Leitthema: Mammadiagnostik Radiologe 2010 · 50:1030–1038 DOI 10.1007/s00117-010-2014-9 Online publiziert: 16. September 2010 © Springer-Verlag 2010 K. Pinker1 · P. Brader1 · G. Karanikas2 · K. El-Rabadi3 · W. Bogner4 · S. Gruber4 · M. Reisegger3 · S. Trattnig4 · T.H. Helbich1 1 Abteilung für Allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Division für Molekulare und Gender-Bildgebung, Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Medizinische Universität Wien 2 Abteilung für Allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Medizinische Universität Wien 3 Abteilung für Allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Universitätsklinik für Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien 4 Universitätsklinik für Radiodiagnostik, MR-Exzellenzzentrum, Medizinische Universität Wien Funktionelle und molekulare Bildgebung bei Brusttumoren Die molekulare Bildgebung beschäftigt sich mit der Darstellung, Beschreibung und Quantifizierung biologischer und physiologischer Prozesse auf zellulärer und molekularer Ebene [1]. Hierbei kommen sowohl die MRT, die nuklearmedizinische Bildgebung (SPECT und PET), die Nahinfrarotfluoreszenzbildgebung, eine Kombination der verschieden Techniken (PET/CT, PET/MRT, „optoacoustics“ etc.) sowie eigens dafür entwickelte Kontrastmittel und Radiotracer zum Einsatz. Die Verfahren der molekularen Bildgebung haben in der Biologie, der Pathophysiologie, bei der Beurteilung pharmakologischer oder genetischer Interventionen und der personalisierten Medizin Anwendung gefunden. Entwicklung eines neu entstandenen Forschungsfeldes Die molekulare Bildgebung in der Mammadiagnostik ist ein neu entstandenes Forschungsfeld innerhalb der Bildgebung. Zur Diagnostik von Brusttumoren gibt es eine Vielzahl tumorspezifischer Charakteristika, die mittels funktioneller und me- 1030 | Der Radiologe 11 · 2010 tabolischer Bildgebung dargestellt werden können und sich besonders gut für speziell entwickelte Kontrastmittel (KM) und/ oder Radiotracer eignen. In diesem Artikel sollen die molekulare nuklearmedizinische Bilddiagnostik mittels brustspezifischer Gammakamerabildgebung (BSGI) und Positronenemissionsmammographie (PEM) und über die dabei zum Einsatz kommenden an unterschiedlichen zellulären Ebenen ansetzenden Radiotracer vorgestellt werden. Es werden das Potenzial der molekularen Bildgebung mittels multiparametrischer MRT sowie die Kombination der nuklearmedizinischen Bildgebung und der MRT – die kombinierte PET/MRT – und ihre Anwendung in der Brustdiagnostik erläutert. Abschließend werden die vorwiegend präklinischen Verfahren der optischen und photoakustischen Bildgebung und ihre ersten klinischen Ergebnisse besprochen. ten werden, die in Tumorzellen im Vergleich zu normalen Zellen gesteigert sind. Ein weiterer interessanter Ansatzpunkt für eine zielgerichtete Bildgebung mittels spezifischer Radiotracer bei Brusttumoren sind Hormonrezeptoren, die von den meisten Brusttumoren exprimiert werden wie Z. B. HER2 (humaner epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor-2), EGFR (epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor), IGF-1R (insulinähnlicher Wachstumsfaktorrezeptor-1) und PDGF-βR (Blutplättchenwachstumsfaktor-βR) sowie die ebenfalls abgesonderten Wachstumsfaktoren VEGF (vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor) und TGF-β (transformierender Wachstumsfaktor-β). Außerdem sind von Interesse pathophysiologische Vorgänge der Karzinomentstehung wie Angiogenese und Hypoxie, die beide Schlüsselbedingungen bei der Entstehung und für das Wachstum von Tumoren sind. Nuklearmedizinische Bildgebung Im Rahmen der nuklearmedizinischen Bildgebung bei Brustkrebs können metabolische Vorgänge wie der Glukosestoffwechsel oder die DNA-Synthese betrach- Diese Arbeit wurde unterstützt durch den ÖGS-Forschungsförderungspreis 2009 sowie durch das Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13652 der Österreichischen Nationalbank. Zusammenfassung · Abstract Metabolismus Brustspezifische Gammakamerabildgebung (BSGI) Bei dichten Brüsten (ACR 3 und 4) sind die Sensitivitäts- und Spezifitätsraten der Mammographie von 78–85% auf 42–68% reduziert [2]. Zusätzlich ist die Falschpositiv-Rate der Vorsorgemammographie mit 15–30% relativ hoch. Aufgrund dieser Limitation wurde nach alternativen bildgebenden Methoden gesucht und es hat sich in den frühen 