. ELEKTRISCHE CHARAKTERI SIERUNG VON PHOTOVOLTAIKZELLEN AUS �STALLINEM UND AMORPHEM SILIZIUM Ein Versuch für das physikalische Praktikum für Fortgeschrittene an der FAU Erlangen-Nürnberg ·. Zulassungsarbeit zum Staatsexamen (ür das Lehramt in Physik am Institut für Technische Physik II der Friedrich-Aiexa�der-Universität Erlangen-Nürnberg von Klaus Sindram März 1993 . ' .... rNHALTSVERZEICHNIS: ErnLEITUNG 1. 4 ................................................................................................................. PHYS'IK.A.LI.SCßE, GRUNDLAGEN 1 . 1. Das Bänderschema eines Halbleiters ...... . .... . . ... .. ... .. .. . ...... ... . . . 1.2. Der dotierte Halbleiter ... . . .. . . .. . 1.3. Der p/n-Übergang. .. ... ... . .. . . . .... . . 5 ....................................................................... .. .... ...... . . . .. .. . . .. . .... . ... .. 5 . . . . . . .. .......... . ... . . ..... ......... . ........... 9 . .. . . . .. . . . . ... ..... . ... ... . ........ .. . .......... . . ..... . . . . .. 12 . .. . . . . . .. . . . .. . .. 1.3.1. Im thermischen Gleichgewicht .. . ... .... ............. .. . . . . . ..... .... . . . ... 12 . 1.3.2. Der belastete.p/n-Übergang . . . . . . . . . . ........... . . . . . . . ..... . . . .. . .. . . .... .. . . .. . 1.4. Der beleuchtete p/n-Übergang . . . . . . . .............. . . . . .... .. .. . 2. . . . . .. . .. . .... . .. .... .. . . . . .. l7 .... . . . . . . ... .. . . 21 .. .. . .. . . DAS PROBLEM DER SONNENSIMULATI ON IM LAB OR ................................ 2.1. 25 Der Einfluß der spektralen Verteilung auf den Wirkungsgrad . . . . . . ... . . . . . . . . . . . . 25 . 2.2. Das Spektrum der Sonne ............... ....... . . . ..... . ... . . . . . . ....... . . . . . . . . .... .. . . . .. . 27 . . . . .. . . . . . . . . . 2.3. Verwendung einer Halogenlampe als Sonnensimulator.. .... . ..... . .................. . . . 28 . 2.4. Die Messung der Strahlungsleistung der Lichtquelle . . . . . 2.4.1. Die thermoelektrischen Detektor 2.4.2. Kalibrierung . . . . . ...... Strahlungsleistung der Messung .. .. ...... . . . .... ... . . emer . . . . ...... . . .. . ... .. .. ........ . . 32 .. dem mit . . .... .... ... ..... . . . . . 32 . . .. . mit Siliziumdiode .. . .. . ... . des Hilfe thermoelektrischen Detektors. ...... . . . . . ...... . ..... .. ... ... .. ...... . . . ... .... 33 . 1· ... DIE VERWENDETEN SOLARZELLEN . ....... .. . . .. .. . . . . . . . . .................................................... . ... 39 3. 1. Die kristalline Siliziumsolarzelle . . ... . . .......... .............. . . . .. . . . .. . . . . . .... ...... . 3 9 . . . . . . 3 . 1 . 1 . Schematischer Aufbau . .. . . ... .. .. . .. ......... . . . . ... . . . ... . . ........ . .... . . . . . . . . . . . . .. . . . 3 9 . . . . . . 3 . 1.2. Die wichtigsten Parameter der verwendeten Zelle . ... ........... ......... 40 .. 3. 1. 3. Die Zelle im Praktikum . ....... ... . . .. .. . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . ..... . . . . . . .. . . . . .. ... 40 .. . . . .. . . .. 3 .2. Die amorphe Dünnschicht-Siliziumsolarzelle ......... .... . .... . . . . . .... . . . . . . ..... ...... 42 . . .. . . 3.2.1. Schematischer Aufbau . . . . . . . . . . ..... ............ . .. . ................. . ... ... 42 . . . . . . .. .. .. . . 3.2.2. Die wichtigsten Parameter der amorphen Solarzellen . . . .. . . . . . . 43 ... 3. 3 . Funktionsweise und Vergleich des kristallinen Solarzellentyps . ... . . . . . . . . .... .. .. . ... . ... . .. ... ... . .... . .. . . .... . . . . . . .. . . . . . . .. .. .. und ... . .... .. .. .. . . . amorphen .. .... . ........ .. . . . . .. 45 . 2 4. DER PRA.KTIKUMSVERSUCH ... ...................................................................... .... 47 4.1. Aufgabe 1: Messung der Dunkelkennlinien der kristallinen und amorphen Solarzelle .......... .................................................................................... ................. 47 4.1.1. Aufbau und Meßanleitung ............................... ............. ................... 47 4.1.2. Mustermessung der Dunkelkennlinie fur die kristalline Solarzelle ......................................... ...................................... ........... ... ....... 51 4.1.3. Mustermessung der Dunkelkennlinie der amorphen Solarzelle.......... 53 4.1.4. Auswertung................................ . .... . ................. ............... ...... ......... 55 4.2. Aufgabe 2: Ermittlung der charakteristischen Parameter der Solarzellen durch Messung der Kennlinien unter Beleuchtung... .... .. ... .. .......... .......... ................. 56 4.2.1. Aufbau und Anleitung zur Versuchsdurchfuhrung............ .... ......... ... 56 4.2.2. Mustermessung fur die kristalline Zelle .......... .. . ............................... 60 4.2.3. Mustermessung fur die amorphe Solarzelle ...................................... 62 4.2.4. Auswertung............ ......................................... ................................ 64 4 .2.5. Auswertung der Mustermessungen .................... ................. . ............ 67 4.3. Aufgabe 3: Unter:suchung von Kurzschlußstrom und offener Klemmenspannung in Abhängigkeit von der Beleuchtungsstärke; Bestimmung des Diodenfaktors A............................................................................................... 71 4.3.1. Aufbau und Anleitung zur Durchfuhrung ......................................... 71 4.3.2. Mustermessung fur die kristalline Solarzelle..................... ................ 73 4.3.3. Mustermessung fur die amorphe Solarzelle .............................. ........ 75 4.3.4. Auswertung..................................................................................... 76 5. 4.3.5. Auswertun� det Mustermessung.................................. . . .................. 77 SCHLUSS WORT . ..................................................................................................... 6. TECHNI.SCHER ANHANG .................................................. 83 . ............. . ........ 85 ................................................................ ......................................... 86 LITERA.TURVERZEICHNIS DANKSAG UNG - ERI.�RUNG . 82 ... ....................... ........ ................................................................ . ...... . ................................................................................................................... 87 .... .) EINLEITUNG Die Photovoltaik hat in den letzten Jahren, unter anderem aufgrund der Notwendigkeit neue Möglichkeiten der Energieerzeugung zu erschließen, stark an Bedeutung gewonnen. Bei zahl­ reichen Anwendungen macht man sich bereits die faszinierende Eigenschaft von Solarzellen zu nutze, Sonnenlicht direkt in ele�rische Energie umzuwandeln. Gerade fur Physikstudenten ist es interessant, auch die Funktionsweise und die Physik von Photovoltaikzellen kennenzulernen und zu verstehen. Mit der vorliegenden Arbeit wurde ein neuer Versuch fur das physikalische Praktikum fi.ir Fortgeschrittene an der FAU fertiggestellt, der sich mit dieser Thematik befaßt. Es handelt sich dabei um einen zweiteiligen Versuch, der vom Institut fur Technische Physik ll eingerichtet und betreut wird. Der ·erste Teil, der sich mit der optischen Charakterisierung von Solarzellenmaterial I .:.ieschäftigt, wurde bereits in einer früheren Zulassungsarbeit ausgearbeitet. Im zweiten Teil, der im Rahmen dieser Zulassungsarbeit entstand, sollen die elektrischen Eigenschaften, charakteristischen Parameter und die Funktionsweise von Solarzellen kennengelernt werden. Da es sich bei den verwendeten Solarzellen um beleuchtete p/n-Übergänge aus kristallinem bzw. amorphem Silizium handelt, sollen anhand dieses Versuches und dessen Vorbereitung auch die wichtigsten Grundlagen und Beschreibungsmodelle der Halbleiterphysik erschlossen werden. Weii das F-Praktikum in Erlangen gewöhnlich im S.Studiensemester begonnen wird, erweisen sich die Vorkenntnisse der Studenten auf diesem Gebiet erfahrungsgemäß als sehr gering. Dies liegt daran, daß die Halbleiterphysik im Grundstudium kaum behandelt wird und die notwendige Vorlesung über Festkörperphysik ebenfalls erst im S.Studiensemester vorgesehen ist. Auch in deren Verlauf werden Halbleiter erst am Ende behandelt. ' ts wurde deshalb versucht, im ersten Kapitel einen Überblick über die notwendigen Grundlagen und Zusammenhänge zu geben, die im Rahmen der Vorbereitung auf den Versuch durch das Studium entsprechender Literatur vertieft werden sollten. Das zweite Kapitel zeigt die Probleme auf , die bei der Herstellung eines Sonnensimulators bestanden und beschäftigt sich mit Möglichkeiten zur Messung der Strahlungsleistungsdichte der verwendeten Lichtquelle. Die im V ersuch verwendeten Solarzellen werden im dritten Kapitel vorgestellt. Das vierte Kapitel wendet sich besonders an die Betreuer des Versuches. Dort sind Aufgaben, Aufbau, Durchfi.ihrung und Auswertung anhand von Mustermessungen genau beschrieben. Der technische Anhang nennt die genaue Bezeichnung, Hersteller und Bezugsquellen der wichtigsten Versuchkomponenten um bei Verschleiß oder Beschädigung Ersatz beschaffen zu können. 4 1. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN Das Prinzip der photovoltaischen Energieumwandlung beruht darauf: daß in einer Solarzelle durch Lichteinfall Elektronen und Löcher erzeugt werden, die in einem internen elektrischen Feld getrennt werden, wodurch ein Teil der absorbierten Energie in elektrische Arbeit umgesetzt wird. Diese kann dann in einem in den Stromkreis geschalteten Verbraucher genutzt werden. Um diese Eigenschaften zu erhalten, verwendet man Halbleiter als Solarzellenmaterial, in denen das notwendige elektrische Feld auf verschiedene Weise erzeugt werden kann: Neben sog. �chott\9'-Barrieren, die sich durch einen_Halbleiter-Metall-Über an ergeben und Halbleiter-Elektrolyth-Übergängen spielt der p/n-Übergang die wichtigste Rolle. r.m Praktikumsversuch wird nüt Solarzellen aus kristallinem und amorphem Silizium gearbeitet, die durch entsprechende Dotierung einen p/n-Übergang, bzw. in der amo Struktur aufweisen, worauf in Kapitel hen Zelle eine li/n­ 3 näher eingegangen wird lamorph nennt man Stoffe, die ls_eine weitreichende struktu�elle Ordnung a��isen, d.h. in amorphen Festkörpern ist die bei Kristallen vorliegende Periodizität des Atomgitters nicht vorhanden). In den folgenden Abschnitten dieses Kapitels sollen die physikalischen Grundlagen behandelt werden, die notwendig sind, um die Funktionsweise und den Aufbau von Solarzellen, die aus Halbleitermaterial mit einem p/n-Übergang bestehen, zu verstehen. Obwohl diese Beschreibung nur die Verhältnisse fur kristalline Zellen korrekt wiedergibt, ist die Funktionsweise auch auf amorphe p/i/n-Strukturen übertragbar. Auf die grundsätzlichen Unterschiede von amorphen und kristallinen Solarzellen wird ebenfalls in Kapitel 3 eingegangen. 1.1. Das Bänderschema eines Halbleiters Zur Beschreibung von Vorgängen in Festkörpern, vor allem Halbleitern verwendet man häufig das Bänderschema als Modell. Dabei handelt es sich um eine Darstellung der erlaubten Energiezustände über der räumlichen Ausdehnung eines Festkörpers in eindimensionaler Darstellung. Während es in einem System atomarer Dimension, wie z.B. dem Wasserstoffatorn, bestimmte Energieniveaus gibt, auf denen ein Elektron sich befinden kann, erhält man fur einen Festkörger quasi-kontinuierliche �L� edau.b.t.er._E.n�rgtim_B _( änder), in denen sich �lektrqnen aufhalten können und verb . .oteneBereiche(Bandl ü.ck... en ). Die Bänder entstehen aus den _diskreten Energieniveaus der beteiligten Atome, die sich aufgrund der engen Anordnung im _Festkörper und den damit verbundenen Wechselwirkun�n aufsgaltert, analog der Ausbildung molekularer Orbitale aus den zuvor entarteten Energieniveaus beteiligter Atome. 5 Wegen der sehr viel größeren Zahl von beteiligten Atomen (ca. 1023) in einem Festkörper gegenüber einem Molekül ist die Anzahl der den Molekülorbitalen entsprechenden Festkörper­ Orbitale entsprechend größer und ihr energetischer Abstand damit kleiner, was die quasi­ kontinuierlichen Bänder des Festkörpers ergibt. Genaueres daruber findet sich in Lehrbüchern über Festkörperphysik (z.B. [IBA), [KIT)) und den entsprechenden Vorlesungen. Entscheidend für die Beschreibung der elektronischen Eigenschaften eines Festkörpers ist der Grenzbereich zwischen mit Elektronen besetzten und unbesetzten Zuständen, weshalb man sich bei der Darstellung des Bänderschemas meist auf diesen Bereich der Energieskala beschränkt. LU (1) e> (1) c LU F-.-.-.-.-.- -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-. . .-.- -. . E - - . - Ev----·::·�. Abb.l: Banderschema eines intrinsischen Halbleiters. Dabei sind EL und Ev die Energien der Leitungs- und Valenzbandkante. Epdie Fermienergie und E die Breite der Bandlücke. g Das Bänderschema eines undatierten (intrinsischen) Halbleiters ist in Abb.l dargestellt. Ein I ·rlalbleiter ist dadurch charakterisiert, daß bei einer Temperatur von T=OK alle erlaubten . Energiezustände mit E � Ev besetzt und alle Zustände mit E � EL unbesetzt sind, und daß zwischen Ev und EL ein endlicher Bereich Eg besteht, ,in dem keine besetzbaren Zustände vorhanden sind. Man nennt das Band mit E � EL das Leitungsband und das mit E � Ev das Valenzband. EL ist dabei die Energie der Leitungsbandkante, Ev die der Valenzbandkante. Den Bereich zwischen Ev und EL der Breite Eg nennt man verbotene Zone oder Bandlücke (engl. gap). Für kristallines Silizium beträgt Eg=l,l2eV bei 300K. Für amorphes Silizium sind die Verhältnisse komplizierter. Es existieren keine scharfen Leitungs- und Valenzbandkanten, sondern es sind auch in dem Bereich, der im kristallinen Silizium der Bandlücke entspricht besetzbare Energiezustände vorhanden. Allerdings können nicht alle diese Zustände zur elektrischen Leitfah.igkeit beitragen, da es sich um lokalisierte Zustände handelt. Man kann daher den Leitungs- und Valenzbandkanten entsprechende Beweglichkeitskanten definieren. Deren Abstand beträgt bei Raumtemperatur etwa 1,6eV [FAH). Für _T=OK ist der Halbleiter ein Nichtleiter, da sich die Elektr�wegen des Pauli-Yerbots in dem vollständig besetztem 6 Valenzband nicht bewegen können und auch nicht genügend Energie besitzen um Zustände im Leitungsband Anregung zu besetzen. Für T > OK können jedoch einige Elektonen durch thermische das Leitungsband erreichen und sich dort bewegen, was auch den im Valenzband entstandenen Löchern möglich ist. Der Halbleiter wird dadurch leitend. Die Besetzungs­ wahrscheinlichkeit eines Energieniveaus E in Abhängigkeit der Temperatur T wird durch die Fermi-Verteilungsfunktion fE, (E, T) = � CE E > exR� + l angegeben, wobei EF die sog. Femuenergie und k die Boltzmannsche Konstante ist. Die Fermifunktio n ist punktsymmetrisch zum Punkt (0,5 I EF), d.h. sie erfullt die Funktionalgleichung fE, (E, T) = 1- fE, (2· E F- E,T). Für ihren Wert an der Stelle EF folgt unmittelbar f E, (EF, T) = 0,5 (siehe Abb.2b). Bei Betrachtungen von energetischen Bereichen die weiter von der Fermienergie EF entfernt sind, d.h. wenn gilt E-EF>>kT (und damit exp( E:ir) >> 1), wird die Fermi-Verteilungsfunktion 1 häufig durch die Boltzmann-Verteilung �V l / f8 = exp( J I ,,� E-E kT F ) genähert. _ __ 1-�,,(E) •lEI a) b) c) l 'Abb.2: a) Zustandsdichte N(E), b) Fermiverteilungsfunktion fEr( E); c) Ladungstagerdichten ,... nE ( E) undPE ( E) for eigenleitende Halbleiter. ' r Wieviele besetzbare Zustände fur ein Elektron pro Volumen- und Energieeinheit existieren wird durch die Zustandsdichte N(E) angegeben. N(E) ist eine differentielle Größe, d.h. N(E)dE ist die Anzahl der elektr<�mischen Zustände pro Volumeneinheit im Energieintervall zwischen E und E+d.E. Man betrachtet im Leitungsband die Zustandsdichte der Elektronen NL(E) und im Valenzband die der Löcher Nv(E). Zustandsdichten werden durch Integration im Impulsraum über die erste Brillouin-Zone gewonnen und sind dann auf die zugehörigen Energien transformierbar. Der typisch wurzeiförmige Verlauf der Funktionen NL(E) und Nv(E) ist in Abb.2a dargestellt. Eine detaillierte Herleitung findet sich ebenfalls in Lehrbüchern fur Halbleiter- und Festkörperphysik, wie z.B. [ffiA], [KIT] ,[MAD] oder [MUE]. 7 In den Bandlücken gilt N(E) = 0. Für E � EL ergibt das Produkt aus Besetzungswahrscheinlichkeit f E, (E,T) und Zustandsdichte NL(E) die Elektronendichte pro Volumen und Energieeinheit nE, (siehe Abb.2c): [Ef (E,T)·NL (E)= nEf (E). Integriert man diese Elektronenkonzentration über das Energieintervall [EL; ], oo so ergibt sich die (Anzahl der Elektronen pro Volumeneinheit) im Leitungsband no: a,• J El nEp (E)dE=n0. Dies entspricht der Fläche unter der Dichtefunktion nE (E). p im Valenzband interessiert man sich fur die Konzentration der Löcher, da diese dort die Ladungsträger sind. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Energiezustand mit einem Loch. d.h. nicht mit einem Elektron besetzt ist, ergibt sich durch 1- fEp (E, T). das Leitungsband erhält man somit die Löcherdichte Analog zu den Betrachtungen fur PEf (E): PEF (E)=(l-fE p (E,T))·Nv(E). Die Löcherkonzentration im Valenzband Po beträgt entsprechend: Po = Die Ev J PE, (E)dE · _., Ladungstägerkonzentrationen Gleichgewichtszustandes, der sich 11o und Po aufgrund von sind das Ergebnis thermischer emes dynamischen Generation einerseits und Rekombination andererseits einstellt. Im intrinsischen Halbleiter sind dabei die Konzentrationen von Elektronen im Leitungsband no und Löchern im Valenzband Po gleich. da jedes Elektron das aus dem Valenzband ins Leitungsband angeregt wird dort ein Loch hinterläßt und I !Elektronen die sich im Leitungsband befinden nur aus dem Valenzband stammen können. Es gilt also no= p0= ni, wobei ni als intrinsische Ladungsträgerdichte oder Eigenleitungsdichte bezeichnet wird. Diese Bedingung der Ladungsneutralität legt damit durch die Gleichung Ev f fEp � (E, T)· NL (E)dE = f (1- f E (E, T))· N v(E)dE den Parameter EF fest. , Er wird sich im allgemeinen mit ändernder Temperatur verschieben, da die Zustandsdichten NL(E) und Nv(E) nicht symmetrisch sind (symmetrisch hieße in diesem Fall: Es gäbe eine Energie EF0, so daß fur alle Energien E gilt Nv(EF0- E) = NL(EF0 + E); In einem solchen Fall läge das Ferminiveau fur alle Temperaturen an der Stelle Efc). Für Silizium liegt bei ni fur 300K 1 ,5-JOIOcm-3 . Da es sich um einen Gleichgewichtszustand handelt, gilt wie bei chemischen Reaktionen im Gleichgewicht das Massenwirkungsgesetz, aus dem in diesem Fall folgt, daß no·p0= ni 2 eine Gleichgewichtskonstante ist. Wichtig ist, daß diese Konstante unabhängig von der Lage des 8 Fenniniveaus EF ist und damit, wie im nächsten Abschnitt erläutert auch unabhängig von der Dotierung. 1.2. Der dotierte Halbleiter Um die Leitfahigkeit von Halbleitern ß!lwendun� (z.B. Dioden) nutzbar zu erhöhen und um sie fur verschiedene technische zu machen, ist es notwendig, die Ladungsträger­ konzentration zu erhöhen. Dies wird durch Dotiere!_!., d.h. den Einbau elektrisch aktiver Störstellen erreicht. Bekanntermaßen gibt es dabei zwei Möglichkeiten: Die Dotierung mit 1. Donatoren, d.h. Fremdatomen, die ein Valenzelektron mehr besitzen als die Halbleiteratome des Wirtsgitters und deshalb die überschüssigen, schwach gebundenen Valenzelektronen sehr leicht abgeben können. Man nennt einen derartigen Halbleit�r n-Halbleiter. 2. Die Dotierung mit Akzeptoren, d.h. Fremdatomen die ein Valenzelektron weniger haben und deshalb leicht Elektronen von den Halbleiteratomen aufnehmen können. Man spricht hier von Löcherleitung in einem p-Halbleiter. Für Silizium als Element der IV. Hauptgruppe des Periodensystems verwendet man z.B. Phosphor als Donator und Bor als AkzeQtor. E n-Halbleiter -E L �� p-Halbleiter -EL =����������������� ::..::.:..: .::..::.:..: .::..::..::.:.: ..::.:..: :..: ::..::..::.:..: : EF EA E - v Abb.3: Bänderschemata eines n-und eines p-dotierten Halbleiters. EA und ED bezeich!Jen dabei das Akzeptor- bzw. Donatorniveau Abb.3 zeigt die Bänderschemata dotierter HalbleiterfurT > 0. Für jedes Donatoratom entsteht ein elektronischer Zustand in der Bandlücke, der bei einer (in Einkristallen) wohldefinierten Energie E0 unter der Leitungsbandkante liegt, was ausdrückt, daß Donatoren leicht zu ionisieren sind. Für Phosphor als Donator in Silizium gilt z.B. EL-Eo=0,044eV bei Eg=l, 12eV. Bei Raumtemperatur sind dal?-er fast alle Donatoren ionisiert und die zugehörigen Elektronen 9 befinden sich im Leitungsband, da auch die Besetzung dieser Energiezustände (analog der Besetzung von Leitungs- und Valenzband) durch die Fermifunktion geregelt wird. Analog dazu befindet sich das Akzeptorniveau meist knapp über der Valenzbandkante (z.B. fur Bor in Silizium: EA-Ey=0,045eV), wodurch es Elektronen des Valenzbandes leicht möglich ist die Störstellen mit E=EA zu besetzen und somit Löcherleitung im Valenzband zu ermöglichen. Wichtig ist, daß auch dotierte Halbleiter nach außen elektrisch neutral sind, da Q.ie Dotierung des elektrisch neutralen Halbleiters mit neutralen Donatoren und Akzeptoren erfolgt! :"I I I �.5 a) b) :0 fE, (E) n�. (E). c) Pt. (E) Abb.4: n- dotierter Halbleiter: a) Zustandsdichte. N0: Konzentration der Donatoren; b) Lage der Fermi-Verteilungsjunktion; c) Ladungsrrtigerkonzentrationen fi1r einen n-dotierten Halb­ leiter; Dabei ist die Konzentration der negativen Ladungsrrtiger nach rechts aufgetragen, die der positiven nach links. Aufgrund der Ladungsneutralittit muß gelten: Die beiden linken FICiehen sznd gleich der rechten. N0+:Konzentration der ionisierten Donatoren. .--... ln Abb.4 werden exemplarisch die Verhältnisse in einem n-dotierten Halbleiter betrachtet. ) Durch Dotierung ändert sich die Zustandsdichte N(E) in Höhe des Donatorniveaus. Im Jn "' Leitungsband stellt sich die Elektronendichte n = E� r E (E)dE ein. Die Konzentration der Locher im Valenzband beträgt p = Auch 1m dotierten Fall muß wegen Massenwirkungsgesetzes noch gelten n·p = des Ev J PE, (E)d.E. -CO 1m Gleichgewichtszustand gültigen ni2· In diesem Zusammenhang verschiebt sich auch die Fermifunktion und mit ihr das Ferminiveau EF. Für den n-Halbleiter ist die Dichte der Elektronen wesendich größer als die der Löcher (siehe Abb.4c), die Elektronen sind in diesem Typ die Majoritätsladungsträger, die Löcher die Minoritätsladungsträger. Aufgrund der Ladungsneutralität muß auch hier gelten p + N0+ = n, wobei N0+ die Dichte der ionisierten Donatorrümpfe ist, die jedoch nicht zur Leitfähigkeit beitragen. 10 Im p-Halbleiter ist dies entsprechend. Je nach Anwendung werden beim Dotieren 1012 bis 1018 Fremdatomefcrn3 eingebaut. Somit liegt bei Raumtemperatur auch die Anzahl der Majoritätsträger in dieser Größenordnung, da - wie schon erwähnt - fast alle Donatoratome ionisiert sind und deren Konzentration um einige Zehnerpotenzen höher ist als die der durch thermische Anregung entstandenen freien Ladungsträger. - ) 11 1.3. Der pln...Übergang Im thennischen Gleichgewicht 1.3.1. Was passiert, wenn ein Halbleiter auf einer Seite p- und auf der anderen Seite n-dotiert wird? Zunächst wird ein solcher Halbleiter im thermischen Gleichgewicht, d.h. ohne von außen angelegte Spannung oder Lichteinfall b�trachtet. Als Modell kann man sich die Verhältnisse in emem p/n-Übergang durch das gffiankHche Aneinanderfugen eines p- und eines n-Halbleiters klannachen. Dies ist in Abb.S dargestellt. p- Halbletter n- Halble1ter a) Abb.S: Qualitatives Schema eines pln-Ü bergangs im thermischen Gleichgewicht: a) Banderschemata der p- und n-Seite for den bl " · · · · ····························· n, -- - - ---- - .:: . .,r---. I � I �� "" :.. -o �- } p n, \ / / 1\, / / Konzentration der Elektronen bzw. Löcher im n­ Halbleiter; N0+ Konzentration der ionisierten Donatoren; ==-= � ===- . �� \ !r=== =- ,-...---. .. / - -·-··----··---···-· c) Qualitativer Verlauf der Ladungstrtigerkon­ zentration an einem pln-Ü bergang mit abruptem n, ·-···-··························· �, ' ' ..... _______ p" n."--------/ Ortskoordlflole b) Ladungsfragerkonzentrationen for den ent­ koppelten Fall: NA- Konzentration der ionisierten Akzeptoren; n Pp Konzentration der Elektronen P' bzw. Löcher im p-Halbleiter; n". p" ······················ · · · · · · · · · · · · · �-------- gedachten Fall einer totalen Entkopplung beider Seiten; c) X Dotierungswechsel: n;: intrinsische Ladungs- trägerkonzentration; d) Raumladungsdichte p(r), die sich aus den ionisierten Störsteilen ergibt; '"'] R \;) e) Btinderschema eines pln-Übergangs, in dem - p FeldsIrom X d) beide Seiten miteinander im thermischen Gleich­ gewicht sind. Die Lagen der Leitungs- und Valenzbandkanten tief im p- bzw. n-Gebiet werden mit EJ!, E V' bzw. E L" und Ev" bezeichnet. Im pln-Ü bergang stellt sich ein sog. p-Q,ffUSlonssrrcm el Makropotential V(r) ein: V0 heißt die Diffusionsspannung. 12 NA ist die Konzentration der Akzeptoren im p-Halbleiter. Da fast alle Akzeptoren Elektronen aufgenommen haben, ist die dadurch entstandene Konzentration der Löcher im p-Halbleiter und der ionisierten Akzeptoren NA- annähernd gleich groß. Dabei ist Pp Pp (10l2fcm3- JQI&fcm3) um einige Größenordnungen höher als die intrinsische Löcherdichte ni (:::::J01°fcm3), so daß man Pp = NA- annehmen kann. Durch thermische Anregung gelangen auch einige Elektronen aus dem Valenzband ins Leitungsband. Deren Konzentration Größenordnungen kleiner, d.h. im p-Halbleiter können r1p ist jedoch um mehrere hauptsächlich die Löcher Leitfähigkeit beitragen (sie sind hier die Majoritätsträger). Auch hier gilt an jedem Zusammenhang Ilp·Pp = ni2 und damit r1p = n?!NA-· Analog verhält es sich im n-Halbleiter: Nn ist ihre überschüssigen Valenzelektronen ins Nn+ Ort der die Konzentration der Donatoren, die fast alle Leitungsband Konzentration der Elektronen im Leitungsband annähernd gleich groß ist und r1n = zur abgegeben haben, so daß r1n und der ionisierten Donatoren die Nn+ angenommen werden kann. Auch hier werden noch einige Elektronen aus dem Valenzband thermisch angeregt, so daß dort freie Löcher mit einer Konzentration Pn entstehen. Im n-Halbleiter sind also die Elektronen Majoritätsträger (siehe Abb.5b). Nun betrachtet man einen Halbleiter, der auf der einen Seite p-, auf der anderen Seite n-dotiert ist und macht die Annahme, daß die Störstellenkonzentrationen jeweils konstant ihre Werte NA- und Nn+ von links bzw. rechts bis zur Grenzschicht (x=O) beibehalten, wo sie dann abrupt auf Null absinken. Die frei beweglichen Ladungsträger gleichen im Gegensatz zu den festen Donator- bzw. Akzeptorionen durch Diffusion die starken Konzentrationsunterschiede aus, wodurch sich ein kontinuierlicher Übergang der Ladungsträgerkonzentrationen ergibt (Abb.5c). Dabei diffundieren Löcher aus dem p-Gebiet ins n-Gebiet und Elektronen aus dem n­ Gebiet ins p-Gebiet. In den weiter von der Grenzschicht des Halbleiters entfernten Bereichen -- bleiben die Konzentrationsverhältnisse wie vorher. Rechts und links der Grenzschicht sind durch die Diffusion Raumladungen entstanden, d.h. in diesen Bereichen ist die Ladungsneutralität aufgrund räumlich fixierter Ladungsdichten lokal gestört. Man nennt diesen Bereich die Raumladungszone. Durch die Raumladungen entsteht in der Raumladungszone ein elektrisches Feld C(x) und damit ein elektrisches Potential V(x), was sich in der Verbiegung der Bänder widerspiegelt (Abb.5e). Dabei geben ELn, Eyfl, ELP und EvP die Lage von Valenz- und Leitungsbandkanten im n- bzw. p-dotierten Bereich außerhalb der Raumladungszone an, wo die Verhältnisse wie in einem reinen n- bzw. p-Halbleiter sind. Das Ferminiveau, das in den getrennten dotierten Kristallhälften in der gleichen Energieskala auf verschiedener Höhe lag, liegt jetzt, als elektrochemisches Potential im thermischen Gleichgewicht, im ganzen Kristall auf einer Höhe. Daraus kann man auf die Höhe der Potentialstufe eVn schließen: Sie entspricht der Differenz der vorherigen Lage der beiden Ferm.iniveaus. In diesem Gleichgewichtszustand halten sich im Bereich der Raumladungszone zwei entgegengesetzte Ströme die Waage: Zum einen der vom Konzentrationsausgleich 13 herrührende Diffusionsstrom und zum anderen der durch die Potentialdifferenz und das damit verbundene elektrische Feld entstandene Feldstrom. Der Zusammenhang zwischen Raumladungsdichte p(x) und dem elektrostatischen Potential V(x) ist durch die Poisson-Gleichung Dabei ist Er \ flV x ) =- ox: die relative Dielektrizitätszahl und Eo p(x) ereo gegeben. die elektrische Feldkonstante. Für die Raumladungsdichte p(x) ergibt sich an jeder Stelle des p/n-Übergangs p( x ) = e(n+ ( x )-ne1(x)) =:F(V, T) Dabei ist Ile1(x) die Anzahl aller Valenzelektronen pro Volumeneinheit (d.h. die Summe aller Elektronen im Valenz- und Leitungsband sowie im Akzeptor- und Donatorniveau pro Volumen), die sich folgendermaßen berechnet: I nel ( x ) = -'-CO J N(E)· fEr+cV(x)(E,T)dE, -co wobei N(E) die Zustandsdichte der Elektronen ist. ry.(x) ist die Gesamtzahl der, von den Atomrümpfen herrührenden positiven Ladungen pro Volumen. Jedes Atom steuert dabei so viele positive Ladungen bei, wie es Valenzelektronen besitzt (d.h. ein Element der IV. Hauptgruppe, wie z.B. Silizium, vier, Donatoren der V. Hauptgruppe fi.inf und 1\kzeptoren der III. Hauptgruppe drei positive Ladungen pro Atom). Unter der Annahme, daß der n- und der p-Bereich jeweils homogen dotiert sind, ist I4(x) fi.ir den n- und den p-Bereich jeweils konstant. Jedoch weist I4(x) beim Übergang vom n- in den p­ dotierten Teil des Halbleiters einen Sprung auf. ry.(x) läßt sich aufgrund der Ladungsneutralität außerhalb der Raumladungszone durch die dort ; vorhandene Elektronenkonzentration ausdrücken, da in diesem Bereich ry.(x) = ne1(x) gilt. . Somit ergibt sich: f +CO n+ ( x ) = N(E) f E · r (E, T)dE fur den p-Bereich; -00 +CO n.(x) = f N(E) -00 · fE�+cVo (E, T)dE fur den n-Bereich; Dazu wurde der Nullpunkt der Potentialskala durch V( x = -oo ) = 0 festgelegt. Der obige Ausdruck fi.ir die Raumladungsdichte liefert, eingesetzt in die Poissongleichung, eine gewöhnliche Differentialgleichung zweiter Ordnung mit der Temperatur als Parameter fur die Bestinunung des Bandverbiegungspotentials V: �2� OX 1 -F(V, T). = -erEo 14 Die Randbedingungen V(+oo) - V( -oo) = V0 und dV dV dx . .. -( +oo) = -( -oo) legen dte Lösung dx eindeutig fest. Wegen der Komplexität der Funktion F(V,T) läßt sie sich im allgemeinen jedoch nicht analytisch gewinnen. Für einen "abrupten" p/n-Übergang, wie er hier betrachtet wird und scharfe Donator- und Akzeptorniveaus läßt sich jedoch folgende Näherungslösung angeben, die unter dem Namen Schottky-ModeU Achse in Abb.5c der Raumladungszone bekannt ist. Dazu legt man den Nullpunkt der x­ in den Übergang zwischen n- und p-Gebiet. Dort stoßen die Donator- und Akzeptorkonzentrationen NA- und N0+ abrupt aufeinander, so daß fur die Raumladungsdichte allgemein gilt: p(x:>O) p(x <O) .---' = = e(ND+- n(x) + p(x)) im n-Gebiet -e(NA- + n(x) - p(x)) im p-Gebiet �ie ortsabhängigen Konzentrationen n(x) und p(x) der beweglichen Ladungsträger stellen sich nach Maßgabe des Abstandes der Leitungs- bzw. Valenzbandkante zum Ferminiveau ein (siehe Abb.Se). Während sich dieser Abstand in der gesamten Raumladungszone allmählich und monoton ändert, ändert sich die Fermifunktion und damit die Besetzung der Energiebänder in einem Energiebereich von 2kT(300K)::::: O,OSeV in der Umgebung von EF von annähernd Null auf ihren Maximalwert. Dieser Energiebereich von 0,05eV um EF ist klein gegenüber dem Bandabstand, der in der Größenordnung von 1 eV liegt. Abb.6: Schottky-Ntihenmg der Raumladungszone eines pin-Überganges Iai ' -d � I 0 d, X lbl V[x) a) Ortsabhtingigkeit der Raumladungs­ dichte p(x), die aus ionlSlerten Donatoren bzw. Akzeptoren gebildet wird. Der reale Verlauf (gestrichelt) wird durch den rechteckigen Verlauf (durchgezogen) angenähert. b) Verlauf der elektrischen Feldsttirke t(x). c) PotentialverlaufV(x). V,I-J 0�------+---­ V�I--1 (c) Vemachlässigt man diese sog. "Aufweichzone" der Fermiverteilung, so läßt sich die Konzentration Nn+der geladenen, nicht durch freie Elektronen kompensierten Donatoren bzw. die Konzentration der geladenen Akzeptoren NA- (die die Raumladungen bilden) durch eine 15 Kastenfunktion annähern (siehe Abb.Sd, Abb.6a). Des weiteren wird angenommen, daß alle - = NA und No+= No Donatoren und Akzeptoren ionisiert sind, d.h. N A Die Raumladungsdichte fur 0 -eNA p(x)= p(x) ist damit: X <-d fur - dp eN0 fur 0 fur p <X <0 0< X< dn X> dn Die Längen� und� geben die Ausdehnung der Raumladungszone im n- bzw. p-Gebiet an. p(x) läßt sich die Poisson-Gleichung z.B. . 82V(x) = eNo hr e11uac --) se · -�:. h.mtegneren. ( �2 Mit dieser stückweise konstanten Raumladungsdichte . fur den Beretch 0< x< ' . rl tm n-Geb1et "'n €,€o ox Für das elektrische Feld t(x) und das Potential V(x) in der Raumladungszone ergeben sich -,t(x) = e _N 0(dn- x ) und _ _ e,eo Verlal;lfvon V(x) = Vn(oo)- :No (dn- x)2 .:.