Einfuehrung in die Messtechnik - iprom

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Einfuehrung in die
Messtechnik
Prof. Dr. -Ing. R. Tutsch
Dr.-Ing. Marcus Petz
Institut für Produktionsmesstechnik – IPROM
Technische Universität Braunschweig
WS 2017/18
iprom
INSTITUT FÜR PRODUKTIONSMESSTECHNIK
TECHNISCHE UNIVERSITÄT BRAUNSCHWEIG
Termin Vorlesung:
Montag, 13:15 - 14:45
PK 15.1
Prof. Dr.-Ing. Rainer Tutsch
[email protected]
Termin Übung:
Tel. 391-7020
Mittwoch, 9:45 - 11:15,
Audimax
Termine der Übung: siehe Aushang bzw. Homepage des iprom
Dr.-Ing. Marcus Petz
[email protected]
Tel. 391-7024
Klausurtermin: Samstag, 09.03.2018, 12:30-15:30
iprom
INSTITUT FÜR PRODUKTIONSMESSTECHNIK
TECHNISCHE UNIVERSITÄT BRAUNSCHWEIG
Literatur:
Profos, Pfeifer (Hrsg.):
Grundlagen der Messtechnik
Oldenbourg-Verlag
iprom
INSTITUT FÜR PRODUKTIONSMESSTECHNIK
TECHNISCHE UNIVERSITÄT BRAUNSCHWEIG
iprom
Messen kann jeder!
Mars Climate Orbiter 1999
Hubble Space Telescope
1990
Mars Polar Lander 1999
iprom
Beispiele für Messfehler mit katastrophalen Folgen
iprom
Regelkreis
Störgrößen
Einflussfaktor
Führungsgröße
iprom
Regelgröße
Merkmal
Regelstrecke
Stellgröße
Mensch
Maschine
Material
Management
Messbarkeit
Methode
Mitwelt
Regler
Messung
Regelabweichung
§
§
§
§
§
§
§
-
quantifizierte Größe
Regelkreis
Positionierung von Linear- und Rotationsachsen
Werkzeugmaschinen
Industrieroboter
...
Fahrzeugtechnik
Antiblockiersystem ABS
Elektronischer Schleuderschutz ESP
Automatische Niveauregulierung
...
Heizungsregelung, Klimaautomatik
Regelung von Produktionsprozessen
iprom
Beispiele für Regelkreise
iprom
Automobil als vernetztes mechatronisches System
Datenbus(se)
Aktive Sitze
Adaptive Servolenkung
Klimaautomatik
Getriebeautomatik
Fahrerassistenzsysteme
Bremsassistent
Abgasregelung
ABS
iprom
Motorregelung
ESP
Adaptives Fahrwerk
Automobil als vernetztes mechatronisches System
• Unternehmen der Messtechnik (viele Weltmarktführer in Deutschland):
Forschung und Entwicklung
Vertriebsingenieure (beratungsintensive Investitionsgüter)
• Produzierende Unternehmen in allen Bereichen der Wirtschaft:
Leitungsfunktion Fertigungsmesstechnik bzw. Qualitätsmanagement
• Ingenieurbüros: Komplexe Systementwicklung für spezielle Applikationen
• Selbständigkeit: In diesem Bereich relativ viele erfolgreiche Gründungen,
in Braunschweig z.B. Fa. GOM, Fa. Aicon
• Eichbehörden (ca. 100), akkreditierte Kalibrierlabors (ca. 400),
Fraunhofer-Institute (ca. 80 in Deutschland)
• Physikalisch Technische Bundesanstalt PTB,
Bundesamt für Materialforschung BAM
(jeweils ca. 500 Akademiker mit Messtechnik-Aufgaben)
iprom
Berufliche Perspektiven für Messtechnik-Experten
Interdisziplinärer
Masterstudiengang
„Messtechnik und Analytik“
an der TU Braunschweig
Start: WS 2014/15
https://www.tu-braunschweig.de
/fmb/studium/master
/messtechnikanalytik
iprom
Berufliche Perspektiven für Messtechnik-Experten
Gliederung der Vorlesung:
1. Grundlagen der Messtechnik, Begriffsbestimmungen
2. Statistische Verfahren der Messdatenauswertung
3. Überblick über die wichtigsten Messverfahren
iprom
INSTITUT FÜR PRODUKTIONSMESSTECHNIK
TECHNISCHE UNIVERSITÄT BRAUNSCHWEIG
DIN 1319:
Ausführung von geplanten Tätigkeiten zum
quantitativen Vergleich einer Messgröße mit einer Einheit
X=xN
mit:
X: Messgröße
x: Maßzahl
N: Einheit
Die Größe X muss messbar sein
Die Einheit N muss eindeutig definiert sein
iprom Definition des Begriffs „Messen“
iprom Informationsgehalt von Maßangaben
iprom Informationsgehalt von Maßangaben
iprom Informationsgehalt von Maßangaben
DIN 1319:
Ausführung von geplanten Tätigkeiten zum
quantitativen Vergleich einer Messgröße mit einer Einheit
X=xNU
mit:
X: Messgröße
x: Maßzahl
N: Einheit
U: Unsicherheit
Die Größe X muss messbar sein
Die Einheit N muss eindeutig definiert sein
iprom Definition des Begriffs „Messen“
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/uebergrosse-autos-viel-zu-breit-a-795662.html
Messtechnik-Newsletter 204 vom 20.04.2011
Ärger mit breitem SUV-Außenspiegel Teil II
Wir berichteten über die rüde Abzocke der Autobahnpolizei nach engen Baustellen, die mit
dem Schild Nr. 264 für die linke Fahrspur versehen sind: Verbot für Fahrzeuge über 2 m
Breite einschließlich Ladung.
Der ADAC setzt in der ADAC Motorwelt (Ausgabe 02/2011) noch einen drauf: Das kann
Sie schon ab 1,90 m oder sogar noch weniger im Kfz-Schein angegebener Fahrzeugbreite
bis zu 75 Euro Verwarngeld und ein Punkt in Flensburg kosten, denn dieses Schild
adressiert nach Auslegung der Polizei die Abmessungen über die ausgeklappten Spiegel.
Im Kfz-Schein hingegen steht die Fahrzeugbreite ohne Berücksichtigung der
Außenspiegel. Das trifft dann bereits moderate SUV wie zum Beispiel den BMW X3. Die
Autobahnpolizei hat die Daten aller in Frage kommenden Fahrzeuge. Diskussion mit der
Staatsmacht zwecklos!
iprom Straßenverkehr: Beschränkung der Fahrzeugbreite
http://carblueprints.info/eng/view/bmw/bmw-523li
iprom Straßenverkehr: Beschränkung der Fahrzeugbreite
Schon in der Frühzeit der menschlichen Zivilisation wurde die Notwendigkeit
erkannt, Maßeinheiten zu definieren. Als älteste Maßverkörperung gilt heute
die Nippur-Elle aus dem Mesopotamien des 3. vorchristlichen Jahrtausend.
Bildquelle: http://www.lda-lsa.de/landesmuseum_fuer_vorgeschichte/fund_des_monats/2006/juli
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
/
Quelle: H. Bosse, PTB
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
Über Jahrtausende waren diese Maßeinheiten allerdings nur lokal gültig.
Viele Maße wurden zudem auf Körpermaße lokaler Herrscher bezogen
und waren daher auch nur zeitlich begrenzt gültig.
Die Braunschweiger Elle
Bildquelle: Wikipedia
Bildquelle: Stadt Braunschweig
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
Über Jahrtausende waren diese Maßeinheiten allerdings nur lokal gültig.
Viele Maße wurden zudem auf Körpermaße lokaler Herrscher bezogen
und waren daher auch nur zeitlich begrenzt gültig.
Der entscheidende Schritt zur modernen Metrologie wurde 1799 durch die
Akademie der Wissenschaften von Frankreich vollzogen.
Das Meter wurde als 1/40.000 des Umfangs der Erde definiert
(1/10.000 des halben Erdmeridians).
Daraus wurde das Kilogramm als die Masse von 1 dm3 Wasser
(bei der Temperatur seiner höchsten Dichte) abgeleitet.
Es wurden Maßverkörperungen aus der langzeitstabilen
Metalllegierung Pt-Ir hergestellt.
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
Es wurden Maßverkörperungen aus der langzeitstabilen
Metalllegierung Pt-Ir hergestellt.
Urmeter und Urkilogramm
Bildquelle: http://www.ipf.uni-stuttgart.de/lehre/online-skript/d10_04.html/
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
Die SI-Basiseinheiten
Größe
Name
Symbol
Länge
Meter
m
Masse
Zeit
Elektrischer Strom
Thermodynamische Temperatur
Stoffmenge
Kilogramm
Sekunde
Ampere
Kelvin
Mol
kg
s
A
K
mol
Lichtstärke
Candela
cd
Die SI-Einheiten sind in Deutschland gesetzliche Einheiten für den amtlichen und
geschäftlichen Verkehr.
Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt PTB (Sitz in Braunschweig und Berlin) hat
die Aufgabe der Darstellung, Bewahrung und Weitergabe der Einheiten im Messwesen.
Einzelheiten hierzu sind im Einheitengesetz und in der Einheitenverordnung formuliert.
1971 wurden im SI-System 7 Basiseinheiten definiert. Die International Organization for
Standardization (ISO) veröffentlicht mit ihrem internationalen Standard ISO 31
(Quantities and units) und ISO 1000 (SI units and recommendations for the use of their
multiples and of certain other units) das wohl am häufigsten verwendete Regelwerk
anerkannter Einheitsgrößen.
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
SI-Basiseinheiten
Name
Symbol
Länge
Meter
m
Masse
Zeit
Elektrischer Strom
Thermodynamische Temperatur
Stoffmenge
Kilogramm
Sekunde
Ampere
Kelvin
Mol
kg
s
A
K
mol
Lichtstärke
Candela
cd
Quelle: PTB, 2004
Größe
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
1 Meter ist seit 1983 lt. Beschluss der
17.Generalkonferenz die Länge des
Weges, den das Licht im Vakuum in der
Zeit von (1/299 792 458) s zurücklegt.
Jodstabilisierter Helium-Neon- Laser,
das "Arbeitspferd“
(Wellenlängennormal)
der PTB für die Realisierung des Meters
SI-Basiseinheiten
Name
Symbol
Länge
Meter
m
Masse
Zeit
Elektrischer Strom
Thermodynamische Temperatur
Stoffmenge
Kilogramm
Sekunde
Ampere
Kelvin
Mol
kg
s
A
K
mol
Lichtstärke
Candela
cd
Quelle: PTB, 2004
Größe
Die Masse eines Körpers ist die
Grundeigenschaft der Materie, die sich
in ihrer Trägheit und Schwere zeigt. Sie
ist eine ortsunabhängige Größe.
Das nationale Kilogramm-Prototyp der Bundesrepublik
Deutschland in der PTB. Es besteht aus einer PlatinIridium-Legierung und wird etwa alle zehn Jahre mit
dem internationalen Kilogramm-Prototyp in Sèvres bei
Paris verglichen.
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
SI-Basiseinheiten
Name
Symbol
Länge
Meter
m
Masse
Zeit
Elektrischer Strom
Thermodynamische Temperatur
Stoffmenge
Kilogramm
Sekunde
Ampere
Kelvin
Mol
kg
s
A
K
mol
Lichtstärke
Candela
cd
Quelle: PTB, 2004
Größe
Seit 1967 ist 1 s definiert als die Dauer
von 9192631770 Schwingungen der
Strahlung, die dem Übergang zwischen
den beiden Hyperfeinstrukturniveaus
des Grundzustandes des Isotops Cs 133
entspricht.
Die primäre Atomuhr CS2 der PTB liefert die Sekundenintervalle
der gesetzlichen Zeit (MEZ bzw. MESZ) , mit denen – über einen
Langwellensender in Mainflingen bei Frankfurt – alle Funkuhren in
Deutschland gesteuert werden.
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
SI-Basiseinheiten
Name
Symbol
Länge
Meter
m
Masse
Zeit
Elektrischer Strom
Thermodynamische Temperatur
Stoffmenge
Kilogramm
Sekunde
Ampere
Kelvin
Mol
kg
s
A
K
mol
Lichtstärke
Candela
cd
Quelle: PTB, 2004
Größe
Josephson-Spannungs-Normal zur
Bewahrung und Weitergabe der
Spannungseinheit. Etwa 14000
Josephson- Elemente sind hier in
Reihe geschaltet und ergeben eine
Spannung von maximal 14 V.
Quanten-Hall-WiderstandsNormal zur Bewahrung und
Weitergabe der Widerstandseinheit.
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
1 Ampere ist die Stärke eines konstanten
elektrischen Stroms, der, durch zwei
parallele, geradlinige, unendlich lange
und im Vakuum im Abstand von 1 m
voneinander angeordnete Leiter von
vernachlässigbar kleinem, kreisrunden
Querschnitt fließend, zwischen ihnen je
Meter Leitungslänge eine Kraft von
2.10-7 Newton hervorruft.
Man behilft sich mit einer indirekten
Methode und realisiert das Ampere über
die Einheit der Spannung (Volt) und der
Einheit des Widerstandes (Ohm).
SI-Basiseinheiten
Größe
Name
Symbol
Länge
Meter
m
Masse
Zeit
Elektrischer Strom
Thermodynamische Temperatur
Stoffmenge
Kilogramm
Sekunde
Ampere
Kelvin
Mol
kg
s
A
K
mol
Lichtstärke
Candela
cd
Quelle: PTB, 2004
Seit 1967 ist 1 Kelvin der 273,16te Teil
der thermodynamischen Temperatur des
Tripelpunktes von Wasser.
Dieser Kryostat in der PTB in Berlin- Charlottenburg dient seit Ende 2000 als nationales Normal für die tiefsten messbaren
Temperaturen. Die neue internationale Tieftemperaturskala, die gleichzeitig in Kraft getreten ist, reicht bis zu 0,9 µK herunter,
also sehr nah an den absoluten Nullpunkt heran.
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
SI-Basiseinheiten
Größe
Name
Symbol
Länge
Meter
m
Masse
Zeit
Elektrischer Strom
Thermodynamische Temperatur
Stoffmenge
Kilogramm
Sekunde
Ampere
Kelvin
Mol
kg
s
A
K
mol
Quelle: PTB, 2004
Lichtstärke
1 mol ist die Stoffmenge eines Systems,
das aus ebensoviel Einzelteilchen
Candela
cd
besteht, wie Atome in 0,012 kg des
Nuklids 12C enthalten sind. Dabei ist
die Teilchenart (Atome, Moleküle,
Ionen, Elektronen sowie andere Teilchen
An Kugeln aus je einem hoch- oder Gruppen solcher Teilchen) in
reinen Siliziumkristall versu- genauer Konzentration immer
chen die Wissenschaftler die
anzugeben.
Avogadro-Konstante so präzise
zu bestimmen, dass sie als
Grundlage für die Definition
bzw. Realisierung der
Einheiten Mol und Kilogramm
dienen kann.
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
SI-Basiseinheiten
Name
Symbol
Länge
Meter
m
Masse
Zeit
Elektrischer Strom
Thermodynamische Temperatur
Stoffmenge
Kilogramm
Sekunde
Ampere
Kelvin
Mol
kg
s
A
K
mol
Lichtstärke
Candela
cd
Quelle: PTB, 2004
Größe
Kryoradiometer – das
nationale Normal zur
Messung der optischen
Strahlungsleistung.
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
1 cd ist lt. Beschluss der 16.GV im Jahre
1979 die Lichtstärke einer
Strahlungsquelle, die eine
monochromatische Strahlung der
Frequenz f = 540 THz aussendet und
deren Strahlstärke in dieser Richtung
1/683 W/sr beträgt.
SI-Vorsatz
Vorsatzzeichen
Zehnerpotenz
Name
Exa
E
1018
Trillion
Peta
P
1015
Billiarde
Tera
T
1012
Billion
Giga
G
109
Milliarde
Mega
M
106
Million
Kilo
k
103
Tausend
Hekto
h
102
Hundert
Deka
da
101
Zehn
Dezi
d
10-1
Zehntel
Zenti
c
10-2
Hundertstel
Milli
m
10-3
Tausendstel
Mikro

