Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlungen zur Anpassung an den Klimawandel in Österreich Aktivitätsfelder: Gesundheit, Natürliche Ökosysteme/Biodiversität und Verkehrsinfrastruktur AutorInnen: Willi Haas1, Ulli Weisz1, Irene Pallua1, Hans-Peter Hutter2, Franz Essl3, Hermann Knoflacher4, Herbert Formayer5, Thomas Gerersdorfer5 und Maria Balas3 1) 2) 3) 4) 5) Institut für Soziale Ökologie, IFF Wien, Universität Klagenfurt Institut für Umwelthygiene, Medizinische Universität Wien Umweltbundesamt GmbH Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, TU Wien Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien Dezember 2010 im Auftrag des Klima- und Energiefonds und in Vorbereitung eines Policy Papers des Lebensministeriums 1 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Koordination des Gesamtprojekts DI Willi Haas, Mag. Ulli Weisz und Mag. Irene Pallua, Institut für Soziale Ökologie, Universität Klagenfurt Schlüsselexperte „Gesundheit“ OA Doz. DI Dr. med. Hans-Peter Hutter, Institut für Umwelthygiene, Medizinische Universität Wien Schlüsselexperte „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ Dr. Franz Essl, Biologische Vielfalt & Naturschutz, Umweltbundesamt GmbH Schlüsselexperte „Verkehrsinfrastruktur“ Prof. Dr. Hermann Knoflacher, Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, TU Wien Weitere Beiträge für den Bericht von Dr. Herbert Formayer, Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien DI Thomas Gerersdorfer, Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien Dr. Maria Balas, Umweltbundesamt GmbH 2 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Vorbemerkung Die vorliegenden Handlungsempfehlungen aus den drei Aktivitätsfeldern „Gesundheit“, „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ sowie „Verkehrsinfrastruktur“ repräsentieren die momentane Sicht der ExpertInnen und konsultierten Institutionen. Die Handlungsempfehlungen sind als Beitrag zur Entwicklung einer nationalen Anpassungsstrategie entwickelt worden und werden weiteren Begutachtungen, Kommentierungen und einem Beteiligungsprozess unterzogen. Damit die Dokumente auch separat verwendet werden können, werden diese als in sich geschlossene Dokumente in diesen Endbericht integriert (Abschnitte B, C und D). Den Handlungsempfehlungen wird nochmals in einem eigenen Abschnitt die Dokumentation des Prozesses vorangestellt (Abschnitt A). Schließlich werden im Schlussabschnitt aktivitätsfeldübergreifende Aspekte der Anpassungsstrategie diskutiert (Abschnitt E). Vereinbarungsgemäß wird ein Exemplar dieses Endberichtes auch an das BMLFUW zur weiteren Verwendung übermittelt. 3 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Inhaltsangabe Vorbemerkung…………………………………………………………………………………………………………………………………………..3 Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................................................4 Abschnitt A: Prozessdokumentation…………………………………………………………………………………..7 Prozessdokumentation Aktivitätsfelder „Gesundheit“, Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur“ .................................................................................................................................8 Abschnitt B: Handlungsempfehlungen "Gesundheit"……………………………………………………………14 Einleitung und Abgrenzung .........................................................................................................................15 Klimaszenarien: gesundheitsrelevante Ergebnisse .........................................................................................16 Absehbare Auswirkungen von Hitzeperioden, Hitzewellen ..............................................................................17 Absehbare Auswirkungen von weiteren extremen Wetterereignissen (Niederschläge, Überschwemmungen, Vermurungen, Stürme)...............................................................................................................................17 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld Gesundheit ............................................................................23 1. Handlungsfeld „Konzepte für Monitoring und Frühwarnsysteme (Querschnittsaktivität)“ ...........................23 2. Handlungsfeld „Öffentlichkeitsarbeit sowie Aus- und Weiterbildung (Querschnittsaktivität)“ ......................25 3. Handlungsfeld „Hitzewellen“................................................................................................................27 4. Handlungsfeld „Überschwemmungen / Muren“ .....................................................................................30 5. Handlungsfeld „Erreger / Infektionskrankheiten“ ...................................................................................32 6. Handlungsfeld Pollen/allergene Pflanzen ..............................................................................................34 7. Handlungsfeld „Migration“...................................................................................................................35 Rückmeldende Institutionen der E-Mail-Umfrage 2010 ..................................................................................37 Teilnehmende ExpertInnen .........................................................................................................................37 Abkürzungsverzeichnis ...............................................................................................................................38 Quellen .....................................................................................................................................................39 Abschnitt C: Handlungsempfehlungen "Natürliche Ökosysteme & Biodiversität"………………..........41 Präambel ..................................................................................................................................................42 4 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Abgrenzung...............................................................................................................................................42 Aktivitätsfeldbezogene Ergebnisse der Berechnung von Klimaszenarien für Österreich......................................43 Absehbare Auswirkungen des Klimawandels auf das Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ – Vulnerabilitätsabschätzung..........................................................................................................................44 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld Natürliche Ökosysteme & Biodiversität ..................................... 45 Handlungsfeld „Forschung, Monitoring, Bildung ........................................................................................49 Handlungsfeld „Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren auf Arten und Lebensräume“ .......................................................................................................................................56 Handlungsfeld „Verminderung der Vulnerabilität sowie Stärkung der Anpassung- bzw. Pufferkapazität von Arten und Lebensräumen“ ......................................................................................................................62 Handlungsfeld „Koppelung von Landnutzung, Anpassungsmaßnahmen und Klimaschutz“ .............................68 Handlungsfeld „Globale Verantwortung“...................................................................................................72 Rückmeldende Institutionen der E-Mail-Umfrage 2010: .................................................................................73 TeilnehmerInnen an den ExpertInnenworkshops: .........................................................................................73 Quellen .....................................................................................................................................................74 Abschnitt D: Handlunsgempfehlungen "Verkehrsinfrastruktur"………………………………………...... 79 Einleitung und Abgrenzung .........................................................................................................................79 Sektorbezogene Ergebnisse der Berechnung von Klimaszenarien für Österreich ...............................................79 Absehbare Auswirkungen des Klimawandels auf das Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur – erste Vulnerabilitätseinschätzungen .....................................................................................................................80 Vorbemerkung zur folgenden, etwas erweiterten Struktur..............................................................................86 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur ..............................................................89 Handlungsfeld „Sicherung eines funktionsfähiges Verkehrssystems“ ...........................................................89 Handlungsfeld „Sicherstellung des thermischen Komforts in Verkehrsmitteln und auf Verkehrsflächen“ ..........91 Handlungsfeld „Schutz der Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen“ .......................................94 Handlungsfeld „Schutz der Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen“ .......................................94 Handlungsfeld „Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen im Neubau und im Bestand“ .........96 Handlungsfeld „Forschung“ ................................................................................................................... 100 Handlungsfeld „Öffentlichkeitsarbeit und (Aus-)Bildung“ .......................................................................... 102 Übersichtstabelle mit Praxisbeispielen ........................................................................................................ 104 TeilnehmerInnen an den ExpertInnenworkshops ........................................................................................ 106 5 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Abschnitt E: Aktivitätsfeld übergreifende Aspekte der Handlungsempfehlungen………….…………….. 108 Hintergrund............................................................................................................................................. 108 Überblick und Strukturierung der Aktivitätsfelder ........................................................................................ 108 Wechselseitige Bezüge zwischen den Aktivitätsfeldern................................................................................. 111 Aktivitätsfeld übergreifende Maßnahmen Forschung, Monitoring, Beratung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit .................................................................................................................... 113 Synergien und Konflikte zwischen Handlungsempfehlungen ............................................................ 115 Besonders synergistische Handlungsempfehlungen ........................................................................ 117 Quellen ................................................................................................................................................... 120 Anhang ................................................................................................................................................. 121 6 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Abschnitt A Prozessdokumentation 7 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Prozessdokumentation Aktivitätsfelder „Gesundheit“, Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur“ Die Entwicklung der Handlungsempfehlungen folgte einem mehrstufigen Entwicklungsprozess. Dabei konnte auf Arbeiten des Institutes für Meteorologie der Universität für Bodenkultur Wien, in dem für die jeweiligen Aktivitätsfelder Schlussfolgerungen aus den Klimaszenarien gezogen wurden, aufgebaut werden. Weiters konnte auf Vulnerabilitätsabschätzungen des Umweltbundesamtes zurückgegriffen werden. Die Ergebnisse beider Arbeiten wurden in die Berichte der jeweiligen Aktivitätsfelder integriert. Durch eine breite Einbeziehung von ExpertInnen aus AustroClim im Rahmen einer ExpertInnen E-Mail Befragung (durchgeführt im Winter 2010) konnte die beste in Österreich verfügbare Expertise zu einer ersten Identifikation und Beschreibung von Anpassungsnotwendigkeiten eingebracht werden. An den Ergebnissen dieser Befragung konnten die Arbeiten für die Aktivitätsfelder „Gesundheit“, Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur“ direkt anschließen. Details zur E-Mail Befragung (Winter 2010) Ein Impulsdokument wurde über AustroClim an ExpertInnen (Wissenschaft: Schwerpunkt AustroClim), Verwaltung: Nennungen aus den Ministerien und Interessensvertretungen bzw. zentrale Akteure mit der Bitte um elektronische Rückmeldung ausgesendet. Es wurden drei Fragen gestellt: (1) Bitte um kritische Stellungnahme zu den bereits angeführten Handlungsoptionen (2) Welche weiteren Handlungsoptionen inklusive einer Einschätzung zur Konsensfähigkeit können vorgeschlagen werden? (3) Welche ExpertInnen sollten in die Bearbeitung der Handlungsempfehlungen einbezogen werden. In diesem Sinne folgte die Bearbeitung folgendem Ablaufmodell. 8 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Abb. 1: Ablaufmodell zur Entwicklung der Handlungsempfehlungen (Kalenderjahr 2010) Aufbauend auf der E-Mail-Befragung wurde von den Schlüsselexperten (Hans-Peter Hutter, Franz Essl und Hermann Knoflacher) und in Abstimmung mit der Projektkoordination (Institut für Soziale Ökologie) ein Draft 0 entwickelt. Dieser wurde vor dem ersten ExpertInnenworkshop ausgesendet. Das ExpertInnenworkshop 1 folgte dabei folgender Agenda: Abb. 2: Agenda des ExpertInnenworkshops 1 9 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Der Workshop bot den ExpertInnen zunächst Inputs zur Diskussion. Diese waren aktivitätsfeldrelevante Aussagen aus den Klimaszenarien (Institut für Meteorologie) sowie eine Vulnerabilitätsabschätzung (Umweltbundesamt Wien). Die gemeinsame Sichtweise der Klimaauswirkungen (wahrscheinliche und unsichere) sowie der Vulnerabilitätsabschätzung bildeten die Grundlage für ein Brainstroming zur Ergänzung der in Draft 0 vor dem Workshop übermittelten Handlungsempfehlungen. Daran anschließend wurde eine formale Priorisierung mit Punkten vorgenommen. Das daraus resultierende Ergebnis wurde intensiv diskutiert und eine Priorisierung vereinbart. In dieser Diskussion wurde die Strukturierung in Handlungsfelder nochmals bearbeitet und gemeinsam weiterentwickelt. Schließlich konnten einige Handlungsfelder noch vertiefend diskutiert werden. Die Diskussion bildete eine gute Grundlage für die Bearbeitung des Draft 0 zum Draft 1. Dieser wurde ausgesendet und im ExpertInnenworkshop 2 weitergehend diskutiert. KollegInnen, die zum zweiten Termin nicht kommen konnten, übermittelten ihre Rückmeldungen schriftlich. Auf Grundlage dieser weiterführenden Diskussion zu dem schriftlichen Textentwurf konnten die Handlungsempfehlungen vertieft werden. Darauf aufbauend erfolgte die Erstellung des Draft 2. Die TeilnehmerInnen der ExpertInnenworkshops sind in den einzelnen Abschnitten wiedergegeben. Zur Auswahl der ExpertInnen wurde auf die in der E-Mail-Befragung rückgemeldeteten ExpertInnen und auf dem Projektteam bekannte ExpertInnen zurückgegriffen. RepräsentantInnen für folgende anpassungsrelevante Fachgebiete zu finden: 1) Gesundheit Öffentliche Gesundheit Epedemilogie Extremwetterereignisse (Hitzewellen, Überschwemmungen) Umwelthygiene, Risikogruppen Migrationsdruck Pflegedienste Katastrophenschutz - Katastrophenhilfe Krisenintervention (Posttraumatische Belastungsstörung) Neue Vektoren Abb. 3: Auswahl von ExpertInnen aus dem Bereich Gesundheit 10 Dabei wurde versucht, Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 2) Natürliche Ökosysteme und Biodiversität Wald Alpine Lebensräume Landwirtschaftliche Lebensräume Flora, Biodiversität Limnologie Naturschutz Ökosystemmonitoring Boden Abb. 4: Auswahl von ExpertInnen aus dem Bereich Natürliche Ökosysteme und Biodiversität 3) Verkehrsinfrastruktur Strasse Schiene Schiffahrt Transportgewerbe Generalverkehrsplan Seilbahnen UVP, Naturschutz Raumplanung / Raumordnung Naturgefahren, Ingenieurhydrologie Abb. 5: Auswahl von ExpertInnen aus dem Bereich Verkehrsinfrastruktur Die so generierte ExpertInnenliste wurde mit dem BMU, Abteilung V/4, abgesprochen. Die Workshops wurden protokolliert und die Protokolle den TeilnehmerInnen zugesandt. Schließlich wurde Draft 2 der drei Aktivitätsfeldern im 5. informellen Anpassungsworkshop des Lebensministeriums vorgestellt und diskutiert. Aufgrund der Diskussion war kein wesentlicher Bedarf zur Überarbeitung gegeben. 11 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Insgesamt waren alle ExpertInnenworkshops der drei Aktivitätsfelder von einem sehr konstruktiven Klima getragen. Auch die Zusammenarbeit zwischen Schlüsselexperten und Koordination klappte nach jeweils eigenen Aussagen ausgezeichnet. Die Vorgangsweise hat sich für die gestellte Aufgabe als sehr passend herausgestellt. 12 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Abschnitt B Handlungsempfehlungen „Gesundheit“ 13 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Aktivitätsfeld „Gesundheit“ AutorInnen: Hans-Peter Hutter1, Willi Haas2, Ulli Weisz2, Irene Pallua2,Herbert Formayer3 und Maria Balas4 1) 2) 3) 4) Schlüsselexperte, Institut für Umwelthygiene, Medizinische Universität Wien Gesamtkoordination, Institut für Soziale Ökologie, IFF Wien, Universität Klagenfurt Schlussfolgerungen aus den Klimaszenarien, Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien Vulnerabilitätsabschätzungen, Umweltbundesamt GmbH im Auftrag des Klima- und Energiefonds und in Vorbereitung eines Policy Papers des Lebensministeriums Dezember 2010 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld Gesundheit 14 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Das Aktivitätsfeld Gesundheit Einleitung und Abgrenzung Klimawandel zieht eine Reihe von nachteiligen Gesundheitseffekten nach sich. Betroffen sind - in unterschiedlichem Ausmaß - Menschen aller Altersgruppen und Bevölkerungsschichten. Das Ausmaß ist von der Größe der Temperaturzunahme und der individuellen Disposition abhängig. Eine Anpassung an den Klimawandel ist nur beschränkt möglich, wenngleich notwendig und sinnvoll, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten. Daher ist es ganz wichtig, alle notwendigen nachhaltigen Maßnahmen einzufordern, damit der Klimawandel so rasch wie möglich „eingebremst“ werden kann. Die Gesundheitseffekte lassen sich in direkte und indirekte Effekte einteilen. Während direkte Auswirkungen der Klimaänderungen in Österreich relativ leicht vorausgesehen werden können (z.B. die Zunahme von Todesfällen bei Hitzewellen), hängen indirekte z.B. vom Verbreitungsmuster von Vektoren (z.B. Zecken, Sandmücken) ab und sind deshalb weniger leicht zu prognostizieren. Der Schwerpunkt dieses Aktivitätsfeldes liegt in der Erarbeitung von Strategien zur Bewältigung der direkten Gesundheitseffekte in Österreich, nämlich der Folgen potenziell zunehmender Extremwetterereignisse wie Niederschläge, Überschwemmungen und Vermurungen sowie des Temperaturanstiegs vor allem in städtischen Gebieten. Insbesondere soll unter Einbindung von VertreterInnen aus dem Gesundheitswesen eine Prioritätenreihung von Aktivitäten bzw. Maßnahmenpaketen für die ausgewählten Handlungsfelder Hitzewellen (Verringerung der erhöhten Sterblichkeit, Versorgung von Risikogruppen, usw.) und Naturkatastrophen (akute Hilfe, Nachsorge hinsichtlich posttraumatischer Belastungsstörungen, etc.) erfolgen. Zusätzlich sollen im Sinne einer explorativen Bearbeitung auch Strategien zur Vermeidung indirekter nachteiliger Gesundheitseffekte identifiziert werden (z.B. Migrationsbewegungen oder Verbreitung von Vektoren). Im optimalen Fall sollten Anpassungsmaßnahmen entwickelt werden, die auch unter Klimaschutzaspekten von Vorteil sind. Der Bereich Gesundheit steht in engem Zusammenhang mit den Aktivitätsfeldern Schutz vor Naturgefahren und Katastrophenschutz, Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie Bauen und Wohnen. 15 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Klimaszenarien: gesundheitsrelevante Ergebnisse Der in Österreich zu erwartende Temperaturanstieg führt zu einer starken Zunahme der Hitzebelastung im Flachland und hier speziell in den urbanen Regionen, in denen eine Verstärkung durch den Stadteffekt erfolgt. Während der Sommermonate ist zusätzlich mit einer Abnahme der Niederschlagshäufigkeit zu rechnen. Die Häufigkeit von Trockenperioden und auch die Sonnenscheindauer werden zunehmen. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit für lang anhaltende Hitzewellen stark erhöht. Durch das Erreichen neuer Temperaturmaxima mit mehr als 40°C in den Flachlandbereichen Österreichs und die lange Andauer der Hitzeperioden wird die thermische Belastung für Menschen in den Gebäuden und den Straßenschluchten überproportional zunehmen. Neben der Überhitzung am Tag wird auch die Häufigkeit von sehr warmen Nächten zunehmen. Nächtliche Temperaturminima von über 20 °C werden in den urbanen Zentren Österreichs markant zunehmen und es werden mehr Nächte mit Minimumtemperaturen über 25 °C vorkommen. Die direkten gesundheitlichen Risiken der Hitzebelastung während zukünftiger Hitzewellen könnten durch erhöhte Ozonkonzentrationen noch verstärkt werden. Zumindest werden die meteorologischen Bedingungen häufiger hohe Ozonkonzentrationen im Sommer begünstigen. Die wärmeren Temperaturen können sich auch auf die Lebensmittelsicherheit auswirken, da die Vermehrungsraten von Bakterien stark temperaturabhängig sind (z.B. Salmonellen). Die Ansprüche an die hygienischen Bedingungen bei der Lebensmittelverarbeitung und an die Kühlkette beim Lebensmitteltransport werden zunehmen. Auch bei der Trinkwasserversorgung muss dies berücksichtigt werden, da der Großteil des österreichischen Trinkwassers aus oberflächennahen Quellen bzw. Grundwasser stammt und damit auch der Erwärmung unterliegt. Durch die global stattfindende Verschiebung von Klimazonen werden sich auch an Klimazonen geknüpfte Krankheiten (z.B. Tropenkrankheiten) verschieben. Diese Ausbreitungsgebiete hängen meist von den Lebensräumen der Erreger, deren Wirtstieren oder den Vektoren (z.B. Mücken) ab. Für Österreich muss man in erster Linie von einer Einwanderung aus dem südosteuropäischen Raum ausgehen. Hier dürfte eine Einwanderung der Sandmücke und damit der Leishmaniose kurz bevor stehen. Die Allergie verursachende Ambrosia (Ragweed) hat sich bereits im Osten und Süden Österreichs angesiedelt und breitet sich sukzessive aus. Generell können die gesundheitlichen Auswirkungen von Neobiota vielfältig sein. Diese müssen aber nicht unbedingt aus benachbarten Regionen stammen. Durch den internationalen Transport können Neobiota aus allen Teilen der Welt stammen. Arten aus tropischen bzw. subtropischen Regionen haben derzeit meist nur eine kurze Überlebensdauer bei uns. Das könnte sich allerdings in Zukunft ändern. Extremereignisse wie Hochwasser, Stürme oder Vermurungen stellen immer auch eine Bedrohung von Leib und Leben dar. Aussagen sind hier mit großer Unsicherheit behaftet. Eine höhere Frequenz und eine Zunahme der Intensität von kleinräumigen Extremereignissen sind physikalisch plausibel und muss daher erwartet werden. Daher sollten Katastrophenplänen berücksichtigt werden. 16 derartige mögliche Veränderungen in den Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Absehbare Auswirkungen von Hitzeperioden, Hitzewellen Hitzeperioden ohne nächtliche Abkühlung wirken sich auf die Belastbarkeit von Menschen allen Alters aus. Gefährdet sind überwiegend Personen mit Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen, insbesondere ältere, multimorbide Menschen mit ihrer eingeschränkten Anpassungskapazität, aber auch Säuglinge und Kleinkinder aufgrund ihrer noch instabilen Thermoregulation. Hitzewellen führen zu einer erhöhten Sterblichkeit. Es ist jedoch anzunehmen, dass sich thermische Belastungen auch auf Morbidität, Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden und Stimmung des Menschen auswirken und entsprechende Folgewirkungen - etwa auf das Gesundheitssystem - haben. Für ältere Menschen ist die erhöhte Morbidität in Folge von Hitze inzwischen in einigen europäischen Nachbarländern (u. a. Frankreich) nachgewiesen. Weiters gibt es Synergieeffekte zwischen höheren sommerlichen Temperaturen (mit höherer UV-Einstrahlung) und Luftbelastung. So steigen die OzonKonzentrationen an, was entsprechende Effekte auf die Gesundheit der Bevölkerung hat. Eine wärmere, feuchtere Witterung kann auch zu höheren Konzentrationen von Pollen und Sporen in der Luft führen und damit die Beschwerden der AllergikerInnen vergrößern. Die zu erwartende Zunahme sommerlicher Hitzeperioden macht nicht nur Anpassungen der Wohnund Arbeitsumgebung notwendig, sondern erfordert auch neue Konzepte der Prävention und Gesundheitsversorgung, um gefährdete Menschen rechtzeitig zu erkennen, rechtzeitig zu erreichen und besser vor den Folgen einer Hitzebelastung zu schützen. Absehbare Auswirkungen von weiteren extremen Wetterereignissen (Niederschläge, Überschwemmungen, Vermurungen, Stürme) Obwohl spezifische und lokale Auswirkungen des Klimawandels und insbesondere Extremereignisse schwer abzuschätzen sind, sind regional größere Häufigkeiten von kleinräumigen Starkwinden und Niederschlagsereignissen mit entsprechenden Auswirkungen (z.B. Überschwemmungen oder Bergrutsche) eine wahrscheinliche Entwicklung. Gesundheitseffekte umfassen nicht nur ein höheres Risiko für Tod und Verletzung mit eventuell auch lebenslanger Behinderung, sondern auch ein gehäuftes Auftreten von psychischen und sozialen Störungen nach diesen Ereignissen, die oft auch mit der Zerstörung von Lebensgrundlagen verbunden sind. Die gesundheitlichen Folgen so genannter posttraumatischer Belastungsstörungen (Posttraumatic Stress Disorder, PTSD) sind vielfältig und reichen von Konzentrations- und Schlafstörungen über Angstzustände und Depressionen bis hin zum Suizid. Da aus ärztlicher Sicht eine frühzeitige psychotherapeutische Intervention wesentlich ist, um einer Entwicklung bzw. Chronifizierung einer PTBS entgegen zu wirken, stellen sich für diesen Bereich neue Herausforderungen u.a. an die AllgemeinmedizinerInnen vor Ort, um einem zukünftigen Versorgungsbedarf nachkommen zu können. Im Zusammenhang mit Unwetterkatastrophen sind neben den üblichen Überlegungen zu Kapazitäten und Finanzierung von Rettungskräften auch andere Fragen zu klären. So stellt sich beispielsweise die Frage, wie angesichts der steigenden Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen deren ambulante Betreuung zu Hause im Falle von Überschwemmungen, 17 Unwetterstürmen etc. noch Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ aufrechtzuerhalten ist. In diesem Fall ist auch zu bedenken, dass bei Unwetterereignissen sich die HelferInnen selbst gefährden. Weiters führen die verschiedenen Formen von Naturkatastrophen, die immer wieder Häuser und Lebensgrundlagen zerstören, zu einer vermehrten Migrationsbewegung. Intra- und internationale Migrationsbewegungen stellen damit auch das Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen. Aufgaben sind z.B. die Gewährleistung einer gezielten medizinischen Versorgung der zugewanderten Menschen aus anderen Herkunftsländern oder die Intensivierung der Entwicklungszusammenarbeit, um die Lebenssituation und auch die Gesundheitsversorgung in den betroffenen Ländern zu verbessern und so mitzuhelfen, Menschen den Verbleib in ihrer Heimat zu ermöglichen. 18 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld Gesundheit In der folgenden Tabelle sind die Handlungsvorschläge aus einer im Februar und März 2010 durchgeführten E-Mail-Umfrage sowie aus der einschlägigen Literatur zusammengefasst, die nach den Diskussionen im 1. (Juni) und 2. Workshop (August) überarbeitet wurden. Anlässlich des Workshops wurden die Handlungsempfehlungen von den beteiligten ExpertInnen einer Priorisierung unterworfen und sind nun in sieben Handlungsfelder gegliedert - Monitoring und Frühwarnsysteme, Öffentlichkeitsarbeit/Bewusstseinsbildung, Hitzewellen, Überschwemmungen und Muren, Erreger/Infektionskrankheiten, Pollen/allergene Pflanzen, Migration - und in die Kategorien Anpassungsmaßnahmen, Ziele, Inhalt, wissenschaftliche Grundlagen, politische Rahmenbedingungen, Zeitperspektive und mögliche Akteure aufgeteilt. Mit Anpassungsmaßnahmen sind Handlungen gemeint, die direkt zu Effekten (Reduktion eines bestimmten Gesundheitsrisikos etc.) führen. Dies können technische (z.B. verbesserte Isolierung), aber auch organisatorische Maßnahmen (z.B. Frühwarnsysteme, Schulungen) sein. Hinsichtlich der Zeitperspektive soll abgeschätzt werden, ob mit der Realisierung des genannten Zieles kurz- (1-2 Jahre), mittel- (3-5 Jahre) oder langfristig (6-10 Jahre oder länger) begonnen werden sollte. Nicht in der Tabelle angeführt sind primär an der Vermeidung des CO2-Ausstoßes orientierte Maßnahmen (Klimaschutzmaßnahmen) wie z.B. ein klimabewusster und nachhaltiger Lebensstil. Angemerkt sei, dass ein solcher Lebensstil natürlich auch bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen (z.B. Kühlung von Räumen) von Bedeutung ist. Entsprechende konkrete politisch/rechtliche Instrumente für die Handlungsfelder (politische Programme, Gesetze, Verordnungen, Informationskampagnen etc.) können aufbauend auf diesen Handlungsempfehlungen in einem nächsten Schritt formuliert werden. Handlungsprinzipien Bei der Entwicklung von Handlungsempfehlungen wurden in den Diskussionen folgende Prinzipien berücksichtigt: • Es wurden jene Handlungsempfehlungen eruiert, die aus ExpertInnensicht geeignet sind, die bedeutendsten Schäden abzuwenden, ohne nennenswerte negative Nebenfolgen zu verursachen. 19 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ • Handlungsempfehlungen sollten Klimaschutzziele möglichst unterstützen und diesen nicht zuwiderlaufen. • Handlungsempfehlungen zur Anpassung sollten gegenüber unterschiedlichen Klimaveränderungen und gegenüber erwarteten globalen Veränderungen robust sein (Robustheit gegenüber Unsicherheit). Um künftig eine raschere Anpassung zu begünstigen ist es wichtig, kritische Wissenslücken bzw. Kooperationsnotwendigkeiten aufzuzeigen. • Bei der Entwicklung der Handlungsempfehlungen waren u.a. die folgenden Fragen leitend: • Wie groß ist das Ausmaß möglicher gesundheitlicher Folgen? • Wie kann Exposition minimiert werden? • Wie/wo müssen Bevölkerung bzw. MultiplikatorInnen kurz- und langfristig informiert werden? • In welchen Bereichen müssen von welchen Akteuren Maßnahmen gesetzt werden? 20 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Folgende Handlungsfelder sowie zugehörige Handlungsempfehlungen wurden entwickelt: 1. Konzepte für Monitoring und Frühwarnsysteme (Querschnittsaktivität) Aufbau von Monitoringsystemen Entwicklung von Frühwarnsystemen und Aktionsplänen zur Vorbereitung auf Extremereignisse – Entwicklung von Maßnahmenkatalogen 2. Öffentlichkeitsarbeit sowie Aus- und Weiterbildung (Querschnittsaktivität) Öffentlichkeitsarbeit zur Vorbereitung bei Extremereignissen Schaffung eines Problembewusstsein für posttraumatische Belastungsstörungen Befähigung der Bevölkerung zur klimaangepassten Freizeit- und Urlaubsgestaltung Aus- und Weiterbildung von ÄrztInnen und Pflegepersonal 3. Hitzewellen Monitoring Entwicklung eines Hitze-Frühwarn-Systems und eines Hitzeaktionsplans Anpassung gesellschaftlicher Zeitmuster Information der Bevölkerung - Verhalten bei Hitze Anpassung urbaner Gebiete 4. Überschwemmungen / Muren Kapazitätenoptimierung auf Basis einer Risikoanalyse Stärkere Vernetzung der Hilfsorganisationen Neuordnung von Gefahrenzonen Notfallpläne für zentrale Versorgungsbereiche Sicherstellung der Trinkwasserqualität Verhinderung von bzw. Betreuung bei posttraumatischen Belastungsstörungen 21 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 5. Erreger / Infektionskrankheiten Monitoring Kontrolle von eingeschleppten Infektionen Ausbau des Wissensstandes Information und Kommunikation – Infektionskrankheiten Bessere Vernetzung der Akteure des Gesundheitswesens 6. Pollen/allergene Pflanzen Pflanzenmanagement 7. Migration Erhebung Migrationsströme Angebote zur Basisversorgung im Bereich Gesundheit Entwicklungszusammenarbeit - Verbesserung der Gesundheitsversorgung 22 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld Gesundheit Die Handlungsempfehlungen wurden aufbauend auf einer E-Mailbefragung und einem Literatur-Review entwickelt und in einem zweistufigen Workshop-Verfahren mit intensiven Diskussionen und Feedback strukturiert, ergänzt und finalisiert. 1. Handlungsfeld „Konzepte für Monitoring und Frühwarnsysteme (Querschnittsaktivität)“ Handlungsempfehlung „Aufbau von Monitoringsystemen“ Ziel Entwicklung einer gemeinsamen, kohärenten Struktur für Monitoringsysteme, die für die jeweiligen Handlungsfelder adaptierbar sind Inhalt Kartierung, Darstellung und Charakterisierung von Gebieten/Regionen mit erhöhter „Anfälligkeit“ (Sensitivity) gegenüber Hitze, Infektionen etc. Darstellung von Risikogruppen, nach Risiko-Wohngebieten innerhalb von Städten, etc. Generelle Überlegungen zum Aufbau von Monitoringsystemen zu klimaassoziierten Erkrankungen, u.a.: • Hitzebedingte Erkrankungen und Sterblichkeit (Herz-Kreislauf) • Posttraumatische Belastungsstörungen • Infektionskrankheiten … Anmerkung Bestehende Monitoringsysteme auf ihre Nutzbarkeit hinsichtlich Klimarelevanz überprüfen und gegebenenfalls verknüpfen Wissenschaftliche Grundlagen StartClim-Projekte, WHO-Publikationen, allgemeine Anpassungsstrategien aus den EU-Ländern, teilweise Forschungsbedarf Politische Rahmenbedingungen Sicherstellung der Finanzierung, Verbesserung der Meldestatistik von meldepflichtigen Krankheiten Zeitperspektive Kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure BMG, Universitäten, ÖÄK, Versicherungsträger, Statistik Austria, ZAMG Handlungsempfehlung „Entwicklung von Frühwarnsystemen und Aktionsplänen zur Vorbereitung auf Extremereignisse – Entwicklung von Maßnahmenkatalogen“ Ziel Vorbereitung der Bevölkerung, des Gesundheitswesens und der Hilfsorganisationen auf klimarelevante Akutsituationen zur Vermeidung/Verringerung gesundheitlicher Folgen Inhalt a) Aufbau von Frühwarnsystemen und Erarbeitung von Aktionsplänen b) Erstellung von Maßnahmenkatalogen zur Minderung der gesundheitlichen Folgen, u.a. • Verhaltensempfehlungen • häufigere Übungen von Einsatzkräften • Förderung/Schaffung extramuraler Betreuungseinrichtungen 23 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Anmerkung Betroffene Bevölkerung muss bereits im Vorfeld von Akutereignissen über Risiken aufgeklärt werden, Maßnahmen der Kommunen für den Ernstfall müssen mit der Bevölkerung geübt werden. Vorhandene Instrumente anpassen und zusammenführen Bearbeitung des Katastrophenschutzes in einem eigenen Aktivitätsfeld dringend erforderlich Wissenschaftliche Grundlagen IPCC, StartClim, MortKlim (Zusammenhang thermische Belastung und Mortalität in Österreich) etc. Politische Rahmenbedingungen Klärung der Verantwortlichkeit, Sicherstellung der Finanzierung Zeitperspektive Kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure BMG, Länder, Gemeinden, Fachbehörden, Krankenkassen, ÖÄK, Krankenanstalten, Katastrophenschutz, Universitäten, ZAMG 24 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 2. Handlungsfeld „Öffentlichkeitsarbeit sowie Aus- und Weiterbildung (Querschnittsaktivität)“ Handlungsempfehlung „Öffentlichkeitsarbeit zur Vorbereitung bei Extremereignissen“ Ziel Befähigung der Bevölkerung zur Vermeidung bzw. Minimierung ihrer Gesundheitsbelastungen und Verringerung von Todesfällen im Fall von Extremereignissen Inhalt a) Vorbereitung und Durchführung von handlungsorientierter Öffentlichkeitsarbeit über Verhaltensweisen bei Extremereignissen (z.B. Verhalten bei Hitze, bei Hochwasseralarm) b) Sensibilisierung von Multiplikatoren im Gesundheitsbereich durch Information über adäquate Maßnahmen und Verhaltensweisen c) Grundlegende Überlegungen zu Risikokommunikation („Wie soll kommuniziert werden?“) d) Verbesserung der Zusammenarbeit (Austausch von Information etc.) von zuständigen Stellen e) Bestehende Instrumente optimieren und evaluieren Anmerkung Siehe zur Öffentlichkeitsarbeit auch spezifische Handlungsempfehlungen in den Handlungsfeldern „Hitzewellen“, „Überschwemmungen/Muren“, „Erreger/Infektionskrankheiten“ Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Aufzeigen des Handlungsbedarfs für PolitikerInnen Zeitperspektive Kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure BMG, Länder (Fachbehörden), ÖÄK, Gesundheitswesen, Medien Handlungsempfehlung „Schaffung eines Problembewusstseins für posttraumatische Belastungsstörungen“ Ziel Frühzeitige Erkennung/Diagnose und Therapie von PTBS, Reduktion der Inzidenz von PTBS Inhalt • • Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Mögliche Akteure Schaffung eines öffentlichen Problembewusstseins durch Öffentlichkeitsarbeit für posttraumatische Belastungsstörungen bei Menschen nach Katastrophen Aufklärungsarbeit bei Gesundheitsdiensten über verschiedenste Kommunikationswege Dies ist eine wichtige Maßnahme, da das gehäufte Auftreten dieses Krankheitsbildes nach existenzbedrohlichen Ereignissen häufig wenig Beachtung findet (z.B. Todesfälle in Familie/Verwandtschaft, zerstörte Wohnungen, Geschäfte nach [wiederholten] Überschwemmungen) Forschungsbedarf besteht Kurz- bis mittelfristig Gesundheitswesen, ÖÄK, psychosoziale Dienste, Medien 25 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Befähigung der Bevölkerung zur klimaangepassten Freizeit- und Urlaubsgestaltung“ Ziel Vermeidung bzw. Minimierung der Gesundheitsbelastungen der Bevölkerung bei Freizeit und Urlaub Inhalt • • Anmerkung Information zu möglichen Gesundheitsbelastungen und neu hinzukommenden Risken bei Freizeit und Urlaub unter Berücksichtigung des Klimawandels sowie des individuellen Gesundheitszustandes (z.B. Vermeidung von sportlichen Freizeitaktivitäten bei Personen mit Herz-Kreislauf-Schwächen während Hitzeperioden, Berücksichtigung von möglichen Extremwetterereignissen bzw. neuen Krankheitserregern in Urlaubsländern unter Berücksichtigung des eigenen Gesundheitszustandes/Krankheitsanfälligkeit, Berücksichtigung der größeren Klimavariabilität bei Ausübung von Extremsportarten) Aufzeigen möglicher regionaler, leicht erreichbarer „Ausweichräume“ während heißer Sommertage für Freizeit und Urlaub Die Reduktion von Gesundheitsrisiken bei Freizeit und Urlaub kann Synergien mit dem Klimaschutz aufweisen, wenn beispielsweise als Alternative zu Fernreisen der (kühlere) Alpenraum als Erholungsraum aufgewertet wird (Stichwort „ökologisch verträgliches Urlauben“). Möglichkeiten zur Schaffung günstigerer Angebote für „MindestpensionistInnen“ sind ebenfalls anzudenken. Querverbindung zu Tourismus Wissenschaftliche Grundlagen Forschungsbedarf besteht Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Langfristig Mögliche Akteure BMLFUW, BMG, Länder, Tourismusverbände Handlungsempfehlung „Aus- und Weiterbildung von ÄrztInnen und Pflegepersonal unter Berücksichtigung von klimarelevanten Themen“ Ziel Erhöhung der Kompetenz von ÄrztInnen und Pflegepersonal; Ausbau des Wissensstandes, Verbesserung der Vor- und Nachsorge Inhalt Berücksichtigung von klimarelevanten Themen in Aus- und Weiterbildung von ÄrztInnen und Pflegepersonal bzgl. • Diagnostik und Therapie tropischer Erkrankungen, die wegen Klimawandel auch in Österreich auftreten können (Vermittlung von akuten und chronischen Interventionsmöglichkeiten, z.B. im Rahmen von „Schulungswochen“ in entsprechenden Klimaten) • Prävention von Hitzestress • Diagnostik (und Therapie) von posttraumatischen Belastungsstörungen Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Mögliche Akteure Forschungsbedarf besteht Mittel- bis langfristig BMG, ÖÄK, Spitalserhalter, Universitäten 26 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 3. Handlungsfeld „Hitzewellen“ Handlungsempfehlung „Monitoring“ Ziel Erkennen und beobachten von „Hotspots“ für räumlich explizite und zielgruppenspezifische Frühwarnsysteme Inhalt „Hotspots“ sind jene Orte, an denen besonders hohe Temperaturextrema auftreten (hohe Exposition) und an denen sich häufig Risikogruppen aufhalten (hohe Sensitivität). Zum Erkennen von „Hotspots“ soll ein Monitoringsystem aufgebaut werden. Darauf aufbauend soll weiters ein Frühwarnsystem entwickelt werden. • Kartierung der Regionen (nach Wohngebieten innerhalb von Städten etc.) • Monitoring von Temperatur und zeitlichem Temperaturverlauf (auch Erfassung mikroklimatischer Unterschiede) • Darstellung von Risikogruppen in den kartierten Regionen • Evaluierung des Zusammenwirkens von Hitze und anderen Einflussfaktoren (Stress, …) • Echtzeit-Überwachung und Bewertung des Morbiditäts- und Mortalitätsgeschehens in den Sommermonaten Schaffung von Datenmaterial über Ausgangssituation und Darstellung von Trends sind wesentlicher Bestandteil eines Monitoringsystems und eine wichtige Grundlage für zielgruppenspezifische Frühwarnsysteme Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Universitäten, Gesundheitswesen, Länder, Städte/Gemeinden Handlungsempfehlung „Entwicklung eines Hitze-Frühwarn-Systems und eines Hitzeaktionsplans“ Ziel Vermeidung bzw. Minimierung von Gesundheitsbelastungen der Bevölkerung bzw. Verringerung von Todesfällen im Fall von Hitzeperioden Inhalt • Anmerkung Benennung einer zentralen Koordinierungsstelle, die mit beteiligten Institutionen kooperiert und in Notfällen direkt handlungsfähig ist • Entwicklung eines genauen Hitze-Frühwarn-Systems, das auf dem Monitoring aufbaut • Regelungen, wer wem in Falle einer Hitzewarnung verbindlich welche Informationen übermitteln muss und wer welche Maßnahmen setzen muss • Gezielte Präventionsmaßnahmen für besonders vulnerable Gruppen, insbesondere Pflegebedürftige, und allgemeine Informationen an die Bevölkerung • Vorbereitung des Gesundheitssystems durch Schulung Vorgehen laut Empfehlungen der WHO-Europa Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure BMG, Gesundheitswesen, Länder, Städte/Gemeinden, psychosoziale Dienste, Pflegedienste, Pensionistenhäuser, Pflegeheime, Krankenanstalten, ÖÄK, Medien 27 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Anpassung gesellschaftlicher Zeitmuster“ Ziel Minderung von Hitzestress (Allgemeinbevölkerung, Arbeitsplätze) Inhalt Flexibilisierung der Arbeitszeiten und Stärkung von Arbeitsschutzmaßnahmen Sensibilisierung des Arbeitsschutzes in Hinblick auf hohe Temperaturen in Innenräumen und im Außenraumbereich Schulen und Kindergärten sind ebenfalls zu berücksichtigen; weiters sind Erkenntnisse aus dem Monitoring dabei mit einzubeziehen Anmerkung • • Wissenschaftliche Grundlagen Forschungsbedarf besteht Politische Rahmenbedingungen Kollektivvertrag, Arbeitszeitgesetz, Schulunterrichtsgesetz, ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) Zeitperspektive Mittelfristig Mögliche Akteure BMG, BMWA, BMUKK, Gewerkschaften, AK, Wirtschaftskammer, Universitäten Handlungsempfehlung „Information der Bevölkerung - Verhalten bei Hitze“ Ziel Schutz der Bevölkerung und insbesondere von Risikogruppen Inhalt • • • Verhaltensregeln bei Hitze: (Vor-)Information und Unterstützung bei Maßnahmen-Umsetzung zielgruppenspezifische Informationspolitik besondere Maßnahmen zur Erreichung „schwer erreichbarer“ Personengruppen Besonders Augenmerk ist v.a. auf Säuglinge, Kleinkinder und ältere Personen (> 65 Jahre) zu legen. Wesentlich ist daher, dass „Information ankommen muss“ entsprechende Überlegungen, auf welchem Wege Information zu vermitteln ist (z.B. Berücksichtigung, dass ältere Personen Internet weniger nutzen) Anmerkung Siehe dazu auch das Handlungsfeld „Öffentlichkeitsarbeit sowie Aus- und Weiterbildung“ Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure BMG, Gesundheitswesen, ÖBIG, Krankenkassen, Medien 28 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Anpassung urbaner Gebiete“ Ziel Vermeidung zusätzlicher, klimawandelbedingter negativer gesundheitlicher Auswirkungen in besonders hitzegefährdeten Gebieten (z.B. bedingt durch Hitzeinseleffekt in urbanen Gebieten) Inhalt Mittel und langfristige Strategien zur Reduktion der Hitzeexposition in Gebäuden - Langfristige Stadtplanung, die bauphysikalische, energie- und verkehrspolitische Strategien berücksichtigt, Hitze zu reduzieren - Organisation bzw. Bereitstellung von kühlen, allgemein zugänglichen Räumen - Einrichtung und Schutz von Frischluftkorridoren - Erhöhung des Grünraumanteiles im urbanen Gebiet: Grünräume zur Erholung für (ältere) Menschen, deren Wohnungen sich während Hitzewellen überdurchschnittlich aufheizen, vermehrte Schaffung von horizontaler und vertikaler Gebäudebegrünung - Bereitstellung von Trinkwasserspendern in öffentlichen Gebäuden (Schulen etc.) und auf Plätzen (Verkehrsknotenpunkte des öffentlichen Verkehrs) - Beschattungskonzepte für den öffentlichen Raum, Baumpflanzungen Aus ärztlicher Sicht sind diese Maßnahmen erforderlich Anmerkung - Bezug zum Aktivitätsfeld „Bauen und Wohnen“ Erhöhung des Grünraumanteiles impliziert sowohl Verbauungsstopp als auch Maßnahmen zur Bepflanzung Wissenschaftliche Grundlagen Forschungsbedarf besteht Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Kurz- bis langfristig Mögliche Akteure BMLFUW, BMG, Länder, Städte, Stadtplaner, Städte- u. Gemeindebund, ÖÄK, Universitäten, Medien, NGOs 29 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 4. Handlungsfeld „Überschwemmungen / Muren“ Handlungsempfehlung „Kapazitätenoptimierung auf Basis einer Risikoanalyse“ Ziel Verhinderung von Sofort- und Dauerfolgen Inhalt Anmerkung - Erhöhung der Kapazitäten von Einsatzkräften im Ernstfall - Stärkere Vernetzung der Hilfsorganisationen - Bereitstellung von Kriseninterventionsteams vor Ort Katastrophenschutz sollte als eigenes Aktivitätsfeld behandelt werden Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Kurzfristige Umsetzung dringend anzustreben Mögliche Akteure Länder, Gemeinden, BMI, psychosoziale Dienste, Rettungsdienste, Bundesheer, ÖÄK, Spitalserhalter Handlungsempfehlung „Stärkere Vernetzung der Hilfsorganisationen“ Ziel Steigerung der Effizienz von Hilfsmaßnahmen im Ernstfall und raschere Hilfestellung für die betroffene Bevölkerung Inhalt Stärkere Vernetzung der einzelnen Hilfsorganisationen untereinander u.a. zur Vermeidung von Doppelgleisigkeiten Anmerkung Auch der Schutz der HelferInnen selbst kann so besser berücksichtigt werden (z.B. durch Verkürzung der Wege zum/im Katastrophengebiet) Katastrophenschutz sollte als eigenes Aktivitätsfeld behandelt werden Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Kurzfristige Umsetzung ist anzustreben Mögliche Akteure Hilfsorganisationen, Gesundheitswesen Handlungsempfehlung „Neuordnung von Gefahrenzonen“ Ziel Verhinderung von akuten Gesundheitsfolgen Inhalt Neuordnung von Gefahrenzonen unter besonderer Berücksichtigung klimabedingter Änderungen bei Überschwemmungen, Muren etc. Anmerkung Enger Bezug zu Bauen und Wohnen, Wildbach-Lawinenverbauung, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus Risiko-adäquate Gefahrenzonenpläne und deren effektive Umsetzung sind aus Gesundheits-Perspektive die effektivste und effizienteste Möglichkeit, Gesundheitsfolgen zu vermeiden Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Mögliche Akteure Kurz- bis mittelfristig Länder, Fachbehörden (Raumordnung), Universitäten 30 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Notfallpläne für zentrale Versorgungsbereiche“ Ziel Aufrechterhaltung der Versorgungsfunktion zentraler Bereiche in den Gemeinden während Akutsituationen Inhalt Erstellung von Notfallplänen Anmerkung Kommunen müssen entsprechende zentrale Versorgungsbereiche definieren Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Kurzfristige Umsetzung anzustreben Mögliche Akteure Gemeinden, Länder, Katastrophenschutz Handlungsempfehlung „Sicherstellung der Trinkwasserqualität“ Ziel Bereitstellung von ausreichendem und qualitativ einwandfreiem Trinkwasser Inhalt Verhinderung von Kontaminationen (Infektionserregern, die zu Durchfallserkrankungen führen, chemische Verunreinigungen etc.) und Gewährleistung der Zugriffsmöglichkeiten Anmerkung Querverbindung zu Wasserwirtschaft Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Landesgesetzgebung: Implementierung des Wassersicherheitsplanes der WHO f. Betreiber v. Wasserversorgungsanlagen Zeitperspektive Kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure BMLFUW, BMG, AGES, NGOs, Universitäten Handlungsempfehlung „Verhinderung von bzw. Betreuung bei posttraumatischen Belastungsstörungen“ Ziel Verhinderung chronischer Gesundheitsfolgen in der Bevölkerung nach Naturkatastrophen Inhalt Organisation einer frühzeitigen Intervention sowie einer längerfristigen psychischen Betreuung der Betroffenen mit posttraumatischen Belastungsstörungen Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Forschungsbedarf besteht Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Mittelfristig Mögliche Akteure ÖAK, Psychosoziale Dienste, Psychotherapieverbände, Spitäler, Versicherungen 31 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 5. Handlungsfeld „Erreger / Infektionskrankheiten“ Handlungsempfehlung „Monitoring“ Ziel Einrichtung von Surveillance- und Frühwarnsystemen, Erkennung und Dokumentation von Trends Inhalt Monitoring von Anmerkung • Erkrankungsfällen bei Mensch und Tier („New and emerging diseases“) • Vektoren und Reservoiren („New and emerging pathogens“) • Anpassung des Meldesystems Adaptierung von bereits bestehenden Überwachungs- und Meldesystemen und Erhöhung der Meldebereitschaft Das Auffinden von Erregern in nichtklinischen Proben („beabsichtigtes Arbeiten“) soll ermöglicht werden (Etablierung eines Hochsicherheitslabors). Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Forschungsbedarf besteht: Welche Erreger kommen (noch) in Betracht? Welches Risikopotenzial besteht? Meldesystem Mittelfristig Mögliche Akteure BMG, AGES, Gesundheitswesen, Universitäten, ÖÄK Handlungsempfehlung „Kontrolle von eingeschleppten Infektionen“ Ziel Schutz der Bevölkerung vor Infektionskrankheiten Inhalt Maßnahmen zur Kontrolle etc. von eingeschleppten Infektionen durch TouristInnen und MigrantInnen, aber auch durch Haustiere Ursprungsländer und Aufenthaltsdauer in kritischen Regionen sind zu berücksichtigen Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Mittel- bis langfristig Mögliche Akteure BMG, BMI, Gesundheitswesen Forschungsbedarf besteht Handlungsempfehlung „Ausbau des Wissensstandes“ Ziel Verbesserung von Früherkennung, Diagnose und Therapie von „New and emerging diseases“ Inhalt Anmerkung Aus- und Weiterbildung von ÄrztInnen, Pflegepersonal, PflegewissenschaftlerInnen und anderen Multiplikatoren (Handlungsanleitungen) • Sensibilisierung von Fachkreisen Überlegungen zur Anzahl von Isolationseinheiten (ausreichend vorhanden?) Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Mittelfristig Mögliche Akteure BMG, AGES, Gesundheitswesen, Krankenanstalten, Universitäten, ÖÄK • 32 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Information und Kommunikation – Infektionskrankheiten“ Ziel Prävention von Erkrankungen und richtiges Verhalten bei Erkrankung Inhalt Information der Öffentlichkeit (Risikogruppen) und Bewusstseinsbildung Anmerkung Auch bei bereits heute auftretenden Infektionserkrankungen, die in Zukunft klimawandelbedingt häufiger zu erwarten sind (z.B. Borreliose), sich hinsichtlich ihres Verbreitungsgebietes verändern (z.B. FSME) oder deren Aktivitätsperiode verlängert ist. Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Kommunikationssysteme (Hotlines etc.) Zeitperspektive Kurzfristig Mögliche Akteure BMG, AGES, Gesundheitswesen, Universitäten, ÖÄK, Medien Handlungsempfehlung „Bessere Vernetzung der Akteure des Gesundheitswesens“ Ziel Erhöhung der Handlungskompetenz, Stärkung des ÖGD und Vermeidung von Doppelgleisigkeiten Inhalt • • Schaffung eines Überblickes über die Tätigkeitsfelder der verschiedenen Akteure Bessere Koordinierung der Aktivitäten Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Ausbildungsordnung Zeitperspektive Mittel- bis langfristig Mögliche Akteure BMG, AGES, Gesundheitswesen, Universitäten, ÖÄK, Medien 33 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 6. Handlungsfeld Pollen/allergene Pflanzen Handlungsempfehlung „Pflanzenmanagement“ Ziel Verhinderung/Reduktion gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch stark allergene Pflanzen Inhalt Verhinderung einer weiteren Ausbreitung (z.B. von Ragweed) durch entsprechendes Pflanzenmanagement Anmerkung Durch konsequente Bekämpfung können erhebliche Therapiekosten eingespart werden. Öffentliches Gesundheitswesen hat hier eine wesentliche Aufgabe: aktive Öffentlichkeits- und Informationsarbeit erforderlich zur Schaffung von entspr. Problembewusstsein Bezug zum Aktivitätsfeld Landwirtschaft Wissenschaftliche Grundlagen Forschungsbedarf besteht Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Kurzfristig Mögliche Akteure BMLFUW, Landwirtschaftskammer, Gesundheitswesen, Länder, Gemeinden, Naturschutzabteilungen, Gärtner, ÖÄK, Medien 34 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 7. Handlungsfeld „Migration“ Handlungsempfehlung „Erhebung Migrationsströme“ Ziel Unterstützung vulnerabler Regionen und gezielter Einsatz von finanziellen und personellen Ressourcen zur Reduktion möglicher Gesundheitsfolgen Vorbereitung der Einwanderungsgebiete und gezielte Verteilung von finanziellen und personellen Ressourcen zur Verminderung von Engpässen in der Gesundheitsversorgung Inhalt • • • Erhebung, welche Migrationsströme/-bewegungen zu erwarten sind Migrationsströme nach Ö, aber auch innerhalb von Österreich sind zu berücksichtigen Entwicklungshilfe sollte vulnerable Regionen besonders unterstützen Anmerkung Das Gesundheitssystem ist schlecht auf die Betreuung und Krankenbehandlung von Menschen eingestellt, die über schlechte Deutschkenntnisse und über andere kulturelle Hintergründe verfügen. Initiativen wie „migrantfriendly hospitals“ sind daher zu intensivieren, um eine effizientere Therapie zu ermöglichen Wissenschaftliche Grundlagen Forschungsbedarf besteht Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure BMI, BMG, Gesundheitswesen, Humanitäre Organisationen, WHO Handlungsempfehlung „Angebot zur Basisversorgung im Bereich Gesundheit“ Ziel Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von MigrantInnen (auch von Nicht-Versicherten) Inhalt Entwicklung eines Angebots zur Basisversorgung von Gesundheitsdiensten für MigrantInnen Anmerkung Informationen, wie Gesundheitssystem funktioniert und Gesundheitsangebote in Anspruch genommen werden können, müssen verständlich kommuniziert werden. Best Practice: Amber-Med (Diakonie, Rotes Kreuz) Wissenschaftliche Grundlagen Forschungsbedarf besteht Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure BMG, Gesundheitswesen, Versicherungen, Humanitäre Organisationen 35 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Entwicklungszusammenarbeit - Verbesserung der Gesundheitsversorgung“ Ziel Verbesserung der Gesundheitsvorsorge in Drittländern Inhalt Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung dort zu verbessern und mitzuhelfen, Menschen zum Verbleib in ihrer Heimat zu bewegen Anmerkung Klimawandel ist nicht alleiniger Faktor, der zu Migration führt; Trigger sind oft bereits bestehende problematische Verhältnisse (politisch, wirtschaftlich, religiös etc.) Wissenschaftliche Grundlagen Forschungsbedarf besteht Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure ADA, BMEIA, EU-Kommission, Hilfsorganisationen, OECD, UNO, WHO 36 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Rückmeldende Institutionen der E-Mail-Umfrage 2010 • AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit • AIT - Austrian Institute of Technology • Amt der NÖ Landesregierung - Abt. Umwelthygiene • Amt der Steiermark. Landesregierung – Gesundheitswesen • Frei praktizierende Allgemeinmediziner • Kärntner Institut für Klimaschutz • LFZ Raumberg - Gumpenstein • Medizinische Universität Wien, Zentrum für Physiologie, Pathophysiologie und Immunologie, Institut für Hygiene und angewandte Immunologie/ Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin • Medizinische Universität Wien, Zentrum für Public Health, Institut für Umwelthygiene • Medizin und Umweltschutz [mus] • Umweltbundesamt • Umweltmanagement Austria • Wiener Landessanitätsdirektion • Wiener Umweltanwaltschaft • WU Wien - Institut für Technologie und nachhaltiges Produktmanagement Teilnehmende ExpertInnen Workshop 1, 08.06.2010 Beate Blättner (Hochschule Fulda, Fachbereich Pflege und Gesundheit) Sabine Gangel (MA 15, Gesundheitsdienst der Stadt Wien) Clemens Liehr (Rotes Kreuz) Hanns Moshammer (Medizinische Universität Wien, Institut für Umwelthygiene) Peter Wallner (Medizin und Umweltschutz, [mus]) Julia Walochnik (Medizinische Universität Wien, Institut für spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin) Monika Wild (Rotes Kreuz) Charlotte Wirl (Gesundheit Österreich GmbH, ABV Gesundheitsberichterstattung) Workshop 2, 01.09.2010 Sabine Gangel (MA 15, Gesundheitsdienst der Stadt Wien) Clemens Liehr (Rotes Kreuz) Hanns Moshammer (Medizinische Universität Wien, Institut für Umwelthygiene) Peter Wallner (Medizin und Umweltschutz) Julia Walochnik (Medizinische Universität Wien, Institut für spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin) Eva Wendler (Ärztin für Allgemeinmedizin, Graz) Charlotte Wirl (Gesundheit Österreich GmbH, ABV Gesundheitsberichterstattung 37 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Abkürzungsverzeichnis ADA: Austrian Development Agency BMEIA: Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten BMG: Bundesministerium für Gesundheit BMI: Bundesministerium für Inneres BMLFUW: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft BMUKK: Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur BMWA: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit NGO: Non Govermental Organisation ÖAK: Österreichische Ärztekammer ÖBIG: Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen OECD: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ÖGD: Öffentlicher Gesundheitsdienst UNO: United Nations Organization WHO: Weltgesundheitsorganisation ZAMG: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik 38 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Quellen Aspöck H, Walochnik J, Gerersdorfer T, Formayer H (2007): StartClim2006.B: Risiko-Profil für das autochthone Auftreten von Viszeraler Leishmaniose in Österreich. Projektbericht http://www.austroclim.at/index.php?id=startclim2006 (zuletzt abgerufen am 30.7.2010) Amt der NÖ Landesregierung (2010): Prävalenz der Ragweedpollen-Allergie in Ostösterreich. Endbericht 2009 http://www.noel.gv.at/Gesundheit/Gesundheitsvorsorge-Forschung/UmweltmedizinundUmwelthygiene.html (zuletzt abgerufen am 20.7.2010) Blättner B, Heckenhahn M, Georgy S, Grewe HA,Kupski S (2010) Wohngebiete mit hitzeabhängigen Gesundheitsrisiken ermitteln. Soziodemografische und klimatische Kartierung als Planungsinstrument gezielter Prävention. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 53:75-81. Hutter H-P, Moshammer H, Wallner P, Leitner B, Kundi M (2007) Heatwaves in Vienna: Effects on mortality. Wiener Klinische Wochenschrift 119:223-227. Intergovernmental Panel on Climate Change (2007) Climate Change 2007 – Impacts, Adaptation and Vulnerability. Contribution of Working Group II to the Fourth Assessment Report of the IPCC. Cambridge University Press. Cambridge, New York, Melbourne. Jarai-Komlodi M (2000) Some details about ragweed airborne pollen in Hungary. Aerobiologia 16:291294. Kapfhammer HP (2002) Anpassungsstörung, akute und posttraumatische Belastungsstörung. In: Möller HJ, Laux G, Kapfhammer HP (Hrsg). Psychiatrie & Psychotherapie. Springer, München S1303ff. Krug EG, Kresnow MJ, Peddicord JP, Dahlberg LL, Powell KE, Crosby AE, Annest JL (1998) Suicide after natural disasters. N Engl J Med 338:373-378. Lange JT, Lange CL, Cabaltica RB (2000) Primary care of post-traumatic disorder. American Academy of Family Physicians. http://www.aafp.org/afp/20000901/1035.html (zuletzt abgerufen am 15.7.2010). McMichael AJ, Woodruff R, Hales S (2006) Climate change and human health: Present and future risks. Lancet 367:859-869. Moshammer H, Gerasdorfer T, Hutter H-P (2009) StartClim2008.A: Einfluss von Adaptationsmaßnahmen auf das akute Sterberisiko in Wien durch Temperaturextreme. Endbericht http://www.austroclim.at/index.php?id=startclim2008 (zuletzt abgerufen am 3.8.2010). Moshammer H, Hutter H-P, Frank A, Gerersdorfer T, Hlava A, Sprinzl G, Leitner B (2006) StartClim2005.A: Einflüsse der Temperatur auf Mortalität und Morbidität in Wien. S A1-48 http://www.austroclim.at/fileadmin/user_upload/reports/StCl05A1a.pdf (zuletzt abgerufen am 3.8.2010). Renaud F, Bogardi JJ (2007) InterSecTions: Control, adapt or flee: How to face environmental migration? Bonn: United Nations University, Institute for Environment and Human Security. Venturelli C, Zero SM, Macini P, Angelini P, Bellini R, Veronesi R, Montanari M (2008): A regional plan of the Emilia-Romagna regional bureau for Aedes albopictus control-year 2008. Parasitologia 50:129. WHO (2003): Climate Change and Human Health. Risks and Responses. Geneva. http://www.who.int/globalchange/publications/cchhsummary/en/ (zuletzt abgerufen am 3.8.2010). 39 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Abschnitt C Handlungsempfehlungen „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ 40 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ AutorInnen: Franz Essl 1, Willi Haas2, Ulli Weisz2, Irene Pallua2, Herbert Formayer3 und Maria Balas4 1) 2) 3) 4) Schlüsselexperte, Umweltbundesamt GmbH Gesamtkoordination, Institut für Soziale Ökologie, IFF Wien, Universität Klagenfurt Schlussfolgerungen aus den Klimaszenarien, Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien Vulnerabilitätsabschätzungen, Umweltbundesamt GmbH im Auftrag des Klima- und Energiefonds und in Vorbereitung eines Policy Papers des Lebensministeriums Dezember 2010 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ 41 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Das Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ Präambel Natürliche Ökosysteme und die organismische Vielfalt, die sie beherbergen, sind mit all ihren Leistungen von grundlegender Bedeutung für uns Menschen, unsere Gesellschaft und Wirtschaft1. Natürliche Ökosysteme stellen unsere Lebengrundlage dar, indem sie u.a. klimatische Verhältnisse schaffen, die für Leben wie wir es kennen, Voraussetzung ist. Der durch den Menschen verursachte Klimawandel wird die Gesellschaften mit ihren Wirtschaftssystemen über seine Folgen auf natürliche Ökosysteme, Artenvielfalt und die Ökosystemdienstleistungen wesentlich beeinflussen. Grund dafür ist, dass die Klimaauswirkungen auf den Menschen weitgehend über natürliche Systeme erfolgen. Intakte Ökosysteme sind gegenüber dem Klimawandel unempfindlicher und daher besser in der Lage, die Ökosystemdienstleistungen aufrechtzuerhalten, von denen unser Wohlstand und Wohlergehen abhängen. Die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen unter Klimawandel ist daher von zentraler Bedeutung jeder Anpassungspolitik und eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg von Anpassungsmaßnahmen in anderen Aktivitätsfeldern. Das Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ ist gekennzeichnet durch eine überwiegend hohe Vulnerabilität, da Arten und Lebensräume sich an starke und rasche klimatische Änderungen meist nicht oder nur bedingt anpassen können. Auch können sie dem Klimawandel nur mit einer beschränkten, oft geringen Geschwindigkeit folgen. Beim Überschreiten von Schwellenwerten ist zudem davon auszugehen, dass sich Lebensgemeinschaften massiv verändern werden (etwa durch stark erhöhte Mortalität von Bäumen in Wäldern, oder Moorlebensräume als Folge eines zu trocken-warmen Klimas). Maßnahmen dieses Aktivitätsfelds werden sich auf alle anderen Aktivitätsfelder und Sektoren massiv auswirken. Daher ist für das Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ festzuhalten, dass Maßnahmen die zur Mitigation des Klimawandels beitragen (die jedoch außerhalb des Betrachtungsrahmens dieser Arbeit liegen) die beste Adaptionsmaßnahmen für dieses Aktivitätsfeld darstellen! Abgrenzung Das Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ umfasst alle natürlichen, naturnahen oder durch extensive Nutzung geprägte Lebensräume, sowie die darin vorkommenden Arten in ihrer genetischen Diversität. Ebenfalls Teil dieses Aktivitätsfeldes sind die Beziehungen zwischen den Elementen der Biodiversität, inner- und zwischenartliche Beziehungen (Nahrungsnetze, RäuberBeute-Beziehungen), Stoff- und Energieflüsse und Ökosystemeigenschaften (z.B. Primärproduktion, Wasserrückhaltevermögen). In ihrer dem Menschen dienenden Form werden letztere auch als „ecosystem services“ bezeichnet. Nur am Rande mit betrachtet werden somit stark durch menschliche Nutzung geprägte Lebensräume, wie z.B. intensiv genutzte land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen, Siedlungsgebiete und Infrastrukturanlagen. Diese sind zwar auch Lebensraum von Artengemeinschaften (meist fragmentarisch 1 Siehe auch Grünbuch der Kommission vom 29. Juni 2007 über die Anpassung an den Klimawandel in Europa [KOM(2007) 354], pp. 20f. 42 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ ausgebildeter), primär jedoch über die dominierenden anthropogenen Nutzungsmuster geprägt. Daher werden diese intensiv anthropogen genutzten Flächen in anderen Aktivitätsfeldern behandelt (siehe dazu Haas et al. 2008). Die Auswirkungen der in Klimaszenarien prognostizierten Klimaveränderungen werden zukünftig von enormer Bedeutung für den Schutz der Biodiversität in Mitteleuropa sein. Es ist davon auszugehen, dass es beim Überschreiten gewisser Schwellenwerte zu starken ökosystemaren Veränderungen kommen wird, etwa durch stark steigende Mortalitätsraten in Waldökosystemen. Das Ausmaß der zukünftigen Effekte wird einerseits von Amplitude und Veränderungsgeschwindigkeit wichtiger Klimaparameter, andererseits wesentlich vom Klimarisiko der betroffenen Arten und Lebensräume abhängen. Aktivitätsfeldbezogene Ergebnisse der Berechnung von Klimaszenarien für Österreich Die Natur kennt keinen statischen Zustand, sie unterliegt einem stetigen Wandel. Der aktuelle Klimawandel wird jedoch eine zeitlich sehr viel kürzere Anpassung bzw. eine Veränderung der Ökosysteme mit sich bringen, die aller Wahrscheinlichkeit nach das Anpassungspotenzial vieler biologischer Systeme übersteigen und somit generell die Vielfalt von Arten, Lebensgemeinschaften und Ökosystemen gefährden wird. Es wird daher auch bei Inangriffnahme entsprechender Maßnahmen eine hohe Vulnerabilität angenommen. Der in Österreich zu erwartende Temperaturanstieg führt direkt zu einer Verlängerung der Vegetationsperiode und damit zu einem früheren Einsetzen und einem späteren Ende der Transpiration der Pflanzen. Diese Effekte werden besonders im Bergland, wo auch ein stärkerer Temperaturanstieg möglich ist, relevant. Der Temperaturanstieg führt zu einem geringeren Schneeanteil in tiefen und mittleren Lagen. Durch die Erwärmung erfolgt eine Verschiebung des letzten Spätfrostes. Da sich aber auch der Beginn der Vegetationsphase verschiebt, wird sich das Frostrisiko pflanzenspezifisch unterschiedlich entwickeln. Die Jahresniederschlagssumme bleibt in etwa konstant, wobei nördlich des Alpenhauptkamms im Westen von einer leichten Zunahme und südlich des Alpenhauptkamms und im Osten von einer leichten Abnahme ausgegangen werden kann. Das ganze Jahr hindurch ist mit einer Zunahme von Extremniederschlägen zu rechnen. Es ist von einer Verlagerung der Niederschläge vom Sommerhalbjahr ins Winterhalbjahr auszugehen. Während der Sommermonate ist mit einer Abnahme der Niederschlagshäufigkeit zu rechnen und die Häufigkeit von Trockenperioden wird zunehmen. Es gibt auch einige Anzeichen, dass die Niederschlagsvariabilität im Sommer von Jahr zu Jahr zunehmen wird. Das heißt generell eher deutlich trockenere Sommer, aber dazwischen immer wieder „verregnete“ Sommer. Aufgrund der Zunahme der Niederschlagsintensität und der Abnahme der Schneedecke ist mit einen Abnahme der Infiltration des Niederschlags in den Boden zu rechnen. Gleichzeitig erfolgt durch den Temperaturanstieg direkt und durch die Verlängerung der Vegetationsperiode eine Zunahme der Transpiration. Gemeinsam mit der generellen Niederschlagsabnahme im Sommer muss man mit einer starken Abnahme des Bodenwassergehaltes und damit erhöhtem Trockenstress rechnen. Die Wahrscheinlichkeit für extreme Trockenperioden im Sommer wird stark zunehmen. In Kombination mit neuen Temperaturmaxima mit mehr als 40°C im Flachland könnten direkte Hitzeschäden bei Pflanzen auslöst werden. Neben den meteorologischen Faktoren muss der direkte Effekt des CO2 Anstieges – der CO2 Düngeeffekt – mit berücksichtigt werden. 43 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Absehbare Auswirkungen des Klimawandels auf das Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ – Vulnerabilitätsabschätzung Das Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ ist primär durch folgende Veränderungen vom erwarteten Klimawandel betroffen: 1. Steigende Temperaturen 2. Zunahmen an extremen Wetterereignissen (Stürme, Hitzeperioden) 3. Veränderung der Saisonalität und der Gesamtmenge sowie Form (Regen, Schnee) des Niederschlags 4. Indirekte Effekte des Klimawandels wie veränderte Landnutzung und Energieaufbringung, sowie Anpassung von Hochwasserschutzbauten an veränderte Abflussverhältnisse etc. In situ sind deutliche phänologische Veränderungen und eine höhere Generationsanzahl bei Wirbellosen zu erwarten. Diese klimatischen Veränderungen werden aber auch zur Migration von Arten führen. Die starke Bindung der Verbreitung von Organismen an Klimaparameter führt zu einer raschen und starken Reaktion dieser Arten und Lebensräume auf ein sich veränderndes Klima und somit zu einem hohen Gefährdungspotenzial unter Klimawandel. Solche Wanderungen werden durch die räumliche Nähe verschiedener Vegetationszonen im Alpenraum erleichtert. Sowohl die Migrationsgeschwindigkeit als auch die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel hängt von Eigenschaften der jeweiligen Art (Ausbreitungsfähigkeit, Habitatbindung), Eigenschaften des Raumes (Durchlässigkeit, Vorhandensein oder Fehlen von Ausbreitungsbarrieren) und von der Amplitude und Geschwindigkeit des Klimawandels ab. Insgesamt muss man davon ausgehen, dass bestehenden Ökosysteme durch das artspezifische unterschiedliche Verhalten unter Druck kommen und verändert werden. Komplexe, im Einzelnen kaum abschätzbare Auswirkungen auf Funktionen und Eigenschaften sind besonders bei raschem und massivem Klimawandel zu erwarten. Die heimischen Ökosysteme werden durch das verstärkte Auftreten von Neobiota verändert werden. Wärme liebende Arten werden eigenständig oder unter Mithilfe des Menschen ihre Areale nach Österreich erweitern können, v.a. als eine Folge milderer Winter. Neben dem Einwandern von neuen Pflanzen- und Tierarten, muss auch mit dem Auftreten neuer Tierkrankheiten und Pflanzenschädlingen gerechnet werden. Im Gegensatz dazu, werden kältliebende, v.a. kaltstenotherme Arten seltener werden oder sogar ganz verschwinden. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sich die Erforschung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität Österreichs stark intensiviert. Für Österreich liegen mittlerweile die Ergebnisse mehrerer wichtiger Fallstudien vor, etwa in Bezug auf die Veränderung der Waldgrenze (Dullinger et al. 2005), die Auswirkungen auf die Flora der Alpengipfel (Gottfried et al. 1998), auf die Mortalität von Waldbäumen (Lexer et al. 2002), auf die Fischfauna (Melcher et al. 2010), auf ausgewählte Endemiten (Dirnböck et al. 2010) und auf ausgewählte invasive Neobiota (Essl 2007, Essl et al. 2009, Kleinbauer et al. 2006, 2009). Ein Überblick des Kenntnisstandes zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Tierwelt, insbesondere im Alpenraum, wurde von Kromp-Kolb (2003) vorgelegt. Ergänzend zu den Fallstudien und zu diesem Überblick, jedoch bislang fehlend, ist eine dringend benötigte vergleichende Bewertung für ausgewählte Arten(gruppen) und für weitere sensible Lebensräume. 44 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld Natürliche Ökosysteme & Biodiversität Die in den ExpertInnenworkshops des Aktivitätsfelds „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ diskutierten und konkretisierten Handlungsempfehlungen orientieren sich an den wesentlichen und wahrscheinlichsten bzw. den wissenschaftlich am besten abschätzbaren Auswirkungen des Klimawandels. Das sind: • Zunahme der Durchschnittstemperatur und Zunahme der Temperaturmaxima • Zunahme an Extremwetterereignissen Im Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ stehen eine Vielzahl an Anpassungsmaßnahmen in einem engen Zusammenhang mit Klimaschutzmaßnahmen. Es sind dies v.a. Maßnahmen, die die Freisetzung von Kohlenstoff aus Ökosystemen reduzieren oder die Kohlenstoffspeicherung von Ökosystemen sogar erhöhen. Im vorliegenden Dokument wird gemäß des vorgegebenen Bearbeitungsrahmens der Fokus auf Anpassungsmaßnahmen gelegt, es wird jedoch betont, dass bei Klimaschutzmaßnahmen die Anpassung berücksichtigt werden soll, also dass Klimaschutzmaßnahmen so zu konzipieren sind, dass sie beiden Zielen – Klimaschutz und Anpassung – gleichzeitig dienen. Mit Anpassungsmaßnahmen sind Handlungen gemeint, die einerseits die erforderlichen Rahmenbedingungen für Anpassung schaffen (z.B. soll durch Gefährdungsanalyse der Wissensstand für Anpassungsmaßnahmen handlungsorientiert verbessert werden ) oder andererseits direkt zu gewünschten Effekten führen (Verbesserung der Resilienz von Arten oder Lebensräumen, Verbesserung der Funktionsfähigkeit von Ökosystemdienstleistungen etc.). Das können Maßnahmen des Naturschutzes selber sein (z.B. Anpassungen in Schutzstrategien), aber auch Maßnahmen, die aus anderen politischen Handlungsfeldern naturschutzrelevante Aspekte beeinflussen (z.B. Landnutzung, Vorsorge zu Naturgefahren). Bei der Entwicklung von Handlungsempfehlungen wurden folgende Prinzipien zu Grunde gelegt: • Es sollten jene Handlungsempfehlungen eruiert werden, die aus ExpertInnensicht geeignet sind, die bedeutendsten Schäden abzuwenden ohne nennenswerte negative Nebenfolgen zu verursachen. • Handlungsempfehlungen sollten Klimaschutzziele möglichst unterstützen und diesen nicht zuwiderlaufen (siehe oben: Präambel). • Die zu entwickelnden Handlungsempfehlungen zur Anpassung sollten gegenüber unterschiedlichen Klimaänderungen und gegenüber erwarteten globalen Veränderungen robust sein (Robustheit gegenüber Unsicherheit). • Um künftig eine raschere Anpassung zu begünstigen ist es von Vorteil, wenn kritische Wissenslücken bzw. Kooperationsnotwendigkeiten aufgezeigt werden. Im Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ wurden fünf Handlungsfelder unterschieden denen diejenigen Handlungsempfehlungen zugeordnet wurden, die entsprechend der oben genannten Prinzipien von den ExpertInnen als wesentlich eingeschätzt wurden. 45 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Forschung, Monitoring, Bildung“ Handlungsempfehlung „Einrichtung eines Österreichischen Forschungszentrums zu Biodiversität und Klimawandel“ Handlungsempfehlung „Kopplung räumlich hoch aufgelöster Klimamodelle mit Biodiversitätsdaten“ Handlungsempfehlung „Erforschung der zukünftigen räumlichen Lage und Dimension von Naturgefahren und der Interaktionen mit dem Naturschutz“ Handlungsempfehlung „Erforschung des Wirkpotentials und der Effektivität von Anpassungsmaßnahmen im Naturschutz“ Handlungsempfehlung „Untersuchung der genetische Anpassung von Arten an Klima und Habitat und der sich daraus ergebenden Folgen unter Klimawandel“ Handlungsempfehlung „Klima-Monitoring von Arten, Lebensräumen und Ökosystemdienstleistungen“ Handlungsempfehlung „Anpassung und Weiterentwicklung von Naturschutzkonzepten an den Klimawandel“ Handlungsempfehlung „Handlungsempfehlung „Stärkung der Wissensvermittlung zur Bedeutung der Biodiversität für Klimawandelanpassung in Ausbildung und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Erforschung von Umsetzungshindernissen bei Anpassungsmaßnahmen“ Handlungsfeld „Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren auf Arten und Lebensräume“ Handlungsempfehlung „Erhöhung der Resilienz von durch Klimawandel gefährdeter Arten und Lebensräume durch Verminderung anderer Störungsfaktoren“ Handlungsempfehlung „Förderung einer Biodiversitäts-fördernden und Klima-schonenden Landwirtschaft“ Handlungsempfehlung „Ausbau nachwachsender Rohstoffe und Ausbau erneuerbarer Energien nur auf Basis Naturschutz- und Klimaschutz-konformer Leitlinien“ Handlungsempfehlung „Beibehaltung einer extensiven Landnutzung in montanen bis alpinen Gebirgslagen“ Handlungsempfehlung „Förderung vorausschauender und angepasster Waldnutzung unter Integration naturschutzfachlicher und forstwirtschaftlicher Aspekte“ Handlungsempfehlung „Anpassungsmaßnahmen zur Verhinderung Gewässererwärmungen“ Handlungsempfehlung „Anpassung von Freizeit- und Urlaubsaktivitäten“ 46 starker Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Verminderung der Vulnerabilität sowie Stärkung der Anpassung- bzw. Pufferkapazität von Arten und Lebensräumen“ Handlungsempfehlung „Früherkennung und Bekämpfung invasiver und unter Klimawandel neu auftretender oder sich massiv ausbreitender Neobiota“ Handlungsempfehlung „Anpassung der Gestaltung öffentlicher und privater Grünflächen in Siedlungen an Naturschutzziele und Klimawandeleffekte“ Handlungsempfehlung „Stärkung gefährdeter Populationen und Arten“ Handlungsempfehlung „Verbesserung der Einbettung und Vernetzung von Schutzgebieten und Lebensräumen“ Handlungsempfehlung „Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers und Erhöhung der Wasserspeicher- und Wasser-rückhaltefähigkeit der Landschaften“ Handlungsempfehlung „Gewässerrückbau und Stärkung eines integrierten Einzugsgebietsmanagements bei Gewässern“ Handlungsfeld „Koppelung von Landnutzung, Anpassungsmaßnahmen und Klimaschutz“ Handlungsempfehlung „Förderung Bodenkohlenstoff-aufbauender Bewirtschaftungsformen im Zusammenspiel mit naturschutzgemäßer Nutzung“ Handlungsempfehlung „Erhöhung der Treibhausgasspeicherfähigkeit von Feuchtgebieten Handlungsempfehlung „Bereitstellung nachwachsender Energien aus Naturschutzmaßnahmen“ Handlungsempfehlung „Abgeltung von Ökosystemdienstleistungen bei nachhaltiger Landnutzung und im Naturschutz“ Handlungsfeld „Globale Verantwortung“ Handlungsempfehlung „Integration der Klimawandelanpassung in Österreichs globales Handeln“ Die nachfolgende Abbildung 1 stellt den Bezug zwischen den Auswirkungen des Klimawandels und den Handlungsfeldern überblicksartig dar. In der nachfolgenden Darstellung werden die Handlungsfelder kurz charakterisiert und die identifizierten Handlungsempfehlungen detailliert beschrieben. 47 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Zunahme an Extremwetterereignissen Handlungsfelder (mit Anpassungsmaßnahmen) Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren auf Arten und Lebensräume“ Veränderung des Vorkommens und der Phänologie, Umbau von Lebensräumen, Veränderung von Ökosystemdienstleistungen Verminderung der Vulnerabilität sowie Stärkung der Anpassungbzw. Pufferkapazität von Arten und Lebensräumen“ Koppelung von Landnutzung, Anpassungsmaßnahmen und Klimaschutz Veränderung der Kohlenstoffspeicherkapazit ät von Ökosystemen Globale Verantwortung Abbildung 1: Die Handlungsfelder des Aktivitätsfeld „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“. 48 Forschung, Monitoring Zunahme der Durchschnittstemperatur und der Temperaturmaxima Auswirkungen auf das Aktivitätsfeld Natürliche Ökosysteme & Biodiversität Bildung Auswirkungen des Klimawandels Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Forschung, Monitoring, Bildung In diesem Handlungsfeld sind Handlungsempfehlungen zusammengefasst, die darauf abzielen, schon anlaufende oder zukünftig zu erwartende Veränderungen der Biodiversität und ökosystemarer Leistungen zu erkennen und zu beschreiben. Somit wird ein verbessertes Verständnis zu den Auswirkungen des Klimawandels geschaffen, werden Grundlagen für die Ausrichtung und Priorisierung von Anpassungsmaßnahmen gelegt und letztlich die Voraussetzungen geschaffen, um bei negativen Entwicklungen zielgerichtet Anpassungsmaßnahmen setzen zu können. Die Handlungsempfehlungen dieses Handlungsfeldes liefern auch grundlegende Erkenntnisse für den Anpassungsbedarf anderer sektoraler Bereiche, da sie die Voraussetzung schaffen positive und negative Wechselwirkungen zwischen den Anpassungsmaßnahmen anderer Aktivitätsfelder und Biodiversität zu erkennen. Handlungsempfehlung „Einrichtung eines Österreichischen Forschungszentrums zu Biodiversität und Klimawandel“ Ziel Koordinierte Erforschung zur Schaffung eines besseren Verständnisses der Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität und möglicher Anpassungsoptionen Inhalt Das nationale Zentrum zu Biodiversität und Klimawandel soll als zentrale nationale Institution im Themenbereich Klimawandel und Biodiversität konzipiert werden und interdisziplinär aufgebaut sein. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Vernetzung und Einbindung weiterer zum Themenfeld Klimawandelfolgenforschung aktiver Institutionen, um die nationalen Aktivitäten besser zu vernetzen und die internationale Anbindung zu gewährleisten. Anmerkung Eine langfristige Finanzierung und Absicherung dieser Institution soll gewährleistet sein. Denkbar ist, dieses Forschungszentrum in Konnex zu einer bestehenden Institution umzusetzen. Diese Empfehlung hat hohe Priorität! Wissenschaftliche Grundlagen Bedarfsanalyse, Konzeptentwicklung Politische Rahmenbedingungen Politischer Wille zur Gründung eines Forschungszentrums zu Biodiversität und Klimawandel Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Wissenschaftspolitik, Universitäten und Forschungseinrichtungen, Forschungsministerium, Lebensministerium, Umweltbundesamt, ACRP, Bundesländer 49 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Kopplung räumlich hoch aufgelöster Klimamodelle mit Biodiversitätsdaten“ Ziel Gesicherte und regionalisierte Aussagen über Vulnerabilität von Arten, Lebensräumen und Ökosystemdienstleistungen werden erarbeitet mit dem Ziel die Umsetzung spezifische Anpassungsoptionen zu ermöglichen. Inhalt Die Auswirkungen des Klimawandels können nicht für Gesamtösterreich pauschalisiert werden. Damit Entscheidungsträger Maßnahmen setzen und finanzieren können und wollen, benötigen sie abgesicherte Klimawandelauswirkungen speziell für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich. Dabei sind folgende Grundsätze zu beachten: • Für naturschutzfachlich wichtige oder mutmaßlich vom Klimawandel besonders betroffene Artengruppen, Lebensräume, Schutzgebiete und Ökosystemdienstleistungen werden regionalisierte Vulnerabilitätsabschätzungen und Anpassungsmöglichkeiten erarbeitet. • Sozio-ökonomische Szenarien (z.B. Änderungen der Landnutzung, Bevölkerungsdichte, Transportinfrastruktur) werden in den Szenarien integriert und abgebildet. Anmerkung Die Bearbeitung erfolgt unter Anbindung an existierende nationale und übernationale Initiativen Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung, Modellierung, Langzeitstudien und Monitoring (für Datengrundlagen und zur Plausibilitätskontrolle) Politische Rahmenbedingungen Integration dieser Fragestellungen in nationale Forschungsprogramme, Förderung der Weiterentwicklung hoch auflösender Klimamodelle unter Integration von Biodiversitätsaspekten in Forschungsförderungsprogrammen Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Universitäten und Forschungseinrichtungen, ZAMG, Umweltbundesamt, Wissenschaftsministerium, ACRP, LTER Österreich 50 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Erforschung der zukünftigen räumlichen Lage und Dimension von Naturgefahren und der Interaktionen mit dem Naturschutz“ Ziel Bessere Kenntnis der Bedeutung von Lebensräumen zur Reduktion sich verändernder Dimensionen und räumlicher Lagen risikorelevanter Prozesse (z.B. Hochwasser, Massenbewegungen), Umsetzung der Ergebnisse in Politiken Inhalt In Verbindung mit Klimaänderungen sind auch Änderungen der Dimensionen und räumlichen Lage risikorelevanter Prozessen (z.B. Hochwasser, Massenbewegungen) zu erwarten, die eine Erweiterung und Neugestaltung von Pufferzonen zu Siedlungsgebieten und Infrastrukturanlagen erfordern. Dies soll primär über eine defensive Raumplanung erfolgen, z.B. durch Integration verpflichtender Klima-Risikoaufschläge bei der Ausweisung von Risikozonen, die der Unsicherheit über künftige Entwicklungen Rechnung tragen. Weiters kann durch die Integration von ökologischen Aspekten bei der Planung und Ausführung solcher Räume auch die Erhaltung der Biodiversität unter Klimawandel wesentlich unterstützt werden. Anmerkung Fragen der Unsicherheit über zukünftige klimatische Entwicklungen sollten verstärkt in die Raumplanung und Naturgefahrenvorsorge integriert werden. Enger Bezug zur Raumordnung und dem Aktivitätsfeld „Schutz vor Naturgefahren“ Wissenschaftliche Grundlagen Grundlagenforschung, Modellierung, Umsetzung von Modellprojekten Politische Rahmenbedingungen Anpassung der Raumplanung (z.B. Gefahrenzonenausweisung, Bebauungspläne), Anpassung in der Naturgefahrenvorsorge Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Lebensministerium, WLV, Gewässerbau, Raumordnung, Naturschutz, Gemeinden, ZAMG, ACRP Handlungsempfehlung „Erforschung des Wirkpotentials und der Effektivität von Anpassungsmaßnahmen im Naturschutz“ Ziel Kenntnis der Effektivität von Anpassungsmaßnahmen im Naturschutz unter Klimawandel als Grundlage für die Anpassung und Weiterentwicklung von Naturschutzstrategien Inhalt Die Wirksamkeit von Anpassungsmaßnahmen im Naturschutz ist stark kontextabhängig, u.a. von der jeweiligen naturräumlichen Situation, von dem zu schützenden Zielobjekt und von den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Daher sind Vergleichende Untersuchungen zur Identifizierung der unter bestimmten Situationen effektivsten Anpassungsmaßnahmen im Naturschutz von hoher Bedeutung. Diese Untersuchungen sollten folgende Punkte klären: • Erforschung und Bewertung der Wirksamkeit von Naturschutzmaßnahmen für unterschiedliche Lebensräume und Artengruppen unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen 51 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ • Klärung der Umsetzungsbedingungen und Kosten-Nutzen-Analyse • Umsetzung von Modellprojekten und Fallstudien Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Grundlagenforschung, Konzeptentwicklung, Umsetzung von Modellprojekten, Langzeitstudien und Monitoring (für Datengrundlagen und zur Plausibilitätskontrolle) Politische Rahmenbedingungen Integration dieser Fragestellungen in nationale Forschungsprogramme Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Naturschutzabteilungen, Wissenschaftsministerium, ÖAW, FWF, Universitäten, Umweltbundesamt, ACRP Handlungsempfehlung „Untersuchung der genetische Anpassung von Arten an Klima und Habitat und der sich daraus ergebenden Folgen unter Klimawandel“ Ziel Klärung der Bedeutung der genetischen Diversität für die Anpassungsfähigkeit von Arten an den Klimawandel, um dadurch gezielte Anpassungsmaßnahmen zur Förderung der genetischen Diversität setzten zu können. Inhalt Generell wird angenommen, dass eine große genetische Diversität in Populationen ein Indiz für eine größere ökologische Plastizität der Art ist. Empirische Untersuchungen dazu stehen aber noch weitgehend aus. Einerseits ist fraglich, welcher Anteil genetischer Diversität (Allelvielfalt, Heterozygotie, oder Vorkommen seltener Allele) in diesem Zusammenhang relevant ist, andererseits ist der Einfluss epigenetischer Änderungen in Populationen weitgehend unbekannt. Gebirgsarten sowie kleinräumig verbreitete Arten (Endemiten), die durch Klimaänderungen besonders gefährdet erscheinen, eignen sich besonders als Untersuchungsobjekte. Anmerkung Die Auswirkungen des Klimawandels auf die genetische Vielfalt und daraus resultierende Einflüsse auf die Funktionsweise von Ökosystemen wird bislang nur ungenügend verstanden Wissenschaftliche Grundlagen Grundlagenforschung, Umsetzung von Modellprojekten Politische Rahmenbedingungen Integration dieser Fragestellungen in nationale Forschungsprogramme und Berücksichtigung der Ergebnisse im Naturschutz Zeitperspektive mittelfristig Mögliche Akteure Universitäten und Forschungseinrichtungen, Forschungsministerium, Lebensministerium, ÖAW, ACRP 52 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Klima-Monitoring von Arten, Lebensräumen und Ökosystemdienstleistungen“ Ziel Dokumentation der Reaktionsmuster der Biodiversität an den anlaufenden Klimawandel als Grundlage für zielgerichtetes Naturschutzhandeln Inhalt Fortführung, Anpassung, Ergänzung und Verdichtung bestehender oder im Aufbau befindlicher Umweltmonitoringnetzwerke mit dem übergeordneten Ziel, die Auswirkungen des Klimawandels auf Arten, Lebensräume und Ökosystemdienstleistungen zu erkennen. Als Ausgangspunkt für den Aufbau eines zielgerichteten Klima-Monitoring ist eine Ist- und Bedarfs-Analyse basierend afu bestehenden Umweltmonitoringsystemen durchzuführen. Folgendes ist bei der Umsetzung besonders zu beachten: • Monitoring terrestrischer und limnischer Lebensräume und unter Integration von Ökosystemdienstleistungen • Besondere Berücksichtigung ungenutzter Kernflächen von Schutzgebieten als Referenzgebiete (z.B. Nationalparks, Biosphärenparks, Naturwaldreservate) • Gezieltes Monitoring von hoch vulnerablen Arten, für deren Schutz Österreich eine besondere Verantwortung zukommt (z.B. Endemiten, disjunkte Arten) • Integration des DPSIR-Ansatzes als Grundlage für ein Klima-Monitoring • Arbeitsteilige Vernetzung und / oder Integration mit laufenden nationalen und internationalen Klima-Monitoring-Initiativen Anmerkung Die Integration und Abstimmung mit laufenden oder im Aufbau befindlichen Monitoringvorhaben ist unerlässlich (z.B. Nationales Biodiversitätsmonitoring, Natura 2000-Monitoring, WRRL-Monitoring, Österreichische Waldinventur, Brutvogelmonitoring von BirdLife Österreich, GLORIA, WRRL, Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan). Weiters soll die Weiterentwicklung zu Monitoringzwecken ausbaufähiger Datensammlungen (z.B. Zobodat) geprüft werden. Enger Bezug zur Handlungsempfehlung „Kopplung räumlich hoch aufgelöster Klimamodelle mit Biodiversitätsdaten“. Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung, Monitoring, Langzeitstudien Politische Rahmenbedingungen Politischer Wille zur Etablierung eines Klima-Monitorings Zeitperspektive Kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Naturschutzabteilungen, Forschungsnetzwerke (z.B. GLORIA), Biodiversitätsforschungsinstitute, BirdLife, BfW, Schutzgebietsverwaltungen, Wissenschaftsministerium, ÖAW, FWF, Universitäten, Umweltbundesamt, ACRP, Museen (z.B. Zobodat) 53 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Anpassung und Weiterentwicklung von Naturschutzkonzepten an den Klimawandel“ Ziel Integration des Klimawandels in normative Bewertungen und Naturschutzkonzepte Inhalt Der Klimawandel stellt neue Anforderungen an Ziele und Konzepte des Naturschutzes, die das Ziel- und Wertgebäude des Naturschutzes verändern werden. Einer Neubewertung bedarf u.a. das Verhältnis zwischen dynamischen und bewahrenden Naturschutz, der Umgang mit neu durch den Klimawandel einwandernden Arten, die Sicherung von Ökosystemdienstleistungen, das Management von Schutzgebieten, das Verhältnis zwischen dem Bewahren bestehender Lebensräume und Artengefüge und neu sich ausbildender Lebensräume. Zudem wird die Bewahrung der Biodiversität als Basis für das Funktionieren unter Klimawandel noch an Bedeutung gewinnen, während gleichzeitig die Anforderungen (z.B. Bereitstellung nachwachsender Rohstoffe, Nahrungsmittelproduktion) steigen werden. Diese Entwicklungen sollten frühzeitig im Naturschutz diskutiert und proaktiv in die normativen Grundlagen des Naturschutzes integriert werden. Anmerkung Bezug zu anderen Aktivitätsfeldern v.a. Land- und Forstwirtschaft. Wissenschaftliche Grundlagen Grundlagenforschung, Konzeptentwicklung Politische Rahmenbedingungen Berücksichtigung veränderter Naturschutzkonzepte in Forschungs-, Förder-, Agrar- und Naturschutzprogrammen und -projekten Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Naturschutzabteilungen, Biodiversitätsforschungsinstitute, NGOs, Schutzgebietsverwaltungen, Wissenschaftsministerium, Universitäten, Umweltbundesamt, ACRP 54 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Stärkung der Wissensvermittlung zur Bedeutung der Biodiversität für Klimawandelanpassung in Ausbildung und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Erforschung von Umsetzungshindernissen bei Anpassungsmaßnahmen“ Ziel Der Stellenwert der Biodiversität für die Anpassung der Gesellschaft an den Klimawandel und Maßnahmen zur Anpassung der Biodiversität an den Klimawandel werden in die Ausbildung verstärkt integriert und an die breite Öffentlichkeit getragen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Identifizierung und Beseitigung von Umsetzungshindernissen gelegt. Inhalt Intakte Ökosysteme sind gegenüber dem Klimawandel unempfindlicher und daher besser in der Lage, die Ökosystemdienstleistungen aufrechtzuerhalten, von denen unser Wohlstand und Wohlergehen abhängen. Die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen unter Klimawandel ist daher von zentraler Bedeutung jeder Anpassungspolitik und eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg von Anpassungsmaßnahmen in anderen Aktivitätsfeldern. Dieses Wissen ist jedoch bei Entscheidungsträgern und in der Öffentlichkeit ungenügend verankert. Ebenso sind vorhandene Anpassungsmaßnahmen nur ungenügend bekannt. Daher ist eine verstärkte Integration der Bedeutung der Biodiversität in die Ausbildung (Schulen, Universitäten, Landwirtschaftliche Fachschulen etc.), sowie eine offensive Vermittlung der Zusammenhänge an breitere Bevölkerungskreise nötig. Die Öffentlichkeitsarbeit sollte dabei in Zusammenarbeit mit Interessensgruppen (z.B. Landnutzer, Fischer, Jäger, Imker, Tourismus) erfolgen, die von intakten Ökosystemen direkt stark abhängig sind und daher, auch trotz vorhandener Differenzen, Interessenspartner mit dem Naturschutz darstellen. Von besonderer Bedeutung ist die Einbeziehung sozialwissenschaftlicher Ansätze, um Umsetzungs-Hemmnisse zu identifizieren (z.B. Ängste, Motivationen), Aushandlungsprozesse zielgerichtet steuern zu können und die Akzeptanz von Anpassungsmaßnahmen zu verbessern. Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung, Entwicklung von Unterrichtsmaterialien und Informationsmaterial Politische Rahmenbedingungen Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit, Integration in Ausbildung von ExpertInnen und Stakeholdern (Schulen, Landwirtschaftsschulen, Universitäten etc.), Unterstützung bei der Vernetzung von Akteuren Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Naturschutzabteilungen, LandnutzerInnen, Biodiversitätsforschungsinstitute, NGOs, Wissenschaftsministerium, Universitäten, Aus- und Weiterbildungsstätten für die relevanten Interessensgruppen (z. B. Land- und forstwirtschaftliche Fortbildungsinstitutionen), Naturpark-Akademien, Verbände 55 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren auf Arten und Lebensräume“ Dieses Handlungsfeld beinhaltet Handlungsempfehlungen, die darauf abzielen, Gefährdungsfaktoren, die auf die Biodiversität einwirken, zu reduzieren und dadurch Ökosystemleistungen aufrechtzuerhalten. Intakte Lebensräume sind gegenüber dem Klimawandel unempfindlicher und daher besser in der Lage, eine hohe Artenvielfalt zu beherbergen und die Ökosystemdienstleistungen aufrechtzuerhalten. Die hier angeführten Maßnahmen sind daher Kernpunkt jeder Anpassungspolitik in diesem Aktivitätsfeld. Handlungsempfehlung „Erhöhung der Resilienz von durch Klimawandel gefährdeter Arten und Lebensräume durch Verminderung anderer Störungsfaktoren“ Ziel Verbesserung der Resilienz von Arten und Lebensräumen durch Verminderung anderer negativer Einflüsse (z.B. Lebensraumzerstörung, Eutrophierung, Biozide, Fragmentierung) Inhalt Es sind Maßnahmen zu setzen, die andere (konventionelle) negative Einflüsse minimieren und dadurch die Resilienz von Arten und Lebensräumen stärken. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die Verminderung jener negativen Effekte zu legen, die durch Auswirkungen des Klimawandels noch weiter verstärkt werden (z.B. Entwässerung von Feuchtgebieten). Zu erforschen und modellhaft umzusetzen sind auch Anpassungsmaßnahmen die eine dynamische Anpassung von Lebensräumen an veränderte klimatische Bedingungen unter Wahrung ihres Naturschutzwertes ermöglichen (z.B. Baumartenzusammensetzung in Wäldern). Die Umsetzung dieser Anpassungsmaßnahme soll innerhalb und außerhalb von Schutzgebieten erfolgen. Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Grundlagenforschung, Umsetzung von Modellprojekten, Monitoring und Langzeitstudien Politische Rahmenbedingungen Umfassende Umsetzung der EU-Naturschutzrichtlinien und der WRRL, Berücksichtigung in Forschungs-, Förder-, Agrar- und Naturschutzprogrammen, Förderung von Projektvorhaben Zeitperspektive mittel- bis langfristig Mögliche Akteure Naturschutzabteilungen, NGOs, Interessensverbände, Universitäten und Forschungseinrichtungen, Verwaltungen von Schutzgebieten, Lebensministerium, Raumplanungsbehörden, LandbewirtschafterInnen 56 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Förderung einer Biodiversitäts-fördernden und Klima-schonenden Landwirtschaft“ Ziel Ausweitung einer naturschutzkonformen Landwirtschaft bei gleichzeitiger Reduzierung von Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft sowie Erhöhung der Kohlenstoff- und Wasserspeicherfähigkeit der Nutzflächen Inhalt Die landwirtschaftliche Nutzung ist so auszurichten, dass der Naturschutzwert landwirtschaftlich genutzter Flächen optimiert, Treibhausgas-Emissionen reduziert, und die Nahrungsmittelproduktion gesichert wird, wobei externe Effekte in Drittländern berücksichtigt werden. Dabei kommt der steuernden Funktion der Landwirtschaftspolitik und des landwirtschaftlichen Förderwesens zentrale Bedeutung zu. Unter den genannten Rahmenbedingungen kommt der biologischen Landwirtschaft, der Aufrechterhaltung einer kleinteiligen Landwirtschaft (z.B. Tierbestandesgrößen sind an die dem Hof zur Verfügung stehenden Flächen angepasst), sowie der Beibehaltung einer flächendeckend an die Standortsverhältnisse angepassten Landwirtschaft besondere Bedeutung zu. Anmerkung Überschneidung mit dem Aktivitätsfeld „Land- und Forstwirtschaft“ Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Grundlagenforschung, Umsetzung von Modellprojekten, Monitoring und Langzeitstudien Berücksichtigung in Forschungs-, Förder-, Agrar- und Naturschutzprogrammen, Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit, Integration in Ausbildung von ExpertInnen und Stakeholdern (Landwirtschaftsschulen, Universitäten etc.) kurz- bis mittelfristig LandwirtInnen, NGOs, Interessensverbände, BOKU, Landwirtschaftsbehörden, Lebensministerium, AGES Zeitperspektive Mögliche Akteure Handlungsempfehlung „Ausbau nachwachsender Rohstoffe und Ausbau erneuerbarer Energien nur auf Basis Naturschutz- und Klimaschutz-konformer Leitlinien“ Ziel Inhalt Naturschutzkriterien und Klimaschutzeffizienz werden für den Ausbau nachwachsender Rohstoffe und beim Ausbau erneuerbarer Energien umfassend berücksichtigt. Ziel ist es negative Auswirkungen auf naturschutzfachlich wertvolle Lebensräume (z.B. Magergrünland, Moore), auf Schutzgebiete, auf die Kulturlandschaft und auf gefährdete Arten zu verhindern. Die Nutzung der Potenziale für die Produktion nachwachsender Rohstoffe erfolgt auf umfassender Berücksichtigung von Naturschutzkriterien. Diese umfassen die Prüfung direkter und insbesondere auch indirekter Landnutzungsänderungen. Beim Import von Rostoffen für die Bioenergiegewinnung oder von Bioenergieträgern werden die gleichen Standards wie sie für Österreich gültig sind, angewendet. Beim Ausbau alternativer Energieträger (Wind, Photovoltaik, und ganz besonders Wasserkraft) werden naturschutzfachliche Kriterien umfassend berücksichtigt. Anmerkung Die Einbeziehung von Naturschutzleitlinien erfolgt auf der Basis festgelegter und national einheitlich gültiger Kriterien. Überschneidung mit den Aktivitätsfeldern „Land- und Forstwirtschaft“ und „Energie“ 57 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Wissenschaftliche Grundlagen Grundlagenforschung, Umsetzung von Modellprojekten, Monitoring und Langzeitstudien Politische Rahmenbedingungen Berücksichtigung in Forschungs-, Förder-, Agrar- und Naturschutzprogrammen, Berücksichtigung in nationaler Energiestrategie, Förderung von Projektvorhaben Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure LandwirtInnen, ÖBf, AGES, BfW, Lebensministerium, Forstbehörden, Landwirtschaftsbehörden, Naturschutzabteilungen, NGOs, WaldbewirtschafterInnen Handlungsempfehlung „Beibehaltung einer extensiven Landnutzung in montanen bis alpinen Gebirgslagen“ Ziel Schutz der traditionellen Kulturlandschaft als Rückzugsraum für Arten der Kulturlandschaft unter Klimawandel Inhalt Die Kulturlandschaft (v.a. Grünland, Almen, Wald) in mittleren und höheren Lagen Österreichs wird überwiegend vergleichsweise extensiv genutzt, sodass diese Räume wichtige Refugialgebiete für viele Arten der Kulturlandschaft darstellen. Im Klimawandel wird die Rolle der Bergregionen als Rückzugsgebiete für an kühlere Bedingungen angepasste Arten noch zunehmen. Daher ist die Aufrechterhaltung einer extensiven Landnutzung in diesen nur erschwert bewirtschaftbaren Regionen von hoher Bedeutung. Anmerkung Überschneidung mit dem Aktivitätsfeld „Land- und Forstwirtschaft“ und enger Bezug zum Aktivitätsfeld „Tourismus“ Wissenschaftliche Grundlagen Umsetzung von Modellprojekten Politische Rahmenbedingungen Berücksichtigung in Forschungs-, Förder-, Agrar- und Naturschutzprogrammen, Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit, Integration in Ausbildung von ExpertInnen und Stakeholdern (Landwirtschaftsschulen, Universitäten etc.), Förderung von Projektvorhaben Zeitperspektive mittel- bis langfristig Mögliche Akteure LandnutzerInnen, GrundeigentümerInnen, Naturschutzabteilungen, NGOs, Interessensverbände, Landwirtschaftsbehörden, Raumberg Gumpenstein, Lebensministerium, Tourismusverbände 58 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Förderung vorausschauender und angepasster Waldnutzung unter Integration naturschutzfachlicher und forstwirtschaftlicher Aspekte“ Ziel Sicherung und Entwicklung standortstypischer und Klimawandel-angepasster Wälder (z.B. Baumartenwahl, Waldnutzungstypen und -intensität) Inhalt Waldlebensräume sind in Österreich auf Grund ihrer großen Flächenausdehnung von besonderer Wichtigkeit. Sie zeichnen sich durch lange Generationsdauer der dominierenden Pflanzenarten und durch einen wichtigen Beitrag zur terrestrischen Kohlenstoffspeicherung aus, und sie sind Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten sowie Lieferant wichtiger Rohstoffe. Unter zukünftigem Klimawandel ist ein Umbau von Wäldern zu erwarten, der durch vorausschauende und angepasste Waldnutzung so gesteuert werden soll, dass die Funktionen des Waldes gewährleistet bleiben. Folgendes ist besonders zu beachten: • Förderung der Zertifizierung von nach ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Kriterien bewirtschafteten Waldflächen (z.B. Zertifizierung nach FSC) • Förderung der Umwandlung nicht standortstauglicher Waldflächen • Angepasste und vorausschauende Baumartenauswahl: Reduzierung des Anbaus von besonders klimasensiblen Baumarten außerhalb ihres geeigneten Areals (z.B. Fichte), Förderung heimischer und an wärmeres Klima angepasster Baumarten, Förderung der Anpflanzung nichtheimischer Baumarten nur unter Berücksichtigung naturschutzfachlicher Kriterien • Erhöhung der Kohlenstoffspeicherung in Wäldern (z.B. längere Umtriebszeiten zur Erhöhung von Holzvorräten, Wiedervernässung und Außernutzungstellung entwässerter Feucht- und Moorwälder) Anmerkung Überschneidung mit dem Aktivitätsfeldern „Land- und Forstwirtschaft“ Wissenschaftliche Grundlagen Grundlagenforschung, Umsetzung von Modellprojekten, Monitoring und Langzeitstudien Politische Rahmenbedingungen Berücksichtigung in Förder-, Forst- und Naturschutzprogrammen, Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit, Integration in Ausbildung von ExpertInnen und Stakeholdern (Landwirtschaftsschulen, Universitäten etc.), Förderung von Projektvorhaben Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure WaldbewirtschafterInnen, Verbände, ÖBf, BfW, Lebensministerium, Forstbehörden, Naturschutzorganisationen, Walddialog 59 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Anpassungsmaßnahmen zur Verhinderung starker Gewässererwärmungen“ Ziel Verhinderung zu starker Erwärmung von Fließgewässern (z.B. entsprechende Restwasserdotation bei Ausleitungsstrecken, Verringerung der Einleitung erwärmten Abwassers) Inhalt Ein Anstieg der Lufttemperatur überträgt sich auch auf Gewässertemperaturen, wobei Maximalwerte während Hitzeperioden besonders problematisch sind, da die Sauerstoffaufnahmekapazität des Wassers mit steigender Temperatur abnimmt. Menschliche Eingriffe in Gewässer – v.a. Fließgewässer – können einen solchen Temperaturanstieg zusätzlich verstärken, z.B. Wasserausleitung, Einleitung thermisch vorbelasteten Wassers, Rodung von Ufergehölzen. Solche vom Menschen verursachten Eingriffe in Gewässer sind daher an vulnerablen Gewässern so auszugestalten, dass sie einer zu starken Gewässererwärmung entgegen wirken (etwa Anpflanzung schattender Gehölze, Verringerung der Einleitung wärmender Abwässer, temporäre Erhöhung der Restwassermenge bei Hitzeperioden) Anmerkung Die Wirksamkeit dieser Maßnahme hängt stark von den lokalen Gegebenheiten ab. Überschneidung mit dem Aktivitätsfeld „Wasserwirtschaft“. Wissenschaftliche Grundlagen Grundlagenforschung, Umsetzung von Modellprojekten, Monitoring und Langzeitstudien Politische Rahmenbedingungen Umfassende Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, Berücksichtigung bei Bewilligungsverfahren, Anpassung des Gewässermanagements Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Wasserwirtschaftsbehörden, Energieerzeuger, Industrie, Interessensverbände (z.B. Fischerei), Umweltbundesamt, Naturschutzabteilungen, Lebensministerium, Bundesamt für Wasserwirtschaft, Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen 60 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Anpassung von Freizeit- und Urlaubsaktivitäten“ Ziel Steuerung und Anpassung von Freizeitaktivitäten, die die Biodiversität gefährden zu Gunsten nachhaltiger Freizeitaktivitäten Inhalt Unter Klimawandel wird es vermutlich zu einer Veränderung des Freizeit- und Urlaubsverhaltens kommen; dies betrifft u.a. die räumliche Verlagerung von Aktivitäten (etwa in höher gelegene Regionen), die zeitliche Ausdehnung von Aktivitäten (etwa Badetourismus), und den Rückgang heutiger Freizeitaktivitäten (z.B. Wintertourismus in tiefen Lagen) bei gleichzeitigem Aufkommen möglicher neuer Aktivitäten. Negative Beeinträchtigungen der Biodiversität aus Freizeit- und Urlaubsaktivitäten sind unter Klimawandel zu steuern, zu verringern und möglichst zu vermeiden. Dies betrifft besonders negative Beeinträchtigungen von Schutzgebieten, besonders gefährdeten Arten und Lebensräumen und Freizeitaktivitäten, deren Ausübung unter Klimawandel zunehmend erschwert wird. Folgendes ist besonders zu beachten: • Freizeit- und Urlaubsaktivitäten, die sensible Lebensräume beeinträchtigen, sind so zu gestalten, dass die negativen Auswirkungen minimiert werden (z.B. Wintertourismus, siehe auch Aktivitätsfeld Tourismus). • Freizeit- und Urlaubsaktivitäten, die durch Klimawandel zunehmend erschwert werden (z.B. Skifahren in tief gelegenen Wintersportorten), sind an die sich wandelnden Bedingungen anzupassen. Dies soll in der Weise erfolgen, dass mit betroffenen Gemeinden alternative und unter Klimawandel zukunftsfähige touristische Alternativen entwickelt werden. Anmerkung Enge Schnittstelle/ Überschneidung und u.U auch Konfliktpotenzial mit dem Aktivitätsfeld „Tourismus“ und enger Bezug zur Raumplanung, siehe dazu auch das Aktivitätsfeld Gesundheit Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung, Umsetzung von Modellprojekten Politische Rahmenbedingungen Berücksichtigung bei der Umsetzung und Weiterentwicklung von Tourismus- und Freizeitanlagen, Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit, Förderung von Projektvorhaben Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Tourismusverbände, -wirtschaft und -fachleute, GrundbesitzerInnen, Schutzgebietsverwaltungen, Bildungsträger, NGOs, Interessensverbände, Gesamtbevölkerung 61 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Verminderung der Vulnerabilität sowie Stärkung der Anpassung- bzw. Pufferkapazität von Arten und Lebensräumen“ Dieses Handlungsfeld beinhaltet Handlungsempfehlungen, die darauf abzielen, Folgen schon existierender negativer Eingriffe rückgängig zu machen und damit die Anpassung- bzw. Pufferkapazität von Arten und Lebensräumen unter Klimawandel zu erhöhen. Sie tragen daher dazu bei, dass die Auswirkungen des Klimawandels auf „Natürliche Ökosysteme & Biodiversität“ geringer ausfallen. Handlungsempfehlung „Früherkennung und Bekämpfung invasiver und unter Klimawandel neu auftretender oder sich massiv ausbreitender Neobiota“ Ziel Einrichtung eines Frühwarnsystems zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung invasiver Neobiota unter Klimawandel (inkl. solcher, die ökonomische oder gesundheitliche Schäden hervorrufen) Inhalt Invasive Neobiota werden unter Klimawandel in vielen Fällen profitieren, wobei auch Lebensräume und Regionen, die heute aus klimatischen Gründen ungeeignet sind, zukünftig besiedelbar werden. In vielen Fällen ist zudem zu erwarten, dass sie beim unter Klimawandel ablaufenden Umbau von Lebensräumen eine wichtige Rolle einnehmen werden. In Summe führen diese Entwicklungen dazu, dass invasive Neobiota künftig eine deutlich größere Gefährdung für die Biodiversität, aber auch für menschliche Aktivitäten und die Gesundheit, sein werden, als sie es heute sind. Bei häufigen und weit verbreiteten invasiven Arten sind Bekämpfungsmöglichkeiten und Erfolgsaussicht meist sehr limitiert. Der Fokus des Handelns hat daher auf Prävention, Früherkennung und rasche Umsetzung von Maßnahmen zu liegen. Anmerkung Eine europäische Abstimmung der Aktivitäten ist bei dieser Handlungsempfehlung besonders wichtig. Überschneidung zu anderen Aktivitätsfeldern: Bei den Aktivitätsfeldern „Gesundheit“ und „Land- und Forstwirtschaft“ wurden ähnliche Handlungsempfehlungen ausformuliert Wissenschaftliche Grundlagen Grundlagenforschung, Konzeptentwicklung, Umsetzung von Modellprojekten, Monitoring und Langzeitstudien Politische Rahmenbedingungen Anpassung von Gesetzen, umfassende Umsetzung und Unterstützung der laufenden EU-Initiative zu verstärkter gesamteuropäischer Regelung zu Neobiota, Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Lebensministerium, Gesundheitsministerium, Naturschutzabteilungen, BfW, GrundbesitzerInnen, Verbände, Straßenverwaltungen, ÖBB, Verwaltungen von Schutzgebieten, NGOs, Interessensverbände, Umweltbundesamt, AGES, Universitäten 62 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Anpassung der Gestaltung öffentlicher und privater Grünflächen in Siedlungen an Naturschutzziele und Klimawandeleffekte“ Ziel Schaffung von Rückzugsräumen für Tier- und Pflanzenarten (inkl. seltener und gefährdeter Arten), Verbesserung des Lokalklimas in besiedelten Gebieten, Erhöhung des Wasserrückhalts, Anpassung der Gestaltung von Grünanlagen an den Klimawandel (z.B. Sorten- und Artenauswahl) Inhalt Stark versiegelte bebaute Gebiete weisen sich durch ein besonders heißes und Lokalklima bei geringer Luftfeuchte aus (Stadteffekt). Durch geeignete Maßnahmen kann dieser Hitzeeffekt reduziert werden, eine besondere Bedeutung kommt dabei der Vegetation zu, die durch Verdunstung und Beschattung das Lokalklima positiv beeinflusst. Konkrete Maßnahmen sind (z.B.) • Naturschutzgemäße Gestaltung von Grünflächen, ungenutzten Brachen etc. als Rückzugsräume • Entsiegelung von Flächen innerhalb von Siedlungen (Entlastung des Kanalsystems, Erhöhung der Versickerung in Böden) • Begrünung von Dächern und Fassaden • Ausweitung des Baumbestandes im öffentlichen Bereich (z.B. entlang städtischer Straßen) • Bevorzugte Auswahl von Hitze- und Trockenheits-resistenten Gehölzen für die Anpflanzung • Förderung naturnaher Gestaltung von Gärten und des öffentlichen Grüns • Zulassung von Spontangrün auf wenig oder ungenutzten Flächen Anmerkung Überschneidung mit dem Aktivitätsfeld „Bauen und Wohnen“ und enger Bezug zur Raumplanung. Die Erhöhung der Wasserrückhaltes ist auch ein wichtiges Thema in den Aktivitätsfeldern „Wasserwirtschaft“ und „Schutz vor Naturgefahren“ Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung, Umsetzung von Modellprojekten und Monitoring Politische Rahmenbedingungen Integration in Ausbildung von ExpertInnen (Universitäten, Fachhochschulen etc.), Festschreibung in Wettbewerbe und Ausschreibungen, Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit, Berücksichtigung bei Vorgaben an Gartenämter Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure GebäudeeigentümerInnen, Gemeinden, ArchitektInnen, GartenbesiterInnen, ImmobilienentwicklerInnen, Gartenämter, Bildungsträger, Umweltberatung, "Aktion Natur im Garten", Gesundheitsministerium, Lebensministerium 63 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Stärkung gefährdeter Populationen und Arten“ Ziel Verringerung der Gefährdungssituation von durch Klimawandel bedrohten Arten durch Bestandesstützung oder ex situ-Erhaltung (inkl. Samen- und Genbanken) Inhalt Verringerung der Gefährdungssituation von durch Klimawandel besonders bedrohten Arten durch gezielte Artenschutzprojekte. Die dabei nötigen Maßnahmen sind artspezifisch abzustimmen, durch Begleituntersuchungen ist die Effizienz der Maßnahmen zu überprüfen und ggf. sind die Maßnahmen weiter zu entwickeln. Die Bandbreite wichtiger Aktivtäten reicht von Lebensraumpflege und -Wiederherstellung bis zu gezielter Populationsstützung (z.B. Ausbringung von ex situ vermehrten Individuen). Nur beim Fehlen von Alternativen und nach umfassender Abwägung möglicher Risiken ist auch die Unterstützung der Migration durch Translokation gefährdeter Arten / Populationen heranzuziehen. Anmerkung Eine Priorisierung auf besonders gefährdete Arten mit hoher Verantwortlichkeit in Österreich und auf Arten mit hohen Mitnahmeeffekten für den Schutz anderer Arten ist nötig. Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung (inkl. nationaler Priorisierung), Naturschutzforschung, Umsetzung von Modellprojekten und Monitoring Politische Rahmenbedingungen Berücksichtigung in Forschungs-, Förder-, Agrar- und Naturschutzprogrammen, Förderung von Modellprojekten Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure LandnutzerInnen, Verbände, Naturschutzabteilungen, Schutzgebietsverwaltungen, Universitäten, Botanische Gärten, Umweltbundesamt Handlungsempfehlung „Verbesserung der Einbettung und Vernetzung von Schutzgebieten und Lebensräumen“ Ziel Verbesserung der Vernetzung von Lebensräumen und Schutzgebieten unter Integration von Pufferzonen und Korridoren zur Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit von Populationen und Arten und Erhaltung des Naturschutzwertes von Schutzgebieten unter einem sich wandelndem Klima. Inhalt Den rechtlich verordneten Schutzgebieten kommt eine zentrale Rolle als Instrument des Naturschutzes zu. Der Wert von Schutzgebieten, aber auch von Lebensräumen außerhalb von Schutzgebieten, hängt u.a. stark von ihrer räumlichen Anordnung, dem Vernetzungsgrad der Lebensräume und Schutzgebiete untereinander und von der Einbindung in die umgebende Landschaft ab. Denn diese Faktoren bestimmen maßgeblich (gemeinsam mit der Flächengröße von Lebensrauminseln oder Schutzgebieten) die Überlebenswahrscheinlichkeit von Arten und Erhaltung von Schutzgebieten unter einem sich wandelndem Klima. Damit Schutzgebiete und Lebensräume in einem sich wandelnden Klima bestmöglich ihren Naturschutzwert behalten können, kommt einer effektiven Vernetzung besondere Bedeutung zu. Dabei sind folgende Grundsätze zu beachten: • Lebensräume und Schutzgebiete sind durch geeignete Strukturen möglichst 64 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ so zu verbinden, dass ein effektives Netzwerk von Habitatkorridoren entsteht. • Beim Design von Korridoren und Trittsteinen ist zu beachten, dass sie so gestaltet sind, dass sie für die Zielarten gut nutzbar sind (z.B. Abstand von Trittsteinen, geeignete Strukturen) und dass sie gleichartige Schutzgebiete mit einander verbinden • Korridore entlang von Klima- und Höhengradienten sind besonders zur Vernetzung geeignet • Die Einbindung von Schutzgebieten in die Landschaft ist über angepasste Nutzung der angrenzenden Pufferstreifen zu optimieren. • Stärkung der Schutzgebietsbetreuung in Österreich und Anpassung des Schutzgebietsmanagements auf Klimawandel Andere Beeinträchtigungen von Schutzgebieten durch menschliche Eingriffe sind ergänzend so weit als möglich zu reduzieren. Anmerkung Unter besonderem Umständen kann eine verbesserte Vernetzung von Schutzgebieten eine Gefahr für Zielarten darstellen und ist somit kontraproduktiv (z.B. verbesserte Ausbreitungsmöglichkeit für nordamerikanische Flusskrebse, die die Krebspest auf die heimischen Flusskrebse übertragen) Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung, Umsetzung von Modellprojekten, Langzeitstudien und Monitoring Politische Rahmenbedingungen Umfassende Umsetzung der EU-Naturschutzrichtlinien und der WRRL, Berücksichtigung in Forschungs-, Förder-, Agrar- und Naturschutzprogrammen Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure GrundbesitzerInnen, Naturschutzabteilungen, Schutzgebietsverwaltungen, NGOs, Interessensverbände, Lebensministerium, ÖAW, FWF, Universitäten und Forschungseinrichtungen, Umweltbundesamt, NGOs, Raumplanungsbehörden Handlungsempfehlung „Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers und Erhöhung der Wasserspeicher- und -rückhaltefähigkeit der Landschaften“ Ziel Schutz von Feuchtlebensräumen durch Gewährleistung einer ausreichenden Grundwasserqualität und -quantität unter Klimawandel und Erhöhung der Wasserspeicher- und -rückhaltefähigkeit der Landschaften Inhalt Die Beanspruchung von Grundwasserkörpern wird unter Klimawandel zunehmen, da der Wasserbedarf besonders in heiß-trockenen Phasen steigen wird. Durch sinkende Grundwasserlagen werden zahlreiche Wasser-abhängige Ökosysteme bedroht. Hinzu kommt, dass die Wasserspeicher- und -rückhaltefähigkeit der Landschaften durch Entwässerungen und Fließgewässerausbau deutlich abgenommen hat. Daher sind Maßnahmen, die Grundwasserkörper schonen, die Grundwasserneubildung fördern und den Wasserrückhalt verbessern, von hoher Wichtigkeit. Dabei sind folgende Grundsätze zu beachten: • Verringerung der Grundwasserentnahme v.a. im Bereich Landwirtschaft und 65 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Industrie (z.B. durch effiziente Bewässerungssysteme, geeignete Arten- und Sortenauswahl, Kreislaufnutzung, Verringerung von Leitungsverlusten) • Erhöhung der Grundwasserneubildung durch gezielte Rücknahme von Entwässerungen und Drainagierungen und Verhinderung weiterer Entwässerungen • Renaturierung von Fließgewässern unter Öffnung versiegelter Gewässersohlen Anmerkung Überschneidung zu den Aktivitätsfeldern „Wasserwirtschaft“ (siehe Handlungsempfehlung dazu im Policy Paper) und „Schutz vor Naturgefahren“ (siehe Endbericht). Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung, Umsetzung von Modellprojekten, Monitoring und Langzeitstudien Politische Rahmenbedingungen Umfassende Umsetzung der WRRL, der Grundwasserrichtlinie und der EUNaturschutzrichtlinien, Berücksichtigung in Forschungs-, Förder-, Agrar- und Naturschutzprogrammen Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure GrundbesitzerInnen, Lebensministerium, Energieerzeuger, Wasserversorger, Landwirtschaftsbehörden, NGOs, Interessensvertretungen, ÖBf, Universitäten Handlungsempfehlung „Gewässerrückbau und Stärkung eines integrierten Einzugsgebietsmanagements bei Gewässern“ Ziel Kombinierter Hochwasser- und Biodiversitätsschutz durch Gewässerrenaturierung und einer Gesamtbetrachtung von Gewässerkörpern Inhalt Unter Klimawandel werden sich die Abflussverhältnisse der Gewässer absolut und saisonal verändern, wobei hohe Unsicherheiten v.a. über die Entwicklung von Extremereignissen herrschen. Allerdings gibt es deutliche Hinweise, dass Extremhochwässer zunehmen werden. Hinzu kommt, dass die verbliebenen energetischen Ausbaupotenziale der Wasserkraft in Österreich derzeit forciert erfolgen, jedoch umfassende national gültige Ausbaukriterien aus Naturschutzsicht bislang noch fehlen. Der Ausbau der Wasserkraft und nötige Hochwasser- und Gewässerschutzmaßnahmen sind unter diesen Rahmenbedingungen nach folgenden Gesichtspunkten umzusetzen: • Ausweitung von Überflutungsbereichen und Hochwasserrückhaltebereichen • Ausweisung von Risikozonen und Nichtbebauungszonen unter Berücksichtigung steigenden Hochwasserrisikos (Klima-Risikoaufschlag) • Gewährleistung einer nachhaltigen Nutzung und Gesamtbetrachtung von Gewässerkörpern • Verbesserung des Wasserstandes der Fließgewässer in Trockenperioden und Dämpfung von Abflussspitzen (z.B. durch Rücknahme von Entwässerungen, Versiegelungen) • Ausbau der energetischen Nutzung der Wasserkraft nur auf Basis eines 66 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ national gültigen umfassenden naturschutzfachlichen Kriterienkatalogs Anmerkung Überschneidung mit den Aktivitätsfeldern „Energie“ und „Wasserwirtschaft“ und enger Bezug zur Raumplanung, Bezug zu „Schutz vor Naturgefahren“ Wissenschaftliche Grundlagen Umsetzung von Modellprojekten, Monitoring und Langzeitstudien Politische Rahmenbedingungen Umfassende Umsetzung der WRRL, Anpassung der nationalen Energiestrategie, Anpassung des Gewässermanagements und der Raumplanung Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Lebensministerium, GrundbesitzerInnen, Energieerzeuger, Naturschutzabteilungen, NGOs, BOKU, Umweltbundesamt, Wasserbauabteilungen der Bundesländer, Via Donau 67 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Koppelung von Landnutzung, Anpassungsmaßnahmen und Klimaschutz“ Dieses Handlungsfeld beinhaltet Handlungsempfehlungen, die einen Mehrfachnutzen mit hohem Synergiepotenzial für eine Anpassung an den Klimawandel aufweisen und zusätzlich einen Beitrag zur Mitigation leisten (z.B. durch Erhöhung der Speicherfähigkeit biologischer Kohlenstoffspeicher). Viele dieser Maßnahmen sind ökonomisch vergleichsweise günstig und gehen mit hohem Wirkpotenzial einher. Es handelt sich also um „no regret“-Maßnahmen, die eine hohe Umsetzungsdringlichkeit aufweisen. Handlungsempfehlung „Förderung Bodenkohlenstoff-aufbauender Bewirtschaftungsformen im Zusammenspiel mit naturschutzgemäßer Nutzung“ Ziel Erhöhung des Boden-Kohlenstoffgehalts von land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen zur Stabilisierung von land- und forstwirtschaftlich genutzten Böden bei gleichzeitiger Erhaltung der Kohlenstoffspeicher der Böden Inhalt Der in land- und forstwirtschaftlich genutzten Böden gespeicherte Kohlenstoff (v.a. in Humus-Verbindungen, als Streuauflage, in Feuchtgebieten als Torf) stellt einen wichtigen Kohlenstoffspeicher dar. Der Bodenkohlenstoffgehalt wird durch die Art und Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung beeinflusst, wenngleich Ab- und Aufbau von Bodenkohlenstoff über längere Zeiträume erfolgen. Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung ist so anzupassen, dass eine Freisetzung von Bodenkohlenstoff (besonders in sehr kohlenstoffhältigen Böden wie Torfböden) unterbleibt, und dass ein Anstieg des Bodenkohlenstoffgehalts möglichst großflächig erfolgt. Folgende Maßnahmen sind besonders wichtig: • Standörtlich angepasste extensive Nutzung von Feuchtgebieten zur Verhinderung des Kohlenstoffverlusts auf Torfböden: Rückführung von Ackerland in Grünland und Extensivierung von Intensivgrünland, Anhebung des Grundwasserspiegels auf entwässerten Böden. • Bodenkohlenstoffaufbau auf ackerbaulich genützten Böden: z.B. wenig tiefgreifende Bodenbearbeitung (z.B. Grubbern statt ackern), Anbau von Gründüngung und Mulchsaat. • Verhinderung von Mineralsierung und Abbau von Bodenkohlenstoff im Rahmen der forstwirtschaftlichen Nutzung durch Wahl geeigneter Nutzungsformen. Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Mögliche Akteure Enge Schnittstellen zu den Aktivitätsfeldern „Landwirtschaft und Forstwirtschaft“ Konzeptentwicklung, Umsetzung von Modellprojekten, Langzeitstudien und Monitoring Berücksichtigung in Forschungs-, Förder-, Agrar- und Naturschutzprogrammen, Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit, Integration in Ausbildung von ExpertInnen und Stakeholdern (Landwirtschaftsschulen, Universitäten etc.) kurz- bis langfristig LandbewirtschafterInnen, Landwirtschaftsbehörden, Lebensministerium, AGES, BOKU, Raumberg Gumpenstein, Umweltbundesamt 68 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Erhöhung der Treibhausgasspeicherfähigkeit von Feuchtgebieten Ziel Stabilisierung von Wald- und Feuchtgebietsökosystemen bei gleichzeitiger Erhöhung der Treibhausgasspeicherung von Wäldern und Feuchtgebieten Inhalt Unter den naturnahen Lebensräumen Österreichs speichern Feuchtgebiete die bedeutendsten Menge Kohlenstoff. Feuchtgebiete speichern Kohlenstoff überwiegend im Boden (als Torf oder in sonstigen organischen Böden). Viele Feuchtgebiete unterliegen jedoch auch einer wirtschaftlichen Nutzung, die Einfluss auf die gespeicherte Kohlenstoffmenge und auf die Rate der Aufnahme bzw. Freisetzung von Kohlenstoff (und anderer Treibhausgase) hat. Besonders bei Feuchtgebieten mit sehr hohen flächenbezogenen Kohlenstoffvorräten (z.B. Moore) können bei nicht nachhaltiger Nutzung hohe Treibhausgasemissionen freigesetzt werden. Durch Änderungen der Nutzung können auf relativ kleiner Fläche Österreichs Maßnahmen umgesetzt werden, die einen hohen und kostengünstigen Beitrag zur Adaption UND zur Mitigation leisten. Folgende Maßnahmen sind besonders wichtig: • Keine weiteren Entwässerungen von Feuchtgebieten • Gezielte Wiedervernässung entwässerter Feuchtgebiete und Anpassung der Nutzung an die standörtlichen Voraussetzungen • Falls eine Wiedervernässung unmöglich ist, so ist eine Rückführung von Ackerland in Grünland anzustreben, da auch dadurch die Freisetzung von Treibhausgasen durch Torfabbau deutlich verringert wird. • Abgeltung von Ertragsverlusten und Bewirtschaftungseinschränkungen unter Berücksichtigung zum Klimaschutz (Abgeltung der Ökosystemdienstleistung verbesserte Speicherung von Treibhausgasen) Anmerkung Bezug zu den Aktivitätsfeldern „Land- und Forstwirtschaft“. Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung, Umsetzung von Modellprojekten, Langzeitstudien und Monitoring Politische Rahmenbedingungen Berücksichtigung in Forschungs-, Förder-, Agrar- und Naturschutzprogrammen, Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure WaldbewirtschafterInnen, Bodenwissenschafter (Umweltbundesamt, Universitäten, BfW, Finanzbodenschätzung), Landwirtschaftsbehörden, Naturschutz, ÖBf, Lebensministerium, Universitäten 69 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Bereitstellung nachwachsender Energien aus Naturschutzmaßnahmen“ Ziel Energetische Verwertung von Biomasse aus Naturschutzaktivitäten Inhalt Bei der Pflege naturschutzfachlich wertvoller extensiv genutzter Lebensräume (z.B. Grasschnitt von Extensivwiesen oder Niedermooren, Mulchmaterial, Holz von Entbuschungsmaßnahmen) fällt Biomasse an, welches nicht oder nur schwer herkömmlich verwertet werden kann. Dieses Material sollte für die Gewinnung von Energie soweit möglich forciert genutzt werden. Anmerkung Die Kopplung von Naturschutzmaßnahmen mit der energetischen Verwertung des dabei anfallenden, sonst nicht nachgefragten Materials stellt eine NischenAnpassungsmaßnahme mit Mehrfachnutzen dar. Bezug zum Aktivitätsfeld „Energie“ und „Landwirtschaft“. Wissenschaftliche Grundlagen Grundlagenforschung, Umsetzung von Modellprojekten Politische Rahmenbedingungen Berücksichtigung in Agrar- und Naturschutzprogrammen, Förderung der technologischen Weiterentwicklung Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Naturschutzabteilungen, Schutzgebietsverwaltungen, Energieerzeuger Handlungsempfehlung „Abgeltung von Ökosystemdienstleistungen bei nachhaltiger Landnutzung und im Naturschutz“ Ziel Inhalt Integration und finanzielle Abgeltung von Ökosystemdienstleistungen bei nachhaltiger Landnutzung und im Naturschutz (z.B. Beitrag zur Wasserretention, Hochwasserschutz, Trinkwasserbildung, CO2-Bindung etc.) zur Forcierung einer nachhaltiger Landnutzung und Stärkung des Naturschutzes. Von intakten Ökosystemen werden zahlreiche Leistungen erbracht, die für das Funktionieren unserer Gesellschaft unerlässlich sind, für die jedoch kein Markt vorhanden ist. Sie werden daher kostenlos konsumiert, ebenso wird eine Schädigung oder Bewahrung dieser Ökosystemdienstleistungen weder honoriert noch bestraft. Durch den Klimawandel werden wichtige Ökosystemdienstleistungen verstärkt gefährdet werden, andere Ökosystemdienstleistungen (z.B. Kohlenstoffspeicherung, Hochwasserschutz) werden noch wichtiger werden. Untersuchungen zeigen, dass ein enger Zusammenhang zwischen intakten Lebensräumen und der Qualität und Quantität von Ökosystemdienstleistungen besteht. Um diese Ökosystemdienstleistungen in ihrer Funktionsfähigkeit zu sichern, ist es nötig, sie finanziell zu bewerten und abzugelten (v.a. in der Landbewirtschaftung). Diese würde Anreize dafür schaffen, dass die „Produktion“ gesellschaftlich wichtiger Güter gefördert wird und die Zerstörung dieser Güter bestraft wird. Zu beachten ist, dass eine Konfliktabwägung und Prioritätensetzung unter den Leitlinien des Klimawandels, der Bewahrung der Biodiversität und der Risikovorsorge erfolgt. Eine verbesserte Umsetzung der Abgeltung von Ökosystemdienstleistungen muss primär über das Agrarfördersystem erfolgen. 70 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Anmerkung Schnittstellen zu den Aktivitätsfeldern Landwirtschaft und Forstwirtschaft Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung, Umsetzung von Modellprojekten, Langzeitstudien und Monitoring Politische Rahmenbedingungen Berücksichtigung in Forschungs-, Förder-, Agrar- und Naturschutzprogrammen, Integration in die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Politik, Lebensministerium, Verbände, LandnutzerInnen, NGOs, Naturschutzabteilungen, Landwirtschafts- und Forstwirtschaftsbehörden 71 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Globale Verantwortung“ Dieses Handlungsfeld integriert eine globale Perspektive in die nationale Klimawandelanpassungspolitik. Zahlreiche politische und wirtschaftliche Entscheidungen Österreichs werden auch außerhalb Österreichs wirksam. Darunter sind wichtige Aktivitäten, die bei der Wahrnehmung der globalen Verantwortung Österreichs bei der nationalen Anpassung an den Klimawandel zu berücksichtigen sind. Handlungsempfehlung „Integration der Klimawandelanpassung in Österreichs globales Handeln“ Ziel Umfassende Berücksichtigung der Klimawandelanpassungserfordernisse in Österreichs globales Handeln Inhalt Nationale Klimawandelsanpassung besitzt inhärent eine ausgeprägte globale Dimension. Bei einer nationalen Klimawandelanpassungspolitik sind die extern ausgelösten Effekte gleichrangig zu berücksichtigen, um die Auslagerung negativer oder sogar kontraproduktiver Effekte auf die globale Biodiversität und deren Anpassungsvermögen an den Klimawandel zu verhindern. Im Gegenteil, soll nationale Klimawandelanpassung so ausgestaltet sein, dass sie positiv auf gleichlautende Anstrengungen anderer Länder einwirkt. Folgende Maßnahmen sind besonders wichtig: • Ausarbeitung und Umsetzung von Klima-Kriterien und Zertifizierungssystemen für die Umsetzung nationaler politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen mit hoher potenzieller Klimarelevanz (z.B. Futtermittelimporte, Holzimporte, Importe von Agrodiesel - z.B. aus Ölpalmen, Finanzierung von Kraftwerksbauten, etc.) • Verstärkte Berücksichtigung von Klimawandelanpassung bei der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit • Kriterien und Zertifizierungsysteme sind so auszugestalten, dass die zu erfüllenden Anforderungen denen für vergleichbare nationale Aktivitäten entsprechen. • Verstärkte Beteiligung Österreichs in relevanten internationalen Gremien (z.B. IPPC, EU-Politik) • Auf nationaler politischer Ebene gilt es Adaption und Mitigation als Querschnittsmaterie umfassend zu integrieren und international zu vertreten. Anmerkung Die Umsetzung dieser Handlungsempfehlung bedarf eines möglichst umfassenden politischen Willens. Eine schrittweise Vorgangsweise, beginnend bei besonders wichtigen Materien mit hoher Dringlichkeit und ausreichender politischer Unterstützung, ist zielführend. Diese Maßnahme weist einen besonders ausgeprägten Querschnittscharakter auf. Wissenschaftliche Konzeptentwicklung, Entwicklung von Kriterien und Standards, Umsetzung von Grundlagen Modellprojekten Politische Berücksichtigung in Entwicklungszusammenarbeit, Integration in juristische und Rahmenbedingungen verfahrenstechnische Materien, sowie bei Ausgestaltung internationaler Forschungspolitik Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Politiker, NGOs, Ministerien, ADA, Unternehmen 72 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Rückmeldende Institutionen der E-Mail-Umfrage 2010: • Universität Wien • Universität Salzburg • Naturschutzabteilung Salzburg • Universität Innsbruck • Universität für Bodenkultur • AIT Austrian Institute of Technology GmbH • Kärntner Institut für Klimaschutz (KIKS) • CIPRA • Medizinische Universität Wien • AGES • Konsulent Dipl.-Ing. Kurt Pollak • Umweltdachverband • Österreichische Hagelversicherung VVaG • Bundesamt für Wasserwirtschaft • Dr. Ernst Tiefengraber, Umweltmediziner und Internist • Wiener Umweltanwaltschaft • Umwelt Management Austria TeilnehmerInnen an den ExpertInnenworkshops: • Horst Aspöck, Medizinische Universität Wien, Abteilung für medizinische Parasitologie • Maria Balas, Umweltbundesamt Wien • Thomas Dirnböck, Umweltbundesamt Wien • Franz Essl, Umweltbundesamt Wien • Andreas Drack, Land Oberösterreich, Oö. Akademie für Umwelt- und Naturschutz • Swen Follak, Agentur für Gesundheit- und Ernährungssicherheit, Institut für Pflanzengesundheit • Herbert Formayer, BOKU Wien, Institut für Meteorologie • Thomas Gerersdorfer, BOKU Wien, Institut für Meteorologie • Michael Gottfried, Universität Wien, Fakultätszentrum Biodiversität • Willi Haas, Alpen Adria Universität, IFF Wien, Institut für Soziale Ökologie • Andreas Melcher, BOKU Wien, Institut für Hydrobiologie und aquatische Ökosysteme • Irene Pallua, Univ. Klagenfurt, IFF Wien, Institut für Soziale Ökologie • Gerald Plattner, Österreichische Bundesforste • Martha Premm, Umweltdachverband • Andreas Tribsch, Universität Salzburg, Fachbereich Organismische Biologie • Ulli Weisz, Alpen Adria Universität, IFF Wien, Institut für Soziale Ökologie • Franz Zehtner, BOKU Wien, Institut für Bodenforschung 73 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Quellen Zitierte und weiterführende Literatur Araújo, M. B., Cabezas, M., Thuiller, W., Hannah, L. & Williams, P. H. (2004): Would climate change drive species out of reserves? An assessment of existing reserve-selection methods. Global Change Biology 10: 1618–1626. Beierkuhnlein C. & Foken T. (2008): Klimawandel in Bayern. Auswirkungen und Anpassungsmöglichkeiten. 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Durch die strukturelle Ähnlichkeit von Gebäuden und Verkehrsinfrastrukturen wurden neben der Gliederung zahlreiche Textteile übernommen ohne sie gesondert als Zitate zu kennzeichnen. 78 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Das Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur Einleitung und Abgrenzung Das Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur ist für Wirtschaft und Versorgungssicherheit in Österreich ein Schlüsselbereich. Gleichzeitig ist die Verkehrsinfrastruktur von den erwarteten Auswirkungen des Klimawandels in vielfältiger Weise betroffen. Der erwartete Temperaturanstieg und die Zunahme von Extremwetterereignissen erfordern gezielte Anpassungsmaßnahmen für dieses Aktivitätsfeld. Die Verkehrsinfrastruktur in all ihren Ausprägungen steht unmittelbar in Bezug zur Raumordnung und zu den Aktivitätsfeldern Bauen und Wohnen, Schutz vor Naturgefahren, Katastrophenschutz, Wasserwirtschaft, Energiewirtschaft, Tourismus und Gesundheit. Das Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur umfasst die Planung, Errichtung, Bewirtschaftung und Nutzung von Infrastrukturen die dem Verkehr von, Personen, Gütern und Nachrichten dienen. Es fokussiert auf die unmittelbare Betroffenheit von Verkehrswegen und -anlagen, Betriebsgebäuden, Leitsystemen aber auch Planungsverfahren durch den Klimawandel. Speziell Veränderungen bei Temperatur, extremen Niederschlagsereignissen, Sturm, Schneedruck, Hochwasser, Lawinen etc. werden betrachtet. Bearbeitet werden schwerpunktmäßig die derzeit wichtigsten Verkehrsarten Straße, Schienenverkehr, Schifffahrt. Die Nutzung von Verkehrsinfrastruktur wird insofern bearbeitet, als sich durch den erwarteten Klimawandel und die veränderten Komfortbedingungen die Ausstattung und Ausgestaltung von Verkehrsmitteln, Betriebsgebäuden und Verkehrsflächen (z.B. Installation von Klimaanlagen und Beschattungseinrichtungen) verändern wird. Veränderungen im Freizeitverhalten (Stadtflucht etc.) und sonstige indirekte Wirkungen werden nicht gezielt bearbeitet. Sektorbezogene Ergebnisse der Berechnung von Klimaszenarien für Österreich Der zu erwartende Temperaturanstieg führt zu einer starken Zunahme der Hitzebelastung im Flachland und hier speziell in den urbanen Regionen, wo eine Verstärkung durch „Wärmeinseleffekte“ erfolgt. Während der Sommermonate ist zusätzlich zur Zunahme der Hitzebelastung mit einer Abnahme der Niederschlagshäufigkeit zu rechnen, die Häufigkeit von Trockenperioden und auch die Sonnenscheindauer werden zunehmen. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit für lang anhaltende Hitzewellen stark erhöht. Durch das Erreichen neuer Temperaturmaxima mit mehr als 40°C in den Flachlandbereichen Österreichs und die lange Dauer der Hitzeperioden wird die thermische Belastung der Verkehrsinfrastrukturen überproportional zunehmen. Neben der Überhitzung am Tag wird auch die Häufigkeit von sehr warmen Nächten steigen. 79 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Das ganze Jahr hindurch ist mit einer Zunahme der Niederschlagsintensität zu rechnen. Dadurch dürfte die Wahrscheinlichkeit für kleinräumige Überflutungen zunehmen. Dies betrifft neben Fragen der Versiegelung durch Verkehrsflächen aber auch Maßnahmen der Raumplanung und der Errichtung von Schutzbauten auch die Dimensionierung von Entwässerungseinrichtungen und Kanalsystemen. Durch den Temperaturanstieg ist zwar generell mit einer Abnahme der Schneedecke in mittleren und tiefen Lagen zu rechnen und damit wird das wirtschaftliche Risiko von Schigebieten und Aufstiegshilfen, wie Seilbahnen erhöht. Die Zunahme der Niederschläge und der Niederschlagsintensität (Variabilität) im Winterhalbjahr könnte jedoch in Höhenlagen über 1800 Meter zu einer Zunahme des Schneefalls und der Schneelasten führen. Weiters ist mit einer Verlagerung des Hochwasserrisikos in den Winter und Frühling zu rechnen, eine generelle Aussage über die Veränderung des Hochwasserrisikos für ganz Österreich ist jedoch nicht möglich. Auch sichere Aussagen bezüglich zukünftiger Windverhältnisse (Durchlüftung, Sturmhäufigkeit) sind derzeit noch nicht möglich. Absehbare Auswirkungen des Klimawandels auf das Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur – erste Vulnerabilitätseinschätzungen Das Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur ist primär durch folgende Veränderungen vom erwarteten Klimawandel betroffen: 1. Steigende Durchschnittstemperaturen und der Temperaturmaxima 2. Zunahmen an extremen Wetterereignisse (Hitzeperioden, Niederschlag; Hagel und Stürme noch unklar) 3. Zunahme an Überschwemmungen (Hochwasser) 4. Gefahr von Steinschlag, Bergstürzen, Muren, Lawinen 5. Wald- und Flächenbrände Die erwarteten Auswirkungen stellen veränderte Ansprüche nicht nur an Planung, Errichtung, Bewirtschaftung und Nutzung der Verkehrsinfrastruktur dar, sondern auch an die Ausbildung der einschlägig tätigen Fachleute. Vor allem in dicht bebauten Siedlungsbereichen führt eine verstärkte Hitzebelastung im Sommer zu Verschlechterungen des Komfortniveaus in Verkehrsmitteln sowie auf Verkehrswegen und in der Folge zu gesundheitlichen Belastungen (Hitzestress, erhöhte Hitzemortalität). Betroffen sind davon insbesondere gesundheitlich vorbelastete und alte Menschen sowie Kinder. Wird dieser Effekt durch die fehlende nächtliche Abkühlung zusätzlich noch verstärkt ist mit zunehmender Sensibilisierung der NutzerInnen zu rechnen. Die sommerliche Überhitzung wird vor allem in versiegelten städtischen öffentlichen Räumen mit fehlender Verschattung durch Bäume oder Arkaden problematisch werden. Die dramatische 80 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Zunahme an Klimaanlagen in öffentlichen Verkehrsmitteln stößt im Nahverkehr bereits heute an die Leistungsgrenzen, erhöht den Strombedarf im Sommer und führt insbesondere bei den Pkw zu einer Steigerung der Emission von Treibhausgasen. Eine Reihe an Maßnahmen, wie das Öffnen der Fenster in den städtischen Betriebsmitteln, ist einerseits durch die gesetzlichen Auflagen so eingeschränkt, dass sie nicht mehr wirksam sind, andererseits lassen die hohen Geschwindigkeiten im Zugsverkehr insbesondere in Tunnel das Öffnen der Fenster aus Sicherheitsgründen nicht mehr zu. Als Anpassung an den Klimawandel lässt sich auch ein verändertes Verhalten bei der Umgestaltung der Straßenräume einstufen. Gemeint sind die so genannten „Rückbaumaßnahmen“ überdimensionierter Fahrbahnflächen zugunsten von Baumpflanzungen. Je nach Art der Verkehrsinfrastruktur ist die Vulnerabilität unterschiedlich, eine einheitliche Einstufung ist nicht möglich. Beim Neubau von Verkehrsinfrastrukturen sind Anpassungsmaßnahmen relativ einfach möglich, hier ist von einer geringen Vulnerabilität auszugehen. Beim Bestand ist durch die extrem hohe Systemträgheit die Vulnerabilität als hoch einzustufen, bei der periodischen Sanierung, sind Anpassungsmaßnahmen möglich, sodass hier von einer mittleren bis geringen Vulnerabilität ausgegangen werden kann. Als Folge der zunehmenden Temperaturvariabilität und der (teilweise unsicheren) Zunahme an Extremereignissen wie Starkregen, Hagel oder Wind wird jedoch eine erhöhte physikalische Beanspruchung im Verkehrssystem erwartet. Besonders betroffen von der Temperaturvariabilität sind große Bauteile, wie bei der Eisenbahn z.B. durch Dehnungen der Geleise sowie die Fahrbahndecken bei Straßen. Durch Starkregen kann es zu kurzfristigen Überflutungen und lokalen Überschwemmungen kommen. Energie- und Informationsleitungen in exponierten Lagen können durch extreme Wetterereignisse (Vereisung, Sturm) beschädigt werden. Im Neubau kann aus technischer Sicht auf die veränderten Anforderungen reagiert werden. Allerdings fehlen dafür noch die Erfahrungen. Für eine breite Anwendung ist auch für den Bereich Verkehrsinfrastruktur die Anpassung von Baunormen und sonstigen Vorschriften erforderlich. Die Vulnerabilität kann, abgesehen von lokalen Ereignissen eher als gering bis mittel eingestuft werden, bei der Sanierung mittel bis hoch (Hochwasserschutz). In Höhenlagen über der Regen-Schnee-Grenze sind infolge genereller Niederschlagszunahme im Winter speziell in der ersten Hälfte des Jahrhunderts stärkere Schneefälle zu erwarten. Resultierende erhöhte Schneemengen stellen für die Infrastrukturen im Einzelfall sowie in einzelnen Regionen eine erhebliche Gefahr dar. Diese ist aber insgesamt – ebenso wie die Vulnerabilität – derzeit noch schwer einschätzbar. Es ist zu erwarten, dass die Gefährdung der Verkehrsinfrastruktur durch extreme Naturereignisse wie kleinräumige Überflutungen sowie durch Lawinen- und Murenabgänge, Steinschlag, Felsstürze und Rutschungen durch die Veränderungen des Wasserhaushalts und der Temperaturvariabilität zunehmen wird. Mögliche Auswirkungen dieser Extremereignisse reichen von kleineren Beschädigungen bis zur vollständigen Zerstörung von Infrastruktureinrichtungen. Die Vulnerabilität von Teilen der Verkehrsinfrastruktur ist somit – trotz hoher Unsicherheiten – als hoch einzustufen, beim Neubau können negative Auswirkungen weitgehend vermieden werden. 81 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur für das Die in den zwei ExpertInnenworkshop des Aktivitätsfelds „Verkehrsinfrastruktur“ diskutierten Handlungsempfehlungen orientieren sich an den wesentlichen und wahrscheinlichsten bzw. den wissenschaftlich am besten abschätzbaren Auswirkungen des Klimawandels: Der • Zunahme der Durchschnittstemperatur und Zunahme der Temperaturmaxima • Zunahme an Extremwetterereignissen größte Anpassungsbedarf besteht bei der Vermeidung von Sicherheitsverlusten der Verkehrsinfrastruktur durch die sommerliche Überhitzung von Schienenanlagen und Tragwerken. Der Stadteffekt (erhöhte Temperatur der Städte im Vergleich zum Umland) sowie kleinräumige Wärmeinseleffekte verstärken dabei die Auswirkungen des Klimawandels für FußgängerInnen und RadfahrerInnen sowie die NutzerInnen öffentlicher Verkehrsmittel. Bestehende Sicherheitsauflagen erschweren zugleich die Anwendung von billigen Maßnahmen, etwa das Öffnen von Fenstern in den Betriebsmitteln. Handlungsempfehlungen sollten daher nicht erst beim Verkehrsmittel ansetzen, sondern ebenso bei der Verkehrswegegestaltung und dem damit verbundenen Mikroklima. Anpassungsbedarf besteht auch hinsichtlich der Zunahme an Extremniederschlägen, wobei hier der Schwerpunkt der Handlungsempfehlungen im Umfeld der Infrastruktur wie auch bei den Entwässerungsanlagen liegt. Nichts desto trotz darf aber auch hier nicht vergessen werden, dass z.B. die Auswirkungen von Starkniederschlägen durch Maßnahmen in der Region gedämpft oder ganz vermieden werden können (siehe Aktivitätsfelder Wasserwirtschaft und Schutz vor Naturgefahren). Im Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur steht eine Vielzahl an Anpassungsmaßnahmen in einem engen Zusammenhang mit Klimaschutzmaßnahmen. So stellen Maßnahmen zur Steigerung der Flächeneffizienz der Verkehrsanlagen in vielen Fällen zugleich wirkungsvolle Anpassungsmaßnahmen dar (z.B. Baumpflanzungen durch Rückbau, Parkraumreduktion, Radwege statt Parkstreifen etc.). Im vorliegenden Dokument wird der Fokus auf Anpassungsmaßnahmen gelegt, es wird jedoch generell empfohlen, bei Klimaschutzmaßnahmen die Anpassung quasi „mitzudenken“, also Klimaschutzmaßnahmen so zu konzipieren, dass sie beiden Zielen – Klimaschutz und Anpassung – gleichzeitig dienen können. Die Handlungsempfehlungen gliedern sich einerseits in Maßnahmen, die die Verkehrsinfrastrukturen bzw. deren Umfeld direkt oder indirekt (z.B. über die Nutzung) betreffen und andererseits in Instrumente und Rahmenbedingungen, die dazu dienen, dass die Maßnahmen umgesetzt oder forciert werden. Da die neu errichtete Infrastruktur nur einen sehr geringen Anteil ausmacht, ist auch die Wirksamkeit von Anpassungsmaßnahmen in diesem Bereich sehr begrenzt. Daher sind Eingriffe in bestehende Verkehrsinfrastrukturen eine wesentliche Voraussetzung zur Anpassung an den Klimawandel. Hier wird nach einem robusteren Mix der Verkehrsarten getrachtet und speziell im städtischen Raum nach 82 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Beiträgen zur Reduktion des „Wärmeinseleffektes“ (z.B. Rückbau versiegelter Verkehrsflächen durch Verkehrsberuhigung). Dies kann durch die Reduktion der spezifischen Kosten auch die Wahrscheinlichkeit der Anwendung steigern. Das gleiche gilt auch für Handlungsfelder wie Öffentlichkeitsarbeit oder Forschung. Als ein Ergebnis des 1. Workshops wurde die folgende Liste an Handlungsempfehlungen erstellt und priorisiert: Handlungsfeld 1. Monitoringsysteme für neue klimabeeinflusste Wirkungen (auch auf kommunaler Ebene) Monitoring 1 2. Frühwarnsysteme und Aktionspläne (vorher), periodische Information/speziell Betroffene 3. Information während Extremereignissen speziell Betroffene/periodische Erinnerung/Länder, Kommunen 4. Gefahrenzonenpläne [für Alpen normal, im Flachland relativ neue Sache, Bewusstseinsbildung nötig]3 5. Monitoring am Bestand Extremereignisse (allg.) 9 Punkte2 Problem -punkte Anpassungsmaßnahme 4 3 4 6. Bestand 2 7. Vulnerabiltität aller Verkehrsträger gleichzeitig 2 Hitzewellen 8. Ausstattung von Anlagen und Betrieben 1 2 9. Strukturen im öffentlichen Raum 6 10. Frischluftkorridore 2 11. Alpenraum als Erholungsraum (1) 12. Infrastrukturanpassung Überschwemmung, Muren 13. stärkere Vernetzung von Verkehrsträgern 14. Berücksichtigung klimabezogener Parameter in Bauvorschriften 15. Überprüfung möglicher Nachrüstungen bei bestehenden Bauten 16. Förderwesen Planung Bau Betrieb 2 5 4 2 1 17. Leistbarkeit massiver Schutzmaßnahmen 1 18. Berücksichtigung des Klimawandels in Verfahren (UVP, SUP) 5 19. Rechtsmaterie (Bau, Wasser, Forst..) 2 Tabelle 1: Ergebnisse des Ersten Workshops 2 Je mehr Punkte, desto eher wurden die Maßnahmen von den ExptertInnen als prioritär eingestuft 3 siehe dazu Seiten 84 und 85 83 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Folgende beim ersten Workshop diskutierten Aspekte dienen hier als Erläuterung der Liste: Frühwarnsystem und Aktionspläne: Die Gefahrenzonenpläne finden in ungenügendem Ausmaß Eingang in die Raumplanung, z.B. wird Bauland in Roten Zonen ausgewiesen. Diese sind rückblickend erstellt worden und es wäre wichtig, sie im Hinblick auf den Klimawandel zu adaptieren. Allerdings wirft deren Überarbeitung Probleme mit dem Bestand auf. So ein System gibt es z.B. bei den Seilbahnen und hier wird es laufend aktualisiert. Wenn Permafrostböden oder Schnee am Gletscher schmelzen, kann dies zu Problemen im Hinblick auf die Seilbahninfrastruktur führen. Wirtschaftliche Interessen stehen den Gefahrenzonenplänen oft im Weg und es kommt zu Konflikten. Hier müssen Kommunikationsprozesse sorgfältiger geplant und gestaltet werden, da auch Bauland von großem Interesse ist. Besonders in Tourismuszentren werden Gefahrenzonen- und Schutzpläne von lokalen AkteurInnen beeinflusst. Langfristiges Denken ist hier ebenso wichtig wie eine bestimmte Vorlaufzeit zu haben, um im Fall schnell reagieren zu können. Dem Vorsorgeprinzip soll größere Bedeutung zukommen, im Voraus sollte schon mehr Verantwortung übernommen werde. Bewusstseinsbildung im Bezug auf Gefahrenzonen: Hier ist mehr Bewusstseinsbildung in der (betroffenen) Bevölkerung nötig: Gefahrenzonenpläne haben für die Bevölkerung einen Sinn und sie sollte ihr Verhalten anpassen (z.B. Nutzung von Kellern als Keller in überschwemmungsgefährdeten Gebieten: kein Abstellen von wertvollen Gegenständen usw., sonst kann es Probleme mit der Versicherung geben). Hier sollten die Behörden informieren, aber auch periodisch an die Möglichkeit von Überschwemmungen erinnern, da man seltene Ereignisse schnell vergisst und Menschen generell davon ausgehen, dass sie von Extremereignissen nicht betroffen sind. Diese „Kampagnen“ sollten stärker mit den Voraussagen der Wetterstationen gekoppelt werden. Bestand (Problempunkt): Welcher Bestand ist gut für uns? Müssen wir den gesamten Bestand erhalten? Wo muss nachgerüstet werden, wo kann rückgebaut werden (z.B. bei Straßen)? Alpenraum: (Erhaltung der touristischen Bedeutung, Erholungsraum): Hier war es unklar, was damit genau gemeint war, deswegen der „Problempunkt“: Es soll zu einer Imagepositionierung kommen. Eine rechtzeitige Vorsorge ist wichtig, dass der Tourismus als Wirtschaftsfaktor erhalten bleibt und Österreich im internationalen Wettbewerb bestehen kann. Aufnahme der Klimaüberlegungen in die Ausbildung der Fachleute als Handlungsempfehlung. 84 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Strukturen im öffentlichen Raum (Beschattung, Solarenergie) können Synergiemöglichkeiten für Adaption und Mitigation bieten. Stärkere Vernetzung von Verkehrsträgern: Die Gewichtung, dass Nebenbahnen (Schiene) eingestellt werden und dort gleichzeitig Straßen ausgebaut werden, widerspricht den Klimazielen und erschwert die Klimawandelanpassung. Die Eisenbahn ist in diesem Kontext ein tragendes Element, sie ist nicht durch eine Straße oder einen Radweg zu ersetzen. Berücksichtigung des Klimawandels in UVP und SUP Berücksichtigung des Klimawandels im Bauwesen Information während Extremereignissen 85 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Vorbemerkung zur folgenden, etwas erweiterten Struktur Anlass Auf Anregung im ersten Workshop wurden die Straßenverwaltungen zu Rückneldungen zum Draft eingeladen. Die (einzige) Rückmeldung der Steirischen Straßenverwaltung enthält den Hinweis oder Vorwurf, dass der Entwurf zu eng gefasst erscheint. Zwar werden keine konkreten Handlungsempfehlungen angegeben, aber auf den „Klimaschutzplan Steiermark“ verwiesen. In diesem sind zwar keine Infrastrukturmaßnahmen enthalten, hingegen Maßnahmen zur technischen und organisatorischen Verringerung der klimaschädlichen Wirkungen aus dem Mobilitätsbereich. Diese Anregung wurde aufgegriffen. Die Handlungsempfehlungen sollen Klimaschutzziele möglichst unterstützen und diesen nicht zuwiderlaufen, auch wenn hier der Fokus primär auf Adaptions- und nicht auf Mitigationsmaßnahmen liegt. Da die Verkehrsinfrastruktur das Verhalten der Akteure, passiv und aktiv grundlegend beeinflusst, wurde die folgende Struktur erarbeitet, die diesen wichtigen Bereich behandelt und die Handlungsempfehlungen aus dem 1. Workshop mit abdeckt. Die wichtigsten Bezüge zwischen den Tabellen sind durch Zahlen in Klammer angegeben. Es lassen sich somit im Aktivitätsfeld „Verkehrsinfrastruktur“ folgende Handlungsfelder und die zugehörigen Handlungsempfehlungen unterscheiden: Maßnahmen Handlungsfeld Sicherung eines funktionsfähiges Verkehrssystems Optimierte Abstimmung von Anpassung und Klimaschutz (2) Klimawandelrobustere Verkehrsinfrastrukturen durch Reduktion des Verkehrsaufwandes und stärkere Vernetzung der Verkehrsträger (12 und 13) Handlungsfeld Sicherstellung des thermischen Komforts in Verkehrsmitteln und auf Verkehrsflächen Sicherstellung des thermischen Komforts durch Reduktion der inneren thermischen Lasten Sicherstellung des thermischen Komforts durch passive Kühlstrategien in der räumlichen Gestaltung (9) Sicherstellung akzeptabler Hitzebelastungen für Fahrgäste und Personal in öffentlichen Verkehrmitteln durch Klimatisierung (8) Handlungsfeld Schutz der Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen Vermeidung von lokalen Überflutungen durch Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche Informations- und Frühwarnsysteme (1, 2, 3 und 13) 86 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Instrumente und Rahmenbedingungen Handlungsfeld Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen in Neubau und Bestand Anpassung von Gesetzen, Normen und Richtlinien an den Klimawandel für Bau und Betrieb von Verkehrsinfrastrukturen (14 und 19) Anpassung von baulichen und rechtlichen Maßnahmen in der Raumplanung zum Schutz von Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen (4, 9, 10,12, 15 und 19) Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen bei der Stadt- und Freiraumplanung (9, 10 und 12) Förderinstrumente zur verstärkten Renaturierung versiegelter Flächen (12, 15 und 16) Anpassung der Förderungsinstrumente in Wohn- und Siedlungsbau zur Reduktion des Verkehrsaufwandes (9 und 16) Handlungsfeld Forschung Forschung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur (13) Pilotprojekte zu Klimawandelangepassten Verkehrsinfrastrukturen (12) Handlungsfeld Öffentlichkeitsarbeit und (Aus-)Bildung Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur Aus- und Weiterbildung zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur Der Zusammenhang zwischen den Auswirkungen des Klimawandels, der Betroffenheit des Aktivitätsfeldes „Verkehrsinfrastruktur“ und den Handlungsfeldern wird in der folgenden Grafik schematisch dargestellt Die genannten Handlungsfelder werden im Folgenden kurz charakterisiert und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet. 87 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Abbildung 1: Schema der Auswirkungen und Übersicht zu den Handlungsempfehlungen (Quelle: Darstellung in Anlehnung an die Grafik des Aktivitätsfelds „Bauen und Wohnen“) 88 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur Die Handlungsempfehlungen wurden aufbauend auf einer E-Mailbefragung und einem LiteraturReview entwickelt und in einem zweistufigen Workshop-Verfahren mit intensiven Diskussionen und Feedback strukturiert, ergänzt und finalisiert. Handlungsfeld „Sicherung eines funktionsfähiges Verkehrssystems“ Dieses Handlungsfeld empfiehlt eine optimierte Abstimmung von Anpassung und Klimaschutz sowie eine Reduktion der Vulnerabilität des Verkehrssystems durch Verringerung von Verkehrsaufkommen und Verkehrsinfrastruktur. Ziel ist es, Verkehrsinfrastrukturen zu entwickeln, die bei Fortschreiten des Klimawandels die Versorgung der Bevölkerung sichern ohne gleichzeitig eine ungerechtfertigt hohen Anpassungsaufwand zu erfordern, der auch die Erreichung von Klimaschutzzielen verunmöglich. Handlungsempfehlung „Optimierte Abstimmung von Anpassung und Klimaschutz“ Ziel Anpassung für eine klimaverträgliche Verkehrsinfrastruktur zur Sicherung eines funktionsfähigen Verkehrssystems Speziell bei Verkehrsinfrastruktur ist das Ziel einer möglichst guten Abstimmung zwischen Anpassung und Klimaschutz besonders wichtig. Die Gründe dafür sind: • Der Verkehrssektor ist wesentlicher Mitverursacher des Klimawandels und muss daher grundlegend umgestaltet werden • Verkehrsinfrastrukturen sind sehr „systemträge“ und determinieren langfristig die Verkehrsmittelwahl • Anpassungsmaßnahmen für eine klimaunverträgliche Verkehrsinfrastruktur verfestigen diese und erschweren daher Klimaschutz • Klug kombinierte Anpassungs- und Klimaschutzstrategien bei der Verkehrsinfrastruktur versprechen speziell im urbanen Raum hohen Zusatznutzen für die Lebensqualität von Menschen angesichts der absehbaren Zunahme der Hitzebelastung Inhalt Zur Umsetzung sind folgende Maßnahmen erforderlich: • Integration der Klimaforderungen in alle Investitionen der Verkehrsinfrastruktur und Überprüfung der Investitionspläne auf Widersprüche zu den Anpassungserfordernissen. • Allokation der Mittel nach den Zielen Klimaschutz- und Anpassungserfordernissen. • Schaffung wirksamer Rechtsinstrumente um den Anpassungserfordernissen zu entsprechen. • Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit; • Integration in Ausbildung von ExpertInnen und Stakeholdern (Universitäten, Fachhochschulen etc.) Anmerkung „Verkehrsberuhigungsmaßnahmen“ führen zur Veränderung der 89 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Verkehrsmittelwahl (Modal Split) zugunsten klimaverträglicher Verkehrsmittel. Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung; Nachweis der Wirksamkeit durch Simulation, Umsetzung von Demonstrationsprojekten und Monitoring Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Mögliche Akteure Schaffung wirksamer Rechtsinstrumente kurz- bis mittelfristig PlanerInnen, Kommunen, Länder, Bund, Verkehrsinfrastrukturbetreiber Handlungsempfehlung „Klimawandelrobustere Verkehrsinfrastrukturen durch Reduktion des Verkehrsaufwandes und stärkere Vernetzung der Verkehrsträger“ Ziel Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung durch Stärkung der Regionen Inhalt Die Gestaltung der Verkehrsinfrastrukturen bestimmt maßgeblich die Randbedingungen in den Siedlungsräumen und Regionen. Die derzeit sehr niedrigen Transportkosten führen zu einem erhöhten Verkehrsaufwand. Die Anpassung einer derart ausgelegten Verkehrsinfrastruktur ist sehr aufwendig. Zudem steigt mit zunehmenden Verkehrswegen und Verkehrsinfrastrukturen auch das Risiko für die Versorgung (hohe Vulnerabilität). Dabei ist eine Vielzahl an technischen Möglichkeiten vorhanden, um klimawandelrobustere Verkehrsinfrastrukturen zu fördern, die letztlich auch eine geringere Vulnerabilität aufweisen. Diese können entweder einzeln oder in Kombination angewandt werden (z.B.): • Verringerung der Subventionen im Autoverkehr (km-Geld. Abschreibung, kostenloses Abstellen im öffentlichen Raum, Umlegung der Kosten der Infrastrukturen auf die Allgemeinheit etc.) • Änderung der Bauordnungen zum Abstellen der Fahrzeuge: Abschaffung des §2 der RGO zur Stellplatzverpflichtung in der Nähe etc. • Verursacherprinzip bei der Kostenberechnung von Neuerschließungen. • Bodenwertausgleichsabgabe. • Anreize für das Offenhalten der Fläche, z.B. durch Ausgleichsleistungen für versiegelte Verkehrs- und Bauflächen, Versiegelungsabgabe etc. • Telearbeitsplätze (weniger Kilometer) • Flexibilisierung von Arbeitszeiten zur Vermeidung von Lastspitzen • Ausweis von Stellplatzkosten bei allen Realitäten • Ausweis von Stellplatzkosten in Hotelrechnungen und Pensionen im Zimmerpreis • Stärkere Vernetzung der Verkehrsträger zur Reduktion der Vulnerabilität Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Zeitperspektive Mögliche Akteure Die Reduktion des Verkehrsaufwandes hängt sowohl von den Bauordnungen wie auch den fiskalischen Randbedingungen ab und ist eine der wirksamsten Maßnahmen zu Gestaltung einer klimaresistenteren Verkehrsinfrastruktur. Konzeptentwicklung; Überprüfung bestehender Gesetze auf Vollständigkeit und der Wirksamkeit hinsichtlich Umsetzung der Anpassungserfordernisse an den Klimawandel, Umsetzung von Demonstrationsprojekten und Monitoring; Revision der Bauordnungen auf Widersprüche mit den Zielen der Raumordnungsgesetze; Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit; Integration in Ausbildung von ExpertInnen und Stakeholdern (Universitäten, Fachhochschulen etc.) kurz- bis mittelfristig ArchitektInnen, PlanerInnen, GebäudeeigentümerInnen, Kommunalverwaltungen, Länder, Bund 90 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Sicherstellung des thermischen Komforts in Verkehrsmitteln und auf Verkehrsflächen“ In diesem Handlungsfeld sind Handlungsempfehlungen zusammengefasst, die darauf abzielen, die sommerliche Überhitzung von Verkehrsinfrastrukturen durch passive und/oder aktive Maßnahmen zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Insbesondere bei aktiven Maßnahmen ist darauf zu achten, dass diese nicht in Konflikt mit Klimaschutzinteressen geraten (z.B. Einsatz von Klimaanlagen), bei den passiven Maßnahmen gibt es einen engen Zusammenhang mit dem Handlungsfeld „Verbesserung des Mikroklimas durch siedlungsbezogene Maßnahmen“ des Aktivitätsfeldes „Bauen und Wohnen“. Handlungsempfehlung „Sicherstellung des thermischen Komforts durch Reduktion der thermischen Lasten“ Ziel Reduktion der thermischen Lasten in Siedlungsräumen, Verkehrsträgern und Betriebsgebäuden Inhalt Bei Nutzung und Betrieb von bestehender Verkehrsinfrastruktur werden teils durch die Verbrennung fossiler Energieträger und Teils durch Beleuchtung große Mengen an Abwärme frei, die zusätzlich zu einer Erhöhung der Hitzelast für Menschen führen. Die Reduktion dieser thermischen Lasten stellt somit einen weiteren wesentlichen Baustein bei der Sicherung des thermischen Komforts dar. Mögliche Maßnahmen: • Umstellung auf Infrastrukturen und Verkehrsmittel mit langer Lebensdauer (da diese zu einer höheren Systemeffizienz mit geringe Verlustleistung und geringer Stand-by-Verbrauch führen) • Entwicklung/ Förderung von Technologien die klimaschutzkonform sind (z.B. geringer Ressourcenverbrauch und CO2 Emissionen) und geringen Anpassungsaufwand erfordern (bezüglich Hitzelasten und Extremwetterereignissen) (Nutzung von Fahrtwindkühlung bei Verkehrsmitteln, sickerfähige Beläge bei Nebenanlagen, etc) • Verkehrsberuhigung im motorisierten Individualverkehr zur Reduktion der „thermischen Lasten“ in dichtverbauten Gebieten • tageslichtabhängige Beleuchtung der Betriebsmittel, Flughäfen, Bahnhöfen etc. (Bsp. Singapur) • Infrastruktur für e-Mobilität, Strom aus Solaranlagen • Telearbeitsplätze (weniger Kilometer = weniger thermische Lasten) Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung; Nachweis der Wirksamkeit durch Simulation, Umsetzung von Demonstrationsprojekten und Monitoring Politische Rahmenbedingungen Umsetzung und Anwendung der Eco-Design-Richtlinie; Anwendung von Energieeffizienzkriterien für die Planung von Verkehrsinfrastrukturen Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure GebäudenutzerInnen, ImmobilienentwicklerInnen, IT-PlanerInnen, GeräteentwicklerInnen, Bund, Länder 91 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Sicherstellung des thermischen Komforts durch passive Kühlstrategien in der räumlichen Gestaltung“ Ziel Sicherstellung des thermischen Komforts mit möglichst geringem Aufwand an Energie und technischem Aufwand Inhalt Passive Kühlstrategien stellen – bei richtiger Anwendung – eine effektive Form der Vermeidung der Überhitzung von Außen- und Innenräumen bei der Nutzung von Verkehrsträgern dar. Dabei geht es darum, ohne bzw. mit geringem technischen Einsatz Kühlpotenziale des Naturraumes und der Bebauung zu nützen. Die Voraussetzungen dafür müssen schon in der räumlichen Gestaltung und Planung geschaffen werden: • Die räumliche Anordnung von Grünzonen in Siedlungsgebieten • Baumpflanzungen an Straßen, insbesondere in Ortsgebieten • Der notwendige Umbau der Verkehrsinfrastruktur hin zu einer weit aus klimaverträglicheren erfordert gezielte Maßnahmen zur Optimierung der Geschwindigkeitsniveaus klimaverträglicherer Verkehrsträger. Dies bedeutet einen Umbau der Siedlungsräume zum Vorteil der Fußgeher und Radfahrer sowie des öffentlichen Verkehrs. • Verkehrsberuhigung im motorisierten Individualverkehr sowie Rückbau von Parkraum eröffnet neue Möglichkeiten zur Verbesserung des Mikroklimas und zur Reduktion der Hitzebelastung Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Konzeptentwicklung; Nachweis der Wirksamkeit durch Simulation, Umsetzung von Demonstrationsprojekten und Monitoring Politische Rahmenbedingungen Umsetzung und Anwendung der Eco-Design-Richtlinie; Anwendung von Energieeffizienzkriterien für die Planung von Verkehrsinfrastrukturen Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure GebäudenutzerInnen, ImmobilienentwicklerInnen, IT-PlanerInnen, GeräteentwicklerInnen, Bund, Länder Handlungsempfehlung „Sicherstellung akzeptabler Hitzebelastungen für Fahrgäste und Personal in öffentlichen Verkehrmitteln durch Klimatisierung“ Ziel Steigerung der Betriebssicherheit bezüglich maximal auftretender Hitzelasten in öffentlichen Verkehrsmitteln Inhalt Die Erhöhung der Geschwindigkeiten, die zunehmende Zahl von Tunnelanlagen und die damit verbundenen Risiken erforderten die Vollklimatisierung des öffentlichen Personenverkehrs. Der Ausfall der Klimatisierung kann, wie es im Sommer 2010 gezeigt wurde, zur Gesundheitsgefährdung von Fahrgästen und Personal führen. Unter prioritärer Berücksichtigung der Möglichkeiten der Reduktion von inneren thermischen Lasten und passiven Kühlstrategien in der räumlichen Gestaltung der Umgebung muss die Zuverlässigkeit der Klimatisierung weiterentwickelt werden: • Weiterentwicklung der Klimatisierung öffentlicher Verkehrsmittel (unter weitgehender Ausnutzung von passiven Lüftungsmöglichkeiten) • Weiterentwicklung der technischen Sicherheit von Klimaanlagen • Verhaltensregeln für Infrastrukturbetreiber bei Ausfall der Klimatisierung 92 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ • Ausstattung mit Notklimatisierung im Fernverkehr • Ausreichende Verfügbarkeit von Trinkwasser in Verkehrsmitteln und an Verkehrsknotenpunkten Anmerkung Im öffentlichen Nahverkehr mit den zahlreichen Türen und den kurzen Intervallen zwischen den Öffnungszeiten ist die Leistungsfähigkeit der Klimaanlagen begrenzt. Daher fällt der Reduktion der inneren thermischen Lasten und passiven Kühlstrategien besondere Bedeutung zu (siehe Handlungsfeld „Sicherstellung des thermischen Komforts in Verkehrsmitteln und auf Verkehrsflächen“). Wissenschaftliche Grundlagen Forschung für die Schaffung technischer Voraussetzungen Politische Rahmenbedingungen Forschungsbedarf Zeitperspektive mittelfristig Mögliche Akteure Bund. ÖV-Betreiber, Bildungseinrichtungen Simulation von Betriebsbedingungen unter extremen Klimabedingungen 93 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Schutz der Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen“ Gewisse Teilbereiche der Auswirkungen des Klimawandels sind zwar abschätzbar, aber wissenschaftlich verlässliche Aussagen über das Auftreten von Extremwetterereignissen im Raum (wo?) – Zeit (wann?) – Kontext können erst im Nachhinein gemacht werden. Dieses Handlungsfeld zielt darauf ab, die Verkehrsinfrastrukturen an die erwartete Zunahme an Extremwetterereignisse (insbesondere Niederschläge) mit seinen direkten (z.B. Schlagregen) und indirekten Folgen (z.B. lokale Überflutungen, Hangrutschungen) anzupassen. Auch wenn wissenschaftlich verlässliche Aussagen zu einigen Formen (z.B. Stürme, Hagel) derzeit nicht möglich sind, werden diese Bereiche bei den Handlungsempfehlungen mit bearbeitet. Handlungsempfehlung „Vermeidung von lokalen Überflutungen durch Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche“ Ziel Vermeidung von lokalen Überflutungen durch bauliche Maßnahme im Umfeld von Verkehrsinfrastrukturen Inhalt Durch die Erhöhung des Wasserrückhalts lassen sich lokale Überflutungen wirkungsvoll vermeiden oder reduzieren, da die vorhandenen Wasserableitungseinrichtungen ihre Kapazität nicht (oder weniger stark) überschreiten. Konkrete Maßnahmen sind (z.B.) • Baumpflanzungen (Reduktion und Verzögerung des Wasserabflusses) • Entsiegelung von Flächen (Entlastung der Kanalisation durch lokale Versickerung von Wasser) • Schaffung von Retentionsflächen (Reduktion der Abflussmenge, Berücksichtigung der Bodeneigenschaften) Anmerkung Überschneidung mit dem Aktivitätsfeldern „Wasserwirtschaft“, „Bauen und Wohnen“ und „Schutz vor Naturgefahren“ sowie enger Bezug zur Raumplanung Wissenschaftliche Grundlagen Forschungsbedarf zu konkreten Anforderungen und Lösungen Politische Rahmenbedingungen Berücksichtigung durch raumplanerische Maßnahmen (Sicherstellung von Retentionsflächen), Förderung von Rückhaltemöglichkeiten und Festlegung von maximalen Versiegelungsgraden in Bebauungsvorschriften, Anreize für die Bereitstellung der erforderlichen Flächen Zeitperspektive mittel- bis langfristig Mögliche Akteure Bund, Länder, Gemeinden 94 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Informations- und Frühwarnsysteme“ Ziel Umsetzung des Vorsorgeprinzips für Verkehrsinfrastrukturen bei Extremwetterereignissen; Inhalt Diese Handlungsempfehlung ist wesentlich, aufgrund der mangelnden Genauigkeit der Aussagen bezüglich Extremwetterereignisse. Hier besteht ein Link zum Handlungsfeld Forschung. Um Schäden an Personen und der Verkehrsinfrastruktur zu vermeiden oder zu mildern, ist eine rechtzeitige Vorbereitung auf Extremwetterereignisse in mehrfacher Hinsicht erforderlich. Dazu gehören die erforderlichen organisatorischen und technischen Maßnahmen ebenso, wie die qualifizierte Ausbildung der maßgebenden Partner, ausreichende Ressourcenbereitstellung und die Breitenwirkung in der Bevölkerung. Inhalt und Bedeutung der Informations- und Frühwarnsysteme sind ausreichend zu vermitteln. Konkrete Maßnahmen sind z. B. • Ausbildung des Personals der Infrastrukturbetreiber, auch auf Landesund kommunaler Ebene • Periodische Information der Bevölkerung • Technische und organisatorische Maßnahmen (Einsatzpläne etc.) • Kompetenzregelungen etc. • Berücksichtigung von Ausfallsebenen in Extremsituationen • Stärkere Vernetzung von Verkehrsträgern Aufbau eines Monitoringsystems für Extremwetterereignisse und laufende Evaluierung (Schadenskosten, mittel- und unmittelbar) Die Wirksamkeit von Informations- und Frühwarnsystemen hängt entscheidend von den Empfängern der Meldungen, ebenso wie der klaren Kompetenzregelung ab. Die große Flächenausdehnung (über die Verwaltungsgrenzen hinweg) der Verkehrsinfrastrukturen erfordert zusätzlichen Koordinierungsbedarf • Anmerkung Wissenschaftliche Grundlagen Umsetzung der vorhandenen Grundlagen, Forschungsbedarf entsprechend den Erkenntnissen der Entwicklung des Klimageschehens (hohes Maß an Ungewissheit) Politische Rahmenbedingungen Zuständigkeitsregelungen und Beistandsverpflichtungen werden wichtiger, wenn die Geldmittel knapp werden: gegenseitige Unterstützung und Beistand Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Bund, Länder, Gemeinden, Verkehrsinfrastrukturbetreiber, Universitäten, FH 95 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen im Neubau und im Bestand“ Zur forcierten Umsetzung der oben dargestellten Anpassungsmaßnahmen ist die Entwicklung und Anwendung verschiedener politischer Instrumente erforderlich. Diese Instrumente beziehen sich zum Teil auf konkrete Handlungsfelder, zum Teil stellen sie quasi die Grundlage dar, damit Anpassungsmaßnahmen in die „Breite“ gehen. Ohne selbst eine Anpassungsmaßnahme zu sein, stellt beispielsweise die Forcierung der Verkehrsberuhigung eine wesentliche Voraussetzung zur Anpassung an den Klimawandel dar. Das liegt daran, dass eine so gestaltete Umwelt auch die Wirksamkeit von Anpassungsmaßnahmen insgesamt verstärkt und über den engeren Bereich hinauswirkt. Handlungsempfehlung „Anpassung von Gesetzen, Normen und Richtlinien an den Klimawandel für Bau und Betrieb von Verkehrsinfrastrukturen“ Ziel Der Klimawandel und dessen Auswirkungen erfordern die Anpassung von Gesetzen, Normen und Richtlinien Inhalt Die vorhandenen Baustandards gehen von konstanten Umweltbedingungen aus und bilden im Wesentlichen die Vergangenheit ab. Vorsorgeorientiertes Bauen und Sanieren erfordert jedoch die Berücksichtigung der erwarteten zukünftigen Entwicklungen. Durch den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf Bauten und Betrieb der Infrastruktur sind Anpassungen erforderlich. Diese Anpassungen betreffen die folgenden Bereiche (z.B.): • Berechnung der Sommertauglichkeit auf Basis zukünftiger Temperaturniveaus (Anpassung Klimadatensätze) • Berechnung von Heizlasten (Vermeidung von Überdimensionierung von Heizungsanlagen) • Bemessung von baulichen Anlagen (Wassereinläufe, Kanäle, Sickerflächen, Überflutungssicherheit von Verkehrsanlagen etc.) • Dimensionierungen der Befestigungen (Verankerung) von Verkehrseinrichtungen wie Lichtsignalanlagen, Wegweisern, Straßenbeleuchtung etc. • Berechnung höhere physikalische Belastungen zu Anpassung der Bauteile (z.B. häufigere Hochwasser, größere Hochwasserspitzen, extreme Hitzeeinwirkungen) • Konstruktive Vorschriften für kritische Konstruktionen (Stromleitungen, Netzkonfiguration, Überkopfwegweiser etc.) Die Anpassungserfordernisse sind getrennt für den Neubau und die Sanierung zu entwickeln. Anmerkung Derzeit besteht hinsichtlich der Risiken des Klimawandels erhebliche Unsicherheit. (Monitoring) Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Forschungsbedarf zu konkreten Anforderungen und Lösungen Zeitperspektive Mögliche Akteure Thematisierung des Klimawandels und der Anpassung an dessen Auswirkungen bei der Novellierung der Bauordnungen der Länder und in den Normungsgremien. Förderanreize mittel- bis langfristig Bund, Länder, OIB, FSV 96 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Anpassung von baulichen und rechtlichen Maßnahmen in der Raumplanung zum Schutz von Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen“ Ziel Anpassung raumwirksamer Maßnahmen wie Gefahrenzonenpläne zum Schutz vor Extremwetterereignissen Inhalt Die mögliche Zunahme an Extremwetterereignissen (Starkregen, lokale Überflutungen, Wind, Hangrutschungen) erfordert bauliche Anpassungsmaßnahmen vor allem für geplante Siedlungsbereiche (rechtliche) und die dazugehörigen Verkehrsinfrastrukturen wie auch für den Bestand (bauliche). Diese Anpassungsmaßnahmen betreffen (z.B.): • Rechtliche Sicherung der Gefahrenzonenpläne in Flächenwidmung und Bebauung (Überprüfung der Vergleichbarkeit bundesländerweiter Regelungen) • Dimensionierung von Wasserableitungssysteme (Kanäle etc.), laufende Wartung • Ausnutzung des Wasserrückhalts in der Fläche zur Reduktion von Spitzen Maßnahmen zur Vermeidung des „Wärmeinseleffektes“ (siehe dazu Handlungsempfehlung „Sicherstellung des thermischen Komforts durch passive Kühlung“) Anmerkung Die Expertendiskussion zeigte, dass zwischen den verfügbaren Unterlagen über Gefahrenzonen und der praktischen Planungspraxis Lücken bestehen Wissenschaftliche Grundlagen Forschungsbedarf zu konkreten Anforderungen und zu technischen und konstruktiven Lösungen Politische Rahmenbedingungen Anpassung von Bauordnungen, Bemessungsgrundlagen und Normen Sanktionen Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure PlanerInnen, Infrastrukturerrichter und –betreiber, Gemeinden, Länder, Bund Handlungsempfehlung „Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen bei der Stadtund Freiraumplanung“ Ziel Reduktion der Auswirkungen des Klimawandels durch Stadt- und Freiraumplanung durch Infrastrukturplanung Inhalt Durch die stärkere Berücksichtigung von mikro- und mesoklimatischen Bedingungen in der Infrastrukturplanung lässt sich ein wesentlicher Beitrag der Stadt- und Freiraumplanung zur Anpassung an den Klimawandel leisten. Das ist wichtig, weil 20% - 40% der Fläche Verkehrsfläche ist, die das Mikro bzw. Mesoklima ganz entscheidend bestimmt. • Berücksichtigung des Verhaltens der Menschen bei der Bebauungs- und Flächenwidmungsplanung im Hinblick auf die spätere Infrastrukturnutzung und externen Energieaufwand für Mobilität. • Erstellung eines Wärmeinselkatasters, um bei „Hot spots“ gezielt Begrünungs- und sonstige Maßnahmen umzusetzen. • Berücksichtigung von mikro- und mesoklimatischen Bedingungen bei der Erstellung von Stadtentwicklungsplänen. 97 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Anmerkung Einige Maßnahmen können, wenn nicht entsprechend geplant, im Widerspruch zum Klimaschutz stehen, etwa wenn die Schaffung von Wasserflächen und Grünanlagen zur Reduktion der Bebauungsdichte führt und dadurch erhöhte thermische Verluste auftreten; Überschneidung mit dem Aktivitätsfeld Bauen und Wohnen. Wissenschaftliche Grundlagen Grundlagenforschung; Konzeptentwicklung Politische Rahmenbedingungen Integration in ÖROK und in Raumordnungsgesetze der Länder Zeitperspektive mittel- bis langfristig Mögliche Akteure Kommunen, PlanerInnen Handlungsempfehlung „Förderinstrumente zur verstärkten Renaturierung versiegelter Flächen“ Ziel Verringerung überschüssiger Versiegelungsflächen von Verkehrsinfrastrukturen (wichtig weil nicht genutzte Verkehrsinfrastruktur auch Kosten verursacht) Inhalt Durch die Überdimensionierung von Fahrbahn- und Abstellflächen für Fahrzeuge gibt es ein erhebliches Potential für Entsiegelung (z.B. überdimensionierte Landesstraßen neben Autobahnen etc.) Häufig bleiben versiegelte Flächen nach dem Verlust ihrer Funktionen weiterhin liegen, weil keine rechtlichen Voraussetzungen für die Entsiegelung bestehen. Dabei geht es vor allem um folgende Themen (z.B.): • Umschichtung der Neubauförderung auf Sanierungsförderung • Entwicklung neuer Förderungsschienen • Finanzielle Sicherstellung für die Renaturierung versiegelter Flächen Anmerkung Diese Handlungsempfehlung ist auch wichtig für den Klimaschutz im Infrastrukturbereich. Sie ist im Zusammenhang zu sehen mit der Frage der Qualität der Sanierung. Bei der Umschichtung der Förderung vom Neubau zur Sanierung ist eine Interessensabwägung erforderlich. Wissenschaftliche Grundlagen Politische Rahmenbedingungen Anpassung Straßenfinanzierung, Sonderprogramme von Bund und Ländern (z.B. Sanierungsoffensive), Finanzausgleich (15a-BV-G-Vereinbarungen) Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Bund, Länder, Kommunen und Verkehrsinfrastrukturbetreiber Handlungsempfehlung „Anpassung der Förderungsinstrumente in Wohn- und Siedlungsbau zur Reduktion des Verkehrsaufwandes“ Ziel Berücksichtigung von Anpassungserfordernissen bei der Förderung von Neubau und Sanierung von Siedlungen wie auch Wohn- und Nichtwohngebäude bezüglich Folgen für die Verkehrsinfrastruktur Inhalt Nachweis der Verkehrsinfrastruktur (z.B. bei dezentraler Besiedelung – es wird nicht untersucht, wo das Objekt steht) als Voraussetzung für die Vergabe von Förderungsmitteln (zumindest bei umfassenden Gebäudesanierungen): Das Ziel ist hier, eine kompaktere Siedlungsstruktur zu fördern, d.h. keine Objekte getrennt von ihrer Verkehrsinfrastruktur zu betrachten (Erschließung, 98 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Zentralisierung, Durchmischung und Kompaktheit) Neben der Erhöhung der Sanierungsrate muss für eine Anpassung der Raumstrukturen über die Verkehrsinfrastrukturen an die Auswirkungen des Klimawandels vorgesorgt werden. Auch beim Neubau sollten Anpassungserfordernisse verstärkt berücksichtigt werden. Besonders hervorgehoben können folgende Bereiche werden (z.B.): • Nachweis der Verkehrsinfrastruktur für Gebäude als Voraussetzung für die Vergabe von Förderungsmitteln (zumindest bei umfassenden Gebäudesanierungen) • Förderung von Bauweisen, die klimaschädigende Verkehrsinfrastrukturen verhindern wie zum Beispiel autofreie Siedlungen, offene Deckenbeläge etc. • Bindung der Fördervoraussetzung (Anpassung und Klimaschutz) an die Nutzung klimaverträglicher Verkehrsmittel Anmerkung Anpassung von Baustandards und Normen als Voraussetzung; Gestaltung der Instrumente soll „Förderverzicht“ möglichst vermeiden; Einbettung in Gesamtkonzept (PR) Wissenschaftliche Grundlagen Verhaltensanalysen unter verschiedenen Infrastrukturbedingungen. Revision der Bauordnungen hinsichtlich Erschließung und Verkehrsflächen Politische Rahmenbedingungen Anpassung Wohnbauförderung, Neufassung der Bauordnungen, Finanzausgleich Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Bund, Länder 99 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Forschung“ Die Entwicklung einer Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels erfordert weitere Forschungsaktivitäten. So sind beispielsweise die Auswirkungen des Klimawandels trotz Verbesserung der Datenlage in einigen Bereichen noch immer mit großen Unsicherheiten behaftet. Dieses Handlungsfeld sollte eng verknüpft sein mit dem Handlungsfeld „Aus- und Weiterbildung“. Handlungsempfehlung „Forschung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur“ Ziel Verbesserung der Wissensbasis mit dem Ziel einer optimierten Anpassung an die Folgen des Klimawandels Inhalt Forschungsbedarf besteht bei einer Vielzahl an Themen, die sich auf unterschiedliche Handlungsfelder beziehen können: • Regionale Klimafolgen (z.B. Verbesserung der Modelle, Regionalisierung der Ergebnisse, Datengrundlagen für Normen) • Bioklimatologie und Mikroklima (z.B. Komfortbedingungen in Verkehrsmitteln, Wärmeinseleffekt, Entwicklung von Simulationstools, Konzeptentwicklung zur Verbesserung des Mikroklimas) • Forschung für klimafolgenangepasste Bauweisen, Materialforschung, Identifikation kritischer Betriebszustände, Energiewirtschaftliche Analysen, Kosten-Nutzen-Analysen) • Einrichtung transnationaler ExpertInnensysteme insbesondere bei Flüssen mit länderübergreifenden Überschwemmungsgebieten (z.B. March) bis zur praktischen Erprobung • Simulation von Szenarien für Extremwetterereignisse einschließlich Handlungsumsetzung • Optimierung der Frühwarnsysteme hinsichtlich Akzeptanz und Handlungsumsetzung, Wie gibt man Frühwarnungen heraus? • Umsetzungsforschung (z.B. Wirksamkeit von politischen Instrumenten, Vernetzung der Infrastrukturträger, Umsetzungshemmnisse, Verhalten der Betroffenen) • Politische, rechtliche und sozio-ökonomische Rahmenbedingungen und Trends (Analyse von wahrscheinlichen politischen, rechtlichen und sozioökonomischen Trends und deren Auswirkungen als Grundlage für nachhaltige Entscheidungen) Anmerkung Link zur Handlungsempfehlung „Information und Frühwarnsysteme“ Wissenschaftliche Grundlagen Interdisziplinäre Forschung erforderlich, Simulationen von Extremwetterszenarien Politische Rahmenbedingungen Forschungsförderungsprogramme (z.B. EU, FWF, FFG, Klima- und Energiefonds), Auftragsforschung zu konkreten Themen, Stipendien, Leistungsvereinbarungen mit Universitäten Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure EU, Bund, Forschungsförderungseinrichtungen (Klima- und Energiefonds, FWF, FFG), universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen 100 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsempfehlung „Pilotprojekte zu klimawandelangepassten Verkehrsinfrastrukturen “ Ziel Demonstration der Machbarkeit von „Klimawandelangepasster Verkehrsinfrastruktur“ Inhalt Erfolgreich umgesetzte Projekte entfalten wesentlich stärkere Überzeugungskraft als politische Appelle oder bloße Information. Deshalb ist es wesentlich für die Umsetzung einer Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels die Machbarkeit, aber auch die Vorteilhaftigkeit entsprechender Konzepte zu demonstrieren. Dabei geht es um konkrete technische oder konstruktive Lösungen, die aber möglichst breit (thematisch wie räumlich) gestreut sein sollten. Dabei geht es um Folgende Themen: • Entwicklung von praxistauglichen und multiplizierbaren Lösungen für Anpassungsmaßnahmen (z.B. Siedlungs- und Verkehrsinfrastrukturen) • Die Demonstrationsprojekte sollten möglichst auch die mikroklimatischen Bedingungen beachten (Berücksichtigung des Umfelds) • Begleitforschung (Monitoring, Kosten-Nutzen-Analysen, Sozialwissenschaftliche Begleitforschung) • Informationskampagnen: Die Ergebnisse der Demonstrationsprojekte müssen öffentlichkeitswirksam aufbereitet und verbreitet werden Anmerkung Diese Handlungsempfehlung steht in engem Zusammenhang mit dem Handlungsfeld „Öffentlichkeitsarbeit und (Aus-)Bildung“. Wissenschaftliche Grundlagen siehe Handlungsempfehlung „Forschung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“; interdisziplinäre Bearbeitung erforderlich Politische Rahmenbedingungen Forschungsförderung, (Vorbildwirkung) Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure EU, Bund, Forschungsförderungseinrichtungen (Klima- und Energiefonds, FWF, FFG), universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, innovative Immobilienentwickler/Bauträger 101 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld „Öffentlichkeitsarbeit und (Aus-)Bildung“ Auch wenn das Thema „Klimawandel und seine Folgen“ medial von hoher Präsenz gekennzeichnet ist, so ist die Diskussion um die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sehr jung und noch kaum im öffentlichen und politischen Diskurs verankert. Nach wie vor werden die beiden Themen Klimaschutz (Mitigation) und Anpassung (Adaptation) verwechselt oder miteinander vermischt, auch in Fachkreisen, wie es die Befragungen zeigten. Abhilfe schaffen kann eine verstärkte und gezielte Öffentlichkeitsarbeit. Da bei den angesprochenen Anpassungsmaßnahmen eine Vielzahl an ExpertInnen und ProfessionistInnen angesprochen sind, sollten diese Inhalte konsequenterweise auch verstärkt in Aus- und Weiterbildungsprogramme integriert werden. Handlungsempfehlung „Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur“ Ziel Schaffung von Problembewusstsein und Wissen zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandel und zu erforderlichen Anpassungsmaßnahmen Inhalt Als sehr junges Thema erfährt die Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Gegensatz zum Klimaschutz noch nicht die erforderliche Aufmerksamkeit. Zur Schaffung eines entsprechenden Bewusstseins und des erforderliche Wissens sind verschiedene Schritte notwendig (z.B.): • Allgemeine Information und Bewusstseinsbildung zum Klimawandel und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie zu deren Unterscheidung bzw. Abgrenzung • Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung zu Fragen der Anpassung von Gebäuden und deren Umfeld an die Folgen des Klimawandels • Information über notwendige Anpassungsmaßnahmen der Verkehrsinfrastrukturen und in deren Umfeld durch planerische und bauliche Maßnahmen oder durch Verhaltensänderungen Anmerkung PR-Kampagnen müssen zielgruppenorientiert entwickelt werden Wissenschaftliche Grundlagen Wissenschaft als Informationslieferantin Politische Rahmenbedingungen Anknüpfung an bestehende nationale und regionale Programme und PRSchienen (z.B. klima:aktiv, Klimarettung); Kooperation mit NGOs Zeitperspektive kurzfristig möglich, laufend (langfristig) Mögliche Akteure Bund, Länder, Gemeinden, Unis, NGOs, Interessensverbände Handlungsempfehlung „Aus- und Weiterbildung zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur“ Ziel Schaffung einer fundierten Wissensbasis zur Umsetzung der Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ 102 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Inhalt Für eine breite Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen müssen entsprechende Qualifikationen möglichst breit verankert werden. Eine Schlüsselstellung nimmt dabei sicherlich der tertiäre Bildungssektor (Universitäten, Fachhochschulen), die Inhalte sind aber ebenfalls in Aus- und Weiterbildungsprogramme für betroffene ProfessionistInnen (z.B. Baumeister) und generell in die schulischen Lehrpläne zu integrieren. Konkret geht es dabei um folgende Aktivitäten (z.B.): • Anpassung Lehrpläne für ArchitektInnen, Stadt- und RaumplanerInnen, BauingenieurInnen, VerkehrsplanerInnen, FreiraumplanerInnen u.ä. • Förderung von Weiterbildung für ProfessionistInnen • Anpassung Lehrpläne für schulischen Unterricht • Aktive Integration in internationale Aktivitäten, Anmerkung Querverbindung zum Handlungsfeld „Forschung“ Wissenschaftliche Wissenschaft als Informationslieferantin Grundlagen Politische Bereitstellung von Ressourcen personeller und materieller Art Rahmenbedingungen Zeitperspektive kurz- bis mittelfristig Mögliche Akteure Bund, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen, Interessenverbände (Kammern) 103 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Übersichtstabelle mit Praxisbeispielen (Mit Dank für die Beiträge von Kim Meyer-Cech und von Klaus Gspan) Pilotprojekte, Klimawandelangepasste Verkehrsinfrastrukturen generell: In der ÖROK Schriftenreihe Nr. 179: Räumliche Entwicklungen in Österreichischen Stadtergionen – Handlungsbedarf und Steuerungsmöglichkeiten, 2009 werden drei Handlungsbereiche bearbeitet, einer davon Verkehrsentwicklung. Die Instrumente sind gegliedert in - bauliche (z.B. Shared Space) - organisatorische/betriebliche (z.B. Mobiltitätsverträge) - und preispolitische Instrumente (z.B. City Maut) ad Shared Space: - seit 2002 gibt es in der Schweiz die Begegnungszone (Shared Space) im Straßenverkehrsrecht. - Velden: Ein Teilstück vom Brunnenplatzl bis zur Bahnhofstraße soll nach den Prinzipien des Shared Space umgestaltet werden. ad Mobilitätsmanagement: Studie für den Berufsschulstandort Reutlingen-Oststadt zur Einführung eines Mobilitätsmanagements. Das Mobilitätskonzept ist in zwei Handlungsfelder gegliedert: „Verbesserung der schulischen Rahmenbedingungen“ und „Verbesserung der verkehrlichen Rahmenbedingungen“, die Maßnahmen sind auf sechs Schuljahre aufgeteilt. Das Konzept wurde erarbeitet, aber noch nicht umgesetzt (Bächle, 2010 in Planerin 3_10, S. 47f). Multifunktionale Flächennutzung – Umgang mit Starkregenereignissen Insbesondere Städte sind angesichts ihres Schadenspotenzials und des hohen Verseigelungsgrades anfällig gegenüber Starkregen und Sturzflugereignissen. „Eine Möglichkeit, unkontrollierte Überflutungen in Siedlungsgebieten zu verhindern, stellt eine multifunktionale Flächennutzung dar. Dabei werden Freiflächen mit einer vorrangig anderen Nutzung (z.B. Parkplätze, Straßen, Sportanlagen etc.) im Ausnahmefall eines Starkregenereignisses für kurze Zeit gezielt geflutet, um dadurch Schäden von gefährdeten Bereichen abzuwenden.“ (Benden und Siekmann, 2010 in Planerin 3_10, S. 37f) In den Niederlanden ist dieser Ansatz bereits verbreitet (Gemeente Rotterdam et al. 2007; Benden 2009) Klimatische Gesichtspunkte im Abwägungsprozess von Planungsvorhaben - in Stuttgart ist das seit Jahrzehnten üblich (www.stadtklima-stuttgart.de); klimatisch relevante Freiflächen (z.B. Frischluftscheisen und Kaltluftentstehungsgebiete) konnten über die Flächennutzungsplanung gesichert werden; es gibt in Stuttgart z.B. begrünte Gleistrassen (Baumüller und Baumüller, 2010 in: Planerin 2_10, S. 17f) - Verbindliche Empfehlungen zur Anwendung von Klimafaktoren gibt es in Dänemark Beitritt zu „Citta Slow“ 104 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Enns ist als erste Stadt Österreichs der „Slow City“-Bewegung beigetreten, um die urbane Langsamkeit zu fördern. Citta Slow müssen eine aktive Umwelt- und Infrastrukturpolitik betreiben. Planungsbezogener Klimaatlas Für die Fortschreibung des Regionalplans hat im Jahr 2008 der Verband Region Stuttgart einen planungsbezogenen Klimaatlas mit umfassendem Kartenmaterial erstellen lassen. Für die REion stehen schematische Analysekarten und Planungshinweiskarten im Maßstab 1:25.000 zur Verfügung. (Baumüller und Baumüller, 2010 in: Planerin 2_10, S. 17f) ad Mehrwertausgleich Das Schweizer Raumplanungsgesetz schreibt den Kantonen seit 30 Jahren vor, bei Einzonungen (=Baulandwidmungen) eine sogenannte Mehrwertabschöpfung vorzunehmen: Gewinnt Land durch Umzonung an Wert, müssen sie eine Abgabe erheben. Dieses Instrument wird in den Kantonen Basel-Stadt, Neuenburg und Graubünden angewendet. Forschungsprojekte der Europäischen Kommission zu Transport und Klimawandel http://ec.europa.eu/research/transport/news/article_9958_en.html ad Wetterextreme und der Auswirkungen auf den Transport WEATHER – Weather Extremes, Assessment of Impacts on Transport Systems and Hazards for European Regions Internet: www.weather-project.eu ad Risikomanagement bezüglich europäischer Transportnetzwerke EWENT - Extreme weather impacts on European networks of transport: http://www.vtt.fi/ 105 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ TeilnehmerInnen an den ExpertInnenworkshops 1. Workshop Harald Bollmann (Obmann der Bundessparte Verkehr WKÖ) Ulrike Drabek (TU Wien, Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie ) Wolfgang Grubert (BMVIT, Abt. I/K2, Wege und externe Kosten, Maut, Verkehr und Umwelt) Klaus Gspan (ASFINAG Alpenstrassen GmbH) Ingrid Klaffl (UBA GmbH, Umweltfolgenabschätzung & Klimawandel) Ernst Lung (BMVIT, Abt. I/K2, Wege und externe Kosten, Maut, Verkehr und Umwelt) Kim Meyer Cech (BOKU, Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung) Christian Rachoy (ÖBB Infrastruktur Ag, Naturgefahren- Management Christof Rehling (BMVIT, Gruppe Straße, Abt. ST1) Jörg Schröttner (BMVIT, Leiter der Abt. SCH 3 - Seilbahnen und Schlepplifte) 2. Workshop Ulrike Drabek (TU Wien, Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie ) Wolfgang Grubert (BMVIT, Abteilung I/K2 – Wege und externe Kosten, