austausch untereinander. Durch das Zusammenwirken von traditionellen und modernen Formen der Selbsthilfe kann die DDH-M so ein Angebot schaffen, das allen Menschen mit Diabetes, ob jung oder alt, heimatverbunden oder mobil, das bietet, was in ihren persönlichen Diabetesalltag am besten passt. Politische Wertschätzung Für ihre Arbeit wird die DDH-M mit einer Pauschalförderung der Krankenkassen unterstützt. Der vdek hat in einem persönlichen Gespräch mit der stellvertretenden Vorsitzenden Juliane Grützmann einen Ausbau der Pauschalförderung für 2016 als Anerkennung der kontinuierlich wichtigen Arbeit der DDH-M in Aussicht gestellt. Die DDH-M wird nach drei Jahren von der Gesundheitspolitik als feste Größe in der Selbsthilfe geschätzt. Eine erfreuliche Entwicklung. ddh-maktuell 5/2015 Ausgewandert nach Dänemark Bremen Neues Land – neues Leben – und dann noch Diabetes! J ung und frisch mit ihrem dänischen Mann Poul verheiratet, wanderte die damals 22-jährige Bremerin Ruth Sørensen der Liebe wegen nach Dänemark aus. Viel Natur, das Meer in greifbarer Nähe, und beschauliche Ortschaften – so kannte Ruth Sørensen das Land aus Urlauben. Sie fasste Fuß in ihrer Wahlheimat, lernte die Sprache, die Gepflogenheiten, die Lebensweise und bekam in kurzen Abständen zwei Söhne. Als Familie bewohnten sie ein großes Haus in wunderschöner Lage mitten auf dem Land. Der nächste Nachbar war kaum zu sehen, und für die zwei kleinen Jungs war dies das reinste Paradies. Schock aus heiterem Himmel Doch dann aus heiterem Himmel stand die Welt der jungen Familie Kopf. Der ältere Sohn – der zweieinhalbjährige David – wurde krank. Matt, bleich und durstig brachten ihn seine Eltern zum Arzt und von einem Augenblick zum anderen war ihre Welt nicht mehr die ddh-maktuell 5/2015 gleiche. Diabetes Typ 1 war die Diagnose. Er wurde ins Krankenhaus überwiesen. Die jungen Eltern standen unter Schock, und der kleine David kämpfte. Er wehrte sich wie ein Löwe gegen die Spritzen. Er spannte seine Muskeln im Oberschenkel so stark an, dass sich die Nadeln der Insulinspritzen zu einem U verbogen. Aber eine Wahl gab es nicht. Zu der Diagnose kamen in den ersten Tagen noch unsensible Äußerungen von Mitarbeitern des Krankenhauses, die den Start in ein Leben mit Diabetes noch schwerer machten. So erklärte ihnen die Diätassistentin der Station, dass der kleine David fortan auf Süßes, helles Brot und natürlich auch helle Soßen und eigentlich fast alles verzichten müsse. Zum ersten Schock kam dann noch die Unsicherheit der Eltern dazu, wie das Leben und der Alltag mit einem an Diabetes erkrankten Kind überhaupt gelebt werden soll. In der ersten Zeit mit Diabetes befand sich die gesamte Familie im Krisenzustand. Es gab so viel zu lernen und all das in einem noch etwas fremden Land. Nicht nur das Messen, Spritzen und Ausrechnen von BEs musste erlernt werden, sondern vielmehr der Umgang und die Einstellung zu der chronischen Krankheit. Es ging um die Frage, wie sie ihrem Sohn und natürlich auch sich selbst als Eltern einen Weg aufzeigen können, wie Diabetes zum natürlichen Teil des Alltags wird, ohne diesen ständig zu überschatten. Ruth Sørensen erinnert sich noch jetzt daran, wie sie aus dem Fenster des Krankenhauses sah und sich darüber wunderte, dass das Leben da draußen einfach weiterging, während ihres auf einmal mit der Diagnose Diabetes stehen geblieben war. Positiver Blick auf das Machbare Heute – 23 Jahre später – spürt sie dieses Gefühl noch immer, wenn sie sich an diese ersten Tage nach der Diagnose erinnert. Und doch weiß sie, dass es wichtig ist, einen Blick auf die Möglichkeiten zu entwickeln, anstatt auf die 29 Bremen Heinz Schräder: 10 Jahre Gesprächskreis Lemwerder A Begrenzungen zu schauen. Sie hatte das Glück, im weiteren Verlauf auf Krankenschwestern, Ärzte, Erzieher und Lehrer zu treffen, die mit Verständnis und Hilfe reagierten und ihnen und ihrem Sohn halfen, die chronische Krankheit für sich anzunehmen und das Beste daraus zu machen. David konnte das gleiche Leben leben wie seine gesunden Freunde. Er spielte Fußball, nahm an Klassenausflügen und -fahrten teil. Zwei Jahre, nachdem bei ihrem Sohn David Diabetes diagnostiziert wurde, bekam Ruth Sørensen selbst Typ1-Diabetes. Nun war sie schon Profi. Und doch ist es auch für sie eine Herausforderung, den Diabetes als einen Teil des Lebens anzunehmen und ein Gleichgewicht in der Familie zu halten. Dies ist ihrer Erfahrung nach besonders für das gesunde Geschwisterkind wichtig. Sie leben als ganze Familie gesund 30 und leben mit der Einstellung, dass die medizinische Behandlung natürlich wichtig ist, aber dass Lebensqualität, Lebensfreude und Lebenskraft genauso wichtig sind und mit dem Diabetes gut in Einklang zu bringen sind. Lebensqualität an erster Stelle „Natürlich sorgt man sich als Eltern ein Leben lang um seine Kinder“, sagt Ruth Sørensen. Aber als Eltern haben sie sich entschieden, dass die Sorgen um ihr Kind keinen zu großen Stellenwert einnehmen dürfen, sondern sie als Eltern ihren Blick bewusst auf das Leben und eine gute Lebensqualität richten wollen. Inzwischen sind ihre Söhne groß. Sie arbeiten beide als Zimmermänner und haben inzwischen selbst eine Familie. Ruth Sørensen ist glücklich in Dänemark. Die Dänen sehen vieles leichter und betonen den Genuss und die Lebensfreude, findet sie. Sie hat in Dänemark noch einmal studiert und arbeitet als Sozialarbeiterin. Gerne ist sie mit ihrer Familie in ihrer alten Heimat Bremen, wo sie regelmäßig ihre Freunde und Familie besucht. (Das Gespräch mit Ruth Sørensen führte Michaela Lüsse-Gauthier) ls Heinz Schräder vor 11 Jahren den Bremer Dia­ betikerkongress besuchte und nach einer Gesprächsgruppe für Diabetiker in seinem Wohnort Lemwerder fragte, musste er feststellen, dass es keinen gab. Kurzerhand eröffnete er selbst eine Gesprächsgruppe. Er mietete Räumlichkeiten für die monatlichen Treffen im Gemeindehaus der ev. Kirchengemeinde in Lemwerder und machte die neue Gruppe in der Zeitung publik. Gleich zum ersten Treffen kamen 15 Diabetiker. „Damit hatte ich gar nicht gerechnet“, sagt Heinz Schräder. Seitdem treffen sich die Diabetiker aus Lemwerder jeden 4. Mittwoch im Monat um 19:00 unter der seiner Leitung. Einmal im Jahr beraten sie als Gruppe über Themen, die sie interessieren und über die sie mehr wissen möchten. Heinz Schräder lädt zu diesen Themen entsprechende Referenten und Experten ein. „Das ist natürlich ganz schön viel Arbeit“, sagt Heinz Schräder und fügt hinzu: „Aber es macht immer noch Spaß.