Psychische Erkrankungen – Zwischen Verheimlichung und Dramatisierung Verheimlichung oder Dramatisierung Was sind psychische Erkrankungen Was sind die häufigsten psychischen Erkrankungen Welche gibt es im einzelnen Wie entstehen sie Welche Hilfen gibt es Was ist Psychotherapie y p Psychische Erkrankungen: verheimlicht oder dramatisiert R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 1 Psychische Erkrankungen Tabuisierung? b i i ? R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 2 R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 3 R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 4 R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 5 Psychische Erkrankungen Dramatisierung? i i ? R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 6 R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 7 R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 8 R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 9 R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 10 R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 11 Psychische Erkrankung was ist das? Beeinträchtigung des Denkens Denkens, des Fühlens Fühlens, des Wahrnehmens, des Erinnerns, des Wollens oder anderer psychischer Fähigkeiten ¾ Verbunden mit subjektivem Leid und/oder Auswirkungen us u ge auf au das Verhalten e a te u und d die de Beziehungen zu sich selber sowie zu anderen R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 12 Psychische Erkrankungen – Klassifikation nach ICD F00: F10: F20: F30: F40: F50: F60: F70: F80: 80 F90: Organische psychische Störungen Psychische Störungen durch psychotrope Substanzen Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen Affektive Störungen Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen Persönlichkeits und Verhaltensstörungen PersönlichkeitsIntelligenzstörungen Entwicklungsstörungen t c u gsstö u ge Verhaltensstörungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 13 Was sind die häufigsten psychischen Erkrankungen? Angststörungen (14%) Depressive Störungen (12%) Somatoforme Störungen (11%) (Bundesgesundheitssurvey 1998/99) R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 14 Nehmen psychische Erkrankungen zu? Frage ist insgesamt schwierig zu b beantworten, t t d da sich i h die di Einteilung Ei t il und d Diagnostik von psychischen Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten sehr verändert hat R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 15 Nehmen psychische Erkrankungen zu? Die in der Öffentlichkeit weithin angenommene Zunahme Z h psychischer hi h Erkrankungen seit Mitte des 20.Jahrhunderts lässt sich nach den vorliegenden Quellen nicht bestätigen, allerdings … R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 16 Nehmen psychische Erkrankungen zu? sind seit 2001 psychische Erkrankungen der häufigste de äu gste G Grund u d für ü Frühberentungen gibt es immer mehr Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 17 Psychische Erkrankungen, in die man sich eher gut einfühlen kann Angsterkrankungen Depressive p Erkrankungen g Posttraumatische Belastungsstörungen R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 18 Psychische Erkrankungen, in die man sich eher schlecht einfühlen kann Zwangserkrankungen schizophrene p Erkrankungen g Borderline-Persönlichkeitsstörung R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 19 „Persönlichkeitssthemen“ I - Angst-Thema: Es wird etwas Schlimmes passieren R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 20 „Persönlichkeitssthemen“ II - Depressives Thema: Ich werde es nicht schaffen c bin b schwach sc wac Ich R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 21 „Persönlichkeitssthemen“ III - Thema der posttraumatischen Belastungsstörung: l Ich c werde we de niee wieder w ede normal o a leben ebe können, ich kann auf nichts mehr vertrauen R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 22 „Persönlichkeitssthemen“ IV - Zwangs-Thema Wenn ich nicht alles perfekt mache, ist