DAS JAHR DES BODENS 2015 ist das Internationale Jahr des Bodens. Der Boden scheint unerschöpflich. Er ist einfach da. Unter unseren Füßen, unter den Feldern, dem Gras und den Bäumen. Wir leben von und auf dem Boden, aber wir schenken ihm kaum Beachtung. Wer denkt schon beim Essen an den Boden, auf dem praktisch alle unsere Lebensmittel gedeihen? Dabei wäre gerade das wichtig, denn Böden sind die Grundlage für unsere Lebensmittelproduktion. Sie versorgen die Pflanzen mit Nährstoffen und Wasser. In jeder Kartoffel, jedem Brot, jedem Apfel und allen anderen Früchten stecken Nährstoffe aus dem Boden. Ohne gesunde Böden kann keine gesunde Nahrung produziert werden. Aber Böden sind nicht nur wichtig für die Lebensmittelproduktion. Sie filtern Regenwasser und schaffen so neues, sauberes Trinkwasser. Sie regulieren das Klima, denn sie sind nach den Ozeanen der größte Kohlenstoffspeicher der Erde: Sie speichern mehr Kohlenstoff als alle Wälder der Welt gemeinsam. Böden sind höchst lebendig! In einer Handvoll Erde leben mehr Organismen als Menschen auf unserem Planeten. Zwei Drittel aller Arten der Welt leben versteckt unter der Erdoberfläche. DREI WICHTIGE ZIELE Im Jahr des Bodens hat sich die Weltgemeinschaft drei wichtige Ziele gesetzt: 1. Der Verlust der Biodiversität, der biologischen Vielfalt, soll gestoppt werden; 2. Die Klimaerwärmung soll auf höchstens 2° Grad Celsius begrenzt werden und 3. Jeder Mensch soll das Recht auf ausgewogene Nahrung haben. Ohne fruchtbare Böden wird keines dieser Ziele erreicht werden können. Denn Böden erfüllen all ihre Funktionen nur, wenn das Bodenleben intakt, die Humusschicht gesund und die Landrechte gesichert sind. Doch trotz ihrer lebenswichtigen Funktionen und zentralen Bedeutung schützen die Menschen die Böden nicht. Tatsächlich gehen durch falsche Nutzung jährlich Milliarden Tonnen fruchtbarer Boden verloren. Die Ursachen für den Verlust sind vielfältig. Städte und das Straßennetz dehnen sich aus. Asphalt versiegelt den fruchtbaren Boden und schädigt ihn unwiederbringlich. Das sind umgerechnet mehr als 30 Fußballfelder pro Tag, die allein in Österreich nicht mehr für die Produktion von Nahrungsmitteln zur Verfügung stehen. Aber auch die Landwirtschaft, die selbst von der Qualität der Böden abhängig ist, trägt eine Mitverantwortung für diesen Verlust. Große Maschinen verdichten die Bodenstruktur, Pestizide und Mineraldünger verringern das Bodenleben, Wind und Wassererosion wehen oder schwemmen den fruchtbaren Boden einfach davon. Wir nutzen die Böden der Welt, als wären sie unerschöpflich, und heben dabei von einem Konto ab, auf das wir nichts eingezahlt haben. Es braucht unzählige Jahre, bis sich eine dünne Schicht fruchtbarer Oberboden bilden kann, aber nur eine Stunde starken Regens, um ihn zu verlieren. Böden sind in menschlichen Zeiträumen nicht erneuerbar. Immer mehr wächst der weltweite „Hunger“ nach Futtermitteln für Mastvieh und Biomasse für Treibstoffe. Beinahe eine Milliarde Menschen sind unterversorgt und hungern, und wir mästen Tiere und tanken Biosprit. Gewissenlosigkeit könnte man das bezeichnen (Wer sich näher informieren möchte, sollte unter „Bodenatlas 2015“ im Internet nachlesen.) DER BODEN IM WORT GOTTES Wir werden mit Sicherheit in diesem Jahr nur wenig davon hören, dass auch die Bibel, insbesondere Jesus selbst, auf dieses Thema zu sprechen kam. Das bekannteste Beispiel ist wohl Jesu Rede „Vom Sämann“. Jesus spricht dort davon, dass ein Sämann ausging, um Samen aufs Feld zu streuen. Dabei fiel etliches auf den Weg, einiges auf Felsen und Dornen und schließlich der Hauptteil auf gute Erde. Soweit lässt sich das leicht verstehen, doch was meinte Jesus mit diesem Gleichnis? Auf die Frage der Jünger erklärte