Patienteninformation Vasektomie = Unterbindung beim Mann

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Patienteninformation Vasektomie = Unterbindung beim Mann
Für weiterführende Informationen oder zur Planung des Eingriffes vereinbaren Sie
bitte telefonisch einen Termin.
Was ist eine Vasektomie?
Die Unterbindung und Heraustrennung eines Teiles der Samenleiter (Vasektomie) ist
eine Operation, die den Mann unfruchtbar macht und damit eine sichere
Verhütungsmethode darstellt.
Operation
Die Operation wird ambulant in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt.
Zuhause müssen Sie vor der Operation die Leistengegend, Penis-Schaft und
Hodensack so gut wie möglich rasieren.
Der Hodensack wird vom Operateur sorgfältig desinfiziert und mit einem sterilen
Tuch abgedeckt. Der Samenleiter wird in der Leiste auf jeder Seite aufgesucht,
zwischen den Fingern gefasst und mit einer Lokalanästhesielösung unterspritzt.
Dann erfolgt am Hodensack auf jeder Seite eine weitere Lokalanästhesie und ein
kleiner Hautschnitt von 0,5 – 1cm Länge, damit der Samenleiter herausgezogen und
ein kleines Stück von ca. 1cm herausgeschnitten werden kann. Die beiden Enden
werden mit einem Faden unterbunden und mit Strom zusätzlich versengt.
Abschliessend wird die Haut mit einem selbstauflösenden Faden wieder
verschlossen.
Uebersicht:
Nachbehandlung
Eine spezielle Nachbehandlung ist nicht notwendig. Der Verband kann nach einigen
Stunden entfernt und durch ein kleines Pflaster ersetzt werden. Duschen ist nach 24
Stunden erlaubt, Baden erst nach 8-10 Tagen. Die Arbeit kann am nächsten Tag
wieder aufgenommen werden. Sex ist möglich, sobald Sie sich dazu in der Lage
fühlen. Vergessen Sie dabei nicht, die bisherige Verhütung fortzuführen, da erst nach
einer Kontrolle des Samenergusses im Labor ohne Spermiennachweis ein
wirkungsvoller Schutz vor Schwangerschaft gewährleistet ist.
Komplikationen
Komplikationen werden selten beobachtet. Am ehesten sind Nachblutungen zu
verzeichnen (<2%), sehr selten können Infektionen auftreten (<1%). Verletzungen
der Hoden-Arterien wurden vereinzelt beschrieben in der Literatur mit
Durchblutungsstörungen des Hodens und Verlust der Hodenfunktion.
In den ersten Tagen nach der Operation kann ein leichtes Ziehen im Bereich des
Hodens auftreten. Selten werden Schmerzen im Hodenbereich über einige Wochen
beschrieben.
Sicherheit / Samenkontrolle
Die Vasektomie ist ein sehr sicheres Verfahren zur Schwangerschaftsverhütung. Die
Sicherheit liegt bei 99,9%. Dies bedeutet, dass in einem von 1000 Fällen eine
unerwünschte Schwangerschaft auftreten kann. Die Sicherheit ist erst gewährleistet,
wenn 3 Monate nach der Operation und nach mindestens 30 Samenergüssen bei der
Spermakontrolle (= Spermiogramm im Labor) keine Spermien mehr nachgewiesen
werden können.
In 1-2% der Fälle muss das Spermiogramm wiederholt werden. Sie müssen dann
weiterhin beim Geschlechtsverkehr verhüten. Selten können bis 1 Jahr nach der
Vasektomie noch einzelne Spermien im Erguss nachgewiesen werden, welche trotz
korekter Unterbindung aus der Samblase oder der Prostata stammen.
Rückgängigmachung (Refertilisierung)
Die Vasektomie sollte grundsätzlich als definitive Form der
Schwangerschaftsverhütung betrachtet werden. Kommt es nach einigen Jahren
dennoch zum Wunsch, den Eingriff rückgängig zu machen, ist dies manchmal
möglich. Dabei werden von einem Urologen in Narkose die unterbrochenen
Samenleiter aufgesucht und unter dem Operationsmikroskop wieder vereinigt.
Sexualität
In Umfragen wird die Sexualität des Mannes und der Partnerin als gleich gut bis
sogar besser erfahren. Weil die Angst vor unerwünschter Schwangerschaft wegfällt,
fühlen sich viele Paare beim Sex befreiter. Der Samenerguss bleibt wie vor der
Operation bestehen, so dass der Mann dasselbe Gefühl erlebt.
Die Spermien werden im Hoden durch die körpereigenen Zellen des Immunsystems
abgebaut. Diese Antikörper sind auch der Grund, weshalb nach einer Refertilisierung
die Schwangerschaftsrate vermindert ist.
Die männlichen Hormone werden durch die Vasektomie nicht beeinflusst, d.h. der
Hoden produziert weiter Testosteron wie bisher. Die Potenz bleibt erhalten.
Beachten Sie bitte unbedingt, dass die Gefahr einer Ansteckung mit sexuell
übertragbaren Krankheiten weiterhin besteht (HIV, Hepatitis, Tripper u.a.)
