Anhang zu Musterkapitel „Klimawandel“

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TOP 5.1.3 – Anlage 2 – 146. VV
Anhang zu Musterkapitel „Klimawandel“ für die zweiten Bewirtschaftungspläne der WRRL (Stand: 28.08.2013)
Tabelle1: Direkte und indirekte Auswirkungen auf die Gewässer
Mögliche direkte
Potentielle Folgen für Wassermenge und
Auswirkungen des
Wassergüte
Handlungsfelder
Katalogs zur Anpassung an den
Klimawandels
1
1.1
Maßnahmen des LAWA-
Klimawandel
Oberirdischer Abfluss
Höhere sommerliche
Zunahme von Dauer und Intensität von
Lufttemperaturen, Abnahme
Niedrigwasser: Durch häufig länger andauernde
Sommerniederschläge
Trockenperioden können niedrigere mittlere


monatliche Abflüsse bzw. niedrigere
Niedrigwasserabflüsse auftreten. Das kann zu
Trockenfallen von Uferbereichen, Bildung von
Sandbänken, Austrocknen der Gewässer und

stärkerer Erosion von Ufern sowie zu
Sauerstoffmangel im Gewässer führen.

Abschätzung der Veränderungen
17 Wärmeeinleitungen
Vorsorgemaßnahmen
45-53 Reduzierung der
Maßnahmen zum Management, i.W.
Wasserentnahmen
Verbesserung der Durchgängigkeit und
61-65 z.B. Maßnahmen zur
der Gewässermorphologie
Verbesserung des
Erhöhung des Wasserrückhaltes in der
Mindestabflusses, zur
Fläche
Wiederherstellung des
Reduzierung der Wärmebelastung
gewässertypischen
Abflussverhaltens und zur

Adaptives Talsperrenmanagement
Förderung des natürlichen
Rückhalts.
1.2
Größere Variabilität der N-
Zunahme der Häufigkeit von Hochwasser: Höhere,

Regionale Untersuchungen
Ereignisse, häufigere und
länger andauernde Abflüsse können nicht nur zu

Überprüfung der Planungen und
intensivere Extremereignisse
großen Katastrophen sondern vermehrt zu kleineren
und mittleren Überschwemmungen führen. Diese
treten häufig nur regional auf.

65 Maßnahmen zur Förderung des
natürlichen Rückhalts
Konzeptionen
67-70 Durchgängigkeit
Mögliche Maßnahmen sind natürlicher
71-79 Verbesserung der
Rückhalt, Hochwasservorsorge,
Gewässerstruktur
technischer Hochwasserschutz, Adaptives
Talsperrenmanagement
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2
2.1
Grundwasser (Menge)
Zunahme Winter-
Erhöhung der GW-Neubildung in den Wintermonaten

Drainage landwirtschaftlicher Flächen
Niederschläge
und Zunahme der Vernässungsgefahr in Bereichen

Schutz von Gebäuden und
mit geringen Flurabständen:
Infrastruktureinrichtungen vor
Abhängig von den regionalspezifisch unterschiedlich
starken Niederschlägen, den Bodenverhältnissen und
den weiteren Einflüssen wie der Flächenversiegelung
grundwasserbedingten Vernässungen

Waldumbau

Nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung
43 Trinkwasserversorgung
54-60 Wasserentnahmen
können regionale Unterschiede auftreten.
2.2
Abnahme Sommer-
Abnahme der GW-Neubildung in den
Niederschläge
Sommermonaten und fallende Grundwasserstände:
(z.B. Berücksichtigung der möglichen
Dadurch können sinkende GW-Stände resultieren, die
Auswirkungen auf die
weiterhin durch die Verlängerung der
Grundwasserneubildung bei der Erteilung
Vegetationsperiode mit Mehrbedarf an
von lange geltenden Wasserrechten > 10
Bewässerungs- und Tränkwasser für die
Jahre)
Landwirtschaft und einer potentiell erhöhten Speisung
der Oberflächengewässer aus dem Grundwasser in
Trockenzeiten verstärkt werden können.

Festlegung von Entnahmeoptionen

spezifische Anpassungsmaßnahmen bei
Betreibern von
Wasserversorgungsanlagen
(Wasserverbundsysteme, gesteuerte
Infiltrationen, Grundwasseranreicherung,
Maßnahmen der rationellen
Wasserverwendung in allen
Verbrauchssektoren (Haushalt,
Dienstleistung, Industrie etc.)