es nichts c ts wert we t R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 23 „Persönlichkeitssthemen“ V - Schizophrenes Thema: Ich bin keine Person Mein Denken, Denken mein Handeln sind von außen beeinflusst R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 24 „Persönlichkeitssthemen“ VI - Borderline-Thema: Hilf mir – lass‘ mich in Ruhe! R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 25 Psychische Erkrankungen im einzelnen R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 26 Angststörungen I Generalisierte Angststörung (F41.1) Eine Art „Dauerangst“: anhaltende und ausgeprägte Befürchtungen oder ängstliche Grundhaltung von mehreren Monaten Dauer oder länger g Unruhe, Zittern, Anspannung, Benommenheit, fahrig, unkonzentriert, leicht ermüdet und erschöpft; körperliche Symptome: schwitzen schwitzen, kalte oder feuchte Hände Hände, Mundtrockenheit, „Kloß im Hals“, Herzklopfen, Schwindel, Atemnot usw. R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 27 Angststörungen II Panikstörung (F41.0) wiederkehrende schwere Angstattacken, die sich nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände beschränken Empfindung unkontrollierbarer Angst bis hin zur Todesangst, Todesangst exzessive Angstattacken wie „aus heiterem Himmel“, Gefühl der Unsicherheit und Ohnmacht, Hyperventilation, Herzrasen, H Herzstolpern t l (A (Angstt vor H Herzinfarkt) i f kt) – ähnliche äh li h Symptome S t wie i oben, aber akuter und quälender Einer Panikattacke folgt g meist die ständige g Furcht vor einer neuen. R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 28 Angststörungen III Phobische Störungen (F40) Eine Phobie ist eine zwanghafte Befürchtung, die sich der betroffenen Person angesichts bestimmter Situationen, Personen, Objekte oder Tiere aufdrängt – wobei diese Situationen von den meisten Menschen als völlig ungefährlich eingeschätzt werden Agoraphobie: g Angst g vor weiten Plätzen, aber auch anderen öffentlichen Räumen, in denen es unangenehm wäre, einen Angstanfall zu bekommen – resultierend oft in der Angst, die eigene Wohnung zu verlassen Soziale Phobie: unangemessene Furcht vor anderen Menschen, v.a. die Angst, sich lächerlich zu machen, zu versagen oder durch ungeschicktes Verhalten gedemütigt zu werden Spezifische Phobien: bezogen auf Tiere, Naturereignisse, Krankheiten, Ärzte ... R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 29 Angststörungen IV Häufigkeit: Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen (insgesamt ca. 14% der Bevölkerung) Verlauf: unbehandelt können sie leicht chronisch werden, bei rechtzeitiger Behandlung ist die Prognose meist günstig Therapiemöglichkeiten: Psychotherapie soziale i l Korrekturen K kt in i Partnerschaft, P t h ft Familie, F ili am Arbeitsplatz A b it l t viel körperliche Aktivität Entspannungsverfahren (Autogenes Training, Muskelentspannung, Yoga) Psychopharmaka (Tranquilizer, Antidepressiva) R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 30 Angststörungen V Wichtig für das Gegenüber: Verständnis, nicht ausreden wollen (etwa: „Es gibt überhaupt keinen Grund für deine Angst“) wenn möglich, möglich über Hilfen informieren akzeptieren heißt nicht: Verantwortung abnehmen R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 31 Depression (F32/33) I Depressionen gehören zu den affektiven Störungen, bei denen die Hauptsymptome in einer Veränderung der Stimmung oder der Affektivität, des Antriebs und der vegetativen Befindlichkeit bestehen. Der Verlauf kann in abgesetzten Phasen mit gesunden Intervallen erfolgen, es gibt aber auch depressive Störungen, die chronisch über Jahre verlaufen verlaufen. Auch nach jahrelangen Erkrankungen treten meist keine wesentlichen Persönlichkeitsveränderungen auf. Unter „Depression“ werden sehr unterschiedliche Ausprägungen von gestörter Befindlichkeit zusammengefasst, so spricht man von endogenen g Depressionen, p , von leichten,, mittleren oder schweren depressiven Episoden, von depressiven