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Ausgabe 24
17. April 2015
Quelle: Angaben in Punkten, www.deraktionaer.de 17.04.15, 12:55 Uhr
DAX 11.773
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STOXX 50 3.685
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DowJones 17.975
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Nasdaq 4.381
iredi markets
Der Börsenbrief
Ein Service der flatex GmbH
Ascan Iredi
Chief Investment Officer
2,5
Milliarden Euro Hilfsgelder muss Griechenland im Mai und Juni an den Internationalen
Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Die Krise ist zurück und sollte die Börsen in den nächsten
Wochen wieder verstärkt beschäftigen. Ein ernsthaftes Problem für den DAX im sonst nahezu
sorgenlosen Umfeld.
Frischer Wind
Es lässt sich angesichts der jüngsten
Quartalszahlen kaum bestreiten, dass
auf dem US-Finanzsektor ein frischer
Wind weht. Die großen, noch vor wenigen Jahren arg gebeutelten US-Banken,
finden langsam wieder zu alter Form zurück. Nach Jahren des Darbens, als die
Nachwehen der Finanzkrise wie etwa
Strafzahlungen, eine gesunkene Kreditnachfrage oder magere Zinsen auf den
Bilanzen lasteten, signalisieren viele Geschäftszahlen ein Ende der unfreiwilligen Fastenzeit, die zusätzlich auch von
strengen Auflagen, Reglementierungen
und Regulierungen durch die Aufsichtsbehörden geprägt war, über die sich diverse Spitzenmanager der Branche immer wieder gern beschwerten. Einige
Nachwehen der Krise dauern bis heute
an, was nicht zuletzt das flache Zinsumfeld betrifft, wo niedrige Renditen die
Margen drücken, oder die eben erwähnten, strengeren Regulierungen, durch
die die US-Notenbank nach wie vor hier
und dort bei Entscheidungen mitreden
kann, die das operative Geschäft der Finanzinstitute betrifft. Allerdings deutet
sich langsam eine Zeitenwende an.
Viele Schulden aus der Finanzkrise wurden abgegolten, Streitfälle beigelegt,
Strafzahlungen geleistet. Auch das Zinsumfeld dürfte perspektivisch, wenngleich zunächst in verhaltenem Tempo
wieder ansteigen, wovon nicht nur das
klassische Kreditgeschäft profitieren
dürfte. Doch vor allem im Kreditgeschäft
stehen die Zeichen dank der sich erholenden US-Konjunktur günstig. Ein starker Arbeitsmarkt sorgt für steigende Beschäftigtenzahlen. Der Anstieg der Beschäftigung stärkt das Konsumklima,
der Konsum stärkt die Nachfrage, durch
die steigende Nachfrage erhöht sich die
Produktion, durch steigende Einnahmen
steigt auch das Lohnniveau. Was in der
Theorie recht stimmig klingt, sollte in
der Praxis schlussendlich auch zu einer
deutlich ansteigenden Kreditnachfrage
führen, von der die Banken profitieren
dürften, zumal der US-Dollar und damit
seine Kaufkraft so stark ist wie seit Jahrzehnten nicht. Darüber hinaus bleiben
die Inflationsdaten vorerst weiterhin
flach und die Energiepreise niedrig, was
dem Verbraucher zusätzliche Ersparnisse beschert, die ebenfalls in einer
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steigenden Nachfrage nach Konsumoder Immobilienkrediten münden sollte.
Die Aussichten sollten von soliden Ergebnissen aus dem Investmentbanking
abgerundet werden, da die Geldpolitik
der großen Notenbanken weltweit die
Kurse treibt. Naturgemäß läuft das erste
Quartal für das Investmentbanking ohnehin gut, doch diesmal waren die Kunden durch den rasanten Anstieg des
US-Dollars und der anstehenden Zinswende verstärkt zum Handeln gezwungen, was einen weiteren positiven Effekt
für die Einnahmeseite ergibt.