10-6
Millionstel
Nano
n
10-9
Milliardstel
Piko
p
10-12
Billionstel
Femto
f
10-15
Billiardstel
Atto
a
10-18
Trillionstel
Achtung Verwechslungsgefahr!
iprom SI-Vorsätze
m=milli immer vor die Einheit
m=Meter immer hinter die übrigen Einheiten
Das Meter und die Sekunde sind redundant.
Die Sekunde ist genauer darstellbar, daher könnte das Meter entfallen.
Aus praktischen Überlegungen heraus behält man es bei.
Künftig sind weitere Redundanzen zu erwarten,
z.B.:
Stoffmenge und Masse oder
Stromstärke und Masse
iprom Redundanz im SI-System
Extensive & intensive Größen
Extensive Größen verteilen sich auf die Teilsysteme.
Intensive Größen bleiben bei Teilung des Systems erhalten.
Länge l
Masse m
Temperatur T
Länge l1
Masse m 1
Temperatur T1
+
Extensive Größen:
Intensive Größe:
l1+ l2 = l
T1 = T 2 = T
m 1+ m 2 = m
iprom Extensive und intensive Größen
Länge l2
Masse m 2
Temperatur T2
Massensatz
(Gewichtssatz)
Bildquelle: www.betzold.de
Endmaßsatz
Bildquelle: www.messwelt.com
iprom Additive Zusammensetzung von Normalen extensiver Größen
Definierende Fixpunkte der ITS-90
Gleichgewichtszustand
T90 in K
t90 in °C
Dampfdruck des Heliums
3 bis 5
-270,15 bis -268,15
Tripelpunkt des Gleichgewichtswasserstoffs
13,8033
-259,3467
Dampfdruck des Gleichgewichtswasserstoffs
17,025 bis 17,045
20,26 bis 20,28
-256,125 bis -256,105
-252,89 bis -252,87
Tripelpunkt des Neons
24,5561
-248,5939
Tripelpunkt des Sauerstoffs
54,3584
-218,7916
Tripelpunkt des Argons
83,8058
-189,3442
Tripelpunkt des Quecksilbers
234,3156
-38,8344
Tripelpunkt des Wassers
273,16
0,01
Schmelzpunkt des Galiums
302,9146
29,7646
Erstarrungspunkt des Iridiums
429,7485
156,5985
Erstarrungspunkt des Zinns
505,078
231,928
Erstarrungspunkt des Zinks
692,677
419,527
Erstarrungspunkt des Aluminiums
933,473
660,323
Erstarrungspunkt des Silbers
1234,93
961,78
Erstarrungspunkt des Goldes
1337,33
1064,18
Erstarrungspunkt des Kupfers
1357,77
1084,62
iprom Fixpunkte für die intensive Grundgröße Temperatur
Bildquelle: Prof. Gericke, TU Braunschweig
iprom
Tripelpunkt
SPIEGEL ONLINE
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11. September 2007, 20:06 Uhr
Maßeinheiten
Briten dürfen Pints, Meilen und Unzen behalten
Pints statt Liter, Meilen statt Kilometer: Die Briten dürfen ihre traditionellen Maßeinheiten auch in Zukunft verwenden. Die Europäische Kommission
gibt ihre Pläne auf, das metrische Maß zwangsweise durchzusetzen.
Brüssel - Ihr Bier dürfen die Briten weiterhin in Pints trinken. Und Tempolimits können sie - so wi e immer - in Meilen angeben. Nach massiven
Protesten hob die EU-Kommission heute die Pflicht auf, die traditionellen Maßeinheiten ab 2010 abzu schaffen. Eigentlich wollte Brüssel
Großbrita nnien und Irland zwingen, nur noch metrische Größen zu verwenden.
REUTERSGuiness-Pint: Die Kultur Großbritanniens und Irlands ehren
Mit ihrem Einlenken versucht die EU-Kommission offenbar, das Wohlwollen der traditionsbewussten Inselbewohner zu gewinnen. "Dieser Vorschlag ehrt die Kultur Großbritanniens und
Irlands, die wichtig sind für Europa", erklärte Industriekommissar Günther Verheugen.
Wenn die Mitgliedstaaten der EU einverstanden sind, können Lebensmittel auf der Insel
auch in Zukunft in Pfund und Unzen verkauft werden. Ein Pfund ist etwas weniger als 500
Gramm.
Der Einzelhändler Steve Thoburn aus Sunderland gelangte 2001 als wegen des Verkaufs von Obst und Ge müse in Pfund statt Kilogramm vor
Gericht gebracht wurde. Er wurde damals zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
wal/Reuters
URL:
· http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,505182,00.html
© SPIEGEL ONLINE 2007
Alle Rechte vorbehalten
iprom Standardisierung der Maßeinheiten
Messwert:
Resultat einer einzelnen Messung
besteht aus Zahlenwert und Einheit
Messgröße:
Physikalische Größe, die Ziel der Messung ist
wahrer Wert:
ideeller Wert, der der Messgröße zugeordnet wird
in der Regel nur näherungsweise bestimmbar
richtiger Wert: der beste verfügbare Schätzwert für den wahren Wert
Messergebnis: Schätzung des wahren Werts
und
Schätzung der Unsicherheit dieses Schätzwertes
iprom Begriffsbestimmungen
Messobjekt
(Messung)
xe
Messeinrichtung
Übertragungsverhalten
xa
xN
Referenzobjekt
(Kalibrierung)
Messystem:
Messobjekt + mindestens eine Messeinrichtung
Messeinrichtung: mindestens ein Messgerät + Zubehör
iprom Komponenten eines Messsystems
Wie genau kann man mit diesem Thermometer die
Temperatur von Wasser messen?
iprom Messsysteme
Wie genau kann man mit diesem Thermometer die
Temperatur von Wasser messen?
iprom Messsysteme
Wie genau kann man mit diesem Thermometer die
Temperatur von Wasser messen?
iprom Messsysteme
Messobjekt
(Messung)
Messeinrichtung
xe
Übertragungsverhalten
xa
xN
Referenzobjekt
(Kalibrierung)
Messsystem
Die Wechselwirkung zwischen Messobjekt und Messeinrichtung beeinflusst
Den Messwert.
Drei Arten, das zu berücksichtigen:
1. Effekt vernachlässigen (wenn man dies begründen kann)
2. Rechnerische Korrektur des Messwerts
3. Anwendung eines Kompensationsmessverfahrens
iprom Rückwirkung
Messung des Gasdrucks in einem Behälter
p, V
a) Beginn des Experiments
Gas mit Druck p in Volumen V
Messvorrichtung in Ruhestellung
arretiert
iprom Beispiel für Messung mit Rückwirkung
Messung des Gasdrucks in einem Behälter
Messabweichung könnte durch Anwendung der idealen
Gasgleichung pV=nRT rechnerisch korrigiert werden
p - Dp
V + DV
b) Arretierung wird gelöst
Gasdruck p übt Kraft auf Kolben aus.
Feder wird komprimiert. Kolbenverschiebung
vergrößert V und im abgeschlossenen System
wird die Messgröße p kleiner
pV=const.
iprom Beispiel für Messung mit Rückwirkung
Messung des Gasdrucks in einem Behälter
Messabweichung könnte durch Anwendung der idealen
Gasgleichung pV=nRT rechnerisch korrigiert werden
p - Dp
V + DV
b) Arretierung wird gelöst
Gasdruck p übt Kraft auf Kolben aus.
Feder wird komprimiert. Kolbenverschiebung
vergrößert V und im abgeschlossenen System
wird die Messgröße p kleiner
pV=const.
 p  Dp V  DV   pV
pV  DpV  pDV  DpDV  pV
Dp 
pDV
p

