Cefobid 2 g - Trockenstechampullen

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
CEFOBID 2 g - Trockenstechampullen
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Durchstechflasche enthält Cefoperazon-Natrium entsprechend 2 g Cefoperazon und 68 mg Natrium.
3.
DARREICHUNGSFORM
Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung.
Weißes, kristallines Pulver, das nach Rekonstitution eine klare Lösung mit einem pH von 4,5 bis 6,5
ergibt.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Cefobid 2 g – Trockenstechampullen sind angezeigt
zur Behandlung folgender systemischer und/oder lokaler Infektionen, die durch Cefoperazon–
empfindliche Erreger verursacht sind:







Infektionen des oberen und unteren Respirationstraktes, wie z.B. Pneumonie, akute und chronische
Bronchitis
Infektionen der Nieren und der ableitenden Harnwege, wie z.B. Pyelonephritis, Urethritis
Peritonitis, Cholecystitis, Cholangitis und andere intraabdominelle Infektionen
Sepsis
Haut- und Weichteilinfektionen, wie z.B. Cellulitis
Infektionen der Knochen und Gelenke, wie z.B. Osteomyelitis
Infektionen im kleinen Becken, wie Endometritis und andere Infektionen des Genitaltraktes,
einschließlich Gonorrhoe, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Breitspektrumantibiotika
und zur Vorbeugung von postoperativen Infektionen bei chirurgischen Eingriffen im Bereich des
Abdomens, bei gynäkologischen Operationen, im Rahmen der Herz- und Gefäßchirurgie sowie bei
orthopädischen Eingriffen
Nationale und internationale Empfehlungen für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen
Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Cefobid 2 g – Trockenstechampullen zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Art der Anwendung
i.v.-Kurzinfusion, i.v.-Injektion, i.m.-Injektion
Anwendungshinweise
Intravenöse Kurzinfusion
2 g Cefobid werden in 20 - 100 ml einer kompatiblen, sterilen Injektionsflüssigkeit (d.i. Wasser für
Injektionszwecke; 5%ige Glukoselösung mit oder ohne Zusatz von Ringer-Laktat, oder mit 0,9% oder
1
0,2% Natriumchlorid; 10% Glukoselösung; Ringer-Laktat; 0,9% Natriumchloridlösung) gelöst und
anschließend während 15 Minuten bis zu 1 Stunde infundiert (wegen Hypotonizität der Lösung nicht
mehr als 20 ml Wasser für Injektionszwecke anwenden).
Intravenöse Injektion
2 g Cefobid werden in 20 ml einer kompatiblen, sterilen Injektionsflüssigkeit (siehe oben) gelöst und
während 3 - 5 Min. injiziert; bei Erwachsenen sollte die maximale Dosis von 2 g pro Injektion, bei
Kindern von 50 mg/kg Körpergewicht, nicht überschritten werden.
Intramuskuläre Injektion
 2 g Cefobid werden in 8 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst und tief intramuskulär verabreicht.
 Zur Vermeidung von Schmerzen kann die Lösung mit 2% Lidocain wie folgt zubereitet werden:
Zuerst wird 5,2 ml Wasser für Injektionszwecke zur Cefoperazon Trockensubstanz zugesetzt und in
einem 2. Schritt wegen Inkompatibilität der Substanzen mit 1,8 ml 2% Lidocain gemischt
(Endvolumen 8 ml).
Dosierung
Erwachsene
Bei Erwachsenen beträgt die übliche Tagesdosis 2 - 4 g, aufgeteilt auf 2 gleiche Gaben alle 12 Stunden;
bei schweren Infektionen kann diese bis auf 8 g in geteilten Gaben erhöht werden. Selbst Tagesdosen von
16 g (2 x 8 g) wurden ohne Komplikationen vertragen.
Für die Behandlung einer komplikationslos verlaufenden Gonokokken-Urethritis werden 500 mg i.m. als
Einzelgabe empfohlen.
Für die perioperative Prophylaxe sollten 1 - 2 g Cefobid ca. 0,5 - 1,5 h vor Operationsbeginn intravenös
verabreicht werden. Die Verabreichung kann alle 12 Stunden wiederholt werden. Die prophylaktische
Verabreichung soll sich auf maximal 72 Stunden beschränken.