Die operativen Entwicklungen stimmen
zwar zuversichtlich, allerdings ist die
vergleichsweise günstige Aktie mit
Blick auf die ausstehenden Rechtsstreitigkeiten weiterhin nur etwas für Aktionäre mit langem Atem. Das Kontrastprogramm hierzu liefert Wells Fargo, ein
Wells Fargo in US-Dollar
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50
ISIN:US9497461015
WKN:857949
Akt. Kurs: 54,81 USD
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2013
Während die Perspektiven also vielversprechend sind, signalisieren die Quartalszahlen, dass die Talsohle zwar
durchschritten wurde, gleichwohl aber
noch etwas Zeit ins Land gehen dürfte,
bis die Banken wieder ihre alte Stärke
erreicht haben werden. Die gute Nachricht jedenfalls lautet zunächst: Die Nettoergebnisse ziehen weiter deutlich an,
die Banken verdienen wieder Milliarden. Allerdings gibt es wie angedeutet
nach wie vor Altlasten, welche wie im
Falle der Citigroup, die durch empfindliCitigroup in US-Dollar
60,0
57,5
ISIN:US1729674242
WKN:A1H92V
Akt. Kurs: 54,02 USD
55,0
52,5
50,0
47,5
45,0
2013
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che Strafen wegen Geldwäsche und
Marktmanipulation getroffen werden
dürfte, noch teuer werden können, obwohl bereits diverse Rechtsstreitigkeiten mit einigem finanziellen Aufwand
beigelegt worden. Weitere Probleme
bereitet das Handelsgeschäft, wo die
Bank als ein Opfer der Franken-Krise,
als die Schweizer Notenbank die Koppelung des Franken an den Euro aufgegeben hatte, wie so viele andere Akteure empfindliche Verluste hinnehmen
musste. Doch während die Umsätze im
Vergleich zum Vorjahr mit einem kleinen Minus nahezu stabil gehalten werden konnten, stieg der Gewinn dank
gesunkener Ausgaben um ansehnliche
21 Prozent auf 4,77 Milliarden US-Dollar.
US-Dollar gestiegenen Gewinn konnten die Markterwartungen übertroffen
werden. Neben einem starken Kreditgeschäft überzeugte auch das Investmentbanking. Zugleich prüft die Bank
weitere Maßnahmen, um die Kosten zu
senken. Das US-Schwergewicht hinterlässt aktuell insgesamt einen hervorragenden Eindruck, die Aktie, die jüngst
ein frisches Kaufsignal generierte, ist
nach wie vor günstig bewertet. Ebenfalls erfreuliche Nachrichten gibt es zur
Bank of America zu vermelden. Die zu-
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Regeneration noch nicht
abgeschlossen
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Bank of America in US-Dollar
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17,50
16,25
15,00
Favorit von Investmentlegende Warren
Buffett. Die Bank, zugleich größter
Hypothekenfinanzierer der USA, profitiert weiter vom Aufschwung am Arbeits- und Häusermarkt, obschon der
Gewinn im ersten Quartal leicht unter
dem Vorjahresergebnis lag und mit einem Minus von 1,5 Prozent auf 5,8 Milliarden US-Dollar gesunken war. Das
Fundament der Bank ist dennoch felsenfest, immerhin war das kleine Minus
das erste binnen der vergangenen vier
Jahre. Mit dem jüngsten, neun Milliarden schweren Immobilienzukauf aus
Beständen von General Electric dürften
die Perspektiven weiterhin glänzend
sein, zumal die Bank angesichts des
bald steigenden Zinsumfeldes in den
USA von steigenden Finanzierungskosten mit Blick auf die Marktposition im
Kerngeschäft vergleichsweise stärker
profitieren dürfte als die Wettbewerber,
immerhin belief sich der Gewinnzuwachs im Kreditgeschäft in Q1 auch so
auf starke 36 Prozent. Die Aktie ist trotz
der starken Fundamentaldaten noch immer günstig zu haben.
