Immunologie fasziniert . matische Erkrankungen, chronische Infektanfälligkeit, Unfruchtbarkeit, Multiple Sklerose, Krebs und viele andere Erkrankungen haben ihre Ursachen mitunter in einer Störung des Immunsystems. Dabei stellen nicht nur neuartige Erreger und Killer-Viren eine Herausforderung an die MeDas Immunsystem hat die Aufgabe, die Integrität dizin von heute, sondern auch Umweltschadstof; und Individualität des Organismus aufrechtzuerfe, gentechnisch hergestellte Nahrungsmittel, sol halten.. Die „Streitmacht des Körpers", Kiilerzel: wie wirksame und zugleich ne; Jen, Makrophagen, Granulozyten und Thymozyten wandern aus benwirkungsreiche Arzneimittel dem Blut und den lymphatischen immuntherapien sind Faktoren, die bei der EntsteGefäßen in die Gewebe und Orhung und Verbreitung von Krankkämpfen gane und bekämpfen Viren, Bakheiten mit berücksichtigt werden terien und Parasiten. Wie man um Anerkennung müssen. Viele niedergelassene heute weiß, gehen jedoch die Ärzte setzen aus diesem Grund Funktionen dieser immunkompeimmunmodulierende Substanzen tenten Zeilen über die Bekämpfung von Fremd(z.B. proteolytische Enzyme) - adjuvant oder als ; körpern und Keimen noch weit hinaus. Sie erMonotherapie - mit Erfolg in ihrer Praxis ein. i kennen entartete Zellen und solche, die bereits von Viren befallen sind, sie regenerieren Organe Nur an einigen Fachverbänden und Komissionen und Gewebe und sie regulieren die Bildung und scheint diese Faszination völlig vorüber geganAusschüttung von Antikörpern. gen zu sein. Die meisten Verfahren im Bereich Das Abwehrsystem eines gesunden Menschen ist so hoch entwickelt, daß es das Eindringen oder die Vermehrung pathogener Keime, die quasi allgegenwärtig sind (in der Atemluft, im Wasser, in der Nahrung, im Erdreich), erfolgreich verhindert. Nur wenn das Immunsystem • durch übermäßige Belastung, Streß, Toxine, Arzneimittel, operative Eingriffe geschwächt oder durch Keime getäuscht wird, können sich die Erreger ausbreiten. „Immunologie fasziniert. Allein die Vorstellung, daß in uns etwas arbeitet, das. zu entscheiden vermag, lernfähig ist, aber auch umgestimmt werden kann, ist aufregend. Umsomehr wird davon begeistert, wer die Einzelheiten kennenlemt," wie Prof. H.-W.BAENKLER, Erlangen, in seinem Buch „Faszination Immunologie", bemerkt. Nicht umsonst ist die Immunologie heute zu einem Hoffnungsträger für viele Patienten mit chronischen Erkrankungen geworden. Allergien, rheu- Immundiagnostik und Immuntherapie werden von den Verbänden und den Krankenkassen nach wie vor blockiert. In einem Gastkommentar der in unserem Verlag erscheinenden Fachzeitschrift für Naturheilkunde GESUNDES LEBEN (Heft 5/95) äußerte sich ein bekannter Immunolo-ge über „makabre Vorgänge, . . ., die auf eine gemeinsame Front von bestimmten Versicherungsträgern und der von konservativen internistischen Fachverbänden beherrschten KV sowie Ärztekammer zurückzuführen sind." Die molekulare Immunologie, „die wissenschaftliche Revolution wird als Scharlatanene und Geistheiierei denunziert und berufsrechtlich verfolgt". Die Immunologie ist eine relativ junge, interdisziplinäre Wissenschaft, sie setzt -notgedrungenneue Maßstäbe und sie stößt daher - verständlicherweise - auf Kritik und Widerstand. Aber sie wird sich durchsetzen - schon ein Blick auf die Liste der jüngsten Nobelpreisträger bzw. ihrer Arbeiten läßt daran keinen Zweifel. J.Meyer-Wegener Forum Immunologie 5/95