“ Und genau das nimmt man dem engagierten 56-Jährigen sofort ab. In den letzten 10 Jahren hat er ehrenamtlich 120 Gesprächskreise geleitet, Ausflüge, Grillfeste und Weihnachtsfeiern organisiert. Ausgefallen sind die Treffen des Gesprächskreises in diesen 10 Jahren noch kein einziges Mal. Es ist sein Anliegen, dass Diabetiker jeden Alters über ihren Diabetes gut informiert sind und auf dem aktuellen Stand der Therapiemöglichkeiten managen können. Und somit wird er auch zukünftig sein Engagement für die Diabetiker in Lemwerder fortsetzen. Vorstellen wird er seinen Gesprächskreis auch auf dem Seniorentag am 15. November in Lemwerder. Jeder ist herzlich eingeladen, sich zu informieren. Der Gesprächskreis ist offen für alle Diabetiker und Interessierten. Heinz Schräder – Steckbrief: Name: Heinz Schräder Alter:56 Beruf:Haustechniker Diabetiker: seit 24 Jahren Aktiv in der Diabetesselbsthilfe: seit 11 Jahren Hobbys:Modellbau, Radfahren ddh-maktuell 5/2015 Bremen Der Vorstand sagt Danke und gratuliert Heinz Schräder D Sommerausflug des Gesprächskreises Bremen Osterholz D er gesamte Vorstand des DDH-M Landesverbandes Bremen dankt Heinz Schräder herzlich für sein vielfältiges Engagement in unserem Landesverband. Diese Auflistung ist längst nicht vollständig, zeigt aber was für eine engagierte und außergewöhnliche Persönlichkeit Heinz Schräder ist. Der DDH-M Vorstand bedankt sich herzlich für alles was Heinz Schräder geleistet hat und noch leisten wird. Wir wünschen ihm weiterhin viel Gesundheit, Freude an der Arbeit und ganz viel Motivation. er Bremer Sommer war in diesem Jahr immer für eine Überraschung gut. Mal schwitzten wir bei 38 °C im Schatten, mal huschten wir mit Regenschirm von Wolkenbruch zu Wolkenbruch. Doch die Gesprächsgruppe der Diabetiker in Bremen Osterholz hatte bei ihrem Sommerausflug Glück. Bei allerschönstem Sonnenschein traf sich die Gruppe im Ausflugslokal Paulaners am Wehrschloss. Das Wehrschloss war schon vor knapp hundert Jahren ein beliebtes Ausflugsziel der Bremer. Hier in schönster Lage direkt an der Weser und in netter Runde ließ es sich die Gruppe schmecken. Wir gratulieren und wünschen alles Gute zum 10-jährigen Jubiläum des Diabetes Gesprächskreises in Lemwerder und hoffen, dass diese Arbeit noch lange weiter geht. Der Vorstand Der Gesprächskreis in Bremen Osterholz trifft sich jeden 4. Mittwoch im Monat um 16:00 unter der Leitung Einige statistische Daten belegen dies: Heinz Schräder gründete und leitete seit 2005 den Gesprächskreis für Diabetiker in Lemwerder. Seit vielen Jahren ist er im Vorstand unseres Landesverbandes als Schatzmeister tätig. Er betreut mit ganz viel Engagement die Messestände des DDH-M Bremen, nimmt sich Urlaub für die vielen Aktivitäten des Verbandes und ist immer ganz selbstverständlich mit großem Eifer dabei wenn es etwas zu tun gibt. von Manfred Jungemann in der ev. Melanchthon-Gemeinde in der Osterholzer Heer Str. 124. Wer an interessanten Vorträgen rund um das Thema Diabetes, am Austausch mit Mitbetroffenen und an der aktuellen Entwicklung der Diabetesforschung und -therapie interessiert ist, ist herzlich eingeladen. Der Diabetesgesprächskreis bietet die Möglichkeit, offen Fragen zu stellen und in einer angenehmen Atmosphäre und in netter Runde mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Das aktuelle Programm des Gesprächskreises in Bremen Osterholz kann auf der DDH-M Homepage eingesehen werden unter www.hb.menschen-mitdiabetes.de oder direkt über die Geschäftsstelle 04216164323 erfragt werden. termine Informationen aus dem Landesverband im LV Bremen Bei der diesjährigen Landesmitgliederversammlung am 27. Juli 2015 wurden neben einem ausführlichen Rückblick auf das Jahr 2014 und einem Ausblick in die Zukunft des Verbandes eine neue Schriftführerin und ein neuer Revisor gewählt. In einem Wahlgang zu den Revisoren wurde Herr Bilgenroth neu gewählt und Frau Schulz für eine weitere Amtszeit gewählt. Nachdem Annette Döllen ihr Amt abgegeben hat, wurde als neue Schriftführerin Frau Ulrike Wübbena gewählt. ddh-maktuell 5/2015 Vorträge im Herbst 13. Oktober, 20 Uhr: „Insuline“, Referentin: Dr. med Dorothee Lübbert Gaststätte „Goedeken“, Berckstraße 4, 28259 Bremen 28. Oktober, 16 Uhr: „Insulinresistenz bei Diabetes“ Gemeindehaus der ev. Melanchthon-Gemeinde Osterholzer Heer Str. 124, 28325 Bremen 28. Oktober, 19 Uhr: „Die Ernährung bei Diabetes Typ 2“ Gemeindehaus der ev. Kirchengemeinde Schulstraße 5, 27809 Lemwerder 25. November, 16 Uhr: „Diabetiker fragen – der Facharzt antwortet“ Gemeindehaus der ev. Melanchthon-Gemeinde Osterholzer Heer Str. 124, 28325 Bremen 25. November, 19 Uhr „Diabetiker fragen – der Facharzt antwortet“ Referent: Dr. med Bernhard Braune Marktstraße 11a, 27711 Osterholz-Scharmbeck Eingang zwischen der Gaststätte „Stagge“ und der Alten Apotheke 31 Mitteldeutschland Warum Mitgliedschaft wichtig ist DDH-M: eine wichtige, notwendige