Dental Tribune International

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02.07.2009
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Dental Tribune International GmbH · Holbeintraße 29 · 04229 Leipzig
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DENTAL TRIBUNE
DENTAL TRIBUNE
German Edition · Nr. 4/2008 · 20. März 2008
The World’s Dental Newspaper · German Edition
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LEIPZIG, 10. JULI 2009
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Milchzahnendodontie
Praktische Qualitätssicherung
GEILENKIRCHEN – Der Therapiebedarf bei Milchzahnkaries
ist hoch. Verschiedene Therapieverfahren werden empfohlen.
Dr. Robert Teuuwen beschreibt
und analysiert die endodontische Milchzahntherapie in der
zahnärztlichen Allgemeinpraxis.
SCHWÄBISCH GMÜND – Ein
„einrichtungsinternes Qualitätsmanagement“ kann helfen, Praxisabläufe zu optimieren. Ulrike
Feuerle und Lothar Taubenheim
schildern Erfahrungen mit dem
Qualitätsmanagement, die in einer Praxis fünf Jahre lang gesammelt wurden.
Seite 9ff.
Seite 22f.
Herausforderung: Frühkindliche Karies
22. Internationaler IAPD-Kongress in München rückte Fokus auf Early Childhood Caries/
DGI will Facharzt für Kinderzahnheilkunde in Deutschland etablieren
von Jeannette Enders, DTI
MÜNCHEN/LEIPZIG – Mehr
als 1.200 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer aus 75 Ländern
reisten vom 17. bis 20. Juni 2009
nach München zu dem – erstmals in Deutschland durchgeführten – 22. Internationalen
Kongress der Kinder- und Jugendzahnheilkunde (IAPD).
Auf einer Pressekonferenz am
Rande der 16. Jahrestagung der
Deutschen Gesellschaft für
Kinderzahnheilkunde (DGK)
kündigte Tagungspräsident
Prof. Dr. Reinhard Hickel nicht
ohne Stolz mehr als 500 Referate und Postervorstellungen
zur weit umfassenden Thematik der Kinder- und Jugendzahnheilkunde an, welche aufgrund des enormen Umfangs
Der 22. Internationale Kongress der Kinder- und Jugendzahnheilkunde (IAPD)
fand vom 17. bis 20. Juni 2009 im Münchener Gasteig statt.
im Münchener Gasteig auf bis
zu fünf Parallelveranstaltungen präsentiert wurden. Prof.
Dr. Christian Hirsch, Präsident
der DGK, hob die Notwendigkeit einer stärkeren Fokussierung auf die Kinderzahnheilkunde in Deutschland hervor,
Von links nach rechts: Prof. Reinhard Hickel, Prof. Dr. Christian Hirsch,
Dr. Johanna Kant, Dr. Sabine Bertzbach.
um die Versorgung der jungen
Patienteninnen und Patienten
zu verbessern). Außerdem wiesen DGK und Bundesverband
der Kinderzahnärzte (BuKiZ)
erneut auf die derzeit inakzep DT Seite 3
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Mit dieser Ausgabe zum
Thema Endodontie verabschiede ich mich von Ihnen in
den Sommer und bedanke mich
für Ihre Lesertreue.
Anfang des Jahres haben wir
die Ergebnisse einer Leserumfrage veröffentlicht. Wir erhielten von Ihnen gute Noten. Ihre
inhaltlichen Wünsche thematisierten wir in den vergangenen
Ausgaben. Ein besonderer
Schwerpunkt ist die Kinderzahnheilkunde und ihre aktuellen Entwicklungen. Dieses
wichtige Thema ist auch in dieser Ausgabe – mit einer Nachlese zum IAPD-Kongress und
der Rubrik Paediatric Dentistry
– vertreten. Des Weiteren haben
wir verstärkt über internationale Forschungen und Kongresse berichtet. Auch in den
kommenden Ausgaben werden
wir Ihre Themenwünsche aufgreifen und uns zum Beispiel
dem Thema Zahnmedizin &
Psychologie widmen.
Im September können Sie
sich auf die nächste Ausgabe
freuen, in der Parodontologie
und Prävention thematisiert
wird. Wir werden die verschiedenen Aktionen, wie den Monat
der Mundgesundheit und den
Tag der Zahngesundheit, die
beide traditionell im September
stattfinden, mit unserer Berichterstattung begleiten.
Bis dahin wünsche ich Ihnen einen angenehmen Sommer!
Ihre Jeannette Enders
Chefredakteurin
BERLIN – 1859 gründete sich der
Centralverein Deutscher Zahnärzte, die heutige Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde (DGZMK). Anfang Juli beging der Verband mit
einem feierlichen Festakt in Berlin sein Jubiläum. Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor
des Deutschen Museums München, hielt eine Festrede zum
Thema: „Auf welche Menschheitsfragen von morgen wird die
Wissenschaft von heute eine Antwort geben müssen?“.
Der Dachorganisation gehören 33 Fachgesellschaften und
Arbeitskreise sowie über 18.000
Zahnärzte an. Die DGZMK erarbeitet Leitlinien für die zahnmedizinische Behandlung und koordiniert die Beantwortung wissenschaftlicher Fragen aus Politik und Gesellschaft.
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DENTAL TRIBUNE
International News
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German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Früherkennung
von häuslicher Gewalt thematisiert
fundbogen alle Auffälligkeiten
im Gesicht, am Kopf, am Hals
und auch in der Mundhöhle. Für
eine strafrechtliche Verfolgung
des Täters sei es wichtig, dass
körperliche Schäden genauestens dokumentiert werden.
ROSTOCK/ERFURT – Die Direktorin des Rechtsmedizinischen
Instituts der Universität Greifswald, Britta Bockholdt, erwartet
mehr Anfragen von Zahnärzten,
die Verdachtsfälle auf häusliche
Gewalt melden. Bockholdt erarbeitete gemeinsam mit der
Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern einen Befundbogen. Manche Spuren von
Gewalt ließen sich nur einige
Stunden oder Tage in der Mundhöhle nachweisen, andere wie
Zahnabbrüche und Kieferfrakturen blieben bestehen. Protokolliert werden sollen in dem Be-
Der Befundbogen dient als
bundesweites
Vorbild
in
Deutschland. Vier weitere Landeszahnärztekammern zeigten
Interesse an dieser Hilfestellung
für die niedergelassenen Zahnärzte, wie Dietmar Oesterreich,
Präsident der Landeszahnärztekammer Mecklenburg-Vorpom-
Zahnreinigende Kaugummis
aus Dorsch-Enzymen
REYKJAVIK – Die
isländische Firma Zymtech
entwickelt derzeit Zahnpflegeprodukte wie Kaugummis,
Mundspülungen und -wasser
aus Dorsch-Enzymen. Die Produkte sind auf die Bedürfnisse
der Soldaten abgestimmt. „In ihren Einsätzen ist es für sie nicht
immer möglich, sauberes Wasser zur Zahnpflege aufzutreiben“, so Prof. Dr. Jón Bragi Bjarnason, Präsident von Zymtech,
gegenüber der Zeitung „Morgunbladid“. Der Biochemiker
sagte zudem, dass die
Idee von internationalen Handelspartnern Zymtechs stamme,
die mit dem US-amerikanischen
und australischen Verteidigungsministerium zusammenarbeiten. Diese suchten nach Enzymen, die den Mundraum am
besten von Bakterien befreien.
„Das Experiment war erfolgreich. Der Kaugummi ist gut zu
Kauen und er reinigt den Mund
von Bakterien und Schwellungen“, sagte Bjarnason, der zu-
gleich an der University of Iceland Professor für Biochemie ist.
Der Kaugummi wird auf herkömmliche Weise produziert,
mit Dorsch-Enzymen überzogen
und glasiert. Er enthält zuckerfreie Süßstoffe. Bjarnason erwartet, dass das US-amerikanische
und australische Verteidigungsministerium noch in diesem Jahr
die Kaugummis nutzen und dieser auch auf dem freien Markt erhältlich sein wird. Die weiteren
Zahnpflegeprodukte wie Mundspülung und -wasser befinden
sich im Entwicklungsstadium.
Zymtech stellt seit Jahren Hautpflegeprodukte aus Dorsch-Enzymen her. DT
Quelle: www.icelandreview.com
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Biß zur Perfektion
mern, verlautbarte. Nicht selten
sei es gerade der Zahnarzt, der
als erster oder einziger Mediziner aufgesucht werde, weil Schäden im Kiefer- und Zahnbereich
nicht unbehandelt ausheilten,
sagte Oesterreich.
Auch die Landeszahnärztekammer Thüringen (LZKTh) erkannte häusliche Gewalt als
Problem an, mit dem sich Zahnärzte auseinandersetzen müssen. Die LZKTh bot Anfang Juni
eine Weiterbildungsveranstaltung an, auf der typische Misshandlungsbefunde im Mundund Gesichtsbereich vorgestellt
wurden. Vertreter der Erfurter
Staatsanwaltschaft und des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Jena etwa referierten zum Thema. DT
Quelle:
ddp/www.zahn-online.de
Spieletechnologie
für Universitätsseminare einsetzbar
GLASGOW – Drei Zahnmedizinstudenten der University of Glasgow Dental School haben ein
Konzept entwickelt, um mit der
Wii Technologie den Studenten
bei ihren operativen Fertigkeiten
zu helfen. Die Gewinner des Dental Innovation Technology Ideas
Award verwendeten die Nintendo Wii Konsole mit einem spe-
ziellen Programm, um Operationstechnologien zu simulieren.
Mit den kabellosen Kontrollern
steuerten die Zahnmedizinstudenten bei einem virtuellen
Patienten die Handhabung der
Instrumente auf dem Bildschirm.
Der Kontroller kann die Studenten auch mit sensorischen Rückmeldungen versorgen. DT
Grüner Tee
entzündungshemmend
FUKOKA/THERESIENFELD –
Wer regelmäßig grünen Tee
trinkt, stärkt sein Zahnfleisch.
Das bestätigen japanische Forscher der Universität Kyushu im
Journal of Periodontology. Sie
beobachteten bei 940 Männern
im Alter zwischen 49 und 59 Jahren, wie sich Teekonsum auf das
Zahnfleisch auswirkt. Als Kriterien wurden Vertiefungen der
Zahnfleischtasche, Zahnfleischverlust und Blutungshäufigkeit
herangezogen, deren Werte sich
mit „jeder Tasse grünem Tee“
laut dem Studienleiter Yoshihiro
Shimazaki
verbesserten.
Diese Fähigkeit führen die
Forscher auf das Antioxidationsmittel Cate-
chin zurück, das
Entzündungsreaktionen der Zahnfleischbakterien entgegenwirkt. „Die
positive Wirkung von Antioxidantien und Vitaminen allgemein auf das Zahnfleisch ist hinreichend bekannt“, so Dr. Klaus
Charvat von der österreichischen Gesellschaft für Parodontologie (ÖGP) in einem Gespräch
mit der Nachrichtenagentur
pressetext.austria. DT
Quelle: www.pressetext.at
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German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
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Die scheidende IAPD-Präsidentin
Prof. em. Dr. Anna Fuks.
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tablen Rahmenbedingungen
für die ambulante zahnärztliche
Versorgung von Kleinkindern
mit schweren Gebisszerstörungen sowie von Patienten mit Behinderungen in Narkose hin
und appellierten an Politiker,
Krankenkassen und alle beteiligten Verbände, das Recht auf
zahnärztliche Versorgung von
Kinderpatienten und Patienten
mit Behinderungen dauerhaft
zu gewähren und zu sichern.
„Es ist uns ein Herzensanliegen, die Kinder- und Jugendzahnmedizin in Deutschland in einem
internationalen Rahmen würdig
zu repräsentieren.“ Mit diesen
Worten kündigten die Gastgeber,
Tagungspräsident Prof. Reinhard Hickel, Prof. Christian
Hirsch, Präsident der DGK, sowie
Prof. Anna Fuks, Präsidentin der
IAPD, den 22. Kongress, welcher
im Zweijahresrhythmus weltweit
an unterschiedlichen Orten ausgerichtet wird, bereits im Vorfeld
an. Die zahlreich angereisten
Gäste aus dem In- und Ausland
konnten sich von einem herausragenden wissenschaftlichen
Kongress in München überzeugen und sind ein deutliches Signal
für das große fachliche Interesse
an der Kinderzahnheilkunde und
angrenzender Fachgebiete. Hickel sprach von der bisher größten Veranstaltung, die sich deutlich in der Internationalität und
im Umfang von den bisher stattgefundenen Kongressen abhebt.
Gäste aus 75 Ländern reisten vorrangig aus England, der Türkei,
Schweiz, Österreich, der Niederlande, den USA und Deutschland
an, aber auch Referenten aus Israel, Griechenland, Saudi-Arabien oder den Philippinen waren
zahlreich vertreten. Die mehr als
550 Referenten, darunter allein
50 namhafte Keynote Speaker,
konnten wahrhaft die „Pinnacles
in Paediatric Dentistry“ – die
„Gipfel der Kinderzahnheilkunde“ erklimmen.
DGK verleiht
Praktikerpreis an
Dr. Katharina Bücher
MÜNCHEN – Die Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde hat anlässlich ihrer Jahrestagung in München den
DGK-Praktikerpreis an Dr. Katharina Bücher aus München
verliehen. Frau Dr. Bücher erhielt die Auszeichnung für ihre
Fallpräsentation „Erhalt stark
kompromittierter Traumazähne – Chancen und Limitationen“. Der Preis wird jährlich mit Unterstützung der
GABA GmbH, Spezialist für
orale Prävention, vergeben.
Prof. Wim van Palenstein Heldermann, Niederlande: „Oral health problems in
children – a global analysis“.
Kumquats: pädagogische Handpuppen auf der Dentalausstellung.
Die Vorträge des wissenschaftlichen Programms beleuchteten umfassend den aktuellen Stand und die Facetten
der Kinderzahnheilkunde. Das
Spektrum der Referate war weit
gespannt.
nächtliche Gabe der Flasche ist.
Prof. Svante Twetman, Universität Kopenhagen, widmete sich
in seinem Vortrag den mikrobiologischen Aspekten sowie der
vertikalen Übertragung von ECC.
Die frühe Besiedlung der Mundhöhle durch Streptococcus mutans, welche hauptsächlich durch
die Mutter auf das Kind übertragen werden, gilt als entscheidender Faktor bei der Entstehung von
ECC. Prof. Dominique Declerck
von der Katholischen Universität
Leuven beschäftigte sich mit der
Frage, warum präventive Konzepte bei Kindern oft nicht den gewünschten Erfolg erzielen. Laut
Declerck besteht ein verstärkter
Bedarf an qualitativ hochwertigen Interventionsstudien.
Im Zentrum der Diskussion
standen aktuelle Fragestellungen wie „Frühkindliche Karies“,
„Polarisation des Kariesbefalles“, „Molar Incisor Hypomineralisation (MIH)“ oder „Kariesdiagnostik“, Themen, die nicht nur
in Deutschland, sondern derzeit
weltweit diskutiert werden.
Während einerseits die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen in den westlichen Industrieländern im Allgemeinen besser wird, kristallisiert sich im
Sinne einer Polarisation immer
stärker eine Gruppe von Kindern
und Jugendlichen mit hoher Karieserfahrung heraus, die einer
besonderen zahnärztlichen Betreuung bedarf. Während sich
die positive Entwicklung vornehmlich auf das bleibende Gebiss bezieht, bestehen große
Herausforderungen im Zusammenhang mit der Problematik der frühkindlichen Karies.
Alarmierend: Steigende
Rate frühkindlicher Karies
Während der Kariesbefall in
der bleibenden Dentition in
Deutschland und international
seit Jahren rückläufig ist, nehmen kariöse Defekte im Milchzahngebiss gefährlich zu. „Speziell die Saugerflaschenkaries als
spezifisches Krankheitsbild ist
verstärkt zu beobachten“, betont
Prof. Dr. Christan Hirsch. Der
Präsident der DGK sieht den
Grund in Ernährungsmängeln,
wie beispielsweise dem unsachgemäßen Gebrauch der Flasche
und vernachlässigter Hygiene,
die zu massiven Zahnschäden
führen. Oft sind es dann auch
jene vernachlässigten Kinder, die
spät oder gar nicht dem Zahnarzt
vorgestellt werden. Abhilfe kann
nur geschaffen werden, wenn die
Kinder beizeiten einer Betreuung durch hierzu befähigte Kolleginnen und Kollegen zugeführt
werden, um individuell abgestimmte Präventions- oder Therapiemaßnahmen einleiten zu
können. „Spätestens hier zeigt
sich die Notwendigkeit, Kapazitäten für eine kinderzahnheilkundliche Ausbildung an allen
Universitäten in Deutschland
zu schaffen“, betonte Hirsch.
„Langfristiges Ziel der DGK ist
es, einen anerkannten Fachzahnarzt für Kinderzahnheilkunde in Deutschland zu etablieren“, so Hirsch.
Early Childhood Caries (ECC):
zentrales Thema
wissenschaftlicher Vorträge
Ein umfangreicher Teil der
Vorträge waren dem aktuellen
Thema der frühkindlichen Karies
(engl. ECC: Early Childhood Caries) gewidmet. Zu dem zentralen
Thema der Early Childhood Caries wurde eine von GABA unterstützte Vortragsreihe angeboten.
Hier stellte Prof. Dr. Klaus Pieper von der Philipps-Universität
Marburg eine in Deutschland
durchgeführte Studie zum Auftreten von Karies bei Kindern im
Alter von 3 bis 4 Jahren vor. Ergebnisse dieser Studie schlussfolgern, dass die Hauptursache für
die Entstehung von ECC die
Veranstaltungsvorschau
• 7. November 2009
Symposium „Frühkindliche
Karies – Standortbestimmung
und Präventionsstrategien“,
Weimar
www.conventus.de/ecc/
• 21. Januar 2010
Jahrestagung der
Schweizerischen Vereinigung
für Kinderzahnmedizin 2010,
Bern
www.kinderzahn.ch
• 23.–24. April 2010
3. Frühjahrssymposium der
Österreichischen Gesell-
schaft für Kinderzahnheilkunde, Salzburg
www.kinderzahnmedizin.at
• 4.–6. Juni 2010
10. Congress of the European
Academy of Paediatric Dentistry, Harroate/England
www.EAPD-2010.org.uk
www.eapd.gr
• 15.–18. Juni 2011
23. Congress of the International Association of Paediatric Dentistry, Athen/Griechenland
www.iapd2011.org
Informative und praxisbezogene Vorträge aus den Fachgebieten der Endodontie oder Kieferorthodontie in der Kinderzahnheilkunde sowie eine umfangreiche und gut besuchte
Industrieausstellung rundeten
den 22. IAPD-Kongress in München ab. Der 23. IAPD- Kongress
wird vom 15. bis 18. Juni 2011 in
Athen veranstaltet.
Forderung nach einheitlicher Narkose-Honorierung
– Sparkurs bei ambulanten
Eingriffen trifft Kinder
und behinderte Patienten
Erneut hatten DGK und BuKiZ
am Rande der 16. Jahrestagung
der DGK, welche zusammen mit
dem 22. IAPD Kongress in München stattfand, die bundesweit
einheitliche Honorierung von
Narkosen für sämtliche ambulanten Eingriffe gefordert. Narkosen
für zahnärztliche Behandlungen
werden vom Bundesministerium
für Gesundheit nicht als besonders förderungswürdig eingestuft und deshalb mit einem geringeren Punktwert vergütet als
Narkosen für andere ambulante
Eingriffe, erklärte die Vizepräsidentin der DGK, Dr. Sabine
Bertzbach. Die aktuellen Honorarreformen im ärztlichen Bereich haben direkte negative Auswirkungen auf die zahnärztliche
Versorgung von Kindern und
Menschen mit Behinderungen.
„Für zahnärztlich indizierte Narkosen erhalten Anästhesisten seit
dem 1. Januar 2009 lediglich eine
Pauschale pro Fall pro Quartal, die
sich zwischen 29 und 49 Euro bewegt. Damit können unmöglich
sowohl Praxis-, Material- und Personalkosten als auch das Honorar
des Anästhesisten abgedeckt wer-
Kurzporträts:
BuKiZ und DGK
Der Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ) setzt
sich u. a. für bessere Rahmenbedingungen zahnmedizinischer Behandlungen von Kindern ein, insbesondere von
schwer behandelbaren und
behinderten Patienten. Er
unterstützt Fortbildungen zur
Qualitätssicherung in der Kinderzahnheilkunde.
Die 1994 gegründete Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGK) ist
eine Fachgesellschaft mit
mehr als 1.500 Mitgliedern
innerhalb der DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn-,
Mund- und Kieferheilkunde).
Ziel der DGK ist die Vermittlung von Fachwissen zur qualitativ hochwertigen zahnärztlichen Betreeung von Kindern
und Jugendlichen.
Informationen unter:
www.kinderzahnheilkundeonline.de
den für eine Leistung, die bis zu
zwei Stunden umfasst“, so Bertzbach. Mit dieser unzureichenden
Kostenerstattung durch die Krankenkassen würden die kleinsten
Patienten zu Opfern des Sparkurses in der Gesundheitspolitik.
Bundesweit leiden bis zu 15 Prozent der Kleinkinder an schweren
Zahnproblemen, die oft ohne ambulante Narkosen nicht behoben
werden können, so die Präsidentin Johanna Maria Kant vom
Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ). Betroffen seien
rund 70.000 Kinder pro Geburtsjahrgang. Die Narkosen für zahnärztliche Behandlungen müssten
deshalb künftig genauso vergütet
werden wie Narkosen für andere
ambulante Eingriffe. DT
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DENTAL TRIBUNE
International Business
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Erste IDEM India öffnet im Herbst
Koelnmesse bietet internationalen und nationalen Herstellern Kundenplattform im Bombay Exhibition Centre/
Rund 5.000 Fachbesucher aus der Dentalbranche des Indischen Subkontinents werden auf der Premierenveranstaltung erwartet
LEIPZIG/MUMBAI – Die Vorbereitungen auf die Premiere
der IDEM India laufen auf
Hochtouren. Wenn vom 23.–25.
Oktober 2009 im Bombay Exhibition Center (BEC) die Inter-
national Dental Exhibition and
Meeting India beginnt, öffnet
die Koelnmesse den nationalen wie internationalen Dentalunternehmen das Tor zu einem dynamischen, Erfolg ver-
sprechenden Dentalmarkt dieser Welt.
Indien bleibt einer der am
stärksten wachsenden Märkte
unter den Schwellenländern
Asiens. Das Land zählt mindestens 40.000 praktizierende Zahnärzte und verzeichnet derzeit ein
Marktvolumen von rund 440
Millionen US Dollar. Das Tempo
hat sich jedoch auch in Indien
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So klingt wahre Stille!
aufgrund der aktuellen Situation
auf den weltweiten Finanzmärkten verringert. Für das laufende
Finanzjahr 2008/09 korrigierten
die Analysten des „Centre for Monitoring Indian Economics“ die
Erwartungen von real 8,2 % auf
7,4 % nach 9,0 % im Vorjahr. Das
Statistische Amt CSO in Indien
rechne nur mit 7,1 %. So lautete
der letzte Bericht der Gesellschaft GTAI Germany Trade and
Invest vom 13. März 2009. Verglichen mit den Wachstumsprognosen für die Wirtschaftsnationen in der EU, deren Wachstum auf lediglich 2,0 % (Quelle:
www.ec.europa.eu/news/
economy/080221_1_de.htm) geschätzt wird, sind dies vielversprechende Indikatoren für einen erfolgreichen Markteintritt.
Die IDEM India bietet einen
der wohl effektivsten und auch
effizientesten Wege für diesen
Schritt. Die IDEM India basiert
auf einem bewährten Konzept –
die Kombination von Ausstellung und Konferenz. Denn nur
durch diese beiden Bestandteile
erreichen die Aussteller alle für
sie relevanten direkten und indirekten Zielgruppen. Den Erfolg
dieses Konzeptes beweist die
Schwesterveranstaltung. Die
IDEM Singapore, die seit dem
Jahre 2000 besteht, hat sich für
den asiatisch-pazifischen Raum
zu einem MUSS-Event etabliert.
Dort, auf der IDEM Singapore, entstand auch der Wunsch
der Industrie nach einer ähnlichen Plattform mit indischer
Prägung. Immer mehr Kunden
der internationalen Dentalbranche wollen den indischen Handel
und insbesondere Indiens berufliche Anwender und Abnehmer
ansprechen.
Dafür ist Mumbai der richtige
Ort. Mumbai ist Wirtschafts-, Finanz- und Handelszentrum Indiens, Heimat für 13 bis 20 Millionen Einwohner. In Mumbai
werden ca. 40 % des gesamten
indischen Außenhandels abge-
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Zu den zahlreichen Innovationen zur Verminderung des Geräuschlevels von
Lisa Sterilisatoren zählt das patentierte Wassertrennsystem, welches ein Eindringen
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Ein Detail, das unüberhörbar von sich reden machen wird!
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16:15 Uhr
DENTAL TRIBUNE
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German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
International Business
asiens ab. Es werden rund 5.000
Fachbesucher aus der Dentalbranche des Indischen Subkontinents auf der Premierenveranstaltung erwartet.
wickelt. Auf einer Fläche von
rund 4,000 m2 im zentral gelegenen Bombay Exhibition Centre
bietet die Koelnmesse internationalen und nationalen Herstellern und Dienstleistern der Dentalbranche eine Plattform, mit
ihren bestehenden und zukünftigen Kunden in Kontakt zu treten.
Die Fachbesucherwerbung,
die zur IDS in Köln startete und in
den nächsten Wochen und Monaten intensiviert wird, zielt auf
Händler und berufliche Anwender aus Indien und den umliegenden Nachbarländern Süd-
IDEM India 2009
International Dental
Exhibition and Meeting
Mumbai
Bombay Exhibition Centre
23.—25. Oktober 2009
Tel.: 02 21/8 21-23 14
Fax: 02 21/8 21-39 49
[email protected]
www. idem-india.com
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Auf der IDS Köln 2009 fiel
zudem der Startschuss für die
Vermarktung des Konferenz- und
Seminarprogramms der IDEM
India. Dieses zweite wesentliche
Element der IDEM India wird aus
einem wissenschaftlichen Konferenzprogramm bestehen, in
dem Experten über die in Indien
derzeit gefragtesten Themen referieren werden. Best Practice
Seminare und Workshops bieten
dem IDEM-Besucher die Gelegenheit, sich gezielt weiterzubilden. Mit Produktpräsentationen
auf der Speaker’s Corner bietet
der Veranstalter den Ausstellern
zudem eine Bühne, um über ihre
Produkte und Dienstleistungen
vor einem großen Fachpublikum
zu informieren.