V  DV 1  DVV
DV  V  Dp  0
iprom Beispiel für Messung mit Rückwirkung
Messung des Gasdrucks in einem Behälter
Messabweichung wird durch Anwendung eines
Kompensationsverfahrens aufgehoben
p, V
c) Durch Verschieben des Gegenlagers der Feder
wird der Kolben wieder in die Ausgangsstellung
gebracht. Dadurch wird die Wirkung der Messgröße
kompensiert.
Messgröße p ist jetzt wieder unverfälscht messbar.
iprom Beispiel für Messung mit Rückwirkung
Digitalanzeige:
Analoganzeige:
12
06:30
3
9
6
iprom
Analoge und digitale Anzeigen
Leitstand eines Kraftwerks (Bildquelle: Wikimedia)
Analog: schnell erfassbar
Digital: genau ablesbar
iprom Einsatzbereiche analoger und digitaler Anzeigen
Empfindlichkeit:
Zeigerweg je Einheit der Messgröße (analog)
Ziffernschritte je Einheit der Messgröße (digital)
Anzeigebereich: umfasst alle Werte, die angezeigt werden können
Messbereich:
Der Teil des Anzeigebereichs, in dem das Messgerät
seine Spezifikationen einhält
(kann gleich dem Anzeigebereich sein, muss es aber nicht)
Unterdrückungsbereich: Der Bereich zwischen 0 und dem kleinsten
anzeigbaren Wert (sofern dieser >0 ist)
Skalen:
iprom
Ziffernskalen
Strichskalen
linear
nichtlinear
Begriffsbestimmungen für Anzeigen
Skalen:
Ziffernskalen
(Beispiel: Tachometer Oldsmobile Toronado 1970)
Strichskalen
iprom
linear
Begriffsbestimmungen für Anzeigen
nichtlinear
Kalibrieren:
Bestimmung der Messabweichung an einer oder
an mehreren Stellen im Messbereich
Vergleich mit kalibrierten Meisterteilen oder
mit kalibrierten Messgeräten einer höheren
Genauigkeitsklasse
Justieren:
Eingriff in das Messgerät mit dem Ziel,
Messabweichungen zu verkleinern
Eichen:
Amtliche Prüfung von Messgeräten durch akkreditierte
Personen (juristischer Begriff)
iprom
Kalibrieren - Justieren - Eichen
0
1
2
3
0
4
2
4
5
6
8
6
7
8
9
10
0
Anzeigewert x a
x ai=L i
Parallelendmaße
L
x a5
x a4
L1
x a3
L2
L3
L4
x a2
x a1
L1
L2
L3
L4
L5
Richtiger Wert L
iprom Beispiel: Kalibrieren eines Messschiebers mit Parallelendmaßen
L5
Nationales Normal
Bezugsnormal
DKD-Kalibrierlabor
Gebrauc hsnormal
Innerbetrieblic hes Kalibrierlabor
Prüfmittel
Produkt
Def.: Rückführbarkeit ist die Eigenschaft eines Messergebnisses oder des Wertes eines
Normals, durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen mit angegebenen Messunsicherheiten auf geeignete Normale, im allgemeinen internationale oder nationale Normale, bezogen zu sein.
iprom Rückführbarkeit - Kalibrierkette
Messprinzip:
Physikalisches Phänomen, auf dem die Messung basiert
Messmethode:
Spezielle Vorgehensweise bei der
Durchführung von Messungen
direkte oder indirekte Messmethode
Ausschlags- oder Differenzmessmethode
zeitlich kontinuierliche oder diskontinuierliche
Messmethode
digitale oder analoge Messmethode
Messverfahren:
praktische Anwendung eines Messprinzips und einer
Messmethode
iprom
Begriffsbestimmungen
Direkte Messmethoden im engeren Sinne:
unmittelbarer Vergleich mit einem Normal der gleichen Art
Beispiel: Balkenwaage
Direkte Messmethoden im weiteren Sinne:
Ablesen des Messwertes von einer kalibrierten Anzeige
Die Anzeige muss mit Normalen der gleichen Art wie die
Messgröße kalibriert worden sein
Beispiel: Federwaage
Indirekte Messmethoden:
Ermittlung des Messwertes aus der Messung anderer Messgrößen
Beispiel: Fläche als Produkt zweier Längen
iprom
Direkte und indirekte Messmethoden
Ausschlagsmessmethoden:
Ablesen des Messwertes von einer Anzeige (analog oder digital)
Substitutionsmessmethode:
Ersetzen der gesuchten Größe durch eine Anordnung von
Normalen, so dass der gleiche Ausschlag gemessen wird
Differenzmessmethode:
Messung der Anzeigedifferenz zwischen der gesuchten Größe
und einem bekannten Normal
Kompensationsmessmethode / Nullabgleichmessmethode:
Regelung des Ausschlags auf Null durch Kompensation der
Wirkung der Messgröße mittels einer geeigneten Anordnung
bekannter Normale
iprom
Messmethoden
Messmethoden
Federwaage
Balkenwaage
0
?
?
Direkte Messmethode
(im erweiterten Sinn)
® Ausschlagmethode
iprom
Messmethoden
Direkte Messmethode
(im engeren Sinn)
® Kompensations- oder
Substitutionsmethode
Diskretisierung einer Meßgrö ße
X
wert- und
zeitkontinuierliche
Meßgröße
Diskretisierung
des Wertes
(Digitalisierung)
Diskretisierung der Zeit (Abtastung)
iprom
Analog- und Digitalsignal
t
Abtastung eines bandbegrenzten Signals
QQ6
t
a n a lo g e s S ig n a l
t
t
A b t a s t z e it p u n k t e
t
t
A b t a s t w ert e
t
"Ü b e r a b t a s t u n g "
iprom Aliasing als Folge von Unterabtastung
"U n t e r a b t a s t u n g "
Wird ein bandbegrenztes Signal mit einer äquidistanten
Folge von Stützstellen abgetastet, so ist die Rekonstruktion
des Signals ohne Informationsverlust möglich, wenn die
Abtastfrequenz größer als das Doppelte der maximalen
Signalfrequenz ist.
iprom Abtasttheorem nach Shannon und Nyquist
Messprinzip:
Physikalisches Phänomen, auf dem die Messung basiert
Messmethode:
Spezielle Vorgehensweise bei der
Durchführung von Messungen
direkte oder indirekte Messmethode
Ausschlags- oder Differenzmessmethode
zeitlich kontinuierliche oder diskontinuierliche
Messmethode
digitale oder analoge Messmethode
Messverfahren:
praktische Anwendung eines Messprinzips und einer
Messmethode
iprom
Begriffsbestimmungen
Repräsentativitätsfehler
iprom Messabweichungen und Abweichungsursachen
x:
wahrer Wert
xa:
Messwert
Messabweichung E:
E = xa – x
Korrektion B:
B = x – xa
iprom Messabweichung und Korrektion
Messeinrichtung
Messobjekt
Ausgabe
Messgröße
iprom Messsystem
Übertragungsverhalten
Äußere Störeinflüsse
auf Messsignal
superponierend
Messeinrichtung
Messobjekt
Ausgabe
Messgröße
Übertragungsverhalten
iprom Abweichungsbehaftetes Messsystem
Äußere Störeinflüsse
auf Messsignal
auf Übertragungsverhalten
deformierend
superponierend
Messeinrichtung
Messobjekt
Ausgabe
Messgröße
Übertragungsverhalten
iprom Abweichungsbehaftetes Messsystem
Äußere Störeinflüsse
auf Messsignal
auf Übertragungsverhalten
deformierend
superponierend
Messeinrichtung
Messobjekt
Ausgabe
Messgröße
Übertragungsverhalten
Innere Störeinflüsse
iprom Abweichungsbehaftetes Messsystem
Äußere Störeinflüsse
auf Messsignal
auf Übertragungsverhalten
deformierend
superponierend
Messeinrichtung
Messobjekt
Ausgabe
Messgröße
Übertragungsverhalten
Rückwirkung
Innere Störeinflüsse
iprom Abweichungsbehaftetes Messsystem
Äußere Störeinflüsse
auf Messsignal
auf Übertragungsverhalten
deformierend
superponierend
Messeinrichtung
Messobjekt
Ausgabe
Messgröße
Übertragungsverhalten
Rückwirkung
Innere Störeinflüsse
iprom Abweichungsbehaftetes Messsystem
Rückwirkung
vom
Empfänger
xa
Es = µ - x
E ai = x ai- µ
E ai
Es
µ
x
n
iprom Systematische und zufällige Abweichungen
xa
µ???
x
n
iprom Unterscheidung zwischen systematischer und statistischer Abweichung
Stationäre Systeme: Die Messgröße ist zeitlich konstant
Die auftretenden Messabweichungen werden als
statische Abweichungen bezeichnet
Dynamische Systeme: Die Messgröße ist zeitlich veränderlich
Es treten zusätzlich zu den statischen Abweichungen
dynamische Abweichungen auf, die vom zeitlichen Verlauf der
Messgröße abhängen.
Im Rahmen dieser Vorlesung beschränken wir uns auf
lineare Systeme.
iprom Statische und dynamische Abweichungen
Für viele Messeinrichtungen kann das dynamische
Verhalten mathematisch durch eine lineare
Differentialgleichung beschrieben werden:
e0 xe  e1 xe  e2 xe  ...  em xe( m )  a0 x a  a1 xa  ...  a n x a( n )
mit :
x  :
dx
dt
x e  x e (t ) : Zeitlich veränderliche Messgröße
x a  x a (t ) : Zeitlich veränderlicher Messwert
Man spricht dann von einem linearen System.
iprom Lineare Systeme
Legende:
Thermometer
Je:
Ja:
F:
Lufttemperatur
Temperatur des Thermometers
Oberfläche der Glaskugel
a:
W ärmeübergangszahl
m: Masse der Kugel
c: Spezifische W ärme der Kugel
Wärmefluss in das Thermometer:
Q 1  a F J e  J a