€,€o und damit ein parabolischer V(x) innerhalb der Raumladungszone. Das p-Gebiet wird analog behandelt. p(x), t(x) und V(x) sind in Abb.6 dargestellt. Außerhalb der "Schottky-Raumladungszone" liegen die Potentiale Vn(oo) im n-Gebiet und Vp(-oo) im p-Gebiet vor (Abb.6c). = NA · dP. Wegen der Kontinuität von V(x) an e _ (N od� + NA d ! ) vn ( +oo)- vp ( ) = VD. der Stelle X= 0 ergibt sich _ Aufgrund der Ladungsneutralität gilt N0 · dn -00 = 2€,€o Für die Breite der Raumladungszone im n- und im p-Gebiet folgt daraus: dn = In 2e ,eoVo. e amorphen NA /No NA+No Halbleitern Donatorzuständen sind die exponentielle Verhältnisse wesentlich Bandkantenausläufer und komplizierter, tiefe Defekte da neben zu emer Zustandsdichte in der Bandlücke fuhren, die nicht auf einfache Art approximierbar ist. Im folgenden sollen die Strome im Bereich der Raumladungszone am Beispiel der Strombilanz der Elektronen näher betrachtet werden: Der Feldstrom ist ein Strom der Minoritätsträger, der, aus dem p-Gebiet kommend (wo die Elektronen Minoritätsladungsträger sind), durch die Di�sionsspannung das n-Gebiet hinübergezogen wird. Weil diese Minoritätsträger V0 im fortwährende thermische Generation entstehen, heißt dieser Strom auch des Potentials in p-Gebiet durch Generationsstrom I0gen. Bei genügend dünner Raumladungszone und genügend geringer Rekombination in dieser 'Wird jedes Elektron, das vom p-Gebiet her in das Feld der Raumladungszone gerät, von diesem 16 in das n-Gebiet hinübergezogen. Dieser Effekt ist weitgehend unabhängig von der Größe der Diffusionsspannung, d.h. auch von der Feldstärke. Anders verhält es sich dagegen mit dem Diffusionsstrom Indif der Elektronen aus dem n­ Gebiet, wo diese Majoritätsträger sind, in das p-Gebiet. In dieser Richtung müssen die Elektronen die Potentialschwelle überwinden. Dies ist nur einem, zum Boltzmann-Faktor exp[-eVofkT] proportionalenTeil der Elektronen möglich. Analoge Betrachtungen kann man fur die Löcherströme durchfuhren. Im thermischen Gleichgewicht, d.h. ohne außen anliegende Spannung U kompensieren sich Generations- und Diffusionsstrom, so daß gilt: 1.3.2. Jgei�;:Jdif_ Der belastete p/n-Übergang lEine in Durchlaßrichtung angelegte äußere Spannung U verändert das Potential VD um den Wert -U, d.h. es ergibt sich ein resultierendes Potential VD-U . Wie verhalten sich Generations­ und Diffusionsstrom unter diesen Bedingungen? Wie erwähnt ist der Generationsstrom weitgehend unabhängig von der Größe der Diffusionsspannung und damit auch von der äußeren Spannung U. Er kann deshalb als konstant angenommen werden. Der zum Boltzmann-Faktor exp[-e(Vn-U)IkT] proportionale Diffusionsstrom ist jedoch stark von der außen anliegenden Spannung abhängig. Für die Ele�ronenströme durch den p/n-Übergang gelten daher folgende Beziehungen: _ (1) 10dif(U=O) � Ingen(U+:O); (2) Indif(U)- exp[-e(VD-U)1kT] da Ingen im wesentlichen unabhängig von U ist; (1 ),(2)=> Indif(U) = l0gen .exp[eU!kTJ Für den Gesamtelektronenstrom l0(U) gilt damit: du In = In - Igcn n = I8cn (exp n eU 1) kT oder, wenn man die Generationsströme der beiden Ladungsträgerarten zusammenfaßt zu n Io = Inge + Ipgen: eU I(U) = I0(exp kT -1) Dies ist die Gleichung der U-I-Kennlinie einer idealen Diode, deren Graph in Abb. 7 dargestellt ist. 17 Sperl'lCJturq OurchlatlriCi'lturq � Y'l'l� - H:;'. r';''l u Abb. 7: Strom-Spannungs-Kennlinie einer idealen Diode mit entsprechender Schaltung. Die Funktion I(U) = l0(exp eU AkT -1) mit 1Sk;2 beschreibt den realen Verlauf der Dioden­ keruilinie besser als die ideale Kennliniengleichung. A wird als Diodenfaktor bezeichnet. Die ,..- mit dem Diodenfaktor A berücksichtigte Abweichung von der idealen Kennlinie wird dabei durch Rekombination innerhalb des p/n-Übergangs hervorgerufen, die bei den bisherigen Betrachtungen vernachlässigt wurde. Eine detaillierte theoretische Aufarbeitung dieses Problems erweist sich als ziemlich umfangreich und würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Es sei dazu auf geeignete Literatur ([FAH], [HOV], (SHO]) verwiesen. Im folgenden soll jedoch die Bedeutung und die Größenordnung des Diodenfaktors A fur die Dunkelkennlinie einer Diode plausibel gemacht werden. Zieht in 1. man die Rekombination innerhalb der Raumladungszone des p/n-Überganges zusätzlich Betracht, so zerfällt der Diffusionsstrom in zwei Anteile: Der Injektionsstrom Iinj: Dieser Strom kommt zustande durch die Elektronen, die sich im Leitungsband vom Kontakt am n-Halbleiter zum Kontakt am p-Halbleiter durch Überwindung der bestehenden Energiebarriere bewegen und Löchern, die sich analog im Valenzband von der p- zur n-Schicht bewegen (siehe Abb.8). Für ihn gilt bekanntermaßen: Iinj - dazu exp(ff). 2. Der Rekombinationsstrom Ir: Es gibt Elektronen, die sich nicht bis zum Kontakt auf der p­ Seite bewegen, sondern innerhalb der Diode mit Löchern rekombinieren, was ebenfalls einem Stromfluß durch den Halbleiter entspricht (siehe Abb.8). Der Strombeitrag eines Rekombinationsereignisses, bei dem ein Elektron aus dem n-Bereich kommend mit einem aus dem p-Bereich kommenden Loch rekombiniert, ist genauso groß wie der Strombeitrag, den ein Elektron liefert, wenn es ohne zu rekombinieren aus dem n- in den p­ Bereich diffi.mdiert, da die Ladungsverschiebung in beiden Fällen gleich groß ist. Im ersten Fall wird dieser Strombeitrag dem Rekombinationsstrorn, im zweiten dem Injektionsstrom hinzugezählt. Obwohl beide Ereignisse den gleichen Strombeitrag liefern, beeinflußt eine von 18 � Ereignis außen angelegte Spannung jeweils unterschiedlich, wie wahrscheinlich das jeweilig eintritt. ············-·················· ..........1............... . -':\··:::· :::::::::·· .:·:::·:·:······ .. . ··::::::::::::::. n Kontakt p : 2 ··�·······.........···1··········································· ' Xn x=O Abb.8: lnjektionsslrom (1) und Rekombinationsslrom (2) durch den pm-Übergang. Es soll zunächst die Wahrscheinlichkeit fur den Rekombinationsstrom abgeleitet werden: 2 d M Sie ist der Rekombinationsrate R(x) = (d.h. der Anzahl M von Rekombinationsereignis­ dVdt sen pro Volumen- Stromdichtebeitrag j und Zeiteinheit) proportional. Damit kann unmittelbar der rekombinierenden Ladungsträger berechnet werden: j= der x. e J R(x)dx. Das Integral umfaßt dabei das gesamte Gebiet, in dem Rekombination stattfindet. R(x) soll nun fur den Fall betrachtet werden, daß die Rekombination über einen Defektzustand ·n der Bandmitte geschieht. Rekombination wird dann vornehmlich in der Mitte der Raumladungszone stattfinden, da dazu Elektron und Loch jeweils nur die halbe Energiebarriere überwinden müssen (siehe Abb.8). Der wesentliche Beitrag zum obigen Integral wird also aus dem zentralen Bereich der Raumladungszone (x�O) stammen, da R(x) hier den größten Wert hat. Das Integral wird deswegen im wesentlichen proportional zu R(x=O) sein. Auch der Rekombinationsstrom ist somit proportional zu R(x=O). Der Anteil an Elektronen und Löchern, der die Mitte der Raumladungszone durch Diffusion erreichen kann, wird aber gerade durch eine Boltzmannfunktion mit dem halben Wert der Energiebarriere als Aktivierungsenergie beschrieben, ist also proportional zu exp -e ( V0-U ) 2 kT . Für die Spannungsabhängigkeit des Rekombinationsstromes ergibt sich damit: Ir - R(x=O) - exp � 1), 11'\{frv}t.Orl 2.. � . 19 Wird der Diffusionsstrom der Diode vom Rekombinationsstrom dominiert, ergibt sich fur die Kennlinie der Diode: I(U) = I0(exp eU 2kT - 1) Der Diodenfaktor ist also in diesem Grenzfall A = 2. Dominiert andererseits der Injektionsstrom den Diffusionsstrom, so ergibt sich wie bei der Herleitung zu -Beginn dieses Abschnittes eU I( U ) = I0(exp - - 1), also A= l kT . Sind Injektions- und Rekombinationsstrom vergleichbar groß ergibt sich ein Diodenfaktor zwischen den beiden Grenzwerten 1 � A � 2. Man beachte, daß bei der Ableitung des Rekombinationsstromes die Rekombinations­ wahrscheinlichkeit einzeln proportional zu den Diffusionswahrscheinlichkeiten von Elektronen und Löchern angesetzt wurde, da die Rekombination von Defekten in der Bandlücke bestimmt wird. Würde es sich bei der Rekombination um eine direkte Rekombination zwischen Elektronen und Löchern handeln, so wäre deren Wahrscheinlichkeit proportional zum Produkt der beiden Wahrscheinlichkeiten fur Elektron und Loch die Stelle x=O zu erreichen, und damit Ir - R(x=O) - exp(fM.-) exp( "ffr) = exp(� ), womit die Spannungsabhängigkeit wieder wie im · Falle des Injektionsstromes wäre. Der Übergang des Diodenfaktors von A = 1 zu A = 2 deutet also stets auf eine defektbestimmte Rekombination von Elektronen und Löchern hin. Normiert man Strom und Spannung in der Kennliniengleichung I(U) = l0(exp eU AkT - 1) durch die Faktoren Io und A, so erhält man eine universelle Form der Diodenkennlinie: I(U) 10 -- J = exp e(%) kT -1 Alle Material- und Konstruktionsparameter sind damit in den Normierungsgrößen lo und A enthalten. Auch der Sättigungsstrom Io ist bei realen Dioden wesentlich (etwa Faktor 1000) größer als der in der idealen Kennlinie berechnete. Dies kommt durch zusätzliche Leitungsmechanismen wie Oberflächenleitung oder Tunneleffekte zustande. 20 1 .4. Der beleuchtete pJn-Übergang Durch Absorption elektromagnetischer Strahlung werden Elektronen vom Valenz- ins Leitungsband angeregt, also Elektron-Loch-Paare erzeugt. Dazu muß allerdings die Energie der Strahlung mindestens so groß sein wie die Bandlücke Eg. Strahlung mit geringerer Energie wird nicht absorbiert. Die photoinduzierte Generation von Elektron-Loch-Paaren bewirkt in gleicher Weise wie die thermische Erzeugung (im Dunkeln) einen Generationsstrom IK (lichterzeugter Strom), der in der Kennliniengleichung einfach addiert werden kann: eU I(U) = I0(exp AkT - 1) - IK Die Diodenkennlinie wird. also um den Betrag ) IK, der zur Beleuchtungsstärke proportional ist, nach unten verschoben (siehe Abb.9). Dunkelkennlinie Kennlinie unter Beleuchtung u -- Abb.9: Kennlinie der beleuchteten Solarzelle. Diese ergibt sich durch Addition des lichterzeugten Photostroms IK zur idealen Diodenkennlinie. Dabei sind U0 die offene Klemmenspannung, IK der Kurzschlußstrom IL und UL Strom und Spannung, die sich bei Schaltung eines Lastwiderstandes RL in den Stromkreis ergeben. Der fur die photovoltaische Nutzung der Solarzelle interessante Bereich liegt im IV.Quadranten des V-I-Koordinatensystems und wird im folgendem genauer betrachtet. In diesem Bereich arbeitet die Solarzelle als elektrische Energiequelle. Erst durch Serienschaltung der beleuchteten Solarzelle mit einem Lastwiderstand Abb . l 0) RL (siehe ergibt sich ein Stromkreis, in dem elektrische Leistung gewonnen werden kann. 21 Solarzelle Abb.JO: Schaltung einer Solarzelle im Stromkreis mit einem variablen Lastwiderstand RL. .i Aufgrund der Kirchhoffschen Gesetze gilt: Der Strom durch die Solarzelle lsz ist gleich dem Strom durch den Lastwiderstand IL. Die Spannung UL, die über dem Lastwiderstat:t.� abfällt ist der Spannung Usz, die über der Solarzelle abfällt entgegengerichtet: UL=-Usz · Aus dem ohmschen Gesetz folgt damit !52 = IL = _!_ . UL = _ _!_ . U52 R R als zweiter Zusammen- hang zwischen Isz und Usz neben der Diodenkennlinie. RL stellen sich genau die Werte UL und IL ein, die dem Schnittpunkt der Widerstandsgeraden (Auftragung von -RL) und der Kennlinie entsprechen (siehe Abb.9). Man nennt diesen Schnittpunkt den zu RL gehörenden Arbeitspunkt Zu jedem Lastwiderstand Die Schnittpunkte mit den Achsen ergeben die Grenzwerte: Die Spannung fur I=O, d.h. RL=oo heißt offene Klemmenspannung U0, der Strom fur und damit U=O heißt Kurzschlußstrom IK- RL=0 U0 liegt bei Siliziumsolarzellen im Bereich von 0,5V-0,8V, IK im Bereich 1 0-40mA/cm2 unter AM 1,5-Bedingungen (siehe Kapitel 2.2). Die von der Zelle abgegebene Leistung ergibt sich aus dem Produkt UL·IL=P am Arbeitspunkt. Für einen bestimmten Lastwiderstand Ropt wird die Leistung maximal, d.h. an dieser Stelle befindet sich der optimale Arbeitspunkt (siehe Abb. l l). Er liegt etwa im Knick der Kennlinie. Ein graphisches Verfahren zum Auffinden dieses Punktes wird in Kapitel 4.2.4 besprochen. 22 1 1 00 � "'" 60 ao Dunkelkennlinie L 0 Kennlinie unter Beleuchtung 1 0 !:L - l 0 V -4 0 · a o . e o --- · I 00 IK Abb. Il: Der Punkt maximaler Leistung auf der Kennlinie; Veranschaulichung des Füllfaktors als FICiehen U0-1K und Umax.Jma;x; Verhältnis der Die maximale Leistung wird in Abb. 1 1 durch die Rechtecksfläche beschrieben, die durch die Koordinatenachsen sowie durch die Geraden U=Umax und I=Imax begrenzt ist. auch: Je mehr sich die Kennlinie einer Rechtecksform (begrenzt durch U0 und Man erkennt IK) annähert, um so größer ist die entnehmbare Leistung. Ein Maß fur diese 11Rechteckigkeit11 ist der Füllfaktor F, der als Quotient aus maximaler Leistung Pmax und dem Produkt aus Leerlaufspannung und Kurzschlußstrom definiert ist: Füllfaktor F = Pmax I K . Uo = I max U'TW( · I K . Uo Er liegt bei Solarzellen derzeit im Bereich von 0,6-0,8. Der Wirkungsgrad 11 einer Solarzelle ist der Quotient aus der maximal abgegebenen elektrischen Leistung und der einfallenden Strahlungsleistung (deren Bestimmung in Kapitel behandelt wird) : \Virkungsgrad 11 = P .......!!!!L pStnhL = I :r.ax · Umax pStnhL = 2 IK · U'l - F pStnbL Die letzte Darstellung ermöglicht die einfache Ermittlung des Wirkungsgrades 11 bei b!!kanntem Füllfaktor, da sich die Parameter U0 und IK meßtechnisch viel schneller und einfacher als Pmax ermitteln lassen. 23 Zwei Faktoren bestimmen wesentlich das elektrische Verhalten von Solarzellen: Die Strahlungsleistung und die Temperatur. Aus der Gleichung der Kennlinie des beleuchteten p/n­ Überganges und Abb.l2 folgt unmittelbar, daß der Kurzschlußstrom proportional mit der Intensität der Strahlung zunimmt, während die offene Klemmenspannung logarithmisch zunimmt und damit nur schwach von der Lichtintensität abhängt (U0 = �ln( �: + 1)). Deswegen erreichen Solarzellen selbst bei geringer Lichtintensität praktisch ihre volle Betriebsspannung (siehe Abb.l2). Der Wirkungsgrad Tl hängt ebenfalls logarithmisch von der Lichtintensität ab, da wegen F bei konstant angenommenem Füllfaktor gilt: IK - Pstrahl. und damit Tl - Uo. Tl = IK · Uo · Pstnhl. Auf den Zusanunenhang zwischen Kurzschlußstrom und offener Klemmenspannung bei variabler Beleuchtungsstärke wird ausfiihrlicher in Kapitel 4.3 eingegangen. ) -- lt '0 r-....---..---..-.-�-,.JO 0.10 .o •..:. , o F----' o.;;. .:, . -- 10 0.0 20 0 0.1 0.6 - lt.V Abb./2: U-1-KefJnlinien einer Siliziumsolarzelle in Abhtingigkeit von der Strahiungsleistungs­ dichte o: Dabei wurde der IV. Quadrant an der U-Achse in den I. Quadranten gespiegelt. Auch die Temperatur beeinflußt diese P arameter: Bei Siliziumsolarzellen fallt die Leerlaufspannung U0 um etwa 2mVIK, der Kurzschlußstrom dagegen steigt um 0, 0 1 %/K an. Die Leistung fallt um 0,5%/K, d.h. die Leistung einer Solarzelle vermindert sich erheblich, wenn sie mit intensiver, direkter Sonnenstrahlung betrieben wird. 24 2. DAS PROBLEM DER SONNENSIMULATION IM LABOR Solarzellen werden fur den Betrieb mit der Sonne als Lichtquelle entworfen und optimiert. Im Labor kann Sonnenlicht jedoch keine Verwendung finden, da sich seine Eigenschaften als Lichtquelle (z.B. Intensität, spektrale Zusammensetzung) durch verschiedene Einflüsse permanent verändern. Um fur die· Forschung nutzbare, d.h. realistische und vergleichbare Daten zu erhalten, ist es daher wichtig, gewisse Normbedingungen zu schaffen, unter denen Messungen durchgefuhrt werden. Deshalb verwendet, wobei es, wie man in Abschnitt werden 2.1. fur Testzwecke Sonnensimulatoren sehen wird, nicht nur darauf anko�t die Strahlungsleistungdichte (eingestrahlte Leistung pro Fläche) der Sonne zu simulieren, sondern auch die spektrale Verteilung der Strahlung. ,......_ Die spektrale Verteilung der von einer Lichtquelle ausgehenden Strahlung wird dabei durch die spektrale Strahlungsleistungsdichte a(A.) beschrieben. Dabei handelt es sich um eine � d P differentielle Größe fur die gilt: A.) slnhl. , d.h. diese gibt die eingestrahlte Leistung pro dA. · dA cr( = Fläche im Wellenlängenbereich zwischen A. und A.+dA. an. Das Integral über den gesamten Wellenlängenbereich des Spektrums ergibt somit die gesamte eingestrahlte Leistung pro Fläche, die als Strahlungsleistungsdichte a bezeichnet wird: cr = «> J cr(A.)dl.. 0 Für den Praktikumsversuch wird als Simulator eine Halogenlampe verwendet, deren Spektrum mit Hilfe eines optischen Filters dem Sonnenspektrums angenähert wird (siehe Abschnitt - 2.3.). Die Messung der Strahlungsleistung erfolgt im Praktikum mit einer kalibrierten Silizium-Diode, deren Kalibrierung in Abschnitt 2.4. genau erklärt wird. 2.1. Der Einfluß der spektralen Verteilung auf den Wirkungsgrad Der Einfluß der spektralen Verteilung des einfallenden Lichtes auf den Wirkungsgrad einer Solarzelle kann sehr gut durch die Betrachtung der relativen spektralen Empfindlichkeit s(A.) ( engl.: spectral response) verdeutlicht werden. Diese sagt aus, wie hoch der Photostrom (Kurzschlußstrom) relativ zur spektralen Strahlungsleistungsdichte cr(A.) Lichtes mit der Wellenlänge !.. ist, so daß gilt: Dabei ist AProbe die Größe der beleuchteten Oberfläche der Probe. Für den gesamten Photostrom gilt somit: IK = J a ( A. ) · s( A. ) · AProbedA. . des eirifallenden Die spektrale Empfindlichkeit wird im wesentlichen durch folgende Faktoren bestimmt: • Den von der Wellenlänge abhängigen Absorptionskoeffizienten a.(A.) und damit auch, daß Photonen mit E<E keine Elektron-Loch-Paare erzeugen könn� g • Von Photonen, die mit einer Energie E>E Elektronen ins Leitungsband anregen, ist nur g ein Teil ihrer Energie photovoltaisch verwertbar, während der Rest (�-Eg)) durch Phononendissipation zur Erwärmung der Solarzelle beiträgt. Das gleiche wird durch die Interpretation zum Ausdruck gebracht, daß fur Photonen größerer Energie bei gleicher Strahlungsleistungsdichte die Photonenflußdichte kleiner ist und ein Photon jeweils nur ein Elektron-Loch-Paar erzeugt. Abb. 1 3 zeigt die relative spektrale Empfindlichkeit fur verschiedene Solarzellentypen. In dieser Darstellung wurden die Kurven so normiert, daß die Maximajeweils den Wert , 0 ,.... � "" - 'ü � u .... :a Cl t:: c. E L1.l u 1§ � c u - 0.8 'ü "§ üj 'E � 1 annehmen. 