Kleinkinder und Kinder (1 Monat – 11 Jahre)
Die empfohlene Tagesdosis für Kleinkinder und Kinder beträgt 50 - 200 mg/kg Körpergewicht,
aufgeteilt in Einzeldosen alle 8 bis 12 Stunden. Eine maximale Tagesdosis von 12 g darf jedoch nicht
überschritten werden.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Cefobid kann in der Dosierung von 2 x 1 g und 2 x 2 g täglich ohne Rücksicht auf die Nierenfunktion
gegeben werden. Bei Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 18 ml/min oder mit einem
Serumkreatininwert über 3,5 mg/dl beträgt die maximale Dosis 4 g pro Tag.
Unter Hämodialyse ist die Serumhalbwertzeit von Cefoperazon geringfügig herabgesetzt. Die Dosis muss
entsprechend dem Dialyseplan festgesetzt werden.
Dosierung bei eingeschränkter Leber- bzw. Nieren- und Leberfunktion
Bei Patienten mit Leberschäden und/oder Gallenwegsobstruktionen ist die Serumhalbwertzeit
gewöhnlich verlängert. Cefoperazon wird dann alternativ vermehrt renal ausgeschieden.
Dosisänderungen können bei schweren Gallenwegsobstruktionen, schweren Leberfunktionsstörungen
oder gleichzeitig bestehenden Nierenfunktionsstörungen notwendig werden.
Bei gleichzeitigen schweren Nieren- und Leberschäden sind die Konzentrationen von Cefoperazon im
Blutplasma regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls eine Dosisanpassung vorzunehmen. In diesen
Fällen darf ohne Überwachung der Serumkonzentrationen die Dosis 2 g pro Tag nicht überschreiten.
(Siehe auch Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“)
Ältere Patienten
Über pharmakokinetische Parameter bei älteren Patienten liegen keine Angaben vor.
Dauer der Anwendung
2
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Die Therapie mit Cefobid muss
mindestens 3 Tage über die Entfieberung hinaus weitergeführt werden.
Kombinationstherapie
Bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen kann eine Kombinationstherapie von Cefobid mit
Aminoglykosiden angezeigt sein. Die beiden Arzneimittel dürfen wegen physikalischer Unverträglichkeit
nicht gleichzeitig und nur aus getrennten Geräten an getrennten Stellen injiziert werden. Es sollen nur
möglichst frisch zubereitete Lösungen verwendet werden (siehe auch Abschnitte 4.5 "Wechselwirkungen
mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen" und 6.2 "Inkompatibilitäten").
Bei Kombination mit Aminoglykosiden muss die Nierenfunktion sorgfältig beobachtet werden (siehe
auch Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"). In
solchen Fällen sind auch die Gegenanzeigen des Aminoglykosids zu beachten.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und/oder andere Cephalosporine.
Bei Penicillin-Überempfindlichkeit ist eine mögliche Kreuzallergie (5 - 10%) zu beachten.
Cefoperazon ist kontraindiziert bei Patienten (vor allem mit Blutungsneigung), bei denen eine Vitamin
K-Gabe nicht möglich ist.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Überempfindlichkeit
Bei Patienten unter einer Behandlung mit Betalaktam-Antibiotika oder Cephalosporinen, einschließlich
Cefoperazon, wurden schwerwiegende und gelegentlich letal verlaufende
Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) berichtet. Diese Reaktionen treten vor allem bei Personen
mit bekannter Überempfindlichkeit gegen mehrere Allergene auf.
Vor Beginn der Behandlung mit Cefoperazon müssen die Patienten sorgfältig nach früheren allergischen
Reaktionen auf Cephalosporine und Penicilline oder andere Arzneimittel befragt werden. Bei Patienten
mit Penicillinallergie ist Vorsicht geboten. Antibiotika dürfen bei Patienten mit jeglicher Form von
Allergie, speziell gegen Arzneimittel, nur mit Vorsicht angewendet werden.
Beim Auftreten allergischer Reaktionen ist das Arzneimittel abzusetzen und eine geeignete Behandlung
einzuleiten. Schwere anaphylaktische Reaktionen erfordern eine Behandlung mit Adrenalin. Bei Bedarf
sind Sauerstoff und i.v.-Steroide zu verwenden, sowie Freihalten der Atemwege, eventuell mittels
Intubation.