Wärmeaufnahme des Thermometers:
Ja
Je
F,
a,
Q2  m c
m, c
Q1  Q2 Je  Ja  TJa
dJa
dt
Q1  Q2
mc
mit T 
aF
iprom Beispiel: Lineares System 1. Ordnung
Eingangssignal: Sprungfunktion
x a(t)
T
T
K
0,63 K
0
t=T
2T

xa (t ) K 1  e
3T
 Tt

iprom Sprungantwort eines linearen Systems 1.Ordnung
t
Eingangssignal: Sinus der Frequenz ω ⇒ Ausgangssignal: Sinus der Frequenz ω
Amplitude und Phase von Ausgangs- und Eingangssignal sind i. allg. ungleich.
G(iω)= Amplitude Ausgangssignal / Amplitude Eingangssignal
K
G (iw )
1
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,7
1
2
3
4
5
7
w·T
iprom Amplitudengang Tiefpass 1. Ordnung (doppelt-logarithmisch)
10
Eingangssignal: Sinus der Frequenz ω
⇒ Ausgangssignal: Sinus der Frequenz ω mit Phasenverschiebung
G (i w)
0
-10
-20
-30
-40
-50
-60
-70
-80
-90
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,7
1
2
3
4
5
7
w·T
iprom Phasengang Tiefpass 1. Ordnung (logarithmisch)
10
K
G (iw )
1
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,7
1
2
3
5
4
7
10
w·T
G (iw )
0
-10
-20
-30
-40
-50
-60
-70
-80
-90
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,7
1
2
3
4
5
7
10
w·T
iprom Bode-Diagramm eines Tiefpasses 1. Ordnung
Einer äußeren Kraft F (Eingangssignal) wirken drei Kräfte entgegen:
elastische Federkraft: FF  xa
Bremskraft:
Trägheitskraft:
FBr  kxa
Fm  mxa
Wir erhalten eine lineare Differentialgleichung 2. Ordnung zwischen dem
Eingangssignal F und dem Ausgangssignal Auslenkung xa.
F  x a  kx a  mx a
iprom Federpendel als Beispiel für lineares System 2. Ordnung
F  x a  kx a  mx a
Durch eine Variablensubstitution erhält man:
 e   a  2 D a   a
D
k
2 m
Das Verhalten der Messeinrichtung bei Einwirkung eines speziellen Eingangssignals hängt
stark vom Wert der Dämpfungskonstante D ab. Für eine Sprungfunktion am Eingang gilt:
Für D > 1 läuft das Ausgangssignal asymptotisch dem Eingangssignal nach (träge)
Für 0 < D < 1 tritt gedämpfte Schwingung auf, die sich asymptotisch dem Eingangssignal
annähert.
Für D=1: Übergang, aperiodischer Grenzfall.
iprom Lineares System 2. Ordnung
1,6
D=
0,
1
Xa(t)
1,8
1,4
D
1,2
,3
=0
D=
1
0,5
/
(2 )
√
D=
1
D=
0,8
0,6
D=
0,4
2
1, 5
2
D=
D= 3
D =5
0,2
0
0
1
2
3
4
5
6
7
T = t · w0
iprom Sprungantwort eines linearen Systems 2.Ordnung
7
K
G (i w )
10
5
4
3
D =0,1
D =0,3
2
D =0,5
D = (2)/2
1
0,7
0,5
0,4
0,3
D =1
D =1,5
D =2
0,2
D =3
0,1
0,07
0,05
0,04
0,03
0,02
0,01
0,1
0,2
0,3
0,4 0,5
0,7
1
2
3
4
5
7
w·T
iprom Amplitudengang Tiefpass 2. Ordnung (doppelt-logarithmisch)
10
G (i w )
0
-20
D =0,1
-40
D =0,3
D =0,5
-60
D =v( 2)/2
D =1
-80
D =1,5
-100
D =2
D =3
-120
-140
-160
-180
0,1
0,2
0,3
0,4 0,5
0,7
1
2
3
4
5
7
w·T
iprom Phasengang Tiefpass 2.Ordnung
10
Eine detailliertere Betrachtung dynamischer Systeme sowie der
Abtastung und Digitalisierung analoger Signale erfolgt in der
Vorlesung
„Messsignalverarbeitung“,
die im Sommersemester angeboten wird.
iprom Ausblick
Ansprechschwelle:
kleinste Messgrößenänderung am Eingang, die zu einem ersten
Ausschlag des Messgerätes führt.
Zur Bestimmung wird die Kennlinie aufgenommen und zurückextrapoliert -> genauer, als direkte Ermittlung des Wertes
Anlaufwert: bei integrierenden oder zählenden Messgeräten
iprom Abweichungscharakteristiken von Messgeräten
Magnetisierungskurve eines ferromagnetischen Materials
Bildquelle: Wikipedia
iprom Beispiel für Hysterese
Hysterese: Anzeigewert ist abhängig von vorhergehenden
Werten
Umkehrspanne: Differenz der Anzeige, wenn derselbe Wert
der physikalischen Größe von größeren bzw. kleineren Werten
her eingestellt wird.
Ursachen: Lagerspiel, Reibung,
ferromagnetische bzw. ferroelektrische Effekte (Remanenz) ->
Umkehrspanne
hängt
von
Vorgeschichte
ab.
Elastische Nachwirkung: Stark belastete Feder geht nach
Entlastung nicht sofort in den Ausgangszustand zurück. Effekt
verschwindet im Laufe der Zeit wieder.
iprom Abweichungscharakteristiken von Messsystemen
Zeiger
Augenposition
Skala
iprom Parallaxe beim Ablesen von Skalen
Zeiger
Augenposition
Zeiger
Skala
Augenposition
iprom Parallaxe beim Ablesen von Skalen
Spiegelbild
des Zeigers
Spiegelskala
Beim visuellen Ablesen von Skalen ist auf Blickrichtung
senkrecht zur Skalenfläche zu achten, sonst treten Parallaxund Brechungseffekte auf. Günstig sind Spiegelskalen: wenn
der Zeiger und sein Spiegelbild zur Deckung kommen, ist die
Blickrichtung senkrecht.
Bildquelle: Wikipedia
iprom Abweichungscharakteristiken von Messsystemen
Auflösung:
a) erforderliche Änderung der Eingangsgröße, um festgelegte
Änderung der Ausgangsgröße zu bewirken. Ohne
Hysterese ist dies der Kehrwert der Empfindlichkeit.
b) Bei digitalen Systemen: Ziffernschritt der letzten
anzeigenden Stelle
iprom Abweichungscharakteristiken von Messsystemen
Nullpunktsstabilität:
Stabilität gegenüber Störgrößen, z.B. bei elektronischen
Messgeräten: Nullpunktdrift in mV/K oder mV/24h
iprom Abweichungscharakteristiken von Messsystemen
Messunsicherheit:
Systematische Abweichungen sind korrigierbar.
Zufällige Abweichungen können statistisch abgeschätzt werden
-> Wahrscheinlichkeitsaussage:
Messunsicherheit
gibt
an,
welche
Abweichung
mit
vorgegebener Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird.
iprom Abweichungscharakteristiken von Messsystemen
Abweichungsgrenze gibt an, welcher Fehler keinesfalls
überschritten wird.
Linearitätsabweichung:
Verschiedene Bestimmungsmöglichkeiten einer linearen
Kennlinie:
a) Durch die beiden Endpunkte des Messbereichs
b) Statistisch berechnete Gerade (lineare Regression)
Toleranzband
a) konstante Abweichung
b) vom Messwert abhängige Abweichung
iprom Abweichungscharakteristiken von Messsystemen
Linearitätsabweichung:
Verschiedene Bestimmungsmöglichkeiten einer
Kennlinie:
a) Durch die beiden Endpunkte des Messbereichs
linearen
Bildquelle: http://www.bdsensors.de/
fileadmin/_processed_/
csm_Kennlinienabweichung_D_049f1f6eef.jpg/
b) Statistisch berechnete Gerade (lineare Regression)
iprom Abweichungscharakteristiken von Messsystemen
Linearitätsabweichung:
Verschiedene Bestimmungsmöglichkeiten einer linearen
Kennlinie:
a) Durch die beiden Endpunkte des Messbereichs
b) Statistisch berechnete Gerade (lineare Regression)
Bildquelle: Fa. HBM
http://www.hbm.com/de/menu/tipps-tricks/drehmomentmessung/glossar-drehmoment/linearitaetsabweichung/
iprom Abweichungscharakteristiken von Messsystemen
Güteklasse
Elektrische Messgeräte werden in Güteklassen eingeteilt
Güteklasse 0,2 -> maximale Abweichung (maximal zulässig):
±0,2% des Anzeigebereichs
0,1 / 0,2 / 0,5 : Feinmessgeräte
1 / 1,5 / 2,5 / 5: Betriebsmessgeräte
iprom Abweichungscharakteristiken von Messsystemen
Statistische Auswertung
von Messwerten
iprom 2. Abschnitt der Vorlesung
Grundgesamtheit:
Menge aller potentiellen Untersuchungsobjekte für eine bestimmte Fragestellung
Quelle: Uni Essen, 2004
Stichprobe:
Teilmenge der Grundgesamtheit, sollte
„statistisch repräsentativ“ für die
Grundgesamtheit sein
(anderenfalls: Repräsentativitätsfehler!)
Grundidee
Die Verteilung des Merkmals ist eine intensive Größe;
d. h. die Verteilung bleibt in der Probe erhalten.
Eisenprobe aus dem
Hochofenabstich
Stichprobe
aus
Grundgesamtheit
Verteilung des Merkmals in
der Grundgesamtheit
Verteilung des Merkmals in
der Stichprobe
iprom Grundlegende Begriffe der Statistik
Zufallsgröße oder Zufallsvariable:
Variable, die bei mehreren, unter gleichen Bedingungen durchgeführten
Versuchen verschiedene Werte annehmen kann.
Zur Beschreibung von Variablen werden
verschiedene Skalenniveaus verwendet:
Nominalskala
Ordinalskala
Intervallskala
Verhältnisskala
Absolutskala
iprom Skalierung von Zufallsgrößen
Nominalskalen:
Klasseneinteilung ohne Hierarchie
z.B.: Personen nach Haarfarbe oder Geschlecht
Ordinalskalen:
Klasseneinteilung mit Hierarchie
z.B.: Ränge beim Militär: General > Oberst > Gefreiter
Ligen im Fussball: 1. Liga > 2. Liga > 3. Liga
Energieeffizienzklasse für Elektrogeräte: A > B > C
Intervallskalen:
Metrische Skalen mit eindeutigen Differenzen zwischen den
Werten verschiedener Variabler, aber ohne natürlichem Nullpunkt
z.B.: Temperatur in °C, Jahreszahlen, Zeitpunkte
Verhältnisskalen:
Metrische Skalen mit eindeutigen Differenzen zwischen den
Werten verschiedener Variabler, mit natürlichem Nullpunkt
Im Gegensatz zu Intervallskalen sind hier auch Multiplikationen
und Divisionen erlaubt.
z.B.: Temperatur in K, Masse in kg, Preis in €
Absolutskalen:
Verhältnisskala mit „natürlicher Maßeinheit“, praktisch nur für
zählbare Größen erfüllt.
z.B.: Einwohnerzahl eines Landes
iprom Skalenniveaus für Variablen
Zufallsgröße oder Zufallsvariable:
Variable, die bei mehreren, unter gleichen Bedingungen durchgeführten
Versuchen verschiedene Werte annehmen kann.
Zur Beschreibung von Variablen werden
verschiedene Skalenniveaus verwendet:
Nominalskala
Ordinalskala
Intervallskala
Verhältnisskala
Absolutskala
Kategoriale Skalen
Kardinalskalen
iprom Skalierung von Zufallsgrößen
Merkmale sind
metrisch
iprom Streuung von Messwerten bei Wiederholmessung
iprom Klasseneinteilung für die statistische Analyse
iprom Klasseneinteilung für die statistische Analyse
iprom Histogramm einer Messreihe
Fläche eines Rechtecks:
Fm  hm Dx 
Dnm
Dn
Dx  m
n Dx
n
Relative Häufigkeit der Messwerte in der betrachteten Klasse
Gesamtfläche:
Dnm
Dnm 
n
m