1 1 0.6 \ 0.4 "-"10 -So poly· Si 0.2 0 0 - So 1.00 600 - \ Wellenlange Ä. in ,000 [nm] 1200 Abb.J3: Relative spektrale Empfindlichkeit verschiedener Solarzellen. Der Wirkungsgrad 11 kann ebenfalls mit Hilfe der spektralen Empfindlichkeit berechnet werden, da gilt: Tl = f IK . U0 . F = cr(A. )· s(A.)· U0 · F dA. Pstnhl. cr(A.)iA. J Aus dieser Darstellung ist deutlich der Einfluß der spektralen Verteilung der Lichtquelle erkennbar. Betrachtet man beispielsweise die Lichtquellen mit den Wellenlängen A.1 Wirkung zweter verschiedener monochromatischer und "-2 (z.B. A.1=500run und "-2=900nm), bekäme man 26 bei gleicher spektraler Strahlungsleistungsdichte beider Lichtquellen (cr(! .. 1)dA.=(cr(�)dA.) bei einer monokristallinen Solarzelle zwei verschiedene Photoströme IK(A.) fur die gilt : IK(900nrn)�2·IK(500nm) [vergleiche Abb . l 3]. Der steile Abfall von s(A.) im infraroten Bereich bei Galliumarsenid im Gegensatz zu kristallinem und polykristallinem Silizium entspricht der scharfen- Absorptionskante- von Galliumarsenid in seiner Eigenschaft als direkter Halbleiter. Auch amorphes Silizium verhält sich in dieser Hinsicht ähnlich wie ein direkter Halbleiter. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch der große Unterschied der Lage der Absorptionskanten von kristallinem und amorphem Silizium. Die spektrale Empfindlichkeit hängt außerdem von der Dicke der Solarzellen ab. Diese liegt fur amorphes Silizium bei ungefcihr 0,3J.1m, fur kristallines Silizium bei etwa 300J.1m (siehe Kapitel 3) und fur Galliumarsenid bei ca. 200J.1m. 2.2. Das Spektrum der Sonne Die Sonne kann in etwa als Planckscher Strahler mit einer Temperatur von 5900K betrachtet werden (vergleiche Abb. l 5). Der von ihr ausgehende Strahlungsfluß verteilt sich auf einer Kugelschale und wird mit dem Quadrat der Entfernung schwächer. Nachdem er verlustfrei durch den Weltraum gelangt ist, trifft er mit einer Strahlungsleistungsdichte von cr0= 1 3 53W/m2 am äußeren Rand der Erdatmosphäre ein. Man nennt diesen Wert die Solarkonstante oder auch "extraterrestrische Sonne". Beim Durchgang durch die Erdatmosphäre wird die Sonnenstrahlung auf vielerlei Weise durch Reflexion, � .. ) Absorption und Streuung abgeschwächt. Dabei geht beispielsweise die Strahlungsleistungsdichte der Sonnenstrahlung, die auf kürzestem Wege zur Erdoberfläche gelangt, also senkrecht auf die Erde trifft, auf rund 1 OOOWfm2 zurück. Die Weglänge durch die Atmosphäre wird durch die Definition AMC0:,13 ausgedrückt. fur "Air Mass" und AM steht ß ist der Winkel zum Zeni�. Abb. l 4 zeigt diese Verhältnisse. I I /AM-1 AMl AMO c.oo.J I • • • • • • • • • • • • • • 0 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Atmosphäre Erdoberfläche . . / J , • • • • • • • • • . . . . . . . :. :. :. ;1/ . . . . :. :. :. :. :. :. :. :. :. :. :. .: :. :. :. . . ,. ,. .. • • • • • • • • • • • • • • • 0 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 0 • • . . . . . · · · · · · · · · · · · · : : ::/. : : : : : : : : : : : : : : : : : : _,_ ...._ _ .... _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Abb.l4: AM-Definition: AM l!cosß bezerchner die Weglänge des unter dem Winkel ß zum Zenit einfallenden Liehres durch die Erdatmosphäre bzgl. des senkrechten Einfalls. 27 .Als Standart fur Messungen verwendet entspricht. Bei � c u � . � � iii ] "' QO c: ;:l ::2 CO ... V1 � � � g_ "' AM man häufig AM 1,5, was einem Winkel ß von ca. 48° 1 , 5 beträgt die Strahlungsleistungsdichte 83 1 , 8W/m2=83,1 8mW/cm2. 2500 w m 2 1J m I Iai Sthwortff" Körp« I 2000 I 1500 I I 5900K I b l Exlral•rr•slrlsth• Sonne , AM 0 -+---+ I I I ltl T«rnlrlsth• $()("1M, AM 1.5 100 500 0 0 0,75 0.25 1,0 125 1,5 1,75 '>- --- 2,0 2,25 )Jm 2,5 Abb.JS: Das Strahlungsspektrum der Sonne vor und nach dem Passieren von AM 1.5. Das Spektrum der Strahlung des schwarzen Körpers ist in seinem Absolurwerr dem AM 0-Spektrum angepaßt. Abb . 1 5 zeigt die Veränderungen im Spektrum durch die Atmosphäre unter AM 1,5- Bedingungen, sowie die fur die Absorption bestimmter Wellenlängenbereiche verantwortlichen Moleküle. Dargestellt ist das extraterrestrische AM Planckschen Strahlers bei 5900K), sowie das 1,5-Spektrum. Bei der hier dargestellten einfallenden Lichtes. AM AM 0-Spektrum (zum Vergleich das emes 1,5-Kurve handelt es sich um die spektrale Verteilung des direkt Oft wird auch die durch Streuung hinzukommende diffuse Strahlung hinzuaddiert und dies dann als Globalstrahlung bezeichnet. Diese Unterscheidung ist deswegen relevant, weil nur der direkte Anteil durch optische Abbildungen auf kleinere Solarzellen konzentriert werden kann, was zum Beispiel durch den Bau von sogenannten Konzentratar­ zellen zu erheblicher Materialersparnis fuhrt. 2.3. Verwendung einer Halogenlampe als Sonnensimulator Es ist nicht einfach, die in Abb. l 5 gezeigte spektrale Verteilung im Labor herzustellen. Die Physikalisch-Technische-Bundesanstalt Braunschweig und Labors großer Firmen besitzen dazu aufwendige und teure Simulatoren. Mittlerweile sind auch kleinere Anlagen auf dem Markt, mit denen das Sonnenspektrum simulien werden kann. Sie arbeiten meist mit einer Xenon­ Lampe als Lichtquelle (um auch die notwendigen UV-Anteile zu erzeugen) und passen das Spektrum durch Filter an. Der Preis dieser Geräte ist allerdings noch sehr hoch. 28 Für den Praktikumsversuch wird eine Halogenlampe verwendet. Die spektrale Verteihmg entspricht, laut Auskunft der Firma Osram, im wesentlichen der eines Plandesehen Strahlers bei 3000K (bis auf wenige Abweichungen bedingt durch das Füllgas). Sie ist in Abb. l6, Kurve a dargestellt. +! 1200 g 1000 � .....---. ...__., "0 Cl) CO � Cl) ,.......,. � Cl) � ..... "2 r.n 2 C'l ..... � 0 0.. Cl) BOO 600 400 200 0 0 1000 2000 3000 .{000 5000 Wellenlaenge in (nm] Abb.J6: Angentihertes Spektrum der Halogenlampe a) ohne Filter; b) mit KG-3-Fi/ter im Abstand von 9,5 cm von der Lichtquelle. Vergleicht man das Spektrum mit dem AM 1,5-Spektrum in Abb. l 5 , so wird die Problematik deutlich, die die Verwendung der Halogenlampe mit sich bringt: Die Infrarotanteile sind sehr viel größer als im Sonnenspektrum und das Intensitätsmaximum liegt bei 970nrn, während es im AM 1,5 -Spektrum bei ca. 550nm liegt. Die UV-Anteile fehlen im wesentlichen. Die gemessenen Wirkungsgrade der im Praktikumsversuch verwendeten amorphen und kristallinen Solarzellen waren unter anderem wegen der photovoltaisch nicht verwertbaren Infrarotanteile sehr schlecht (amorphe Zelle 0,88%, kristalline Zelle 4,2%), so daß aus didaktischen Gründen die Verwendung dieses Spektrums nicht befriedigend war. Ein weiterer Nachteil war die starke Erwärmung der Solarzellen, die Messungen bei konstanter Temperatur kaum zuließ. Zur Verminderung der Infrarotanteile und zur Verschiebung des Maximums des Spektrums in Richtung kürzerer Wellenlängen wurde zunächst mit einem 3mm dicken KG-3-Filter experimentiert. Die Transmissionskurve ist in Abb. 17 dargestellt. 29 1.0 .8 .2 0. 200 0 400 600 800 1200 1000 1400 Wellenlänge (nmJ Abb. J7: Transmissionskurve des KG-3-Fi/ters (Dicke 3mm) und des KG 2-Filters (Dicke 2mm). Man sieht, daß v.a. der Infrarot-Bereich (b800nm) fast vollständig absorbiert wird. Filter dieser Art finden deshalb z.B. auch in Dia-Projektoren als Wärmeschutzfilter Verwendung. Rechnerisch kann man die spektrale Verteilung ermitteln, wie sie sich bei Verwendung des KG-3-Filters darstellt. Dies geschieht durch punktweise Multiplikation der spektralen Strahlungsleistungsdichte der Lampe mit dem Transmissionsgrad des Filters. Das Ergebnis ist in Abb. l 6, Kurve b) dargestellt. Durch Verwendung des Filters wurde das Maximum wie gewünscht nach links verschoben, jedoch im Infrarot-Bereich zu viel absorbiert. Dies hatte zur Folge, daß der Wirkungsgrad der kristallinen Zelle mit ca. Zelle mit ca. 7% zu 9% zu niedrig und der der amorphen hoch war, verglichen mit den auf das AM 1 ,5-Spektrum bezogenen Herstellerangaben. Ein weiters Problem war der Verlust an Strahlungsleistung durch das Filter. Diese entspricht der Fläche unter den Spektren, und daran kann man in Abb. l 6 deutlich die Abnahme erkennen. So konnte mit dem KG-3-Filter nur noch eine maximale Strahlungsleistungsdichte von 20mW/cm2 erzeugt werden. Versuche, die Intensität durch Verwendung von Linsen zu erhöhen scheiterten daran, daß in größerer Umgebung des Brennpunktes keine homogene Ausleuchtung vorhanden war. In den Bereichen, die aufgrund genügender Entfernung vom Brennpunkt eine zufriedenstellende Homogenität aufwiesen, war jedoch die Intensität schon so gering (�20mW/cm2), daß diese auch ohne Verwendung der Linsen erreicht werden konnte. 30 Eine Verbesserung, sowohl der spektralen Verteilung, wie auch der Intensität wurde durch den Einsatz eines 2mm-dicken KG-2-Filters erzielt. Die Transmissionskurve ist in Abb.l7 dargestellt. Verglichen mit der des KG-3-Filters fallt auf, daß die Transmission im infraroten Bereich höher ist und der Transmissionsgrad auch im sichtbaren Bereich über dem des KG-3-Filters liegt. Dabei spielt auch die geringere Dicke des Filters eine wichtige Rolle. Das durch Verwendung des KG-2-Filters entstehende Spektrum wurde ebenfalls durch punktweise Multiplikation der spektralen Strahlungsleistungsdichte der Halogenlampe mit dem Transmissionsgrad des KG-2-Filters am Rechner simuliert und ist in Abb.l8 im Vergleich zum Spektrum der Halogenlampe ohne Filter und dem AM 1,5-Spektrum der Sonne aufgetragen. "----. J ::IJ ' 2 ........:..._, :.) :"Q -o V) ::J) ::: Vi :.§ V) � :l � .!::: (/) 2 12oo 1000 800 600 4-00 <'l ..... ..:..: u 0.. Vl 200 0 0 500 1000 1500 2000 2500 lrellenlaenge in (nm] Abb.J8: AM 1,5-Spektrum (a) und Spektrum der Halogenlampe ohne (b) und mit (c) KG-2-Filter im Vergleich im Abstand von 9,5 cm von· der Lichtquelle. Durch die höhere Transmission ist die Intensität der Strahlungsquelle höher als bei __ Verwendung des KG-3-Filters. Es können Strahlungsleistungen bis ca. 40 mW/cm2 erreicht werden. Auch die spektrale Verteilung kommt dem AM 1,5-Spektrum näher als das durch das KG-3-Filter erzeugte Spektrum. Die Halogenlampe simuliert unter Verwendung des KG-2-Filters das Sonnenspektrum noch keineswegs exakt, jedoch wurde damit eine günstige, den Anforderungen des Praktikumsversuchs genügende Alternative zu teueren Sonnensimulatoren erreicht. Auch daß die gesamte Strahlungsleistungsdichte in vernünftig handhabbaren Abständen von der 31 Lichtquelle nur annähernd halb so groß ist wie die des AM 1,5-Spektrums (z.B. 37,9 mW/cm2 in 9,5 cm Abstand von der Lichtquelle) ist fur das Verständnis der Physik und der Funktionsweise einer Solarzelle, sowie fur die Bestimmung des Wirkungsgrades von Strahlungsleistungsdichte der untergeordneter Bedeutung. 2.4. Die Messung der Strahlungsleistung der Lichtquelle Im Praktikumsversuch ist es erforderlich, die absolute Lichtquelle zu kennen, um Messungen bei verschiedenen Beleuchtungsstärken durchfuhren zu können, die Abhängigkeit gewisser Parameter von der Strahlungsleistungsdichte zu ermitteln und den Wirkungsgrad Tl zu bestimmen. ,......_ Die Strahlungsleistungsdichte wird bei der Durchfuhrung des Versuchs durch Veränderung des J Abstands von der Halogenlampe variiert und ihre Größe mit einer Siliziumdiode ermittelt, die mit Hilfe eines thermoelektrischen Detektors kalibriert wurde. Da sich bei der Kalibrierung g einige nicht unmittelbar einsichti e Fehlerquellen offenbarten (z.B. Erwärmung des Filters und Filterhalters, Streuung und Transmission von Infrarotlicht durch die Fassungen hindurch, die im sichtbaren Spektralbereich undurchsichtig erschienen), wird der Kalibriervorgang im folgenden genau beschrieben. Somit kann eine eventuell notwendig werdende neue Kalibriermessung (z.B. bei Verwendung einer neuen Lichtquelle oder Siliziumdiode) schnell und korrekt durchgefuhrt werden. Die Messung der Strahlung- sleistung mit dem thermoelektrischen Detektor 2.4.1. Zur Ermittlung der absolut�n Strahlungsleistungsdichte der verwendeten Lichtquellen wurde ' ein thermoelektrischer Detektor (siehe dazu Kap.6. Technischer Anhang) verwendet. Dieser absorbiert auf einer schwarzen Rezeptorfläche die einfallende Strahlung im Spektralbereich von 0,191-lm bis eine zur 201..lp1 fast vollständig und erzeugt aufgrund der flachen spektralen Empfindlichkeit Strahlungsleistung proportionale Spannung, die gemessen werden kann. Der Proportionalitätsfaktor wurde vom Hersteller angegeben und beträgt 1, 146 m VlW. Da die Rezeptorfläche (A=2cm2) in der Meßanordnung homogen ausgeleuchtet wird, kann gleich der fur den Versuch maßgebliche Faktor zur Ermittlung der Strahlungsleistungsdichte angegeben werden: lmV<:>436,3 mW/cm2. Bei allen Meßwerten (v.a. bei sehr kleinen Werten) muß ein Offset von 51..l V abgezogen werden, da diese Spannung auch ohne einfallende Beleuchtung . .. angezeigt wird. Im Versuch sind die verwendeten Strahlungsleistungsdichten kleiner als 100mW/cm2, d.h. die erzeugten Spannungen liegen unter 230 l..lV , so daß ein sehr empfindliches und genaues Meßgerät notwendig ist. Bei Bestrahlung mit konstanter Leistung stellt sich im Meßkopf das thermische Gleichgewicht und damit eine konstante Spannung innerhalb von ca. 3s ein. 32 2.4.2. Kalibrierung einer Si.liziumdiode mit Hilfe des thermoelektrischen Detektors Im Praktikumsversuch wird die Strahlungsleistungsdichte nicht direkt mit dem thermoelektrischen Detektor gemessen, sondern mit einer Siliziumdiode. Es gibt dafur mehrere Gründe: Beim Meßkopf des thermoelektrischen Detektors handelt es sich um ein sehr empfindliches und teueres Meßinstrument, zu dem auch noch ein sehr genaues, fur kleine Spannungen ausgelegtes Meßgerät benötigt wird. Außerdem verfälschen Erwärmungseffekte des Filters und des Filterhalters das Meßergebnis erheblich. was nur durch großen Aufwand im Meßverfahren verhindert werden kann. Die Siliziumdiode dagegen stellt eine wesentlich unempfindlichere und günstigere Möglichkeit zur Ermittlung der Strahlungsleistungsdichte dar. Bei ihr handelt es sich um eine Photodiode, so daß der gemessene Kurzschlußstrom fur den im Praktikum verwendeten Intensitätsbereich 1 direkt proportional zur einfallenden Strahlungsleistung ist (siehe Kapitel 1). Allerdings absorbiert die Siliziumdiode nur einen bestimmten Teil des einfallenden Spektrums, weshalb der KalibrieTfaktor von der spektralen Zusammensetzung der Lichtquelle abhängt. Der Kalibriervorgang der Siliziumdiode verläuft folgendermaßen: Lampe, Filter und thermoelektrischer Detektor bzw. Siliziumdiode werden auf eine optische Schiene montiert, die eine Millimeter-Skala zur Abstandsbestimmung der verwendeten Komponenten besitzt. Zunächst wird durch den thermoelektrischen Detektor abstandsabhängig die Strahlungsleistungsdichte bestimmt. Anschließend wird analog fur verschiedene Abstände von der Lampe der Kurzschlußstrom der Siliziumdiode gemessen. Beide Messungen werden graphisch aufgetragen und daraus der KalibrieTa f ktor ermittelt. Am Beispiel der Kalibrierung der Siliziumdiode bei Verwendung der Halogenlampe mit KG-2..-.., Filter wird im folgenden das genaue Vorgehen beim Messen beschrieben. Es werden folgende Geräte benötigt: • Optische Schiene mit mm-Skala, Länge 1 t:n; • Halogenlampe • KG-2-Filter, eingebaut in einen lichtundurchlässigen Halter; • thermoelektrischer Meßkopf mit Spannungsmeßgerät (Meßgenauigkeit 11.1 V); • Siliziumdiode mit Strommeßgerät (Meßgenauigkeit 0,011.1A); • Optische Reiter mit Markierungen zum Anbringen und Justieren der Komponenten (12V, lOOW) mit Netzteil; Genaue Typenbezeichnungen, Bezugsquellen und weitere Details sind in Kapitel 6 (Techn. Anhang) zu finden. Die folgende Abbildung zeigt den Versuchsaufbau: 33 Meßgerät optische Schiene mit Millimeter-Skala KG-2-Filter thermoelektrischer Detektor bzw. Siliziumdiode I Wärmeschutzblende Halogenlampe (wird wahrend der Messungen entfernt) Abb.J9: Versuchsaufbau zur Kalibrienmg der Siliziumdiode . , Die Halogenlampe wird am rechten Ende der Schiene montiert (Die Glühwendel der Lampe befand sich bei der Kalibriermessung bei ca.85cm). Dabei ist die Lampe so zu drehen, daß sich die Glühwendel genau über der Schienenmitte befindet. Der thermoelektrische Detektor wird auf einem Reiter befestigt und an das Spannungsmeßgerät angeschlossen. Er wird ohne Streulichtschutzrohr verwendet. Bei ausgeschalteter Lampe wird der Meßkopf in der Höhe so justiert, daß sich die Rezeptorfläche auf Höhe der Glühwendel befindet. Dazu ist es hilfreich, das Lampengehäuse zu öffnen. Das verwendete Meßgerät und die Lampe brauchen etwa 20 Minuten Vorlauf um ins thermische Gleichgewicht zu kommen. Um Störlichteinflüsse zu vermeiden sollte die Messung in einem abgedunkelten Raum stattfinden (d.h. bei abgeschalteter Lampe sollte das Meßgerät, das die Spannung des thermoelektrischen Detektors mißt den Offset von Sfl V oder das, an die Siliziumdiode angeschlossene Strommeßgerät O,OOJ.!A anzeigen). Zu Beginn der Messung wird , der thermoelektrische Meßkopf ungefähr in die Mitte der Schiene montiert und der Filter ca. 4Scm davor gestellt. Um Kalibrierfehler durch Erwärmung von Filter, Filterhalter und des Gehäuses des thermoelektrischen Detektors so gering wie möglich zu halten, empfiehlt es sich, während der Justierphasen und der Aufwärmphase zwischen Filter und Lampe eine Blende (z.B. einen mit Aluminiumfolie bezogenen Karton) zu stellen, die nur jeweils fur wenige Sekunden zur Aufnahme der Meßwerte entfernt wird. Heizen sich Filter und Filterhalter auf, so wird durch die von ihnen ausgehende Wärmestrahlung, die von dem thermoelektrischen Detektor absorbiert wird, eine viel zu hohe Strahlungsleistungsdichte angezeigt, wodurch das Ergebnis völlig verfeilscht wird! Zur Beseitigung von Streulicht im Infraroten, das durch den Filterhalter aus Hartpapier entstand, wurde dieser schwarz lackiert! Für verschiedene Abstände von der Lampe, charakterisiert durch die x-Werte der Skala auf der Schiene wird nun die Spannung gemessen. Um Erwärmungseffekte zu minimieren, empfiehlt es sich die Messung im Bereich geringer Strahlungsleistung (ungefähr bei x = 50cm) zu beginnen und dann zur Aufnahme weiterer Meßpunkte den thermoelektrischen Detektor und den Filter 34 Schritt fur Schritt näher an die Lampe heranzuschieben. Dabei kann wegen der quadratischen Abhängigkeit der Intensität vom Abstand am Anfang in größeren Abständen (Sem-Schritte) gemessen werden, näher an der Lampe empfehlen sich 1 ern-Schritte. Es ist dabei nicht notwendig, die relativen Abstände von der Lampe zu ermitteln, sondern es können direkt die absoluten x-Koordinaten des auf der Schiene aufgeklebten Maßbandes verwendet werden. Die in Tabelle 1 angegebenen X-Koordinaten geben dabei immer die Lage der Rezeptorfläche im Meßkopf an, die von der Mittelmarkierung des Reiters um 7,7mm (�8mm) abweicht (siehe Abb.20). Bei der Messung wurde dies berücksichtigt, indem z.B. fur den x-Wert 50 cm die Mittelmarkierung auf 49,2 cm einstellt wurde. 