Als der Transit im Herzen Europas ankam Zum Jahrtag der Genehmigung des Alpenkonventions-Verkehrsprotokolls durch die EU Nicole Ehlotzky eute, Mittwoch, jährt sich zum ersten Mal der Tag, an dem die EU ihre Urkunde über die Genehmigung des Verf.ehrsprotokolls bei der Republik Osterreich hinterlegte, dem Verwahrer der Alpenkonvention. Drei Monate später ist das Protokoll für die EU in Kraft getreten. Diesem Schritt war ein langes Tauziehen vorangegangen, befürchteten doch einige EU-Staaten eine nachhaltige Verkehrspolitik im Alpenraum könnte wirtschaftliche N.~ chteile mit sich bringen. Für Osterreich und jene anderen Alpenstaaten, die Vertragsparteien des Protokolls sind [Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Slowenien), ist die Genehmigung ein politischer Erfolg. Sie führte zu einer Bindung auch jener 23 Mitgliedstaaten, die selbst nicht Vertragsparteien des Protokolls sind, die EU nunmehr aber bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen zu unterstützen haben. H Eine EU-rechtskonforme alpenquerenden Vi;:,rkehr zu bauDurchführung des Verkehrsproto- en, was zumindest Osterreich und beeinkolls birgt einige Herausforderun- Deutschland offiziell gen: So ist ein grundlegendes Ziel sprucht haben. Es liegt nun an den Alpenstaadie Verlagerung des Gütertransportes über längere Distanzen auf ten, vor allem im Rahmen der EUdie Schiene. Leicht verwirklichen Rechtsetzung ihren Einfluss dafür lässt sich dies nicht, da Verlage- einzusetzen, das EU-Recht protorungsmaßnahmen in einem Span- kollkonform weiter zu entwinungsverhältnis zu den primär- ckeln. Verlagerungsmaßnahmen rechtlichen Grundfreiheiten ste- zu harmonisieren oder die Alpenhen. Dies zeigte sich zuletzt 2011 , transitbörse, die eine Höchstgrenals der EuGH zum zweiten Mal ein ze für Lkw-Fahrten vorsieht, umsektorales Fahrverbot für EU- zusetzen. Die Einbindung der EU rechtswidrig erklärte. ist essenziell, denn ohne sie kann das Verkehrsprotokoll sein PotenStraßenbauverzicht zial nicht voll entfalten. LetztendAls wichtigste Bestimmung des lich bietet dieses eine konkrete ArProtokolls gilt der Verzicht der gumentations- und HandlungsVertragsparteien auf den Bau neu- grundlage und gibt einen Löer hochrangiger Straßen für den sungsweg vor, für ein gesamteuroalpenquerenden Verkehr. Seit päisches Anliegen. ihrer Genehmigung bindet dieser Verzicht auch die EU, deren Leit- NICOLE EHLOTZKY ist Assistentin am linien für das transeuropäische Institut für Europarecht und InternatioVerkehrsnetz mit dem Protokoll nales Recht der WU Wien . Eine detaillierkonform gehen müssen. Italien tere Fassung dieses Kommenta rs wurde hat sich 2013 mit einem Vorbehalt als „Policy Brief" der Österreichischen die Möglichkeit offengehalten, Gesellschaft für Europapolitik veröffentneue hochrangige Straßen für den licht: www.oegfe.at/policybriefs