Auswahl und Monitoring von geeigneten
Indikatorparametern im Roh- und
Trinkwasser

Optimierung der landwirtschaftlichen
Bewässerung (z.B. Einführung der
57 Reduzierung der
Wasserentnahme für die
Landwirtschaft
59 Grundwasseranreicherung
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Tröpfchenbewässerung oder Bewässerung
mit gereinigtem Abwasser)

Erfassung aller landwirtschaftlichen
Wasserentnahmen in den
Grundwasserkörpern
3
3.1
Beschaffenheit der Oberflächengewässer
Häufigere und intensivere
Steigender Eintrag von Nähr- und Schadstoffen:
Starkniederschläge
Diese können aus landwirtschaftlichen Flächen, durch
Überlastung der Mischwasserkanalisation oder durch

Anpassungsstrategien der
landwirtschaftlichen Flächennutzung

häufigere Hochwasser hervorgerufen werden. Eine
entwässerungstechnische Strategien in
der Abwasserwirtschaft (ausreichende
potentielle Verlängerung der Vegetationsperiode
Überflutungssicherheiten schaffen…)
begünstigt diese Vorgänge.
16-22 Reduzierung punktueller
Stoffeinträge
24-37, 100 Reduzierung diffuser
Einträge, Aufrechterhaltung der
3.2
Höhere Lufttemperaturen,
Höhere Wassertemperaturen und weniger gelöster
mehr Sonneneinstrahlung
Sauerstoff im Gewässer:
Dies beeinflusst die Umsetzungsprozesse. Durch
geringeren Wasserstand kann sich auch die
Fließgeschwindigkeit verringern. Insgesamt kann

Strukturen als Rückzugsmöglichkeiten

Durchgängigkeit von Fließgewässern

Erhaltung und Wiederherstellung
naturnaher Infrastrukturen
dadurch die aquatische Lebensgemeinschaft belastet
werden.
Trinkwasserversorgung
Variierende hydromorphologische

88-90 Fischerei
92-96 Reduzierung weiterer
Belastungen
Erreichen eines guten ökologischen
Zustands
3.3
Höhere Lufttemperaturen,
Veränderung der thermischen Schichtung in Seen:
mehr Sonneneinstrahlung
Das Nährstoffangebot und die Wasserqualität können
beeinflusst werden, ggf. können daraus Tendenzen

Erhalt der aquatischen
66 Verbesserung des
Lebensgemeinschaft
Wasserhaushaltes
80 Morphologie
zur Verlandung resultieren. Die Probleme mit
Blaualgen könnten sich verstärken. An Badeseen
könnten erhöhte (Fäkal-)-Keimbelastung auftreten.
86 Hydromorphologie
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4
4.1
Grundwasserbeschaffenheit
Höhere Lufttemperaturen,
Erhöhte Nährstoffverlagerung aus der Bodenzone:
Veränderung der
Entscheidende Faktoren dafür sind die verstärkte
Niederschläge
Auswaschung im Winter oder verringerte Aufnahme
durch die Pflanzen aufgrund des verminderten
Wachstums in Trockenzeiten. Das kann auch zu einer

Anpassungsstrategien der
38-42, 44 Reduzierung diffuser
landwirtschaftlichen Flächennutzung
Belastungen

angepasste Bauausführung
99 Reduzierung sonstiger

erhöhter FE-Bedarf zur Modellierung von
Belastungen
Auswirkungen des Klimawandels auf
erhöhten Auswaschung von Nährstoffen und
Nitratkonzentrationen im Sickerwasser
Pflanzenschutzmitteln aus landwirtschaftlichen
(Änderung der N-Mineralisation und
Flächen im Winter oder der Auswaschung aus
Sickerwassermenge)
Bauwerken führen.
Erhöhter Eintrag von wassergetragenen
Krankheitserregern in Trinkwasserressourcen nach
Hochwasser- und Starkregenereignissen
4.2
Höhere Lufttemperaturen
Änderung der Grundwasserströmung im Bereich der

Küsten:
Der Meeresspiegelanstieg kann zu einem veränderten

Gradienten zwischen Küstengewässern und
Anpassungsstrategien der
97 Maßnahmen zur Reduzierung
landwirtschaftlichen Flächennutzung
von Salzwasserintrusionen
spezifische Anpassungsmaßnahmen beim
Betreiber von Wasserversorgungsanlagen
Grundwasser führen. Dadurch kann es zu einer
(Wasserverbundsysteme, Vertiefung von
fortschreitenden Versalzung des Grundwassers in
Brunnen…)
Küstenbereichen kommen.
5
5.1
Küstengewässer/ Meeresökologie
Höhere Lufttemperaturen,
zunehmende Verdunstung
Beschleunigter Anstieg des Meeresspiegels:
Ursachen sind das verstärkte Abschmelzen der
Landeismassen und die thermische Ausdehnung der