7,7mm J Lage der Detelctoroberllächc ' Lage der ReitennAric.ierung Abb.20: Lage der RezeptorfiCiehe des thermoelektrischen Detektors bzgl. der Mittelmarkierung des Reiters f ahrt man mit der Siliziumdiode: Auf die gleiche Weise ver Auch sie wird auf einem Reiter so justiert, daß sich die Diodenoberfläche in Höhe der Glühwendel befindet. Dies kann gut durch Gegenüberstellung von Siliziumdiode und bereits justiertem thermoelektrische Meßkopf bewerkstelligt werden. Für Meßpunkte, die in etwa die gleiche Verteilung wie bei der oben beschriebenen Messung mit dem thermoelektrischen Detektor haben sollten, wird nun der Kurzschlußstrom der Siliziumdiode gemessen. In der in Tabelle 1 aufgezeigten Messung wurden dazu die gleichen Positionen, wie bei der Messung mit dem thermoelektrischen Detektor gewählt, d.h auch hier beschreibt die x-Koordinate die Lage der Diodenoberfläche, die um 34mm von der Mittelmarkierung des Reiters abweicht (siehe Abb.21). Zur Messung fur den x-Wert 50cm beispielsweise wurde die Mittelmarkierung auf 46,6cm eingestellt. Um Einflüsse durch Reflexion arn Glas der Siliziumdiode und am Filter zu vermindern sollte auch bei dieser Meßreihe der Filter ca. 4-Scm vor der Diode hergeschoben werden. 35 :--34mm- - - Abb.21: Lage der Rezeptorflache der Siliziumdiode bzgJ. der Mittelmarkierung des Reiters ..----.- ) Tabelle 1 zeigt die Meßwerte der Spannun g des thermoelektrischen Detektors Um und des Photostromes der Siliziumdiode lsi bei Verwendun g des KG-2-Filters. X incm .f Um Um- Offs. in JlV in JlV cr in 1 � mW cml Isi m inmA 1 -- B l 1 Fs: in 1m;: 50 11 6 2, 168 0,618 0,250 2,000 55 l3 8 3 490 0, 5 3 5 0, 3 3 7 1,723 60 16,5 1 1,5 5,01 7 0,446 0479 1,445 63 19,5 14,5 6,326 0,398 0,609 1,281 65 22,5 1 7, 5 7,6 3 5 0,362 0,732 1, 169 68 29 24 10,4 7 1 0,309 0,999 1,00 1 70 36 31 13,525 0,272 1,262 0,890 71 40 35 1 5,271 0,256 1,443 0,832 72 46 41 1 7,888 0,236 1,664 0, 7 7 5 73 52 47 20,506 0,22 1 1,9 3 3 0, 7 19 74 62 57 24,869 0,20 1 2,270 0,664 75 73 68 29,668 0, 184 2,7 12 0,607 76 88 83 36,2 1 3 0, 166 3,278 0,552 Tabelle 1: Messung zur Kalibrierung der Siliziumdiode bei Verwendung des KG-2-Fi/ters. 36 Zur Auswertung ist zunächst der Offset von 5J.1V von der Spannung des thermoelektrischen Detektors zu korrigierten subtrahieren. Aus der um den Offset zugehörige Strahlungsleistungsdichte cr Spannung Um wird die durch Multiplikation mit dem Proportionalitätsfaktor 0,4363mW/cm2·J.1V ermittelt (siehe Kapitel2.4.1.). Da fur den Zusammenhang zwischen cr und dem Abstand r von der Lampe crüber x Werte J, gilt, ist es sinnvoll zur , r- Auswertung -J...; cr aufzutragen. Der gleiche Zusammenhang gilt fur den Photostrom lsi• -ivls; zu so berechnen und daß aus ihm die berechnet und aufgetragen werden (siehe Tabelle 1 und Abb.22). Es ergeben sich somit zwei Geraden, die sich auf der x-Achse in der X-Koordinate des 11 11� Llx 2 2 11 (/1 •Llx) (�-;).,.).. Lampenstandortes schneiden, wenn die Abweichungen von den Reitermarkierungen richtig 1 berücksichtigt wurden. Aus den Steigungen der Geraden 1 Kalibrierfaktor �ermitteln, da fur gleiche Werte von l1x gilt: 15; 7i: und l1x 1 TI: 1 Llx 11 �'ö · __.:!.!!.. = läßt sich der 6. .:ö l,S eil t- 1- 1,0 +i- / 0,5 ' 15 cm �' ····································· ······································ , t= t.o ...... � 0,5 1 t o�� � ���������� 50 55 60 15; t� =f Siliziumdiode � cr = 65 Skalenmarkierung iO x 75 80 85 '-.. 90 0 in [cm] Abb.22: Graphische Auswertung der Kalibrierung der Si/iziumdiode. 37 Für die obige Kalibriermessung ergibt sich somit: � ls, = ( ]� JS 0 838 1 ' -y;;:;;;; 0,257 ""l = 10 63 � cm� mA ' Da fur die Ermittlung des Kalibriertaletors nur die Steigungen der obigen Geraden benötigt werden, kann bei der Kalibriermessung auch auf die Berücksichtigung der Abweichung der Rezeptorflächen von der Reitermarkierung für die Messung von Um und Isi verzichtet werden. Dann läßt sich allerdings aus der Auftragung nicht mehr direkt der Standort der Lampe bestimmen, sondern die Schnittpunkte der Geraden mit der x-Achse unterscheiden sich um die Differenz der Abweichungen der Rezeptoroberflächen von den Reitermarkierungen. Diese Kalibrierung wurde in der Experimentierphase fur mehrere Spektren durchgefuhrt, bis sich die Verwendung des KG-2-Filters als beste Lösung herausstellte. Zeitweise wurde auch mit einer Messingblende auf der Siliziumdiode gearbeitet, um die beleuchtete Fläche zu verkleinem mit dem Ziel, die Homogenität der Ausleuehrung zu überprüfen. Dies war v.a. bei Experimenten mit einer Kondensorlinse von Bedeutung. Das Loch der Blende hat einen Durchmesser von 0,8 mm und befindet sich in der Mitte der 1 mm starken Frontseite. Ebenso wurde eine Kalibrierung an Sonnenlicht durchgefuhrt, die allerdings nur anhand der Messung eines Wertes entstand. Die verschiedenen Kalibriertaletoren sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Für das Praktikum ist jedoch vorgesehen nur mit dem KG-2-Filter und der Siliziumdiode ohne Messingblende zu arbeiten (fett gedruckter Kalibrierfaktor). Lichtquelle / Halogenlampe mit KG-2-Filter ohne Filter Himmel wolkenlos, Siliziumdiode ohne Blende Faktor fur Isi= lilA Faktor fur Isi= 1mA 0 ' 728 - m\� cm · 0� 714 m� Halogenlampe mit KG-3-Filter Sonne; Siliziumdiode mit Blende leicht 0'712 crn · - 10 ' 63 m\� · 24' 84 mW cml cm m� c:rn .. dunstig(5.8.92, 1430 Uhr) Tabelle 2: Kalibrier faktoren der Siliziumdiode für verschiede n e Beleuchtungsarten. 38 3. DIE VERWENDETEN SOLARZELLEN Im Praktikumsversuch wird mit zwei verschiedenen Solarzellentypen gearbeitet. Es . handelt sich dabei zum einen um eine Solarzelle aus Iaistallinern und zum anderen u m Zellen aus amorphem Silizium. Diese sollen im folgenden genauer charakterisiert werden. Auf die Funktionsweise und die wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Zellentypen wird in Abschnitt 3.3 eingegangen. 3.1. Die kristalline Siliziumsolarzelle 3.1.1. Schematischer Aufbau Abb.23 zeigt den schematischen Aufbau einer kristallinen Siliziumsolarzelle. -- �IC•UOU.t.NifN " " "" s s 2 Photo· fl l-.:t,...,.Uom .. � � • locr••tt1rom ?2 � f tc.I\C:f'l 1• JOOf"' R � I p• > ::; l 1 .) A I> Sperric:bnmg der Diode Abb.23: Die einkristalline Siliziumsolarzelle. Aufbau. Bestandteile und schematische Darstellung des Prinzips der phorovoltaischen Stromerzeugung Die Spannung ist als Potentialdifferenz zwischen den Punkten 1 und 2 definiert. der Strom wird in der technischen Stromrichtung (von 1 nach 2 fließend) positiv gezählt. bei einer Solarzelle fließt er jedoch in Sperrichtung (:::::>I< 0). Die Zelle besteht aus einem kristallinen Siliziumplättchen, das im unteren Teil p-dotiert und im oberen Teil n-dotien ist. Die p-Schicht ist dabei etwa 300 1-1m dick, während die n-Schicht nur eine Dicke von ca. 0,31-lm hat. Auf der Unterseite befindet sich eine ganzflächige 39 Metallkontaktplatte (Plus-Pol der Zelle), auf der Oberfläche- wegen des Lichteinfalls- ein Metallkontaktkamm (Minus-Pol ). Um einen möglichst großen Teil des einfallenden Lichtes zu absorbieren, ist auf der Oberfläche noch eine Antireflexschicht aufgebracht. Wichtig ist, daß sich bei einer Solarzelle eine Spannung in Durchlaßrichtung aufbaut (U > 0) und ein Strom in Sperrichtung fließt (I< 0)! 3.1.2. Die wichtigsten Parameter der verwendeten ZeUe Für den Versuch wird eine einkristalline Solarzelle der Firma Telefunken Systemtechnik (Deutsche Aerospace) verwendet. Die 2cm x 2cm große Zelle hat laut Hersteller folgende Kenndaten: Uo lK = = 590 mV; 30,6 mNcm2 ; Füllfaktor = 0, 79; Wirkungsgrad 11 = 14,3%; alles bei 25°C unter AM 1,5-Bedingungen (siehe Kapitel2.2.). Diese Werte können bei den Messungen im Praktikumsversuch nicht erreicht werden, da die Laborbedingungen, unter denen sie bei Telefunken bestimmt wurden, mit den zur Verfugung stehenden Mitteln nicht hergestellt werden können (z.B. Konstanthalten der Temperatur auf 25°C, Herstellen eines AM 1,5-Spektrums). Jedoch auch bei Betrieb an der Sonne konnten diese Werte nicht erreicht werden. 3.1.3. 1 Die Zelle im Praktikum Um mit der Solarzelle im Praktikum gut arbeiten zu können, wurde sie in einen Halter aus PVC eingebaut, der auf der Rückseite mit Steckerbuchsen versehen ist (Abb.24). Diese sind durch lackisolierte Kupferdrähte mit den Kontakten der Zelle verbunden. Die Kontaktierung an der Zelle erfolgte mit Leitsilber. Wichtig: Der PVC-Halter sollte nicht über längere Zeit Temperaturen über 60°C ausgesetzt werden! 40 Abb.24: Die kristalline Siliziumsolarzelle. eingebaut und kontaktiert. Für Messungen ist es wichtig, die genaue Lage der Zellenoberfläche zu kennen. Die meisten Reiter besitzen jedoch nur eine Markierung auf Höhe der Stativrohrmitte. Die Lage der Zellenoberfläche unterscheidet sich um 7,0mm von der Markierung bei folgender Anordnung: 7,0 mm ' " ' Lage der Zeilenoberflächen ' Lage der Reitermarkierung Abb.25: Lage der Zellenoberfläche bzgl. der Mittelmarkierung des Reiters. 41 Durch den Einbau in den Halter geht vor verloren, so allem an etwas den Ecken der Solarzelle Fläche daß die Zellenoberfläche mit 3,9 cm2 angenommen werden kann. Die amorphe DUnnschicht-Siliziumsolarzelle 3.2. Ein anderes Halbleitermaterial zur Herstellung von Solarzellen ist amorphes Silizium. Um amorphes Silizium herzustellen, zersetzt man eine gasförmige Siliziumverbindung (z.B. Silan Sifi.t) unter Einwirkung eines hochfrequenten elektrischen Feldes bei vermindertem Druck. Das freiwerdende Silizium schlägt sich zusammen mit dem ebenfalls freigesetzten Wasserstoff auf einer angebotenen Unterlage (Substrat, z.B. Glas) nieder. Dabei sättigt der Wasserstoff freie chemische Valenzen des Silizium ab und stabilisiert dadurch das Material (Abkürzung a-Si:H). Amorphes Silizium läßt sich n-dotieren durch Zugabe von Phosphin (PH3) und p­ dotieren durch Zugabe von Diboran (B2�) in den Silanstrom, aus dem a-Si abgeschieden wird. 3.2.1. Schematischer Aufbau Amorphe Siliziumsolarzellen werden in Form von sogenannten p/i/n-Dioden hergestellt, d.h. der p- und der n-dotierte Bereich grenzen nicht direkt aneinander, sondern dazwischen befindet sich noch eine undotierte (intrinsische ) Siliziumschicht Die folgende Abbildung zeigt den Aufbau einer amorphen Siliziumsolarzelle: Sonnenlicht :) 1 Glassubstrat w- is� I I 300 nm TLO (TCO)-----·� clcr Diode 10 nm a-SiC:H:B I 0 nm Pufferschicht --� c2 :::: 500nm a-Si:H 20 nm a-Si:H:p---+-.. Metall.kontakt oderTLO -----E=-=====:=V Abb.26: Schematische Darstellung des Aufbaus einer amorphen pliln-Solarzeiie. kristallinen Zelle entspricht auch bei der amorphen Zelle die Wie bei der Spannung der Potenrtaldiffirenz zwischen den Punkten 1 und 2 . der Strom fließt in Sperrichtung der Diode von Punkt 2 nach 1 (I < 0). 42 Von oben nach unten betrachtet besteht die amorphe Zelle aus folgenden Teilen: Auf ein Glassubstrat wird zunächst eine Schicht aus transparentem, leitfahigem Oxid (TLO, engl. TCO) aufgebracht (z.B. dotiertes Sn02, ZnO), die als einer der beiden Kontakte der Zelle dient und eine Dicke von 300 nm hat. Darauf befinden sich die verschiedenen Siliziumschichten: Eine 1 0 nm dicke p-dotierte Sc�cht, die etwas Kohlenstoff enthält, um den Bandabstand dieser Schicht aufzuweiten, so daß auch der kurzwelligere Blaulichtanteil des Sonnenlichtes in die tieferen Schichten der Zelle gelangen kann. Darunter befindet sich unter einer 10 nm starken Pufferschicht die ca. 500 intrinsische Schicht. Unter dieser ist dann noch eine 20 nm nm dicke dicke n-dotierte Schicht aufge­ bracht. Der darunter befindliche Kontakt kann entweder wiederum eine TLO-Schicht oder eine Metallschicht sein, da das Licht von oben durch das Glassubstrat einfällt. Der Grund fur die p/i/n-Anordnung und die Funktionsweise der amorphen Zelle wird in Abschnitt 3.3. erläutert! 3.2.2. Die wichtigsten Parameter der amorphen Solarzellen • J j Im Praktikum wird mit amorphen Siliziumsolarzellen gearbeitet von denen 12 Stück auf einem 50 x 50mm großen Glassubstrat aufgebracht sind. D.h. das Glassubstrat ist gänzlich mit der TLO-Schicht und den amorphen Siliziumschichten überzogen, lediglich die Rückenkontakte (im Fall dieser Zellen aus Aluminium) sind • nur an 12 Stellen aufgebracht. An den 4 Ecken befinden • sich die Kontakte zum TLO Ätzloch zur ScluchtdJcken· m=uns Kontala rum 11. 0 (TCO) Abb.27: Lage der 12 amorphen Solarzellen Subst-rat. auf dem (TcoQ Diese Laborzelle stammt von der Finna Phototronics Solar und hat laut Hersteller einen Wirkungsgrad von ca. 7%. Die Fläche der 0,073cm2. einzelnen Testzellen beträgt Genauere Angaben (z.B. Uo, IK, jeweils ca. F) wurden vom Hersteller nicht gemacht, sie wurden jedoch durch eigene Messungen ermittelt (siehe Kap.4). In der Mitte des Glassubstrates ist das Ätzloch zu sehen, das zur Messung der Schichtdicken verwendet wurde. Auch diese Zelle wurde zur besseren Handhabung fur die Praktikumsversuche in einen PVC­ Halter eingebaut (siehe Abb.28). Dabei wurden vier der zwölf Zellen kontaktiert und mit Steckerbuchsen auf dem Halter durch Golddrähte verbunden. Die Befestigung der Drähte an den Kontakten der Zellen erfolgte mit Leitsilber. Die zu den mit 1 bis 4 nummerierten Steckerbuchsen gehörenden Zellen können ebenfalls Abb.27 entnommen werden. Die Buchse mit der Bezeichnung TCO ist mit der TLO- (TCO-)Schicht über alle vier Kontakte an den Ecken (siehe Abb.27) leitend verbunden. Die übrigen Buchsen sind derzeit nicht belegt. 43 Um mit einer bestimmten Zelle zu arbeiten, dient die TCO-Buchse jeweils als Plus-Pol und die Buchse mit der entsprechenden Zellennummer als Minus-Pol. Abb.28: Die amorphe Si/iziumsolarzelle, eingebaut und kontaktiert; Wie bei der kristallinen Zelle stimmt auch bei der amorphen Zelle die Lage der Zellenoberfläche nicht mit der Mittelmarkierung der Reiter überein, in die der Zellenhalter fixiert ist. Die Abweichung beträgt, wie in Abb.29 dargestellt, 10,3mm (::::l:: Omm). 10,3 mm "- Lage der Zellenoberfliehen ' Lage der Reitennarkienmg Abb.29: lAge der Ze//enoberjlttche bzgl. der Markierung des Reiters. 44 3.3. Funktionsweise und Vergleich des kristallinan und amorphen Solarzellentyps Nachdem die prinzipielle Funktionsweise einer Solarzelle bereits im ersten Kapitel behandelt wurde, sollen in diesem Abschnitt noch einige Bemerkungen zum Aufbau der kristallinen und amorphen Zelle gemacht und die wesentlichen Unterschiede herausgestellt werden. Die Aufgabe einer Solarzelle besteht darin, die durch Licht erzeugten, angeregten Elektron­ Loch-Paare mit Hilfe eines internen elektrischen Feldes in der Raumladungszone eines p/n­ Überganges noch während ihrer Lebensdauer zu trennen, und den jeweiligen Kontakten zuzufuhren. Kristallines und amorphes Silizium wetsen jedoch unterschiedliche Materialeigenschaften auf, die beim Aufbau der Zellen berücksichtigt werden müssen. Ein positiver Effekt bei amorphen Silizium gegenüber dem Iaistallinern Silizium ist eine erhöhte Lichtabsorption, jedoch werden die Transporteigenschaften von Elektronen und Löchern aufgrund der im Vergleich zu kristallinen Substanzen höheren Defektdichten in amorphen Halbleitern drastisch eingeschränkt. So beträgt in einkristallinem leicht p-leitendem Silizium die Diffusionslänge der Elektronen etwa 200J.lm, während der entsprechende Wert fur a-Si:H bei etwa I J.lm liegt. Aufgrund dieser genngen Diffusionslänge in den amorphen Halbleitern muß sowohl die Erzeugung der Elektron-Loch-Paare, als auch deren Trennung und Sammlung innerhalb der Raumladungszone erfolgen. Da durch die zum Aufbau eines internen elektrischen Feldes erforderliche Dotierung die Lebensdauer der angeregten Elektron-Loch-Paare weiterhin stark reduziert wird, zeigen amorphe Zellen mit reinem p/n-Übergang nur einen sehr geringen Wirkungsgrad. Sie werden daher in Form von p/i/n-Dioden hergestellt, wobei eine relativ dicke, photovoltaisch aktive, undatierte (intrinsische ) i-Schiebt (ca. 500 nrn) zwischen den sehr dünnen hochdotierten n- bzw. p-Schichten ( l 0-20 nrn) eingebettet wird (Abb.26). Die lichterzeugten Ladungsträger erfahren somit schon bei ihrer Generation den trennenden Einfluß des elektrischen Feldes, das sich von der p- über die i- zur n-Schicht erstreckt. Abbildung 30 zeigt das Bänderschema dieser p/i/n-Struktur. Bei der Ladungstrennung in amorphen Solarzellen dominiert also die elektrische Drift, während in kristallinen Siliziumsolarzellen die Stromsammlung überwiegend durch Diffusion der Ladungsträger aus dem feldfreien Raum hinter dem p/n-Übergang in die Raumladungszone erfolgt. Der Materialaufwand fur a-Si:H-Zellen ist wesentlich geringer, da die amorphen Zellen aus viel dünneren Schichten bestehen. Allerdings liegen die Wirkungsgrade amorpher Zellen deutlich unter denen Iaistalliner Zellen. 