Schwere und gelegentlich tödliche Hautreaktionen wie Toxische Epidermale Nekrolyse (TEN), StevensJohnson Syndrom (SJS) und exfoliative Dermatitis wurden bei Patienten unter Cefoperazon-Therapie
berichtet. Wenn eine schwere Hautreaktion auftritt, muss Cefoperazon abgesetzt und eine geeignete
Therapie eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4.8).
Leberfunktionsstörung
Cefoperazon wird vorwiegend über die Galle ausgeschieden. Bei Patienten mit Lebererkrankungen
und/oder Gallenwegsobstruktionen ist die Serumhalbwertzeit von Cefoperazon gewöhnlich verlängert
und wird die Substanz vermehrt renal ausgeschieden. Selbst bei schwerer Leberfunktionsstörung werden
therapeutische Konzentrationen von Cefoperazon in der Galle erreicht und die Halbwertzeit ist nur um
das 2- bis 4fache erhöht. (Siehe auch Abschnitt 4.2 „Dosierung und Art der Anwendung“).
Allgemein
Fälle schwerwiegender Blutungen, auch mit tödlichem Ausgang, wurden unter Cefoperazon berichtet.
Ein Risiko besteht bei Patienten mit schlechtem Ernährungszustand, Malabsorption und Patienten unter
langfristiger intravenöser Ernährung. Solche Patienten sind auf Anzeichen einer Blutung,
3
Thrombozytopenie und Hypoprothrombinämie zu überwachen. Bei anhaltenden Blutungen und fehlender
alternativer Erklärung ist Cefoperazon abzusetzen.
Weitere Risikofaktoren für schwerwiegende Blutungen sind Krebserkrankungen, gestörte Leber- und
Nierenfunktion, höheres Lebensalter, Verminderung der Zahl der Bluttplättchen (Thrombozytopenien),
Begleiterkrankungen, die Blutungen auslösen oder verstärken (z.B. Bluterkrankheit, Magen-DarmGeschwüre), und langdauernde Antibiotikabehandlung. Bei diesen Patienten muss die Prothrombinzeit
(Quickwert) kontrolliert und gegebenenfalls Vitamin K zugeführt werden.
Wie bei anderen Antibiotika kann eine länger dauernde Behandlung mit Cefobid gelegentlich ein
Überwuchern resistenter Keime nach sich ziehen. Der Patient ist diesbezüglich ständig zu überwachen.
Bei Resistenzentwicklung oder Keimselektion ist das Antibiotikum zu wechseln.
Wie bei allen hochwirksamen systemischen Arzneimitteln empfiehlt es sich, während einer
langdauernden Behandlung die Funktion von Leber, Niere und des hämatopoetischen Systems zu
kontrollieren. Dies ist insbesondere bei der Behandlung von Kleinkindern wichtig.
Clostridium difficile-assoziierte Durchfälle (CDAD) werden bei nahezu jeder Antibiotikatherapie,
einschließlich Cefoperazon, berichtet und deren Schweregrad kann von einer leichten Diarrhoe bis zu
einer lebensbedrohlichen Colitis reichen. Eine Antibiotikabehandlung verändert die normale Darmflora
und kann zu einem Überwuchern von Clostridium difficile führen.
Clostridium difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entwicklung einer CDAD beitragen.
Hypertoxin-produzierende Stämme von Clostridium difficile führen zu einer erhöhten Morbidität und
Mortalität, da solche Infektionen möglicherweise nicht auf eine Antibiotikatherapie ansprechen und eine
Kolektomie erfordern können. CDAD muss bei allen Patienten, die nach einer Antibiotikatherapie an
Durchfall leiden, in Betracht gezogen werden. Eine sorgfältige Anamnese ist erforderlich, da das
Auftreten von CDAD bis zu zwei Monate nach der Verabreichung von Antibiotika berichtet wurde.
Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist das Präparat sofort abzusetzen und eine geeignete
Therapie (z.B. mit Vancomycin oral 4 x 250 mg täglich) einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind
kontraindiziert.
Cefoperazon muss bei Patienten mit Enterocolitis in der Anamnese mit Vorsicht angewendet werden.