und starke Interessenvertretung für Menschen mit Diabetes in der Politik. Hier zwei Beispiele dafür: der Vertriebsstopp des Insulin degludec und die kontinuierliche Glukose­ überwachung. Diabetiker, auch in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der DDH-M – Landesverband Mitteldeutschland, der diese drei Bundesländer umfasst, hat nicht nur die Betroffenen, sondern alle, über seine Facebook-Seite aufgerufen, die ver- fasste Online-Petition an den deutschen Bundestag für ein Belassen des Präparates auf dem deutschen Arzneimittelmarkt zu unterzeichnen. Der Bundesverband der DDH-M hat zudem einen Brief an den Bundesgesundheitsminister geschickt, der inhaltlich durch unseren LVMD voll unterstützt wird. I m Juli hat die Firma Novo Nordisk angekündigt, das Präparat TRESIBA® vom deutschen Markt zu nehmen. Hintergrund ist das Beharren der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf einem Marktpreis, der die Kosten verfügbarer Insuline nicht übersteigen darf. Unberücksichtigt bleibt dabei u. a., dass die Kosten für die Entwicklung, den Wirksamkeitsnachweis, die Anforderungen der arzneimittelrechtlichen Vorgaben u. a. immens hoch sind und in die Kalkulation der Industrie einfließen. Damit sah die Herstellerfirma keine Möglichkeit mehr, dieses Präparat auf dem deutschen Markt zu belassen. Betroffen davon sind schätzungsweise mehr als 40.000 Diabetikerinnen und „Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes“ E-Mail (wenn Einladungen, Informationen etc. per E-Mail erbeten) Aufnahmeantrag Ich möchte Mitglied in der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes werden und bin gleichzeitig kostenlos auch Mitglied in diabetesDE. Vor- und Zuname (bei Minderjährigen gesetzl. Vertreter) Beginn der Mitgliedschaft Bitte kreuzen Sie Zutreffendes an und senden diesen Coupon an die Adresse DDH-M oder des zuständigen Landesverbandes (s. Adressen auf S. 43): ◽◽ Ich möchte Mitglied werden in dem für mich zuständigen Landesverband der DDH-M Straße, Hausnummer ◽◽ Ich möchte Mitglied werden im Landesverband_____________________ PLZ, Ort ◽◽ Ich möchte Mitglied werden nur im Bundesverband der DDH-M der DDH-M ◽◽ Ich habe noch Fragen zur Organisation DDH-M Geburtsdatum Diabetes seit Typ Wir werden Ihnen weitere Informationen umgehend zukommen lassen. Beruf; jetzige Tätigkeit Telefon 32 Datum Unterschrift ddh-maktuell 5/2015 Mitteldeutschland Entscheidung des BSG zum CGM Am 08. Juli 2015 hat das Bundessozialgericht (BSG) entschieden, dass die kontinuierliche Blutzuckerüberwachung über Flüssigkeit im Unterhautfettgewebe (CGM) kein Hilfsmittel, sondern eine neue Untersuchungsund Behandlungsmethode (NUB) darstellt. Das hat weitreichende Bedeutung einerseits darin, dass sich daraus ein möglicher Benefit für einige Betroffene ergibt. Dies betrifft insbesondere auch diejenigen, die an häufigen, auch lebensbedrohlich zu bewertenden Unterzuckerungen und einigen anderen Komplikationen der Insulinbehandlung leiden. Ein schon vor Jahren durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) eingeleitetes Methodenbewertungsverfahren liegt seit Mai vor und hat ein durchaus positives Ergebnis gebracht. Bleibt die Hoffnung, dass der G-BA schnell zu einer Entscheidung kommt, die die Interessen der Diabetikerinnen und Diabetiker beachtet. Starke Interessenvertretung erforderlich Diese beiden Beispiele zeigen, dass die Interessen der Menschen mit Diabetes eine starke Interessenvertretung benötigen, eine Interessenvertretung, wie sie die DDHM wahrnimmt. Deshalb ist es wichtig, dass Diabetikerinnen und Diabetiker, Familienangehörige und Interessierte unsere Arbeit mittragen und unterstützen, dass sie unsere Reihen durch eine Mitgliedschaft – diese ist als Baddh-maktuell 5/2015 sismitgliedschaft (politische Stimme/keine weiteren Leistungen) im LVMD bereits ab 5 Euro pro Jahr möglich – verstärken. DDH-M – Mitgliedschaft auf Landesebene in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Die Interessen der Menschen mit Diabetes auf Bundesebene vertritt die Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M). Inzwischen wächst auch die Zahl der Landesverbände, die diese Interessen zusätzlich bündeln und auf Landesebene konkret und tatkräftig umsetzen, gepaart mit den regionalen Besonderheiten und Aufgabenstellungen und der Vertretung, Unterstützung und Durchführung der Selbsthilfe. Deshalb ist es wichtig, dass die Basis in den Landesverbänden gestärkt wird. Unsere Bitte an alle DDH-M-Mitglieder in Sachsen, SachsenAnhalt und Thüringen: Erklären Sie Ihre Mitgliedschaft im DDH-M-Landesverband Mitteldeutschland per E-Mail oder Fax bei Frau Sucker in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Selbstverständlich sind und bleiben Sie dadurch auch Mitglied im Bundesverband, weil der Landesverband Mitglied des Bundesverbandes ist, und Sie bleiben auch weiterhin Doppelmitglied in der Dachorganisation diabetesDE. Dr. Egon Hohenberger, Landesvorsitzender termine im LV Mitteldeutschland Diabetes und Bewegung Am 14. November findet in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) eine von Novo Nordisk inaugurierte Veranstaltung unter dem Motto „Diabetes und Bewegung“ statt. Auch unser Landesverband wird sich daran beteiligen und über seine Arbeit informieren. Erster Mitteldeutscher Diabetestag Am 5. März 2016 findet in Dresden der Erste Mitteldeutsche Diabetestag statt. In enger Kooperation zwischen der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes, Landesverband Mitteldeutschland e. V. (DDH-M – LVMD) und dem Paul Langerhans Institut Dresden (PLID) wird dieser Tag sich folgenden Themen widmen: • Entwicklung des Typ-2-Diabetes, • Transplantation in der Diabetesbehandlung, • Neues