45 • E p II �--�-----4--�'--_, -,.----i EL ' EF Ey Abb.30: Banderschema eines pliln-Überganges Ein weiteres Problem bei amorphen p/iln-Zellen stellt derzeit auch noch der Effekt der sog. Photodegradation dar, d.h daß sich die Zelle durch die Bestrahlung im Laufe der Zeit verändert und dadurch der Wirkungsgrad bis zu 40% sinkt. Eine genaue Erklärung dieses Effektes steht bisher noch aus. 46 4. DER PRAKTIKUMSVERSUCH Der Versuch besteht aus drei Aufgaben. In diesem Kapitel wird der Aufbau, die Durchfuhrung, soWie die Auswertung der einzelnen Versuchsteile anhand von Meßbeispielen (Musterrnessungen) beschrieben. Die genauen Beschreibungen sollen vor allem den Betreuern helfen sich schnell mit dem Versuch vertraut zu machen, um dann im Praktikum die nötige Hilfestellung geben zu können. Bei der Versuchsdurchfuhrung ist besonderer Wert auf den sachgemäßen Umgang mit den Solarzellen zu legen, damit diese nicht beschädigt oder zerstört werden. Dabei sollte vor a!Jem darauf geachtet werden, nicht in die Zellen zu fassen, die dünnen Anschlußdrähte nicht zu beschädigen und die Grenzdaten fur den Strom einzuhalten. Vor allem die Aufnahme der Dunkelkennlinien (Aufgabe l ) sollte deshalb nur mit den angegebenen Schaltungen durchgefuhrt werden! Alle Messungen werden sowohl mit der kristallinen, als auch mit emer der amorphen Solarzellen durchgefuhrt. Da mehrere amorphe Zellen kontaktiert sind (siehe Abb.27), sollte vor Versuchsbeginn eine dieser Zellen ausgewählt und diese dann fur sämtliche Messungen verwendet werden. Die im folgenden beschriebenen Mustermessungen wurden dabei mit der Zelle Nummer 4 durchgefuhrt. 4.1. Aufgabe 1: Messung der Dunkelkennlinien der kristallinen und amorphen Solarzelle Durch Anlegen einer variierbaren Spannung an die abgedunkelten Solarzellen sollen die V-I­ Kennlinien gemessen werden. Die Kennlinien werden anschließend graphisch aufgetragen. Bei diesem Versuchsteil ist unbedingt auf das in der Meßanleitung beschriebene Vorgehen zu achten, um die Solarzellen nicht durch zu hohen Stromfluß zu zerstören! 4.1.1. Aufbau und Meßanleitung Es werden folgende Teile benötigt: • Kristalline und amorphe Siliziumsolarzelle • Strommeßgerät (Keithley 175 Autoranging Multimeter) • Spannungsmeßgerät (Fluke 75 Multimeter) • Batteriekästchen mit eingebauter Flachbatterie (4,5V) und Vorwiderstand 27 n • Batteriekästchen mit eingebauter Flachbatterie (4,5V) und Vorwiderstand 12 kQ • Potentiometer 10 kQ und 1 00 n • Dunkelkammer • Stativfuß 47 Die folgende Schaltung wird fur die Kennlinienaufnahme, sowohl der kristallinen. wie auch der amorphen Zelle verwendet. Allerdings sind aufgrund der stark verschiedenen Größe beider Zellen die Widerstände verschieden dimensioniert. \ Solarzelle ,----- ----1 I 1 : I i I ._ _ ........ . b) T + ,..---1-----�--, I a) I: i I t� U( . - ·-· ·-·-·-·-·-·-·- uke) + �4,5V ______ _ Dtmkelkammer ·-·-· . c_______j 7 -· --� Batteriekästchen mit eingeh. Vorwiderstand Abb.31: Schaltung zur Aufnahme der Diodenkennlinien von krista/liner und amorpher Zelle (a: in Durchlaßrichtung, b: in Sperrichtung). WICHTIG: Solarzelle als letzJes Bauteil anschließen! Davor Überprafung der Schaltung und Stellung des Potentiometers so, daß U = OV! Auf Verwendung der richtigen WidersttJnde achten! Das Potentiometer dient als Spannungsteiler, so daß die Spannung , die über der Diode abfällt variiert und so die V-I-Kennlinie gemessen werden kann. Der Vorwiderstand Rv wurde auf die jeweilige Solarzelle und das jeweils verwendete Potentiometer abgestimmt, um einen ·--.."_ , zu hohen Strom durch die Solarzellen- selbst bei voll aufgedrehtem Potentiometer- zu vermeiden. Es ist daher unbedingt auf die Verwendung des richtigen Widerstandes und Potentiometers zu achten. Folgende Widerstände werden verwendet: Für die Aufnahme der Kennlinie der kristallinen Rv und Rp = = 27 n, 100 n. Für die Aufnahme der Kennlinie der amorphen Rv und Rp = = Zelle betragen Zelle betragen 12 k.Q, 10 k.Q 48 Um das Risiko der Verwendung des falschen Vorwiderstandes zu verringern wurden zwei verschiedene Batteriekästchen angefertigt, in die der jeweils notwendige Vorwiderstand eingebaut wurde. Die Batteriekästchen sollten sich in Händen des Betreuers befinden und erst nach Besprechung des Versuches ausgehändigt werden! Dabei ist es sinnvoll, zuerst die Stromquelle mit dem eingebauten 12 k.Q Widerstand fiir die amorphe Zelle auszugeben und deren Kennlinie aufnehmen zu lassen und erst anschließend die Stromquelle fur die Kennlinienaufnahme der kristallinen Solarzelle den Praktikumsteilnehmern auszuhändigen. Nach Beendigung dieser Messung sollte der Betreuer die beiden Stromquellen wieder an sich nehmen. Die obige Schaltung wird sowohl fur die Messung der Kennlinie in Durchlaß-, als auch in Sperrichtung verwendet, um bei eventuell falscher Polung der Solarzelle eine Zerstörung zu vermeiden. Beim Aufbau der Schaltung ist folgendes zu beachten: Die Solarzelle sollte als letztes Bauelement an die Schaltung angeschlossen werden. Davor sollte die Schaltung nochmals auf ihre Richtigkeit überprüft werden und das Potentiometer in die Stellung gebracht werden, daß das Spannungsmeßgerät OV anzeigt! Die Meßgeräte dürfen keinesfalls auf Widerstandsmessung ("n-Meter") geschaltet werden, da dadurch ein zu hoher Strom durch die Solarzellen fließen kann! Zur Messung Wird die Solarzelle auf den Stativfuß montiert, in die Dunkelkammer gestellt und mit Hilfe der dort angebrachten Buchsen in die Schaltung eingebaut. Der Deckel der Dunkelkammer muß zur Messung geschlossen werden. Vorgehen bei der Messung: a) Messung der Durchlaßkennlinie Unter Beachtung der obigen Punkte wird die Schaltung nach Abbildung 3la aufgebaut um die Durchlaßkennlinie aufzunehmen. Beginnend bei U = OV wird durch Drehen am Potentiometer schrittweise die Spannung erhöht und der zugehörige Strom abgelesen. Aufgrund des steilen Anstiegs der Kennlinie ab einer gewissen Spannung empfiehlt sich eine entsprechende Wahl der Meßpunkte. Empfehlungen können den Abschnitten 4.1 .2. und 4.1.3. (Musterrnessungen) entnommen werden. Für die Spannungsmessung V(DC) verwendet. Der Strom wird jeweils das Fluke 75 Multimeter mit der Einstellung wird mit dem Keithley 175 Multimeter (Einstellung A(DC)) gemessen. Dabei sollte der Meßbereich des Strommeßgerätes möglichst hoch gewählt werden, da sich sonst die Innenwiderstände der Meßgeräte fehlerhaft auf die Meßergebnisse auswirken. 49 Faustregel: Meßbereich bereits bei Erreichen von ca. 10% des Maximalwertes wechseln (siehe 4.1.2., 4.1.3. Mustermessungen). Es ist unbedingt zu beachten, daß der Strom durch die kristalline Solarzelle 130mA und durch die amorphe Zelle 280J.LA nicht übersteigt! Bei diesen Maximalwerten beträgt die Spannung, die über der kristallinen Zelle abfällt ca. 0,65V, die über der amorphen Zelle ca. 0,9V. b) Messungder Kennlinie in Sperrichtung Nach Messung der Durchlaßkennlinie wird die Spannung über der Solarzelle wieder auf OV eingestellt und die Polung an der Solarzeile vertauscht (Schaltung siehe Abb.3lb). Die angezeigten Spannungen und Ströme müssen deshalb bei dieser Messung mit negativem Vorzeichen versehen werden! Wie bei Teil a) wird auch hier wieder schrittweise die Spannung erhöht und die zugehörigen Ströme gemessen. Dazu kann aufgrund der geringen Stromänderungen in 0,5 V - Schritten vorangegangen werden. 50 4.1.2. Mustermessung der Dunkelkennlinie für die kristalline Solarzelle Nach der in 4.1.1 beschriebenen Vergehensweise wurde die Dunkelkennlinie der kristalline n Solarzelle aufgenommen. a) Durchlaßkennlinie: Aufgrund des steilen Anstiegs der Kennlinie fur U > O,SV empfehlen sich im Bereich 0- O,SV >O,SV O,OSV - Schritte, 0,02V - Schritte (lma x. = 130mA beachten) fur die Wahl der Meßpunkte. r---. . Die folgende Tabelle zeigt die Meßwerte einer Mustermessung, sowie den gewählten Meßbereich des Strommeßgerätes Keithley 175: Spannung U Strom I in fVl in [mAl 0,000 0,000 0,055 0,002 0,105 0,006 A(DC) 0,152 0,012 20mA 0,204 0,025 0,252 0,048 0,305 0,100 0,352 0,204 0,401 0,49 0,455 1,38 0,505 5,12 0,521 8,08 A(DC) 0,540 14,18 200mA 0,560 26,01 0,580 46,38 0,600 76,28 0,620 115,40 gewählter Strommeßbereich Tabelle 3: Meßwerte der Mustermessung für die abgedunkelte, kristalline Solarzeile in Durchlaßrichtung 51 b) Kennlinie in Sperrichtung: Tabelle 4 zeigt die Meßwerte der Mustermessung, sowie den gewählten Stromrneßbereich: Spannung U Strom I in fVl in fmAl 0,000 0,000 -0,508 -0,014 - 1,008 -0,040 -1,529 -0,100 A(DC) -2,01 1 -0,229 20mA -2,513 -0,530 -3,059 -1,319 -3,38 -2,050 gewählter Stromrneßbereich Tabelle 4: Meßwerte der Mustermessung für die abgedunkelte, krista//ine Solarze//e in Sperrichtung. 52 4.1.3. Mustennessong der Dunkelkennlinie der amorphen Solarzelle a) Durchlaßkennlinie: Aufgrund des Kennlinienverlaufs ist folgende Auswahl der Meßpunkte empfehlenswert: 0 - 0,5 V 0,1 V- Schritte; 0,5 - 0,8 V 0,05 V - Schritte; >0,8 V 0,02 V - Schritte, Imax = 280 J..LA beachten. Die folgende Tabelle zeigt die Meßwerte der Mustermessung, soWie den gewählten Meßbereich des Strommeßgerätes Keithley 175: Spannung U Strom I in {V} in [JJ.Al 0,000 0,00 0,100 0,00 0,206 . 0,02 0,301 0,03 A(DC) 0,400 0,05 200 J..LA 0,50 1 0,12 0,551 0,27 0,601 0,67 0,651 1,86 0,700 5,2 0,760 19,1 0,800 43,2 A(DC) 0,820 65,0 2 mA 0,840 95,4 0,860 136,8 0,880 195,0 0,885 213,4 Tabelle 5: gewählter Strommeßbereich Meßwerte der Mustermessung für die abgedunkelte. amorphe Solarzelle in Durchlaßrichtung 53 b) Kennlinie in Sperrichtung: Tabelle 6 zeigt die Meßwerte der Mustermessung, sowie den gewählten Meßbereich des Strommeßgerätes Keithley 1 75 : Spannung U Strom I in lVI in rmAl 0,000 0,00 -0,500 -0,04 - 1 ,000 -0, 10 - 1 ,501 -0, 1 5 -2,003 -0,20 -2,077 -0,21 Tabelle 6: gewählter Strommeßbereich 200 �-tA Meßwerte der Mustermessung für die abgedunkelte. amorphe Solarzelle in Sperrichtung. 54 4.1.4. Auswertung Die Meßwerte werden graphisch (I über U) aufgetragen. Im Praktikum erfolgt dies auf Millimeterpapier. Für die Mustermessung an der kristallinen Zelle ergab sich folgende Diodenkennlinie : 120 - 100 .... � 0 ",-- � b - - - - - - 20 (I) - - - .{.{) a - rfff- 60 .... I I � 80 ] - I - r- r- 0 I - 35 . 3 - I I -2 25 - . J -1.5 -1 0 -.5 - .5 Spannung U in [V] Abb.32: Die Gemessene Dunkelkennlinie der kristallinen Siliziumsolanelle. 'ge�ene Dunkelkennlinie der amorphen Solarzelle ist in Abbildung 33 dargestellt.: 200 ! c ... - 150 100 e 0 b (I) 50 0 -2 - 15 . -1 - 5 . 0 .5 1 Spannung U in [V] Abb.33: Gemessene Dunkelkennlinie der amorphen Siliziumsolarzelle. 55 4.2. Aufgabe 2: Ermittlung der charakteristischen Parameter der Solarzellen durch Messung der Kennlinien unter Beleuchtung Bei diesem Versuchsteil werden die Solarzellen als Energiequellen verwendet. Mit Hilfe eines variierbaren Lastwiderstandes werden die Kennlinien der k:ristallinen und amorphen Solarzelle jeweils fur zwei verschiedene Strahlungsleistungsdichten cr aufgenommen: a) cr � 2,5 mW/cm2; b) cr � 25 mW/cm2; D.h.: Es sind insgesamt vier Kennlinien aufzunehmen, wobei man sich allerdings auf den IV. Quadranten des V-I-Koordinatensystems beschränkt, also den Bereich, in dem die Solarzelle als Energielieferant arbeitet (siehe Kapitel 1). Zur Auswertung werden diese graphisch aufgetragen und daraus die Parameter offene Klemmenspannung U0, Kurzschlußstrom IK, der Punkt maximaler Leistung Pmax• der Wirkungsgrad TJ, der optimale Lastwiderstand �pt und der Füllfaktor F bestimmt (siehe 4.2.4. Auswertung). Als Lichtquelle wird eine Halogenlampe verwendet, deren Spektrum mit Hilfe eines KG 2Filters dem Sonnenspektrum angenähert wird (siehe Kapitel 2). Die Strahlungsleistungsdichte cr, die durch den Abstand von der Lampe variiert wird, wird vor der Aufnahme der Kennlinien mit einer fur diese Lichtquelle kalibrierten Siliziumdiode ermittelt (siehe Kapitel 2.4.). 4.2.1. Aufbau und Anleitung zur Versuchsdurchführung Für diesen Versuchsteil werden folgende Teile benötigt: • Kristalline und amorphe Siliziumsolarzelle • Strommeßgerät (Keithley 175 Autoranging Multimeter) • Spannungsmeßgerät (Fluke 75 Multimeter) • Potentiometer 1OOkQ, 10 kn und 26 n • optische Schiene mit Millimeterskala, Länge 1m • Reiter zur Befestigung der Komponenten auf der Schiene • Halogenlampe ( l2V, lOOW) mit Netzteil • KG 2-Filter • Siliziumdiode Vor der Aufuahme emer Kennlinie wird ·mit Hilfe der Siliziumdiode der Ort mit der gewünschten Strahlungsleistungsdichte auf der Schiene aufgesucht. Dazu geht man folgendermaßen vor: 56 Die Halogenlampe wird auf einem Reiter am rechten Ende der optischen Schiene befestigt und so ausgerichtet, daß sich die Glühwendel über der Schienenmitte befindet. Vor dem Einschalten der Lampe wird die Siliziumdiode mit einem Reiter ebenfalls auf der Schiene angebracht und auf die Höhe der Glühlampe justiert. Dazu eventuell das Lampengehäuse öffnen. Lampe einschalten und ca. 20 Minuten verheizen. Um ein Aufheizen der Siliziumdiode zu vermeiden, sollte diese in größerer Entfernung von der Lampe angebracht und eine Blende (z.B. aus Karton) zwischen Lampe und Siliziumdiode gestellt werden oder die Siliziumdiode weggedreht werden. Anbringen des KG 2-Filters auf der Schiene ca. 4 cm vor der Siliziumdiode. Anschluß der Siliziumdiode an das Meßgerät Keithley 175; Meßbereich A(DC), 20rnA. Entfernung der Blende. Ermittlung des Ortes mit der gewünschten Strahlungsleistungsdichte 2,5 mW/cm2 bzw. 25 mW/cm2 durch Verschiebung der Siliziumdiode auf der Schiene. Der Filter sollte sich dabei immer ca. 4cm vor der Siliziumdiode befinden. Die Beleuchtungsstärke ergibt sich durch Multiplikati?n des gemessenen Stromes Isi rnit dem Kalibrierfaktor 10,63 m�an' fiir Verwendung des KG 2-Filters (siehe Kapitel 2). Für 0,235mA und fiir cr = 25 mW/cm2 muß Isi = cr =:= 2,5 mW/cm2 muß daher Isi = 2 35 mA betragen. , Wegen der quadratischen Abhängigkeit der Strahlungsleistungsdichte cr vom Abstand der Lampe läßt sich vor allem in kurzer Entfernung vor der Lampe die Siliziumdiode nicht so genau justieren, daß sich der gewünschte Strom exakt einstellt. In diesem Fall ist es besser, den Strom abzulesen und daraus die zugehörige Strahlungsleistungsdichte zu ermitteln. Die Mittelmarkierung des Reiters, auf dem die Silziumdiode montiert ist, unterscheidet sich um 34 mm von der Lage der Rezeptort1äche, an der die angezeigte Beleuchtungsstärke gemessen wird (siehe Abbildung 21). An dieser Stelle müssen sich zur Kennlinienaufnahme aber auch die Obert1ächen der Solarzellen befinden. Zu dem an der Mittelmarkierung abgelesenen Wert sind daher 34 nun zu addieren, um den Ort der gemessenen Beleuchtungsstärke zu erhalten. Die Solarzelle, deren Kennlinie aufgenommen werden soll, wird auf einen Reiter gesetzt und auf Höhe der Siliziumdiode auf der Schiene angebracht. Es empfiehlt, sich die in der Höhe justierte Siliziumdiode fiir spätere Messungen in ihrem Reiter zu belassen und fiir die Solarzelle einen weiteren Reiter zu verwenden. Um die Solarzellenoberfläche an den Ort zu bringen, der zuvor mit der Silziumdiode ermittelt wurde, ist auch hier die Abweichung der Reitermarkierung von der Lage der Zellenoberfläche zu beachten. Diese beträgt, wie in den Abbildungen 25 und 29 dargestellt fur die kristalline Zelle 7,0 mm und fur die amorphe Zelle 10,3mm (;:::: lOmm). 57 Beispiel: Die Siliziumdiode wird so justiert, daß Is i = 0,235mA (<=> 2,5 mW/cm2); Dabei befinde sich die Reitermarkierung bei 45,7cm. � � ( +34mm) die Rezeptorfläche befindet sich bei 49, lern. die Reitermarkierung der kristallinen Solarzelle muß auf 48,4cm (= 49,1 - 0,7)cm eingestellt werden, aufuehmen zu um die Kennlinie bei der gewünschten Beleuchtungsstärke können; fur die amorphe Solarzelle müßte die Reitermarkierung auf ( 49,1 - l ,O)cm = 48, lern eingestellt werden. Der KG 2-Filter sollte wie bei der Siliziumdiode ca. 4 cm vor der Solarzelle stehen. Schaltung zur Messung der Kennlinie: Wichtig: Die verwendeten Meßgeräte in der Schaltung nicht auf Meßbereich Widerstandsmessung (0-Meter) schalten! I (Keithley) Solarzelle �+ --...,. 