Während der Therapie mit Cefoperazon und bis zu 5 Tage danach dürfen kein Alkohol oder
alkoholhaltige Arzneimittel zugeführt werden (siehe auch Abschnitt 4.5 "Wechselwirkungen mit
anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen").
Obgleich es keine Hinweise gibt, dass Cefoperazon allein nephrotoxisch wirkt, muss bei gleichzeitiger
Verabreichung von Cefoperazon mit Aminoglykosiden die Nierenfunktion kontrolliert werden (siehe
auch Abschnitt 4.2 "Dosierung und Art der Anwendung").
Anwendung bei Kindern
Cefoperazon wurde bei Kleinkindern erfolgreich eingesetzt. Die Anwendung bei Frühgeburten und
Neugeborenen wurde nicht ausreichend untersucht.
Bei Neugeborenen mit Kernikterus verdrängt Cefoperazon nicht das Bilirubin aus
Plasmaproteinbindungsstellen.
Dieses Arzneimittel enthält 68 mg Natrium pro Durchstechflasche. Wenn eine kochsalzarme Diät
einzuhalten ist, sollte dies berücksichtigt werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Antabusähnliche Reaktionen (Hautrötung, Schwitzen, Kopfschmerzen und Tachykardie) wurden nach
Konsum von Alkohol bis zu 5 Tage nach der letzten Cefoperazon-Gabe beobachtet. Ähnliche Reaktionen
wurden auch bei anderen Cephalosporinen beobachtet. Aus diesem Grund darf während der
Cefoperazon-Therapie und bis zu 5 Tage nach Therapieende kein Alkohol zugeführt werden. Bei
4
künstlicher Ernährung mit oralen oder parenteralen Lösungen dürfen nur alkoholfreie Lösungen
verwendet werden (siehe auch Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung").
Bei gleichzeitiger Gabe von hochdosiertem Heparin und oralen Antikoagulanzien müssen Gerinnungsparameter häufig und regelmäßig überwacht werden. Dies gilt auch bei gleichzeitiger Gabe von
Substanzen, welche Thrombozytenfunktionsstörungen auslösen können.
Da es unter gleichzeitiger Verabreichung von Aminoglykosiden und Cephalosporinen zu
nephrotoxischen Reaktionen gekommen ist, muss bei gleichzeitiger Verabreichung von Cefoperazon und
Aminoglykosiden die Nierenfunktion kontrolliert werden. Bei einer Kombinationsbehandlung mit einem
Aminoglykosidantibiotikum dürfen die beiden Arzneimittel wegen physikalischer Unverträglichkeit nicht
gleichzeitig injiziert werden (siehe auch Abschnitte 4.2 "Dosierung und Art der Anwendung", 4.4
"Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung" und 6.2 "Inkompatibilitäten").
Obwohl bisher unter Cefoperazon bei gleichzeitiger Gabe von Furosemid eine Störung der Nierenfunktion nicht beobachtet wurde, wird aus Vorsichtsgründen darauf hingewiesen, dass es bei
gleichzeitiger Gabe von Cephalosporinen und stark wirkenden Saluretika zu einer Beeinträchtigung der
Nierenfunktion kommen kann.
Laboruntersuchungen
Ein falsch positiver Glukosenachweis im Harn bei Test nach Benedikt oder Fehling ist möglich.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Reproduktionsstudien an Mäusen, Ratten und Affen mit Anwendung der bis zu 10fachen Humandosis
ergaben keinen Hinweis auf eine Fertilitätsstörung oder teratogene Wirkungen. Da aber entsprechende
kontrollierte Studien bei schwangeren Frauen fehlen und Tierstudien nicht unbedingt auf den Menschen
übertragbar sind, darf Cefoperazon in der Schwangerschaft nur bei lebensbedrohlichen Zuständen
eingesetzt werden.
Stillzeit
Da Cefoperazon in geringen Konzentrationen in die Muttermilch übertritt, wird eine Anwendung in der
Stillzeit nicht empfohlen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Cefobid hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von
Maschinen.