13,75
Ein ansehnliches Zahlenwerk wurde
auch von J.P. Morgan vorgelegt. Mit einem um 12 Prozent auf 5,91 Milliarden
42
ISIN:US0605051046
WKN:858388
Akt. Kurs: 15,79 USD
12,50
11,25
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2015
letzt erteilte Genehmigung der US-Notenbank, Aktien im Wert von vier Milliarden US-Dollar zurückkaufen zu dürfen, ist ebenso ein Zeichen der Gesundung wie das Quartalsergebnis von
3,36 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahr
hatte an dieser Stelle noch ein Minus
von 276 Millionen US-Dollar gestanden. Mit den Zahlen konnte die Bank
die Marktprognosen noch übertreffen,
obwohl das Investmentbanking weiter
Probleme bereitet. Eine kleine Enttäuschung war indes auch die stabil gehaltene Quartalsdividende von 0,05
US-Dollar. Die Investoren hatten hier
auf eine deutliche Anhebung spekuliert. Die Anteilsscheine sind aktuell fair
bewertet. US Bancorp, das FinanzinstiUS Bancorp in US-Dollar
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36
ISIN:US9029733048
WKN:917523
Akt. Kurs: 42,94 UDS
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J.P. Morgan in US-Dollar
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2014
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ISIN:US46625H1005
WKN:850628
Akt. Kurs: 63,81 USD
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40
2013
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2015
tut, das im Konzert der Großen oftmals
untergeht, als wichtiger und regional
fokussierter Kreditgeber allerdings
ebenfalls über eine signifikante Marktposition verfügt, konnte im Übrigen
auch überzeugen. Der Quartalsgewinn
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Seite 3
Morgan Stanley in US-Dollar
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30
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ISIN:US6174464486
WKN:885836
Akt. Kurs: 37,36 USD
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15
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2015
wurde mit einem Plus von 2,4 Prozent
auf 1,43 Milliarden US-Dollar ausge-
Folgen der Finanzkrise
Die Turbulenzen nach der Lehman-Krise
hatten den Verantwortlichen von General Electric einst vor Augen geführt, wie
verwundbar der Konzern durch die eigenen Finanzgeschäfte geworden war.
Nun wird beim US-Schwergewicht und
Siemens-Rivalen General Electric der
Konzernumbruch forciert. Der Industrieriese, der nach Marktkapitalisierung regelmäßig unter den zehn größten Unternehmen der Welt geführt wird, werde
seine Geschäfte laut CEO Jeffrey Immelt in Zukunft wieder stärker auf die
Kernkompetenzen ausrichten, zumal die
Industriegeschäfte deutlich profitabler
sind. Die Entschlackungskur, der mit
den Töchtern GE Capital und GE Capital
Real Estate nahezu das gesamte Finanzgeschäft zum Opfer fällt, ist den Erfahrungen der Finanzkrise geschuldet,
baut. Die Aktie ist ein grundsolides Investment, aktuell jedoch ebenfalls fair
bewertet. Morgan Stanley, die noch
verbliebene Bank aus der Riege der
Großen, wird erst in der kommenden
Woche die Quartalszahlen vorlegen.
Erfahrungsgemäß sollte die Bank insbesondere bei den Erlösen aus dem Investmentgeschäft überzeugen können.
Das komplette Zahlenwerk dürfte sich
nahtlos in die ermutigende Vorstellung
der Schwergewichte aus der Finanzbranche einreihen und auch perspekti-
als die Tochter GE
Capital die Konzernmutter in den Jahren
2008 und 2009 aufgrund ihrer Aktivitäten und Verstrickungen in ernsthafte Gefahr gebracht hatte. Wie umfangreich die Finanzgeschäfte waren,
verdeutlicht allein die
Tatsache, dass die
Tochter GE Capital
von der US-Notenbank im Zuge strengerer Regulierungsmaßnahmen als systemrelevante NichtBank unter Aufsicht gestellt wurde. Nun
sieht die Konzernspitze von GE angesichts des aktuellen Umfeldes den richtigen Zeitpunkt gekommen, um den
Großteil der in Frage kommenden As-
General Electric in US-Dollar
28,75
27,50
26,25
25,00
23,75
ISIN:US3696041033
WKN:851144
Akt. Kurs: 27,28 USD
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Goldman Sachs in US-Dollar
212,5
200,0
187,5
ISIN:US38141G1040
WKN:920332
Akt. Kurs: 200,21 USD
175,0
162,5
150,0
137,5
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visch vom frischen Wind, der den Sektor beflügelt, profitieren. sets in den kommenden Quartalen an
den Markt zu bringen. Die Finanzsparte
soll allerdings nicht komplett abgespalten werden. Unternehmungen, die Einfluss auf das Kerngeschäft von General
Electric haben, verbleiben bei der Konzernmutter. Veräußert wurde dagegen
das Gros der Gewerbeimmobilien. Die
Abnehmer zu denen Finanzgrößen wie
Wells Fargo und BlackRock gehören,
zahlen dafür die stattliche Summe von
23 Milliarden US-Dollar. Der Buchwert
der Assets, die General Electric zu verkaufen beabsichtigt, beläuft sich laut
Schätzungen insgesamt auf 33 Milliarden US-Dollar. In der Folge werde sich
der Anteil des Kerngeschäftes in der
Konzernbilanz von aktuell knapp 60
Prozent innerhalb der kommenden drei
Jahre auf bis zu 90 Prozent erhöhen,
während der Anteil von GE Capital am
operativen Ergebnis im Gegenzug von
zuletzt mehr als 40 Prozent auf unter 10
Prozent sinken wird.