Reaktion, von rezidivierenden depressiven Störungen usw. R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 32 Depression (F32/33) II Symptome im einzelnen • traurige, niedergeschlagene Stimmung, “Herabstimmung” • A Appetit tit und d Gewicht G i ht verringert i t oder d vermehrt ht • Einschlaf-/Durchschlafschwierigkeiten, frühes morgendliches Erwachen • Lethargie oder Agitiertheit • Interessenverlust • Antriebsverlust • negatives Selbstbild, Gefühl der Wertlosigkeit und der Schuld, bis zum Wahnerleben: Schuld Schuld-,, Armuts Armuts-,, Krankheitswahn • Konzentrationsschwierigkeiten, verlangsamtes Denken • wiederkehrende Todes- oder Suizidgedanken R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 33 Depression III Endogene Depression: Schwere Form der Depression, i älteren in ält Klassifikationen Kl ifik ti den d endogenen d Psychosen P h zugeordnet; Verlauf phasenhaft mit akuten krisenhaften Zuspitzungen, fast immer mit Suizidalität verbunden, b d Wahnphänomene W h hä möglich ö li h Depressive Episode: In den neueren Klassifikationen wird von leichten, mittleren oder schweren depressiven Episoden gesprochen, wenn sie mindestens 2 Wochen anhalten Rezidivierende depressive Störung: wiederholte depressive Episoden, fast vollständige Besserung zwischen den Episoden D th Dysthymia: i chronische h i h depressive d i Verstimmung, V ti oft ft monatelang gleichbleibend (früher: neurotische Depression) R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 34 Depression IV Manisch-depressive p Erkrankung g ((bipolare p Störung): depressive Phasen wechseln sich mit manischen ab Die manische Erkrankung wird oft als Gegenpol zur Depression beschrieben, in ihrer Gegensätzlichkeit weisen sie aber auch viele Gemeinsamkeiten auf: - extreme Stimmungsveränderungen - Verlauf in abgesetzten Phasen mit gesunden I Intervallen, ll keine k i wesentlichen li h Persönlichkeitsveränderungen R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 35 Depression VI Häufigkeit: Depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen (insgesamt ca. ca 11 - 15% der Bevölkerung, Frauen sind häufiger betroffen) Verlauf: die meisten depressiven Episoden dauern zwischen 3 und 12 Monaten; das durchschnittliche Ersterkrankungsalter liegt bei Ende 20/Anfang 30 (bei bipolaren Erkrankungen früher), zwischen 50 und 60 besteht ein zweiter Krankheitsgipfel p Erkrankungen g die da durch sich durch depressive Grundpersönlichkeit wenig verändert (anders als z.B. bei Schizophrenien) ist die Prognose relativ günstig Therapiemöglichkeiten: Th i ö li hk it Psychotherapie Naturheilmittel (Johanniskraut) Psychopharmaka (Antidepressiva, Phasenprophylaktika) körperliche Aktivität soziales Training (Selbstbehauptung, Kontaktförderung) R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 36 Depression VII Wichtig für das Gegenüber: Verständnis, lieber keine gut gemeinten Ratschläge (à la Schulterklopfen, „Wird schon wieder“) als „Gegenübertragung Gegenübertragung“ empfindet man: Bedürftigkeit, Bedürftigkeit Hilflosigkeit, Hilfeappell; Unzulänglichkeit, all diesen Problemen gerecht zu werden; nach einiger Zeit eventuell auch Gereiztheit üb das über d dauernde d d Klagen Kl und d Anklagen A kl Für diese Impulse sollte man innerlich achtsam werden, sie helfen,, um in professioneller p Distanz zum depressiven p Menschen zu bleiben, es hilft nicht, sich in seine Depression hineinziehen zu lassen Ansonsten: was würde mir helfen helfen, wenn es mir schlecht geht? R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 37 Posttraumatische Belastungsstörung (F43 (F43.1) 1) I Die PTBS stellt eine extreme Reaktion auf eine sehr starke Belastung dar. Sie tritt bei Menschen auf, die besonders schrecklichen Erlebnissen wie Krieg, Vergewaltigung Flugzeugabstürzen, Vergewaltigung, Flugzeugabstürzen Unfällen Unfällen, Naturkatastrophen zum Opfer fielen (oder deren Zeuge wurden). Die Betroffenen fühlen sich hilflos, wertlos, das Selbstbild ist verletzt, verletzt eine sichere psychische Existenz besteht nicht mehr. Sie empfinden die Welt als feindlich und unkontrollierbar. R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 38 Posttraumatische Belastungsstörung (F43 (F43.1) 1) II Die Symptomatik der PTBS lässt sich in drei Kategorien unterteilen. 