5
4.8 Nebenwirkungen
Sytemorganklasse
Sehr häufig
1/10
Häufig
1/100, <1/10
Erkrankungen des
Blutes und des
Lymphsystems
Abnahme
von
Hämoglobin
und
Hämatokrit
Neutropenie1
Eosinophilie
Erkrankungen des
Immunsystems2
Gelegentlich
1/1.000,
<1/100
Selten
1/10.000,
<1/1.000
Hypoprothrombinämie
Abnahme von
Neutrophilen
Nicht bekannt
(Häufigkeit auf
Grundlage der
verfügbaren Daten
nicht abschätzbar)
Koagulopathie*
Positiver Coombs
Test
Thrombozytopenie*
Überempfindlichkeitsreaktionen
Anaphylaktischer
Schock*
Anaphylaktische
Reaktion*
Anaphylaktoide
Reaktionen
(einschließlich
Schock)*
Gefäßerkrankungen
(Katheterbedingte)
Phlebitis an der
Stelle der
Infusion
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Diarrhoe
Leber- und Gallenerkrankungen3
Anstieg von
AspartatAminotransferase, AlaninAminotransferase
und alkalischer
Phosphatase
Blutungen*
Erbrechen*
Übelkeit
Schock*
Pseudomembranöse
Colitis*
Gelbsucht*
Erkrankungen der
Haut und des
Unterhautzellgewebes
Pruritus*
Toxische epidermale
Nekrolyse*
Urtikaria
Stevens-JohnsonSyndrom*
Makulopapulöses
Exanthem
Exfoliative
Dermatitis*
Anstieg von
Blutharnstoffstickstoff
und Serumkreatinin
(vorübergehend)
Erkrankungen der
Nieren und
Harnwege
6
Sytemorganklasse
Allgemeine
Erkrankungen und
Beschwerden am
Verabreichungsort
Sehr häufig
1/10
Häufig
1/100, <1/10
Gelegentlich
1/1.000,
<1/100
Schmerzen an der
Injektionsstelle
Arzneimittelfieber
Selten
1/10.000,
<1/1.000
Nicht bekannt
(Häufigkeit auf
Grundlage der
verfügbaren Daten
nicht abschätzbar)
Kopfschmerzen
Kältegefühl
Pyrexie
1
In Zusammenhang mit Langzeitbehandlung, reversibel.
Vor allem bei Patienten mit bekannten Allergien, insbesondere Penicillin-Allergie.
3
Der Schweregrad war meist leicht oder mäßig.
* Nebenwirkungen, welche nach Vermarktung identifiziert wurden
2
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das
nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9 Überdosierung
Über die akute Toxizität von Cefoperazon beim Menschen liegen nur beschränkte Daten vor. Im Falle
einer Überdosierung ist prinzipiell mit einem verstärkten Auftreten jener Effekte zu rechnen, die im
Abschnitt 4.8 beschrieben werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass hohe Liquorkonzentrationen von
Beta-Laktam-Antibiotika zu neurologischen Effekten, einschließlich Krampfanfällen, führen können.
Da Cefoperazon durch Hämodialyse eliminiert wird, könnte im Falle einer Überdosierung bei Patienten
mit beeinträchtigter Nierenfunktion eine Hämodialyse die Elimination beschleunigen.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe : Antibiotika zur systemischen Anwendung, Cephalosporine der 3.
Generation ; ATC-Code J01DD12
Wirkmechanismus
Cefoperazon ist ein halbsynthetisches Breitspektrum-Cephalosporin, das bakterizid wirkt, indem es die
Biosynthese der Bakterienzellwand hemmt. Wie alle Cephalosporine blockiert Cefoperazon selektiv die
Peptidoglycansynthese durch Bindung an Zellrezeptoren (Penicillin-Bindungsproteine) und Hemmung
der Transpeptidasereaktion.
Cefoperazon ist in vitro wirksam gegen eine Vielzahl von klinisch signifikanten Organismen und
resistent gegen eine Degradierung durch viele Betalaktamasen.
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Cefoperazon wirkt in vitro rasch und konzentrationsabhängig gegen empfindliche grampositive und
gramnegative Organismen. In Infektionstiermodellen waren die pharmakokinetischen/pharmakodynamischen Verhältnisse AUC/MHK und Cmax/MHK maßgeblich für die Wirksamkeit.