So stehen die Chancen für einen Eintritt in den indischen
Markt sehr gut. Auch wenn das
globale wirtschaftliche Klima
durchaus eine Herausforderung
für jeden derzeit darstellt, Indien
bietet mit seinen überdurchschnittlichen Wachstumsraten
einen vielversprechenden Absatzmarkt. DT
di
Dank der langjährigen Kompetenz mit Dentalmessen kommuniziert das weltweite Vertriebsnetz der Koelnmesse mit
einem Kundenstamm, der den
ganzen Globus umfasst. Fünf
Monate vor Veranstaltungsbeginn liegen bereits Buchungen
für mehr als 60 % der Hallenfläche vor. Zur ersten IDEM India
erwarten die Veranstalter außerdem Gruppenstände aus der
Schweiz,
Italien,
Korea,
Deutschland und den USA.
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02.07.2009
16:14 Uhr
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DENTAL TRIBUNE
DZOI exclusive
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German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
19. DZOI-Jahrestagung in München
mit lebendigem fachlichen Austausch
Hochkarätige Referenten auf dem Podium
MÜNCHEN – Rund 250 Teilnehmer informierten sich auf
der 19. Jahrestagung des DZOI
am 1. und 2. Mai 2009 in München über das Thema „Restaurative Konzepte in der Implantologie“. Dass die Podien nicht
parallel, sondern nacheinander stattfanden und somit jeder
Tagungsbesucher an allen Vorträgen teilnehmen konnte,
kam besonders gut an. „Es ist
uns wieder gelungen, einen
lebendigen fachlichen Austausch anzuregen“, fasst der
Präsident des Deutschen Zentrums für orale Implantologie
e.V. Dr. Heiner Jacoby zusammen.
„Restaurative Konzepte in
der Implantologie“ lautete der
Themenschwerpunkt der 19.
DZOI-Jahrestagung. Bereits vor
„Wir haben in bewährter
Weise mit handverlesenen Referenten und einem Themenspektrum überzeugt, das zwei
wichtige Arbeitsfelder, nämlich
Implantologie und Laser, kombiniert“, schildert Dr. Thomas
Freiherr von Landenberg, Vorstandsmitglied des DZOI, seine
Eindrücke von der 19. Jahrestagung. „Die Kollegen wissen
außerdem, dass unsere Veranstaltungen einen hohen praktischen Nutzen für den Berufsalltag bringen. Wissenschaft und
praxisorientiertes Wissen müssen Hand in Hand gehen“, so von
Landenberg abschließend.
dem eigentlichen Tagungsprogramm hatten die Teilnehmer
die Möglichkeit, zwei Live-OP’s
zum Thema Laser und zur Implantologie mitzuerleben. Auch
zwei Pre-Congress Workshops
standen zur Auswahl. Nach der
offiziellen Eröffnung am Freitag,
den 1. Mai 2009, ging es in mehreren Vorträgen hochkarätiger
Referenten zuerst um den Themenkomplex Knochenaufbau.
Der nächste Themenkomplex
war dem Laser gewidmet.
Am zweiten Kongresstag, am
Samstag, stand das Thema „Minimalinvasive Zahnentfernung bei
Sofortimplantation“ und „Flap or
Flapless Implant Surgery?“ sowie
„Behandlung dreidimensionaler
Knochendefekte mit simultaner
Weichgewebsrekonstruktion“
auf dem Programm.
DZOI-Präsident Dr. Heiner Jacoby im Interview auf der 19. DZOI-JahresFoto: ZWP-online
tagung.
Biologische Konzepte in der Implantologie
PRGF Wachstumsfaktoren
PRGF: Plasma Rich
in Growth Factors
Die Zahnmedizin hat in den
letzten Jahren enorme Fortschritte verzeichnen können.
Der Wunsch nach verbesserten
Behandlungsmethoden
und
mehr Komfort für den Patienten
steht immer mehr im Vordergrund.
Die Implantologie und Möglichkeiten der regenerativen oralen Chirurgie spielen dabei eine
große Rolle. Der Wunsch eines jeden Chirurgen ist es, mithilfe von
köpereigenen Ressourcen die
Regenerationsfähigkeit im Knochen und Gewebe zu verbessern
und zu beschleunigen.
Autologes und heterologes
Fibrin war bereits seit über 30
Jahren in verschiedenen Bereichen der Medizin mit mehr oder
weniger Erfolg eingesetzt worden. Es ist noch nicht so lange
her, dass man Kenntnisse über
Plasmaproteine gewonnen hat
und dass es sich dabei um Wachstumsfaktoren handelt.
Mit dem PRGF-Verfahren
werden körpereigene Wachstumsfaktoren eingesetzt, um
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2-fach aktiv – doppelt wirksam
alkoholfrei
• mit Chlorhexidindigluconat (0,2%) – antibakteriell
• und Natriumfluorid (900 ppm)
– remineralisierend
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bessere Behandlungsergebnisse
in der Implantologie und Oralchirurgie zu erzielen.
Was sind Wachstumsfaktoren
und was bewirken sie?
Bei den Wachstumsfaktoren
handelt es sich um Proteine, die
eine wichtige Rolle bei den komplexen Vorgängen der Reparation
und Regeneration von Geweben
spielen. Sie bewirken eine beschleunigte Regeneration beschädigter Gewebe im Rahmen
von chirurgischen Eingriffen.
Diese Proteine beeinflussen die
interzelluläre Kommunikation
und übermitteln Informationen
zur Interaktion mit den Zellmembranrezeptoren. Sie beschleunigen biologische Effekte wie die
gesteuerte Zellmigration (Chemotaxis), die Angiogenese, die
Zelldifferentiation und -proliferation sowie alle weiteren essentiellen Prozesse der Reparation
und Regeneration.
Die Thrombozyten beinhalten eine beachtliche Menge an
Wachstumsfaktoren. Mithilfe
des PRGF-Verfahrens kann aus
Plasma einer kleinen Blutmenge
zahlreich Thrombozyten gewonnen und aktiviert werden.
Die Abkürzungen stehen für:
• PDGF: Platelet Derived
Growth Factor
• TGF-␤:
Transforming-␤ Growth Factor
• EGF:
Epidermal Growth Factor
• FGF: Fibroblast Growth Factor
• VEGF: Vascular Endothelial
Growth Factor Type I
Was zeichnet
das PRGF-Verfahren aus?
Das PRGF-Verfahren nach Dr.
Anitua ist das erste System, das
speziell für die Gewinnung von
PRGF (Plasma Rich in Growth Factors) und autologem Fibrin entwickelt wurde. Wir erreichen damit
eine maximale Ausschöpfung.
Bei den Thrombozyten oder
Blutplättchen handelt es sich um
die kleinsten Zellen des Blutes.
Sie besitzen keinen Zellkern und
spielen bei der Blutgerinnung
eine wichtige Rolle. Die größte
Menge an Wachstumsfaktoren
findet man in den ␣-Granula der
Blutplättchen.
Man erhält zwei Produkte
mit hervorragender Bioaktivität:
PRGF und autologes Fibrin. Das
Verfahren ermöglicht die Gewinnung körpereigener Wachstumsfaktoren bereits mit einer geringen Blutmenge (Mindestmenge:
10 ml). Die Gewinnung erfolgt
ambulant in einfacher und reproduzierbarer Form und die Aufbereitung kann vom geschulten Praxispersonal durchgeführt werden
bei einer Aufbereitungsdauer von
ca. 20 Minuten.
Besonders die Proteine
PDGF, VEGF, TGF-␤, EGF, IGF-I
spielen bei der Gewebsregeneration eine wichtige Funktion.
Bei der PRGF-Technik handelt es sich um eine patentierte
Technik, die auf den Gebrauch
von bovinem Thrombin oder an-
Den Vortrag, den Dr. Neda
Khaghani im Rahmen der Jahrestagung hielt, wurde hier für
die DT-Leser noch einmal zusammengefasst. DT
deren Hämoderivaten verzichtet. Somit können antigene Effekte ausgeschlossen werden, da
es sich um ein rein autologes Präparat handelt.
Weiteres Merkmal der PRGFTechnik liegt darin, dass die
Thrombozytengewinnung ohne
Leukozyten erfolgt und somit der
negative Effekt der entzündungsfördernden Interleukine aus den
Leukozyten ausgeschlossen wird.
Weiteres Zubehör: Wärmeofen
mit 37 °C zur Beschleunigung
der Koagelbildung.
Herstellung von PRGF
Für die Herstellung von PRGF
ist folgendes Zubehör notwendig:
– Butterfly-Kanüle mit dem Blutentnahme-Set
– Die Zentrifuge von der Firma
BTI
– Venojet Blutentnahmeröhrchen mit Ständer
– Pipettenset mit 0,5 ml und
0,1 ml Aufsätzen
– Sterilisierbare Glasschälchen
– 10%ige Kalziumchlorid-Lösung zur Aktivierung der Plättchenkoagulation und Fibrinbildung
Zunächst erfolgt die Entnahme von venösem Blut (10–
40 ml) je nach Defektgröße und
benötigter Plasmamenge unmittelbar vor dem chirurgischen
Eingriff.
DTG0809_06-07_DZOI
02.07.2009
16:14 Uhr
DENTAL TRIBUNE
Die Blutröhrchen werden direkt nach der Blutentnahme für
8 min bei 460 G zentrifugiert.
Seite 7
DZOI exclusive
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Stabilisierung des Augmentats
5 Anitua E, Sanchez M, Nurden A,
Zalduendo M, De la Fuente M,
Azofra J, Andia I. Die wechselseitige Aktion von Thrombozyten-sekretierten TGF-ß1 auf die Produktion von VEGF und HGF von
menschlichen Zellen. Plastische
und Rekonstruktive Chirurgie
2007;119: 950–959
– Ausgangssituation: 11 und 21
nach endodontischer Vorbehandlung nicht mehr erhaltungswürdig
– Augmentation mit autologen
Knochenblöcken und Knochenersatzmaterial angereichert mit PRGF und Versorgung
mit autologer Fibrinmembran.
Weitere Einsatzgebiete
des PRGF-Systems außerhalb der Oralchirurgie
Nach Separation der Plasmafraktionen erfolgt die schichtweise Abpipettierung. Die einzelnen Plasmafraktionen mit den
unterschiedlichen Thrombozytenkonzentrationen werden in die
entsprechend markierten Röhrchen hineingegeben und anschließend mit 10%igen Kalziumchlorid versetzt und aktiviert.
Die Plasmafraktionen werden
von oben nach unten vorsichtig abpipettiert. Die 1. und 2. Fraktion mit
der 0,5-ml-Pipette, die dritte Fraktion wird mit der feineren
0,1-ml-Pipette abpipettiert, um Vermischungen mit der dünnen Leukozytenschicht bzw. mit den Erythrozyten zu vermeiden. Die Aufteilung der einzelnen Fraktionen mit
den unterschiedlichen Thrombozytenkonzentrationen und deren
Einsatzgebiet kann dem folgenden
Bild entnommen werden.
Zusammenfassung
– Fundiertes und durch diverse
wissenschaftliche
Studien
untersuchtes Verfahren.
– Verbesserte und beschleunigte
Regeneration von Hart- und
Weichgewebe durch die Anwendung der PRGF-Technologie.
– Gewinnung von Wachstumsfaktoren und autologer Fibrinmembran.
– Vereinfachtes Handling des
Augmentats mithilfe des PRGFKoagels.
– Ein praxisnahes Verfahren mit
überschaubarem Zeit- und
Kostenaufwand mit vorhersagbaren Ergebnissen.
– Rein autologes Biomaterial
ohne jeglichen antigenen Effekt bei einer enormen therapeutischen Wirkung. DT
Gewinnung
von autologem Fibrin
Die plättchenarmen Fraktionen Nummer 1 und 2 werden
für die Herstellung und Anfertigung der autologen Fibrinmembran verwendet. Ca. 15–20
Minuten nach Aktivierung dieser Fraktion bildet sich ein stabiler Fibrinpfropf. Diese Fibrinmembran kann zur Stabilisierung des Augmentats oder zum
Wundverschluss
eingesetzt
werden.
Fraktion 1
Plasma Poor in Growth Factors (PPGF)
Plättchenkonzentration = physiologisch
(150.000–450.000 µl Blut)
Einsatz: Fibrinmembran
Fraktion 2
Plasma with Growth Factors (PGF)
Plättchenkonzentration = physiologisch x 2
Einsatz: Fibrinmembran
Fraktion 3
Plasma Rich in Growth Factors (PRGF)
Plättchenkonzentration = physiologisch x 4
Einsatz: Benetzung der Implantatoberfläche und
der Alveole bzw. Implantatlagers, Koagel und
Transplantatbildung
Plättchenaktivierung
und -aggregation
Einsatzgebiete der PRGFTechnik in der Oralchirurgie
Durch Zugabe von 10 % Kalziumchlorid werden die Aktivierung der Plasmafraktionen und
die Fibrinbildung initiiert. Hierfür
wird jeweils 1 ml Plasmafraktion
mit je 0,05 ml CaCl2 angereichert.
– Bioaktivierung der Implantatoberfläche vor der Insertion
– Defektbehandlung nach 8er
Osteotomien
– Wurzelspitzenresektionen
– Regeneration von Extraktionsalveolen (Kieferkammprophylaxe)
– Regeneration um Implantate
– Regeneration bei Sinus-Augmentationen, Kieferkammaufbauten und Parodontaldefekten
– Zum vereinfachten Handling
von Augmentaten und alle Indikationen, bei denen autologes
Fibrin benötigt wird.
+
– Orthopädische Chirurgie/Arthroskopische Chirurgie (z. B.
in der Gelenkchirurgie oder
Sehnenplastik)
– Traumatologie
– Sportmedizin (Sehnen-, Knorpel- und Muskelverletzungen)
– Behandlung von Ulcera.
Die 3. Fraktion kann ebenfalls
zur Stabilisierung eines Augmentats (Eigenknochen/Knochenersatzmaterial) eingesetzt werden.
Hierfür sollte zunächst die PRGFFraktion mit CaCl2 versetzt und
anschließend mit dem Augmentat
vermengt werden. Auf diese
Weise kann ein gut formbares und
einfach handelbares AugmentatPRGF-Gerinnsel gewonnen werden.
– Reentry nach 6 Monaten: Implantation nach Bioaktivierung
der Implantatoberfläche mit
PRGF-Flüssigkeit und Wundverschluss mit Fibrinmembran.
Literatur
1 Anitua E. The use of plasma rich in
growth factors (PRGF) in oral surgery. Prac Proced Aesthet Dent
2001; 13: 487–493
3 Anitua E; Andia I; Ardanza B; Nurden P; Nurden A. Autologous platelets as a source of proteins for
healing and tissue regeneration.
Thrombosis and heamostasis
2004; 1–12
4 Anitua E, Sanchez M, Orive G, Andia I. The potential impact of the
preparation rich in growth factors
(PRGF) in different medical fields.
Biomaterials 2007; 28: 4551–60
Buchempfehlung
zum Thema
7 Weibrich et al. Effect of platelet
concentration in platelet rich
plasma on peri-implant bone regeneration. Bone 2004; 665–671
8 Anitua E et al. New insights into an
novel applications for plateletrich fibrin therapies, Trends in
Biotechnology 2005; 24: 195–244
9 Anitua E, Sanchez M, Orive G. Andia I. The potential impact for the
preparation rich in growth factors
(PRGF) in different medical fields.
Biomaterials 2007; 28:4551–4560
10 Rathmer/Limburg R. Wachstumshormone und autologe Fibrinmembranen in der oralen Chirurgie. Übersichtsartikel P.R.G.F.
(Plasma Rich in Growth factors
Technik) nach Dr. E. Anitua. Oralchirurgie Journal 2001; 3:16–20
Dr. Neda Khaghani
ist in der Praxis
von DZOI-Beratungsarzt Dr. Dr.
Jürgen Sprang in
Hamburg tätig.
Praxis Dr. Dr. Jürgen Sprang
Dr. Neda Khaghani
Zahnärztin und Oralchirurgin
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IMPRESSUM
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• Augmentation
und Implantatversorgung
Die Koagulation setzt bei 37 °C
nach ca. 3–5 Minuten nach Zugabe
von CaCl2 in die 3. Fraktion ein.
6 Anitua E. Plasmatische Wachstumsfaktoren – eine therapeutische Revolution. BDIZ Konkret
2002; 2:46–48
2 Jepsen S, Terheyden H. Perspektiven für die Gewebsregeneration
durch biologisch aktive Faktoren.
ZM 2001;10:1146–1154
Fallbeispiel
=
7
• A New Approach to Bone
Regeneration.
Plasma Rich in Growth
Factors (PRGF.)
• Author: Dr. Eduardo Anitua
Aldecoa - Dra. Isabel Andía
• Published by: Puesta al Día
Publicaciones, S.L.
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DTG0809_08_StudyClub
8
02.07.2009
16:18 Uhr
Seite 8
DENTAL TRIBUNE
Pro domo
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Die Alternative zum Tagungsmarathon –
die Online-Weiterbildung der Dental Tribune
LEIPZIG – Der Fachverlag
Dental Tribune International
wird in diesem Herbst die weltweit erfolgreiche E-LearningPlattform Dental Tribune
Study Club (DTSC) in Deutschland einführen und damit eine
ANZEIGE
neue Dimension der dentalen
Fortbildung und der herstellerunabhängigen Produktinformation eröffnen.
Als erste DTSC Event-Serie
wird allen Zahnärzten in
Deutschland unmittelbar vor jeder Fachdental ein „Fachdental
Webinar“ angeboten, das über
die Fachdental-Neuheiten in einer zweistündigen Online-Konferenz live und interaktiv informiert. Eine mit neuesten techni-
schen Möglichkeiten ausgestattete E-Learning-Plattform ermöglicht die interaktive Fortbildung und den Austausch mit
Tausenden von Kollegen aus der
ganzen Welt. Voraussetzung zur
Teilnahme an den Live-Events
ist nur ein Breitband-Internetzugang und die kostenlose Registrierung unter www.dtstudyclub.com. Wichtigster Unterschied zu einem lokalen Study
Club ist, dass alle Fortbildungsveranstaltungen mit weltweit
führenden Referenten auch online angeboten und von zu Hause
verfolgt werden können.
In Deutschland wird diese innovative Plattform erstmals zur
Fachdentalsaison mit einem
„Fachdental Webinar Preview“
vorgestellt. Damit soll allen
Fachdental-Besuchern schon im
Vorfeld die Möglichkeit geboten
werden, sich über die wichtigsten Innovationen durch kurze
Fachreferate zu informieren.
Ohne Software-Download oder
Interneterfahrung können bis zu
1.500 Zahnärzte zeitgleich den
multimedialen Präsentationen
folgen, sich mit Kollegen unterhalten, Fragen an den Referenten stellen oder an den anschließenden Diskussionen in einem
der zahlreichen Foren teilnehmen und sogar Fortbildungspunkte nach den Standards der
Bundeszahnärztekammer
(BZÄK) sammeln. Falls ein Vortrag verpasst wurde oder einige
Details der Präsentation später
noch mal angeschaut werden
sollen, besteht die Möglichkeit,
30 Tage lang kostenlos auf die
Aufzeichnung zurückzugreifen,
24 Stunden am Tag, sieben Tage
die Woche, wo auch immer sich
der Nutzer gerade befindet. Dental Tribune Study Club – eine gute
Alternative zum Tagungsmarathon! DT
DTI für offizielle
FDI-Kongresszeitung
verantwortlich
von Daniel Zimmermann, DTI
HONG KONG/LEIPZIG – Dental Tribune International (DTI)
wird in diesem Jahr wieder die
offizielle Zeitung auf dem Jahreskongress der Fédération
Dentaire Internationale (FDI)
in Singapur herausgeben.
FDI’s Worlddental Daily wird
täglich von Donnerstag bis
Samstag mit den aktuellsten
Nachrichten des World Dental
Congress erscheinen.
Seit 2005 – die Tagung fand damals im kanadischen Montréal
statt – ist der Verlag für die offizielle Kongresszeitung verantwortlich. In den nachfolgenden Jahren präsentierte DTI
auch in Shenzhen (China), Dubai und in Stockholm die offizielle Zeitung.
Auf dem World Dental Congress erhalten die Teilnehmer
die englischsprachige Publikation kostenfrei. Zusätzlich
sind die Ausgaben der FDI’s
Worlddental Daily auf der
Webseite
des
Verbandes
(www.fdiworldental.org) einzusehen.
DTG0809_09-11_Teeuwen
02.07.2009
16:18 Uhr
Seite 9
Endo Tribune
Milchzahnendodontie
in der zahnärztlichen Allgemeinpraxis
von Dr. Robert Teeuwen
nekrotischer Milchzähne, nur
trepanierter oder heruntergeschliffener Zähne ist keine Lösung. Solche Zähne sollten extrahiert werden, um Schmelzdysplasien an Permanentes (TurnerZähne) zu vermeiden. In
Tierversuchen an Affen und Hunden war eine zehnprozentige Inzidenz von Schmelzbildungsstörungen an Permanentes nach infizierter Nekrose der vorangehenden
Milchzähne
zu
verzeichnen. Am ehesten ist mit
einer Schädigung der Zahnkeime zu rechnen, wenn die Kronenbildung noch nicht abgeschlossen ist. Laut DGZMK bergen die unbehandelten gangränösen Milchzähne die Gefahr von
Exazerbationen und rezidivierenden Abszedierungen in sich.
permanenten Gebiss als Kinder
mit kariesfreien Milchzähnen.
Ein vorzeitiger Milchzahnverlust zieht eine Mesialdrift permanenter Zähne mit Malokklusion
nach sich, wenn auch der Verlust
der Schneidezähne bezüglich einer Platzhalterfunktion von geringer Bedeutung ist. Jedoch
spielt der Schneidezahnerhalt
eine Rolle für Phonetik, Ästhetik
und Selbstwertgefühl des Kindes. Der Erhalt der Eckzähne
und Molaren dient der Platzhalterfunktion, der Kaufunktion
und dem Erhalt der Stützzonen.
Das Ziel einer endodontischen
Behandlung von Milchzähnen ist
die Retention der betreffenden
Zähne für einen begrenzten
Zeitraum. Als Behandlungserfolg ist zu verbuchen, wenn der
Zahn symptomlos bleibt und
eine normale Wurzelresorption
vonstatten geht.
GEILENKIRCHEN – Prophylaktische Maßnahmen haben in
Deutschland zu einer deutlichen Reduktion der Karies geführt. Nichtsdestotrotz ist der
Therapiebedarf bei Milchzahnkaries nach wie vor sehr hoch.
Therapeutisches Ziel ist es,
Milchzähne möglichst bis zum
Durchbruch der Permanentes
zu erhalten. Verschiedene Therapieverfahren werden empfohlen. Nach Darstellung der
wichtigsten Therapieformen
wird die endodontische Milchzahntherapie in der Autorenpraxis beschrieben und analysiert.
Trotz öffentlicher Aufklärung
und zahnärztlicher Prophylaxebemühungen führt Karies häufig
zum vorzeitigen Verlust von
Milchzähnen.
Verschiedene
Faktoren beeinflussen die Kariesprävalenz, als da sind sozialer Status des Elternhauses, Motivmuster zahnärztlicher Inanspruchnahme – beschwerdegesteuert (Neue Bundesländer
11,3 %) oder prophylaxeorientiert
(Neue
Bundesländer
87,1 %) – Pflegeverhalten (Zähneputzen), Fluoridierungsmaßnahmen, Ernährungsverhalten
(kohlenhydratreiche Speisen
und Getränke), Kooperationswilligkeit. In Deutschland wiesen 1994/95 zwischen 20 % und
45,9 % der Schulanfänger naturgesunde Milchzähne auf, 2004
zwischen 34,9 % und 59,6 %.
N
1 Vit A
%
n
2 Dev/MoA
%
460
n
3 MoA
%
19.6.1992 Kontrolle der (unvollständigen) Wurzelkanalfüllung.
19.6.1992 Cavitheber-Fistulation
interradikulär durch die Schleimhaut.
12.10.1993 Röntgenkontrolle nach
16 Monaten.
4 MoA / Fist
%
n
%
ª
5 WF -Gangr
Summe 3,4,5
Summe 2,3,4,5
n
n
n
%
38,6
170
37,0
11
37,9
14
37,8
19
86,4
2
18,2
35
50,0
46
46,5
Assistent
343
61,4
290
63,0
18
62,1
23
62,2
3
13,6
9
81,8
35
50,0
53
53,5
Nach Behandlung nicht mehr erschienen
66
11,8
47
10,2
8
27,6
7
18,9
2
9,1
2
18,2
11
15,7
19
19,2
Extraktion
71
14,4
55
13,3
1
0 – 23 Mon
17
23,9
11
20
≥ 24 Mon
54
76,1
44
Misserfolg
28
5,7
0 – 23 Mon
22
≥ 24 Mon
6
N2 – Milchzahntherapie 1992 – 1998
4,8
20
70
%
216
30
11
%
Autor persönlich
21
22
Das gängigste endodontische
Verfahren in der Milchzahnendodontie ist die Pulpotomie.
Diese wird angewandt bei kariöser, iatrogener oder traumatischer Eröffnung der Pulpa. Eine
559
413
37
– Nicht restaurierbare Zahnkrone
– Wurzelresorption mehr als ein
Drittel
– Bevorstehender Zahnwechsel.
schwert ist durch normale
physiologische Resorptionsprozesse, die pathologischen Veränderungen ähneln.
– Kontraindikationen zur Milchzahnendodontie
– Systemische Erkrankungen
– Immundefizite
– Herzpathologien
– Stark vernachlässigtes Gebiss
– Erhöhter Lockerungsgrad
– Interne und externe Resorptionen
Gesamt
Nach Abzug der nicht mehr Erschienenen 493
29
n
19.6. 1992 vor Behandlung.
– N.B. Extraktion am 11. März 1996
Laut einer früheren DGZMKStellungnahme ergeben sich
Probleme mit den Röntgenaufnahmen. Angesprochen werden
hier Überlagerungen der apikalen Region durch den Zahnkeim
der 2. Dentition und kooperationsbedingte Probleme bei deren Anfertigung. Die Autorin
Butz weist darauf hin, dass die
röntgenologische Diagnostik er-
Das Belassen unbehandelter
Summe
– Alter des Patienten: 11 Jahre
– 19. Juni 1992: Gangrän an 85
– Behandlung in einer Sitzung mit abschließender Cavitheber-Fistulation
Ein wertvolles Hilfsmittel in
der Milchzahnendodontie stellt
die Röntgendiagnostik dar. Das
Röntgenbild (Zahnfilm, OPG) ist
zu interpretieren auf Ausdehnung der Karies, periapikale und
furkale Veränderungen, interne
und externe Resorptionen,
Stand der Wurzelresorption sowie Nichtanlage permanenter
Zähne.