1 1. Wiedererleben des traumatischen Ereignisses: Verdrängte Erlebnisse tauchen plötzlich wieder auf, ausgelöst durch bestimmte Schlüsselreize (Gerüche, Bilder, Geräusche) – dies füh t zu intensiven führt i t i psychischen hi h und d körperlichen kö li h Angstreaktionen 2. Symptome gesteigerter Erregung: erhöhte Wachsamkeit und Reizbarkeit, Schlafstörungen durch Übererregung und Alpträume 3. Meidung der mit dem Ereignis verbundenen Aktivitäten R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 39 Posttraumatische Belastungsstörung (F43 (F43.1) 1) III Die PTBS weist eine sehr hohe Komorbiditätsrate auf (zusätzliches Auftreten weiterer psychischer Störungen): 1. 1 2. 3. 4. 5 5. Angststörungen Depression, Suizidalität Medikamenten-,, Alkohol- oder Drogenmissbrauch g Somatisierungsstörungen: chronische Schmerzen, Herz-, Kreislaufstörungen Di Dissoziative i ti Störungen: Stö Erinnerungslücken, Ei lü k Ohnmachtsanfälle, Oh ht fäll Wahrnehmungsausfälle, körperliche Ausfälle ohne organische Ursache R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 40 Posttraumatische Belastungsstörung (F43 (F43.1) 1) IV Häufigkeit: wurde lange eher unterschätzt, wenig verlässliche Angaben Verlauf: Die Störung folgt dem Trauma mit einer Latenz von Wochen bis Monaten, Monaten selten jedoch länger als sechs Monaten Therapiemöglichkeiten: - Psychotherapie oft über viele Jahre nötig, schwierig bei Mi MigrantInnen tI mit it Sprachproblemen S h bl - Hilfen bei sozialem Rückzug und Isolation - Entspannungsverfahren - Psychopharmaka (Tranquilizer, Antidepressiva) R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 41 Posttraumatische Belastungsstörung (F43 (F43.1) 1) V Wichtig für das Gegenüber: einerseits empathisches Verständnis haben, Unterstützung bieten andererseits selbst genügend Distanz gegenüber dem berichteten Leid bewahren über geeignete Hilfen informieren (z.B. für Folteropfer) R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 42 Schizophrenie (F20) I Die Schizophrenie gehört nach alter Klassifikation wie die affektiven Psychosen zu den endogenen Psychosen. Schizophren erkrankte Menschen leiden vor allem an Funktionseinschränkungen des Denkens und der Wahrrnehmung. Affekte, Verhalten, die Realitätsorientierung und das Empfinden von Ich-Identität I h Id tität und d di die alltägliche lltä li h Lebensbewältigung L b b älti sind i d dadurch meist beeinträchtigt. Aus diesen Gründen wird die Schizophrenie oft als schwerste psychische Erkrankung angesehen, zumal die Persönlichkeit sich bei chronischen Krankheitsverläufen in Richtung geringerer Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit g g verändern kann. R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 43 Schizophrenie (F20) II Unterformen der Schizophrenie: p Paranoid-halluzinatorische Form: Wahnsymptomatik ist vorherrschend, v.a. Beziehungswahn oder Verfolgungswahn (nichts ist mehr zufällig zufällig, alles ist „gemacht“), gekoppelt mit akustischen, Geschmacks oder Geruchshalluzinationen. Katatonie: Motorik erstarrt oder übersteigert-agitiert Hebephrenie oder desorganisierter Typus: unernste alberne lb Gestimmtheit G i h i (Eindruck (Ei d k des d „NichtNi h Erwachsen-Werden-Wollens“), Oberflächlichkeit, Enthemmtheit Schizophrenia simplex: keine dramatischen Symptome, schleichender Verlauf R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 44 Schizophrenie (F20) III Häufigkeit: im Lebenslauf ist etwa 1% der Bevölkerung betroffen, weltweit fast gleiche Verbreitung Verlauf: bei akut-heftigem Beginn ist die Prognose günstiger; Ersterkrankung bei Männern zwischen 20 und 25, bei Frauen etwa 5 Jahre später; „Drittel-Regel“: 1/3 nur 1-2 Episoden, 1/3 häufiger Rückfälle, dazwischen