Bandbreiten der Auswirkungen ermitteln

Klimazuschlag für die Deichbemessung
Belastungen
oberen Wasserschichten. Dadurch kann es zu
sowie konstruktives Vorsorgemaß für
höheren Sturmflutwasserständen und Belastungen
technische Bauwerke vorsehen
der Küsten und Küstenschutzanlagen kommen. Eine
Verschiebung der Brackwassergrenzen mit
Versalzung der Bewässerungs- und Tränkewasser

81-85, 87 Reduzierung von
Überprüfung und ggf. Anpassung der
vorhandenen Strategien und Planungen
91 Fischerei
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können die Folgen sein.
5.2
höherer CO2-Eintrag
Versauerung der Meere:
Die Kalkbildung kann behindert werden mit
potentiellen Auswirkungen auf marine Ökosysteme

5.3
Höhere Lufttemperaturen
Erwärmung der Meere:
Umsetzung der internationalen
Meeresschutzvorschriften
Dadurch kann es zu einer Veränderung der
Zusammensetzung derzeitiger Lebensgemeinschaften
kommen.
6
6.1
Wasserwirtschaftliche Anlagen
Zunahme der
Siedlungswasserwirtschaft:
Starkniederschlagsereignisse Überlastung von Entwässerungsanlagen,

Überprüfung der Nutzung der Stauräume
1-15 Kläranlagen

Maßnahmen zur schadlosen Abführung
10-12 Misch- und
des Abwassers
Niederschlagswasser
Beanspruchung der Entwässerungseinrichtungen,
Gebäuden, Verkehrsinfrastruktur (z.B. Straßen)

Notfallstrategien

Nachhaltige dezentrale Bewirtschaftung
von Niederschlagswasser
6.2
Höhere Lufttemperaturen,
Kühlwasser:
Abnahme
Kühlwasser für Anlagen steht nicht mehr ausreichend
Sommerniederschläge
zur Verfügung, Kühlwassereinleitungen in Gewässer

Kühleinrichtungen

sind nicht mehr in gewünschtem Umfang möglich
6.3
Alternative, abflussunabhängige
Kompensation phasenweise verringerter
Kühlleistungen

Anpassungen der Wärmelastpläne

Anpassungsmaßnahmen (Mehr
Änderungen in Niederschlag
Schifffahrt:
und Lufttemperatur
Verändertes Abflussregime kann die Binnenschifffahrt
Unterhaltung, Investitionen in die
beeinflussen
Infrastruktur, Verbesserung der
Wasserbewirtschaftung)
17 Wärmeeinleitungen
TOP 5.1.3 – Anlage 2 – 146. VV
Maßnahmen zum Klimaschutz, die indirekte Auswirkungen auf Gewässer haben können:
Ziel
Maßnahme
Klimaschutz durch Förderung
erneuerbarer Energien
Erneuerbare-Energien-Gesetz führt zu mehr Biogasanlagen
auf der Basis von Energiepflanzen, Wirtschaftsdüngern und
Bioabfällen.
Die Quotenregelung steuert den Markt zur Produktion von
Biokraftstoffen aus Biomasse (z.B. erhöhter Rapsanbau für
Biodiesel)

Mehr Wasserkraftnutzungen

Geothermische Anlagen
Auswirkungen auf die Gewässer


Änderung der Landnutzung: Durch gezielten Anbau
nachwachsender Rohstoffe, insbes. Mais, werden
höhere Nitratgehalte im Grundwasser erwartet
Flächenkonkurrenz
unbeabsichtigte Gewässerverunreinigungen (mit
zum Teil extremen Sauerstoffdefiziten)
Beeinträchtigung der aquatischen Lebensräume im
Gewässer
 in Rückstaubereichen der WKA ist keine
Entwicklung des guten ökologischen Zustands
möglich und somit immer Zielverfehlung WRRL
Gefahr der Beeinträchtigung des Grundwassers durch
unsachgemäß ausgeführte Geothermie-Anlagen (z.B.
durch unerwünschte hydraulische Verbindung von
Grundwasserstockwerken)
27-32 Maßnahmen zur Reduzierung der
Stoffeinträge aus der Landwirtschaft
Ermittlung der Auswirkungen des Anbaus
von Nachwachsenden Rohstoffen
(NawaRo) auf die regionalen N-Bilanzen
und N-Bilanzüberschüsse
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