Laut Stellungnahme der
DGZMK zur Endodontie im
Milchgebiss 2002 ist die Grenze
für zahnerhaltende Behandlungsverfahren erreicht, wenn
ein Drittel der Wurzellänge resorbiert ist. Aufwendige endodontische Maßnahmen sind nur
angezeigt, wenn die Prognose
des Zahnerhalts zumindest bis
zum frühestmöglichen Extraktionstermin (ca. 2 Jahre vor dem
physiologischen Ausfall) günstig
ist. Das korrespondiert mit einem Kindesalter von 4 Jahren für
die Milchfrontzähne und zwischen 7 und 9 Jahren für die
Milchmolaren.
Kinder mit kariösen Milchzähnen entwickeln einen vierfach höheren Kariesbefall im
Patientenfall 1
9
99
59
80
7
23,3
5
25,0
3
33,3
15
25,4
16
20,0
–
2
28,6
3
60,0
1
33,3
6
40,0
6
37,5
80
1
5
71,4
2
40,0
2
66,7
9
60,0
10
62,5
18
4,4
5
23,8
3
10,0
1
5,0
1
11,1
5
8,5
10
12,5
78,6
14
78
4
80,0
2
66,7
1
1
4
80,0
8
80,0
21,4
4
22
1
20,0
1
33,3
–
–
1
20,0
2
20,0
DTG0809_09-11_Teeuwen
02.07.2009
16:19 Uhr
Seite 10
10 Endo Tribune
ª
Voraussetzung ist nach DGZMK
klinische Symptomlosigkeit. Gemäß UK-Leitlinie und Weisshaar
ist diese Voraussetzung auch
noch erfüllt bei vorübergehenden Beschwerden oder kurzem
Spontanschmerz.
Bei anamnestisch starken
Schmerzen ist wie bei nekrotischer Pulpa (Fistel) unter Beachtung der oben angegebenen
Kontraindikationen eine Wurzelkanalbehandlung angezeigt.
Tritt nach Ausräumung des Pulpenkavums bzw. beim Eindringen in die Wurzelkanäle eine
stärkere Blutung auf, so muss
diese zunächst gestillt werden,
bevor eine Wurzelkanalfüllung
(WF) eingebracht wird, und
zwar als alleinige Pastenfüllung, damit Wurzelresorption
und WF-Resorption in etwa parallel verlaufen. Angestrebt
wird es, die WF 1–2 mm vor dem
radiologischem Apex enden zu
lassen.
Für die Pulpotomie und Pulpektomie sind verschiedene Materialien in Gebrauch. Für die
Pulpotomie ist das StandardPräparat nach wie vor Formokresol (19 % Formaldehyd, 35 %
Kresol, 15 % Glycerin, 31 %
Aqua dest.) – evtl. in Verdünnung
1:5. Weisshaar führt eine Studie
an, wonach 1989 in Kanada
92,4 % und weltweit 76,8 % der
Kinderzahnärzte Formokresol
für die Pulpotomie einsetzen.
Obwohl in mancherlei Hinsicht
Bedenken gegen die Anwendung von Formaldehyd-Präparaten geäußert werden, beurteilen Tagger & Tagger die Formokresol-Pulpotomie mit den Worten, dass diese dem Milchzahn
Zeit kaufe und gegenwärtig jede
andere verfügbare Methode
übertreffe.
Glutaraldehyd schien in einigen Versuchen ein dem Formokresol gleichwertiges Ersatzmaterial zu sein, konnte sich aber
nicht durchsetzen. Zum anschei-
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nend hoffnungsvollsten Material
entwickelt sich MTA, wenn auch
für den Praktiker derzeit zu
teuer.
In der DGZMK-Stellungnahme von 2002 wird Ca(OH)2Pulpotomie nahegelegt. Die britische Leitlinie aus dem Jahr
2006 beurteilt dieses Verfahren
als sehr ungünstig. Darüber hinaus hebt die UK-Leitlinie die
Pulpotomiebehandlung mittels
15,5 % Eisensulfat (Astringedent) der 5-Minuten-Formokresol-Pulpotomie als ebenbürtig hervor, wobei Eisensulfat
allerdings nur der Blutstillung
dient, indem dieses für 15 Sekunden auf die blutenden Pulpastümpfe appliziert wird. Danach wird das Pulpenkavum
wieder von Eisensulfat gereinigt und Zinkoxid-Eugenol direkt auf die Wurzelkanäle eingebracht. In der Leitlinie wird
eine Studie angeführt, die nach
dieser Pulpotomiemethode radiologisch zu 55 % interne Resorptionen (ähnlich wie nach
Ca(OH)2) und zu 71 % Kanalobliterationen demonstriert. In
einer Meta-Analyse von 11 Studien, die einen Vergleich Formokresol zur Eisensulfat-Pulpotomie zum Ziel hatten, stellten Peng et al. gleichwertige
Ergebnisse fest. Die Eisensulfat-Pulpotomien zeigten einen
klinischen Erfolg von 78–100 %
und einen radiologischen Erfolg von 42–97 %. Voraussetzung für die Aufnahme in die
Analyse war ein Verbleib der
Zähne in situ von mindestens 12
Monaten, sodass frühzeitige
Misserfolge nicht in die BasisStudien eingingen.
Nach Einwag unterscheidet
sich die klinische Erfolgsrate einer N2-Pulpotomie mit 90–100 %
Erfolg nicht vom Erfolg der 5-Minuten-Formokresol-Technik,
was aufgrund ähnlicher Zusammensetzung nicht verwundere. Das N2-Pulver enthielt bis
1998 7% Formaldehyd. In der
EU-Zertifizierung vom 14. Juni
1998 wurde der Formaldehydgehalt auf 5 % reduziert.
Bürkle spricht von einer geringen Techniksensivität und
guten klinischen Erfolgen bei
sämtlichen aldehydhaltigen Materialien wie Formokresol, Glutaraldehyd und N2.
Die Autoren Heinrich-Weltzien und Krämer stellen die Ergebnisse einer Befragung nach
Anwendung der Pulpotomieverfahren tabellarisch zusammen. Es zeigen sich Unterschiede zwischen Universität
und Praxis. Bei den Universitäten liegt Calxyl mit über 70 %
weit vorn. In der Praxis findet
Calxyl nur halb so oft Anwendung. In den Praxen liegen Calxyl und die Eisensulfatmethode
in der Anwendungshäufigkeit
in etwa auf gleicher Höhe. N2
wird in den Universitäten als
Pulpotomiemittel nicht mehr
geführt und ist in den Praxen
noch mit ca. 5 % vertreten. Für
die Wurzelkanalfüllung werden
Jodoform- und Ca(OH)2-Pasten
bevorzugt. Weiterhin werden
Zinkoxid-Eugenol-Pasten mit
und ohne Formaldehydzusatz
eingesetzt.
Material und Methode
Voraussetzung für eine Behandlung war Restaurierbarkeit
der betroffenen Zähne. Als Ausschlusskriterium galt eine erhöhte Mobilität, nicht jedoch
eine fortgeschrittene Wurzelresorption. Die in diesem Sinne
ausgeführten endodontischen
Maßnahmen der Jahre 1992–
1998 wurden erfasst. Röntgenaufnahmen lagen regelmäßig
nur vor bei der Mortalamputation und Wurzelkanalbehandlung gangränöser Milchzähne.
Letztere wurden möglichst auch
einer sog. „Follow-up“-Röntgenaufnahme zugeführt.
Vitalamputationen (= Pulpotomien), Mortalamputationen
und Wurzelkanalfüllungen wurden unter relativer Trockenlegung mit dem Wurzelkanalfüllmittel N2 vorgenommen. Für die
Wurzelkanalfüllung wurde das
N2-Pulver mit N2-Flüssigkeit zu
einer sahnigen Konsistenz angemischt, welches nach manueller
Reamer- oder nach maschineller
HERO-6,4,2-Aufbereitung apexnah abgefüllt wurde.
Für eine Vital- oder Mortalamputation wurde das N2 zu einer relativ festen Konsistenz angemischt. Tief kariöse Defekte
wurden zunächst mit einem Exkavator „ausgeschält“. Dann
wurde die restliche Karies wie
bei mittleren Defekten mit einem dicken Rosenbohrer ohne
Wasserkühlung zügig exkaviert.
Die Kavitätenpräparation mit
Elimination der koronalen Pulpa
erfolgte anschließend mit der
Turbine. Häufig blutete die Restpulpa aus den Kanälen. Einer
geringen Blutung wurde keine
Beachtung geschenkt. Bei stärkerer Blutung wurde für wenige
Kurzvita
• Geboren am 2.9.1937
• Vater: Zahnarzt
• Studium der ZHK Bonn
• 1965 Approbation
• 1966 Promotion
• 1969 Niederlassung in Geilenkirchen
• 1994 – 2005 Sozietät mit Sohn
• Seit 1.10.2005 ausgeschieden
aus der Praxis
Kontakt:
Dr. Robert Teeuwen
Berliner Ring 100
52511 Geilenkirchen
Tel.: 0 24 51/83 44
Minuten festes N2 in die Kavität
gebracht, welches dank Formaldehyd die Blutung schnell
zum Stehen brachte. Das mit
Blut durchsetzte N2 wurde wieder aus der Kavität entfernt
und durch frisch angemischtes,
festes N2 ersetzt.
Die Mortalamputationen entfielen z.T. auf Devitalisationsbehandlungen, z.T. auf die Behandlung gangränöser Zähne. Die Behandlung devitalisierter Zähne
verlief wie die Pulpotomiebehandlung vitaler Zähne. Gangränöse Zähne wurden nach verschiedenen Methoden behandelt. Einfache Mortalamputationen wurden analog dem
Vorgehen bei der Vitalamputation durchgeführt. Wurzelkanalfüllungen, die z. T. vollständig,
z. T. unvollständig waren, wurden als reine Pastenfüllung vorgenommen. Teilweise wurden
sie mittels artifizieller Fistulation abgeschlossen. Diese erfolgte interradikulär meistens
Patientenfall 2
– Alter der Patientin: 13 Jahre
– 11. April 1995: Gangrän an 84 mit Fistel
84 vor Mortalamputation am
11.4.1995.
84 nach Mortalamputation am
11.4.1995.
11.4.1995: 84 Fistel vor Behandlung.
Starke Blutung der Pulpa; 84 Kavität vollständig mit N2 aufgefüllt.
– 5.1.1996: OPG weist lt. Kartei
84 weiterhin in situ nach (OPG nicht
mehr vorhanden)
– 30.1.1997: Karteieintrag: 44 fast ganz
durchbrochen + eingestellt
17.4.1995: Fistel verschwunden; N2
z.T. aus Kavität gekratzt zwecks Füllung (nach Angaben der Mutter sei
die Fistel bereits 1 Tag nach Mortalamputation verschwunden)
DTG0809_09-11_Teeuwen
02.07.2009
16:19 Uhr
Seite 11
Endo Tribune 11
mittels Cavitheber durch die
Schleimhaut, in geringer Fallzahl nach Abschieben der
Schleimhaut mittels Turbinenbohrer. Alle endodontischen
Maßnahmen wurden inklusive
Füllung in einer einzigen Sitzung
ausgeführt. Eine 2-sitzige Behandlung wurde nur in folgenden Fällen notwendig: bei massiver Blutung, bei Notwendigkeit
einer adhäsiv befestigten Füllung, in Zusammenhang mit einer Devitalisation. In den beiden
erstgenannten Fällen wurde
nach N2-Applikation die Kavität
mit überschüssigem N2 oder mit
Zinkoxid-Eugenol aufgefüllt.
Das zeitsparendste Vorgehen
war stets die N2-Applikation und
sofortiger Verschluss der Kavität
mit Amalgam ohne Unterfüllung. In Ausnahmefällen dienten
Stahlkronen der definitiven Restauration.
Ergebnisse
Im untersuchten Zeitraum
1992–1998 wurden insgesamt
559 Milchzähne endodontisch
behandelt, davon 38,6 % durch
den Autor selbst. 460 Milchmolaren-Behandlungen entfielen auf
Pulpotomien, 29 auf eine Toxavit-Devitalisation mit folgender
Mortalamputation. 70 gangränöse Milchmolaren wurden behandelt – davon 37 mittels einfacher Mortalamputation. In 22
Fällen schloss sich der WF oder
Mortalamputation eine artifizielle Fistulation (= Schröder’
Lüftung) an. 11 gangränöse
Milchmolaren erfuhren eine
Wurzelkanalbehandlung ohne
Fistulation. Das Durchschnittsalter der Patienten bei Erbringung der Pulpotomien wurde
wie folgt ermittelt:
– 1. Molar Oberkiefer 7 Jahre,
6 Monate
– 2. Molar Oberkiefer 7 Jahre,
5 Monate
– 1. Molar Unterkiefer 6 Jahre,
6 Monate
– 2. Molar Unterkiefer 6 Jahre,
6 Monate
11,8% (n = 66) der kleinen Patienten erschienen nach der endodontischen Behandlung nie
mehr in der Praxis. Somit verblieben der Praxis 88,2% (n = 493) zur
Nachbeobachtung. Ein klinischer Misserfolg (Schmerzen,
Schwellung, Fistel) wurde im
Laufe der Beobachtungszeit zu
5,7 % (n = 28) registriert. 78,6 %
(n = 22) der Misserfolge traten
innerhalb von 23 Monaten post
Behandlung ein – darunter ein
Fall wenige Stunden nach einer
Devitalisations-Mortalamputation. 76,1% (n = 54) der Extraktionen fielen 24 Monate und später
post Behandlung an. Durchbruchsstörungen oder Schmelzschäden an den nachfolgenden
Permanentes wurden nicht beobachtet.
Bei zusammenfassender Betrachtung der Vitalamputationen
vs. Behandlung gangränöser
Zähne fällt auf, dass bei den
nekrotischen Zähnen die Anzahl
der Extraktionen und Misserfolge im überblickten Zeitraum
doppelt so hoch war: 25,4 % und
8,5 % vs. 13,3 % und 4,4 %. Unter
Einbeziehung der Devitalisationen änderte sich das Zahlenverhältnis nur unwesentlich. Differenzierte Angaben sind der Tabelle zu entnehmen.
Huber analysierte in seiner
Dissertation 179 N2 Vitalamputationen bei 105 Patienten. Die
Misserfolgsquote siedelte er bei
9,5 % an. Das Alter beim Zahnverlust stimmte mit dem Durchschnittsalter des Prämolarendurchbruchs überein.
Die klinische Misserfolgsquote der N2-Pulpotomie dieser
Studie ist mit 4,4 % sehr gering.
Damit wird die Aussage Einwags
bestätigt, der die klinische Erfolgsquote der N2-Pulpotomien
mit 90–100 % beschrieb.
Obwohl in dieser Analyse
nicht detailliert zu belegen,
scheint eine Schmerzanamnese
für den Erfolg einer N2–Pulpotomie keine Rolle zu spielen. Akute
Exazerbationen, wie nach Pulpotomie mit Ca(OH)2 häufig beobachtet, traten nach N2-Pulpo-
tomie fast nicht auf. Vor diesem
Hintergrund ist es unverständlich, dass deutsche Universitäten
immer noch die Ca(OH)2-Pulpotomie favorisieren. Das United
Kingdom ist da in seiner Leitlinie
schon weiter.
Für die Praxis ist von Bedeutung, dass die Behandlung gewährleistet, dass das Kind Ruhe
hat vor dem Zahnarzt sowie der
Zahnarzt vor dem Kind, dass
der behandelte Zahn in situ verbleibt bis zur Exfoliation des
nachfolgenden Permanents, und
dass die nachfolgenden Permanentes keine Schäden erleiden.
Anwender Garry findet geeignete Worte zur Anwendung
der N2-Milchzahn-Endodontie,
denen sich der Autor anschließt:
„When endodontic treatment is
recommended for primary
teeth, the concept, ‚careful selection of cases‘, is often used
to warn the practioner against
treating gangrenous teeth. The
technique herein does not require ,careful selection‘ for treatment … The goal of endodontic
intervention on primary teeth is
not to obtain radiographic images which meet standards used
in treating adult teeth, but to retain deciduous teeth as long as
possible entities and space
maintainers.“ ET
Bei Interesse kann das Literaturverzeichnis in der Redaktion angefordert werden.
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Diskussion
11,8 % der Kinder erschienen
nach der endodontischen Behandlung nicht mehr in der Praxis. Die Ursache hierfür mag zu
sehen sein in den Unannehmlichkeiten der Behandlung. Andererseits weist die DMS III (1) für 12Jährige in Deutschland West im
Jahr 1997 eine soziale Zahnarzt-
Patientenfall 3
– Alter des Patienten: 10 Jahre
– 7.April 1992: 6, 65 Vitalamputation (Pulpotomie) in einer Sitzung
inklusive Amalgamfüllung
7.4.1992 nach Kavitätenpräparation und Ausräumung der Pulpa an
64 leichte Blutung, 65: mäßige Blutung.
bindung („immer bei demselben
Zahnarzt“) von 92,5 % aus. Eher
unwahrscheinlich ist es, dass es
sich bei den Ferngebliebenen allesamt um Misserfolge gehandelt
hat, die die jungen Patienten bzw.
deren Begleitpersonen veranlassten, einen anderen Zahnarzt
aufzusuchen.
7.4.1992 nach N2-Applikation (vor
Amalgamfüllung).
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7.4.1992 nach Vitalamputation und
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15.4.1993 12 Monate nach Vitalamputation.
DTG0809_12_MicroMega
02.07.2009
16:19 Uhr
Seite 12
12 Endo Tribune
Sequenz Revo-S®
Ein klinisches Beispiel wird
anhand der Abbildungen 6–9 beschrieben.
Innovative Instrumente für
die endodontische Erstbehandlung
Folgerung
von Dr. Frank Diemer und Dr. Jean-Philippe Mallet, Frankreich
TOULOUSE/PARIS – Die endodontische Therapie ist besonders komplex. Jede klinische Situation ist einzigartig,
aber das Endziel ist immer das
gleiche: Konservierung des natürlichen Zahnes in Hinblick
auf Funktion, Symptomfreiheit und, wenn möglich, auf Ästhetik. Das ist nicht immer einfach und hängt von vielen Faktoren ab. Der wichtigste ist die
Gestaltung des Wurzelkanals,
um eine optimale Desinfektion
zu erreichen.
Die Gestaltung des Wurzelkanals beeinflusst alle zugehörigen Prozeduren (Spülung) und
ebenfalls alle folgenden Prozeduren (temporäre Medikation
oder die Obturation des Kanals).
Sie wird nicht nur durch die
Fachkompetenz und Geschicklichkeit des Behandlers, sondern auch durch die Komplexität und variantenreiche Anatomie des Kanals und die beschränkten
Möglichkeiten,
diese mit präoperativen Röntgenaufnahmen zu visualisieren,
beeinflusst.
Durch die vorhandenen
Krümmungen können die Instrumente nicht unter symmetri-
scher Belastung arbeiten und
führen zu vielerlei Änderungen
der Funktion des Systems
und/oder der angewandten
Technik bzw. des in der Ausgangssituation vorgefundenen
Verlaufs des Kanals. Zudem sind
bestimmte Gebiete in Wurzelkanälen wie Nebenkanäle oder
apikale Deltas mechanisch nicht
erreichbar: Hier kann nur Spülflüssigkeit diese Gebiete reinigen, vorausgesetzt es können genügende Mengen in geeigneter
Durchfluss-Stärke
appliziert
werden.
Aktuell gibt es zwei große Instrumentengruppen auf dem
Markt. Zuerst die ältere Gruppe,
die an den Außenseiten flach gestaltet sind. Diese flachen Anteile
zentrieren einerseits das Instrument im Kanal, schaben andererseits Dentin ab, anstatt es sauber abzuspänen und verfärben
es darüber hinaus. Zu diesen
Familien gehören Profile®
(DENTSPLY Maillefer, Balaigues, Schweiz) und K3® (SybronEndo, Orange, USA). Diese Instrumente werden aber langsam
vom Markt gedrängt.
Seit der Erfindung von HERO
642 im Jahre 1996 (MICRO-
MEGA®, Besançon, Frankreich)
entwickelte sich mehr und mehr
eine neue Gruppe von Instrumenten mit aktiven Schneiden.
Aktuell gibt es hiervon mehr als
ein Dutzend verschiedener Systeme (alpha®, GT Rotary®, HERO
642®, HERO Shaper®, Mtwo®, ProTaper®, Race®, usw.). Sie unterscheiden sich in vielen Parametern wie Querschnitt, Konizität,
Schrittlänge, Winkel der Spirale,
Schneidenwinkel und Abtransport von Debris, wodurch alle
Instrumente auch unterschiedlich zu handhaben sind. Jedes
System hat daher auch eigene
Sequenzen.
Auch wenn diese Instrumente
bei der Aufrechterhaltung der
Kanalform und bei der Vermeidung von Richtungsabweichungen während der Präparation
ihre Überlegenheit gegenüber
konventionellen Handinstrumenten aus Edelstahl bewiesen
haben, erlauben sie trotzdem
nicht den dynamischen Abtransport der anfallenden Dentinspäne: Sobald der Zwischenraum zwischen den Schneiden
verstopft ist, werden alle weiteren Späne nach lateral in eventuelle Seitenkanäle, in die Dentintubuli oder sogar über das
Ende des Instrumentes hinaus in
Richtung Apex abgedrängt.
Aus dem Gedanken heraus,
die Kapazität für den Abtransport
von Debris zu verbessern und die
Reinigung des Wurzelkanals zu
optimieren, hat man die NiTi-Feilen entwickelt, eine Revolution
verglichen mit den vorhergegangenen Instrumentenformen.
Abb. 1
Der Abtransport des Dentins
ist vor allem abhängig von den
Eigenschaften der Schneidkanten im aktiven Teil des Instrumentes: der Abstand zwischen
zwei Schneiden (Schrittlänge),
die Tiefe der Zwischenräume
und die Ausrichtung der Schneiden (Steigungswinkel der Spirale und Winkelung der Schneiden). Diesen Hauptcharakteris-
tiken wurde bei der hier besprochenen Instrumentenfamilie ein
weiterer Parameter hinzugefügt:
der asymmetrische Querschnitt.
Das Instrument kann nunmehr
im Wurzelkanal den Arbeitszyklus „Schneiden, Abtransportieren, Reinigen“ ausführen.
Einerseits werden hierdurch
die Penetration des Kanals durch
das „Schlängeln“ des Instrumentes und die darauffolgende Entfernung der Dentinspäne in koronarer Richtung positiv beeinflusst,
gleichzeitig aber das Anstauen
von Debris und dessen Wanderung vor das Instrument oder sogar durch das Foramen apicale
hindurch verhindert. Andererseits vermindert diese Asymmetrie während der Kanalpräparation deutlich den mechanischen
Stress auf das Instrument.
Die Sequenz Revo-S®
Basierend auf den oben beschriebenen Charakteristiken
wurde eine Instrumentensequenz definiert, mit der man in
der Allgemeinpraxis mehr als
80% aller möglichen klinischen
Fälle universell behandeln kann.
Diese Sequenz besteht nur aus 2
Instrumenten, die bis zum Apex
geführt werden (SC1, SC2) und
einem Instrument zum Nacharbeiten der vorher herauspräparierten Kanalform und zur Reinigung (SU) (Abb.1).
Das apikale Drittel des Kanals wird mit dem Instrument
(SU), Nr. 25, Konizität 6 % gestaltet, das ein Débridement und
eine Lege-Artis-Desinfektion
begünstigt. Bei Bedarf kann
diese Sequenz mit weiteren Instrumenten für die apikale Präparation ergänzt werden (AS 30,
35, 40), um den Durchmesser des
Foramen apicale und die Keimfreiheit des Wurzelkanals weiter
zu verbessern (Abb.2). Diese Sequenz folgt ausschließlich dem
Prinzip „Schneiden, Abtransportieren, Reinigen“ (Abb.3). Das
zugehörige Protokoll kann man
den Abb.4 und 5 entnehmen.
Die Einführung neuartiger
NiTi-Instrumente mit asymmetrischen Schneiden hat zu einer
stark vereinfachten Sequenz geführt, mit der man in der Allgemeinpraxis bei der Initialbehandlung alle biologischen (Gestaltung und effektive Reinigung
des Kanals) und ergonomischen
(Vereinfachung und sichere Anwendung) Gegebenheiten berücksichtigen kann. Die Sequenz
Revo-S® stellt Gestaltung und
Reinigung des Wurzelkanals
ohne größere koronare Abtragungen sicher und ermöglicht
eine anschließende, saubere und
hermetische Obturation des
Wurzelkanals. Zusätzlich hierzu
kann, wenn notwendig, eine Sequenz zur Finierung der apikalen Zone (AS 30, 35, 40) eingesetzt werden, die beim Einsatz
deren anatomische und biologische Gegebenheiten berücksichtigt. ET
Erstmals erschienen:
Clinic, November 2008, vol.29
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Abb. 6
Abb. 7
Abb. 8
Abb. 2
Abb. 4
Abb. 9
Abb. 3
Abb. 5
Abb. 6 bis 9:
Dr. J. P. Mallet: Zahn 26 mit sekundärer Pulpitis hat distal eine im präoperativen Rö. sichtbare kariöse Läsion
(zentrisch und exzentrisch). Kanalgestaltung mit der Sequenz Revo-S®
und apikale Gestaltung für jeden
Kanal individuell (Kanäle MV1 und
2: AS 30; Kanal DV: AS 35; Kanal P:
AS 40).
DTG0809_13-15_Loeffler_Marotti
03.07.2009
10:35 Uhr
Seite 13
Endo Tribune 13
Mögliche Probleme in der endodontischen Behandlung
Dr. Olaf Löffler, Spezialist für Zahnerhaltung und Endodontie, im Interview
LEIPZIG – Eine Wurzelbehandlung, frühzeitig und nach allen
Regeln der Kunst ausgeführt,
kann in vielen Fällen den Zahn
retten. Dafür braucht es Fachwissen, Erfahrung und technisches Know-how. Dr. Olaf Löffler, Zahnarzt aus Leipzig, hat
seine Praxis auf die endodontische Behandlung ausgerichtet.