relativ stabil, 1/3 chronisch beeinträchtigt p g Therapiemöglichkeiten: Psychopharmaka (Neuroleptika) stützende (meist keine aufdeckende) Psychotherapie alltagsnahe sozialpädagogische Unterstützung in den Lebensbereichen Wohnen, Arbeit, soziale Teilhabe, Behandlung Unterstützung in Selbsthilfe „Trialog“,, Psychoseseminare „Trialog R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 45 R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 46 R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 47 Schizophrenie (F20) IV Wichtig für das Gegenüber: Di Diagnose Die Di Schizophrenie S hi h i ist i t kein k i Grund G d zur Resignation: R i ti Schizophrenie ist nicht heilbar, aber gut behandelbar (wie etwa Diabetes) als „Gegenübertragung Gegenübertragung“ empfindet man: Verwirrung, Verwirrung Unverständnis, z.T. bodenloses Leid oder Erschrecken – all das sind Hinweise, wie es den Betroffenen mit sich selbst ergeht Menschen mit schizophrenen Störungen haben große Probleme mit der Abgrenzung von „Innenwelt“ und „Außenwelt“, deswegen haben sie meist ein relativ großes Distanzbedürfnis, das unbedingt respektiert werden sollte; als Gegenüber fühlt man sich i h infolge i f l dieses di Distanzbedürfnisses Di t b dü f i häufig hä fi als l aufdringlich Ansonsten: niemand ist 100%ig schizophren, jeder Mensch hat gesunde Anteile, Anteile auch Menschen mit schizophrenen Störungen R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 48 Persönlichkeitsstörungen (F60) Sie stellen eine heterogene Gruppe von Störungen dar. Persönlichkeitsstörungen (PKS) werden konkretisiert als lange bestehende, unflexible und schlecht angepasste Persönlichkeitsmerkmale. Das Sozialleben und das berufliche Leistungsvermögen sind beeinträchtigt, nicht aber der Kontakt zur Realität. R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 49 Borderline-Störung (F60 (F60.31) 31) I Lange Zeit eine sehr umstrittene Diagnose im Bereich der Psychiatrie nach Schätzungen sind heute 30% der PsychotherapiePatientInnen borderline-Fälle; ca 20% der PatientInnen von allgemeinpsychiatrischen Stationen leiden an einer borderline borderlineStörung in Praxen wie in Kliniken ist festzustellen, dass der Anteil von b d li P ti tI borderline-PatientInnen zunimmt; i t wissenschaftlich i h ftli h gesicherte i h t Angaben über die Häufigkeit von borderline-Störungen lassen sich jedoch kaum finden. R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 50 Borderline-Störung (F60 (F60.31) 31) II Diagnostische Kriterien allgemein: durchgängiges Muster von Instabilität im Bereich der Stimmung, der zwischenmenschlichen Beziehungen und des Selbstbildes; 5 der folgenden Kriterien: • instabile, aber intensive zwischenmenschliche Beziehungen, Wechsel zwischen den Extremen der Überidealisierung und Ab Abwertung t • Impulsivität bei mindestens 2 potentiell selbstschädigenden Aktivitäten ((Geldausgeben, g , Sexualität,, Substanzmissbrauch usw.) • Instabilität im affektiven Bereich, ausgeprägte Stimmungsänderungen oft innerhalb einiger Stunden in Richtung Depression, Angst R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 51 Borderline-Störung Borderline Störung (F60.31) (F60 31) III • • • • • übermäßige Wut oder Unfähigkeit, die Wut zu kontrollieren wiederholte Suiziddrohungen, -andeutungen oder -versuche oder andere selbstverstümmelnde Verhaltensweisen ausgeprägte und andauernde Identitätsstörung in mindestens 2 der folgenden Lebensbereiche: Selbstbild, sexuelle Orientierung, langfristige Ziele oder Berufswünsche, Art der Freunde oder P t Partner oder d iin den d persönlichen ö li h Wertvorstellungen W t t ll chronisches Gefühl der Leere oder Langeweile verzweifeltes Bemühen Bemühen, ein reales oder imaginäres Alleinsein zu verhindern R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 52 Borderline-Störung Borderline Störung (F60.31) (F60 31) IV Das Problem der borderline-Persönlichkeit (BP) Die BP hat es nicht gelernt, die frühkindliche Aufspaltung in “gute” und “böse” böse Teile zu überwinden, überwinden die Welt der BP bleibt in Helden und Bösewichte aufgeteilt. Mehrdeutigkeiten und Widersprüchlichkeiten können nicht toleriert werden. L b Lebensprobleme bl werden d mit it dem d Abwehrmechanismus Ab h h i der d Spaltung bewältigt. R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 53 Borderline-Störung Borderline Störung (F60.31) (F60 31) V Das Problem der borderline-Persönlichkeit (BP) II Freunde, Partner, Eltern, therapeutische Bezugspersonen können an einem Tag idealisiert, am nächsten völlig abgewertet werden. Es fällt der BP äußerst schwer schwer, die optimale Distanz zu anderen zu halten. Im Erleben gibt es oft keine Geschichtlichkeit: die BP erfährt ihr G Gegenüber üb immer i auff der d Basis B i der d letzten l t t Begegnung, B nicht i ht auf einer Reihe von Interaktionen und Erfahrung mit dieser Person. Durch die labile Identität leidet die BP sehr unter innerer Leere. Das Bedürfnis, die Leere zu füllen oder die Langeweile zu erleichtern, kann zu selbstschädigender Impulsivität bis zu Drogenmissbrauch, Anorexie und Suizid sowie extremen Stimmungsschwankungen führen, die dazu dienen, überhaupt irgendwelche Gefühlsregungen zu empfinden empfinden. R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 54 Borderline-Störung (F60 (F60.31) 31) VI Häufigkeit: in den letzten Jahren ist häufig zu hören, dass es „immer mehr“ Borderline-Störungen gebe, gebe es gibt aber wenig verlässliche Belege dafür, fundiertere Schätzungen liegen bei 2%, mindestens 2/3 der Betroffenen sind Frauen Verlauf: wie bei allen Persönlichkeitsstörungen muss beim Verlauf der B d li Stö Borderline-Störung iin Z Zeiträumen it ä von mehreren h Jahren J h gedacht d ht werden Therapiemöglichkeiten: klinische Behandlung sozialpsychiatrische Betreuung stützende (meist keine aufdeckende) Psychotherapie Neuere Therapieansätze (am bekanntesten die „Dialektisch-behaviorale „Dialektisch behaviorale Therapie“ von Linehan) gehen handlungsorientiert vor, die Betroffenen lernen, ihre unterschiedlichen affektiven Befindlichkeiten zu differenzieren und auszudrücken, sie nicht mehr als “schwarz-weiß” zu betrachten und zu innerer Achtsamkeit und neuen konstruktiven betrachten, Stressbewältigungsformen zu kommen R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 55 Borderline-Störung (F60 (F60.31) 31) VII Wichtig für das Gegenüber: B d li P ti tI Borderline-PatientInnen h haben b einen i sehr h schlechten hl ht „Ruf“ R f“ – dies kann kein Hinderungsgrund sein, ihnen die bestmögliche Hilfe zukommen zu lassen als „Gegenübertragung Gegenübertragung“ empfindet man u.a.: u a : eine Stimmung, Stimmung in der man sich innerlich auf alles gefasst macht; Hemmung oder Vorsicht, die andere Person nur nicht zu reizen; unerklärliche p in sich selbst,, die man sonst nicht kennt;; Gefühlsimpulse aggressive Tendenzen; Sorgen um die andere Person, Schuldgefühle diese heftigen Gefühlsimpulse, die man z.T. bisher bei sich selbst lb t gar nicht i ht wahrnahm, h h können kö auch h wieder i d Hinweise Hi i darauf d f sein, wie es den Betroffenen mit sich selbst ergeht – BorderlinePatientInnen schaffen es sehr gut, ihre Gefühlszustände zu „exportieren „exportieren“ immer auf den Mechanismus der Spaltung gefasst sein: heute ist man der tollste Mensch auf Erden, morgen vielleicht ein mieser g Schwächling R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 56 Zwangserkrankung ( F 42.x) Als Zwangsneurose wird das Krankheitsbild bezeichnet, bei welchem das zentrale Symptom in einem Gefühl subjektiven Zwanges besteht, bestimmte Vorstellungen haben, bestimmte Gedanken denken und bestimmte Handlungen g tun zu müssen. Dieses Zwangsgefühl ist trotz voller Einsicht in seine Unsinnigkeit nicht unterdrückbar R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 57 Zwangserkrankung ( F 42.x) II Denkstörungen (Zwangsgedanken): unablässiges Grübeln, ständiges Wiederholen der gleichen Abläufe, Verlust des Blicks für das Wesentliche, das