1

n
n
n
m
iprom Histogramm einer Messreihe
Relative Summenhäufigkeit:
m
S m   hm Dx

iprom Histogramm und relative Summenhäufigkeit
Höhere Auflösung der Darstellung
Geringere Streuung zwischen
wiederholten Messreihen
iprom Vergrößerung der Stichprobe
Grenzübergang n → ∞
Δx → 0
Relative Häufigkeitsdichte hm
→ Verteilungsdichte h(x)
iprom Übergang von der Stichprobe zur Grundgesamtheit
iprom Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeitsfunktion P(x):
x
P( x)   h( )d

P ( )  1
x2
P( x1  x  x2 )   h( x)dx
x1
 P( x2 )  P( x1 )
Fläche unter der Kurve h(x) im Intervall [x1, x2]
iprom Wahrscheinlichkeitsvorhersage für Messwerte
Lageparameter:
Modalwert
Medianwert
arithmetischer Mittelwert
größte Häufigkeit
mittlere Häufigkeit
gewichtete mittlere
Häufigkeit
Streuungsparameter:
Spannweite
Quartilsabstand
Empirische Streuung
iprom Kenngrößen empirischer Verteilungen
iprom Lageparameter
Arithmetischer Mittelwert:
1 n
x   xai
n i 1
Beispiel:
Zufallszahlen:
3, 4, 4, 6, 1, 2, 8, 4, 7
Sortiert:
1, 2, 3, 4, 4, 4, 6, 7, 8
Median
iprom Median- und arithmetischer Mittelwert
Arithmetischer
Mittelwert:
39/9=4,333
Zufallszahlen:
3, 4, 4, 6, 1, 2, 8, 4, 7
Sortiert:
1, 2, 3, 4, 4, 4, 6, 7, 8
Arithmetischer
Mittelwert:
39/9=4,333
Median
Zufallszahlen
mit Ausreißer:
3, 4, 4, 6, 1, 2, 8, 4, 7000
Sortiert:
1, 2, 3, 4, 4, 4, 6, 8, 7000
Median
iprom Median- und arithmetischer Mittelwert
Arithmetischer
Mittelwert:
7032/9=781,333
iprom Streuungsparameter
Streuung S:
n
1
2
S2 
(
x

x
)
 i
n  1 i 1
Warum (n-1) und nicht n?
Nur (n-1) Summanden sind statistisch unabhängig,
da der Mittelwert als bekannt vorausgesetzt wird.
n 1
xn  n x   xi
1
iprom Empirische Streuung
1 n
1
x   xai   Dnm xm
n i 1
n m
Dnm
hm 
 Dnm  n hm Dx
n Dx
Summation auf die Klassen des
Histogramms verteilen
1
x   nhm Dxxm   hm xm Dx
n m
m
n®
x®
xm ® x

hm ® h( x)

 Dx ®   dx
m
   h( x) xdx


iprom Mittelwert und Erwartungswert
µ
µ ist erstes Moment der Verteilungsdichtefunktion
Anschaulich: x-Koordinate des Flächenschwerpunkts
iprom Erwartungswert µ
1 n
1
n
2
2
S 
( xi  x ) 2 
Dnm xi  x  m 
hm Dxxi  x  m



n  1 i 1
n 1 m
n 1 m
2
Summation auf die Klassen des
Histogramms verteilen
Dnm  n hm Dx
n®
x®
hm ® h( x)
xi  x 2 m ® x   2

  Dx ®   dx
m
n
®1
n 1


S ®    h( x)x    dx
2
2
2

: Standardabweichung,
2: Varianz .
iprom Streuung und Standardabweichung
σ ist das zweite Moment der Verteilungsdichtefunktion h(x).
Anschaulich: Flächenträgheitsmoment
iprom Standardabweichung
Theoretischer Wert
= Grenzfall für
Stichprobenumfang 
Näherungswert bei einer
endlichen Stichprobe
Erwartungswert 
Mittelwert
Standardabweichung 
Streuung S
x
iprom Kenngrößen für Stichprobe und Verteilung

   h( x)x   2 dx
2



  h( x) x dx  2   h( x) x dx  
2


2


  x 2 h( x) dx  2     2 1


  x 2 h( x) dx   2

iprom
Alternative Berechnungsformel für die Varianz
 h( x) dx

Beispiele für kontinuierliche
Wahrscheinlichkeitsverteilungen
iprom
h( x ) 
1
2
2
e
1  x 
 

2  
2
Kurvenschar mit den beiden
Parametern µ und σ
Symmetrisch zu µ
Maximum bei µ
Wendepunkte bei x =   
Für
x ® 
geht h(x) asymptotisch gegen 0, ist aber stets >0
iprom Die Gaußsche Normalverteilung
h( x ) 
1
2
2
e
1  x 
 

2  
2
Gauß-Verteilung
(in norm ierten Koordinaten)
0,5
1
µ = µ und σ = σ
0,8
P(x)
0,3
0,6
P(x)
h(x)*
0,4
h(x)
0,2
0,4
0,1
0,2
0
0
-4
-3
-2
iprom Die Gaußsche Normalverteilung
-1
0
x-

1
2
3
4
1


für x min  x  x max 

h( x)   x max  x min



0 sonst
xmax  xmin

2
 
x max  x min
iprom Die Rechteck- oder Gleichverteilung
2 3
x max  x min 
4



x

x
für
x

x

min
min
2


2

x

x
min
 max

x

x
4


max
min


h( x )  
x

x
für

x

x

max
max
2
2


x

x
min
 max

0 sonst






xmax  xmin

2
iprom Die Dreieckverteilung
 
x max  x min
2 6
Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen:
Die Zufallsgröße kann nur diskrete Werte annehmen.
Erwartungswert und Standardabweichung werden wie folgt berechnet:
   kP( X  k )
k



    xh ( x)dx 





 2   k 2 P( X  k )   2
k
 2  2

    x h( x)dx   2 





iprom Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen
Die Zufallsgröße kann bei jeder Wiederholung einen von zwei
möglichen Werten annehmen, mit der Wahrscheinlichkeit p für das
„positive“ und der Wahrscheinlichkeit q = 1-p für das negative Ergebnis
Wahrscheinlichkeit dafür, dass bei n Wiederholungen k-mal das positive
Ergebnis auftritt:
Bin(n,p):
 n  k nk
P X  k     p q
k 
n
n!
  
 k  k!n  k !
=np
Beispiel:
Ziehen aus Urne mit Zurücklegen
iprom Die Binomialverteilung
2=npq
Bin(10, 0.2)
Bin(10, 0.5)
Bin(10, 0.8)
Bin(30, 0.5)
iprom Binomialverteilungen mit verschiedenen Parameterwerten
Statistische Beschreibung von Zählereignissen
Beispiel: Zählimpulse bei radioaktivem Zerfall
Wahrscheinlichkeit dafür, dass das Ereignis im Beobachtungszeitraum
k-mal auftritt:
Po():
P X  k   e 
iprom Die Poissonverteilung
k
k!
=
2=
Po(0,5)
Po(1)
Po(2)
Po(5)
iprom Poissonverteilung mit verschiedenen Parameterwerten
Wie stellt man den Verteilungstyp einer Zufallsgröße fest?
Experimentelle Untersuchung einer Stichprobe, Erstellen eines
Histogramms, Ähnlichkeit des Histogramms mit den bekannten
Verteilungen prüfen -> Hypothese
Die Verteilung habe s Parameter J1,...Js
Wie bestimmt man die am besten passenden Werte?
iprom Parameterschätzung
Die Maximum-Likelihood-Methode ermittelt den Parametervektor
J = (J1, ... ,Js), für den die Wahrscheinlichkeit des Auftretens
genau der n experimentell ermittelten Meßwerte x1,...xn maximal ist.
 PJ X
n
j
 x j  ® Max
für diskrete Verteilungen
j 1
n
 h( x ) ® Max
für kontinuierliche Verteilungen
j
j 1
Ergebnisse:
Normalverteilung:
  x,  2  S 2
Binomialverteilung:
x
n
x
Poissonverteilung:
p
iprom Parameterschätzung
Y = f(X1, X2, ..., Xm)
Die Größen Xi seien Messgrößen mit wahrem Wert xi und Erwartungswert µi
Systematische Abweichung Esi = µi - xi
Zufällige Abweichung Eaik bei k-ter Messung von Xi:
iprom Abweichungsfortpflanzung
Eaik = xaik - µi
Y = f(X1, X2, ..., Xm)
Die Größen Xi seien Messgrößen mit wahrem Wert xi und Erwartungswert µi
Systematische Abweichung Esi = µi - xi
Zufällige Abweichung Eaik bei k-ter Messung von Xi: Eaik = xaik - µi
Wahrer Wert von Y:
y = f(x1, x2, ..., xm)
Erwartungswert von Y:
µ = f(µ1, µ2, ..., µm)
iprom Abweichungsfortpflanzung
Y = f(X1, X2, ..., Xm)
Die Größen Xi seien Messgrößen mit wahrem Wert xi und Erwartungswert µi
Systematische Abweichung Esi = µi - xi
Zufällige Abweichung Eaik bei k-ter Messung von Xi: Eaik = xaik - µi
Wahrer Wert von Y:
y = f(x1, x2, ..., xm)
Erwartungswert von Y:
µ = f(µ1, µ2, ..., µm)
Frage: wie pflanzen sich die systematischen und zufälligen Abweichungen
der Xi fort?
iprom Abweichungsfortpflanzung
Es    y
 f ( 1 ,...,  m )  f ( x1 ,..., xm )
 f ( x1  Es1 ,..., xm  Esm )  f ( x1 ,..., xm )
iprom Fortpflanzung der systematischen Abweichung
Es    y
 f ( 1 ,...,  m )  f ( x1 ,..., xm )
 f ( x1  Es1 ,..., xm  Esm )  f ( x1 ,..., xm )
f
f ( x  Dx)  f ( x)  Dx
x
Taylor-Entwicklung
iprom Fortpflanzung der systematischen Abweichung
Es    y
 f ( 1 ,...,  m )  f ( x1 ,..., xm )
 f ( x1  Es1 ,..., xm  Esm )  f ( x1 ,..., xm )
f
 f ( x1 ,..., xm )   Esi  f ( x1 ,..., xm )
i 1 xi
m
f
  Esi
i 1 xi
m
Die systematische Abweichung der
resultierenden Größe ist die Summe der
systematischen Abweichungen der
Eingangsgrößen, gewichtet mit der
partiellen Ableitung der resultierenden Größe
nach der jeweiligen Eingangsgröße
iprom Fortpflanzung der systematischen Abweichung
Von den Eingangsgrößen Xi werden Stichproben vom
Umfang ni genommen: {xiki}ki=1,...,ni
Die zufällige Abweichung eines solchen Meßwerts beträgt
Eaiki=xiki-i
Für jedes Xi kann ein Mittelwert und eine Streuung
berechnet werden:
1 ni
xi   xiki
ni ki 1
1 ni
2
S 
(
x