Kosten der Vasektomie
Die Vasektomie gehört nicht zu den Pflichtleistungen der Krankenkasse und kostet
bei uns zurzeit 950.- Franken. Der Betrag ist am Operationstag bar zu bezahlen. Bei
einigen Zusatzversicherungen wird ein Teil der Kosten übernommen. Erkundigen Sie
sich bei Ihrer Versicherung.
Einverständniserklärung zur Unterbindung
Sie haben sich entschlossen, eine Unterbindung zur Empfängnisverhütung durchführen zu lassen. Die
folgende Uebersicht enthält die wichtigsten Informationen, Erfolgsaussichten und Risiken.
Die Kosten des Eingriffes und einer möglichen Rückgängigmachung (Refertilisierung) werden in der
Regel nicht von der Krankenkasse übernommen, sondern sind von Ihnen selber zu tragen. In den
allermeisten Fällen übernimmt jedoch die Krankenkasse einen Teil (z.B. die Hälfte) der Kosten. Der
Betrag muss am Operationstag bar bezahlt werden.
Operationsmethode: in Lokalanästhesie wird von 2 kleinen Hautschnitten am Hodensack ausgehend
der Samenleiter freigelegt und auf einer Länge von 1-2 cm entfernt. Anschliessend werden die
Stümpfe abgebunden und elektrisch verklebt.
Folgen des Eingriffes: Durch den geplanten Eingriff können die Spermien nicht mehr aus dem
Nebenhoden in die Harnröhre gelangen, so dass der Samenerguss nur noch Flüssigkeitsanteile der
Samenblasen und der Prostata enthält. Infolge des fehlenden Abflusses kann es in den ersten
Wochen nach der Operation zu einer leichten Anschwellung und geringfügigen Schmerzen im Nebenhoden kommen.
Die Unfruchtbarkeit wird in der Regel erst nach 3 Monaten und mindestens 30 Samenergüssen
erreicht, da sich Spermien zuvor noch in Samenblasen und Prostata befinden können. Die Zeugungsunfähigkeit muss durch eine Untersuchung der Samenflüssigkeit in einem Labor bestätigt werden. Bis
dann sollten Sie nur mit Verhütung Geschlechtsverkehr haben. In 1-2% der Fälle muss das
Spermiogramm wiederholt werden. Sie müssen dann weiterhin beim Geschlechtsverkehr verhüten.
Selten können bis 1 Jahr nach der Vasektomie noch einzelne Spermien im Erguss nachgewiesen
werden, welche trotz korrekter Unterbindung eben aus der Samenblase oder der Prostata stammen.
Die Samenflüssigkeit wird in einem kleinen Behälter von Ihnen direkt an das Labor gesendet. Die
Rechnung für diese Untersuchung wird Ihnen ebenfalls direkt vom Labor zugestellt ( ca Fr. 34.- pro
Untersuchung)
Die Vasektomie ist als endgültiger Eingriff anzusehen. Eine Wiedervereinigung der durchtrennten
Stümpfe ist heutzutage dank der Mikrochirurgie zwar möglich, eine Wiederherstellung der
Zeugungsfähigkeit kann jedoch nicht garantiert werden.
Risiken und Komplikationen: In seltenen Fällen kann es zum Auftreten einer Wundinfektion oder einer
Blutung kommen, welche eine operative Revision erforderlich machen. Ganz selten kann auch die
Arterie für die Hoden verletzt werden, wobei der Hoden evt. seine Funktion verliert. Bekannt sie in
Einzelfällen auch Allergien auf das Lokalanästhetikum (Juckreiz, Nesselfieber, Blutdruckabfall,
Asthma)
In äusserst seltenen Ausnahmefällen ist es möglich, dass es zu einer spontanen Wiedervereinigung
der beiden durchtrennten Stümpfe des Samenleiters kommt. Deshalb kann man, trotz anfänglich
nachgewiesener, vollständiger Unterbindung, nach Monaten oder Jahren wieder fruchtbar werden.
Nach der Operation können noch leichte Schmerzen im Wundbereich auftreten. Normalerweise
bilden sich diese Schmerzen innert 2-3 Tagen zurück. Duschen ist nach dem Operationstag möglich,
auf Vollbäder sollte für 5 Tage verzichtet werden.
Eine Arbeitsunfähigkeit besteht nur für den Operationstag.
Bitte fragen Sie nach allem, was Ihnen wichtig erscheint oder unklar ist. Mit Ihrer Unterschrift
bestätigen Sie, dass Sie mit dem Eingriff einverstanden sind und über die Folgen und Risiken
aufgeklärt worden sind und dass Sie alle Fragen stellen konnten.
Bitte nennen sie sämtliche Allergien/Unverträglichkeiten auf Medikamente oder schreiben Sie „keine“.
Sie dürfen 10 Tage vor der Unterbindung keine blutverdünnenden Medikamente einnehmen (z B.
Aspirin, Aspegic, Aspro, Tiatral, Aspirin cardio, Marcoumar, Sintrom etc.)
Datum, Unterschrift
Patient:
Partnerin:
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