90er Jahren in der nuklearmedizinischen Brustdiagnostik die 99m-Technetium- (99mTc)Sestamibi-Szintimammographie etabliert [3, 4, 5, 6]. Bei dieser Methode wird der Radiotracer 99mTc-Sestamibi eingesetzt, der sich auf Grund des gesteigerten Glukosemetabolismus in tumorösen Veränderungen der Brust anreichert und anschließend eine Szintimammographie in den Standardprojektionen kraniokaudal (cc) und mediolateral-oblique (mlo) angefertigt. In den Anfangsjahren, als noch allgemein anwendbare Gammakameras in der Brustdiagnostik verwendet wurden, konnten Sensitivitäten und Spezifitäten von 84 und 86% erzielt werden [7]. Läsionen <1 cm waren lediglich eingeschränkt detektierbar [8, 9, 10, 11, 12, 13]. Mit hochauflösenden brustspezifischen Gammakameras („breast specific gamma imaging“, BSGI) sind mittlerweile Sensitivitäten von 85–92% für Läsionen >1 cm und von 47–67% für Läsionen <1 cm möglich [14, 15, 16, 17]. In neueren Studien konnten beim Screening von Hochrisikopatientinnen Läsionen mit einer Größe von nur kapp 6 mm detektiert werden [15]. Brem et al. [18] konnten die guten Ergebnisse der BSGI bestätigen. In einer retrospektiven Studie an 146 Patientinnen mit 167 Läsionen fanden sich eine gute Sensitivität von 96,4% und eine moderate Spezifität der BSGI von 59,5%. Das kleinste invasive Karzinom sowie das kleinste duktale Carcinoma in situ (DCIS), die im Rahmen dieser Studie detektiert wurden, waren 1 mm groß. Zusätzlich wurden in dieser Studie 6 mammographisch und sonographisch okkulte Karzinome gefunden. Die Ergebnisse einer weiteren Studie [19] bestätigten diese Ergebnisse bzgl. der Detektion mammographisch und sonogra- Radiologe 2010 · 50:1030–1038 DOI 10.1007/s00117-010-2014-9 © Springer-Verlag 2010 K. Pinker · P. Brader · G. Karanikas · K. El-Rabadi · W. Bogner · S. Gruber · M. Reisegger · S. Trattnig · T.H. Helbich Funktionelle und molekulare Bildgebung bei Brusttumoren Zusammenfassung Die molekulare Bildgebung beschäftigt sich mit der Darstellung, Beschreibung und Quantifizierung biologischer und physiologischer Prozesse auf zellulärer und molekularer Ebene. In der letzten Zeit beginnt sich die molekulare Bildgebung auch in der Mammadiagnostik zu etablieren. Im Rahmen dieses Übersichtsartikels soll ein Überblick über die sich noch in der Entwicklung befindlichen präklinischen sowie die bereits etablierten klinischen Verfahren gegeben werden. Die molekulare nuklearmedizinische Brustbildgebung (brustspezifische Gammakamerabildgebung [BSGI] und Positronenemissionsmammographie [PEM]) und die dabei zur Anwendung kommenden spezifischen Radiotracer und Kontrastmittel werden besprochen und die Möglichkeiten der MRT in der funktionellen (DWI) und metabolischen (MRSI) Bildgebung von Brustläsionen und die kombinierte Anwendung der nuklearmedizinischen MR-tomographischen Bildgebung (PET/MRT) erläutert. Weiter soll ein Überblick über die präklinische Verfahren, die optische und photoakustische Bildgebung und ihre möglichen klinischen Anwendungen gegeben werden. Schlüsselwörter Molekulare Bildgebung · Optische Bildgebung · Positronenemissionstomographie/ Magnetresonanztomographie (PET/MRT) · „Diffusion-weighted imaging“ (DWI) · „Magnetic resonance spectroscopic imaging“ (MRSI) Functional and molecular imaging of breast tumors Abstract Molecular imaging is concerned with the presentation, description and quantification of biological and physiological processes at the cellular and molecular level. Most recently molecular imaging has started to become established in breast diagnostics. This review article will give an overview of procedures which are either in the preclinical development stage or which have already become clinically established. Molecular nuclear medicine breast imaging (breast-specific gamma imaging [BSGI] and positron emission mammography [PEM]) together with specific radiotracers and contrast media will be discussed. The possibilities for magnetic reso- nance imaging in functional (DWI) and metabolic (MRSI) imaging of breast lesions and the combined application of nuclear medicine and magnetic resonance imaging (PET/MRI) will be explained. Furthermore, an overview on the preclinical procedure and the possible clinical applications of optical and photoacoustic imaging will be given. Keywords Molecular imaging · Optical imaging · Positron emission tomography/magnetic resonance imaging (PET/MRI) · Diffusionweighted imaging (DWI) · Magnetic resonance spectroscopic imaging (MRSI) Der Radiologe 11 · 2010 | 1031 Leitthema: Mammadiagnostik Abb. 1 9 a Modell einer brustspezifischen Gammakamera. Visualisierung eines multizentrischen invasiv duktalen Mammakarzinoms mittels digitaler Mammographie (b) und farbkodierter, brustspezifischer Gammakamera (c). Die Indexläsion und die Satellitenherde gelangen deutlich hypermetabol zur Darstellung. LCC links kraniokaudal Abb. 2 9 Visualisierung histopathologisch unterschiedlicher Brustkrebstypen mit PEM. Mit der PEM ist eine Darstellung hypermetaboler FDGavider sowohl invasiver als auch In-situ-Läsionen mit einer Größe von deutlich unter 1 cm möglich. a DCIS 2 mm, b IDC 5 mm, c ILC 7 mm. (Mit freundl. Genehmigung Fa. Naviscan). PEM Positronenemissionsmammographie, FDG Fluordeoxyglukose, DCIS duktales Carcinoma in situ, IDC invasives duktales Karzinom, ILC invasives lobuläres Karzinom phisch okkulter Karzinome mit der BSGI. Ein Vorteil der BSGI gegenüber der konventionellen Mammographie ist die Unabhängigkeit der Methode von der Brustdichte [20, 21, 22]. Zusätzlich zeigen die in der Mammographie oft nicht einfach zu beurteilenden Architekturstörungen und narbige Veränderungen keine Mehrspeicherung (. Abb. 1; [23]). Positronenemissionstomographie (PET) Der klinisch am meisten verwendete und daher am besten untersuchte PET-Tracer ist 18F-FDG (2-Fluor-2-deoxy-D-glucose) zur Darstellung des erhöhten Glukosemetabolismus in Tumoren [24]. Der Einsatz der 18F-FDG-PET wurde bereits im Rahmen der Tumorerkennung und -diagnose, beim Tumorstaging und Ansprechen auf Therapie untersucht. Insgesamt sind eine erhöhte 18F-FDG-Aufnahme bei duktalen Karzinomen [25] als auch ein positiver Zusammenhang zwischen dem 18FFDG-Uptake und dem Ki-67-Proliferationindex, der Mitoserate, dem GLUT-1 (Glukosetransporter-1), der Expression, 1032 | Der Radiologe 11 · 2010 Nekrose, Anzahl der Tumorzellen, Hexokinase-1-Expression und Mikrogefäßdichte in Brusttumoren [25, 26, 27] festzustellen. Andererseits ist 18F-FDG nicht tumorspezifisch, deshalb ist eine Differenzierung zwischen gut- und bösartigen Läsionen bzw. erhöhtem Glukosestoffwechsel bei anderen Veränderungen nur eingeschränkt möglich [28, 29]. Auch der Nachweis kleiner (<1 cm), nicht tastbarer Tumoren ist mittels der 18F-FDG-PET aufgrund der geringen räumlichen Auflösung nicht überragend [24]. Hochauflösende Positronenemissionsmammographen (PEM) zeigen zwar eine höhere Sensitivität und Spezifität sowie einen deutlich besseren Nachweis kleiner Läsionen (. Abb. 2), jedoch muss der breite klinische Einsatz erst durch die Ergebnisse größerer Studien nachgewiesen werden [30, 31, 32]. Auch kann die 18F-FDGPET im Rahmen des Tumorstagings im Bezug auf Lymphknoten- und Fernmetastasen im Augenblick das histologische axilläre Lymphknotenstaging nicht ersetzen [33]. Einzelne Studien konnten jedoch den prognostischen Wert der 18F-FDG- PET für das Ansprechen einer Chemotherapie nachweisen [34, 35]. Proliferation Die Bildgebung der Zellproliferation ist v. a. für die Responseevaluation im Rahmen zytostatischer Therapien interessant. Das Thymidinanalogon 3-deoxy-3-18F-fluorothymidin (FLT) korreliert mit der Aktivität der Thymidinkinase und damit mit der DNA-Synthese. Mit der 18F-FLT-PET konnten viel versprechende Ergebnisse in Bezug auf ein frühes Therapieansprechen bei Brustkrebs erzielt werden [36, 37]. Apoptose Die Apoptose spielt sowohl bei der Tumorenstehung als auch während der Tumortherapie eine wichtige Rolle in der Tumorzellbiologie. Nach Beginn der Apoptose wird eine Kaskade enzymatischer Prozesse in Gang gesetzt, die eine geregelte Zerstörung der Zelle ermöglichen. Die Aktivierung von Kaspasen verursacht die Externalisation von Phosphatidylserin (PS), das Abb. 3 8 45-jährige Patientin mit einem invasiven duktalen Mammakarzinom G2 der linken Brust. a1H-MRSI-Spektrum der Brust mit dem entsprechenden Cholin- (Cho-)peak bei 3,2 ppm und b des angrenzenden gesunden Brustdrüsenparenchyms, in dem kein Cholinpeak detektierbar ist. Die Spektren wurden bei einer Feldstärke von 3 T unter Verwendung einer 1H-MRSISequenz mit „press preselection“ (TR/TE 750/145 ms) akquiriert. Die Sequenz beinhaltet eine frequenzselektive Wasser- und Fettunterdrückung. Die Voxelgröße war 1×1×1 cm. Korrespondierende kontrastmittelverstärkte koronale (c) und