71U (Fluke) Rpl Abb.34: Schaltung zur Aufoahme der Kennlinien der beleuchteten Solarzellen. Mit den Potentiometern kann der Lastwiderstand stufenlos verändert werden. Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt zwei verschiedene Potentiometer in Reihe zu schalten, um durch die damit gegebenen feineren Einstellmöglichkeiten die Meßpunkte so wählen zu können, daß die gemessene Kennlinie gut darstellbar ist (siehe auch Auswertung Abb.36 und Abb.38). Aus diesem Grund wurden auch fur die 1 Okn- und 1 OOkO- Potentiometer 1 0-Gang Potentiometer gewählt. Folgende Potentiometer sollten verwendet werden: Bei Aufuahrne der Kennlinien der kristallinen Solarzelle: Rp1 = 260; Rp2 = l Okn; Für die Kennlinienaufnahme der amorphen Solarzelle: Rp1 = l Okn; Rpz = lOOkO; Im Praktikum sollen die Studenten nach Möglichkeit selbst die geeigneten Potentiometer herausfinden, indem sie offene Klemmenspannung U0 und Kurzschlußstrom IK bestimmen und so den benötigten Widerstandsbereich abschätzen. � 58 Vergehensweise bei der Aufnahme der Kennlinien: Einstellung beider Potentiometer auf 00, so daß der Kurzschlußfall vorliegt. In diesem Fall muß das Spannungsmeßgerät ca. OV anzeigen, das Strommeßgerät den Kurzschlußstrom IK Das Strommeßgerät sollte auf einen möglichst hohen Meßbereich eingestellt werden (siehe Mustermessungen). Der Kurzschlußstrom liegt bei einer Bestrahlungsstärke von 25 mW/cm2 fur die kristalline Zelle bei ca. 25mA, fur die amorphe Solarzelle bei ca. 150f.1A. Für die Aufnahme des ersten Meßwertes ist es empfehlenswert, die Potentiometer zu überbrücken und so den Kurzschlußfall herzustellen, da diese nicht immer vollständig auf . on einstellbar sind. Durch Drehen am Potentiometer wird der Lastwiderstand schrittweise erhöht und Strom und Spannung an den Meßgeräten abgelesen. Dabei wird zuerst das niederohmigere Potentiometer betätigt, um vor allem im Bereich starker Variation der Kennlinie Meßpunkte in kleinen Schritten aufuehmen zu können. Ist dieses in seiner Maximalstellung fährt man mit dem höherahmigen Potentiometer fort, bis dieses den maximalen Widerstandswert erreicht hat. Den letzten Meßwert erhält man, indem man durch ziehen eines Steckers den Stromkreis unterbricht und so fur den Wert I = 0 mA am Spannungs­ meßgerät die offene Klemmenspannung U0 ablesen kann. Die Meßpunkte sollten so gewählt werden, daß der Verlauf der Kennlinie gut charakterisiert wird. Vorschläge finden sich dazu in den Meßbeispielen (4.2.2., 4.2.3.). Die Studenten sollen aus diesem Grunde die Meßpunkte sofort während oder nach der Messung auf Millimeterpapier auftragen, um gegebenenfalls weitere Meßpunkte aufzunehmen oder die Messung zu wiederholen. Nach der Messung werden die Potentiometer wieder auf On zurückgedreht. Mit Hilfe der Siliziumdiode wird wie oben beschrieben der Ort mit der nächsten gewünschten Beleuchtungsstärke aufgesucht und dort die Solarzelle angebracht um analog eine weitere Kennlinie aufzunehmen bzw. dies fur den anderen Zellentyp zu tun. 59 4.2.2. Mustermessung für die kristalline Zelle Nach der in 4.2.1 beschriebenen Vergehensweise wurden die Kennlinien fur die kristalline Zelle gemessen. a) Messung bei einer Strahlungsleistungsdichte von 2.5 mW/cmf. Dabei befand sich die Markierung des Reiters der Siliziumdiode bei Skalenwert x = 45,7cm =>die Lage der Rezeptorfläche bei Skalenwert x = 49,lcm :::::> die Markierung des Reiters der kristallinen Zelle wurde eingestellt aufx = 48,4cm Gewählte Meßbereiche: Keithley 175: A(DC), Bereich 200mA Fluke 7S: V(DC) Die folgende Tabelle zeigt die Meßwerte auf: Spannung U Strom I in fVl in [mAl 0,003 -2,31 0,106 -2,30 0,210 -2,27 0,301 -2,20 0,354 -2,08 0,380 -1,96 0,403 -1,77 Bereich starker 0,421 -1,55 Variation 0,440 -1,18 0,450 -0,89 0,458 -0,60 0,462 -0,40 0,466 -0,20 0,470 0,00 Anmerkungen Potentiometer überbruckt Stromkreis unterbrochen Tabelle 7: Messung der Kennlinie der krista/linen Solarzelle bei einer Bestrahlungssttirke von 2.5 mW!cm2. 60 b) Messung bei einer Strahlungsleistungsdichte von 25.2 mW/cm� Bei einem Strom von 2,373 mA durch die Siliziumdiode (25,2 mW/cm2) befand sich die Markierung des Reiters der Siliziumdiode bei Skalenwert x = 71,0cm =>die Lage der Rezeptorfläche bei Skalenwert x = 74,4cm => die Markierung des Reiters der kristallinen Zelle wurde eingestellt auf x = 73,7cm. Gewählte Meßbereiche: Keithley 175: A(DC), Bereich 200mA Fluke 75: V(DC) Die folgende Tabelle zeigt die Meßwerte der Mustermessung: Spannung U Strom I in [V] in rmAl 0,029 -24,50 0,101 -24,48 0,200 -24,42 0,303 -24,36 0,321 -24,29 0,340 -24,23 0,362 -24,08 0,379 -23,90 Bereich starker 0,402 -23,57 Variation 0,420 -23,20 0,441 -2�38 0,450 -21,73 0,461 -20,83 0,470 -19,71 0,480 -18,06 0,490 -15,59 0,500 -12,68 0,510 -8,54 0,520 -3,02 0,524 0,00 Anmerkungen Potentiometer überbrückt Stromkreis unterbrochen Tabelle 8: Messung der Kennlinie der kristailinen Solarzelle bei einer Bestrahlungssttir/ce von 25,2 m W!cm2. 61 4.2.3. Mustermessung für die amorphe Solarzelle Wie bei der kristallinen Zelle werden ebenfalls fur die amorphe Solarzelle nach der in 4.2.1. beschriebenen Vergehensweise die beiden Kennlinien aufgenommen. Hierzu wurde wieder die amorphe Zelle Nr. 4 verwendet. a) Messung bei einer Strahlungsleistungsdichte von 2.5 mW/cm1 Die folgende Tabelle zeigt die Meßwerte auf: Spannung U Strom I in [V] in fJ.LAl 0,001 -15,9 0,102 -15,7 0,202 -1 5,4 0,302 Tabelle 9: - 15 , Anmerkungen Potentiometer überbrückt 1 0,402 - 14,8 0,502 -14,2 0,550 -13,8 0,580 -13,4 0,601 -12,9 0,620 -12,4 Bereich starker 0,640 -11,6 Variation 0,650 -11,0 0,660 -10,4 0,670 -9,6 0,680 -8,6 0,690 -7,5 0,697 -6,4 0,728 0,0 Stromkreis unterbrochen Messung der Kennlinie der amorphen Solarzelle bei einer Bestrahiungssttirlce von 2,5 mW!cm2. Dabei befand sich die Markierung des Reiters der Siliziumdiode bei Skalenwert x = 46,0cm ::::> ::::> die L��e der Rezeptorfläche bei Skalenwert x = 49,4cm die Markierung des Reiters der amorphen Zelle wurde eingestellt auf x = 48,4cm Gewählte Meßbereiche: Keithley 175: A(DC), Bereich 2mA Fluke 75: V(DC) 62 b) Messung bei einer Strahlungsleistungsdichte von 25,3 mW/cml:. Bei einem Strom von 2,385mA durch die Siliziumdiode (25,3 mW/cm2) befand sich die Markierung des Reiters der Siliziumdiode bei Skalenwert x = 71,0cm �die Lage der Rezeptorfläche bei Skalenwert x = 74,4cm �die Markierung des Reiters der amorphen Zelle wurde eingestellt aufx = 73,4cm. Gewählte Meßbereiche: Keithley 175: A(DC), Bereich 20mA Fluke 75: V(DC) Die folgende Tabelle zeigt die Meßwerte der Mustermessung: Spannung U Strom I Anmerkungen in lVI in h1Al 0,001 -151 0,114 -150 0,202 -149 0,303 -147 0,407 -145 0,503 -142 0,553 -139 0,603 -135 0,622 -132 Bereich starker 0,640 -129 Variation 0,663 -124 0,680 -118 0,701 -109 0,720 -98 0,730 -89 0,741 -79 0,750 -69 0,761 -54 0,770 -40 0,780 -22 0,787' -8 0,790 0 Potentiometer überbrückt Stromkreis unterbrochen Tabelle 10: Messung der KennLinie der amorphen SoLarzeLLe bei einer BesrrahLungssttJrlce von 25,3 mW!cml. 63 4.2.4. Auswertung Zur Auswertung werden die Kennlinien I überU aufgetragen, wobei die beiden Messungen fur die kristalline Zelle und die beiden Messungen fur die amorphe Zelle in je ein Koordinatensystem gezeichnet werden. Dabei sollte auch auf den Zusammenhang hingewiesen werden, daß die Kennlinien unter Beleuchtung aus der um den Kurzschlußstrom verschobenen Dunkelkennlinie entstehen (siehe Kapitel 1). Aus der Graphik und den Meßwerten können die Größen offene Klemmenspannung U0, Kurzschlußstrom IK, der Punkt maximaler Leistung Pmax• der Wirkungsgrad 11, der optimale Lastwiderstand Ropt und der Füllfaktor F bestimmt werden. Dazu müssen die Kennlinien fur die Beleuchtungsstärke 2,5 mW/cm2 nochmals mit größerer Skalierung der Stromachse aufgetragen werden. Die offene Klemmenspannung U0 und der Kurzschlußstrom IK können direkt der Zeichnung ozw. den Meßwerten entnommen werden. Für das Auffinden des Punktes maximaler Leistung, der im Bereich des Knicks der Kennlinie liegt, gibt es zwei Möglichkeiten: 1) Graphische Konstruktion Für den Punkt maximaler Leistung gilt: Die Strecke vom 0-Punkt des Koordinatensystems zum Punkt maximaler Leistung Pmax und die auf der Tangente durch Pmax liegende Strecke vom Punkt maximaler Leistung zum SchnittpunktUT der Tangente mit derU-Achse sind gleich lang. Die Punkte 0, Pmax und UT beschreiben somit ein· gleichschenkliges Dreieck, in dem die GeradeU = Umax die Winkelhalbierende des Scheitelwinkels darstellt (siehe Abb.35). 0. 0 -.5 < ,..., e -1.0 c:: -1.5 � -2.0 ..... ·lo. cn /���----------� �pmax -2.5 -3.0 0 .1 .2 .3 Spannung .5 U .6 .7 .8 .9 in [V) Abb.35: Graphische Ermittlung des Punktes maximaler Leistung. 64 Sucht man den Punkt maximaler Leistung kann man deshalb folgendermaßen vorgehen: Man benötigt zwei Lineale. Mit einem Lineal bildet man die Tangente an der Kurve, das andere Lineal wird am Berührpunkt der Tangente mit der Kurve so angelegt, daß es auch durch den Nullpunkt des Koordinatensystems geht. Entlang der Kurve wird nun der Punkt aufgesucht, fur den die Strecken vom Punkt auf der Kurve zu den Achsen gleich lang sind. Dies ist der Punkt maximaler Leistung. Beweis des Verfahrens: Die Kennlinie ist eine Funktion I(U); Gesucht wird der Punkt maximaler Leistung, d.h. fur diesen gilt: (-I, da I< 0); P = U ·(-I)= maximal :::::> d .I dU (-U I(U))=O; · di(U) dU di(U) = I(U)- U �(-U I(U)) =- · I(U)- U dU dU dU dU dl I 1 <:::>- =--= (da I< 0); dU U R · · · ' • O · ' - � dU ist aber gerade die Steigung der Tangente im Punkt Pmax; Die Steigung der Ursprungsgerade durch den Punkt P max• die ebenfalls zur Konstruktion ."..... __ benutzt wird, beträgt ' :::::> a. = _.!_ = _!_ R U _ (da I< 0); ß; Das Dreieck ist gleichschenklig. 2) Interpoiation mit dem Taschenrechner Aus den Meßwerten wird durch Bildung der Produkte UI die jeweils entnommene Leistung ermittelt. In der Umgebung des Punktes mit der höchsten ermittelten Leistung untersucht man auf der graphisch aufgetragenen Kennlinie, ob noch ein Punkt höherer Leistung zu finden ist. Dies geschieht, indem auch hier jeweils Strom und Spannung der Kennlinienpunkte multipliziert werden. Sollten die Meßpunkte stark um die handgezeichnete Kennlinie streuen. ist die Umgebung entsprechend groß zu wählen. Bei der Auswertung der Meßergebnisse erweist es sich als geschickt, beide Verfahren zu kombinieren. z.B. indem man zuerst mit Hilfe des Taschenrechners den Punkt maximaler 65 Leistung aufsucht und dies anschließend durch Einzeichnen der Widerstandsgeraden und Tangente kontrolliert. . Die weiteren Größen erhält man aus den in Kapitel 1 beschriebenen Zusammenhängen: Imax Füllfaktor F = Umax . ' Uo· I K · · I Wirkungsgrad 11 = U max. """' Asz. cr , wobei die Solarzellenfläche Asz = 3,9 cm2 fur die kristalline Zelle und Asz = 0,073 cm2 fur die amorphe Solarzelle beträgt. Für den optimalen Lastwiderstand 1\,pt gilt: Ropt = U max I max • Die Ergebnisse sollen diskutiert werden. 66 4.2.5. Auswertung der Mustermessungen i) Kristalline Zelle Abbildung 36 zeigt die aufgetragenen Kennlinie n der beleuchteten kristallinen Zelle. U max 0 cr = 2.5 mW/cm.: cr -5 = 25,2 mW/cm 2 / / ....... <t: � .... -10 R= 260 / l...oj .. -1 5 s: / 0 :.... - / / / ..) {/) -20 Imax -25 0 .1 .2 .3 .6 .5 .4 .7 .8 .9 Spannung U 1n [V] Abb.36: Kennlinien der beleuchteten krisra//inen Solarzelle.. Die mit R = 26fl beschriftete Gerade zeigt die Grenze des Bereichs der Kennlinie. der mit Hilfe des 26D-Potentiometers aufgenommen wurde. a) Beleuchtungsstärke cr = 25.2 mW/cmf. Es ergibt sich: U0 = 0,524V lK = 24,5mA u:nax = o,437V Imax = 22,6mA Pmax = 0,437V = 11 · 22,6mA = 9,88mW 9,88mW 25,2�·3,9cmz an = lO OS% ' F = 0,77 J 67 Die Abnahme des Wtrkungsgrades ist hauptsächlich dadurch bedingt. daß der Füllfaktor und die offene Klemmenspannung nicht konstant in Abhängigkeit von der Strahlungsleistungsdichte sind (siehe Kapitell). ii) Amorphe Zelle Abbildung 38 zeigt die aufgetragenen Kennlinien der beleuchteten amorphen Zelle. 0 -20 "''' ' cr = 2,5 -40 ,..-< ::::t = cr = 25,3mW/crrt mW/cm: - - .R = 10 k n , -60 Ropt -80 ·- - s Q ;.. - 00. -100 -120 I � -------------------------- ,o . 'max -140 -160 0 .2. .4 1.0 .8 .6 1.2 Spannung U in [V] Abb.38: Kennlinien der beleuchteten amorphen Soianelie. Die mit R=JOkfl beschriftete Gerade zeigt die Grenze des Bereichs auf der Kennlinie. der mit Hilfe des JOkQ.Potentiometers aufgenommen wurde. a) Beleuchtungsstärke cr = 25,3 mW/cm2 U0 = 0,790V IK = l 51 flA Pmax = 82' 56·I0-3mw n= . , Umax = 0,640V Imax = l29J.1A 82,56·10-3mW 25,3 � · 0,073cm� 6 =4 4% ' F = 0,69 �t = 4,96lk.Q 69 b) Beleuchtungsstärke cr = 2.5 mW/crnJ,.. Auch hier wurde die entsprechende Kennlinie nochmals vergrößert aufgetragen: umax 0 cr = -5 /' / ... - - / / / / Ropt � / 2,5 mW/cm2 -10 E 0 1.. Imax - rn \ -15 0 pmax .6 .2 .8 1.0 1.2 Spannung U 1n [V] Abb.39: Kennlinie der amorphen Solarzelle bei einer Beleuchtungsstärlee von o- = 2.5 mW!cm2· Aus den Meßwerten und der graphischen Auftragung ergeben sich: U0 = max = 7'77·I0 3mw 0,728V p IK = 15,91-lA " = 4,36% Umax = 0,580V F= Imax = 13,4!-lA �pt 0,67 = 43,28kn Vergleicht man die beiden Messungen der amorphen Solarzelle. so ergibt sich: U (2 5 mW) ,.", : ' I) U0(25,3::,) = 0 90· ' ' (2' 5 .!K_ 0 �) cm: �(25,3:::) = 1 05· ' ' F(2 5 m�) = Ü " 97 ' ' ' F(25,3::.'n�) cm· 70 Wie man sieht, bleibt der Füllfaktor beim Übergang der Beleuchtungsstärke von 25,3mW/cm2 fast konstant, d_ i e offene Klemmenspannung fallt auf im Verhältnis zur Strahlungsleistungsdichte auf 90% 105%. ab und der Kurzschlußstrom steigt Eine mögliche Erklärung dafur ist, daß bei zunehmender Generation von Elektron-Loch-Paaren unter stärkerer Beleuchtung auch die Rekombinationswahrscheinlichkeit zunimmt. Allerdings liegt die Abweichung von 5% noch im Rahmen der Toleranz der Meßgenauigkeit und muß nicht auf einen systematischen Fehler hindeuten. Dies wird durch die Messung von IK über cr in Aufgabe 3 gestützt, in der der erwartete lineare Zusammenhang deutlich wird. Die offene Klemmenspannung der amorphen Solarzelle ist größer als die der kristallinen Zelle. Diese ist bestimmt durch die Breite der Bandlücke und die Dotierung. Der Wirkungsgrad der amorphen Solarzelle ist nur etwa halb so hoch wie der der kristallinen Zelle. Für die niedrigeren Wirkungsgrade bei geringerer Beleuchtungsstärke ist auch der Innenwiderstand der Solarzellen, der mit zunehmender Beleuchtung abnimmt, verantwortlich. Interessant ist die starke Abhängigkeit des optimalen Lastwiderstandes von der Strahlungs­ leistungsdichte bei beiden Zellen. In der Praxis bedeutet dies, daß bei variierender Strahlungsleistungsdichte der Lastwiderstand angepaßt werden muß, um jeweils die maximale elektrische Leistung entnehmen zu können. Diese Optimierung erfolgt z.B. durch elektronische Schaltungen (Fachbegriff :"Maximum Power Point Tracking" (MPPT), siehe [KÖT]). 4.3. 3: Aufgabe Untersuchung Klemmenspannung in von Abhängigkeit Kurzschlußstrom von der und offener Beleuchtungsstärke; Bestimmung des Diodenfaktors A In dieser Aufgabe werden die Parameter IK und Uo in Abhängigkeit von der Beleuchtungsstärke des einfallenden Lichtes gemessen. Auch bei diesem V ersuch wird die Beleuchtungsstärke wieder durch Variieren des Abstandes der Solarzellen von der Lampe verändert und mit der kalibrierten Siliziumdiode bestimmt. Als Sonnensimulator dient wie schon in Aufgabe 2 wieder die Halogenlampe mit KG 2-Fllter. Zur Auswertung werden IK und Uo über die Beleuchtungsstärke cr aufgetragen, soWie, um den Diodenfaktor A zu bestimmen der Logarithmus des Kurzschlußstromes über Uo (siehe 4. 3. 4. Auswertung). 4.3.1. Aufbau und Anleitung zur Durchführung Folgende Einzelteile werden fur diesen Versuchsteil benötigt: • • • Kristalline und amorphe Siliziumsolarzelle Meßgerät (Keithley 175 Autoranging Multimeter) optische Schiene mit Millimeterskala., Länge 1m 71 • Reiter zur Befestigung der Komponenten auf der Schiene • Halogenlampe (12V, lOOW) mit Netzteil • KG 2-Filter • Siliziumdiode Wie in der Versuchsanordnung von Aufgabe 2 wird die Halogenlampe am rechten Ende der optischen Schiene angebracht. Mit der Silziumdiode, die ebenfalls auf die Schiene montiert und an das Keithley 175 Multimeter angeschlossen wird (Meßbereich A(DC); 20mA), wird fur eine Reihe von Abständen von der Lampe die Strahlungsleistungsdichte cr ermittelt. Der KG 2- Filter wird während der gesamten Messung ca. 4cm vor der Siliziumdiode hergeschoben. Dabei ist es zweckmäßig, mit der Messung am anderen Schienenende zu beginnen und zunächst in Sem-Schritten vorzugehen. Obwohl sich die Strahlungsleistungsdichte wegen ihrer quadratischen Abhängigkeit vom Abstand in größerer Entfernung von der Lampe nur langsam ändert, ist es trotzdem wichtig dort Meßwerte aufzunehmen, da die offene Klemmenspannung der Solarzellen, mit denen anschließend gemessen wird, in diesem Bereich stark zunimmt. Für Abstände von weniger als Zu�ahme von cr Messungen in durchgefuhrt 15 cm vor der Lampe empfiehlt sich wegen der starken in diesem Bereich eine Verringerung der Schrittweite. Allerdings sollten diesem werden, deshalb nicht mit zu geringer Schrittweite _ sonst Erwärmungseffekte die Meßergebnisse verfalschen. Es Bereich da zügig und empfiehlt sich ein Abstand der Meßpunkte von 1-3cm. Im Anschluß müssen Filter und Siliziumdiode wieder weiter von der Lampe entfernt werden, um ein unnötiges Aufheizen zu vermeiden, was ebenfalls eine Verfalschung der späteren Meßergebnisse zur Folge hätte. ,....