aus der Diabetesforschung und • Neue Aspekte / neue Wege in der Selbsthilfe. Ergänzt werden diese Vorträge durch zwei Workshops zu den Themen Insulinpumpentherapie (CSII) und Blutzuckermessung, insbesondere der Gebrauch moderner Geräte und Fehlermöglichkeiten. Natürlich darf im Rahmen dieses Tages auch ein Besuch des weltberühmten und bekannten Weihnachtsmarktes, des Dresdner Striezelmarktes, nicht fehlen. Schon jetzt laden wir dazu herzlich ein, bitten für die Workshops aber aus Kapazitätsgründen um eine Voranmeldung. Selbsthilfemessen In den kommenden Wochen stehen zudem in vielen Landkreisen wieder die Selbsthilfemessen der Kontaktstellen des PARITÄTISCHEN an. Unsere Selbsthilfegruppen und der Landesverband selbst werden sich daran beteiligen, um so auf unsere Arbeit und unsere Angebote aufmerksam zu machen. Damit unterstreichen wir auch unsere enge Zusammenarbeit mit anderen Selbsthilfeverbänden, insbesondere dem PARITÄTISCHEN. 33 Nordrhein-Westfalen Mitgliedschaft ist einfach sinnvoll Durch Mitgliedschaft den Einfluss der Selbsthilfe stärken Die Erfahrungen der letzten Jahre und aus den Nachbarländern in Europa belegen, dass mitgliederstarke Selbsthilfeverbände erheblichen Einfluss auf die medizinische Versorgung der Patienten nehmen können. Dazu erhalten die Mitglieder wichtige Informationen, die jedem Diabetiker zugutekommen und die Lebensqualität verbessern. S ie als Mitglied im Landesverband NRW der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDHM) wissen, dass es über die Schulung und Betreuung hinaus weitere Probleme in der Versorgung gibt. Der Verteilungskampf im Gesundheitswesen nimmt stetig zu. Teststreifen- und Arzneimittelverordnung, Heil- und Hilfsmittelversorgung sowie Rehabilitation und Pflege sind wichtige Bereiche, in denen ein starker Interessenverband die Bedürfnisse der Betroffenen einbringen muss. Auch in anderen Bereichen der Lebensführung gibt es immer wieder Änderungen, bei denen die Belange der Betroffenen eingebracht und die Änderungen umgehend den Patienten mitgeteilt werden sollten. Die Selbsthilfe stärken – ein Gewinn für alle! Mitglieder werben Mitglieder! Machen auch Sie mit! Bewegen Sie Menschen mit Diabetes, Angehörige und Interessierte, Mitglied im Landesverband NRW der DDH-M zu werden! Denn nur in einem mitgliederstarken Interessenverband können die berechtigten Ansprüche aller Diabetiker auch künftig erfolgreich eingefordert werden. Pro geworbenem Neumitglied erhalten Sie 10,00 Euro als Aufwandsausgleich. Zudem nehmen Sie an einer Tombola teil, bei der es wertvolle Preise zu gewinnen gibt. Den Aufnahmeantrag finden Sie im Internet unter nrw.ddh-m.de. Selbsthilfearbeit vor Ort und im Verband In ca. 250 Selbsthilfegruppen im Land NRW werden die Diabetiker über Änderungen in der Versorgung und neue Erkenntnisse in der Therapie informiert. Gemeinsam mit dem Dachverband und den Fachverbänden hat der Landesverband 2013 die Kampagne „Diabetes stoppen – jetzt!“ mit ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Bundesregierung aufzufordern, einen nationalen Diabetesplan zu erstellen, den es schon in 18 Ländern in Europa gibt. Auch Sie können sich dafür stark machen; mehr dazu unter www.diabetes-stoppen.de. Mit dem Diabetes-Info-Mobil, das mit einem kleinen Labor ausgerüstet ist, haben wir das Projekt „Diabetesberatung auf Rädern“ gestartet. Das bereits im Jahr 2013 begonnene Projekt führen wir gemeinsam mit der Dachorganisation diabetesDE, der Uni HamburgEppendorf und mit Unterstützung des 34 Verbandes der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe (VDBD) durch. Dabei werden Menschen in ihrem gewohnten Lebensumfeld über das Krankheitsbild informiert und Betroffene beraten. Das Projekt wird zudem vom Bundesgesundheitsministerium unterstützt. In dem Projekt „Diabetes in der Schule“ (DidS) werden Lehrer und Erzieher über das Krankheitsbild informiert und auf mögliche Komplikationen hingewiesen. Wir wollen so dazu beitragen, dass an Diabetes erkrankte Kinder und Jugendliche in der Schule vom Sportunterricht und von Klassenfahrten nicht ausgeschlossen oder an notwendigen Therapiemaßnahmen während des Unterrichts gehindert werden. Seit nunmehr drei Jahren gibt es die „Regionale Initiative Diabetes NRW“. Ein Arbeitskreis aus Wissenschaftlern, Ärzten, Beratern, Therapeuten und Vertretern der Selbsthilfe hat sich zum Ziel gesetzt, über Defizite in der Versorgung zu beraten, Lösungsvorschläge zu erarbeiten und bei den Entscheidungsträgern notwendige Änderungen auch einzufordern. Ziele im Landesverband NRW Unsere Projekte und Initiativen möchten wir zielgerichtet fortführen. Unabhängig von Verbandsinteressen wollen wir in einer interaktiven und interdisziplinären Zusammenarbeit mit Fachverbänden und Dachorganisationen notwendige Änderungen zur bestmöglichen Versorgung aller Diabetiker im Land Nordrhein-Westfalen gegenüber der Politik und den Kostenträgern einfordern. Dafür brauchen wir einen Nationalen Diabetes-Plan, für den wir uns auch weiterhin einsetzen werden. Die Kooperation mit allen an der Diabetesversorgung maßgeblich Beteiligten steht dabei für uns an erster Stelle. ddh-maktuell 5/2015 Nordrhein-Westfalen Gerhard Kuhn übernimmt den Vorsitz in Oberhausen Gerhard Kuhn ist seit 2010 Mitglied im Landesverband NRW und regelmäßiger Teilnehmer der DiabetesVortragsreihe und bei den Diabetesgesprächen am Nachmittag. „Es muss doch weitergehen!