Jedes Kind ein Zahn? Das muss nicht sein! Zahnfleischentzündungen Die hormonelle Veränderung zu Beginn der Schwangerschaft bewirkt eine Auflockerung der Mundschleimhaut. Dadurch können Bakterien in das Gewebe einwandern, was zu einer Entzündung des Zahnfleisches führen kann (Schwangerschaftsgingivitis). Ein vermehrtes Zahnfleischbluten ist die Folge. Aus Angst vor weiterem Bluten wird weniger geputzt und es siedeln sich noch mehr Plaque und Bakterien an. Die Grundlagen für Karies und Zahnfleischerkrankungen (Parodontitis) sind somit geschaffen. Um die bakteriellen Beläge (=Plaque) zuverlässig zu entfernen, sollten Frauen vor und während der Schwangerschaft regelmäßige professionelle Zahnreinigungen bei ihrem Zahnarzt durchführen lassen. Um Zahn- und Zahnfleischproblemen rechtzeitig zu erkennen, sollte eine zahnärztliche Untersuchung alle 2-3 Monate erfolgen. Übelkeit Während der Schwangerschaft werden zukünftige Mütter häufig von Übelkeit mit Erbrechen befallen. Eine zuverlässige Reinigung kann deshalb schwierig sein. Deshalb: Zähne nie auf nüchternen Magen putzen kleine Zahnbürsten verwenden, im Notfall nur den Finger als Bürstenersatz eventuell beruht der Brechreiz auf einem Zinkmangel (der Zinkbedarf ist in der Schwangerschaft erhöht) Zähne nicht sofort nach dem Erbrechen putzen, lieber mit einem Glas Wasser ausspülen und erst nach einer halben Stunde putzen, da der Zahnschmelz durch die Säure angeraut ist. Ernährung Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt während der Schwangerschaft die tägliche Einnahme von ca. 1 mg Natriumfluorid, alternativ eine Fluoridzufuhr durch Mineralwasser, Schwarzem Tee, fluoridiertem Speisesalz oder Mundspüllösungen. Weiterhin kommt es auf die richtige Ernährung an: So wenig wie möglich zuckerhaltige Lebensmittel, stattdessen viel ballaststoff- und kohlenhydratreiche Kost, z.B. Gemüse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Reis. Zubereitung der Speisen „al dente“, denn kräftiges und langes Kauen massiert das Zahnfleisch. Vitaminreiche Kost, besonders Vitamin A (Fenchel, Grünkohl, Karotten, Spinat) und Vitamin C (schwarze Johannisbeeren, Orangen, Paprika) werden für die Zahnbildung des Ungeborenen benötigt und bieten einen zusätzlichen Schutz für das Zahnfleisch der werdenden Mutter.