Täglich setzt er sein zahnärztliches Können und modernste
technische Möglichkeiten zur
Erhaltung der Zähne seiner Patienten ein. Jeannette Enders,
DTI, sprach mit dem Spezialisten für Zahnerhaltung über moderne endodontische Behandlungsmöglichkeiten und das
Spannungsfeld Endodontie–
Implantologie.
Jeannette Enders: Wann wird
eine Wurzelkanalbehandlung
notwendig?
Dr. Olaf Löffler: Eine Wurzelbehandlung wird immer dann
notwendig, wenn die Pulpa irreversibel geschädigt ist, oder
durch exogene Einflüsse, wie
beispielsweise Trauma, ihre
nicht zu unterschätzende Regenerationsfähigkeit eingebüßt
hat.
Welche Komplikationen können bei einer Wurzelkanalbehandlung auftreten?
Darüber kann man lange Abhandlungen schreiben. An erster
Stelle möchte ich die komplexen
anatomischen Strukturen nennen, dazu kommen die iatrogenen Probleme wie Perforationen,
Instrumentenfrakturen, Blockierungen, Kanalverlagerungen und Stufenbildungen.
Welche modernen und hochwertigen Behandlungsmöglichkeiten sollten genutzt werden?
Für mein Behandlungsprotokoll sind neben dem Dentalmikroskop das elektronische Längenmessgerät, die Aufbereitungsmöglichkeiten mit rotierenden Nickeltitaninstrumenten
und die passive Ultraschallspü-
lung und der Einsatz von Kofferdam unverzichtbar. Die digitale
Radiografie spielt für mich eine
große Rolle in der Diagnostik.
Die dreidimensionale Volumentomografie schließe ich wegen
der (derzeit) unzureichenden
Auflösung und hohen Artefaktanfälligkeit aus.
Wie sollte man Ihrer Meinung
nach in der heutigen Zeit die
aufzubereitende Arbeitslänge
des Wurzelkanals bestimmen?
Die Arbeitslänge sollte auf jeden Fall elektronisch bestimmt
werden.
Gelten elektrische Längenmessgeräte als optional für den
Zahnarzt?
Der endodontisch tätige Zahnarzt sollte in keinem Fall auf dieses wichtige Hilfsmittel zur Längenbestimmung und Diagnostik
verzichten. Ich halte es für unabdingbar. Eine Röntgenaufnahme
kann gegebenenfalls die ermittelte Arbeitslänge verifizieren,
aber nie die elektrisch bestimmte
Längenmessung ersetzen.
Kann man übergangslos von
der manuellen zur maschinellen Wurzelkanalaufbereitung
wechseln?
Die maschinelle Aufbereitung sollte zunächst am extrahierten Zahn und am Plastikblock geübt werden. Dazu sollte
ein drehmomentgesteuertes Reduzierwinkelstück oder ein spezieller Endodontiemotor genutzt
werden. Der Besuch entsprechender Arbeitskurse ist sehr
empfehlenswert.
Welche Vorteile hat digitales
Röntgen in der endodontischen Behandlung?
Das ist abhängig vom verwendeten Sensor im Zusammenspiel
mit der dazugehörigen Software.
Die größten Vorteile sind die Vergrößerungsmöglichkeit, die verzögerungsfreie Bildanzeige und
die unmittelbar mögliche Einstellungskorrektur des Röntgenhalters und des Strahlersystems. Bei
Rechtwinkelaufnahmen kann die
Längenmessung zur Arbeitslängenschätzung eingesetzt werden.
Welche Ursachen können
Misserfolge in der endodontischen Therapie haben?
Hierzu muss ich wieder auf
die komplexe Anatomie des Wurzelkanalsystems verweisen. Besonders erwähnenswert ist beispielsweise, dass bereits 1913
Hans Moral beim ersten oberen
Molaren das Vorkommen eines
mesiobukkalen zweiten Kanals
mit über 50 Prozent beschrieb.
Stropko zeigte 1999, dass unter
mikroskopischer Kontrolle und
mit dem anatomischen Wissen
93 Prozent dieser Strukturen gefunden werden können.
In meiner Praxis beobachte
ich, dass die häufigsten Probleme durch nicht erschlossene
Kanäle, unzureichende Desinfektion und hydrodynamische
Präparation vorhanden sind.
Endodontische
Maßnahme
oder Implantat: Sind Zähne
hoffnungslos zerstört, fällt die
Entscheidung für ein Implantat sicher einfach. Wie fällen
Sie die Entscheidung über
Zahnerhalt oder Zahnersatz,
wenn die Prognose des Zahnerhalts nicht eindeutig zu stellen
ist?
Die wichtigsten Kriterien sind
für mich die spätere prothetische
Rehabilitationsmöglichkeit und
die
parodontale
Prognose.
Weiterhin muss ein Kofferdam
anzulegen sein. Die klinische
Darstellung der Probleme und die
Kontrolle unter optischer Vergrößerung sind für mich im Zweifelsfall entscheidend. Durch den Einsatz des Dentalmikroskops und
die mikroinvasiven Techniken
der modernen Endodontie wurden die Grenzen in den letzten
Jahren erweitert. Die Erfahrung
und Ausbildung des Behandlers
sind ein weiteres wichtiges Kriterium.
Kurzvita
ner fragwürdigen Rehabilitationsmöglichkeit des Zahnes.
Was kann und/oder was sollte
Ihrer Meinung nach eine hochwertige Endodontie im Zeitalter der Implantologie leisten?
Ein noch nicht angesprochener Aspekt der Zahnerhaltung
durch moderne mikroskopgestützte Endodontie ist der ästhetische Aspekt im Frontzahnbereich. Die Erhaltung oder
Wiederherstellung der „roten
Ästhetik“ ist in Fällen von Zahnverlust benachbarter Frontzähne ebenso wie postoperative
narbige Verwachsungen der
klassischen Resektionsverfahren problematisch in Implantologie und Parodontologie.
Weiterhin sind die Möglichkeiten der Implantationstherapie mit Augmentationsverfahren
und Sinuselevationen eventuell
vermeidbar. Die Ausheilung beziehungsweise Verkleinerung
apikaler ausgedehnter Osteolysen an hoffnungslos zerstörten
Zähnen sind ein weiterer möglicher Aspekt im Zusammenspiel der Fachgebiete zum Nutzen des Patienten.
Bisphosphonatassoziierte
Osteonekrosen im Kieferbereich
können durch die Zahnerhaltung mittels moderner Endodontie umgangen werden.
Welche medizinischen Kriterien für die Entscheidung für
eine endodontische oder implantologische Behandlung
würden Sie aufführen?
Die medizinische Anamnese
spielt eine besonders entscheidende Rolle, wenn operative Eingriffe unvermeidbar sind. Im
endodontischen Bereich gibt es
wahrscheinlich weniger allgemeinmedizinische Kontraindikationen. Ein natürlicher Zahn
mit guter Erhaltungsprognose
ist dem Implantat vorzuziehen.
Das Implantat ersetzt fehlende
Zähne.
Und abschließend: Etliche Wurzelbehandlungen bleiben auch
heute noch hinter den Möglichkeiten der modernen Endodontie zurück. Die Ursache liegt zu
einem beträchtlichen Teil an
den ungünstigen Rahmenbedingungen: Beispiel Kassenhonorare. Ihre Meinung?
Bei einer komplexen endodontischen Behandlung werden
Erfolgsraten zwischen 80 und 90
Prozent in der Literatur beschrieben. Der Zeitaufwand für
eine erfolgreiche endodontische
Behandlung ist enorm. Die Unkenntnis darüber ist erschreckend. Fachliche und wissenschaftlich fundierte Stellungnahmen werden ignoriert!
Gibt es biologische Grenzen für
eine endodontische Behandlung?
Die spätere prothetische Rehabilitationsmöglichkeit, insbesondere der Ferruleeffekt, ist für
eine sichere Prognose wichtig.
Es kann ebenso funktionell bedingte Einschränkungen in der
Pfeilerwertigkeit geben. Diese
betreffen Endodontie und Implantologie. Die endodontische
Therapie scheitert häufig an ei-
Die derzeitigen Honorare
halten keiner betriebswirtschaftlichen Betrachtung stand.
Um nur ein Beispiel zu geben:
Eine Zeitmessstudie der gesetzlichen Krankenkassen hat einen
Zeitbedarf von rund 30 Minuten
für eine Wurzelkanalbehandlung eines Molaren veranschlagt
und dies als Honorargrundlage
herangezogen. In unserer Praxis
werden für eine endodontische
Behandlung eines Backenzah-
Dr. med. Olaf Löffler
– geb. 1961, verheiratet, 3 Kinder
– Studium der Zahnmedizin in Leipzig
– Approbation 1988
– Promotion in Leipzig1991
– Zahnärztliche Tätigkeit in eigener
Praxis seit 1991
– Intensive endodontischer Tätigkeit
seit 2004
– Praxis für Endodontie und Zahnerhaltung seit 2008
– Fachreferent zu Endodontie
– Mitarbeit im Webblog
Wurzelspitze
www.wurzelspitze.worldpress.com
– Mitgliedschaften AGET, DGZ, DGZMK,
DGEndo,VDZE,
– Aktives Mitglied der
DGEndo
– Organisation von Veranstaltungsreihen
www.werkstattgespraeche-leipzig.de
Kontakt:
Dr. med. Olaf Löffler
Praxis für Zahnerhaltung
und Endodontie
Salomonstraße 21
04103 Leipzig
Tel.: 03 41/5 29 08 60
Fax: 03 41/5 29 08 59
[email protected]
www.praxisdrloeffler.de
nes 2 Stunden als Minimum, also
das 4-fache an Zeit kalkuliert.
Wer wird für die fehlende
Sachkenntnis des Gesetzgebers
geradestehen? Die zudem überhandnehmende Bürokratie und
die Umsetzung verordneter Regeln erfordern vom Praxisinhaber eine zunehmende Konzentration auf den Verwaltungsbereich. Die zahnärztliche Tätigkeit wird davon nicht profitieren.
Vielen Dank für das Gespräch!
ET
Ausgangsröntgenbild
a
b
c
d
Anatomie des Wurzelkanalsystems: a) Ausgangssituation Zahn nach Brückenentfernung 27 b) C-förmige Kanalstruktur in einem oberen zweiten Molaren
(Kanäle mb1, mb2, d) c) Aufbereitung d) Wurzelfüllung.
Abschlusskontrolle Röntgen
DTG0809_13-15_Loeffler_Marotti
03.07.2009
10:36 Uhr
Seite 14
14 Endo Tribune
Elektrische Längenmessung
in der Endodontie
Vita
von Dr. Maja Marotti und Dr. Petra Rugani
GRAZ – Wichtige Voraussetzungen für den Erfolg einer
Wurzelkanalbehandlung sind
die optimale Desinfektion,
Aufbereitung und Füllung des
Wurzelkanals. Das umgebende Parodontium soll dabei
so wenig als möglich irritiert
oder gar geschädigt werden.
Der ideale Endpunkt der Wurzelkanalbehandlung ist daher
das Foramen physiologicum
bzw. Foramen minor bzw. die
apikale Konstriktion (Abb.1).
An der engsten Stelle des Kanals befindet sich meistens die
Zement/Dentin-Grenze, hier
geht auch die Pulpa in das desmodontale Gewebe über. Die
Aufbereitung, die chemische
Reinigung während der Wurzelbehandlung und die Wurzelkanalfüllung dürfen nicht
zu kurz ausfallen. Ungenügende Elimination der Bakte-
Abb. 1: Topografie der Wurzelspitze.
Abb. 2: Morphologie der apikalen
Konstriktion, Grundtypen.
Abb. 3: Nachgestellte Messaufnahme.
Abb. 4: Mesiodistale Projektion.
rien und zusätzlich insuffiziente Wurzelfüllung führen zu
einem Misserfolg.
Andererseits muss eine Überinstrumentierung und eine
Überfüllung des Kanals vermieden werden. Der Transport des
Natriumhypochlorids oder Wasserstoffs sowie des Sealers in das
umgebende periapikale Gewebe
kann zu massiven reversiblen
und auch irreversiblen inflammatorischen oder allergischen
Reaktionen oder Schädigungen
im Parodont und anderen anatomischen Strukturen, wie die Kieferhöhlenschleimhaut oder Nerven, führen. Viele Autoren akzeptieren eine Behandlung, die bis
1 mm von dem radiologischen
Apex reicht, als zufriedenstellend, andere billigen auch einen
Abstand von bis zu 2 mm (Steffen,
Splieth, Behr, 1999). Häufig wird
der Sicherheitsabstand zum radiologischen Apex auch an die individuellen Gegebenheiten angepasst. So ist es bei nekrotischer
Pulpa essenziell, dass der gesamte Inhalt des Kanalsystems
möglichst restlos entfernt wird,
währenddessen bei Vitalexstirpation das Hauptaugenmerk darauf gerichtet wird, dass das periapikale Parodontium nicht verletzt und so ein größerer Sicherheitsabstand zum Apex gewählt
wird (Wu und Wesselnik, 2001).
Methoden zur Bestimmung
der Arbeitslänge
• Digital-taktile Methode
Vor der Erfindung der Röntgentechnik und ihrer Adaptierung in der Zahnmedizin war die
Bestimmung der Arbeitslänge nur
mittels Tastgefühl und unter Zuhilfenahme von Durchschnittslängen oder Normwerten, die
man durchs Ausmessen extrahierter Zähne ermittelt, möglich.
Dieses Verfahren, anhand des
Fingerspitzengefühls die apikale
Konstriktion zu lokalisieren, ist
ungenau. Seidberg kam 1975 mit
dieser Methode zu einer Genauigkeit von 64 %, Stabholz ermittelte
1995 gar nur einen Wert von 32 %.
• Röntgenmessaufnahme
Die Röntgenmessaufnahme
ist die gebräuchlichste Variante
zur Bestimmung der endodontischen Arbeitslänge. Eine Röntgenmessaufnahme stellt immer
nur eine zweidimensionale
Wiedergabe eines Objektes bzw.
eines Geschehens dar. Folglich
kommt es zu Überlagerungen von
Strukturen, wie Wurzeln, Knochen, Kieferhöhlenboden oder
des Foramen mentale. Die Bestimmung des apikalen Foramens oder gar der apikalen Konstriktion ist mit der Röntgenmessaufnahme nur arbiträr möglich,
da auf dem Röntgenbild lediglich
der anatomische bzw. radiologische Apex des Zahnes zu erkennen ist. Die richtige Interpreta-
tion des Bildes ist stark von der
Qualität, wie der Schärfe und dem
Kontrast des Bildes, als auch von
Lichtverhältnissen abhängig.
Eine wichtige Rolle spielen
außerdem die Fragestellung,
unter der das Bild analysiert
wird, sowie die Erfahrung, das
Wissen und die Tagesverfassung
der auswertenden Person. Die
Untersucherübereinstimmung
liegt bei maximal 70 %, auch die
intraindividuelle Reproduzierbarkeit liegt unter 80 %. Die Genauigkeit wird in der Literatur
unterschiedlich hoch beziffert.
Olson et al. 1991 ermittelten eine
Genauigkeit bei der Bestimmung
des apikalen Foramens von rund
80 %. Hör und Attin (2004) positionierten das Messinstrument im
Zielintervall zwischen apikaler
Konstriktion und Foramen apikale mithilfe der Röntgenmessaufnahme in 71 % der Fälle. ElAyouti et al. 2001 haben beschrieben,
dass es wegen der häufigen exzentrischen Lage des Foramen
apikale (Abb. 3 und 4) bei Prämolaren in 51 % und bei Molaren in
22 % der Fälle zu einer Überinstrumentierung kam, obwohl die
Instrumentenspitze am Röntgen
0 bis 2 mm koronal des röntgenologischen Apex positioniert war.
Eine solche Überinstrumentierung mit Beförderung des infizierten Debris und Überfüllung
kann zu unerklärlichen Nachbeschwerden des Patienten und
zum Misserfolg der Wurzelbehandlung führen.
• Endometrie
Eine weitere Möglichkeit zur
Bestimmung der Arbeitslänge ist
die elektrische Längenmessung
mithilfe eines Endometriegeräts.
Sie ist eine schnelle und einfache
Methode, basierend auf der
unterschiedlichen elektrischen
Leitfähigkeit, die in einem Wurzelkanal und der oralen Mukosa
gegeben ist. Sie ist so gut wie jederzeit, überall und bei einem
Großteil der Patienten einsetzbar.
Laut vieler Studien liefert sie mittlerweile genauere Ergebnisse als
die Röntgenmessaufnahme und
bietet gute Reproduzierbarkeit.
Die Bestimmung der apikalen
Konstriktion und somit des anstrebenden Endpunktes der Wurzelkanalbehandlung erfolgt zum
ersten Mal nicht arbiträr. Dies ist
bei der Röntgenmessaufnahme,
die sich rein an der Lage des röntgenologischen Apex orientiert
und das Problem der möglichen
exzentrischen Lage des Foramen
apikale außer Acht lässt, der Fall.
Allerdings gaben Hör und Attin
2004 an, dass die apikale Konstriktion endometrisch nur in ca.
52 % bis 59 % der Fälle genau ermittelt werden kann. So ist auch
mit den modernen, nach der Impedanzmethode arbeitenden Geräten lediglich die Bestimmung
eines Punktes zwischen apiakler
Konstriktion und Foramen apikale möglich.
Entwicklung
Die erste Generation der
Endometriegeräte war Ende der
60er-Jahre auf dem Markt und arbeitete mithilfe einer Gleichstromquelle. Bei der Anwendung
kam es in feuchten Kanälen durch
die Polarisation an der Instrumentenspitze zu groben Messfehlern.
Die Geräte der zweiten Generation besaßen eine Wechselstromquelle und arbeiteten mit der Messung der absoluten Impedanz.
Auch diese Geräte funktionierten
nicht genau in den feuchten Kanälen. Bei den Geräten der dritten
Generation war die wesentliche
Neuerung das Verwenden mehrerer Stromfrequenzen. Daraus ergaben sich zwei unterschiedliche
Gesamtimpedanzen, die rechnerisch durch die Bildung der Differenz oder des Quotienten in Relation gestellt werden. Die Impedanz-Quotientenmethode ist das
grundlegende Prinzip von „Root
ZX“, Morita (Abb. 6). Seitdem das
Gerät vorgestellt wurde, hat es
weltweit enorme Beachtung in
der Literatur gefunden und stellt
heute den Maßstab dar, dementsprechend andere Endometriegeräte bewertet werden. Das Gerät
erreicht unter verschiedenen klinischen Bedingungen eine durchschnittliche Messgenauigkeit von
90 % ± 0,5 mm nahe der apikalen
Konstriktion, bei einer Abweichung von ± 1 mm sogar 100 %.
Eine weitere positive Eigenschaft
ist die gute Reproduzierbarkeit
der Ergebnisse. Auch bei der Anwendung in bereits resezierten
Kanälen funktioniert das Gerät
zuverlässig und erreicht eine
90%ige Genauigkeit.
Bei den Geräten der vierten
Generation liegt die Weiterentwicklung laut Herstellerangaben
darin, dass sie noch komplexere
mathematische Kalkulationsverfahren anwenden, auf umfangreiche Datenbanken zurückgreifen,
um weitere Variablen, wie zum
Beispiel den Wurzelkanalquerschnitt, beachten. So soll die Position des Instruments im Kanal
über die ganze Länge bestimmt
werden. Zu dieser Gruppe gehört
Bingo 1020. In-vitro-Studien haben gezeigt, dass das Gerät nicht
nur leichter zu handhaben ist als
Root ZX, sondern auch gleich gute
und reproduzierbare Messergebnisse liefert (Kaufmann et al. 2002,
Tinazet et al. 2002). Folglich
wurde Bingo 1020 von VDW als
Raypex 4 vermarktet. Auch Propex von DENTSPLY weist dieselbe
Messelektronik wie Bingo 1020
auf. Ein weiterer Stellvertreter der
vierten Generation ist „Elements
Diagnostic Unit and Apex Locator“ der Firma SybronEndo (CA,
USA). In einer In-vivo-Studie, bei
der die Zähne nach der Längenmessung und der Fixierung des
Instruments im Kanal extrahiert
wurden, bestimmte man die Genauigkeit des Geräts durch die Ermittlung der apikalen Konstrik-
Dr. med. dent. Petra Rugani
– 1982 in Graz geboren
– 2000–2006: Studium der Zahnmedizin an der Karl-Franzens Universität
Graz, seit 10/2002 an der Medizinischen Universität Graz
– 01/2006–10/2008: Dienstverträge
über die Abhaltung einer externen
Lehrtätigkeit mit der Medizinischen
Universität Graz, Department für
zahnärztliche Chirurgie und Röntgenologie
– seit 11/2008: Dienstverhältnis mit der
Medizinischen Universität Graz, Department für zahnärztliche Chirurgie
und Röntgenologie
– Vortrag im Rahmen der 1.Tagung der
ARGE für Orale Chirurgie, Medizin und
Radiologie 05/08 zumThema Digitale
Volumentomografie
– Publikation im International Journal
of Computerized Dentistry 2/09
„Digitale Volumentomografie:
Grundlage für computergestützte
oralchirurgische Planung“
Dr. med. dent. Maja Marotti
– 1999–2006: Studium der Zahnmedizin an der Karl-Franzens Universität
Graz, seit 10/2002 an der Medizinischen Universität Graz
– seit 10/2006: Dienstverhältnis mit der
Medizinischen Universität Graz, Klinische Abteilung für Zahnerhaltung
– seit 10/2008:Weiterbildung auf dem
Gebiet Endodontologie in München
– seit: 01/2009:Weiterbildung auf dem
Gebiet Kinderzahnheilkunde in München
– Weitere Funktionen:
Lehrbeauftragte der Medizinischen
Universität Graz
– Wissenschaftliche Werke:
3 schriftliche Publikationen
4 Vorträge und Kongressbeiträge
2 Posterpräsentationen
Kontakt:
Universitätsklinik für
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Klinische Abteilung
für Zahnerhaltungskunde
Auenbruggerplatz 12
8036 Graz
Österreich
– Dr. Maja Marotti
Tel.: +43-3 16/3 85 39 70
[email protected]
– Dr. Petra Rugani
[email protected]
DTG0809_13-15_Loeffler_Marotti
03.07.2009
10:36 Uhr
Seite 15
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Schlumbohm
ENDOPILOT
tion unter dem Mikroskop. Dabei
wurde ein besseres Ergebnis als
mit dem Root ZX erreicht (durchschnittlich 0,346 mm gegenüber
0,410 mm über die apikale Konstriktion). Die Differenz bei einem
Toleranzintervall von ± 0,5 mm
war aber statistisch nicht signifikant (Tselnik et al. 2005).
Anwendung
Abb. 5: Raypex 5 (VDW)
Abb. 6: Root ZX (Morita)
Vor jedem Gebrauch sollte
man die Gebrauchsanweisung
sorgfältig lesen und befolgen. Einige Modelle müssen vor ihrer
Anwendung kalibriert werden,
neuere Modelle weisen eine eingebaute Kalibrierungsautomatik
auf. Die Endometriegeräte besitzen eine Messskala oder eine digitale Anzeige und zwei Elektroden. Eine Elektrode, die am
Mundwinkel angebracht wird, ist
der Wangenclip. Die zweite
Elektrode, der Instrumentenclip,
wird am Wurzelkanalinstrument
befestigt, welches in einen mit
Spülflüssigkeit befeuchteten Kanal eingebracht wird. Am Display
wird angezeigt, wann die apikale
Konstriktion oder das Foramen
apikale erreicht wird. Bei vielen
Geräten wird dies mit einem
akustischen Signal unterstützt.
Fehlmessungen
Abb. 7: VDW.Gold (VDW)
Abb. 8: Dentaport ZX (Morita)
Zu falsch-positiven Messungen kann es kommen, wenn sich
die Instrumentenspitze noch
nicht im Bereich der apikalen
Konstriktion bzw. des Foramen
apikale befindet, der Stromkreis
ist aber durch einen Kurzschluss
geschlossen worden und das Gerät zeigt „Apex“ an. Dies wird
verursacht bei Kontakt einer der
Elektroden mit metallischen
Restaurationen, Gingivawucherungen in die Zugangskavität,
parapulpären Stiften oder bei
Flüssigkeitsansammlung in der
Zugangskavität. Die Endometriegeräte können auch als diagnostisches Hilfsmittel zum Aufspuren von Seitenkanälchen,
Perforationen oder Wurzelfrak-
turen eingesetzt werden, weil es
bei Passieren der oben genannten
zu einem Stromschluss kommt.
Bei falsch-negativen Messungen befindet sich die Instrumentenspitze bereits am Apex, der
Stromkreis kann aber nicht geschlossen werden, das Gerät zeigt
den „Apex“ nicht an. Ursachen dafür können ein zu trockener Kanal, apikale Verblockung durch
Dentinspäne oder Reste des Wurzelfüllmaterials bei Revisionen
und ein obliterierter Kanal sein.
Endomotoren mit
integrierten Apexlokatoren
Im Gerät „Tri Auto ZX“ oder
aktueller im „Dentaport ZX“, Morita (Abb. 8), wurde das „Root ZX“
mit einem Handstück kombiniert,
um eine gleichzeitige Längenmessung während einer rotierenden maschinellen Aufbereitung
zu ermöglichen. „Tri Auto ZX“
kam in Studien auf die gleiche Genauigkeit wie „Root ZX“ (95 %,
Grimberg et al. 2002) und weist
zusätzlich noch einige Sicherheitsmerkmale auf, wie zum Beispiel eine automatische Auto-Reverse-Funktion bei Erreichen der
Arbeitslänge oder der TorqueGrenze. Campell et al. (1998) zeigten, dass es bei eingeschalteter
Auto-Reverse-Funktion zu einer
guten Annäherung an die apikale
Konstriktion kam, wobei in vielen
Fällen die Konstriktion jedoch erweitert wurde. Alves et al. (2005)
prüften die Genauigkeit des Gerätes bei Revisionen in vitro und ermittelten einen Wert von 80 %.
Auch die Firma VDW stellte
vor Kurzem den in einem Endomotor integrierten Apexlokator
vor, den VDW.Gold (Abb. 7).
Aus der Stellungnahme
der DGZMK
Die deutsche Gesellschaft für
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde hat 2004 eine wissenschaftliche Stellungnahme „Die
Bestimmung der endodontischen
Arbeitslänge“ verfasst. Auch da
wird angegeben, dass das Prinzip
der elektrischen Längenbestimmung der röntgenologischen Bestimmung in der direkten Lokalisation der apikalen Konstriktion
überlegen ist. Gleichzeitig ist
aber ein Röntgenbild bei der Bestimmung der endgültigen Arbeitslänge nicht nur aus forensischen Gründen, sondern auch
durch die Gewinnung von zusätzlichen Informationen vonnöten.