x
)
 iki i
ni  1 ki 1
2
i
Dxiki  xiki  xi ist die Abweichung eines Einzelwerts vom Mittelwert.
ni
 Dx
ki 1
iki
0
iprom Fortpflanzung der zufälligen Abweichung
Beispiel: Fläche eines Rechtecks A = a b
Seitenlänge a werde 5 mal gemessen: a1, a2, a3, a4, a5
Seitenlänge b werde 3 mal gemessen: b1, b2, b3
Es gibt 5 x 3 mögliche Kombinationen, die Fläche A zu berechnen:
A11=a1 b1 A21=a2 b1 A31=a3 b1 A41=a4 b1 A51=a5 b1
A12=a1 b2 A22=a2 b2 A32=a3 b2 A42=a4 b2 A52=a5 b2
A13=a1 b3 A23=a2 b3 A33=a3 b3 A43=a4 b3 A53=a5 b3
Diese 15 Werte Aij werden als Messwerte einer virtuellen Messreihe
interpretiert und es werden der Mittelwert x und die Streuung S berechnet.
iprom Fortpflanzung der zufälligen Abweichung
X1
X2
X3
Y1 A11
Y2 A21
A12
A13
A14
A22
A23
A24
Y3 A31
A32
A33
A34
1 4 3
A
Aij

4 * 3 i 1 j 1
X4
4
3
1
2
A 
(
A

A
)
 ij
4 * 3  1 i 1 j 1
iprom Fortpflanzung der Abweichung bei zusammengesetzten Größen
m
Es gibt
 ni
verschiedene Kombinationsmöglichkeiten der
i 1
Eingangsmeßwerte, für die jeweils ein Wert für y berechnet werden
kann.
y k1...km  f ( x1k1 ,...xmkm )
iprom Fortpflanzung der zufälligen Abweichung
Der Mittelwert für y wird wie folgt berechnet:
1  n1 nm

y  m   ...  y k1...km 

 ni  k11 km1
i 1
1  n1 nm

 m   ...  f ( x1  Dx1k1 ,..., xm  Dxmkm ) 

 ni  k11 km1
i 1
m

1  n1 nm
f
 m   ...  ( f ( x1 ,..., xm )   Dxiki ) 
i 1 xi
 k11 km 1

ni

i 1
 ni
1  m f 
 


 f ( x1 ,..., xm )  m
n j   Dxiki 





x
i

1
ki

1
j

i


i



 ni 
i 1
 f ( x1 ,..., xm )
iprom Fortpflanzung der zufälligen Abweichung
Die zufällige Abweichung bei der Messung von Y kann
naturgemäß nur statistisch beschrieben werden. Unter der
Voraussetzung, daß die Eingangsgrößen Xi statistisch
unabhängig sind, erhält man für die Standardabweichung
bzw. die Streuung:
 f
     i
i 1  xi
m



2
 f 
S   
S i 
i 1  xi

m
2
iprom Fortpflanzung der zufälligen Abweichung
2
Inder Praxis liegen systematische und zufällige Abweichungen
stets gemeinsam vor.
Vorgehensweise:
1. Systematische Abweichungen ermitteln und korrigieren
2. Vertrauensbereich für korrigierte Werte aus der Fortpflanzung
der statistischen Abweichung berechnen
iprom Vollständiges Messergebnis
Die Größe X sei normalverteilt,
die Standardabweichung  und
der Erwartungswert µ seien
bekannt.
Wahrscheinlichkeit dafür, dass
der nächste Messwert im
Intervall µ  c liegt (c > 0):
P x    c  
 c
 h( )d
c
 P(   c)  P(   c)
Dies ist eine Funktion von  und c.
iprom Abschätzung des Erwartungswertes
P x    c  
 c
 h( )d
Dies ist eine Funktion von  und c.
c
Formal ist das gleich
P   x  c 
Interpretation: Angenommen, µ sei nicht bekannt, dann wäre der
Messwert x ein Schätzwert für µ und die Wahrscheinlichkeit P dafür,
dass µ im Intervall x  c liegt, kann mit obiger Gleichung berechnet
werden.
[x-c; x+c] ist ein Konfidenzintervall für µ
P ist die „statistische Sicherheit“ der Schätzung.
iprom Abschätzung des Erwartungswertes
P x    c  
 c
 h( )d
c
Dies ist eine Funktion
von  und c.
Formal ist das gleich
P   x  c 
iprom Abschätzung des Erwartungswertes
P(µ[x-, x+]) = 68,3%
P(µ[x-2, x+2] = 95,45%
P(µ[x-3, x+3] = 99,73%
iprom Statistische Sicherheit bei normalverteilten Größen
Die Messgröße X sei normalverteilt mit µ und .
Aus n wiederholten Messwerten werde der Mittelwert x berechnet.
Dieser kann formal als Wert einer Messgröße X betrachtet werden,
die wie folgt berechnet wird:
1 n
X  f ( X 1 ,..., X n )   X i
n i 1
mit Xi normalverteilt mit µ und  für alle i
Fortpflanzung der zufälligen Abweichung:
X 
n
n

k 1
1
  2
k 1 n
2
 f ( X 1 ,..., X n ) 

 k  
X k


n

k 1
 1 n

   Xi 
 n i 1  
k
 X k





1

2
  2 n 

n
n
i 1
n
2
k
iprom Standardabweichung des Mittelwerts
2
1. Die Meßgröße X sei normalverteilt,  sei bekannt:
Das trifft auf z.B. auf die Anwendung eines bekannten Messverfahrens
zu.  ist durch das Verfahren gegeben, µ ist die gesuchte Größe
a)  wird abgeschätzt durch einen einzelnen Meßwert x
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit (statistische Sicherheit),
daß  im Intervall [ x-c; x+c ] um einen Meßwert x liegt?
P x    c  
 c
 h( x)dx  P(  c)  P(  c)
c
Nach Tabelle z.B.:
c=1 ->
c=2 ->
c=3 ->
statistische Sicherheit
statistische Sicherheit
statistische Sicherheit
P=68,3%
P=95,5%
P=99,7%
iprom Konfidenzintervalle für normalverteilten Größen
k=1:
k=2:
k=3:
c = 1: P(µ[x-, x+]) = 68,3%
c = 2: P(µ[x-2, x+2] = 95,45%
c = 3: P(µ[x-3, x+3] = 99,73%
iprom Konfidenzintervalle für normalverteilten Größen
b)  wird abgeschätzt durch den Mittelwert x aus n Messungen
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit (statistische Sicherheit),
daß  im Intervall [ x-c; x+c] um den Mittelwert x liegt?
Nun muß  durch
x 

 
n

x
n

(Standardabweichung des Mittelwerts ) ersetzt werden.
Beispiel:
Für c=0,5 folgt für einen einzelnen Messwert
aus der Tabelle: P(µ[x-0,5, x+0,5]) = 38,3%
Für den Mittelwert von 36 wiederholten Messungen gilt:
x 
c  0,5  0,5 x n  3 x
P( [ x  3 x ; x  3 x ])  99,7%
iprom Konfidenzintervalle für normalverteilten Größen

36


6
Ein Konfidenzintervall für den Erwartungswert µ zur
statistischen Sicherheit P% ist demnach:
k
k 

x  n ; x  n 


Auf diese Weise kann berechnet werden, wie oft eine Messung
wiederholt werden muß, damit mit einer geforderten
statistischen Sicherheit der Erwartungswert innerhalb eines
geforderten Unsicherheitsintervalls bestimmt werden kann.
iprom Konfidenzintervalle für normalverteilte Größen
2. Die Meßgröße X sei normalverteilt,  und  seien unbekannt:
 wird durch den arithmetischen Mittelwert
 wird durch die Streuung S abgeschätzt:
x aus n Meßwerten abgeschätzt.
1 n
2


S 
x

x

i
n  1 i 1
2
Frage: Mit welcher statistischen Sicherheit können wir rechnen?
Dazu werden der Begriff „p-Quantil einer Verteilung“
und zwei neue Verteilungsfunktionen eingeführt:
Die Studentsche t-Verteilung und die Chi-Quadrat-Verteilung
iprom Konfidenzintervalle für normalverteilte Größen
Das p-Quantil einer Verteilung mit Verteilungsdichte h(x) ist der Wert,
bis zu dem die Funktion h(x) von - an integriert werden muss, um die
Fläche p zu erhalten.
hp
 h( x)dx  p

iprom P-Quantil einer Verteilung
Die Studentsche t-Verteilung mit s Freiheitsgraden:
 s  1
 s 1 


2   2 
1  2  x 
1  
t s ( x) 
s 
s  s  
 
 2

mit der Gammafunktion
t    e u u t 1du
0
Das p-Quantil ts,p der ts-Verteilung:
ts , p
 t ( x)dx  p
s

iprom Die Studentsche t-Verteilung
0,45
t
t5
t1
0,4
0,35
ts(x)
0,3
0,25
0,2
0,15
Fläche=1-p
0,1
0,05
0
ts,p
0
-4
-2
0
2
4
x
Dichten der Studentschen
t-Verteilung mit s Freiheitsgraden
iprom Die Studentsche t-Verteilung
p-Quantil der Studentschen
t-Verteilung
Die Chi-Quadrat-Verteilung mit s Freiheitsgraden:
 s2 ( x) 
1
s
2  
 2
s
2
Das p-Quantil
e
 x
 