farbkodierten axiale (d) hochaufgelöste Hochfeld-T1w-MR-Bilder. MRSI „magnetic resonance spectroscopic imaging“ normalerweise nur auf der Innenseite der Zellmembran vorliegt. Das Protein Annexin V bindet an PS mit hoher Affinität und kann daher als Marker der Apoptose verwendet werden. Annexin V wurde bereits mit einer Vielzahl radioaktiver Substanzen für die Single-photon-emissionCT- (SPECT-) und PET-Bildgebung markiert [38, 39]. In letzter Zeit wurden auch viel versprechende Apoptosemarker für die MRT, optische Bildgebung und den Ultraschall entwickelt [40]. Hormonrezeptoren Die Östrogenrezeptorexpression bei Patientinnen mit Mammakarzinomen wurde 1988 erstmals nichtinvasiv mittels 18F-FES (16α-fluoroestradiol-17β) und PET untersucht. In vitro konnte erfolgreich nachgewiesen werden, dass der FES-Uptake und die Östrogenrezeptorexpression gut korrelieren. Jedoch ist in klinischen Studien bei ca. 25% der östrogenrezeptorpositiven Tumoren keine 18F-FES-Anreicherung feststellbar. Bezüglich der Beurteilung eines Ansprechens auf antihormonelle Therapie mit Tamoxifen werden positive und negative Vorhersagewerte von 79 bzw. 88% berichtet, ein Abfall des 18F-FESUptakes frühzeitig nach Beginn einer Tamoxifentherapie kann zur Responseevaluation verwendet werden [41, 42]. Trotz dieser ermutigenden Ergebnisse wird die 18F-FES-PET aber aktuell nicht in großem Umfang klinisch angewendet. Das liegt einerseits daran, dass Tamoxifen aufgrund seiner geringen Nebenwirkungen gegeben wird und es andererseits lange Zeit keine alternativen Antiöstrogenrezeptortherapien gab. Dies könnte sich in Zukunft ändern, da jetzt auch alternative Therapieansätze verfügbar sind (z. B. Aromatasehemmer). Die HER2-Expression in Brusttumoren ist ein wichtiger Indikator für die Prognose und für eine mögliche Antihormontherapie. Die Bildgebung spezifischer KM und Radiotracer basierend auf dem monoklonalen Anti-HER2-Antikörper Tras- tuzumab (Herceptin) zeigt erfolgversprechende Ergebnisse. So konnten SmithJones et al. [43, 44] die Umsetzbarkeit der nichtinvasiven Messung der HER2-Expression mittels eines 68Ga-markierten Fragments von Trastuzumab im Tiermodell als auch die therapieinduzierte Änderung der HER2-Expression nachweisen. Die Bildgebung von Tumorhypoxie ist ebenfalls von großem klinischem Interesse in Bezug auf Tumoraggressivität als auch Therapieansprechen. Neue Untersuchungen mit 18F-Fluoromisonidazol (FMISO) zeigen auch bei Brustkrebs interessante Ergebnisse [45], jedoch gibt es besonders zur Hypoxiebildgebung auch viel versprechende MRT- und optische Techniken. Multiparametrische Hochfeldmagnetresonanztomographie (3-T-MRT) In der Tumorentstehung bei Brustkrebs spielen mehrere Vorgänge wie z. B. ZellDer Radiologe 11 · 2010 | 1033 Leitthema: Mammadiagnostik lösung kombinieren. Auf Grund des bei 1,5 T zur Verfügung stehenden Signal-zuRausch-Verhältnisses ist die räumliche und zeitliche Auflösung bei 1,5 T jedoch limitiert [55, 56]. Um diese Limitation zu überwinden, können die parallele Bildgebung und/oder höhere Feldstärken eingesetzt werden [55, 56, 57, 58, 59]. In einer Studie von Pinker et al. [58] wurde ein 3T-Brust-MRT-Untersuchungsprotokoll vorgestellt, das sowohl eine hohe räumliche als auch zeitliche Auflösung kombiniert und gezeigt, dass mit diesem Protokoll eine verbesserte Läsionsdetektion als auch -diagnostik möglich waren. Diese Ergebnisse sind im Einklang mit den wenigen bisherigen Veröffentlichungen von Kuhl et al. [55, 56, 60] und Rakow-Penner et al. [61] über die MRT-Brustdiagnostik bei 3 T [62]. Abb. 4 8 59-jährige Patientin mit einem invasiven duktalen Mammakarzinom G2 der linken Brust. b Das farbkodierte Diffusionsbild (b=850 s/mm2), das mit der morphologischen sagittalen und koronalen T1-gewichteten Bildgebung (a) überlagert wurde, zeigt eine gestörte Diffusionskapazität und (c) erniedrigte ADC-Werte in einer farbkodierten ADC-Map. DWI diffusionsgewichtete Bildgebung, ADC „apparent diffusion coefficient“ proliferation, Hypoxie, Neoangiogenese, Perfusion und Permeabilität eine wichtige Rolle, wobei eine Vielzahl der metabolischen und funktionellen Veränderungen mit der MRT dargestellt werden kann. Im Rahmen der multiparametrischen 3-T-MRT bei Brustkrebs können die gesteigerte Dichte der Mikrovaskularisation (MVD) als Ausdruck einer Tumorneoangiogenese sowie die in Brusttumoren meist gesteigerte Kapillarpermeabilität („capillary leak“) mittels hochaufgelöster KM-verstärkter dynamischer MRT betrachten werden [46]. Zusätzlich zur Angiogenese kann durch die hochaufgelöste 3-T-MRT auch der gestörte Zellmetabolismus von Brusttumoren mittels Protonenspektroskopie (1H-MRSI) erfasst werden. Einen weiteren Ansatzpunkt der zielgerichteten 3-T-MR-Bildgebung stellt die diffusionsgewichtete Bildgebung („diffusion-weighted imaging“, DWI) dar, mit der die Bewegung von Molekülen durch ihre thermische Eigenbewegung erfasst werden kann. Diese ist bei bösartigen Brusttumoren im Gegensatz zu gutartigen Läsionen gestört. 