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Endodontie - State of the Art
Das neue all-in-one Gerätekonzept revolutioniert die Endodontie. Die
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Konklusion
Abb. 9: Vergleich elektrische Längenmessung mit Röntgentechnik 1.
Die Kombination von Endometrie und Röntgenmessaufnahme liefert derzeit die genaueste Bestimmung der endodontischen Arbeitslänge (DGZMK)
7/2004 V. ET
Abbildungsverzeichnis:
– Abbildung 1: Topografie der Wurzelspitze. Hellwig, Klimek und Attin
2003, S 282.
– Abbildung 2: Morphologie der apikalen Konstriktion. Gordon und
Chandler 2004.
– Abbildung 3: Nachgestellte Messaufnahme. Huhn 2003.
– Abbildung 4: Mesiodistale Projektion. Huhn 2003.
– Abbildung 5: Raypex 5. Pearson Dental Hpg, www.pearsondental.com
– Abbildung 6: Root ZX. Pearson Dental Hpg, www.pearsondental.com
Abb. 10: Vergleich elektrische Längenmessung mit Röntgentechnik 2.
Das Literaturverzeichnis kann in der
Redaktion angefordert werden.
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DTG0809_16_Bordeaux
03.07.2009
10:37 Uhr
Seite 16
16 Endo Tribune
2. Internationaler Kongress endodontischer Zahnheilkunde
„Savoir vivre“ in Bordeaux
LEIPZIG – Vom 10. bis 13. September 2009 findet anlässlich
des 25. Marathon des Châteaux du Médoc in Bordeaux
der „2. Internationale Kongress endodontischer Zahnheilkunde – Trends und Inno-
vationen in der Endodontie“
statt. Die dental bauer-gruppe
bietet diese sportliche Tagung
an.
Das wissenschaftliche Programm des Kongresses wird am
Freitag, dem 11. September
2009, stattfinden. Dabei wird
sich der Kongress explizit den
neuesten Trends und wissenschaftlichen Erkenntnissen in
der Endodontie widmen und
verspricht Wissenszuwachs auf
höchstem Niveau. OA Dr. Dr.
Christian Gernhardt referiert
eingehend am Vor- wie am
Nachmittag zum Thema „Endodontie – aktuelle Standards“. Der
Oberarzt arbeitet am Universitätsklinikum in Halle (Saale).
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Jörg Mudrak aus dem hessischen Ludwigsau spricht zu
Röntgendiagnostik in der Endodontie. Der internationale Kongress findet im Vier-Sterne-Hotel Spa & Golf Relais de Margaux,
nahe Bordeaux, statt.
Der Médoc-Marathon startet
am Samstag, dem 12. September,
um 9.30 Uhr und hat ein Zeitlimit
von 6 Stunden und 30 Minuten. Je
nach Vorliebe kann kostümiert
oder in klassischer Sportkleidung angetreten werden. Das
Motto des 25-jährigen Jubiläums
des Marathons des Châteaux du
Médoc lautet „Der Zirkus“. Die
Route des Marathons führt durch
eines der bekanntesten Weinanbaugebiete der Welt und bietet
deshalb Läufern wie Zuschauern ein einmaliges Flair. Für den
Transfer zwischen Margaux und
dem Start- wie Zielbereich in
Pauillac wird gesorgt sein,
ebenso wie für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm
für Begleitpersonen, die nicht
am Marathon teilnehmen.
2.
Internationaler Kongress
endodontischer Zahnheilkunde –
Endodontie – aktuelle Standards
anlässlich
des
25.
Marathon
des Châteaux du Médoc
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6$7æ'MB(æqæ0OSTFACHææqææ-ßNCHEN
INFO VDWDENTALCOMæqæWWWVDWDENTALCOM
Zu beachten ist, dass jeder
Marathonteilnehmer in Frankreich ein ärztliches Attest benötigt, das am Marathontag nicht
älter als ein Jahr sein darf und
dem Teilnehmer die körperliche
Gesundheit zu einem Marathon
bestätigt. Für alle sportlichen
Zahnärzte, die sich nicht nur im
Berufsleben einer Herausforderung stellen wollen, hat die dental bauer-gruppe Karten reserviert, um ihnen dieses einmalige
Erlebnis in der fantastischen
Atmosphäre im Westen Frankreichs ermöglichen zu können.
Im vergangenen Jahr hatten
40 begeisterte Teilnehmer unter
dem Motto „Erfolg im Dialog“
diese Fortbildung der besonderen Art genutzt und waren in den
Genuss der Verbindung von
Weiterbildung mit sportlichen
Höchstleistungen gekommen.
Interessierte können sich unter
[email protected] anmelden. ET
DTG0809_17-18_Zeiss_DCI
02.07.2009
16:27 Uhr
Seite 17
Endo Tribune 17
Das Operationsmikroskop in der Endodontie
von Dr. Peter Kiefner
STUTTGART – Die erfolgreiche endodontische Behandlung als zahnerhaltende Maßnahme hat einen hohen Stellenwert in der heutigen modernen Zahnarztpraxis. Immer
öfters wünschen Patientinnen
und Patienten Therapieverfahren, welche den Zahnerhalt
langfristig sichern. Es ist allgemein bekannt, dass endodontische Maßnahmen zu den aufwendigsten in der täglichen
Sprechstunde zählen. Die
Komplexität der notwendigen
Therapie, kombiniert mit einer
Das OPMI PROergo von Zeiss ermöglicht eine bis zu 25-fache Vergrösserung.
Auffinden von Frakturen mit Hilfe
des OPM.
Masterpoint in den palatinalen Kanälen.
komplizierten
morphologischen Ausgangssituation, kann
zu einer unsicheren Prognose
führen und den Zahnerhalt infrage stellen.
Verschiedene Studien belegen, dass sich die Erfolgsquoten
einer endodontischen Behandlung durch den Einsatz von modernen Behandlungstechniken
und entsprechenden Instrumenten wesentlich steigern. Das
Operationsmikroskop (OPM) ermöglicht ein optimales Sichtfeld
und wird in allen Therapiephasen eingesetzt: Von der Diagnose, zur Lokalisierung aller
Wurzelkanäle, bis zur Wurzelkanalaufbereitung, Wurzelkanalspülung und -füllung. Verwendet man zudem rotierende,
hochflexible NiTi-Instrumente,
ultraschallaktivierte Wurzelkanalspülungen und Kondensationsverfahren von thermoplastifizierter Guttapercha, führt das
zu einer signifikanten Zunahme
des Therapieerfolges.
Das Operationsmikroskop
wurde vor mehr als 20 Jahren in
die endodontische Therapie integriert. Zu dieser Zeit waren die
Mikroskope nicht für die spezifischen Aspekte zahnärztlicher
Ergonomie konzipiert, erst in
den 90igern wurden sie für den
Einsatz in der Endodontologie
angepasst. Heute gehören entsprechende Mikroskope mit
angepasster Brennweite und integrierter Dokumentationsmöglichkeit zum Praxisalltag und
werden sowohl in der orthograden wie auch in der chirurgischen, retrograden Endodontie
eingesetzt.
Das weltweit meist eingesetzte Dentalmikroskop ist das
OPMI Pico. Das servomotorisch
gesteuerte OPMI ProErgo wird
wie das Erstmodell von Carl
Zeiss hergestellt. Dank der optischen Vergrößerung und dem
optimal beleuchteten Arbeitsfeld
können Situationen, die früher
„nicht kontrollierbar“ waren,
heute optimal versorgt werden.
Masterpoint in den palatinalen
Kanälen (Röntgenbild).
Die Indikationsbreite für die
primäre endodontische Behandlung und die orthograde Revisionsbehandlung hat sich drastisch erweitert. Die Möglichkeit
der optischen Inspektion dentaler Strukturen bei einem Vergrößerungsfaktor von 4- bis ca. 25fach, erlaubt dem Praktiker die
Visualisierung von feinsten anatomischen und pathologischen
Aspekten.
Röntenkontrolle zwei Wurzelkanäle
in der palatinalen Wurzel MB2 Kanal.
In der orthograden Endodontie können damit verschiedene
Arbeitsetappen erfolgreich unter dem Einsatz des OPM durchgeführt werden. Dazu zählen:
– Lokalisation und Erschließung
extrem enger Wurzelkanäle
– Lokalisation von Zusatzkanälen und Kanalfurkationen
– Diagnostik von Längsfrakturen
unter direkter Sicht – Darstellung von Haarrissen in dem Kanalwanddentin
– Lokalisierung von Obliterationen und Obstruktionen im Kanalverlauf
– Entfernen von frakturierten
Instrumenten und Fremdkörpern aus den Wurzelkanälen
– Abdeckung von Perforationen
und die Kontrolle der „Via falsa“.
Die Lokalisation
und Erschließung
extrem enger Wurzelkanäle
Nach Applikation des Kofferdams und adäquater Gestaltung
der Trepanationsöffnung kann
man unter Anwendung des OPM
am Pulpakammerboden in der
Regel die Kanaleingänge erkennen und mithilfe geeigneter
Mikroinstrumente (Microopener, Microdebrider) initial erweitern. Nach Sondierung der Kanalpermeabilität (patency) und initialer elektrometrischer Längenbestimmung werden die Kanäle
rotierend mechanisch aufbereitet und durch Anwendung verschiedener bakterienreduzierenden Spüllösungen desinfiziert.
In etwa 40–50 % aller Fälle
kann man auf der diagnostischen Röntgenaufnahme eine
totale oder partielle Obliteration
der Wurzelkanäle erkennen, die
Kanaleingänge können durch
Anlagerung von Reizdentin in ca.
20 % aller Fälle partiell oder
komplett obliteriert sein. Im
OPM kann die Farbe und Transluzenz des Reizdentins vom normalen Dentin unterschieden
werden. Durch schonende Abtragung der Hindernisse – am besten mithilfe geeigneter Ultraschallansätze – kann man die Kanaleingänge darstellen und die
Wurzelkanäle nach der optimalen Aufbereitung dreidimensional stabil und bakteriendicht füllen.
Diagnostik von Längsfrakturen unter direkter Sicht –
Darstellung von Haarrissen
im Kanalwanddentin
Längsfrakturen oder Haarrisse
werden nicht oder kaum auf Röntgenaufnahmen dargestellt. Nach
Trepanation und initialer Kanaleingangserweiterung können unter dem OPM vertikale Risse dargestellt werden. In solchen Fällen
muss die Verlaufsrichtung und
Ausdehnung solcher Frakturlinien geklärt werden, weil davon
der weitere Therapieverlauf und
der Zahnerhalt abhängig sind.
Entfernen von
frakturierten Instrumenten
und Fremdkörpern
aus den Wurzelkanälen
gang zur Frakturstelle des Instrumentes präpariert wird,
kann man die Frakturfläche unter Anwendung des OPM optimal visualisieren. Um die Fragmente entfernen zu können,
wird in der Regel Zahnhartsubstanz zirkulär um das frakturierte Fragment entfernt.
Durch Einsatz geeigneter Instrumente kann das Fragment
gelockert und anschließend
entfernt werden. Hier kommen
ultraschallaktivierte Instrumente mit glatter oder diamantierter Oberfläche häufig zum
Einsatz. In Fällen, wo das Entfernen eines frakturierten Instrumentes eine Perforationsgefahr graziler Wurzelstrukturen darstellt, kann unter dem
ª
Wenn ein geradliniger Zu-
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NEW NITI ROTARY SYSTEM
Eine sichere und effiziente Sequenz, um
DIE BIOLOGISCH ERWÜNSCHTE
APIKALE GRÖSSE ZU ERREICHEN
H WIE,
SO EINFAC
..
0, 1, 2 , 3.
Die Lokalisation
von Zusatzkanälen
und Kanalfurkationen
Die diagnostische Röntgenaufnahme zeigt manchmal eine
ungewöhnliche Wurzelmorphologie. Die visuelle Inspektion des
Pulpakammerbodens unter Zuhilfenahme des Dentalmikroskopes kann zur Lokalisation von
Zusatzkanälen führen. Am häufigsten kommt der Zusatzkanal
in der Form des MB2-Kanales in
den ersten Oberkiefermolaren
vor. Abhängig des Studiendesigns (in vitro oder in vivo) werden Vorkommensraten von etwa
16 % bis 95 % angegeben. Auch
Unterkiefermolaren können in
bis zu 40 % einen zusätzlichen
distalen Wurzelkanal (distobukkal oder distolingual) zeigen.
Prämolaren zeigen zu einem
weitaus geringeren Prozentsatz
von 0,4 % bis ca. 6 % Zusatzkanäle. Die unteren Inzisivi können, wegen der starken mesiodistalen Wurzelabflachung, in
bis zu 42 % der Fälle zwei Wurzelkanäle präsentieren. Diese
Zusatzkanäle können unter direkter Sicht bei Anwendung des
OPM aufbereitet und anschließend gefüllt werden.
Endo Stand
Basic Set
Präoperativ - Zahn 36
Extended Set
Postoperativ - Zahn 36
Dx:
Symptomatische
Pulpitis
Aufbereitung bis:
Tx:
Pulpektomie
DB & DL:
BR6 50/0.04
Dr. George Sirtes (ZH)
www.biorace.ch
MB & ML:
BR5 40/0.04
DTG0809_17-18_Zeiss_DCI
02.07.2009
16:28 Uhr
Seite 18
18 Endo Tribune
„Ich sehe was, was du nicht siehst“
Lupenbrillen gibt es in verschiedenen Vergrößerungsgraden und Fertigungen
Die leichte Merident Ultralight™
mit dem LED-Licht „DeLight“.
von Peter Stolzenburg
KIEL – Die steigenden Ansprüche an Präzision in allen Bereichen der modernen Zahnmedizin machen es dem Zahnarzt
mittlerweile fast unmöglich
seiner Tätigkeit mit einfacher
Sehstärke qualitätsbewusst
nachzugehen – sei es für die oft
unsichtbaren Füllungsränder,
für die Kariesexkavationskontrolle, für die Kronenrandspalten unter 50 Mikrometer, für
mikrochirurgisches Nahtmaterial oder das Auffinden eines
Wurzelkanals.
Der Einsatz einer Lupenbrille bringt eine sichtbare Erhöhung der Produktivität des Behandlers, eine bessere Arbeitsqualität, ergonomischen Nutzen
und somit bessere Behandlungserfolge. Im Allgemeinen hängt
die Wahl der Lupenbrille vom
hauptsächlichen Anwendungsbereich und der persönlichen
Präferenz des Behandlers ab.
Vergrößerungen zwischen 2,5und 3,2-fach sind für das gesamte
zahnärztliche Arbeitsspektrum
empfehlenswert. Durch ihren
großen Tiefenschärfebereich erlauben diese Optiken ein absolut
entspanntes Arbeiten in einem
großen Arbeitsfeld (mindestens
die gesamte Mundhöhle).
Geübte Anwender bevorzugen oft höhere Vergrößerungen
(3,5- bis 5-fach). Nach den Gesetzen der Optik verringert sich mit
zunehmendem Vergrößerungsfaktor der Tiefenschärfebereich.
Dadurch wird es schwieriger,
das Operationsgebiet fokussiert
zu halten, zumal sich das direkte
Umfeld weniger scharf darstellt.
Mobile Vergrößerungen dieser
Merident Ultralight™
Brillen-Lupenvorsätze
Lupenbrille mit Galileischen System Lupenbrille mit Kepler-System Art sind für Spezialisten, wie zum
Beispiel Endodontologen und
Mikrochirurgen, bestens geeignet. Eine weitere Steigerung sind
Mikroskope.
Galilei versus Kepler
Bei Lupenbrillen unterscheidet man das Galileische System
(Vergrößerungen: 2,0- bis 3,2fach) und Prismenlupen nach
Kepler (Vergrößerungen: 3,0- bis
5,0-fach). Der Aufbau der Linsenkomponenten nach dem Galileischen System erlaubt ein minimales Gewicht der Lupe, das
den dauerhaften Gebrauch
selbstverständlich werden lässt.
Die Flip-up-Funktion ermöglicht das einfache Wechseln vom
vergrößernden Abbild zum normalen Sehen, d. h. die Vergrößerungshilfe kann mit einem
Handgriff vor der Brille zugeordnet beziehungsweise entfernt
werden, wie es beispielsweise
bei Modellen von Lercher, Merident oder Surgitel der Fall ist.
Schutzverglasung oder Korrektionen im Brillengestell sind so
unabhängig von der vergrößernden Optik. Demgegenüber stehen die sogenannten TTL(Through The Lens-) Optiken,
bei denen die Lupenvorsätze in
die Brillengläser eingearbeitet
beziehungsweise
aufgeklebt
werden (z. B. Zeiss, Orasoptic).
Die Lupen des Keplerschen
Systems weisen ein höheres Gewicht auf und müssen in der Regel mit einem Kopfband fixiert
werden, um das Herunterrutschen zu verhindern. Daher ist
ein längerer Einsatz von Vergrößerungshilfen dieser Bauart unbequem, ermüdend und belastend. Gegenwärtig gibt es auch
schon TTL-Fertigungen von Lupenbrillen mit Kepler-System.
Die moderne Lupenbrille
Die modernen Lupenbrillen
sollten bauartspezifische Eigenschaften aufweisen:
– die Justierung des Interpupillarabstandes für das stereoskopische Sehen
– der auf die Körpergröße des Behandlers individuell einstellbare Arbeitsabstand vom Okular zum Objekt. Dieser liegt in
der Regel zwischen 30 und 40
Zentimeter.
– das Einstellen des Konvergenzwinkels, das heißt beide Okulare müssen im selben Abstand
und Winkel auf das Objekt zeigen
– die Anpassung der Neigungswinkel der Okulare an eine na-
türliche und physiologisch entspannte Kopf- und Körperhaltung
– ein geringes Gewicht der Lupe,
das verhindert Druckstellen
und erhöht sowohl den Arbeitskomfort als auch den Nutzwert.
Einlinsige Vergrößerungssysteme, die in der Regel aus
Kunststoff gefertigt sind und
preiswert erstanden werden
können, werden den oben genannten Kriterien und Möglichkeiten nicht annährend gerecht.
Aus diesem Grund ist von einer
dauerhaften Verwendung abzuraten.
Bei der Auswahl einer Lupenbrille ist besonderes Augenmerk
auf die Qualität zu legen. Um die
Feinstrukturen eines Operationsfeldes erstklassig darzustellen, ist es unumgänglich, allerhöchste Ansprüche an die optische Qualität der Vergrößerungsoptik zu stellen. Zu
bevorzugen sind sogenannte
„High-End“- oder „High-Definition“-Optiken. Auch in diesem
Bereich hat Qualität ihren Preis.
Aber die Mehrinvestition lohnt
sich, denn die Augen sind das
kostbarste Kapital der Zahnärzte. ET
somit ebenfalls gesichert werden.
Durch die Anwendung des
Dentalmikroskopes in der Endodontie konnte nicht nur die Erfolgsquote der endodontischen
Behandlung erhöht, auch das In-
Die Merident Ultralight™-Lupen der Firma DCI bieten jeder
modernen
Zahnarztpraxis
erstklassige Spezialvergrößerungen für höchste Präzisionsansprüche. Mit einem Gewicht
von nur elf Gramm. Die einfache Montage ist mithilfe eines
Adapters an nahezu jedes Brillengestell möglich. Gratis dazu
liefert die DCI eine leichte Titanbrille als Arbeitsbrille oder
eine Anti-Fog Schutzbrille.
Die Merident Ultralight™Lupe ist in sämtliche Achsen
auf die optischen Eigenschaften des jeweiligen Trägers justierbar. Der Abstand von Optik
zum OP-Feld ist von 30 bis 60
Zentimeter stufenlos einstellbar. Somit wird eine physionomisch optimierte, ergonomische Arbeitshaltung gewährleistet.
Die Flip-Up-Funktion sorgt für
zusätzlichen Komfort. Wahlweise lassen sich mit der 2,5oder 3,2-fachen Vergrößerung
Endodontie- oder mikrochirurgische Eingriffe und längere Operationen entspannt
und sicher durchführen.
Kontakt:
DCI –
Dental Consulting GmbH
Kämpenstr. 6b
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Tel.: 04 31/3 50 38
Fax: 04 31/3 52 80
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dikationsspektrum zahnerhaltender Maßnahmen konnte stark
erweitert werden, was zur Zufriedenheit der Patienten und zu
einem Imagegewinn für die Behandler geführt hat. ET
Das Literaturverzeichnis kann in
der Redaktion angefordert werden.
Fortbildung mit Abschluss
„Micro Dentistry and Micro Surgery Specialist“
Unterkieferfrontzahn mit zwei Wurzelfüllungen
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OPM der Zugang zu den apikalen Bereichen am Fragment
Jahreskontrolle: Komplette Heilung
Unterkieferfrontzahn mit zwei Wurzelkanälen, Messaufnahme.
vorbei präpariert werden, das
Fragment wird dann in der
Wurzelkanalfüllungsmasse eingebettet.
Abdeckung
von Perforationen und
die Kontrolle der „Via falsa“
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Im Falle von orthograden Revisonsbehandlungen wird unter
Einsatz des OPM das Füllungsmaterial aus den Wurzelkanälen
entfernt. Dabei wird unter direkter Sicht die komplette Entfernung von Füllungsmaterial
kontrolliert und falls notwendig
mithilfe manueller oder rotierender Instrumente die Kanalanteile so lang bearbeitet, bis
diese frei von Füllungsresten
sind.
Trotz sorgfältiger Aufbereitungstechnik kann es manchmal während der Aufbereitung
oder beim Entfernen von Füllungsmasse aus den Wurzelkanälen zu unbeabsichtigten
Perforationen im Furkationsbereich oder im Bereich von Kanalkurvaturen kommen. Diese
punktförmigen Perforationen
können unter Anwendung von
geeignetem Füllungsmaterial
perfekt abgedeckt werden. Der
langfristige Erfolg der endodontischen Maßnahmen kann
FELDBACH – Die Carl Zeiss
Academy bietet Allgemeinpraktikern und Spezialisten ein globales, mikrodentales Aus- und
Fortbildungsangebot: In Workshops und im Einzeltraining lernen Zahnmediziner, Patienten
mit dem dentalen Operationsmikroskop (OPMI) erfolgreich
zu behandeln. Das Fortbildungsprogramm wird nach einem Jahr mit dem Titel „Micro
Dentistry and Micro Surgery
Specialist“ abgeschlossen.
Die Workshop Daten:
• Dental Workshop Zürich,
Schweiz:
1.–4. Oktober 2009
letzte Plätze – jetzt anmelden!
• Dental Workshop Adelboden,
Schweiz:
4.–7. März 2010: reservieren
• International Dental Workshop, Montreux, Schweiz:
7.–11. Juli 2010: vormerken
• Dental Workshop Zürich,
Schweiz:
7.–10. Oktober 2010:
vormerken
Auskunft:
Miriam Ladner
Leiterin Carl Zeiss Academy
8714 Feldbach
Schweiz
Tel.: +41-55/254 7561
[email protected]
www.zeiss.ch/academy
DTG0809_19_VDW
02.07.2009
16:29 Uhr
Seite 19
Endo Tribune 19
Ultraschallgerät mit Endofokus
Sortiment für endodontische Anwendungen ergänzt VDW.ULTRA®
MÜNCHEN – Ein Ultraschallgerät für die Endodontie – wozu
braucht man das? Tatsächlich
können sich Endospezialisten
heute eine Wurzelkanalbehandlung ohne Ultraschall
nicht mehr vorstellen. Der
Grund liegt nicht in hohen Ansprüchen an die Geräteausstattung, sondern im Wissen um essenzielle Vorteile der Ultraschalltechnik für endodontische
Anwendungen.
Der
Bedarf wächst vor allen Dingen
in Praxen mit Interessen- oder
Tätigkeitsschwerpunkt Endodontie. Deshalb hat VDW als
spezialisierter Endohersteller
nun ein kompaktes Ultraschallgerät mit Fokus auf die
Wurzelkanalbehandlung entwickelt: VDW.ULTRA®.
die passive ultraschallgestützte
Spülung mit speziellen Instrumenten, die einen unerwünschten Dentinabtrag in der Spülphase vermeiden helfen.
Weitere Funktionen stehen für
die Feinpräparation der Zugangs-
kavität, Revisionsbehandlungen
sowie Entfernung von Metallstiften und frakturierten Instrumenten zur Verfügung. Das handliche
Gerät bietet einen hohen Behandlungskomfort. Dank patentiertem
„Auto Balance System“ mit zuverlässiger automatischer Steuerung
liefert VDW.ULTRA® eine konstant effiziente Leistung bei jeder
Anwendung. Das Piezo-Handstück ist 50 Gramm leicht und
autoklavierbar. Natürlich können
auch klassische Paro- und Scaling-Anwendungen ebenso effizient durchgeführt werden.
Maßgeschneidert dazu liefert
VDW ein hochwertiges Spitzensortiment für endodontische Anwendungen: Spülfeilen für eine
gründliche ultraschallgestützte
Reinigung mit Entfernung des
Biofilms, Diamantspitzen zur effizienten Feinpräparation der
Zugangskavität, feine Spitzen
aus neuartiger Titan-NiobiumLegierung für delikate Revisionsbehandlungen sowie eine
robuste Spitze für Entfernung
von Metallstiften bei hoher Intensität. ET
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4th Swiss biomaterial days
11. – 12. Sept. 2009 Kongresshaus Zürich
«bone matters»
Wichtigste Funktion ist zweifellos die Spülungsaktivierung:
Durch Schwingung werden in
der Spülflüssigkeit Luftbläschen
erzeugt, die sofort implodieren
und dadurch Gewebe und Biofilm ablösen. So werden Dentintubuli und Seitenkanälchen erreicht, die Infektionen signifikant wirksamer bekämpft. Da
mit rein mechanischer Aufbereitung nur etwa 70 % des Areals erreicht werden, ist eine intensive
Spülung für die Eliminierung der
Bakterien entscheidend. Neu ist
Kontakt:
VDW GmbH
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Ihre Meinung ist gefragt!
Gibt es etwas, das Ihnen unter den
Nägeln brennt und was Sie schon
lange einmal sagen wollten?
Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu diesem
oder einem anderen Thema direkt an die
Chefredaktion Dental Tribune Germany
Jeannette Enders
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Wir freuen uns auf Ihre Anregungen, Ihre Kritik oder auch Ihr Lob.Vielen Dank!
Themenschwerpunkte:
Biocomposites, syntetischer Knochenersatz
User Feedbacks, histologische Analysen
Innovative Bone Management Techniken
Referenten:
Prof. Dr. E. Wintermantel TU München
Prof. Dr. K.-U. Benner Universität München
Prof. Dr. W. Lückerath, ZMK Univerität Bonn
PD Dr. Patrick Schmidlin, Universität Zürich
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DTG0809_20_Industry
02.07.2009
16:29 Uhr
Seite 20
20 Endo Tribune
EndoPilot®: Alles im Griff
BROKSTEDT – Auf der Internationalen Dental-Schau 2009
stellte die Firma Schlumbohm
den EndoPilot® mit einer
neuen Systemhalterung vor:
Sie ist mobil und bietet eine
schnelle wie sichere Ablage der
Handstücke.
Das revolutionäre Konzept
vereinigt vier wesentliche EndoFunktionen in einem Gerät. Der
EndoPilot® ermöglicht so eine
einzigartig schnelle und effiziente Aufbereitung von Wurzelkanälen. Integriert sind Apexlocator und Endomotor und für
die Warmfülltechnik Downpack
und Backfill.
Dank modernster, schneller
Mikroprozessortechnologie ist
eine präzise Apexmessung mit
10 Bit-Auflösung möglich. Insbesondere die zeitgleiche Apexmessung während der maschinellen Aufbereitung wurde kompromisslos umgesetzt. Das neu
entwickelte Winkelstück leitet
das Apex-Messsignal voll isoliert
zur Feile. Isolierhülsen über dem
Winkelstück und lästige Kontaktklemmen sind nicht nötig.
Dies macht das Handling sehr
viel komfortabler. Eine weitere
Neuerung ist die patentierte
Drehmomentreduzierung bei
Apexannäherung, sie begrenzt
die Schneidleistung der Feile im
apikalen Bereich.
Der EndoPilot® verfügt über
ein großes Touch-Display und
benötigt durch seine Kompaktheit nur eine kleine Aufstellfläche. Die Bedienung über das Display erlaubt eine einzigartige
schnelle Menüführung. Die vorprogrammierte Feilenbibliothek
enthält nahezu alle gängigen
Feilensysteme. Zusätzlich kann
man eigene herstellerübergreifende Sequenzen abspeichern
(Hybridtechnik). Ein Feilenmanagement überwacht die Anwendungshäufigkeit und Belastung je Feile. Beim Überschreiten einer einstellbaren Ver-
schleißzahl erfolgt ein Hinweis.
Es können so bis zu sechs Feilenboxen verwaltet werden.
Insbesondere die komplette
Integration der Warmfülltechnik
macht das Gerät unschlagbar.
Das schlanke Obturationsmodul
D-Pack mit Funktionsanzeige ist
für die laterale und vertikale
Kondensation. Das Erwärmen
und Abkühlen der Heizspitze erfolgt innerhalb von Sekunden,
dies ermöglicht ein gezieltes und
exaktes Erwärmen der Guttapercha. Die BackFill-Pistole
dient zur abschließenden thermoplastischen Abfüllung des
Wurzelkanals. Die Temperatur
der Guttapercha kann individuell am Display ausgewählt
werden. Die Temperaturregelung wird über den Mikroprozessor des Gerätes stetig überwacht.
Der EndoPilot® passt sich den
Wünschen des Behandlers an, daher ist das Gerät in unterschiedlichen Ausbaustufen verfügbar.
So kann beispielsweise die Obturation mit Downpack oder BackFill-Modul auch später nachgerüstet werden. Der Endo Pilot® ist
eine zukunftsweisende Plattform,
die sowohl technisch als auch
wirtschaftlich klare Maßstäbe
setzt und Ihre Investition für die
Zukunft sichert. Das FamilienUnternehmen Schlumbohm ist
seit über 40 Jahren ein Begriff für
Innovationen im Dentalbereich.
Für Implantologen sind die bekannten Titan-Knochenfilter und
die Knochenmühlen ein Begriff.
Der EndoPilot® bietet ein neues
modulares Endo-System an. ET
Kontakt:
Schlumbohm
GmbH & Co. KG
Klein Floyen 8–10
24616 Brokstedt
Tel.: 0 43 24/89 29-0
Fax: 0 43 24/89 29-29
[email protected]
www.schlumbohm.de
Rotierende Endodontie einfach gemacht
LA CHAUX-DE-FONDS – 40
Jahre Erfahrung im Bereich
Entwicklung und Produktion
von endodontischen Instrumenten macht die Firma FKG
Dentaire, Schweiz, zu einem
der renommiertesten Hersteller weltweit. Zur Entfernung
von
Wurzelkanalfüllungen
bietet das Unternehmen zwei
neue rotierende Instrumente
aus NiTi an: DR1 und DR2.
Die Entfernung von Füllungsmaterial ist vor der „Behandlung“ wichtig. Der Kanaleingang muss ausgehöhlt sein,
um den Kanal selbst zu erreichen. Die rotierenden Instrumente sind bei endodontischen
Revisionen einsetzbar und entfernen lösliche Pasten, Guttapercha und Gutta thermoplast. Das
Beste: Sie säubern und desinfizieren den Kanal, der zusätzlich
dreidimensional geformt wird.
Unabhängig davon, was der
Durchmesser misst, ist der Kanal
nun bereit zur weiteren Behandlung. Nach der Entfernung von
einer Füllung kann eine weitere
Obturation erfolgen.
Alles in allem bietet das
Unternehmen, das auf eine jahrzehntelange Erfahrung zurückblicken kann, Instrumente mit
einer guten Qualität an. Weitere
Informationen sind beim Hersteller direkt zu erfragen. ET
Kontakt:
RaCe-Instrumente (ISO 10) haben eine nicht schneidende Sicherheitsspitze und
eine optimale Schneidleistung
Neue Instrumente aus NiTi
bietet FKG für die maschinelle
Gleitweg-Aufbereitung. RaCe
in der ISO-Größe 10 haben viele
Vorzüge. Die Sicherheitsspitze
ist nicht schneidend und der Behandler muss nicht erst ver-
schrauben. Die Schneidleistung ist optimal und die Instrumente elektrochemisch poliert.
Mit der SafetyMemyDisc kann
einfach die NiTi-„Ermüdung“
getestet und kontrolliert werden.
FKG DENTAIRE
Swiss Dental Products
Crêt-du-Locle 4
2304 La Chaux-de-Fonds
Schweiz
Tel .: +41-32/924 22 44
Fax : +41-32/924 22 55
[email protected]
www.fkg.ch
DR1 – ISO 030/0.10
Prof. Dr. Giuseppe Cantatore referiert zur thermoplastischen Obturation
DR2 – ISO 025/0.04
KONSTANZ – Prof. Dr. Giuseppe Cantatore, einer der
weltweit führenden Endodontologen, Rom, referiert auf
Einladung von DENTSPLY
DeTrey unter dem Titel „HighEnd-Aufbereitung und Warmobturation“ am 28. November
2009 in Essen. Zahnärzte, die
bereits maschinell aufbereiten
und thermoplastisch obturieren, lernen von einem Spezialisten fortgeschrittene Techniken – von der maschinellen
Darstellung des Wurzelkanals
über dessen Aufbereitung mit
NiTi-Instrumenten, bis hin zur
thermoplastischen Obturation.
Im Anschluss an einen reich
bebilderten und durch eine Fülle
an Studien gestützten Vortrag
wird Prof. Cantatore am MasterMikroskop live demonstrieren,
wie man den Wurzelkanal maschinell aufbereitet und füllt. Neben der Präsentation und Dis-
kussion von Fallstudien komplettiert ein praktischer Handson-Teil den Kurs: An transparenten Übungsblöcken und extrahierten Zähnen werden die Teilnehmer selbst tätig und wenden
das theoretisch Gelernte praktisch an.
Die Warmobturation mit
Guttapercha ist im Vergleich zu
anderen Techniken immer häufiger die Alternative der Wahl;
die Erfolgsrate der Warmtechnik
mit vertikaler Kondensation
überzeugt immer mehr Zahnärzte. Systeme wie Thermafil
(DENTSPLY Maillefer) mit im
Kanal verbleibendem Kunststoff-Obturator führen bei
gleichzeitiger Arbeitsvereinfachung und Zeitersparnis zum
hermetischen Verschluss des
Wurzelkanalsystems – vorausgesetzt, der Behandler wendet
sie korrekt an. Wie der Kanal sicher, effizient und schnell gefüllt
werden kann und wie der Zahn
vorab aufbereitet werden muss,
erlernen die Teilnehmer bei
Prof. Cantatore in diesem Kurs.
Tipps für die Lösung aktueller
Fälle gibt der erfahrende Referent gerne.
Der Kurs am 28. November –
die Teilnehmerzahl ist begrenzt
– wird auf Englisch abgehalten.
Interessierte können sich über
das Heidelberger Unternehmen praxisDienste per Telefon
(0 62 21/6 49 97-10) oder per
Fax (0 62 21/6 49 97-1 20) anmelden. ET
Kontakt:
DENTSPLY DeTrey GmbH
De-Trey-Str. 1
78467 Konstanz
Tel.: 0 75 31/5 83-0
Fax: 0 75 31/5 83-1 04
[email protected]
www.dentsply.de
Easy Endo 2009 – das neue Kurskonzept von DENTSPLY DeTrey
Themen:
Darstellung der Kanaleingänge, sichere Längenbestimmung, maschinelle Aufbereitung, thermoplastische 3-D-Obturation, adhäsives System für Stumpfaufbau und Stiftsetzung, praktische Übungen
Referenten, Orte und Termine:
21. August in Mannheim:
Dr. Uwe Radmacher
09. September in Aurich:
Thomas Clauder
12. September in Jena:
Dr. Markus Lewitzki
19. September in Landshut:
Dr. Hans-Willi Herrmann
14. November in Hannover:
Priv.-Doz. Dr. Thomas Schwarze
DTG0809_21_Ludent
02.07.2009
16:30 Uhr
DENTAL TRIBUNE
Seite 21
Industry News 21
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Innovation in der dentalen digitalen Radiologie
für Panoramaröntgen aus Finnland
ART Plus Panoramaröntgen mit CdTe-Sensor Technologie
LUZERN – Mit der Markteinführung der neuartigen CdTe(Cadmium Tellurit-)Sensor
Technologie für dentale digitale Radiologie präsentiert die
Firma AJAT Ltd, Finnland, eine
Innovation in der CMOS-Sensor Technologie. Der patentierte Cadmium Tellurid Sensor
(CdTe-Sensor) setzt neue Maßstäbe in der dentalen digitalen
Radiologie. Dieser neuartige
Sensor erlaubt erstmalig eine
direkte Umwandlung von
Röntgenstrahlen in elektrische
Signale. Damit präsentiert er
dem Anwender direkt ein
merklich kontrastreicheres,
schärferes Röntgenbild auf
dem Monitor.
CdTe-Sensoren die einfallenden Röntgenstrahlen direkt in
elektrische Signale. Die Strahlen werden nicht in Belichtung
umgewandelt, daher entsteht
keine Unschärfe. Auflösung
und der Kontrast werden dadurch um 300 Prozent erhöht.
Verschwommene Bilder
durch falsch positionierte Patienten oder unklare Aufnah-
ART Plus manuell oder per
Autofokus einfach und sicher
generiert werden. Somit wird
eine unnötige Röntgenexposition der Patienten vermieden.
men von spezifischen anatomischen Besonderheiten,
welche mit konventionellen
Panoramageräten schwer zu
diagnostizieren waren, können jetzt mit den Features von
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Dieser einmalige Sensor wird weltweit nur in dem ART Plus Panorama
Röntgengerät eingebaut.
Diese neue CdTe-Sensor
Technologie generiert 300 individuelle Bilder pro Sekunde,
während der Expositionszeit
von maximal 15 Sekunden
für eine Panoramaschichtaufnahme mit einer zweidimensionalen Rotation. Die Bilder
werden kombiniert, um multiple Panoramaschichten von
unparalleler Qualität mit sichtbarer Auflösung zu produzieren. Im Vergleich zu herkömmlichen CCD/CMOS-Sensoren
hat die AJAT CdTe-Sensor
Technologie weder eine Phosphorschicht zur Umwandlung
von Röntgenstrahlen in Belichtung, noch eine optische Linse.
Diese Technik könnte bei der
Bildumsetzung jeweils technisch bedingt nur kontrastärmere Bilder zeigen.
Im Gegensatz zu allen anderen Sensoren konvertieren
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DTG0809_22-23_Taubenheim
03.07.2009
9:28 Uhr
Seite 22
DENTAL TRIBUNE
22 Practice Management
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Qualitätssicherung meets Qualitätsmanagement
Einrichtungsinternes Qualitätsmanagement
einführen und weiterentwickeln
von Ulrike Feuerle und Lothar Taubenheim
SCHWÄBISCH GMÜND – Gut
organisierte Abläufe erleichtern die Praxisführung und helfen, die zahnmedizinischen
Leistungen der Behandler und
des Teams zu sichern. Klare
und festgelegte Strukturen ermöglichen eine hohe Transparenz der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbearbeitung der Behandlung
unserer Patienten. In einer gut
geführten Praxis sind die
Grundelemente für ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement, wie sie in der „Qualitätsmanagement-Richtlinie
vertragsärztliche Versorgung“
des Gemeinsamen Bundesausschusses beschrieben sind, tägliche Übung. Diese Grundelemente in einen organisatorischen Rahmen einzupassen
kann sinnvoll sein, wenn die
Organisation der eigenen Praxis so strukturiert werden soll,
dass sie – wenn es denn gewünscht wird – auch zu einer
Zertifizierung geführt werden
kann.
Einführung
Bei der Betrachtung des Themas „Qualitätsmanagement“
sollte es im Praxisalltag darum
gehen, die Qualität der Patientenversorgung zu sichern und zu
verbessern – wenn dies nötig erscheint. Ob es dazu notwendig ist,
selbst in kleinen Praxen mit einem Chef, zwei Assistentinnen
und einer Auszubildenden, Verfahrens- und Funktionsbeschreibungen zu erstellen, ist diskussionsfähig – Qualitätsmanagement kann auch übertrieben
werden. In einer Praxis mittlerer
Größe allerdings macht es Sinn,
wenn die Behandler und das
Team die wenigen organisatorischen Grundlagen der eigenen
Praxis nicht nur kennen, sondern
auch leben. Nach der Veröffentlichung der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über
grundsätzliche Anforderungen
an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement in der vertragszahnärztlichen Versorgung
im Bundesanzeiger am 17. November 2006 (Qualitätsmanagement-Richtlinie vertragszahnärztliche Versorgung) überprüften wir, ob das in unserer Praxis
seit 2004 aufgebaute und eingeführte Qualitätsmanagementsystem diesen Vorgaben entspricht. In dieser Richtlinie sind
die Grundelemente und die Instrumente eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements
aufgezeigt, sodass jeder Leiter einer zahnmedizinischen Praxis
problemlos die bereits vorhande-
nen eigenen Strukturen mit den
gesetzlichen Forderungen und
Vorgaben abgleichen kann.
Qualitätsmanagement –
der Rahmen der
zahnmedizinischen Leistung
Konkret werden in der „Qualitätsmanagement-Richtlinie
vertragszahnärztliche Versorgung“ fast nur Elemente angesprochen, die in einer gut organisierten und geführten Praxis
schon immer täglich umgesetzt
und angewandt werden. Der Praxisleitung und dem Team sollten
diese verschiedenen Aspekte
allerdings auch ganz konkret bewusst sein, um die bereits vorhandenen Organisationsinstrumente eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements systematisch zu nutzen. In einer gut
funktionierenden Zahnarztpraxis sind die in der Richtlinie angesprochenen Aspekte auch alle
im Detail festgelegt und beschrieben – und werden praktiziert.
Fast fünf Jahre Erfahrung
mit dem „einrichtungsinternen
Qualitätsmanagement“ in unserer Praxis zeigen, dass definierte
organisatorische Abläufe, wenn
sie Bestandteil der täglichen Arbeit geworden sind, die zahnme-
dizinischen Aufgaben sichern:
Unsere zahnmedizinisch-organisatorische Arbeit ist – von der
Beschaffung der erforderlichen
Medizinprodukte bis zur Abrechnung der erbrachten Leistungen – transparent und reproduzierbar geworden.
Der Bereich der Patientenversorgung, also der Teil der
Organisation, der die rein medizinischen Aspekte betrifft, muss
sich nach dem jeweiligen Stand
der wissenschaftlichen Erkenntnisse ausrichten und ist dementsprechend „Qualitätssicherung“. Primär geht es bei Zahnärzten dabei um die sichere
Praktizierung und Anwendung
der Zahnheilkunde. Da sowohl
Behandler als auch das assistierende Team korrespondierende
abgeschlossene Ausbildungen
haben und ihre relevanten Leistungen am Menschen erbringen
dürfen, entsprechend dem je-
Das einrichtungsinterne Qualitätsmanagement-System
Die Anforderungen der Richtlinie in 15 Themen zusammengefasst
Thema der Richtlinie
Praktische Umsetzung
QM-Festlegungen
Die Zahnarztpraxis
Der Rahmen unseres Unternehmens
QMV 4.01.01
Das QM-System
Der Umgang mit Dokumenten und Aufzeichnungen
QMV 4.02.01
Die Leitung
Verantwortung, Ziele, Ergebnisse und Bewertung
QMV 5.01.01
Die Mitarbeiter – Teambesprechungen
Die interne Kommunikation
QMV 5.02.01
Die Organisation – „Prozesse“
Abläufe in unserer Praxis
QMV 5.03.01
Die Mitarbeiterorientierung Ressourcen –
Fortbildung
Schulung unserer Mitarbeiter
QMV 6.01.01
Die Behandlungsverläufe
Unsere „Produktion“
Reproduzierbare zahnmedizinische Dienstleistung
QMV 7.01.01
Unser „Produkt“
Das Ergebnis unserer zahnmedizinischen
Dienstleistung
Der Patient – Mittelpunkt unserer Dienstleistung: Anamnese,
Diagnose, Prophylaxe, Therapie
QMV 7.02.01
Die „Entwicklung der Leistungserbringung“
Planung, Vorbereitung, Durchführung:
Neue Konzepte, neue Methoden, neue Produkte
QMV 7.03.01
Das Material –
Umgang mit Medizinprodukten
Nahtstellen der Versorgung
Die Beschaffung, Prüfung, Lagerung und Entsorgung von Produkten
– Vertragsprüfung
QMV 7.04.01
Die Funktionen
Überwachung, Sterilisation, Wartung der Geräte
QMV 7.05.01
Patientenbefragungen – Kontrolle,
Analyse und Verbesserungen
Kommunikationsprozesse
Die externe Kommunikation: Verträge,
Patientenkontakt, Patientenzufriedenheit
QMV 8.01.01
Beschwerdemanagement
Patienten-Reklamationen
Fehler- und Notfallmanagement
Reklamationen und Fehler
Vorkommnisse, Beinahe-Vorkommnisse
QMV 8.02.01
Das interne Gespräch
Audits – Erkennen von Verbesserungspotenzialen
QMV 8.03.01
Erkennen und Nutzen von Fehlern zur Einleitung von Verbesserungsprozessen
Verbesserungen, Korrekturmaßnahmen, Vorbeugemaßnahmen
QMV 8.04.01
Tab. 1: Die grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmangement-System und die Instrumente für die Umsetzung in der Praxis.
weiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse, greift
„Qualitätsmanagement“ hier vor
allem im Teilbereich „Schulungen“. Feststellung des Schulungsbedarfs, Fortbildungsplanung und -durchführung mit
Überprüfung der Wirksamkeit
helfen, die Ressourcen der Mitarbeiter optimal zu nutzen.
Eines der wichtigsten Qualitätsziele jeder medizinischen
Praxis ist eine systematische Erfassung und Bearbeitung aller
Daten und Rückmeldungen (Reklamationen,
Beschwerden,
„unwanted effects“) der Patienten. Dabei sind die vom Patienten
vorgebrachten Fakten – auf einem leicht verständlichen Formular – zu erfassen und gegebenenfalls zu aktualisieren wie die
Anamnese, die verwendeten
(Medizin-)Produkte zu dokumentieren und die angewandten
Verfahren zu definieren, um erforderlichenfalls die Ursachen
einer Beanstandung möglichst
komplett aufklären zu können.
Der Behandler hat festzustellen,
ob die Ursache der „Reklamation“ anatomisch, materialtechnisch oder iatrogen bedingt ist.
In diesem Zusammenhang ist
dann auch zu entscheiden, ob
der Vorgang gemäß der – gesetzlich vorgegebenen – Medizinprodukte-Sicherheitsplanverordnung (MPSV) meldepflichtig
(Vorkommnis oder Beinahe-Vorkommnis) ist. Die systematische
Aufbereitung aller Reklamationen führt dann möglicherweise
zu der Konsequenz, dass Verbesserungsprozesse einzuleiten
sind.
Vor diesem Hintergrund ist
eine vollständige Erfassung (Dokumentation) – und nicht nur in
dem Zusammenhang mit der Abrechenbarkeit – aller relevanten
Daten hilfreich: Was für Medikamente wurden verabreicht, welche (Medizin-)Produkte verwendet, was zeigte „die Eieruhr“
(also die maximale Anwendbarkeit), aus welchem LOT war das
Produkt und entsprach die Aufbereitung der wieder verwendbaren Produkte der Richtlinie
des Robert Koch-Instituts (RKI)
zur „Infektionsprävention in der
Zahnheilkunde – Anforderung
an die Hygiene“? Nur mit diesen
Daten ist eine Rückverfolgbarkeit möglich und kann aufgeklärt werden, wo die Ursache der
Patienten-Reklamation zu suchen ist.
DTG0809_22-23_Taubenheim
03.07.2009
9:29 Uhr
DENTAL TRIBUNE
Praktische Umsetzung
Anfangs hatte das Team
Schwierigkeiten, alle sinnvollen
Details mit auf die Patientenkartei aufzuschreiben und auch die
Reklamationsbögen gleich am
Empfang auszufüllen (denn: „eigentlich gibt es ja gar keine Reklamationen“). Mittlerweile haben alle Teammitglieder begriffen, dass es für die behandelnden
Zahnärzte sehr wichtig ist, dass
sie sich auf die Vorbereitung der
zuständigen Assistentin uneingeschränkt verlassen können.
Seite 23
Practice Management 23
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
rem Aufwand einführen und
weiterzuentwickeln. Der erforderliche Aufwand für die Adaptation der Vorlagen an die eigene
Praxis hält sich in engen Grenzen. Der Nutzen sicherer, transparenter und problemlos reproduzierbarer Abläufe innerhalb
des organisatorischen Rahmens
der eigenen Praxis dagegen ist
kaum zu bewerten – er ist riesengroß. Der von uns durchgeführte
Abgleich unseres Qualitätsmanagement-Systems mit der Qualitätsmanagement-Richtlinie
Mitarbeitern selbst erstellte
Funktionsbeschreibungen abgedeckt werden.
Wir haben unser einfaches
und effektives einrichtungsinternes Qualitätsmanagement
aufgebaut und eingeführt. Unsere gemachten Erfahrungen
zeigen, dass es mit Minimalaufwand möglich ist, für das eigene
„Unternehmen“ ein erprobtes
und zertifizierungsfähiges Qualitätsmanagementsystem
zu
übernehmen und mit vertretba-
vertragszahnärztliche Versorgung zeigt, dass wir mit unserer
früh getroffenen Entscheidung
auch heute noch richtig liegen.
Kontakt:
DT
Literatur
1. Gemeinsamer Bundesausschuss.
Qualitätsmanagement-Richtlinie
vertragszahnärztliche
Versorgung. Bundesanzeiger 2006; 245 S.
7463.
2. Institut der Deutschen Zahnärzte.
Informationsdienst IDZ, Information Nr. 5/2005: 9–39.
3.Taubenheim L. Qualitätsmanagement für die Zahnarztpraxis – Ein-
Im Laufe der Zeit ist es Routine geworden, gleich am Empfang alle Bemerkungen des
Patienten und die abgefragten
Daten aufzuzeichnen und dem
Behandler vor Beginn der Behandlung zugängig zu machen.
Das Gleiche gilt für die am Patienten angewandten (verwendeten) Produkte. Bei der Aufklärung der Ursachen einer denkbaren Reklamation ist es hilfreich, genaue Aufzeichnungen
in der Patientenkartei zu finden,
beispielsweise welches Bonding
verwendet und wie es appliziert
wurde, wenn eine CompositeFüllung herausgefallen ist. Dieses Beispiel mag zeigen, dass es
hilfreich ist, ein passendes und
wirksames einrichtungs-(praxis-)internes Qualitätsmanagement aufgebaut zu haben und
alle zum Team gehörenden Damen und Herren darauf zu verpflichten – einschließlich der eigenen Person.
Ein solches Qualitätsmanagementsystem muss alle für eine
medizinische wie zahnärztliche
Praxis relevanten Aspekte, die
auch in der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses aufgelistet sind, betrachten, es muss
aber auch noch die gesetzlichen
Vorschriften (Medizinproduktegesetz und MedProd-Betreiberverordnung, RKI-Richtlinie, MedProd-Sicherheitsplanverordnung, um nur die wichtigsten zu
nennen) integrieren.
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Zusammenfassung
und Schlussfolgerung
Für die Umsetzung gibt es
mittlerweile eine Vielzahl von
Vorschlägen von Vereinigungen,
Verbänden, Kammern und
Unternehmen (s. IDZ-Information Nr. 5/2005). Der Behandler,
der für seine Praxis ein passendes einrichtungsinternes Qualitätsmanagement einführen
will, muss sich entscheiden, wie
komplex aber auch aufwendig
sein QM-System sein soll. Es
muss natürlich alle Anforderungen erfüllen, sollte aber nur so
groß sein, dass es für seine Praxis
genau richtig ist. Ausreichend ist
es, in einer beschreibenden Zusammenfassung und ziemlich
genau 15 Verfahrensanweisungen (s. Tabelle 1) mit den dazu gehörenden Formularen, die die
möglichen Probleme der Praxis
strukturieren helfen (s. das
Thema „Rückmeldungen/Reklamationen“), das eigene QMSystem zu beschreiben, wobei
alle in der Richtlinie angesprochenen Punkte betrachtet und
deren effektive Umsetzung dargelegt wird. Zusätzlicher individueller Regelungsbedarf kann
problemlos durch praxiseigene,
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DTG0809_24_Reuter_systems
02.07.2009
16:34 Uhr
Seite 24
DENTAL TRIBUNE
24 Industry Report
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Oneday® Implantatsystem: Sofortige
und schmerzfreie Lösung für den Patienten
SOLINGEN – Reuter systems
wurde mit dem Ziel, Produkte
von Praktikern für Praktiker
herzustellen, gegründet. Dr. Peter Reuter, der Entwickler des
Oneday® Implantatsystems, befasst sich mit seinem Team seit
mehr als 25 Jahren ausschließlich mit der dentalen Implantologie im Bereich der Sofortbelastung. Nach jahrelanger, erfolgreicher Forschung und Entwicklung in der eigenen Praxis
entwickelte er, anhand von zahl-
reichen Vorgängerversionen,
das Oneday® Implantatsystem,
welches seit 2002 in Deutschland
und Spanien vertrieben wird.
Wichtigstes Merkmal des
Oneday® Implantats ist die Fä-
higkeit der Sofortbelastung.
Während andere Systeme meist
nur gelegentlich sofort belastet
werden können, ist das Oneday®
Implantatsystem ausschließlich
für die Sofortbelastung konstruiert. Diese konsequente Anwen-
dung unter einer sofortigen Belastung ist nur durch andere
Formgebung, spezielle Werkzeuge und Bohrer sowie ein systemspezifisches Behandlungsprotokoll möglich.
Der wesentliche Unterschied
zu den meisten anderen Implantatsystemen liegt darin, dass kein
wertvoller Knochen entfernt und
zudem in der Regel mikroinvasiv
vorgegangen wird. Somit erhält
der Patient eine sofortige,
noch dazu nahezu
schmerzfreie Lösung
seiner Zahnprobleme. Das Oneday® Implan-
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DTG0809_25_PaediatricDentistry
02.07.2009
DENTAL TRIBUNE
16:36 Uhr
Seite 25
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Paediatric Dentistry 25
„Wissen macht noch keine plaquefreien Zähne“
LEIPZIG – Wissenschaftler der
Universität Greifswald führen
derzeit das Präventionsprogramm „Gesundheitskompetenz bei Kindern in der Schule
(GeKoKidS)“ durch. Die For-
Prof. Dr. Christian Splieth von der
Abteilung für Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde
des Zentrums für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde der Universität
Greifswald.
scher evaluieren das Wissen zu
Gesundheitsthemen und den
Gesundheitsstatus von Schülern der Klassen 5 bis 6 in Greifswald. Ziel ist die Verbesserung
der Gesundheitskompetenz.
Anja Worm, DTI, sprach mit
Prof. Dr. Christian Splieth von
der Uni Greifswald über die
ersten Ergebnisse des Projekts.
Sie haben mit Kollegen der
Universität Greifswald Stichproben zum Gesundheitsstand
erhoben. Wie ist die Situation
der Zahngesundheit bei den
Schülern?
Prof. Dr. Christian Splieth:
Exzellent! Greifswald ist nicht
mehr deutlich unter dem
bundesdeutschen Durchschnitt.
Kurz nach der Wende und 1995
hatten andere Länder weniger
Karies zu verzeichnen, etwa Baden-Württemberg und Sachsen.
Da war die Situation weniger er-
freulich in Mecklenburg-Vorpommern. Das hat sich deutlich
geändert.
Wie ist das Ernährungsverhalten der Kinder zu bewerten?
Nur 0,5 Prozent haben ein gutes Schulfrühstück, das sich aus
gesundem Essen und einem gesunden Getränk zusammensetzt. 27 Prozent nehmen ein
schlechtes Frühstück zu sich,
also Weißbrot, Nutella, Süßigkeiten und Limonade. Etwa Zwei
Drittel der Schüler haben ein
durchschnittliches Frühstück,
also zum Beispiel ein gesundes
Getränk und ungesundes Essen.
Neben der Wissensvermittlung über die richtige Zahnpflege ist das gemeinsame Zähneputzen wichtig – nicht nur in der Schule.
GeKoKidS ist ein Präventionsprogramm. Wissen die Schüler
ausreichend über die Zahnpflege?
Ja, Wissen ist viel vorhanden.
Doch das Wissen nützt allein
nicht viel. Der nächste Schritt ist,
dass der Wille vorhanden ist, dieses umzusetzen. Und der dritte
Schritt, gute Mundhygiene wirklich zu betreiben. Wissen macht
noch keine plaquefreien Zähne.
Es gibt einen Unterschied zwischen Verhaltens- und Verhält-
nisprävention. Beim ersten wird
Wissen über das richtige Verhalten vermittelt. Bei der Verhältnisprävention putzt man zusammen
die Zähne in der Klasse. Wir entscheiden uns zunehmend für das
gemeinsame Zähne|putzen. DT
Zahnfreundliche Schokolade erhältlich
BERLIN – Schokolade, die
auch den Zähnen „schmeckt“,
ist nun auch in Deutschland erhältlich.
Die Aktion zahnfreundlich
ergriff mit zwei Schokoladenherstellern die Initiative und bietet
in seinem Fachshop zahnfreundliche Schokolade an. Zahnarztpraxen und andere Zahngesundheitsprofis können im Zahnmännchen-Fachshop sogar zwi-
lich e. V. Er begrüßt diese lange
erwartete Bereicherung zahnfreundlicher Produkte, „zumal
der Bedarf an wissenschaftlich
getesteten Süßwaren bei den zunehmend gesundheitsbewuss-
schen zwei zahnfreundlichen
Schoko-Angeboten – beide gesüßt mit nicht laxierender Isomaltulose – wählen: den neuen
Schokoladenriegeln des belgischen Chocolatiers Daskalidès
und den Zahnmännchen MiniTäfelchen der deutschen Confiserie Weibler.
Seit dem vergangenen Jahr
bieten Produzenten in Holland
und Belgien zahnschonende
Der Schokoriegel des belgischen Chocolatiers Daskalidès mit HaselnussFoto: Daskalidès / AzeV
füllung ist zahnfreundlich.
ten Verbrauchern immer größer
wird.“ Die Schokolade kann
auf der Webseite des Vereins
(www.zahnmaennchen.de) bestellt werden.
DT
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Die Zahnmännchen-Schokolade –
gesüßt mit zahnfreundlicher und
nicht laxierender Isomaltulose –
verursacht weder Karies noch EroFoto © AzeV
sionen an den Zähnen.
Schokolade an. „Wenn in unseren Nachbarländern Schokoladengenuss und Zahngesundheit
zusammenpassen, sollte dieser
Trend auch in Deutschland erkannt werden“, so Prof. Dr. Stefan Zimmer von der Universität
Witten/Herdecke und 1. Vorsitzender der Aktion zahnfreund-
ERFAHRUNG MACHT DEN UNTERSCHIED.
IMPLANTOLOGIE Curriculum
28.09. - 04.10.09 GÖTTINGEN
„Schneller und kompakter gelingt der Einstieg
in die Implantologie woanders kaum!”
...stellte die ZWP-Zahnarzt-Wirtschaft-Praxis in ihrem
großen Curricula-Vergleichstest fest.
„Dentistar“ – der erste
zahnfreundlich ausgezeichnete Schnuller
KÖLN/BASEL/BERLIN – Er
heißt „Dentistar“ und ist weltweit der erste Baby-Schnuller,
der nachgewiesen zahnfreundlich ist. Toothfriendly
International (Basel), die
Dachorganisation der Aktion
zahnfreundlich e.V., zeichnete
den Schnuller mit dem „Zahnmännchen“ aus.
Eine klinische Studie der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zeigte, dass „Dentistar“
aufgrund seiner neuartigen Form
– im Vergleich zu anderen Beruhigungssaugern – hilft, die Bildung eines lutschoffenen Bisses
zu vermeiden oder diesen in seiner Ausprägung zumindest zu reduzieren. Die Studie wurde in Zusammenarbeit zwischen der Universitätszahnklinik, der Geburtsklinik und
der Kinderklinik durchgeführt.
Herkömmliche Beruhigungssauger sind wie ein Babydaumen
rundlich und dick. Zwischen
Ober- und Unterkiefer brauchen
sie sehr viel Platz, üben durch das
ständige Saugen Druck aus und
stören die natürliche Kiefer- und
Zahnentwicklung.
Durch seine einzigartige
Form reduziert der ausgezeichnete „Dentistar“ im Vergleich zu
einem konventionellen Schnuller Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien wie dem lutschoffenen Biss. Der Beruhigungssauger wurde von führenden
Kieferorthopäden und Zahnmedizinern entwickelt, er entspricht den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und
wird für Babys mit und ohne
Zähnchen angeboten.
Er heißt „Dentistar“ und ist weltweit der erste Baby-Schnuller, der nachgewiesen zahnfreundlich ist. Foto: Baby Nova, Novatex
Der extra flache Schaft mit
einer fühlbaren Stufe berücksichtigt die natürliche, leicht
versetzte Stellung der Schneidezähne sowie des Ober- und
Unterkiefers zueinander. Im
Vergleich zu herkömmlichen
Schnullern wird dadurch der
Druck auf Kiefer und Zähne um
bis zu 90 Prozent verringert. Zudem wird die Bewegungsfreiheit der Zunge nicht behindert.
Das Saugteil liegt am Gaumen
an und hat eine Aussparung an
der Unterseite. Auch Ökotest
hat dem Beruhigungssauger in
Silikon und Latex (Größe 2) getestet und mit „Sehr gut“ bewertet. DT
…und jetzt neu ab Herbst 2009:
• E-Learning-Block von Prof. Dr. Dr. W. H. Engelke
• Neue Themen: Laser, Röntgen, Funktionsdiagnostik
• Einen Tag länger: In 7 Tagen Basiswissen lebendig vermittelt
…die bewährten Vorteile des DZOI-Curriculums bleiben:
• Dezentrales Chairside Teaching
...praktische Ausbildung in einer Teaching-Praxis eines
Kollegen ganz in Ihrer Nähe. Die Termine stimmen Sie selbst
mit der Praxis ab!
• Blockunterricht
...konzentrierter Unterricht an der Universität Göttingen!
…und so beurteilt einer unserer Teilnehmer
das DZOI-Curriculum:
„Die ausgesprochen praktikable Organisationsstruktur
und hohe Praxisnähe sprengt in innovativ konzentrierter
Form das Angebot der Weiterbildungskurse von
Fachgesellschaften und universitären Einrichtungen.“
Kontakt:
Aktion zahnfreundlich e.V.
Danckelmannstr. 9
14059 Berlin
Tel.: 0 30/3 01 27-8 85
Fax: 0 30/3 01 27-8 84
Informationen und Anmeldung:
Deutsches Zentrum für orale Implantologie Akademie GmbH
Hauptstr. 7 a | 82275 Emmering | Tel.: 0 8141.53 44 56 | Fax: 0 8141.53 45 46
[email protected] | www.dzoi.de
DTG0809_26-27_Charity
02.07.2009
16:38 Uhr
Seite 26
DENTAL TRIBUNE
26 Charity
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Zahnmedizinisches Hilfsprojekt
seit 18 Jahren in Brasilien aktiv
„In weiten Kreisen brasilianischer Kommunalpolitiker
macht sich immer mehr die Ablehnung privater sozialer Projekte bemerkbar.“
Interview mit Dr. Walter Goller, Vorstandsmitglied der AZB
LEIPZIG – Brasilien ist in seiner Fläche und Bevölkerungszahl das Land Nummer fünf
weltweit. Seit 18 Jahren ist die
Aktionsgemeinschaft Zahnarzthilfe Brasilien (AZB) im
Land aktiv, um eine medizinische Hilfe in unterentwickelten Gebieten zu leisten. Jährlich arbeiten Zahnärzte aus
Deutschland für den Verein,
extrahieren Zähne, machen
Füllungen, entfernen Zahnstein und klären immer über
Präventionsmaßnahmen auf.
Dr. Walter Goller ist Vorstandsmitglied der AZB und war insgesamt vier Mal vor Ort. Anja
Worm, DTI, sprach mit dem
Zahnarzt aus Singen über den
Einsatz vor Ort.
Anja Worm: Herr Goller, wie
sieht die zahnmedizinische
Versorgung in Brasilien aus?
Dr. Walter Goller: In den
Städten ist die zahnmedizinische
Versorgung gut, in den abgelegenen ländlichen Gebieten liegt sie
weit unter dem Niveau der
Städte, oft ist sie gar nicht vorhanden. Dort versucht die AZB
zu helfen.
Aktionsgemeinschaft
Zahnarzthilfe Brasilien
(AZB)
Im Herbst 1991 gründeten
zwölf Zahnärzte in Baden-Baden die Aktionsgemeinschaft
Arzt- und Zahnarzthilfe Brasilien (AZB). Ziel des Vereins ist
die umfassende und humanitäre Hilfe in unterentwickelten
Gegenden Brasiliens. Das erste Projekt war die Behandlung
in einem Elendsviertel Cuiabá,
Hauptstadt des Bundesstaates
Mato Grosso. Mittlerweile
übergab die AZB die eingerichtete Zahnstation an eine Bürgerinitiative. Zahnärzte, die
einen Einsatz in Brasilien haben, arbeiten oft im „Dentomobil“: ein NVA-Lastwagen, der
umgebaut wurde und drei Behandlungsstühle beherbergt.
Derzeitiger Einsatzort für die
Ärzte mit der mobilen Praxis ist
der Bundesstaat Bahia. Mittlerweile wurden 500.000 Patienten von 200 Teams behandelt. Zahnärzte, die an einem
Einsatz der AZB interessiert
sind, erhalten nähere Informationen auf der Webseite des
Vereins:
www.azb-brasilien.de
Spendenkonto:
Kontonummer: 4880193312
Bankleitzahl: 672 202 86
HypoVereinsbank Heidelberg
Der Verein hat eine Zahnstation in Cuiabá, das Dentomobil, fährt mit weiteren PKWs zu
abgelegenen Indianerreservaten und arbeitet in einem Urwaldkrankenhaus in Vila Bela
mit. Wie realisiert der Verein
diese Hilfsprojekte?
Seit 2001 finden die Einsätze
nur im Bundesstaat Bahia, und
zwar im Großraum der Hauptstadt Salvador de Bahia statt. Die
Zahnstation in Cuiabá wurde einer autonomen Bürgerinitiative
zur Verfügung gestellt, die soziale Projekte realisiert. Die Favela, in der sich diese Station befindet, ist zu einem Stadtteil von
Cuiaba geworden mit soliden
Häusern und asphaltierten Straßen. Somit ist das satzungsgemäße Ziel der AZB, die Ärmsten
zu versorgen, entfallen. Die
Fahrten in die Indianerreservate
fallen aufgrund der riesigen Entfernungen zwischen Salvador
und den Reservaten ebenfalls
weg.
Wie viele Kollegen sind ungefähr jährlich vor Ort?
Zurzeit wird das Dentomobil
im Frühjahr, Sommer und Herbst
für jeweils zwei Monate eingesetzt. Im Durchschnitt arbeiten
zwei bis drei Zahnärzte 14 Tage
auf dem Dentomobil, danach
werden sie von der nächsten
Gruppe abgelöst.
Wie sieht die konkrete Arbeit
der Zahnärzte aus, was muss
am meisten getan werden?
Da die AZB ja nur in zahnärztlichen Notstandsgebieten arbeitet, beschränkt sich die Behandlung auf Zahnfüllungen,
Extraktionen und Mundhygienemaßnahmen, also das Entfernen von Zahnstein.
Setzen Sie auch Prothesen ein?
Prothetische Arbeiten können nicht angefertigt werden.
Dazu wäre ja noch eine zahn-
• Staatsname:
Föderative Republik Brasilien
• Hauptstadt:
Brasilia
• Bevölkerung:
186 Millionen Einwohner
Dr. Walter Goller während der Behandlung einer junge Patientin.
technische Abteilung mit Zahntechniker erforderlich.
Sie waren selbst schon mit dem
Dentomobil unterwegs und
sind erst jüngst von Ihrem bislang letzten Aufenthalt wiedergekommen. Wie sieht ein Arbeitstag im Dentomobil aus?
Wie viele Behandlungsstühle
gibt es?
Um den Tagesablauf möglichst optimal zu gestalten, wurden die Namen der Patienten in
der Reihenfolge ihrer Anmeldung in ein Heft eingetragen, in
welches auch die erfolgte Behandlung vermerkt wurde. Wir,
das waren eine junge Kollegin
mit ihrer Helferin, ein junger
Brasilianer, der für die technischen Funktionen des Dentomobils verantwortlich war, und ich,
haben um 9 Uhr mit der Behandlung begonnen und nach einer
anderthalbstündigen Mittagspause bis zum Einbruch der
Dunkelheit behandelt, das heißt
täglich zwischen sieben und acht
Stunden.
Im Dentomobil gibt es drei
Behandlungsstühle, wobei nur
einer den Vorstellungen eines
normalen zahnärztlichen Behandlungsstuhles entspricht.
Die beiden anderen sind Garten-
Das Dentomobil auf dem Weg zum Einsatzort.
stühle, die dank einer Holzstütze
nach hinten gekippt werden können, und so ist – wenn auch in ungewohnter Position – eine Behandlung möglich. Die Instrumente wurden vom brasilianischen Faktotum gesäubert und
anschließend im Autoklaven sterilisiert.
Jüngst gründete die AZB das
„Instituto Teuto Brasileiro para
saúde social“ (ITBSS). Warum
ist der Verein notwendig?
Das ITBSS wurde geschaffen,
um erstens die Tätigkeit der aus
brasilianischer Sicht ausländischen Zahnärzte, also jene ohne
brasilianische Approbation, zu
legalisieren. Das heißt natürlich
auch im Umkehrschluss, dass
die AZB in der Vergangenheit
sozusagen illegal, aber immerhin störungsfrei gearbeitet hat.
Zweitens ist geplant, die Prophylaxe auszubauen. In unterversorgten Gebieten soll Gruppenprophylaxe betrieben werden.
Interessierte Einheimische sollen zu „Prohylaxehelfern“ auf
dem Gebiet der Individualprophylaxe und der Fissurenversiegelung ausgebildet werden.
Mit der Legalisierung der
zahnärztlichen Tätigkeit am Patienten ist gleichzeitig die Prüf-
• Sprache:
Portugiesisch
• Religion:
73,6% katholische Christen
15,4% protestantische Christen
7,4% religionslos
1,2% Spiritisten
• Regierungsform:
Präsidiale Bundesrepublik
• Geschichte:
Ab 1964 herrschte ein Militärregime,
unter dem die bürgerlichen Rechte eingeschränkt und politische Säuberungsaktionen, beispielsweise infolge der
Studentenunruhen 1968, durchgeführt
wurden. Anfang der Achtzigerjahre
schwächte das Militär seine Repressionen deutlich ab und führte 1985 freie
Wahlen ein. 1993 entschieden sich die
Brasilianer in einem Referendum für die
Staatsform Republik. Ein Jahr später
konnte die neue Währung, der brasilianische Real, die Hyperinflation stoppen.
Seit 2002 regiert Luis Inácio „Luna“ da
Silva von der Arbeiterpartei (Partido dos
Trabalhadores), der trotz Korruptionsskandale 2006 wiedergewählt wurde.
Der Präsident da Silva ist aufgrund eines
eingeführten Mindestlohns und zahlreicher Sozialprogramme populär.
barkeit dieser Tätigkeit entstanden, die den brasilianischen Behörden das Recht einräumt,
nicht nur kooperativ, sondern
auch blockierend zu prüfen und
damit die Tätigkeit der deutschen Kollegen abzulehnen.
Das Dentomobil am Strand: Die einzig mögliche Autozufahrt zu einem früheren
Einsatzort der AZB, Barra de Serinhaem, führt nur über den Strand bei Ebbe.
DTG0809_26-27_Charity
02.07.2009
16:38 Uhr
DENTAL TRIBUNE
Die mobile Praxis wird aufgebaut.
Seite 27
Charity 27
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Warten auf den Zahnarzt.
Behandlung im „Gartenstuhl“.
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Wie ist die Zusammenarbeit
mit öffentlichen Behörden?
Wird das Projekt unterstützt?
Nach Meinung von Dr. Gerd
Pfeffer macht sich in weiten Kreisen brasilianischer Kommunalpolitiker immer mehr eine Ablehnung privater sozialer Projekte bemerkbar. Dr. Pfeffer ist
erster Vorsitzender des ITBSS
und zweiter Vorsitzender der
AZB. Er organisiert vor Ort die
Einsätze der deutschen Kollegen. Da er seit mehr als 20 Jahren
in Brasilien lebt, beobachtet er
sehr aufmerksam die Entwicklung in der brasilianischen Gesellschaft und Politik, vor allem
der Kommunalpolitik.
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0") & & *&
Seines Erachtens handelt es
sich um eine Mischung eines gewissen Stolzes bezüglich der
schnell wachsenden weltwirtschaftlichen Bedeutung Brasiliens und vor allem einem Alleinanspruch auf Sozialentwicklung,
der von jeder der neu gewählten
Kommunaladministrationen beansprucht wird. Dies erklärt sich
nach Ansicht von Dr. Pfeffer daraus, dass bei den letzten beiden
Kommunalwahlen das Thema
Sozialentwicklung von allen Parteien stark polemisiert wurde
und sich letztlich als wahlentscheidend herausgestellt hatte.
Wie finanzieren Sie sich? Welche Rolle spielt die Altgoldsammlung?
Die AZB finanziert sich ausschließlich aus Spenden, vor allem aus Altgoldspenden der
Zahnärzte. Ohne die Erlöse aus
dem Altgold ist eine langfristige
Finanzierung der AZB nicht
möglich. DT
Dr. Walter Goller
– 1960 Abitur
– 1961 Studium an der Kunstgewerbeschule Basel
– nach dem Wehrdienst Studium der Zahnheilkunde in
München, Mainz und Freiburg im Breisgau
– 1968 Examen in Mainz
– Assistenzzeit und Promotion
an der Universitätszahnklinik in Tübingen
– verschiedene Stationen in
zahnärztlichen Praxen (auch
in einer kieferchirurgischen
Praxis)
– ab 1973 niedergelassener
Zahnarzt in Singen
– seit 1983 in zahnärztlicher
Gemeinschaftspraxis.
– seit 2007 im genussvollen Ruhestand mit gelegentlichen
Unterbrechungen, beispielsweise den Brasilieneinsätzen
für die AZB
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Laboratorien der Schweiz, VZLS
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Dentalhygienikerinnen und Dentalhygieniker
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ROMANDE
DTG0809_28-30_Industry
02.07.2009
16:43 Uhr
Seite 28
DENTAL TRIBUNE
28 Industry Report
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Abformmaterialien in der Implantologie –
moderne Polyvinylsiloxane
von Priv.-Doz. Dr. Stefan Holst und Hans Geiselhöringer
ERLANGEN/MÜNCHEN – Die
Implantologie und die CAD/
CAM-Technologie stellen zwei
zentrale Pfeiler moderner zahnmedizinischer Behandlungskonzepte dar. Während die Implantologie bereits seit vielen Jahren
mit sehr guten klinischen Langzeiterfolgen angewendet wird,
rückt die CAD/CAM-Technologie erst seit einigen Jahren verstärkt in den Vordergrund. Kontinuierliche Weiterentwicklungen in der Hart- und Software, zur
Verfügung stehende Produktionseinheiten sowie optimierte
Materialien tragen dazu bei, dass
die Technologie in Zukunft im
täglichen Praxis- und Laboralltag signifikant an Bedeutung gewinnen wird.
Die Vorteile der CAD/CAMTechnologie liegen dabei auf der
Hand. Standardisierte Materialqualität durch industrielle Herstellungsprozesse, eine exzellente Biokompatibilität der verwendeten
Materialien bei gleichzeitiger mechanischer Stabilität und ästhetischen Versorgungsmöglichkeiten
und eine hervorragende Passgenauigkeit. Neue Materialien und
Techniken können jedoch nur
dann zu langfristigen Erfolgen führen, wenn neben der indikationsspezifischen
Materialauswahl
auch auf maximale Präzision der
Arbeitsunterlagen geachtet wird.
Hier ist die Abformtechnik und das
verwendete Abformmaterial von
zentraler Bedeutung.
Implantatsuprakonstruktionen
und Präzision
Gerade die Versorgung von Implantaten stellt große Herausforderungen an den behandelnden
Zahnarzt und Zahntechniker. Nur
wenn ein möglichst passiver Sitz
der Suprakonstruktion erzielt
wird, lassen sich langfristige mechanische Komplikationen wie
Schraubenlockerungen oder Frakturen vermeiden. Dabei ist für die
Präzision nicht die Entscheidung
für oder gegen die Verwendung eines geeigneten CAD/CAM-Systems ausschlaggebend, sondern
bereits die Übertragung der intraoralen Implantatpositionen auf das
Meistermodell tragen entschieden
zur Präzision und langfristigen klinischen Funktion der Konstruktion
bei. Während vor Jahren vereinzelt
eine starre Verblockung der Implantatabformpfosten für eine maximale Stabilität gefordert wurde,
haben wissenschaftliche Untersuchungen eindeutig belegt, dass mit
modernen elastomeren Abformmaterialien eine klinisch hervorragende Präzision auch ohne vorherige Verblockung erreicht wird.
Anforderungen
an Abformmaterialien
Für jede Art der intraoralen Abformung von natürlichen Pfeilerzähnen oder Implantaten gelten
die gleichen Anforderungen an die
Abformmaterialien. Das Material
sollte die klinische Situation mög-
lichst detailgetreu wiedergeben.
Dazu gehören – neben allgemeinen Grundvoraussetzungen wie
adäquate Verarbeitungszeiten, Patientenverträglichkeit, Lagerstabilität und Desinfizierbarkeit – Faktoren wie eine optimale Viskosität
und Fließeigenschaften, um einerseits ein gutes Anfließverhalten um
die abzuformenden Strukturen zu
garantieren, gleichzeitig aber
standfest genug zu sein, um ein
Herauslaufen aus dem Abformlöffel zu vermeiden. Neben der mechanischen Festigkeit und Endhärte ist gerade bei der Abformung
von divergenten Implantaten ein
sehr gutes Rückstellvermögen
nach Deformation (Mundentnahme der Abformung) unbedingt
erforderlich. Können darüber hinaus unterschiedliche Viskositäten
wie light, medium und heavy BodyMaterialien beliebig kombiniert
werden, kann der behandelnde
Zahnarzt indikationsbezogen die
optimale Materialauswahl treffen.
Materialauswahl – Stabilität
oder Detailwiedergabe?
Durch den verstärkten Einsatz
von Implantaten auch im teilbezahnten Kiefer ist in vielen Fällen
die parallele Abformung von präparierten Zähnen und Implantaten
notwendig. In diesen Situationen
stellt sich die Frage nach dem geeigneten Abformmaterial. Während bei der Abformung von Implantaten im zahnlosen Kiefer die
Stabilität und Endhärte des verwendeten Materials entscheidend
ist, ist bei der Übertragung von Präparationen natürlicher Zähne die
Detailwiedergabe des Präparationsrandes ausschlaggebend. Entgegen der häufig propagierten Aussage, dass ausschließlich Polyether
aufgrund ihrer hohen Endhärte für
Implantatabformungen geeignet
sind, können moderne Polyvinylsiloxane (additionsvernetzende Silikone, A-Silikone) mit entsprechender Endhärte ebenso gut verwendet werden. Insbesondere bei parodontal vorgeschädigten Patienten
bieten diese Materialien deutliche
Vorteile, da aufgrund der höheren
Elastizität im Vergleich zu Polyethern eine leichtere Mundentnahme möglich ist. Darüber hinaus
kann zwischen verschiedenen Viskositäten der Trägermaterialien
gewählt und der Zahn beziehungsweise das Implantat mit entsprechenden Korrekturmaterialien
ummantelt werden. Hier spielt vor
allem die Shore-Härte (Endhärte)
des Materials eine entscheidende
Rolle. Während für die Abformung
der Präparationsgrenze ein Korrektursilikon mit hoher Zeichnungsschärfe und daraus materialbedingt reduzierter Endhärte verwendet werden sollte, ist für
die Dimensionsstabilität und Übertragungsgenauigkeit von Implantaten die Endhärte entscheidend.
In diesen Fällen sind vor
allem mittel- und hochvisköse Materialien oder eine Kombination
beider Materialien als Monophasenabformungen vorteilhaft. Während Polyethermaterialien eine hö-
1
2A
2B
3A
Abb.1: Die Detaillesbarkeit durch die Goldpigmentierung des Korrektursilikons wird im Bereich der Präparationsgrenzen
der abgeformten Zahnpfeiler deutlich. Die unterschiedliche Lichtreflexion des Materials ermöglicht eine schnelle und einfache Kontrolle unmittelbar nach der Mundentnahme. · Abb.2: A) Okklusalansicht des vierten Quadranten. Neben den beiden posterioren Implantaten in Regio 46, 47 (Replace, Nobel Biocare AG, Zürich, Schweiz) werden die natürlichen Zähne
44, 45 mit konventionellen Vollkeramikkronen prothetisch versorgt. B) Okklusalansicht der inserierten Abformpfosten. ·
Abb. 3A: In Abhängigkeit von der klinischen Situation können die Abformmaterialien indikationsgerecht ausgewählt werden. Unterkiefer Doppelmischabformung mit einem individuellen Löffel, AFFINIS heavy Body-Trägermaterial zur Stabilisierung der Implantatabformpfosten und dem dünnfließenden Korrekturmaterial AFFINIS PRECIOUS für die Detailwiedergabe der Präparationsgrenzen.
3B
4
5
Abb. 3B: In der Detailansicht wird das Anfließverhalten des Korrekturmaterials auch in subgingivale Anteile deutlich.
Sollte ein Retraktionsfaden in der Abformung verbleiben, darf die Entfernung nur unter dem Mikroskop im zahntechnischen Labor erfolgen, um ein Ausreißen der dünnen Abformfahnen zu vermeiden. · Abb. 4: Für eine leichte Handhabung
sollten die Schraubenzugangskanäle bei der offenen Implantatabformung mit einem individuellen Löffel mit Wachs verschlossen werden, um ein Herausquellen und zeitintensives Suchen nach der Abformpfostenschraube zu vermeiden. ·
Abb. 5: Direkt verblendete, individuelle Zirkoniumdioxidabutments (Procera Zirconia Abutment, Nobel Biocare). Um
das Risiko von Abplatzungen der Verblendkeramik zu minimieren ist eine anatomisch geformte Gerüststruktur, die eine
homogene Verblendschichtstärke ermöglicht, unabdingbar.
6
7
7B
Abb.6: Okklusalansicht der inserierten Einzelkronen 44 und 45 (Procera Zirconia, Nobel Biocare) und okklusal verschraubten Kronen 46, 47 auf den Implantaten. Mithilfe eines konventionellen Komposits lassen sich die Schraubenzugangskanäle intraoral sehr leicht und ohne ästhetische Beeinträchtigung verschließen und ermöglichen einen späteren
Zugang. · Abb.7: Okklusalansicht einer Patientin mit vier anterioren Implantaten (Implantatabformpfosten in situ) und
konventionellem vollkeramischen Brückenzahnersatz im posterioren Seitenzahnersatz. · Fig. 7B: Klinische Situation
mit eingegliederten Zirkonoxidgerüsten (Procera Zirconia, Nobel Biocare) vor einer Überabformung mit AFFINIS
MonoBody.
8A
8B
9
Abb. 8A: Um eine sehr gute Ummantelung der Abformpfosten und Gerüststrukturen zu gewährleisten empfiehlt es sich,
das Material mit einer Abformspritze vorgängig zu umspritzen. · Abb. 8B: Danach wird der mit dem gleichen Material
(AFFINIS MonoBody, Coltène/Whaledent) bestückte individuelle Abformlöffel eingebracht. · Abb. 9: Bedingt durch die
sehr guten Materialeigenschaften wie hohe Endhärte, ein schnelles Abbinden nach der Positionierung und hervorragende Rückstellung nach Verformung eignet sich das Einphasensystem AFFINIS MonoBody sehr gut für Überabformungen und die Abformung von Implantaten. Ein weiterer großer Vorteil ist die Kombinationsmöglichkeit mit AFFINIS PRECIOUS Korrekturmaterial, sollte die Übertragung präparierter Zahnstümpfe notwendig sein.
here Steifheit als A-Silikone aufweisen, belegen wissenschaftliche
Untersuchungen, dass dieser Effekt klinisch nicht automatisch zu
besseren Ergebnissen führt.
Indikationsbezogene
Materialauswahl:
AFFINIS Abformmaterialien
Die Vorteile von additionsvernetzenden Silikonabformmaterialien wie AFFINIS liegen in der Flexibilität und der Kombinierbarkeit
der Produkte. So kann in klinischen
Situationen mit präparierten Pfeilerzähnen und Implantaten das
System 360 AFFINIS Löffelmaterial
in Kombination mit dem Korrekturmaterial AFFINIS PRECIOUS
zur Anwendung kommen. Die optimalen Fließeigenschaften und die
hohe Endhärte des Trägermaterials (heavy Body – Shore Härte A: 63)
garantieren eine maximale Stabilisierung der Implantatabformpfosten und gleichzeitig führt die opti-
mierte Oberflächenaffinität des
Korrekturmaterials zu einer detailgetreuen Wiedergabe der Präparationsgrenzen auch im feuchten Milieu. Besonders hervorzuheben ist
hierbei die schnelle und einfache
Detaillesbarkeit durch Silber- und
Goldpigmentierung. In klinischen
Situationen in denen die Dimensionsstabilität wichtiger ist als die
Detailwiedergabe, wie z.B. bei
Überabformungen oder einer
Kombination aus Implantat- und
Überabformung, eignet sich AFFINIS MonoBody (Shore Härte A: 61)
hervorragend als Einphasenabformung. Durch die Applikation des
Abformmaterials um die Komponenten (Kronen-, Brückengerüste,
Primärteleskope oder Implantatabformpfosten) erübrigt sich die
Verwendung eines separaten Korrektursilikons. Neben einer großen
Endhärte, die dem heavy Body-Material entspricht, ist die Rückstellung nach Verformung von 99,75
Die Autoren möchten sich ganz herzlich bei Dr. Johannes Schmitt und Dr. Christine Berthold für ihre Unterstützung bedanken.
Prozent hervorzuheben. Natürlich
kann das Material auch mit einem
dünnfließenden Korrekturmaterial kombiniert werden.
Zusammenfassung
Mit zunehmender Industrialisierung und Standardisierung bei
der Anfertigung zahntechnischer
Konstruktionen mithilfe der CAD/
CAM-Technologie und dem Ersatz
fehlender Zähne durch Implantate
steigen die Anforderungen an den
behandelnden Zahnarzt, maximale Präzision bei der Übertragung der klinischen Situation auf
die Modellsituation zu gewährleisten. Fügen sich alle Arbeitsschritte
und die Auswahl der geeigneten
Materialien nahtlos zusammen,
lassen sich zeit- und kostenintensive Korrekturen und Neuanfertigungen auf ein Minimum reduzieren und Komplikationen bei funktioneller Belastung der Restaurationen vermeiden.
DTG0809_28-30_Industry
02.07.2009
16:43 Uhr
DENTAL TRIBUNE
Seite 29
Industry Report 29
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
HYBETA-Test-Kit zur Überprüfung von
Reinigung und Desinfektion bei FAVODENT erhältlich
KARLSRUHE – Die Aufbereitung von Medizinprodukten wie
Turbinen, Hand- und Winkelstücke umfasst – nach den Vorgaben der gemeinsamen Empfehlung des Robert Koch-Institutes (RKI) und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) – im
Wesentlichen die Reinigung,
Desinfektion und Sterilisation.
Für die Aufbereitung von Medizinprodukten der Klassifizierung „Semikritisch B“ ist die
Durchführung von Reinigung
und Desinfektion ausreichend.
Erfolgt die Aufbereitung dieser Instrumente nicht durch ein
kostenintensives maschinelles
Verfahren, das aufgrund der engen Lumen der Spraywasserund Sprayluftkanäle der Instrumente nur schwer zu validieren
ist, wird häufig das manuelle
Verfahren der Sprühreinigung
und -desinfektion durchgeführt.
Der Erfolg der manuell
durchgeführten
Reinigungsund Desinfektionsmaßnahmen
muss jedoch vom Anwender
nachgewiesen werden. Hierfür
ist das exklusiv bei FAVODENT
erhältliche HYBETA-Testkit, ein
Keimnachweis-Kit, entwickelt
worden, das es dem Anwender
auf einfache Weise ermöglicht,
die rechtlichen Anforderungen
des Nachweises zu erfüllen. Bei
der Durchführung dieser Untersuchung wird sterile Kochsalzlösung durch die entsprechenden
Kanäle gespült, aufgefangen und
an das Prüflabor geschickt. Dort
erfolgt eine Keimzahlbestimmung, deren Befund als Nachweis für eine erfolgreiche Desinfektion dient. Die mikrobiologische Untersuchung gibt darüber
hinaus Aufschluss, ob eine Kontamination durch die vorge-
schaltete Behandlungseinheit
erfolgt ist. Die Anwendung des
HYBETA-Testkits kann ohne
Aufwand durch das Praxispersonal erfolgen und ist somit ein
wichtiger Baustein des Praxisund Qualitätsmanagements.
Weitere Vorteile des HYBETA
Test-Kit sind die einfache Dokumentation durch den Anwender
und die vergleichsweise gerin-
gen Kosten. Die zu untersuchenden zahnärztlichen Hand- und
Winkelstücke müssen nicht verschickt werden und stehen dem
Anwender sofort wieder zur
Verfügung. Ein weiteres Testkit
zur separaten Bestimmung der
Restproteinmenge ist ebenfalls
in Kürze bei FAVODENT erhältlich.
Kontakt:
FAVODENT
Karl Huber GmbH
Greschbachstraße 17
76229 Karlsruhe
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2 in 1: Klassisches Doppel für die Zahnzwischenräume
FLENSBURG – Das Tandex Gel
steht für eine effiziente Pflege
der Zahnzwischenräume dank
der bekannten Kombination aus
Chlorhexidin und Fluorid. Die
wirkt das Tandex Gel antibakteriell genau dort, wo es am
meisten gebraucht wird. Und das
enthaltene Natriumfluorid (900
ppm) festigt den Zahnschmelz.
Kuranwendung über einen Zeitraum von ungefähr drei Wochen,
bis sich die Mundflora wieder
normalisiert hat.
Das Tandex Gel wird inzwischen von zahlreichen Prophyla-
xefachkräften in der Praxis eingesetzt und zur Unterstützung
der häuslichen Mundhygiene
empfohlen. Patienten können
das freiverkäufliche Gel in Apotheken oder im Prophylaxe-Shop
ihres Zahnarztes erwerben.
Tandex GmbH
Helmut Nissen
Graf-Zeppelin-Str. 20
24941 Flensburg
Tel.: 04 61/4 80 79 80
[email protected]
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punktgenaue Anwendung erfolgt idealerweise mit den Flexi
Interdentalbürsten, die das Gel
direkt in bzw. an die schwer zu
erreichenden Zahnfleischtaschen im Zwischenraum bringt.
Die dünne Tubenspitze ermöglicht eine präzise Dosierung.
Mit 0,2 Prozent CHX-Gehalt
Diese doppelte Wirkfunktion reduziert das Kariesund Parodontitisrisiko. Das Gel
ist alkoholfrei und im Geschmack sehr angenehm. Eine
breite Akzeptanz wird bei Patienten erzielt, die sehr anfällig für
Karies, Plaque, Gingivitis, Parodontitis und Periimplantitis sind.
Die Verwendung des Gels empfiehlt sich in diesen Fällen als
Zirkoniumdioxid
Made in Germany
Kavitäten-Waschliquid unterstützt
bei der effektiven Vorbereitung
ALFELD – Wichtig für einen
langfristigen Erhalt einer Restauration ist nicht nur die optimale Materialauswahl und
-verarbeitung, sondern auch
die sorgfältige Vorbereitung.
Um eine optimale Sauberkeit zu erreichen, kann hier
unterstützend das KavitätenWaschliquid sowie das DentinVersiegelungsliquid aus dem
Programm zur Kavitäten- und
Stumpfversorgung der Humanchemie eingesetzt werden.
Das Kavitäten-Waschliquid
wirkt in erster Linie fett- und
feuchtigkeitslösend. Fettreste
und Wasser, das zur Reinigung,
zum Ausspülen oder zur Bohrerkühlung eingesetzt wurde,
werden ebenso wie Füllungsreste vorheriger Kunststofffüllungen sicher entfernt. Zudem
schützt das Präparat die Dentinkanälchen vor schädigenden
Agenzien und wirkt schwach
anästhesierend durch Kühlung.
Als weiteres wichtiges Produkt aus dem Programm zur Ka-
vitäten- und Stumpfversorgung
wird Dentin-Versiegelungsliquid genannt, welches einen
dauerhaft desinfizierenden Pulpenschutz vor schädigenden
Agenzien, insbesondere vor anaeroben Kollagenverflüssigern,
die das Dentin durch Erweichung zerstören. Hierbei wird
das Fällungsprinzip der Cu-dotierten Tiefenfluoridierung genutzt und durch eine einfache
Doppeltouchierung eine Versiegelung in der Tiefe der Dentinkanälchen bewirkt. Als wertvoller Nebeneffekt wird die Bildung
von Sekundärdentin stimuliert.
Die Anwendung erfolgt vor Ätzen
und Bonding, ohne deren Wirkung negativ zu beeinflussen.
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DTG0809_28-30_Industry
02.07.2009
16:44 Uhr
Seite 30
DENTAL TRIBUNE
30 Industry Report
Gründliche Reinigung
mit aspirmatic®
NORDERSTEDT/LEIPZIG –
Vielleicht hat jeder Zahnarzt
die Situation schon mal erlebt:
Der Patient wird gerade behandelt, das Absaugsystem ist
in Betrieb, alles läuft bestens,
und plötzlich – während der
Behandlung – stockt die
Absaugung, der Amalgamabscheider
gibt
warnende Signale von
sich und nichts geht
mehr.
Eine unangenehme, zeitraubende und
vielleicht auch
teure Angelegenheit. Das Absaugsystem funktioniert nicht mehr.
Ist das eingesetzte Produkt
zur Reinigung
das
richtige?
Das Absaugsys-
tem als Element der Behandlungseinheit stellt die „Lunge“
der Zahnarztpraxis dar. Solange
sie funktioniert, läuft alles nach
Plan. Und bei Störungen? Stillstand der Behandlungseinheit,
möglicherweise hohe Reparaturkosten und letztlich Wartezeiten beim Patienten.
An die Behandlungseinheit
und deren Absaugsystem werden
bei einer hohen Behandlungsfrequenz hohe Anforderungen gestellt, denn es wird viel organisches und anorganisches Material abgesaugt. Aber auch die
Produkte für die Reinigung, Desinfektion und Pflege von Absaugsystemen müssen hohe Leistungen erbringen, sodass alles funktioniert. Sie dürfen im Amalgamabscheider nicht schäumen,
müssen die Schläuche sowie Leitungssysteme gut reinigen und
sie sollen auch desinfizieren,
denn beim Filterwechsel besteht
Infektionsgefahr. Idealerweise
sind die Reinigungsprodukte einfach in der Anwendung und
preiswert im Verbrauch.
Mit dem aspirmatic®-Programm funktioniert es bestimmt: aspirmatic® für die tägliche reinigende Desinfektion, aspirmatic® Cleaner für die Reinigung zweimal wöchentlich und
aspirmatic® System, um die Anwendung so einfach wie möglich
zu machen. Die Produktpalette
ist für jede Behandlungseinheit
und jeden Amalgamabscheider
geeignet.
Kontakt:
Schülke & Mayr GmbH
22840 Norderstedt
Tel.: 0 40/5 21 00-0
Fax: 0 40/5 21 00-3 18
[email protected]
www.schuelke.com
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FDI Annual World Dental Congress
2 -5 September 2009
Singapore
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
dentaltrade-Expertenverbund
netzwerk zahn® wächst
BREMEN – Am modernen
Dentalmarkt spielen strategische Kooperationen eine immer größere Rolle für den Erfolg von Zahnarztpraxen. Vernetzte Kompetenzen und
messbare Vorteile bietet
Zahnärzten der größte dentale Expertenverbund seiner
Art – netzwerk zahn®.
2007 vom Bremer Unternehmen dentaltrade gegründet,
bringt netzwerk zahn® Experten der Gesundheitsbranche
zusammen. Mit der mhplus
BKK sowie der G&V BKK und
der BKK Gesundheit wurden
nun neue starke Partner gewonnen. Ziel ist es, eine Win-WinSituation für alle Akteure im
Netzwerk zu erzielen – Zahnärzte, Gesundheitsdienstleister, Krankenkassen und deren
Versicherte.
Wie profitieren nun Zahnärzte von einer Mitgliedschaft
im netzwerk zahn®? Zum einen durch eine individuelle
Patientenvermittlung durch
dentaltrade im Verbund mit
kooperierenden Krankenkassen. Zum anderen können Praxen mit den günstigen Angeboten von dentaltrade ihr Angebotsspektrum erweitern, die
Praxisauslastung erhöhen und
dadurch den Umsatz steigern.
Registrierte Zahnärzte haben
die Möglichkeit, mit innovativen Dienstleistungen in Sachen Praxisführung, Marketing und Medizinrecht ihre
Praxis weiter nach vorne zu
bringen.
Führende regional und
deutschlandweit tätige Krankenkassen wie etwa die AOK
Niedersachsen, Berlin, Sachsen-Anhalt sowie die Atlas BKK
und Deutsche BKK kooperieren bereits mit dentaltrade.
Weitere Krankenkassenpartner werden in Kürze dem netzwerk zahn® beitreten. Ferner
sind Implantathersteller, Finanz- und Marketingspezialisten sowie über 600 Zahnarztpraxen im Netzwerk registriert, die ihr Know-how zum
Vorteil aller Partner einbringen. Weitere Informationen
zum netzwerk zahn® sind auf
der Webseite des Unternehmens erhältlich.
Kontakt:
dentaltrade GmbH & Co. KG
Grazer Str. 8
28359 Bremen
Tel.: 04 21/24 71 47 -0
Fax: 04 21/24 71 47 -9
[email protected]
www.dentaltrade.de
Gewebe- und
Knochenregeneration
mit dem neuen PRGF
System IV
PFORZHEIM – Das Biotechnology Institute (B.T.I.) präsentierte auf der Internationalen
Dental-Schau 2009 die neueste
PRGF-Gerätegeneration
(Plasma Rich in Growth Factors): PRGF System IV.
Die Zentrifuge überzeugt mit
innovativen technischen Veränderungen und bietet dem Anwender verschiedene Vorteile in der
Handhabung. Das patentierte
PRGF-Verfahren wird immer beliebter. Der Anwender hat die
Möglichkeit, die initiale Gewebeund Knochenregeneration durch
die Gewinnung und Anwendung
von autologem, wachstumsfaktorenreichem Plasma und Fibrin
zu steigern.
[email protected]
www.fdiworldental.org
Das Spektrum der Indikationen ist dabei sehr vielseitig: etwa
die Behandlung von Extraktionsalveolen, Knochenregeneration
im Bereich von Implantaten, Bioaktivierung von Implantatoberflächen, augmentative Maßnahmen (beispielsweise Sinuslift).
PRGF ist ein schnelles und benutzerfreundliches System mit
dem Ziel, die chirurgischen Ergebnisse durch die Beschleunigung der natürlichen Heilungs-
Das PRGF System IV von B.T.I.
und Regenerationsprozesse wesentlich zu verbessern. Die Behandlungserfolge sind über
zehn Jahre durch multizentrische klinische Studien in diversen medizinischen Anwendungsbereichen sowie durch
praktische Erfahrungen in vielen Praxen in Deutschland belegt.
Kontakt:
B.T.I. Deutschland GmbH
Mannheimer Str. 17
75179 Pforzheim
Tel.: 0 72 31/4 28 06-0
Fax: 0 72 31/4 28 06-15
DTG0809_31_Education
02.07.2009
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DENTAL TRIBUNE
Seite 31
Continuing Education 31
German Edition · Nr. 8/2009 · 10. Juli 2009
Weiterbildung
in den Weinbergen Mallorcas
DGCZ-Jahrestagung 2009
Digitaltechnik
öffnet neue Türen
BERLIN/LEIPZIG – Die diesjährige Jahrestagung der
Deutschen Gesellschaft für
computergestützte Zahnheilkunde e.V. (DGCZ) mit dem
17. CEREC-Masterkurs findet
am 11. und 12. September im
Hotel Maritim Congress Center in Dresden statt.
Erfahrene Referenten beziehen Stellung zu aktuellen
Themen wie Differenzierung
der Ästhetik mit Composite und
Keramik, Planung von Implantaten, Artikulation und Funktion, abdruckfreie Praxis, und
Verarbeitungsmaterialien für
CEREC. Ferner werden junge
Forscher aus dem Arbeitskreis
für angewandte Informatik
neue Entwicklungen und Forschungsergebnisse aufzeigen.
Höhepunkt werden die LiveBehandlungen mit Patienten
sein. Referenten sind etwa Priv.Doz. Dr. Andreas Bindl, Dr.
Günter Fritzsche, Prof. Dr.
Bernd Klaiber, Prof. Dr. Bernd
Kordaß, Prof. Dr. Dr. Albert
Mehl, Dr. Hans Müller, ZA Peter
Neumann, Priv.-Doz. Dr. Sven
Reich, Dr. Bernd Reiss, Dr. Olaf
Schenk, Dr. Wilhelm Schweppe
und Dr. Klaus Wiedhahn.
SOLINGEN/LEIPZIG – Vom
1. bis zum 4. Oktober bietet das
Unternehmen Reuter systems
eine Fortbildung der ganz besonderen Art. Der Ort seines
diesjährigen Anwendersymposiums gehört nicht nur zu
den beliebtesten Urlaubszielen
der Deutschen, sondern besticht auch durch Fincas in
idyllischer Umgebung
Weinbergen: Mallorca.
von
Im Seminarprogramm vereint Reuter systems Inhalte mit
Genüssen der Insel – fürs Auge
und den Gaumen. Der erste Tag
des Symposiums findet auf der
Finca Son Bosch statt. Sie liegt im
Südwesten Mallorcas in den Aus-
läufern des Tramuntanagebirges
bei Andratx und ist eingebettet in
Weinberge. Am zweiten Tag reisen die Teilnehmer in die Bodega
Santa Catarina. Mit den Begleitpersonen wird das Weingut besichtigt, Wein verkostet und in
den Weinbergen Paella gegessen.
Auf dem Anwendersymposium werden Vorträge zur Implantation und Praxisführung gehalten. Themen sind etwa „Oneday® click Kugelkopfimplantat –
Einfach. Besser.“, „Misserfolg bei
der Implantation – und nun?!“,
„Praxisführung – Leerlauf bedeutet Verlust. Der Weg zu höheren Umsätzen pro Patient“ und
„Die Macht des Marktes und die
Auswirkungen auf Ihre Praxis“.
Das Programm bietet genügend
Raum zur Diskussion. Die Teilnehmer sind im Vier Sterne-Hotel
HM Jaime in Palma de Mallorca
untergebracht. DT
Kontakt:
Reuter systems GmbH
Vereinsstraße 27
42651 Solingen
Tel.: 02 12/6 45 50 89
Fax: 02 12/6 45 50 91
[email protected]
www.reutersystems.de
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Die Jahrestagung der DGCZ
hat sich zu einer der größten
wissenschaftlichen Veranstaltungen für Digitaltechnik in der
Zahnmedizin entwickelt. Als
Fachgesellschaft der DGZMK
arbeitet der Verband eng mit der
Akademie für Zahnärztliche
Fortbildung, Karlsruhe, auf
internationaler Ebene mit der
International Society of Computerized Dentistry (ISCD) und
anderen wissenschaftlichen
Organisationen zusammen.
Interessierte können sich per
E-Mail oder per Telefon anmelden. DT
Kontakt
Deutsche Gesellschaft
für computergestützte
Zahnheilkunde e.V. (DGCZ)
Karl-Marx-Straße 124
12034 Berlin
Tel.: 0 30/76 76 43 88
Fax: 0 30/76 76 43 86
[email protected]
www.dgcz.org
model-tray Schulungstermine
für Zahntechniker 2009
Themen:
– Verarbeitungsschritte in Theorie und Praxis
– Gipsexpansionen richtig genutzt
– model-tray als System
– model-tray und CAD/CAM
Veranstaltungsort: model-tray GmbH, Hamburg
Referentin: ZTM Birgit Haker-Hamid
Termine:
– Eintägiges Seminar, jeweils am Freitag von 10 bis 15 Uhr
– 11. September, 25. September, 9. Oktober, 23. Oktober,
6. November, 20. November
Kontakt:
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Julius-Vosseler-Str. 42 · 22527 Hamburg
Tel.: 0 40/38 14 15 · Fax: 0 40/38 75 02
[email protected] · www.model-tray.de
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28.04.2009
10:51 Uhr
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