Versuch 7 „DNA - Fingerprint“ Protokollant: E-mail: Studiengang: Gruppen-Nr: Semester: Betreuer: Wird benotet?: Max Mustermann [email protected] X X X C. Weindel & M. Schwarz Einleitung Ziel des Versuches ist die Erlernung des Prinzips und der Methode der Isolierung von DNA aus eukaroytischen Zellen und das Prinzip der PCR (Polymerase-chainreaction). Es soll auch das Prinzip des DNA-Fingerprintings (=Prinzip des Vaterschaftstests) verstanden werden. Im Versuch hat jeder Praktikumsteilnehmer seine eigene DNA aus Mundschleimhautzellen isoliert. Bei der anschließenden PCR wird jeweils der gleiche Bereich des Genoms der Praktikumsteilnehmer amplifiziert. Durch spezifische Primer wird gewährleistet, dass nur der gewünschte DNAAbschnitt amplifiziert wird. Im Versuch war dieser Bereich das Pseudogen 2 des beta-Actin. Dieser DNA -Abschnitt ist ein sogenannter Fingerprintbereich. Beim DNA-Fingerprinting werden Bereiche aus dem Genom, die bei jedem Menschen in etwas verschiedener Form vorkommen, durch PCR amplifiziert (durch spezifische Primer). Typische Fingerprintbereiche sind Bereiche im Genom mit repetetiven Sequenzen (repeats). Die Anzahl der Wiederholungen dieser repeats innerhalb des Bereichs und somit die Länge des Fingerprintbereichs ist meist von Mensch zu Mensch verschieden. Trägt man nun die durch PCR in diesem Fingerprintbereich amplifizierte DNA auf ein Agarosegel auf erscheinen typischerweise zwei Banden auf dem Gel, da der Bereich sich auf zwei Allelen befindet, die selten übereinstimmen. Ein Allel stammt vom Vater eins von der biologischen Mutter. Die Tatsache, dass die Allele so verschieden sind (unterschiedliche Anzahl von repeats) und selten homozygot vorkommen, macht sie brauchbar für das DNA-Fingerprinting (Prinzip des Vaterschaftstests). Oft werden Pseudogene als Fingerprintbereich genommen, da sie die gewünschten Eigenschaften, nämlich die Heterozygotie, das Vorkommen von repetiven Sequenzen und Variabilität der Anzahl dieser, aufweisen. Pseudogene sind Bestandteile des Genoms, die inaktiv, aber stabil sind. Sie sind durch Mutation aus aktiven Vorläufergenen hervorgegangen. Beim international anerkannten Vaterschaftstest werden 17 Fingerprintbereiche auf deren Übereinstimmung bei Vater, Mutter und Kind untersucht. Industriell wird der Vaterschaftstest mit Hilfe der Kapillarelektrophorese mit fluoreszenzmarkierten Primern durchgeführt. Erreicht nun nach einer bestimmten Zeit eine Allelfraktion den Fluoreszenzdetektor sendet dieser ein Signal welches aufgezeichnet wird. Bei der Auswertung der Ergebnisse einer solchen Kapillarelektrophorese vergleicht man die zeitliche Abfolge des Auftretens von peaks im Gegensatz zum Vergleich von Banden bei der Gelelektrophorese. Da die Auflösung der peaks im Vergleich zur Auflösung der Banden eines Gels viel höher ist, ergibt die Kapillarelektrophorese erheblich genauere Ergebnisse. Material und Methode Der Versuch wurde exakt nach Versuchsanleitung durchgeführt. Ergebnisse Auswertung Ich hatte meine Probe in Spur 3 des Gels aufgetragen. Da mir wahrscheinlich bei der DNA Aufreinigung ein Fehler unterlaufen ist, sieht man nicht Mal Banden (Schmier) von genomischer DNA. In meiner Spur ist am unteren Ende ganz leicht etwas zu erkennen, was aber für die Diskussion der Methode nicht ausreicht. Deshalb habe ich Spur 1 und 2 (Anika) gewählt um anhand dieser die Ergebnisse zu erläutern. Am Anfang der beiden Spuren treten verwischte Banden (Schmier) auf. Hierbei handelt es sich um genomische DNA. Da man die verwischten Bereiche gut erkennen kann, muss hier eine relativ große Menge an DNA vorliegen um diese intensive Färbung zu ermöglichen. Dies ist zu dadurch zu erklären, dass beim Abstrich ein sehr große Zahl von Zellen aufgenommen wird und deren gesamte Genome mit auf das Gel aufgetragen wurden. Bei Spur 2 folgen auf die verwischten Bereiche drei gut erkennbare Banden, die von fremder DNA aus Nahrungsresten stammen. Bei Spur 1 sind am untersten Ende drei Banden zu erkennen, bei Spur 2 liegen diese näher beieinander und sind somit nicht so gut zu erkennen. Die untersten zwei Banden bei Spur 1 stammen von den amplifizierten DNA-Bereichen, also dem gewünschten PCR-Produkt. Allerdings tritt bei einigen der Proben eine dritte Bande auf, selbst wenn der Mundschleimhautabstrich sauber durchgeführt wurde. Die für die PCR verwendeten Primer sind (auch laut BLAST) für das Pseudogen 2 von beta-Actin spezifisch. Es dürften somit höchstens zwei Banden (eine von jedem Allel) auftreten, und keine dritte Bande. Tritt nur eine Bande auf, ist der Längenunterschied der Allele so gering und liegt unter dem Auflösungsvermögen der verwendeten Gelelektrophoresegeräte. Die Wahrscheinlichkeit der Homozygotie für das untersuchte Merkmal (Pseudogen 2 von beta-Actin) ist sehr gering. Bei Vergleich von Spur 1 mit Spur 2 sieht man, dass unterschiedliche Personen meistens auch andere Längen des Pseudogens aufweisen. Die ungefähre Länge des untersuchten Genomabschnitts liegt laut dem aufgetragenen Standard zwischen 200 und 300 Basenpaare. Fazit Die Methode des DNA-Fingerprintings ist unter Praktikumsbedingungen sehr störanfällig z.B. durch Essensreste im Mund. Arbeitet man jedoch professionell und mit modernen Geräten ist der genetische Fingerabdruck eine sehr genaue und sehr gut reproduzierbare Methode zur Bestimmung von z.B. der Vaterschaft. Literatur -Skript zum Biochemischen Grundpraktikum, Institut für Biochemie, J.-G.-Universität-Mainz -Biochemie, Stryer, Verlag: Spektrum, 1994 (2. durchgesehene Auflage)