1034 | Der Radiologe 11 · 2010 Darstellung der Tumorneoangiogenese Die dynamische KM-verstärkte MRT hat sich als ein nichtinvasives bildgebendes Verfahren in der Brustdiagnostik etabliert [47, 48]. Durch die in malignen Tumoren meist gesteigerte Dichte der Mikrovaskularisation als Ausdruck der Tumorneoangiogenese und die gesteigerte Kapillarpermeabilität weisen Mammakarzinome meist eine im Vergleich zum gesunden Brustdrüsenparenchym inital gesteigerte KM-Aufnahme und oft ein anschließendes „wash out“ auf. Es wurde in mehreren Studien bewiesen, dass für die optimale Diagnostik sowohl eine akkurate Erfassung der Läsionsmorphologie als auch des KM-Anfärbeverhaltens notwendig ist [46, 49, 50, 51, 52]. Um beides suffizient evaluieren zu können, ist eine möglich hohe sowohl räumlich als auch zeitliche Auflösung der MRT der Brust notwendig [53, 54]. Das ideale Sequenzprotokoll, das eine genaue Erfassung der KM-Kinetik bzw. Tumorneoangiogenese und -morphologie erlaubt, sollte somit eine hohe zeitliche als auch räumliche Auf- Metabolische Bildgebung In mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass die zusätzliche Anwendung der 1H-MRSI zur Differenzierung maligner und benigner Brustläsionen hilfreich ist [63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70]. Mit der 1HMRSI werden erhöhte Cholinwerte detektiert, die einen Biomarker für maligne Tumoraktivität darstellen. In normalem Brustdrüsengewebe ist bei Feldstärken von 1,5 und 3 T kein Cholinpeak detektierbar. In mehreren Studien wurden Sensitivitäten und Spezifitäten der Single-voxel-Spektroskopie bei 1,5 T von 70–100% und 67–100% berichtet [71, 72, 73, 74, 75, 76]. Bartella et al. [63] kamen zu dem Ergebnis, dass die Single-voxel-Spektroskopie der Brust in ein Routine-MR-Untersuchungsprotokoll problemlos integriert werden kann, mit einer zusätzlichen Untersuchungszeit von ca. 10 min. Die Autoren stellten fest, dass die Anwendung der Single-voxel-Spektroskopie den positiven Voraussagewert signifikant erhöht und die Anzahl unnötiger Biospien reduziert [77]. Bei einer Feldstärke von 1,5 T ist die Anwendung der 1H-MRSI nur als Single-voxel-Spektroskopie möglich und aufgrund der möglichen Auflösung und Untersuchungsdauer in der klinischen Anwendung der Brustdiagnostik limitiert. In einer Pilotstudie entwickelten Gruber et al. [66, 67] ein 3D-MR-Spektroskopie-Untersuchungsprotokoll bei 3 T, mit dem ein Anatomie, Atrophie, Relaxometrie, Diffusion, Konnektivität, Magnetisierungstransfer Perfusion und Blutfluss PET/MR Glukoseverbrauch Abb. 5 7 Durch die Kombination PET/MRT können eine Vielzahl funktioneller Informationen und exzellenter anatomischer Informationen gleichzeitig mit akquiriert werden. (Mod. mit freundl. Genehmigung aus [100]) MRI Blut-/Gewebeoxygenierung MR-Spektroskopie Zellmarkierung ASL/CAs 15O/13N MRS FDG 15O/Hypoxie BOLD Permeabilität PET großes Untersuchungsvolumen in kurzer Zeit (12–13 min) erfasst werden kann. Die Autoren konnten zeigen dass mittels der 3D-MR-Spektroskopie eine exzellente Datenqualität und eine gute Differenzierung zwischen malignen und benignen Läsionen möglich sind (. Abb. 3a–d). Funktionelle Bildgebung Unter Diffusion versteht man die Bewegung von Molekülen durch ihre thermische Eigenbewegung. Basis ist das Prinzip der Brown-Molekularbewegung. Mit diffusionsgewichteten MR-Sequenzen wird somit die Bewegung von Wassermolekülen nichtinvasiv im Gewebe gemessen und durch den ADC-Wert („apparent diffusion coefficient“) quantitativ gemessen. Eine gestörte Diffusionskapazität korreliert somit mit einem erniedrigten ADC-Wert. In der Schlaganfalldiagnostik wird die diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI) routinemäßig eingesetzt [78]. Mittlerweile hat sich die Evaluation von Veränderungen der Diffusionskapazität