 2
x
s
1
2
 der Chi-Quadrat-Verteilung:
2
s, p
 s2, p
2

 s ( x)dx  p

iprom Die Chi-Quadrat-Verteilung
0,3
 21
0,25
2
 s(x)
0,2
 24
0,15
 27
0,1
Fläche=1-p
0,05
0
0
0
5
10
15
 2s,p
20
x
Dichten der Chi-Quadrat-Verteilung
mit s Freiheitsgraden
iprom Die Chi-Quadrat-Verteilung
p-Quantil der Chi-QuadratVerteilung
Für eine normalverteilte Größe X mit unbekanntem µ und
unbekanntem  ergeben sich auf der Basis einer Stichprobe
von n Messwerten x1,...,xn
das Konfidenzintervall für den Erwartungswert µ mit statistischer
Sicherheit p = 1-a:


S
S
t
t
x 
a;x 
a
n

1
,
1

n1,1
n
n
2
2

und das Konfidenzintervall für die Varianz 2 mit statistischer
Sicherheit p = 1- a:


2
2
 n  1s n  1s 
; 2
 2


a
a
 n 1,1

n 1,
2
2 

iprom Konfidenzintervall für normalverteilte Größen
Frage:
Warum werden die 1-a/2-Quantile eingesetzt?
Symmetrie der t-Verteilung
iprom Konfidenzintervall für normalverteilte Größen
Beispiel: Bestimmung der Masse m eines Werkstücks.
m werde aufgrund von Kenntnissen über den Messprozess als
normalverteilt angenommen.
Wiederholmessung mit 4 Messwerten:
m1=272,48g, m2=272,23g, m3=272,35g, m1=272,42g
Mittelwert: m  272,37 g , Streuung: S  0,122 g
Gesucht: Konfidenzintervall für den Erwartungswert µ mit statistischer
Sicherheit p = 1-a = 95%, d.h. a =0,05, 1- a /2=0,975:
t3,0,975=3,18
0,122 g
0,122 g


t3,0,975 ; 272,37 g 
t3,0,975 
272,37 g 
4
4


 272,37 g  0,20 g ; 272,37 g  0,20 g 
 272,17 g ; 272,57 g 
iprom Konfidenzintervall für normalverteilte Größen
Mittelwert: m  272,37 g , Streuung: S  0,122 g
Gesucht: Konfidenzintervall für die Varianz 2 mit statistischer
Sicherheit p = 1-a = 95%, d.h. a =0,05, 1- a /2=0,975:
32, 0,975  9,35
32, 0,025  0,216
 3  0,122 g 2 3  0,122 g 2 
2
2
;

0
,
00478
g
;
0
,
207
g


9
,
35
0
,
216




 0,07 g; 0,46 g  mit statistisc her Sicherheit p  95%
iprom Konfidenzintervall für normalverteilte Größen
Neue Messreihe mit n=50 Messwerten m1,…,m50
Mittelwert: m  272,41g , Streuung: S  0,11g
Gesucht: Konfidenzintervalle für den Erwartungswert m und die Varianz 2
mit statistischer Sicherheit p = 1-a = 95%, d.h. a =0,05, 1- a /2=0,975:
2
t49, 0,975  2,01  49
, 0,975  70,2
2
 49
, 0, 025  31,6

0,11g
0,11g

t 49, 0,975; 272,41g 
t 49, 0,975 
50
50


 272,41g  0,03g ; 272,41  0,03g  272,38 g ; 272,44 g 
mit statistisc her Sicherheit p  95%
  272,41g 
 49  0,11g 2 49  0,11g 2 
2
2
 
;
  0,0085 g ; 0,0188 g
70,2
31,6


2


 0,092 g; 0,14 g  mit statistisc her Sicherheit p  95%
iprom Konfidenzintervall für normalverteilte Größen
Statistische
Tests
iprom Statistische Tests
In den empirischen Wissenschaften gibt es keine „absolute Wahrheit“
Allgemeine
Vorgehensweise
in den empirischen
Wissenschaften
iprom Empirische Wissenschaften
Die zu untersuchende Hypothese wird als Nullhypothese H0 bezeichnet.
Es wird eine Alternativhypothese H1 aufgestellt.
Meist (aber nicht immer) wird gewählt: H1 = H0
Es wird eine Messreihe durchgeführt (Kontrollbeobachtung).
Man erhält die Messwerte x1, ... , xn
Die Messwerte x1, ..., xn werden in eine Testfunktion eingesetzt, die
für den jeweiligen Test charakteristisch ist. Man erhält die
Testgröße T = T(x1, ..., xn)
T wird mit einem tabellierten Schwellenwert verglichen. Aus diesem
Vergleich folgt die Entscheidung, H0 anzunehmen oder nicht.
iprom Statistische Tests
Anschaulich:
Berechnung der Wahrscheinlichkeit p, dass unter Annahme der
Gültigkeit der Hypothese H0 das tatsächlich beobachtete Ergebnis
auftritt.
Diese Wahrscheinlichkeit heißt Signifikanzniveau a oder p-Wert.
Wenn der p-Wert klein ist, wird die Hypothese H0 verworfen.
iprom Statistische Tests
Tatsächlich: H0 richtig
Tatsächlich: H0 falsch
Nichtablehnung
von H0
richtige Entscheidung
mit Wahrscheinlichkeit 1-a
Fehlentscheidung 2. Art
mit Wahrscheinlichkeit 
Ablehnung von
H0
Fehlentscheidung 1. Art
mit Wahrscheinlichkeit a
richtige Entscheidung
mit Wahrscheinlichkeit 1-
a: Irrtumswahrscheinlichkeit oder Signifikanzniveau,
typische Werte: 5%, 1%, 0,1%
1-ß: Güte des Tests
iprom Statistische Tests
X sei normalverteilt, µ und  seien unbekannt.
Nullhypothese: µ = µ0
Alternativhypothese?
Einseitige Alternativhypothesen:
Alternative 1:
H1: µ > µ0
Alternative 2:
H1: µ < µ0
Zweiseitige Alternativhypothese:
H1: µ  µ0
iprom Der t-Test für den Erwartungswert (Lokationstest)
Stichprobe mit n Messwerten x1,...xn ,
daraus werden Mittelwert und Streuung berechnet.
Im allgemeinen wird x  0 sein.
Für kleine Abweichungen wird man H0 beibehalten
(Nichtablehnungsbereich)
Für große Abweichungen wird man H0 ablehnen
(Ablehnungsbereich)
iprom Der t-Test für den Erwartungswert (Lokationstest)
Testgröße:
t0 
x  0
S
t0 ist t-verteilte Zufallsgröße.
n
Test der Nullhypothese bei vorgewähltem Signifikanzniveau a:
1.)
H0:  = 0 gegen H1:  < 0 (einseitige Hypothese)
Ist t0 < -tn-1;1-a, wird H0 auf dem Signifikanzniveau a abgelehnt.
2.)
H0:  = 0 gegen H1:  > 0 (einseitige Hypothese)
Ist t0 > tn-1;1-a, wird H0 auf dem Signifikanzniveau a abgelehnt.
3.)
H0:  = 0 gegen H1:   0 (zweiseitige Hypothese)
Ist |t0| > tn-1;1-a/2, wird H0 auf dem Signifikanzniveau a abgelehnt.
iprom Der t-Test für den Erwartungswert (Lokationstest)
Erläuterung zur Konstruktion der Testfunktion:
Für normalverteilte Zufallsgrößen wird das Konfidenzintervall um
den Mittelwert x mit der statistischen Wahrscheinlichkeit p=1-a
wie folgt berechnet:


S
S
S
x

t
;
x

t
t n 1,1 a

a
a   x  
2
n

1
,
1

n

1
,
1

n
n
n
2
2

Wäre µ=µ0, so müsste daher gelten:
x  0
S
x  0 
t n 1,1 a 
 tn 1,1 a  t0  tn 1,1 a
2
2
2
S
n
n
Wenn aber t0  t n 1,1 a gilt, so kann nicht µ=µ0 sein.
2
iprom Der t-Test für den Erwartungswert (Lokationstest)
Erläuterung zu den Quantilen:
a) Einseitige Tests:
b) Zweiseitiger Test:
iprom Der t-Test für den Erwartungswert (Lokationstest)
Erläuterung zur Irrtumswahrscheinlichkeit:
Tatsächlich: H0 richtig
Tatsächlich: H0 falsch
Nichtablehnung
von H0
richtige Entscheidung
mit Wahrscheinlichkeit 1-a
Fehlentscheidung 2. Art
mit Wahrscheinlichkeit 
Ablehnung von
H0
Fehlentscheidung 1. Art
mit Wahrscheinlichkeit a
richtige Entscheidung
mit Wahrscheinlichkeit 1-
a: Irrtumswahrscheinlichkeit oder Signifikanzniveau,
typische Werte: 5%, 1%, 0,1%
1-ß: Güte des Tests
iprom Der t-Test für den Erwartungswert (Lokationstest)
Erläuterung zur
Irrtumswahrscheinlichkeit:
Beim Verschieben der
Entscheidungsgrenze
ändern a und  sich
gegensinnig.
Kompromiss erforderlich
Das Verkleinern von 
(Vergrößern der Stichprobe)
verkleinert a und  gleichzeitig.
iprom Der t-Test für den Erwartungswert (Lokationstest)
X sei (µx, )-normalverteilt,
Y sei (µy, )-normalverteilt
µx, µy,  seien unbekannt.
Man interessiert sich für den Vergleich der Erwartungswerte.
Das ist eine typische Situation beim Vergleich der Wirkung zweier
Maßnahmen (z.B. medizinische Behandlung) oder bei der Frage,
ob eine Änderung an einem technischen System zu einer (gewünschten)
Änderung der Systemeigenschaften führt.
Nullhypothese H0: µx = µy
Kontrollmessungen: nx Messwerte für X, ny Messwerte für Y
Hilfsgröße: X  Y
mit Streuung
S 
2
nx  1S x2  ny  1S y2  1
nx  n y  2
1 

n n 
y 
 x
iprom Der t-Test für den Vergleich zweier Erwartungswerte
Fallunterscheidung:
a) Die betrachtete Grundgesamtheit besteht aus Einheiten, die einander
sehr ähnlich sind
 unabhängige Stichproben
b) Die betrachtete Grundgesamtheit besteht aus Einheiten, die
sehr unterschiedlich sind (Individuen)
 verbundene Stichproben
iprom Der t-Test für den Vergleich zweier Erwartungswerte
iprom Der t-Test für den Vergleich zweier Erwartungswerte
a) Der t-Test bei unabhängigen Stichproben
Vergleich der Mittelwerte
Testgröße:
xy
t0 

S
Speziell für nx=ny=n:
n
t0 
nx n y nx  n y  2
x

 n y  nx  1S  n y  1S
2
x
2
y

x  y 
n
x  y 
2
2
Sx  Sy
Test der Nullhypothese bei vorgewähltem Signifikanzniveau a:
iprom Der t-Test für den Vergleich zweier Erwartungswerte
a) Der t-Test bei unabhängigen Stichproben
1.)
H0: x = y gegen H1: x < y (einseitige Hypothese)
Ist t0  tn n 2; 1a , wird H0
x
y
auf dem Signifikanzniveau a abgelehnt.
2.)
H0: x = y gegen H1: x > y (einseitige Hypothese)
Ist t0  tn  n 2; 1a , wird H0
x
y
auf dem Signifikanzniveau a abgelehnt.
3.)
H0: x = y gegen H1: x  y (zweiseitige Hypothese)
Ist | t0 | tnx ny 2; 1a / 2 , wird H0
auf dem Signifikanzniveau a abgelehnt.
iprom Der t-Test für den Vergleich zweier Erwartungswerte
b) Der t-Test bei verbundenen Stichproben
Mittelung der Differenzen
Testgröße:
t0 
d
sd
n
mit:
d
d
i 1
n
 d
n
n
i
di = xi - yi
sd 
i 1
i
d