Denken wird beherrscht durch einen alles dominierenden Zweifel Religiöse Zwangsvorstellungen Zählzwänge: alles muss gezählt, geordnet, sortiert werden Magische Grundeinstellung: bestimmte Gedanken, Zahlenkombinationen, Farben, Dinge müssen vermieden werden, weil sie Unglück bringen, „Gegengedanken“ müssen gedacht werden dem Gedanken wird eine magische Allmacht zugesprochen: ein falscher Gedanke kann töten Zwangsimpulse, Zwangseinfälle: plötzlich einschießende R.Lütjenund sexuellen Charakters Vorstellungen meist aggressiven Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 58 Zwangserkrankung ( F 42.x) III Zwangshandlungen: sind Folge der inhaltlichen Zwangsideen – magische Rituale sollen das Böse bannen, die durch das eigene Denken und Wünschen heraufbeschwört werden Kontrollzwänge: g z.B. ob Wasser,, Herd abgestellt g – sichern vor den Folgen g der Gedanken, müssen aber wiederholt werden, da rasch Zweifel auftauchen Ordnungszwänge: stundenlang Bett glattstreichen, Schrank überprüfen, Gegenstände von einem Ort zum anderen bewegen Waschzwang: bis zu 100 und mehr Handwaschungen am Tag – das Gefühl, dass die Hände schmutzig sind, ist jeweils nur kurz zu beseitigen Im Gegensatz dazu steht oft eine auffallende Verschmutzung des übrigen Körpers oder der Umgebung R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 59 Zwangserkrankung ( F 42.x) IV Lebenszeitprävalenz: 2 2-3%, 3% Männer eher Kontroll Kontroll-, Frauen eher Waschzwänge, häufig kombiniert mit Angst-, depressiven Störungen Verlauf: meist chronisch, seltener episodisch-wellenhaft, z.T. progredient verschlechternd mit Ausdehnung p g g auf Gesamtpersönlichkeit R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 60 Zwangserkrankung ( F 42.x) V Therapie: Zwangskranke galten früher als „verloren“, als kaum behandelbar, heute gilt d nicht das i ht mehr h Der Leidensweg vom Krankheitsbeginn bis zur Therapie dauert bis zu 7 Jahren Psychotherapie: am günstigsten Verhaltenstherapie mit strukturiertem Behandlungskonzept (Exposition in der Phantasie b i der d Realität, R lität Bewältigungsstrategien, B älti t t i k iti bzw. in kognitive Neubewertung von Situationen) g g , auch in Zukunft in „Selbstmanagement“: soll dazu beitragen, konfliktreichen Situationen auf günstige Bewältigungsstrategien zurückzugreifen a Antidepressiva (sog „SerotoninSerotoninPharmakotherapie: vv.a. (sog. R.Lütjen Wiederaufnahme-Hemmer), die lange genommen werden Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 61 müssen, wenn sie ihre Wirkung entfalten sollen Wie entstehen psychische Erkrankungen? R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 62 Verletzlichkeit (Vulnerabilität) „Dünnhäutigkeit“, besondere Empfindsamkeit Vulnerable Menschen sind empfindsamer p gegenüber Innen- und Außenreizen, haben weniger g „alltägliche“ g Bewältigungsmöglichkeiten Ihre Abwehrschwelle gegenüber belastenden Stressreizen ist gesenkt, sie sind anfälliger für Stress R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 63 Ursachen psychischer Erkrankungen Phase I: Vulnerabilität als Vorbedingung Phase II: Stress als Auslöser Phase III: Verlaufsformen R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 64 Ursachen psychischer Erkrankungen I Vulnerabilität als Vorbedingung Psychologische Einflüsse Genetische Einflüsse Kortikale Veränderungen Erworbene biologische Faktoren Vulnerabilität (Verletzlichkeit) Soziale Faktoren Kulturelle Einflüsse R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 65 Ursachen psychischer Erkrankungen II Stress als Auslöser Lebensphasische Stressoren Akute Stressoren (Life events) Individuelle BewältigungsBewältigungs strategien Chronische Stressoren Stress Widerstandsfähigkeit (Resilienz) Alltagsstressoren Salutogenetische F kt R.Lütjen Faktoren (Kohärenzgefühl) Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 66 Ursachen psychischer Erkrankungen III: Verlaufsformen f f Akute Erkrankung Therapie, Krankheitsbewältigung, g g Psychosoziale Einflüsse