auch zur Detektion und Charakterisierung pathologischer Prozesse in nahezu sämtlichen Körperabschnitten als hilfreich erwiesen [31]. Allgemein gesprochen weisen neoplastische Prozesse auf Grund der erhöhten Zelldichte und des Fehlens intra- und extrazellulärer Membranen eine gestörte Diffusionskapazität und erniedrigte ADC-Werte auf [77, 79, 80]. Bis vor kurzem war die Anwendung der DWI in der klinischen Routine auf das Gehirn beschränkt [78]; innerhalb der letzten Jahre konnten ihre Einsatzmöglichkeiten durch Rezeptordichte Metabolitkonzentration Gewebe-pH Amino-/Nukleinsäuremetabolismus Weiterentwicklungen der Hard- und Softwaretechnologie (parallele Bildgebung, stärkeres Gradientensystem, Mehrkanalspulen) auf weitere Organe (Leber, Niere, Pankreas, Brust) und auch auf den ganzen Körper erweitert werden [81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89]. In den letzten Jahren wurde die Anwendung der DWI in der Brustdiagnostik bei 1,5 T in mehreren Studien evaluiert und es konnte gezeigt werden, dass Brustmalignome im Vergleich zu benignen Veränderungen und gesundem Brustdrüsengewebe deutlich niedriggere ADCWerte aufwiesen [90, 91, 92, 93, 94]. Zum Beispiel konnten Guo et al. [91] statistisch signifikante Unterschiede zwischen den ADC-Werten benigner und maligner Läsionen aufzeigen und fanden eine hohe diagnostische Genauigkeit bei der Differenzierung benigner und maligner Läsionen mit einer Sensitivität und Spezifität von 93 und 88%. In einer Studie bei 3 T verglichen Bogner et al. [95] die diagnostische Qualität unterschiedlicher DWI-Schemata im Hinblick auf die Genauigkeit und Präzision des ADC-Werts und des DWI-Kontrast-zu-Rausch-Verhältnisses für benigne und maligne Brustläsionen sowie gesundes Brustdrüsengewebe. Die Autoren wiesen nach, dass bei einer Feldstärke von 3 T mit einem DWI-Protokoll mit den bWerten 50 und 850 s/mm2 eine optimale Bestimmung des ADC-Werts und eine hohe DWI-Untersuchungsqualität gegeben waren und somit eine exzellente Differenzierung zwischen benignen und malignen Läsionen möglich ist (. Abb. 4a– c). Zusammenfassend kommen sämtliche Autoren zu dem Schluss, dass sowohl bei 1,5 al s auch 3 T die DWI eine viel versprechende Technik zur Brustdiagnostik darstellt und leicht in ein Standarduntersuchungsprotokoll inkludiert werden kann. Positronenemissionstomographie/Magnetresonanztomographie Sowohl PET als auch MRT haben sich in den letzten Jahren als bildgebende Verfahren in der Brustdiagnostik etabliert. Die Limitation der 18F-FDG-PET ist jedoch ihre schlechte räumlich Auflösung und limitierte anatomische Information, sodass eine exakte Läsionslokalisation nicht möglich ist. Erste Ansätze, diese Limitationen zu überwinden, war die 18F-FDGPET/CT, wobei in mehreren Studien eine verbesserte diagnostische Genauigkeit der kombinierten Methode gezeigt wurde [96, 97, 98]. Obwohl die 18F-FDG-PET/ CT eine suffiziente anatomische Information liefert, ist die MRT auf Grund ihres exzellenten Weichteilkontrasts und der zusätzlichen dynamischen, funktionellen und metabolischen Information jedoch die Methode der Wahl zur Läsionslokalisation und -diagnostik. Bisher wurde in einer Pilotstudie die Wertigkeit der Kombination von PET und MRT durch Sideby-side-Bildvergleich evaluiert. Ein der PET/CT vergleichbares System, das die simultane Akquisition und Darstellung von PET- und MRT-Daten ermöglicht, ist trotz einiger experimenteller Einheiten bis dato nicht verfügbar [99, 100]. Der Radiologe 11 · 2010 | 1035 Leitthema: Mammadiagnostik rametrischen PET/MRT evaluiert – erste Ergebnisse sind viel versprechend. Eine molekulare Bildgebung von Brusttumoren mittels kombinierter multiparametrischer PET/MRT ist mit exzellenter Untersuchungsqualität möglich und kann die diagnostische Sicherheit der Läsionsdiagnostik und des Lymphknotenstagings möglicherweise verbessern (. Abb. 6). Lymphknotenbildgebung Abb. 6 8 Kontrastmittelverstärkte MRT der Brust einer 46 Jahre alten Patientin mit einem invasiven duktalen Mammakarzinom links. a In der PET/MRT-Bildgebung Nachweis einer hochgradig FDG-aviden und kräftig Kontrastmittel aufnehmenden Herdläsion. b Zusätzlich sind 3 maligne Lymphknoten zu erkennen, wobei in der MRT lediglich einer als sicher suspekt gewertet wurde Abb. 7 8 Durch onkolytische Viren verursachte und vermittelte GFP-Fluoreszenz einer Lymphknotenmetastase eines orthotopen Brusttumors im Tiermodell (Maus). a Die rechte Axilla zeigt 2 vergrößerte Lymphknoten (5-fache Vergrößerung). b 10-fache Vergrößerung eines dieser Lymphknoten sowie c das GFP-Fluoreszenzbild desselben Lymphknotens. d Überlagerung von b und c, 10-fache Vergrößerung. (Mit freundl. Genehmigung aus [43]). GFP grün fluoreszierendes Protein In der letzten Zeit haben mehrere Studien die Machbarkeit und Wertigkeit der kombinierten PET/MRT in der onkologischen Bildgebung durch Bildfusion evaluiert und konnten gute Ergebnisse erzielen [101]. In einer Studie haben Moy et al. [102] die kombinierte PET/ MRT der Brust evaluiert und gezeigt, dass durch die Akquisition der PET in Bauchlage eine suffiziente Bildfusion und eine akkurate Läsionsdiagnostik möglich sind [103]. Alle bisherigen Studien haben je- 1036 | Der Radiologe 11 · 2010 doch nicht das volle Potenzial der kombinierten PET/MRT ausgeschöpft, da bisher die funktionelle und metabolische Information von DWI und MRSI nicht eingeflossen sind. Einen Überblick über die Vielzahl der funktionellen Informationen und metabolischen Aktivität und die unterschiedlichen Level, auf der diese mit der PET/MRT erfasst werden können, gibt . Abb. 5 [104]. In einer laufenden Studie der Autoren dieser Arbeit wird das Potenzial der kombinierten multipa- Ein weiteres Einsatzgebiet der molekularen Brustbildgebung ist der axilläre Lymphknotenstatus. Dieser Status ist ein wichtiges Kriterium zur Festlegung bzgl. Behandlung, Wiederauftreten und Prognose von Brustkrebs. Die Lymphadenektomie wurde durch die Wächterlymphknotentechnik mittels Farbstoff- oder Radiotracerinjektion ersetzt. Die Vorteile dieser Technik liegen auf der Hand, Einschränkungen bestehen jedoch in Bezug auf die intraoperative Identifizierung des Lymphknotens als auch im Hinblick auf Sensitivität und Spezifität [105, 106]. Onkolytische Viren infizieren, vermehren sich in und zerstören zielgerichtet Tumorzellen, was in einer Vielzahl von Studien nachgewiesen wurde [107]. Auch wurde gezeigt, dass onkolytische Viren, die ein optisches Signal produzieren können, metastatische Lymphknoten im Tumormodell identifizieren können [108]. Der Vorteil dieser Technik liegt im intraoperativen selektiven Nachweis metastatisch befallener Lymphknoten im Vergleich zur Wächterlymphknotentechnik als auch in einem möglichen therapeutischen Benefit durch die Vernichtung von Mikrometastasen in Lymphknoten (. Abb. 7). Auch lässt sich diese Technik ohne Probleme in eine präoperative Anwendung mittels PET-Bildgebung einbringen [109]. Optische Brustbildgebung Gerade der optischen Brustbildgebung unter Verwendung von Nahinfrarotfluoreszenz könnte in der Zukunft eine entscheidende Rolle bei der Brustkrebsfrüherkennung zukommen. Hierbei spielen Verfahren wie optische Durchleuchtung, optische Tomographie und Handscanner eine besondere Rolle. Die optische Brustbildgebung ohne KM nutzt die unter- schiedlichen Absorptionscharakteristika der verschiedenen Bestandteile des Brustgewebes aus, um so die unterschiedlichen Konzentrationen von Oxy- und Deoxyhämoglobin, Wasser und Fett zu bestimmen. Bei bösartigen Tumoren steht die Hämoglobinkonzentration in direktem Zusammenhang mit der Angiogenese, einem Schlüsselfaktor für Tumorwachstum und Metastasierung [110]. Zusätzlich ändern sich die Oxy- und Deoxyhämoglobinzusammensetzungen im Rahmen des Tumorstoffwechsels, was eine Differenzierung zwischen gutartigen und bösartigen Läsionen erlaubt [111, 112]. Von besonderem Interesse bei der optischen Brustbildgebung sind spezifische optische KM, die entweder zielgerichtet auf spezifische Rezeptoren sind wie z. B. HER2, EGFR und Interleukin11 [113, 114, 115, 116, 117] oder durch spezifische Tumorenzyme aktiviert werden. Mahmood et al. [120] haben solche aktivierbaren optischen Proben entwickelt, die durch Proteasen in Tumoren aktiviert werden und diese Aktivierung nicht nur im Tiermodell bewiesen, sondern auch eine Korrelation zwischen optischem Signal und Proteasenaktivität nachgewiesen [118, 119]. Die eben erwähnten Studien zeigen die viel versprechenden Möglichkeiten der optischen Brustbildgebung mittels Fluoreszenz-KM, jedoch wurden erst 2 klinische Studien an 3 Patientinnen mit dem für Menschen zugelassenen optischen KM Indocyanine (ICG) durchgeführt. Ergebnisse dieser Studien zeigen jedoch eine unterschiedliche Pharmakokinetik zwischen gut- und bösartigen Läsionen [121, 122]. konnten bei 2 Patientinnen mit Brustkrebs mittels photoakustischer Mammographen (PAM) ebenfalls Regionen von Tumorvaskularisation nachgewiesen werden, die sehr gut mit pathologischen Resultaten und den Ergebnissen aus der konventionellen Bildgebung übereinstimmten [123]. Somit stellt die optische Bildbebung inklusive ihrer Kombinationstechniken eine erfolgversprechende Alternative zur konventionellen Bildgebung mittels MRT, PET und Mammographie dar, die die Radiologie in Zukunft beschäftigen wird. Photoakustische Bildgebung Univ.-Prof. Dr. T. H. Helbich Abteilung für Allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Division für Molekulare und Gender-Bildgebung, Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Medizinische Universität Wien, Währinger Gürtel 18–20, A-1090 Wien [email protected] Eine weitere erfolgversprechende Technik ist die photo- (opto-)akustische Bildgebung, die eine Hybridmodalität, basierend auf der Detektion akustischer Wellen in biologischen Geweben, hervorgerufen durch einen kurzen Laserimpuls, darstellt und damit die Vorteile der optischen Bildgebung und Ultraschall kombiniert. Mit dieser Technik konnte in Tiermodellen die Tumorvaskularisation dargestellt werden und damit nichtinvasiv die Entwicklung von Blutgefäßen in und um Tumoren gezeigt werden. Im klinischen Versuch Fazit Die molekulare Bildgebung in der Mammadiagnostik umfasst sowohl klinische nuklearmedizinische (BSGI, PEM), MRtomographische Verfahren (KM-MRT, DWI, MRSI) und kombinierte (PET/MRT) bildgebende Verfahren als auch derzeit noch präklinische Modalitäten wie optische und photoakustische Bildgebung. Die molekulare Bildgebung in der Mammadiagnostik ist ein relativ junges Forschungsfeld, es sind noch viele Weiterentwicklungen zu erwarten. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass in Zukunft die molekulare Bildgebung in der Brustdiagnostik einen hohen Stellenwert haben wird, da durch diese multiparametrische und multimodale molekulare Bildgebung eine Vielzahl an Informationen über die Tumorbiologie (. Abb. 5) gewonnen werden kann und dadurch eine verbesserte Diagnostik, Staging und Therapieverlaufskontrolle ermöglicht wird. Korrespondenzadresse Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht. 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Leitung: Prof. Yves Menu Auskunft: www.myesr.org Januar 2011 Garmisch-Partenkirchen 11.-12.01.2011 MR 2011 Grundkurs Magnetresonanztomographie Wiss. Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Maximilian Reiser/Prof. Dr. Dr. h.c. Hedvig Hricak Auskunft: Eurokongress GmbH, Schleissheimer Str. 2, 80333 München, Fon: +49892109860, [email protected], www.mr2011.org Garmisch-Partenkirchen 13.-15.01.2011 MR 2011 14th International MRI Symposium Wiss. Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Maximilian Reiser/Prof. Dr. Dr. h.c. Hedvig Hricak Auskunft: Eurokongress GmbH, Schleissheimer Str. 2, 80333 München, Fon: +49892109860, [email protected], www.mr2011.org Erlangen 14.-15.01.2011 MRT Kurs 4: Weichteil-, Knochen-, Gelenkerkrankungen. MRT in der Orthopädie und Unfallchirurgie Wiss. 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Goldmann Auskunft: Herr Dr. Axel Goldmann, Orthopädie Centrum Erlangen, Nägelsbachstr. 49a, 91052 Erlangen, Fon: 09131/7190-51, [email protected], www.orthopaeden.com/fortbildungen.html Erlangen 25.-27.03.2011 16. Internationaler Fortbildungskurs: Moderne Mammadiagnostik und -therapie Standards, Trends, Perspektiven Wiss. Leitung: Prof. Dr. med. R. SchulzWendtland Auskunft: comed GmbH, Rolandstr. 63, 50677 Köln, Fon: 02 21 / 80 11 00-0, [email protected], www.comed-kongresse.de April 2011 Karlsruhe 01.-02.04.2011 Interventionelle Radiologie Teil 2 Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in der Fachweiterbildung Themen: Interventionelle Radiologie Wiss. Leitung: Prof. Dr. P. Reimer; PD Dr. P. Landwehr Auskunft: Herr/Frau Kerstin Drach, KelCon GmbH, Liebigstraße 11, 63500 Seligenstadt, Fon: 06182 94 666 12, [email protected], www.kelcon.de Paris, France 27.-30.04.2011 GEST 2011 Europe Global Embolization Symposium and Technologies Themen: Embolotherapy Auskunft: Frau Sabine Schuller, CIRSE, Neutorgasse 9, 1010 Vienna, Österreich, Fon: 0043 1 9042003, [email protected], www.gest2011.eu Weitere Termine finden Sie im Internet unter www.DerRadiologe.springer.de