3-5 SchuPa-Eval-Seminar 2012-01-12 minutes

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MINUTES
Project title
Awareness for Fairness: Joint Action of Public Administration and NSAs for
the Advancement of Global Education in Europe
Ref. No
Grant Contract External Actions of the European Community
DCI-NSAED/2009/202-602
Joint School Partnerships' Evaluation WS:
Zukunftswerkstatt
Süd-Nord-Schulpartnerschaften
Date
29. und 30.10.2011
Place
Jugendbildungsstätte Kaubstraße, Kaubstraße 9-10, Berlin-Wilmersdorf
Participants
30 Personen; siehe TN-Liste
Ziele / Intention
•
Austausch über Motivation, Erfahrungen und Schwierigkeiten bei der Schulpartnerschaftsarbeit
zwischen Beteiligten aus Nord und Süd
•
Benennung von gegenseitigen Erwartungen an Süd-Nord-Schulpartnerschaften
•
Entwicklung neuer Perspektiven für die Schulpartnerschaftszusammenarbeit
•
Entwicklung von Unterstützungsmodellen (strukturell, logistisch)
•
Anstöße geben zur Belebung der bestehenden Süd-Nord-Schulpartnerschaften
Zielgruppen
Engagierte aus Süd-Nord-Schulpartnerschaften sowohl aus dem Norden als auch aus dem Süden,
insbesondere Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler. Es nahmen u.a. die am A4F-Projekt beteiligten
Associates aus Nicaragua, El Salvador, Kamerun und Senegal teil.
Inhalte / Ablauf
Der Samstag (29.10.2011) gliederte sich in Anlehnung an die Methode „Zukunftswerkstatt“.
Nach einer ersten Phase des Kennenlernens und der Begrüßung starteten wir mit der ersten Phase der
Zukunftswerkstatt: Der Erörterung des Ist-Zustandes. Dafür bekam jede/r der Teilnehmenden Kärtchen
und Stifte, um seine positiven und negativen Erfahrungen mit Schulpartnerschaften aufzuschreiben.
Anschließend wurden die Ergebnisse vorgestellt und in Kategorien geclustert. Der Austausch war sehr
spannend, da die Erfahrungen – trotz der unterschiedlichen Kontexte – dann doch sehr ähnlich waren.
Mit den Oberkategorien der genannten Problemfelder (Finanzierung, Wertschätzung, Schülerinteressen,
Partnerkommunikation, unterschiedliche Interssen/Vorstellungen von/an Partnerschaft,
Rahmenbedingungen der nationalen Bildungsbereiche sowie Vorbereitung der Südpartner/Auswahl)
wurde anschließend in der Phase 2 (Utopien und Wünsche) weitergearbeitet. Jede/r ordnete sich nach
Interesse einem der Themenfelder zu und in ländergemischten Kleingruppen wurde über die Visionen
bezüglich des Themas gesprochen, ohne sich durch Beschränkungen gedanklich einengen zu lassen.
Die Ergebnisse wurden anschließend ins Plenum getragen und diskutiert:
1
Partnerkommunikation
•
direkte Kontakt → keine Kontrolle durch Behörden etc.
→ Schule ↔ Schule
•
SprachlehrerIn an beiden Schulen → Unterricht für interessierte Eltern, Kollegen und SchülerInnen
•
regelmäßige gegenseitige Besuche von Erwachsenen und Jugendlichen
•
Elektrizität/ Computer/ Internet
•
„Reminder“/ Erinnerer (z.B. eine Lehrkraft, die sich besonders für Partnerkommunikation
verantwortlich fühlt)
Schülerinteresse
•
JedeR SchülerIn sollte Partnerland kennenlernen
•
alle SchülerInnen beteiligt → gemeinsam Ideen „für eine bessere Welt“ schaffen
•
Motivation von SchülerInnen
•
Begleitung der Partnerschaft in der gesamten Schulzeit
•
regelmäßiger Austausch über den Schulalltag
•
privater Austausch → jedeR SchülerIn hat PartnerschülerIn
Südvorbereitung/ Auswahl
•
Auswahl muss transparent sein
•
Akzeptanz in der Schule verbessern (die Reisezeit kann den SchülerInnen nicht als Fehlzeiten
angerechnet werden!)
•
Komitee aus LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern
•
gemeinsame Projektentwicklung
•
Stolpersteine/ Fallbeispiele
•
Gruppendynamik wichtig (TN sollen sich vor der Reise schon kennenlernen)
•
Nordpartner finanzieren Südvorbereitung
•
ENSA/KKM/KATE: Leitfaden für Südvorbereitung → Erfahrungsaustausch
•
Partnerschaftsverträge → Gerüst: Was muss von beiden Seiten mit rein?