“ Mit diesen schlichten Worten entschied sich Gerhard Kuhn, den verwaisten DDH-M-Ortsvorsitz in Oberhausen zu übernehmen. Vierzig Teilnehmer begrüßten dies beim Vortragsabend Ende April 2015. Nicht pasteurisiert • für Diabetiker ein wichtiger Beitrag zur täglichen Ernährung • auch sehr gut geeignet für eine vegane Ernährung • Wichtig im Rahmen einer gesunden Ernährung sind Lebensmittel, in denen Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, Fermente und nütz­liche Milchsäurebakterien in natürlicher Form und möglichst aufgeschlossen vorkommen. Diese Nährstoffe sind im Kanne Brottrunk® enthalten, wofür aus Bio-Weizen, Bio-Roggen, Bio-Hafer (Getreide aus kontrolliert biologischem Anbau) und Natursauerteig ein spezielles Brot gebacken wird. So bilden sich die zur Herstellung des Kanne Brottrunk® so wichtigen Fermente. Anschließend wird das Brot monatelangen, nicht alkoholischen Gärprozessen unterworfen, wodurch eine einmalige Bakterienart, die Milchsäurebakterien (Brotsäurebakterien), entsteht. Der Brottrunk® enthält Vitamine (u. a. Vitamin B12), Mineralstoffe, Spurenelemente und essenzielle Aminosäuren. 100 ml Brottrunk enthalten 0,8 g Kohlenhydrate oder 0,07 BE.Für eine gute Gesundheit trinken Sie regelmäßig 3 x täglich 0,1 l Kanne Brottrunk®. Mitglieder im DDH-M erhalten nach Vorlage des Ausweises einen Sonderrabatt im Werksverkauf. Kanne Brottrunk GmbH & Co. KG • Bahnhofstraße 68 • 59379 Selm-Bork Tel.: 0 25 92 / 97 40 0 • Fax: 02592 61370 • www.kanne-brottrunk.de Nachruf Wir nehmen Abschied von Karl Heinz Nix Gerhard Kuhn im Gespräch mit Maria Forstmann Die Bezirksvorsitzende Maria Forstmann freut sich über seinen Entschluss und sagte ihm die Unterstützung des Bezirksvorstands zu. Auch einige Teilnehmer und Teilnehmerinnen boten ihm ihre Mithilfe an. Vorstand und Geschäftsstelle des DDH-M Landesverbandes NRW e. V. wünschen Gerhard Kuhn einen ­guten Start in seine neue Aufgabe. ddh-maktuell 5/2015 Am 18. Mai 2015 verstarb unser langjähriger Mitarbeiter Karl Heinz Nix im Alter von 79 Jahren. Er trat 1997 dem Deutschen Diabetiker Bund bei und war seit 2001 als ehrenamtlicher Mitarbeiter maßgeblich am Aufbau der Krefelder Selbsthilfegruppen beteiligt. Dabei hat er auch immer einen regen Austausch mit dem Bezirksverband Niederrhein gepflegt. Trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen war er stets für die Sorgen anderer ansprechbar und nahm sein Ehrenamt mit sehr großem Engagement wahr. Wir verlieren mit ihm einen liebenswerten und stets hilfsbereiten Menschen. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen. In dankbarer Erinnerung Vorstand des Bezirksverbandes Niederrhein und der Selbsthilfegruppen in Krefeld 35 Rheinland-Pfalz Landesdelegiertenversammlung im Café DIA in Ingelheim Die jährliche Landesdelegiertenversammlung, lt. Satzung des Landesverbands das höchste Organ des Vereins, fand am 11. Juli 2015 in den Räumen des Café DIA in Ingelheim statt. Hier, wo bereits die Bezirksmitgliederversammlung des Bezirks Rheinhessen-Hunsrück stattgefunden hatte, konnte der Landesvorsitzende 25 Teilnehmer begrüßen. E s war keine spektakuläre Sitzung zu erwarten, da im Wesentlichen nur die jährlich üblichen Regularien abzuarbeiten waren. Doch eine Besonderheit gab es zu Beginn zu vermelden. Mehr als die Hälfte der anwesenden Delegierten hatten seit der Versammlung im Vorjahr einen runden Geburtstag, nämlich 14 an der Zahl, denen der Landesvorstand jeweils ein Geschenk überreichte. Die Frauen erhielten einen Blumengruß, die Männer „flüssige Blumen“. Jubiläum im nächsten Jahr Im Weiteren wurde über die Aktivitäten auf Bundesebene berichtet. Im nächsten Jahr wird der Landesverband Rheinland-Pfalz 25 Jahre alt. Der Vorstand hat sich bis jetzt noch keine Gedanken über die Gestaltung des Jubiläums gemacht. Es wird zeitnah darüber zu beraten sein. Vorstellen könnte man sich eine akademische Feier. Am Ende seines Berichtes zitierte der Vorsitzende den Benediktinerpater Anselm Grün, der viele Bücher geschrieben hat und zu Vortragsreisen in der ganzen Welt unterwegs ist. Sein Ausspruch lautet: „Menschen, die sich nicht entscheiden können, wollen das absolut Richtige und verpassen das Leben.“ Der Bericht des Schatzmeisters zeigte eine solide finanzielle Ausstattung des Vereins. Die Kassenprüfer bescheinigten eine ordentliche Buchführung, sodass die Delegierten ohne Diskussion dem Vorstand für das Geschäftsjahr 2014 Entlastung erteilten. Ein Teil der Jubilare In seinem Bericht für den Landesvorstand ging der Vorsitzende zunächst auf die Mitgliederentwicklung ein. Im Jahr 2014 fiel der Mitgliederverlust erheblich geringer aus als im Vorjahr. Zum Ende des Jahres 2014 wurden 1.573 Mitglieder registriert, Familien- und Fördermitglieder eingeschlossen. ... und der Schatzmeister bei ihren Berichten. Bei vielen Delegierten herrschte Unklarheit über die Strukturen von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Daher wurde vereinbart, dass das aktuelle Organigramm, wie es im Internet anzuschauen ist, mit dem Protokoll an alle Landesdelegierten verschickt wird, da nicht alle über einen Zugang zum Netz verfügen. Der Landesvorsitzende..... 36 Im Jahr 2016 findet am 03. – 05. Juni 2016 der RheinlandPfalz-Tag im Rahmen der Feier zum 200-jährigen Bestehen von Rheinhessen in der Volkerstadt Alzey statt. Hier will ddh-maktuell 5/2015 Rheinland-Pfalz sich der Landesverband wieder mit einem Informationsstand im Rahmen der Selbsthilfemeile präsentieren. Nach knapp 2 Stunden konnte der Vorsitzende die Versammlung beenden. Er lud die Anwesenden zu einem gemeinsamen Eintopfessen ein und wünschte anschließend einen guten Heimweg. Erstes Treffen in den neuen Gruppenräumen Z um ersten Mal trafen sich die Mitglieder der DSHG Bad Neuenahr-Ahrweiler am 7. Mai zu einem Gruppentreffen in den Räumlichkeiten, die das Haus der Familie zur Verfügung gestellt hat. Der Gruppensprecher Egon Linden und seine beiden Vertreter waren gespannt, wie die neuen Räume von den Mitgliedern angenommen würden, die