Resistenzmechanismus
Die bakterielle Resistenz gegen Cefoperazon kann auf einen oder mehrere der folgenden Mechanismen
zurückzuführen sein:
- Hydrolyse durch Betalaktamasen. Cefoperazon kann durch bestimmte Betalaktamasen mit
erweitertem Spektrum (Extended Spectrum Beta-Lactamases (ESBL)) und durch chromosomal
kodierte Enzyme (AmpC), deren Bildung in bestimmten aeroben gramnegativen Bakterienspezies
entweder induziert wird oder konstitutiv dauerhaft vorhanden ist, wirksam hydrolysiert werden.
- Verminderte Affinität der Penicillin-Bindungsproteine zu Cefoperazon, z.B. PBP2A bei Methicillinresistentem Staphylococcus aureus.
- Undurchlässigkeit der äußeren Membran, die den Zugang von Cefoperazon zu PenicillinBindungsproteinen in gramnegativen Organismen einschränkt.
- Efflux-Pumpen für den Wirkstoff.
Grenzwerte (Breakpoints)
Gemäß den CLSI (Clinical Laboratory Standards Institute) werden für Cefoperazon die folgenden
Grenzwerte festgelegt:
- Enterobacteriaceae: empfindlich  16 mg/l und resistent  64 mg/l
- Staphylococcus: empfindlich  16 mg/l und resistent  64 mg/l
- Pseudomonas aeruginosa: empfindlich  16 mg/l und resistent  64 mg/l
Empfindlichkeit
Die Häufigkeit einer Resistenz kann für bestimmte Spezies geografisch und zeitlich variieren. Deshalb
sind lokale Informationen zur Resistenzlage wünschenswert, insbesondere bei der Behandlung von
schwerwiegenden Infektionen. Gegebenenfalls muss ein Experte zu Rate gezogen werden, wenn eine
lokale Resistenz so häufig auftritt, dass die Sinnhaftigkeit einer Anwendung von Cefoperazon bei einigen
Arten von Infektionen zumindest fraglich erscheint.
Üblicherweise empfindliche Spezies
Aerobe grampositive Bakterien
Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich)
Staphylococcus epidermidis (Methicillin-empfindlich)
Streptococcus pneumoniae (vorher Diplococcus pneumoniae)
Streptococcus pyogenes (Betahämolysierende Streptokokken der Gruppe A)
Streptococcus agalactiae (Betahämolysierende Streptokokken der Gruppe B)
Betahämolysierende Streptokokken
Aerobe gramnegative Bakterien
Citrobacter spp.
Haemophilus influenzae (-Laktamase positive und negative Stämme)
Escherichia coli
Klebsiella pneumoniae
Morganella morganii (vorher Proteus morganii)
Neisseria gonorrhoeae
Neisseria meningitidis
Proteus mirabilis
Providencia rettgeri (vorher Proteus rettgeri)
Providencia spp.
Pseudomonas aeruginosa
Salmonella spp.
Shigella spp.
8
Serratia spp. (einschließlich S. marcescens)
Yersinia enterocolitica
Anaerobe grampositive Bakterien
Clostridium spp. (mit Ausnahme von Clostridium difficile)
Eubacterium spp.
Lactobacillus spp.
Peptococcus spp.
Peptostreptococcus spp.
Anaerobe gramnegative Bakterien
Bacteroides fragilis
Bacteroides spp.
Fusobacterium spp.
Veillonella spp.
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen
könnten
Aerobe grampositive Bakterien
Enterococcus spp.
Streptococcus pneumoniae (Penicillin-resistent)
Aerobe gramnegative Bakterien
Acinetobacter spp.
Bordetella pertussis
Citrobacter freundii
Enterobacter spp.
Klebsiella oxytoca
Proteus penneri
Proteus vulgaris
Proteus spp.
Von Natur aus resistente Spezies
Aerobe grampositive Bakterien
Enterococcus spp.