Unterschiedliche Interessen
•
„Basisgruppen“ in Mosambik und Deutschland, um breitere Basis zu haben
•
gemeinsames Ziel/ Aufgabe
•
Verstehen und verstanden werden → sich ernsthaft füreinander interessieren
•
→ Perspektivenwechsel
•
„Verlobungszeit“ / Probezeit / Vorbereitungsphase → gemeinsame Ziele abchecken, Partnerschaft
nur eingehen, wenn gemeinsame Ziele geschaffen wurden
•
Kommunikationskulturen unterschiedlich (M: dezent; durch die Blume; Dt: direkt)
•
→ Machtfragen (Finanzen) / Hierarchien
Wertschätzung
•
Konzept erarbeiten → Vertrag, um Erwartungen festzuhalten?
•
GL als Element
•
Good Governance (auf beiden Seiten)
In der dritten Phase, der Phase der Verwirklichung, wurde dann letztendlich an den Utopien
weitergearbeitet und anhand einzelner Aspekte konkret erörtert, was realistisch umsetzbar ist und wie der
KKM oder KATE die Schulen in ihren Vorhaben unterstützen können.
Abends präsentierten in einem informellen Rahmen einige der Teilnehmenden ihre Schulpartnerschaften
und Beteiligungen an Bildungsprojekten von KATE und KKM. Auf der Grundlage konnten die
Teilnehmenden sich und die Projektideen kennenlernen, was den Raum dafür schuf im Anschluss über
die verschiedenen Projekte ins Gespräch zu kommen.
2
Der Sonntag (30.10.2011) begann mit der Präsentation der Ergebnisse der Kleingruppenarbeit über die
Verwirklichungsideen am Samstagnachmittag. Anschließend hielt Virginia Hetze ein Inputreferat zum
Thema Partnerschaft versus Patenschaft. Damit gab sie spannende Anregungen, die in der eigenen
Schulpartnerschaft präsentierten Bilder des/der Anderen zu überdenken und sich darüber klar zu werden,
ob die Partnerschaft nicht häufig eher eine Patenschaft ist. Dabei sprach sie auch darüber was diese
Patenschaften mit den Menschen in den Ländern des Südens anrichten können (Verlust des
Selbstwertgefühls, Schaffung von Abhängigkeit, etc.) und gab Anregungen, diese Schemata
aufzubrechen. Viele der teilnehmenden Lehrkräfte fühlten sich provoziert, nahmen diese Provokation
aber als Anregung, sich näher mit den innerhalb ihrer Bildungsarbeit präsentierten Bildern zu
beschäftigen. Denn häufig werden in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit Rassismen reproduziert,
statt sie aufzuheben. Demzufolge fand nach der Präsentation eine angeregte Diskussion unter den
Teilnehmenden statt, die in die Mittagspause hineingetragen wurde.
Nach dem Mittagsessen wurde die letzte Kleingruppenphase der Verwirklichung fortgesetzt und in einem
abschließenden Plenum wurde das Seminar bewertet und gemeinsam beendet.
Zufriedenheit
Das Feedback der Teilnehmenden zum Seminar war sehr positiv. In einer Abschlussrunde wurden die
TeilnehmerInnen um ihre Eindrücke und Meinung zum Seminar gebeten. Besonders gut gefiel den
Teilnehmenden die interkulturellen Begegnungen, das Thema Partnerschaft vs. Patenschaft sowie den
Austausch von Erfahrungen und Ideen. Des Weiteren wurden die Gesamtorganisation, die gute und
offene Atmosphäre und die kompetente Moderation als positiv bewertet.
Die bereichernde interkulturelle Zusammensetzung der Teilnehmenden barg aber zugleich auch einen
Kritikpunkt, denn aufgrund der Viersprachigkeit musste viel Zeit auf das Dolmetschen verwendet werden,
was manchmal dazu führte, dass teilweise nur wenig Raum für vertiefende Diskussionen blieb.
Methoden
Die Methode der Zukunfstwerkstatt wurde im Vorfeld bewusst gewählt, um in einer offenen Form nach
neuen Perspektiven zu suchen, um die manchmal eingefahrenen Spuren zu verlassen und kreativ nach
neuen Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Viele der Engagierten in Süd-Nord-Schulpartnerschaften sind
schon seit vielen Jahren aktiv beteiligt und müssen sich immer wieder auch mit den Schwierigkeiten und
Herausforedrungen auseinander setzen. Die Methode stellte sich dafür als gut geeignet dar. Ferner
wurde durch die zwischendurch eingesetzten Enegizer eine nette und vertraute Atmosphäre geschaffen.
Organisation
KATE e.V. organisierte das Seminar gemeinsam mit dem KoordinierungsKreis Mosambik (KKM) e.V.,
Der KKM ist eine NGO mit Sitz in Bielefeld, die ebenfalls seit vielen Jahren Süd-NordSchulpartnerschaften begleitet. Auf einer gemeinsam besuchten Veranstaltung zum Thema
Schulpartnerschaft entstand die Idee, das von KATE geplante Evaluierungsseminar gemeinsam inhaltlich
zu gestalten und durchzuführen.
Das Projekt "Awareness for Fairness" wird durch die Europäische Kommission im Rahmen
von EuropeAid, Programmlinie "Non-State Actors and Local Authorities in Development"
gefördert.
Für den Inhalt dieses Dokuments sind allein die Autoren verantwortlich, es gibt nicht den
Standpunkt der Europäischen Union wieder.
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