regelmäßig an den Gruppentreffen teilnahmen. Auch hoffte man auf eine positive Resonanz auf das persönliche Anschreiben, das allen der DSHG zugeordneten Mitgliedern per Post zugeschickt worden war. Die Freude war groß, als der Gruppensprecher Mitglieder begrüßen konnte, die schon lange nicht mehr an unseren Zusammenkünften teilgenommen hatten. Über die Gründe befragt, wurde die schlechte Erreichbarkeit des alten Treffpunkts als Hauptursache angeführt. Ebenfalls konnten wir seit langer Zeit wieder Gäste begrüßen, die hoffentlich eines Tages Mitglied in unserem Verband werden. Ansonsten verlief das Gruppen- ddh-maktuell 5/2015 treffen gut. Es hat Spaß gemacht, wieder ein „volles Haus“ zu haben und auch Stühle aus Nachbarräumen zu leihen. Besprochen wurde an diesem Abend neben den alltäglichen „Diabetes-Sorgen“ auch die weitere Gestaltung der nächsten Gruppentreffen und die Planung des Sommerausflugs. Zu beiden Themen gab es eine Menge Vorschläge. Um 21 Uhr schloss Egon Linden das Treffen, nicht ohne den Hinweis auf die nächsten Gruppentreffen. Klaus Schönenberg Fotos: Egon Linden, Klaus Schönenberg Das erste Gruppentreffen in den Räumen des „Hauses der Familie (HdF) Bad Neuenahr-Ahrweiler/Mehrgenerationenhaus (MGH) im Kreis Ahrweiler“ war ein voller Erfolg. Gruppensprecher Egon Linden (Bildmitte) und Herrmann Schlemmer 37 Aus der Industrie • Erfüllt ebenso wie alle anderen Messsysteme der OneTouch Verio® Familie alle Anforderungen der neuen ISO-Norm 15197:20131 • Verwendet OneTouch Verio® Teststreifen, die nur eine geringe Menge Blut (0,4 μL) benötigen, das OneTouch Verio Flex™: einfach auf beiden Seiten des Teststreifens aufgetragen werden kann • USB-Konnektivität für Datendownload • Bluetooth®-Konnektivität 2 Mehr Informationen unter www. LifeScan.de. (Presseinformation LifeScan) Das neue OneTouch Select® Plus Blutzuckermess­ system: genau, einfach und individuell Neues Blutzucker­ 3-farbige Bereichsanzeige hilft Patienten messsystem erklärt bei der Interpretation der Messwerte • Schnelle, genaue Messwerte ohne as OneTouch Select® Plus BlutMesswerte Codierung: erfüllt die Anforderungen D as neue OneTouch Verio Flex™ Blutzuckermesssystem von LifeScan hilft Diabetespatienten, ihre Messwerte einzuordnen. Auf einer 3-farbigen Bereichsanzeige teilt es dem Patienten eindeutig mit, ob seine Blutzuckerwerte inner-, unter- oder oberhalb der Bereichsgrenzwerte liegen. Die 3-farbige Bereichsanzeige des OneTouch Verio Flex™ Messsystems kann für jeden Patienten individuell auf den vom zuständigen Arzt empfohlenen Blutzuckerzielbereich eingestellt werden. Bei jeder Messung erscheint auf dem Bildschirm des Messsystems ein Pfeil, der anzeigt, ob ein Der neue One Touch Verio Flex™ von LifeScan ist einfach und ge­ nau und schafft sofort Klar­ heit zu den Messwerten. Ergebnis inner- (grün), unter- (blau) oder oberhalb (rot) der vom Anwender voreingestellten Bereichsgrenzwerte liegt. Die wichtigsten Systemfunktionen des OneTouch Verio Flex™ Messsystems: • Kleines, schlankes Design mit großem, gut ablesbarem Display • Einfache 3-farbige Bereichsanzeige • Speicher für 500 Messergebnisse mit Datum und Zeit 38 D zuckermesssystem im B-Preissegment von LifeScan vereint Genauigkeit, Einfachheit und individuell einstellbare Bereichsgrenzwerte. Das neue Blutzuckermesssystem liefert präzise Messwerte, auf die Patienten sich verlassen können: Es erfüllt die Anforderungen der aktuellsten ISONorm ISO 15197:2013, korrigiert bei jeder Messung natürliche Schwankungen der Anzahl an roten Blutkörperchen (Hämatokrit) und reduziert so das Risiko für Messungenauigkeiten. Darüber hinaus zeigt eine 3-farbige Bereichsanzeige (grün = im Bereich, blau = unterhalb Bereich oder rot = oberhalb Bereich) dem Patienten sofort an, was seine Messwerte bedeuten. So kann er umgehend Maßnahmen entsprechend den Empfehlungen seines Arztes ergreifen. Hohe und niedrige Bereichsgrenzwerte, einschließlich der Grenzwerte vor und nach Mahlzeiten, können für jeden Patienten individuell eingestellt werden. Folgende Produktmerkmale des OneTouch Select® Plus Messsystems vereinfachen die Blutzuckermessung und unterstützen bei der Einstellung des Diabetes: der neuen ISO-Norm 15197:2013. • 3-farbige Bereichsanzeige • Individuell anpassbar • Einfache Mahlzeitenmarkierung • Mittelwerte über 7, 14, 30 und 90 Tage, einschl. getrennter Mittelwerte für Ergebnisse, die mit „Vor Mahlzeit“ oder „Nach Mahlzeit” gekennzeichnet wurden. • Großes beleuchtetes Display mit gut ablesbaren Werten • Schlankes, kompaktes Design und einfache Menüführung machen das Messsystem benutzerfreundlich und leicht zu transportieren. • Speicher für 500 Messergebnisse, die mithilfe der OneTouch®-DiabetesManagement-Software auf einen PC heruntergeladen werden können • Umfasst die OneTouch Delica® Stechhilfe, die für komfortables Messen entwickelt wurde. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.LifeScan.de. (Presseinformation LifeScan) Der neue OneTouch Select® Plus von LifeScan ermöglicht eine ein­ fache und genaue Blutzuckermessung und lässt sich individuell einstellen. ddh-maktuell 5/2015 Hinter’m Horizont … Ü ber den Tellerrand zu schauen, ist manchmal gar nicht so erquicklich. Es erweitert zwar den Horizont, kann einen aber auch ganz schön in die Tiefen unergründlicher Urstände führen. So manch schöner Schein ist da schon bröckelig geworden, wenn man mal am Lack gekratzt hat. Vielleicht ist Ihnen der Gedanke auch schon gekommen, wenn Sie beispielsweise im Urlaub am Yachthafen entlang spaziert sind. Da liegen sie, die schmucken Schwimmlofts, vorzeigbar nach dem Motto: „Seht her: mein Haus, mein Jet, mein Boot …!