Listeria monocytogenes
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)
Koagulasenegative Staphylokokken (Methicillin-resistent)
Aerobe gramnegative Bakterien
Stenotrophomonas maltophilia
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Verteilung
Sowohl nach i.v.- wie nach i.m.-Gabe steigen die Plasmakonzentrationen dosisproportional an; bei i.m.Verabreichung werden maximale Plasmaspiegel nach 1 - 2 Stunden erreicht. Cefoperazon wird zu 90%
an Plasmaproteine gebunden, das Verteilungsvolumen beträgt 0,15 l/kg Körpergewicht. Therapeutisch
wirksame Konzentrationen werden z.B. in der Cerebrospinalflüssigkeit (insbesondere bei entzündeten
Meningen), in der Peritonealflüssigkeit, in Sputum, Galle, Urin, Tonsillen, Sinusschleimhäuten,
Herzmuskel, Lunge, Gallenblasenwand, Niere, Prostata, Hoden, Uterus, Eileitern und Knochen erreicht.
Cefoperazon passiert die Plazentaschranke, wobei im Nabelschnurblut und in der Amnionflüssigkeit
therapeutisch wirksame Konzentrationen erreicht werden.
Biotransformation und Elimination
9
Unabhängig von der Art der Verabreichung beträgt die mittlere Plasmahalbwertzeit etwa 2 Stunden.
Cefoperazon wird vorwiegend über die Galle (Spitzenkonzentrationen werden 1 - 3 Stunden nach der
Verabreichung erreicht) und bei normaler Nierenfunktion zu 20 - 30% mit dem Harn ausgeschieden;
Cefoperazon wird kaum metabolisiert (unter 1%).
Aufgrund der bevorzugten Ausscheidung über die Galle wird die Pharmakokinetik bei Niereninsuffizienz
nicht nennenswert beeinflusst.
Hingegen kann bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen und/oder Gallenwegsobstruktion die
Serumhalbwertzeit verlängert und die relative Ausscheidung über den Harn erhöht sein.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Cefoperazon zeigte bei allen getesteten Dosen unerwünschte Wirkungen auf die Hoden von nicht
ausgewachsenen Ratten. Die subkutane Verabreichung von 1000 mg/kg täglich (etwa die 16-fache
durchschnittliche Humandosis für Erwachsene) führte zur Abnahme des Hodengewichtes, Hemmung der
Spermatogenese, Reduktion der Keimzellenpopulation und Vakuolisierung des Zytoplasma der SertoliZellen. Der Schweregrad der Läsionen war im Dosisbereich zwischen 100 und 1000 mg/kg/Tag
dosisabhängig; bei der niedrigen Dosierung kam es zu einer geringfügigen Abnahme der Spermatozyten.
Dieser Effekt konnte bei erwachsenen Ratten nicht beobachtet werden. Die Läsionen waren mit
Ausnahme jener, die im höchsten Dosisbereich auftraten, histologisch reversibel. Die nachfolgende
Entwicklung der reproduktiven Funktion der Ratten wurde in diesen Studien jedoch nicht beurteilt. Ob
diese Ergebnisse für den Menschen relevant sind, ist nicht bekannt.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Keine
6.2 Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten Lösungen, nicht mit anderen
Arzneimitteln gemischt werden.
Cefoperazon ist inkompatibel mit Aminoglykosiden; diese Arzneimittel dürfen daher nicht gleichzeitig
und nur aus getrennten Geräten an getrennten Stellen injiziert werden. Es sollen möglichst frisch
zubereitete Lösungen verwendet werden. (Siehe auch Abschnitt 4.2).
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Pulver: 2 Jahre
Die zubereitete Lösung ist bei 5° C bis 25° C 24 Stunden chemisch-physikalisch stabil. Aus
mikrobiologischer Sicht soll die zubereitete Lösung sofort verwendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25C lagern. Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu
schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Cefobid ist als Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung in Durchstechflaschen aus
Weißglas (Typ III) mit latexfreiem Gummistopfen (Bromobutyl) erhältlich.
Packung mit 1 Durchstechflasche.
Bündelpackung mit 5 Durchstechflaschen.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
10
Nur zur einmaligen Entnahme. Nur frisch zubereitete und klare Lösungen verwenden.
Für die Zubereitung können folgende Lösungen verwendet werden:
Wasser für Injektionszwecke
5% Glukoselösung mit oder ohne Zusatz von Ringer-Laktat, oder mit 0,9% oder 0,2% Natriumchlorid
10% Glukoselösung
Ringer-Laktat
0,9% Natriumchloridlösung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu
beseitigen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien
8.
ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr.: 17173
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 31. August 1982
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 29. September 2010
10.
STAND DER INFORMATION
April 2017
REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten
11
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