2
n 1
iprom Der t-Test für den Vergleich zweier Erwartungswerte
Test der Nullhypothese bei vorgewähltem Signifikanzniveau a:
1.)
H0: x = y gegen H1: x < y (einseitige Hypothese)
Ist t0 < -tn-1;1-a, wird H0 auf dem Signifikanzniveau a abgelehnt.
2.)
H0: x = y gegen H1: x > y (einseitige Hypothese)
Ist t0 > tn-1;1-a, wird H0 auf dem Signifikanzniveau a abgelehnt.
3.)
H0: x = y gegen H1: x  y (zweiseitige Hypothese)
Ist |t0| > tn-1;1-a/2 , wird H0 auf dem Signifikanzniveau a abgelehnt.
iprom Fortpflanzung der zufälligen Abweichung
Vermutung, dass die Zufallsgröße einer bestimmten Verteilung gehorcht.
Überprüfung mit dem Chi-Quadrat-Test
Nullhypothese H0: Die Größe X wird durch die
Verteilungsdichtefunktion h(x) beschrieben.
Gegenhypothese H1: Die Größe X wird nicht durch die
Verteilungsdichtefunktion h(x) beschrieben.
iprom Der Chi-Quadrat-Test für Verteilungsfunktionen
Durchführen einer Messreihe, Erstellen eines Histogramms
iprom Der Chi-Quadrat-Test für Verteilungsfunktionen
Bestimmung der Parameter der Verteilungsdichtefunktion, für die
das Histogramm am besten angenähert wird
(Maximum Likelihood-Verfahren)
iprom Der Chi-Quadrat-Test für Verteilungsfunktionen
Berechnung eines theoretischen Histogramms
aus der Funktion h(x)
Aus der Flächendifferenz von realem und theoretischem Histogramm
wird eine Testgröße berechnet  Entscheidung
iprom Der Chi-Quadrat-Test für Verteilungsfunktionen
Der Chi-Quadrat-Test in 10 Schritten
1. Schritt:
Aufteilen des Wertebereichs in r nicht überlappende Klassen Ti,
so daß jede Klasse wenigstens 5 Werte der Stichprobe x1,...xn enthält
(Diese Grenze ist willkürlich gewählt, häufig wird auch >10 gefordert).
Die Intervalle können auch ungleich breit sein.
Hinweis: Allgemeinere Form von Histogrammen als bisher:
Die Klassen dürfen unterschiedlich breit sein.
Sinn der Forderung nach mindestens 5 Werten je Klasse?
Zählstatistik (Poissonstatistik): µ=, 2=, x
relative Standardabweichung
 1
1




x
Je kleiner die Zahl, um so unsicherer die Zählung
iprom Der Chi-Quadrat-Test für Verteilungsfunktionen
Der Chi-Quadrat-Test in 10 Schritten
2. Schritt:
Bestimmen der Anzahl Bi von Meßwerten in der Klasse Ti
3. Schritt:
Falls die Verteilungsdichtefunktion h(x) Parameter enthält
(z.B.  und  bei der Normalverteilung),
so werden diese Parameter aus den Messdaten x1,...xn abgeschätzt.
Hinweis: Maximum-Likelihood-Verfahren
iprom Der Chi-Quadrat-Test für Verteilungsfunktionen
Der Chi-Quadrat-Test in 10 Schritten
4. Schritt:
Berechnen der Wahrscheinlichkeit pi, mit der bei Annahme der
hypothetischen Verteilungsdichte h(x) unter Annahme der unter
Schritt 3 geschätzten Parameter ein Meßwert im Intervall Ti zu
erwarten ist.
x2
Hinweis:
P( x1  x  x2 )   h( )d
x1
iprom Der Chi-Quadrat-Test für Verteilungsfunktionen
Der Chi-Quadrat-Test in 10 Schritten
5. Schritt:
Berechnen der Produkte Ei=npi, die die theoretischen
Besetzungszahlen der Klasse Ti bei Annahme der
Verteilungsdichte h(x) darstellen.
Hinweis:
„Theoretisches Histogramm“
iprom Der Chi-Quadrat-Test für Verteilungsfunktionen
Der Chi-Quadrat-Test in 10 Schritten
6. Schritt:
Prüfen, ob für alle Klassen gilt: Ei  5. Klassen mit Ei < 5 werden mit
benachbarten Klassen zusammengelegt. Nach diesem Schritt liegen
r* Klassen vor mit r*  r.
Hinweis: Auch für das theoretische Histogramm gilt die Zählstatistik
7. Schritt:
Berechnen der Testgröße
r*
Bi  Ei 2
i 1
Ei
 
2
0
Hinweis: Maß für die Abweichung zwischen realem und
theoretischem Histogramm
iprom Der Chi-Quadrat-Test für Verteilungsfunktionen
Der Chi-Quadrat-Test in 10 Schritten
8. Schritt:
Bestimmung der Zahl der Freiheitsgrade
r* ist die Zahl der auswertbaren Klassen (Besetzungszahl >5 bzw. > 10)
s ist die Zahl der Parameter der Verteilungsdichtefunktion
Die Zahl der Freiheitsgrade ist r*-s-1
9. Schritt:
Festlegen der Irrtumswahrscheinlichkeit a
10. Schritt:
2
2
H0 ist abzulehnen mit Signifikanzniveau a, wenn  0   r* s 1;1a
iprom Der Chi-Quadrat-Test für Verteilungsfunktionen
Die einfache Varianzanalyse - ANOVA (analysis of variance)
k Stichproben werden untersucht. Man will prüfen, ob alle Stichproben
zur gleichen Grundgesamtheit gehören.
Anzahl der Messwerte der j-ten Stichprobe: nj
Gesamtzahl der Messwerte: n 
k
n
j 1
j
Die Messwerte nij innerhalb jeder Stichprobe seien normalverteilt mit
jeweils gleicher Standardabweichung .
Nullhypothese H0: Alle Stichproben haben den gleichen Erwartungswert
Alternativhypothese H1: Es gibt mindestens zwei
Stichproben a, b mit a  b
iprom Die einfache Varianzanalyse - ANOVA
Die einfache Varianzanalyse - ANOVA (analysis of variance)
Prinzip des Tests:
Vergleich der mittleren Streuung der Messwerte innerhalb der Stichproben
mit der Streuung der Mittelwerte zwischen den Stichproben
iprom Die einfache Varianzanalyse - ANOVA
Die einfache Varianzanalyse in sieben Schritten
Schritt 1:
Berechung der Summe der Abweichungsquadrate SQI innerhalb
der Stichproben:
k nj
SQI   ( xij  x j ) 2
j 1 i 1
Schritt 2:
Berechnung der mittleren Quadratsumme MQI innerhalb der
Stichproben:
SQI
MQI 
nk
n Summanden, k Mittelwerte  n-k unabhängige Größen
iprom Die einfache Varianzanalyse - ANOVA
Die einfache Varianzanalyse in sieben Schritten
Schritt 3:
Berechung der Summe der Abweichungsquadrate SQZ zwischen
k
der Stichproben:
1 k
2
SQZ  n j ( x j  x ) mit x 
njxj

j 1
n

j 1
Schritt 4:
Berechnung der mittleren Quadratsumme MQZ zwischen den
Stichproben:
SQZ
MQZ 
k 1
k Summanden, 1 Mittelwert  k-1 unabhängige Größen
iprom Die einfache Varianzanalyse - ANOVA
Die einfache Varianzanalyse in sieben Schritten
Schritt 5:
Berechnung der Testgröße F:
MQZ
F
MQI
Würde die Hypothese H0 zutreffen, so würde die Testgröße einer
F-Verteilung mit den Freiheitsgraden f1=k-1 und f2=n-k genügen.
Schritt 6:
Festlegen des Signifikanzniveaus a
Ermitteln des 1-a Quantils Fk-1;n-k;1-a aus einer Tabelle („kritischer
Wert“)
Schritt 7:
H0 wird auf dem Signifikanzniveau a abgelehnt, wenn F> Fk-1;n-k;1-a
iprom Die einfache Varianzanalyse - ANOVA
Die lineare Regression
Welche Gerade repräsentiert die Anordnung der Wertepaare (xi, yi)
am besten?
iprom Die lineare Regression
Die lineare Regression
Approximation nach Gauss: Die optimale Gerade durch eine Anzahl von
Wertepaaren (xi, yi) wird so gewählt, dass die Summe der
Abweichungsquadrate minimal wird.
( y  y )  b( x  x )
mit
n
b
 x  x  y  y 
i
i 1
i
n
2


x

x
 i
i 1
Regressionskoeffizient
Diese Gerade geht stets durch den Schwerpunkt x, y  der Punkte.
iprom Die lineare Regression
Vertrauensbereich für die Regressionsgerade:
1. Festlegen der geforderten statistischen Sicherheit p (z.B.: p=0,95)
2. Berechnen der Streuung Sx aus den Messwerten x1,...,xn
Berechnen der sogenannten Restvarianz ˆ 2
1 n
2


ˆ 
y

y

b
(
x

x
)
 j
j
n  2 j 1
2
3. Vertrauensbereich für den Regressionskoeffizienten b zur statistischen
Sicherheit p=1-a:
 ˆ tn2,1a / 2
ˆ tn2,1a / 2 
,b 
b 

nS x
nS x 

iprom Die lineare Regression
Durch die berechnete Gerade wird einem beliebig gewählten x-Wert
x* der y-Wert y  y  b( x  x ) zugeordnet.
*
*
Der Vertrauensbereich für y* zur statistischen Sicherheit p=1-a ist:
2

*
ˆ

t


x

x
 y *  n2,1a / 2 1 
,
2
Sx

n

iprom Die lineare Regression
y* 
ˆ t n2,1a / 2
n
x
1
*
2
 x  
S x2 

Konfidenzintervall für die Regressionsgerade
Vorsicht: Ein mathematisch formaler Zusammenhang muss kein
Kausalzusammenhang sein!
iprom Die lineare Regression
Nichtlineare Regression:
Näherungslösung durch Rückführung auf lineare Regression.
Beispiel:
Messreihe liefert Wertepaare (xi,yi)
Vermutung eines funktionalen Zusammenhangs
Ansatz: Linearisierung
y  e axb 
 Wertepaare (xi, ln(yi))
ln(y)=ax+b
 Anwendung der linearen Regression
Aber: Die Fehler der einzelnen Messpunkte gehen mit unterschiedlicher
Gewichtung in das Mittelungsverfahren ein.
Mathematisch saubere least-square-fits sind numerisch aufwendig
 spezielle Softwarepakete verfügbar, z.B. ORIGIN
iprom Die nichtlineare Regression
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