“. Vielleicht ist das Haus aber längst unter dem Hammer, das Boot unter dem Lack total verrostet und der Pilot nach dem letzten Börsen-Check-up mit dem Fallschirm aus seinem Jet gestiegen. Es muss also nicht alles stimmen, was einem so vorgegaukelt wird. Aber was ist schon real und was nicht? Was ist Norm und was nicht? Wer legt die Kriterien dafür fest? Was ist mit den Fakten und aus welchen Quellen stammen sie? Sind wir mal ehrlich: Kommt es nicht auch auf den Betrachter selbst an? Denn nicht immer gibt es eine Blackbox, die alles aufzeichnet und keine Zweifel am wahren Sachverhalt lässt. Na ja, und wenn es eine Blackbox gibt, versinkt sie leider manchmal unwiederbringlich in den unergründlichen Tiefen der Ozeane. Kommt auf das Katastrophengebiet an. Das ist im Gesundheitswesen nicht anders. Nehmen wir nur mal das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, kurz: IQWiG, und das Insulin mit Namen Tresiba. Nach welchen Kriterien wurden hier eigentlich die Studien ausgesucht? Und aufgrund welcher Kriterien wurde hier das Fehlen eines Zusatznutzens angesagt? Ich glaube ja, der Begriff ddh-maktuell 5/2015 Kletr - Fotolia Grüße aus dem Haifischbecken „Wirtschaftlichkeit“ im Institutsnamen steht schon für „kein Zusatznutzen“. Und der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) nickt die IQWiG-Empfehlungen einfach ab. Und dann ist da noch das „Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz“ (AMNOG), das Kostenträger und Hersteller in den Preiskampf schickt. Medikament über Bord! Nun haben wir die Katastrophe: Tresiba ist vom deutschen Markt verschwunden. IQWiG, AMNOG, G-BA – die Kürzel allein sind schon abenteuerlich genug. Diese Blackboxes zu entschlüsseln, würde uns schon ein Stück weiterbringen im Kampf um eine objektive Sicht- und Herangehensweise in der Diabetesversorgung. Aber das Gesundheitswesen ist bekanntlich nun mal ein Haifischbecken … Vielleicht tun wir IQWiG und G-BA ja unrecht. Vielleicht sind wir Diabetiker und unsere Selbsthilfe-Verbände für sie ja auch so eine Blackbox, deren Code ihnen noch fremd ist. Aber genau da liegt unsere Chance! Und was die Skipper am Yachthafen können, können wir schon lange. Also rücken wir zusammen, organisieren wir uns stärker und trauen uns: „Seht her: mein Diabetes, meine Eigenverantwortung, meine Lebensqualität …!“ … mit dem Unterschied: kein Hammer, kein Rost, kein Absprung! – Alles selbstbewusst echt! Zeigen wir also, was wir drauf haben! Euer Jonathan 39 Gerichte mit Getreide Es ist erstaunlich, was alles aus Getreide produziert wird. Das Wort Getreide leitet sich von der römischen Göttin der Feldfrucht „Ceres“ ab. Müsliflocken und Cornflakes sind daher im Lebensmittelhandel in der Abteilung „Cerealien“ zu finden. Zum Getreide zählen die essbaren Körner von Roggen, Gerste, Hafer, Weizen, Dinkel, Grünkern, Hirse und Mais. M ais ist vor allem in der mexikanischen Küche zu Hause. Jeder kennt die mexikanischen Tortillas. In Italien wird Maisgrieß als Polenta zubereitet. Eine süße Leckerei für das Frühstück sind Cornflakes. Dinkel ist eine spezielle Weizenform und wird häufig zu Brot verarbeitet. Aber auch Dinkelnudeln gibt es zu kaufen. Anbaugebiete sind in Franken und Schwaben (Schwabenkorn). Grünkern ist ein frühzeitig geernteter Dinkel, dessen Körner noch nicht ausgereift sind. Um das Korn haltbar zu machen, wird es getrocknet. Dabei entsteht die grünliche Farbe des Grünkerns. Sein Geschmack ist nussig. Grünkern kann zusammen mit Gemüse zu leckeren Salaten verarbeitet werden. Aber auch als reine Stärkebeilage ist er sehr gut geeignet. 40 Gerste zählt mit zu den ersten Getreidearten, die systematisch angebaut wurden. Sie wird in Mehrkornbrot verbacken. In Westfalen gibt es herzhafte Grützwurst, die Gerstenschrot enthält. Auch Gersteneintöpfe haben Tradition. Wenn Gerstenkörner rundgeschliffen und poliert werden, entstehen Perlgraupen. Probieren Sie den Eintopf aus. Sie können Gerste bzw. Graupen auch als Stärkebeilage essen und damit Ihren Speiseplan bereichern. Weizen ist, neben Roggen, die am häufigsten verwendete Getreideart. Erzeugnisse wie Brot, Mehl, Grieß (Hart- oder Weichweizengrieß), Nudeln (in der Regel aus Hartweizengrieß), Kuchen und Kleingebäck werden daraus hergestellt. Suppennudeln dürfen, wenn sie in klarer Brühe gekocht werden, die Suppe nicht trüben. Weizen enthält viel Klebereiweiß (Gluten) und ist deswegen gut backfähig. Roggenbrot wird unter Verwendung von Sauerteig hergestellt. Die Bedeutung der Typenzahl Was bedeutet beim Mehl die Typenzahl? Diese ist abhängig vom Ausmahlungsgrad: Je mehr von dem Getreidekorn zu Mehl verarbeitet wurde und je dunkler das Mehl ist (Keimling und Schalenanteile), umso höher ist die Typenzahl. Wenn nur der innere Mehlkern vermahlen wurde, ist das Mehl hell und die Typenzahl gering. Am meisten verkauft wird Weizenmehl mit der geringsten Typenzahl 405. Um die Typenzahl festzustellen, werden 100 g Mehl (Trockenmasse) in einem 900 °C-heißen Ofen zu Asche verbrannt. Danach bleiben nur noch die Mineralstoffe übrig. Beim Weizenmehl, Type 405 sind es z. B. 405 mg pro 100 g Trockenmasse. Dunkles Korn ist gesünder, weil es mehr wertvolle Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe enthält. Wer sich noch nicht darauf eingestellt hat, könnte eine Umstellung in Ruhe angehen und Mehle mischen. Wer mit Vollkornmehl backen will, benötigt mehr Flüssigkeit. Hafer ist ein sehr bekömmliches Getreide. Haferflocken, grob- oder kleinblättrig, sowie Schmelzflocken sind aus dem vollen Korn hergestellt. Um einen Diabetes gut einzustellen, werden „Hafertage“ angewendet. Es ist spannend, mit der weisen Göttin „Ceres“ in ihr Reich abzutauchen. Reisen und kochen Sie mit. Huberta Eder ddh-maktuell 5/2015 Meine Rezepte Graupeneintopf Zutaten für 1 Portion: Ca. 300 – 400 ml Wasser 2 g gekörnte Gemüsebrühe, Instant 50 g Perlgraupen 20 g Zwiebeln 20 g Petersilienwurzel 50 g Sellerieknolle 50 g Möhren 50 g Weißkraut 50 g Porree 10 g Rapsöl 1 Lorbeerblatt 1 zerdrückte Wacholderbeere Etwas Kümmel Schwarzer Pfeffer Zum Bestreuen: 2 g Petersilie Zubereitung: Wasser zum Kochen bringen. Gekörnte Gemüsebrühe und die Perlgraupen dazugeben. Bei geschlossenem Deckel und mittlerer Hitzezufuhr 15 Minuten vorgaren. Das Gemüse klein schneiden. In einem weiteren Topf das Rapsöl erhitzen und alles Gemüse darin anschwitzen. Gewürze zugeben und mit anschwitzen. Nunmehr die Gemüsebrühe mit den zur Hälfte vorgegarten Graupen zugeben und alles zusammen bei geschlossenem Deckel weitere 15 Minuten kochen lassen. Petersilie fein hacken und über den fertigen Eintopf streuen. Tipp: Petersilienwurzel gibt dem Eintopf einen besonders herzhaften Geschmack. Der Eintopf schmeckt auch mit Reis oder Kartoffeln. Nährwerte für 1 Portion: Graupeneintopf kcal/kJ Eiweiß/g Fett/g Kohlenhydrate/g BE/KE Ballaststoffe/g Cholesterin/mg 370/1550 10 12 45 3,5 10 0 ddh-maktuell 5/2015 Kochsalz/g [ohne Zugabe] 1,5 Kalzium/mg 130 41 Meine Rezepte Flammkuchen mit Äpfeln Eierkuchen mit Pilzen Zutaten für 12 Portionen: Zutaten für 1 Portion: Für den Teig: 430 g Weizenmehl, Type 405 30 g Olivenöl (4 EL) 1/4 gestr. TL Salz (1 g) knapp 200 ml kaltes Wasser 1 Ei (M) 40 g fettarme Milch 15 g Weizenmehl, Type 1.050 Bei Bedarf etwas Mineralwasser Für den Belag: 400 g Schmand, 24 % Fett 700 g Äpfel, geschält 15 g Rapsöl (2 EL) 40 g Zucker, fein 1 TL gemahlener Zimt Zum Ausbacken: 8 g Margarine Zubereitung: Das Ei mit der Milch verquirlen und das Mehl unterrühren. Den Teig 15 Minuten quellen lassen. Die Margarine in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Den Teig einfüllen und den Eierkuchen von beiden Seiten goldgelb backen. Zubereitung: Mehl, Olivenöl, Salz und Wasser in eine Rührschüssel geben. Mit dem Handrührgerät auf hoher Stufe zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Den Teig abgedeckt kurze Zeit ruhen lassen. Anschließend den Teig dünn auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech ausbreiten. Schmand cremig rühren und die Teigplatte damit bestreichen. Äpfel in feine Schnitze schneiden und darauf verteilen. Alles mit dem Rapsöl beträufeln. Zucker und Zimt mischen und darüber streuen. Pilze klein schneiden. Schalotten in Würfel schneiden. Margarine in einer Pfanne farblos anschwitzen. Pilze hinzufügen und schmoren. Petersilie Im vorgeheizten Backofen bei 250 °C ca. 10 Minuten backen, bis der Teig Blasen wirft und von außen gebräunt ist. Noch sehr heiß in Portionen schneiden und servieren. Für die Pilzfüllung: 100 g frische Pilze, z. B. Champignons 10 g Schalotten 8 g Margarine Pfeffer 2 g Petersilie fein hacken und unter die geschmorten Pilze geben. Den Eierkuchen füllen und heiß servieren. Tipp: Sie können den Eierkuchen auch mit anderen Pilzen füllen. Im Handel werden Zuchtchampignons angeboten. oder Sie können im Wald auf Pilzsuche gehen. Tipp: Probieren Sie auch andere Varianten aus, z. B. Flammkuchen mit 100 g gekochtem Schinken und 200 g zuvor gedünsteten Zwiebeln (oder Lauch). Hierbei verändern sich die Nährwerte. Flammkuchenteig wird auch käuflich angeboten. Nährwerte für 1 Portion: Flammkuchen Eierkuchen mit Pilzen 42 kcal/kJ Eiweiß/g Fett/g Kohlenhydrate/g BE/KE Ballaststoffe/g Cholesterin/mg Kalzium/mg 25 Kochsalz/g [ohne Zugabe] 0 ,1 280/1170 5 13 37 3 3 290/1200 13 20 13 1 3 210 0,3 100 40 ddh-maktuell 5/2015 Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes e. V. (DDH-M) Reinhardtstraße 31, 10117 Berlin Tel. 030 / 201 677-0, Fax 030 / 201 677-20 E-Mail: [email protected] Internet: menschen-mit-diabetes.de Vorsitzender: Jan Twachtmann DDH-M LV Bremen e. V. Geschäfts- und Beratungsstelle: An der Weide 33, 28195 Bremen Tel. 04 21 / 616 43 23, Fax 04 21 / 616 86 07 Geschäftszeiten: Dienstag bis Donnerstag: 10– 12 Uhr Landesvorsitzende: Heide Brinkis DDH-M-Redaktion: Michaela Lüsse-Gauthier DDH-M LV Nordrhein-Westfalen e. V. Johanniterstraße 45, 47053 Duisburg Tel. 0203 / 608 44–0, Fax 0203 / 608 44–77, E-Mail: [email protected] Geschäftszeiten: Montag bis Donnerstag: 8 – 16 Uhr, Freitag: 8 – 15 Uhr Internet: nrw.ddh-m.de Landesvorsitzende und DDH-M-Redaktion: Ursula Breitbach [email protected] DDH-M LV Rheinland-Pfalz e. V. Platanenweg 13, 55218 Ingelheim Tel. 0 700 / 22 55 33 20, Fax 0 61 32 / 71 21 96, E-Mail: [email protected] Internet: RLP.ddh-m.de, Landesvorsitzender und DDH-M-Redaktion: Alois Michel DDH-M LV Mitteldeutschland e. 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DDH-M aktuell: Johanniterstraße 45, 47053 Duisburg, Tel. 0203 / 608 44 – 0, Fax 0203 / 608 44 – 77, E-Mail: [email protected] Impressum Adressen Aktuelle Mitteilungen der Verbände: DDH-M aktuell Herausgeber: Landesverbände Bremen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Chefredaktion: Ursula Breitbach, Johanniterstraße 45, 47053 Duisburg, Tel./Fax 0221 / 68 30 64 E-Mail: [email protected] (Die Regionalteile stehen unter der Verantwortung der jeweiligen Landesredakteure, Anschriften siehe links) Verlag: Kirchheim + Co. GmbH, Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, Tel. 0 61 31 / 9 60 70-0, Fax 0 61 31 / 9 60 70 70, E-Mail: [email protected]. Geschäftsführung: Kristian Senn Anzeigendisposition: Thomas Pfisterer, E-Mail: [email protected], Tel: 0 61 31 / 9 60 70 22, Fax: 0 61 31 / 9 60 70 80. Hörversion: Diana Droßel, Tel: 02403 / 785 202 E-Mail: [email protected] Herstellung: Barbara Wolf, Tel.: 0 61 36 / 9 26 60 58, E-Mail: [email protected]. Titelseite: Barbara Wolf / Fotolia. 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