Ausgabe 24
Seite 4
Starkes Momentum nutzen
Der Zeitpunkt des Deals kommt nicht
von ungefähr, denn das Schwergewicht
ist mit Blick auf die bevorstehende USZinswende unter Zugzwang geraten, da
Abnehmer für die milliardenschweren
Assets aufgrund bald steigender Refinanzierungskosten schwerer zu finden
sein dürften. Darüber hinaus ist momentan auch der Immobilienmarkt in
guter Verfassung. Die Preise sind seit
den Verwerfungen der Subprime-Krise
deutlich gestiegen. Zuletzt hatte die
Dynamik allerdings zunehmend nachgelassen. Unter dem Strich scheint das
Management also einen nahe perfekten
Zeitpunkt für die jüngsten Transaktionen und strategischen Schritte abgepasst zu haben. Am Markt wurden die
jüngsten Meldungen mit einem wahren
Kursfeuerwerk gefeiert, die Aktie
sprang auf ein frisches Mehrjahreshoch.
Denn neben der Entschlackung, die die
Bewertung des Mischkonzerns nun
deutlich transparenter macht, werden
Investoren auch von den enormen Einnahmen profitieren. CEO Immelt hatte
im Rahmen der jüngsten Geschehnisse
auch ein frisches Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu
50 Milliarden US-Dollar sowie beachtliche Dividendenzahlungen angekündigt.
In den kommenden drei Jahren sollen
sich die Ausschüttungen auf bis zu 35
Milliarden US-Dollar belaufen. Darüber
hinaus erwarten nicht wenige Marktteilnehmer angesichts der gefüllten Kriegskasse, dass GE weitere Akquisitionen
tätigen dürfte. Ins Spiel gebracht werden u.a. Zukäufe im Luftfahrtgeschäft
oder auf dem Energiesektor. Im operativen Geschäft könnte der starke US-Dollar allerdings wie bei vielen anderen
Global Players aus den USA auf Dauer
zu einer Belastung werden. Die am Freitag veröffentlichten Zahlen wiesen einen Umsatz in Höhe von 29,4 Milliarden
US-Dollar aus – deutlich weniger, als
die Analysten erwartet hatten. Zugleich
lag das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis von 3,1 Milliarden US-Dollar bzw.
0,31 US-Dollar je Aktie allerdings über
den Markterwartungen von 0,30
US-Dollar je Aktie. Neben dem festen
US-Dollar hinterlies auch das schwächelnde Öl- und Gasgeschäft mit einem
Umsatzminus von acht Prozent deutliche Spuren. Aufgrund der anhaltend
niedrigen Energiepreise werden innerhalb der Ölindustrie viele Investitionen
auf die lange Bank geschoben, was zu
Umsatzeinbußen bei General Electric
führt. Nach dem jüngsten Kurssprung
ist die Aktie zwar teurer geworden, allerdings stimmen die operative Strategie und die Perspektiven sehr zuversichtlich. 17. April 2015
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