-.. Bei der Messung mit der Siliziumdiode ist wieder die von der Mittelmarkierung um 34mm abweichende Lage der Rezeptorfläche zu beachten (siehe 4.3.2., 4.3.3. Mustermessungen). An den Punkten, fur die mit der Siliziumdiode die Strahlungsleistungsdichte bestimmt wurde, wird zunächst fur die kristalline Solarzelle und anschließend fur die amorphe Zelle der Kurzschlußstrom IK und die offene Klemmenspannung U0 bestimmt. Dazu wird die Solarzelle auf einern Reiter. auf Höhe der Siliziumdiode justiert. Unter Beachtung der Abweichung der Lage der Zellenoberfläche von der Reitermarkierung wird der Reiter an den vorher ermittelten Punkten fixiert. Dabei ist es auch am zweckmäßigsten, mit dem von der Lampe am weitesten entfernten Meßpunkt zu beginnen. Die Solarzelle wird an das Keithley 175 Meßgerät angeschlossen. Durch Umschalten der Meßbereiche fur Gleichstrom und Gleichspannung wird fur jeden Abstandspunkt direkt hintereinander IK und U0 gemessen . .-l.nalog ver a f hrt man mit der amorphen Solarzelle. 72 Mustennessong tür die kristalline Solarzelle 4.3.2. Tabelle 11 zeigt die Messung zur Ermittlung der Strahlungsleistungsdichte fur verschiedene Abstände der Siliziumdiode von der Lampe. Dabei sind auch die Skalenwerte Xsi• an denen . sich die Reitermarkierung der Siliziumdiode jeweils befand, und die daraus ermittelte Lage der Diodenoberfläche Xcr angegeben. Die Strahlungleistungsdichte cr wurde wieder aus den gemessenen Strömen Is i der Siliziumdiode berechnet (Kalibrierfaktor mit KG 2-Filter: 1 0 63 , m�gn2 ). Lage der Diodenoberfläche Xcr= xsi+34mm s trahlun ieistungs- Reitermarkierung der Photostrom der Siliziumdiode xsi Siliziumdiode Isi in [cm] in (rnA] 1,5 0,050 4,9 0,532 6,0 0,056 9,4 0,595 10,0 0,062 13,4 0,659 15,0 0,07 1 18,4 0,755 20,0 0,082 23,4 0,872 25,0 0,097 28,4 1,031 30,0 0,116 33,4 1,233 35,0 0,141 38,4 1,499 40,0 0,176 43,4 1,87 1 45,0 0,225 48,4 2,392 50,0 0,299 53,4 3,178 55,0 0,417 58,4 4,433 60,0 0,621 63,4 6,601 65,0 1,026 68,4 10,906 68,0 1,498 71,4 15,924 70,0 2,012 73,4 21,388 71,0 2,392 74,4 25,427 72,0 2,875 75,4 30,56 1 73,0 3,502 76,4 37,226 74,0 4,320 77,4 45,922 in [cm] r di hte cr in[�] cn Tabelle 11: Meßreihe zur Ermittlung der Strahlungsleistungsdichte für verschiedene Punkte auf der optischen Schiene. 73 Tabelle 12 zeigt die Meßwerte von U0 und IK der kristallinen Solarzelle fur die oben ermittelten Bestrahlungsstärken. Dazu wurde jeweils die einzustellende Markierung xk fur den Reiter der kristallinen Zelle ermittelt. Die zugehörigen Werte der Strahlungsleistungsdichte werden zur Erleichterung der Auswertung aus der obigen Tabelle übernommen und hier nochmals aufgelistet. Die berechneten Werte ln(IK/mA) werden zur Auswertung benötigt (siehe 4.3.4. Auswertung). Reitermarkierung Strahlungs- Offene der krist.Zelle leistungsdichte Klemmen- xk in[cm] a in[ � ] spannung Kurzschlußstrom IK in{mA] in (�] Uo in [V] 4,2 0,532 0,419 0,506 -0,681 8,7 0,595 0,422 0,566 -0,569 12,7 0,659 0,428 0,628 -0,465 17,7 0,755 0,433 0,724 -0,323 22,7 0,872 0,441 0,841 -0,173 27,7 1,031 0,447 0,991 -0,009 32,7 1,233 0,455 1,184 0,169 37,7 1,499 0,460 1,383 0,324 42,7 1,871 0,469 1,720 0,542 47,7 2,392 0,477 2,188 0,783 52,7 3,178 0,488 2,893 1,062 57,7 4.433 0,499 4,030 1,394 62,7 6,601 0,511 6,028 1,796 67,7 10,906 0,526 10,000 2,303 70,7 15,924 0,535 12,635 2,683 72,7 21,388 0,542 19,80 2,986 73,7 25,427 0,545 23,42 3 154 74,7 30,561 0,549 28,12 3,336 75,7 37,226 0,552 34,18 3,532 76,7 45,922 0,556 42,34 3,746 , Tabeile 12: Messung von Kurzschlußstrom und offener Klemmenspannung der krist. Solarzeile in Abhtingigkeit von der Beleuchtungssttirke. 74 4.3.3. Mustennessong lür die amorphe Solarzelle Tabelle 13 zeigt die Meßwerte von U0 und IK der amorphen Solarzelle fur die oben ermittelten Bestrahlungsstärken. Dazu wurde jeweils die einzustellende Markierung Xa fur den Reiter der amorphen Zelle ermittelt. D.ie zugehörigen Werte der Strahlungsleistungsdichte sind der obigen Meßreihe (Tabelle 11 ) entnommen und zur Erleichterung der Auswertung nochmals aufgefuhrt. Kurzschlußstrom Reitermarkierung der amorphen Zelle Xa in[cm] Strahlungsleistungsdichte 3,9 0,532 0,672 3,3 1,28 1 8,4 0,595 0,675 3,9 1,361 12,4 0,659 0,680 4,3 1,459 17,4 0,755 0,685 4,9 1,589 22,4 0,872 0,692 5,6 1,723 27,4 1,031 0,698 6,4 1,856 32,4 1,233 0,706 7,8 2,054 37,4 1,499 0,714 9,4 2,241 42,4 1,871 0,723 11,6 2,451 47,4 2,392 0,733 14,7 2,688 52,4 3,178 0,744 19,3 2,960 57,4 4,433 0,757 26,1 3,262 62,4 6,601 0,771 38,3 3,645 67,4 10,906 0,79 1 63,6 4,153 70,4 15,924 0.803 92,0 4,522 72,4 2 1,388 0,812 122,7 4,850 73,4 25,427 0,815 144,7 4,975 74,4 30,56 1 0,819 172, I 5, 148 75,4 37,226 0,823 208,7 5,341 76,4 45,922 0,827 259,8 5,560 cr in[�] Tabelle 13: Messung von /K Offene Klemmenspannung IK in [JlA] Uo in [V] und U0 der amorphen Solarzelle [;] In in Abhängigkeit von der Beleuchtungsstärke. Die berechneten Werte ln(IK/JlA) werden ebenfalls zur Auswertung benötigt (siehe 4.3.4. .-\uswertung). 75 4.3.4. Auswertung Zur Auswertung werden auf Millimeterpapier fur die k.ristalline und amorphe Solarzelle jeweils folgende Größen aufgetragen: 1. IK über cr; Dabei wird der lineare Zusammenhang zwischen IK und cr deutlich. Bei der Aufhagung sollte sich eine Ursprungsgerade ergeben. 2. Uo über cr, um die logarithmische Abhängigkeit der offenen Klemmenspannung Uo von der Strahlungsleistungsdichte cr zu erkennen. Dies wird allerdings unter der folgenden logarithmischen Auftragung noch deutlicher. 3. ln(IK) über Uo, um den Diodenfaktor A zu ermitteln und die logarithmische Abhängigkeit der offenen I<Jemrnenspannung U0 von IK und damit von der Strahlungsleistungsdichte cr darzustellen. Dies geschieht aufgrund folgender Zusammenhänge: 1\.us der Gleichung der Diodenkennlinie der beleuchteten Solarzelle eU I(U) = l0( eAl:T eU0 I K = I0 (eAl:T => Io Da gilt lo 1) - IK folgt fur I(U) = 0 und damit U = Uo: - 1) eU� I �= - eAl:T << -1 IK eUo I => �:::: � ln => ln Io eAl:T - ln (�) (�) �� (�) :� (�) = = +in Für einen als konstant angenommenen Wert von A ergibt sich damit bei einer Auftragung von in (�) � e über Uo eine Gerade mit der Steigung m = _ _. Daraus läßt sich der Diodenfaktor �T e A leicht ennitteln: A = _ _. mkT 76 4.3.5. Auswertung der Mustennessung i) Kristalline Solarzelle Die Abbildungen 40 und 41 zeigen die gemessenen Abhängigkeiten des Kurzschlußstromes und der offenen Klemmenspannung von der Strahlungsleistungsdichte. 40 < s '-1 30 d ·� � 8 0 M +.1 l7l Q � ,.- - .d C) l7l N 20 10 '"' � � 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 StrahL-Leistungsdichte [mW/cm•l Abb.40: Kurzschlußstrom der krista//inen Solarzelle in Abhtingigkeit von der Beleuchtungsstctrke. Die Messung der Kurzschlußströme zeigt sehr gut den theoretisch beschriebenen Zusammenhang der linearen Zunahme mit der Beleuchtungsstärke. Die hohe Dichte der Meßpunkte bei geringer Strahlungsleistungsdichte kommt dadurch zustande, daß diese Meßwerte bei den weiteren Auswertungen von großer Bedeutung sind. 77 � .60 Q ·� 0 ;::J bO Q � c c = Q. Cll .55 .50 c Q,) s s Q,) s;a .45 QJ _,_ Q Q,) :::= 0 .40 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Strahl.-Leistungsdichte [mW/cm•J Abb.41: Offene Klemmenspannung der kristallinen Solarzelle in Ablu:ingigkeit von der BeleuchtungssttJrke. Der Verlauf der aufgetragenen Meßkurve von U0 über cr deutet stark auf eine logarithmische Abhängigkeit der offenen Klemmenspannung hin. Noch besser wird dies bei der folgenden Auftragung deutlich. 78 In Abbildung 42 ist die Auftragung von ln(IK) über Uo abgebildet. / / m=38 8 v- 1 3 / 2 ] '.) ...... - ./ � 1 d ...----... 0 A=l, 3 m=23 5 v-1 0 ' A=l,70 -1 .40 .42 .44 .46 .48 .50 .52 .54 .56 .58 .60 offene Klemmenspannung U0 in [V] Abb.42: Auftragung zur Bestimmung des Diodenfaktors A der kristallinen Solarzelle. Trägt man ln(IK/mA) über Uo auf, so zeigt sich, daß zwischen offener Klemmenspannung und K urzschlußstrom IK (und damit auch cr) ein logarithmischer Zusammenhang besteht. Allerdings wird dabei auch deutlich, daß der Diodenfaktor A nicht konstant bleibt: Im Bereich zwischen 0,420 V und 0,480 V ergibt sich bei einer Steigung m gemittelten Geraden ein Diodenfaktor A Steigung von m = 23,5 v- 1 der = 1,70. Für höhere Spannungen erhält man bei einer = 38,8 v-1 für den Diodenfaktor A = 1,03. Diese Spannungsabhängigkeit ist z.B. auch in [FAH S.l26] dokumentiert. Die Meßpunkte fiir die höchsten Spannungswerte wurden bewußt nicht berücksichtigt, da diese aufgrund der Erwärmung der Solarzelle bei der Messung mit größeren Fehlern behaftet sind. Die beiden Werte fiir den Diodenfaktor geben eine gute Abschätzung der Größe des Diodenfaktors an. Hierbei wird auch deutlich, daß bis zu einer gewissen Spannung der Stromfluß durch die kristalline Solarzelle rekombinationsdominiert und darüber driftdominiert ist (vergleiche Betrachtungen zum Diodenfaktor in Kapitel 1). .... ' .-" J ... .."_ •.... 79 ii) AmorpheSolarzelle Die Abbildungen 43 und 44 zeigen die gemessenen Abhängigkeiten des Kurzschlußstromes und der offenen Klemmenspannung von der Strablungsleistungsdichte. 250 < 200 - ·- � 150 ,... = 0 1... ", 100 Q - .... "' � 50 :.t 0 0 5 10 15 20 25 30 35 50 St.rahl.-LeiatUJl&sdichte (mW'Icm•l Abb.43: Kurzschlußstrom � in Abhtingigkeit von der Strahlungsleisrungsdichte. .85 � ... 0 ;:J tlG � = s:l s::l IIS Q, Clll .80 .75 s::l 4J a a 4J � .70 u = u .... .... 0 .65 0 5 10 15 20 25 30 35 4.() 4.5 50 Strahl.-Leistunpd.ichte (m1fIcm•l Abb.44: Offine Klemmenspannung der amorphen Solarze/Je in Abhtingigkeit von der Beleuchtungssrarke. 80 In Abbildung 45 ist die Auftragung von ln(IK) über Uo dargestellt. 6 5 < .. m=23 '0 y-l 3 - A=l,74 � - 2 = -- 1 .66 .70 .68 .72 .7-4 .78 .78 .80 .82 .8-4 offene Klemmenspannung U0 in (V] Abb.45: Auftragung zur Ermittlung des Diodenfaktors A der amorphen Solarzelle. Auch bei der amorphen Solarzelle zeigt sich die lineare Abhängigk�it des Kurzschlußstromes und die logarithmische Abhängigkeit der offenen Klenunenspannung von der Beleuchtungsstärke Bei der logarithmischen Auftragung wird sogar deutlich, daß der Diodenfaktor A im gemessenen Bereich weitgehend konstant ist und somit in guter Näherung eine Gerade entsteht. Aufgrund ihrer Steigung von m A=l,74. Dies drückt aus, daß = 23,0 v-1 berechnet sich der Diodenfaktor zu der Stromfluß durch die amorphe Solarzelle überwiegend rekombinationsdominiert ist. Auch hier wurden die Meßwerte bei höherer Spannung aufgrund der erwärmungsbedingten Fehler bei der Auswertung vernachlässigt. 81 5. SCHLUSSWORT Ich denke, daß anband der Vorbereitung, Durchfuhrung und Auswertung der in dieser Arbeit vorgestellten Versuche die Funktionsweise und die wichtigsten elektrischen Eigenschaften von Solarzellen, sowie einige damit zusammenhängende Probleme kennengelernt werden können. Im ersten Versuch wird durch Aufnahme der Dunkelkennlinie deutlich, daß die abgedunkelten Solarzellen die typischen Eigenschaften von Dioden aufweisen. Der zweite Versuch beschäftigt sich mit den elektrischen Eigenschaften der beleuchteten Solarzellen und zeigt die charakteristischen Parameter, sowie deren Abhängigkeit von der Strahlungsleistungsdichte auf. Besonders interessant ist dabei die starke Abhängigkeit des optimalen Lastwiderstandes von der Strahlungsleistungsdichte. Daran wird auch die Notwendigkeit deutlich, technische Lösungen zur optimalen Nutzung von Solarzellen zu entwickeln. Der dritte Versuch stellt die Abhängigkeit der Größen offene Klemmenspannung und Kurzschlußstrom von der Strahlungsleistungsdichte dar, woraus auch der Diodenfaktor A ermittelt wird. Ein wichtiger Aspekt der Versuche ist es, die wesentlichen Unterschiede zwischen der kristallinen und amorphen Solarzelle herauszustellen. Diese werden in den Versuchen vor allem durch Betrachtung der Parameter offene Klemmenspannung U0, Kurzschlußstrom IK, Punkt maximaler Leistung Pmax• Wirkungsgrad TJ, optimaler Lastwiderstand Ropt• Füllfaktor F und des Diodenfaktors A deutlich. Es ist besonders wichtig, auf diese Eigenschaften und deren physikalische Hintergründe, sowie auf den Einfluß der spektralen Verteilung des einfallenden Lichtes in der Versuchsvorbe­ sprechung und dem Testatkolloquium einzugehen. Interessant wäre es auch den Praktikumsversuch gegebenenfalls durch weitere Aufgaben und Versuchsanordnungen zu ergänzen, in denen beispielsweise der Einfluß der spektralen Ver­ teilung und der Temperatur auf die oben genannten Parameter untersucht wird. Abschließend hoffe ich, daß der Versuch fur viele Studentinnen und Studenten eine Motivation darstellt, sich (zum Beispiel anband von Literatur, Vorlesungen, Seminaren oder einer Diplomarbeit) intensiver mit der Physik von Halbleitern, den vielfaltigen Möglichkeiten des Aufbaus von Solarzellen (zum Beispiel Konzentratorzellen, Tandemzellen) und den technischen Anwendungen von Photovoltaikzellen zu befassen. Dies ist- denke ich- notwendig, da auch zukünftig noch große Forschungsanstrengungen im Bereich der Optimierung der Materialien und Herstellungsverfahren fur Solarzellen, wie auch in der technischen Anwendung unternommen werden müssen, um die Wirtschaftlichkeit und damit auch die Bedeutung von Photovoltaikzellen als Alternative zu den bisherigen \tföglichkeiten der Energiegewinnung zu erhöhen. 82 6. TECHNISCHER ANHANG Um bei Beschädigung oder Verlust schnell Ersatz beschaffen zu können sind hier die fur den Versuch benötigten Teile (bei den wichtigsten Komponenten mit Bezugsquelle) aufgelistet: • Kristalline Solarzelle, Größe 2cm x 2cm: Spende der Telefunken Systemtechnik GmbH Solargeneratorentwicklung, Solarzellen Theresienstr. 2, W-7100 Heilbronn (Herr Schmidt, Tel. 07131 /67-2669)� • Amorphe Solarzellen (Substrat Sem x 5cm mit 1 2 Laborzellen): Spende der Firma Phototronics-Solar, München (Herr M. Gom, Tel 089/607-30338)� • Die Halter fur die Solarzellen wurden nach Plan von der mechanischen Werkstatt des physikalischen Instituts angefertigt; • Keithley 175 Autoranging Multimeter: Keithley Instruments GmbH, Herglhofstr. 5, 8000 München 70; • Fluke 75 Multimeter: gekauft bei Firma M. Carl, Berthold-Brecht-Str. 60, 8500Nümberg; • Thermoelektrischer Detektor (Ophir-MeßkopfTyp lOA): Optilas GmbH, Boschstr. 12, D-8039 Puchheim� • 2 Batteriekästchen mit Flachbatterie 4,5V und eingebautem Vorwiderstand 27D. (1 W) und 12 kD. (0,5W); Elektronikwerkstatt des Physikalischen Instituts� • Potentiometer 26Q (5W)� • Potentiometer l OOQ (1 W); • Potentiometer 1OkD., 10 Gang; • Potentiometer 1 OOkD., 10 Gang; Die Potentiometer sind in Halter (mechanische Werkstatt) eingebaut und mit Telefonbuchsen kontaktierbar; • Optische Schiene mit Dreikantprofil (aus Altbeständen des Praktikums) und Millimeter­ skala (Einzelhandel); • Dunkelkiste, ca 27cm x 27cm x 27cm, innen schwarz lackiert (mechan. Werkstatt) mit zwei Durchfuhrungsbuchsen; • Stativfuß fur die Dunkelkiste (aus Altbeständen des Praktikums); 83 • optische Reiter zur Befestigung der Komponenten (aus Altbeständen des Praktikums); • Halogenlampe: Gehäuse Eigenbau aus der Sammlung des Physikalischen Instituts, Birne lOOW, 12V ,Firma Osram; • KG 2-Filter (Farbglasfilter), Dicke 2mm, Größe SOmm x SOmm, L.O.T.-GrnbH, ImTiefen See 58, D-6100 Darmstadt, HersteUer Firma Schott; Der Halter aus Hartpapier wurde von der mechan. Werkstatt angefertigt und schwarz lackiert; • Silizium-Photodiode (Typ S2386-8K): Hamamatsu Photonies Deutschland GmbH, Arzbergerstr. 10, D-8036 Herrsching; Die Geräteunterlagen und vorhandene Ersatzteile befinden sich im Institut fur technische Physik II. - 84 LITERATURVERZEICHNIS [BUB] R. H. Bube Solar Cells Handbock ofSemiconductors, Volume 4, Chapter 6A, S.69lff North Holland Physics Publishing 1985 [DIA] G. Diaz-Santanilla Technik der Solarzelle Franzis-Verlag 1984 [FAH] Alan L.Fahrenbruch & Richard H. Bube Fundamentals of Solar Cells - Photovoltaic Energy Conversion Academic Press 1983 [HOV] Harold J. Hovel Semiconductors and Semimetals, Volume 11, Solar Cells Academic Press 1975 [IBA] H. Ibach & H. Lüth Festkörperphysik Springer Verlag 1981 [KIT] Charles Kittel Einführung in die Festkörperphysik R. Oldenbourg Verlag 1983 [KÖT] Hans K. Köthe Stromversorgung mit Solarzellen Franzis-Verlag 1988 [MAD] Otfiied Madelung Grundlagen der Halbleiterphysik Springer Verlag 1970 [MUE] R. Müller Grundlagen der Halbleiterelektronik, Band 1 Springer Verlag 1987 [MUE2] R. Müller Bauelemente der Halbleiterelektronik, Band 2 Springer Verlag 1987 [SHO] W. Shockley and W.T. Read, Jr. Statistics of the Recombination of Holes and Electrons Physical Review, Vol. 87, Number 5; September l , 1952 [SPE] Eberhard Spenke Elektronische Halbleiter Springer Verlag 1956 85