Rückfallgefährdung (episodischer Verlauf) Gesundung Chronifizierung (dauerhafte Einschränkungen) R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 67 Psychotherapie Lehrbuch: Psychotherapie ist die Behandlung von psychischen und körperlichen (psychosomatischen) Störungen und Krankheiten durch gezielte seelische Einflussnahme (Behandlung mit seelischen Mitteln) unter bewusster Ausnutzung der Beziehung zwischen Therapeut und Patient R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 68 Psychotherapie Psychotherapeutengesetz §1 Abs.3: Abs 3: Psychotherapie ist jede mittels wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung, Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 69 Psychotherapie – allgemeine Wirkfaktoren (nach Grawe) Ressourcenaktivierung Problemaktualisierung Problembewältigung bl b l Motivationale Klärung R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 70 Psychotherapie – wichtige Verfahren Psychodynamische Formen: Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (kognitive) Verhaltenstherapie Gesprächspsychotherapie Systemische Therapie H Humanistische i i h Therapieformen Th i f R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 71 Psychodynamische Therapieformen ¾ Hauptziel der klassischen Psychoanalyse: Aufhebung der Ve de Verdrängung d äng ng von on in der de Kindheit angelegten Konflikten ¾ Techniken: ¾ Freie Assoziation ¾ Traumarbeit ¾ Deutung ¾ Tiefenpsychologische oder psychodynamische (Kurz(Kurz )Therapie: Konzentration auf aktuelle Probleme 72 Grundsätze der Verhaltenstherapie Verhalten wird − − − ausgelöst durch bestimmte Reize aufgebaut durch Verstärkung vermindert durch Bestrafung 73 Verhaltenstherapeutische und kognitive Interventionen ¾ Systematische Desensibilisierung als Anwendung von on klassischer klassische Konditionie Konditionierung ng ¾ Techniken operanter Konditionierung, z.B. systematische Verstärkung ¾ Kognitive Techniken: in der kognitiven VT werden Kognitionen als wichtige Determinanten von Gefühlen und Verhalten aufgefasst – negative Denkmuster sind für emotionale Störungen g verantwortlich 74 Beispiel kognitive Therapie: negative kognitive Schemata − − − − Übergeneralisierung: wenn es in einem Fall stimmt trifft es immer zu stimmt, Selektive Abstraktion: das einzige was zählt, sind Mißerfolge, o g , Schwächen, ä , Niederlagen d ag Übertriebenes Verantwortungsgefühl: Ich bin g Versagen g verantwortlich für jjedes Misslingen, Katastrophisieren: Denke immer an das Schlimmste. Es wird dir wahrscheinlich passieren. 75 Beispiel kognitive Therapie: Protokoll negativer Gedanken 76 Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie ¾ Ziel: den Klienten dabei unterstützen, freie Entscheidungen Entscheid ngen zu treffen t effen und nd so sich selbst zu verwirklichen (Selbstaktualisierung) ¾ Förderlich sind bestimmte Eigenschaften des Therapeuten: p bedingungslose g g Wertschätzung, g, Aufrichtigkeit, Echtheit, Empathie, Verbalisierung von emotionalen Erlebnisinhalten – diese Therapeutenmerkmale finden f sich heute als Grundmerkmale in jeder Psychotherapie 77 Systemische Therapie ¾ Konflikte im familiären Zusammenleben sind unvermeidlich idli h – erkrankt k kt ein i Mit Mitglied, li d wird id dies nicht als ein individuelles, sondern als ein F ili Familienproblem bl gesehen h ¾ Wichtigste Ziele: Verbesserung der Kommunikation innerhalb der Familie und die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Familienmitglieder 78 Humanistische Therapieformen Positives Menschenbild: Der Mensch strebt nach Autonomie und Selbstverwirklichung und ist fähig, fähig für sich Verantwortung zu übernehmen und seine Bedürfnisse zu verwirklichen Richtungen u.a.: Gesprächspsychotherapie p p y p (s.o.) ( ) Gestalttherapie Bioenergetik g Transaktionsanalyse 79 Psychische Erkrankungen Einerseits verheimlicht Andererseits dramatisiert Nötig ist: Ent Tabuisierung Ent-Tabuisierung Und E tD Ent-Dramatisierung ti i R.Lütjen Psychische Erkrankungen FH Kiel, April 2010 80