Jesus den Sinn seiner Worte. „Die Saat, die auf den harten Weg fiel, steht für die Menschen, die die Botschaft vom Reich Gottes hören, sie aber nicht verstehen. Dann kommt der Teufel und reißt ihnen die Saat aus dem Herzen. Der felsige Boden steht für jene, die die Botschaft hören und sie freudig annehmen. Aber wie bei jungen Pflanzen in diesem Boden, reichen ihre Wurzeln nicht sehr tief. Zuerst kommen sie gut zurecht, doch sobald sie Schwierigkeiten haben oder wegen ihres Glaubens verfolgt werden, verdorren sie. Die Dornen stehen für jene, die das Wort Gottes hören und es annehmen. Doch viel zu schnell wird es erstickt durch die alltäglichen Sorgen und Verlockungen des Reichtums, und die Ernte bleibt aus. Der gute Boden steht für die Herzen derer, die die Botschaft Gottes annehmen und eine große Ernte einfahren - dreißig, sechzig, ja hundert Mal so viel, wie gesät wurde.“ Matth 13,19-23 DIE PERSÖNLICHE ENTSCHEIDUNG Wenn wir diese Worte lesen, dann sollte uns bewusst werden, dass Jesus jeden einzelnen von uns meint und Dich und mich damit auffordert, darüber nachzudenken, wo wir selbst einzuordnen sind. Aber nicht nur das, wir sollten daraus auch die Konsequenzen ziehen. Vielleicht haben Sie, liebe(r) LeserIn, noch nie in der Bibel gelesen, oder sie schon nach kurzer Zeit zur Seite gelegt und nicht weiter darüber nachgedacht. Gerade die Evangelien sind so spannend geschrieben, dass sie zur Pflichtlektüre jedes Menschen werden sollten. Sei es die Bergpredigt oder die Gleichnisse, Jesus spricht uns alle an, denn Er möchte, dass wir Ihn kennen und lieben lernen, Ihm nachfolgen und es anderen weitersagen; denn davon hängt schließlich das ewige Schicksal von uns und den anderen ab. „Wer mich bekennt vor den Menschen, den will auch ich bekennen vor meinem Vater im Himmel.“ Mt 10,32 Nr. 112 Gesundheitsecke DUNKELGRÜNES BLATTGEMÜSE Wenn der Winter sich dem Ende zuneigt, die Temperaturen wieder steigen und sich die ersten grünen Farben auf den Wiesen zeigen, lechzt der Mensch danach, endlich wieder frisches, grünes Gemüse zu essen. Was bietet sich um diese Jahreszeit an? Es ist vor allem Spinat, der im Herbst gesät wurde und den Winter gut überstanden hat. Weiter ist der Feldsalat (Vogerlsalat) zu erwähnen, dessen Ernte schon im Winter einsetzen kann. Etwas später kommen dann noch Löwenzahn und Bärlauch, die wertvolle Eigenschaften besitzen. EIGENSCHAFTEN Vitamin A: Dunkelgrünes Blattgemüse ist reich an BetaCarotin, einer Vorstufe des Vitamins A. Der Großteil dieses Vitamins ist in der Leber gespeichert. Es ist für die Erhaltung der Knochen, die Reparatur der Schleimhautzellen, die Regeneration des Epithels (des Drüsengewebes) und für die Haut wichtig. Beta Carotin ist für ein gutes Sehvermögen (besonders nachts) von wesentlicher Bedeutung; es verhindert Grauen Star und Augeninfektionen. Es hält Nägel, Haare und Zähne kräftig und gesund. Vitamin A trägt auch zur optimalen Funktion der Geschlechtsorgane bei und reguliert den Menstruationszyklus. Vitamin C: Hohe Mengen an Vitamin C sind für das Wachstum und die Reparatur von Gewebe in allen Teilen des Körpers erforderlich. Es ist bei der Bildung von Kollagen erforderlich, einem Faserstoff, der in Haut, Sehnen und Muskelgewebe vorkommt. Vitamin C stärkt das Immunsystem und ist für die Erhaltung des Skeletts und der Zähne erforderlich. Der Körper kann Vitamin C leider nicht selbst produzieren; es muss daher mit der Nahrung zugeführt werden. Antioxidantien: Das grüne Blatt ist eine ausgezeichnete Quelle von Antioxidantien, die Zellschädigungen, das Altern und sogar die Entstehung von Krebs verhindern kann. Kalzium: Grünes Gemüse enthält viel Kalzium, ein wichtiges Element für viele Körperfunktionen, das z. B. für die Regulierung der Herzfrequenz und für eine reibungslose Übertragung von Nervenimpulsen wichtig ist. Zu wenig Kalzium verursacht Schlafstörungen. Es wird für die Muskelkontraktion und für die Blutgerinnung benötigt. Die Durchlässigkeit der Zellmembranen benötigt Kalzium. Es verhütet Blutungen und hat eine wesentliche Bedeutung für die Atemfunktion. Ballaststoffe: Dunkelgrünes Blattgemüse ist reich an Fasern und hilft damit dem Darm, einen optimalen Ablauf zu gewährleisten und ihn natürlich zu räumen. Dadurch wird eine bessere Aufnahme von Nährstoffen ermöglicht. Chlorophyll: Diese Gemüsesorten sind ausgezeichnete Quellen von Chlorophyll, einer höchst komplizierten Verbindung, die der Pflanze hilft, Energie aus dem Sonnenlicht zu gewinnen. Chlorophyll trägt zur Aktivierung der zellulären Mechanismen bei und hilft bei der Entgiftung des Körpers. Es erhöht die Regenerationsfähigkeit der Zellen, reinigt das Blut von Giftstoffen, stärkt die natürlichen Selbstheilungskräfte des Körpers und stimuliert die Produktion der roten Blutkörperchen, da es dem Hämoglobin gleicht. Es hilft bei Infektionen und beschleunigt Heilungsprozesse. SPINAT Am Spinat ist der reiche Gehalt an Vitaminen, wertvollen Mineralien, Blattgrün, Spurenstoffen und Fermenten hervorzuheben. Seine Wirkstoffe sind so wertvoll, dass sie „bald die halbe Apotheke ersetzen“. Dieses kostbare Gemüse ist reich an Kalzium, Phosphor und Schwefel. Doch das wichtigste ist, dass der Spinat eine ideale Kombination aller jener wichtigen Stoffe enthält, die wir für die Blutbildung benötigen. Der Eiweißgehalt des Spinats ist nicht besonders hoch, doch handelt es sich dabei um ein sehr hochwertiges Eiweiß. Ältere, große Blätter sind darin den jungen Blättern überlegen. Sie enthalten nämlich mehr essentielle (lebenswichtige) Aminosäuren. Herauszustellen ist der hohe Eisengehalt von Spinat, der jedem Eisenpräparat vorzuziehen ist. Spinatsaft ist bei Blutarmut und nach Operationen dringend zu empfehlen. Spinat steht mit seinen Inhaltsstoffen an Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen an der Spitze aller Gemüsesorten. Er spielt in der Kinderernährung seit jeher eine große Rolle. Frisch zubereiteter Spinat sollte nicht aufgehoben und auch nicht wieder aufgewärmt werden, da sich dabei schädliche Substanzen bilden. Am besten verwendet man Spinat im rohen Zustand, indem man ihn Salaten beimischt. Spinat sollte nicht gedüngt werden, da sich Dünger als wertmindernd herausstellt. Als Heilpflanze empfiehlt sich Spinat bei Stuhlverstopfung, chronischen Hautausschlägen (Ekzemen), mangelnder Funktion der Verdauungsdrüsen (Leber und Bauchspeicheldrüse). FELDSALAT Feldsalat gehört zur Familie der Baldriangewächse. Er ist sehr beliebt, da er den ganzen Winter hindurch (wenn er nicht von Schnee bedeckt ist) geerntet werden kann. Als guter Vitamin-C-Träger sollte er im Winter und im Vorfrühling so oft wie möglich verwendet werden. Als Nahrungsmittel ist er so begehrt, da er gerade dann zur Verfügung steht, wenn wenig vitaminreiches Gemüse oder Salat zu haben ist. Er kann dazu beitragen, Vitaminmangelerscheinungen zu verhüten. Man sollte ihn vorwiegend roh verwenden. Feldsalat kommt auch als Wildgemüse vor. Man findet ihn besonders auf lehmigen, kalkhaltigen Böden. Wilder Feldsalat ist dem angebauten vorzuziehen. Eine Salatkombination aus Feldsalat, Spinat, Bärlauch und Kartoffeln ist besonders köstlich. Das SENFKORN ist ein monatlich erscheinendes Informationsblatt, das zur Gesundheit von Körper, Seele und Geist beitragen möchte. Herausgeber: Hans und Christine Brantner, Stadtleitenweg 26, 8243 Pinggau. E-Mail: [email protected] Das „Senfkorn“ und vieles mehr kann auch im Internet unter www.das-senfkorn.at gelesen werden. Nr. 112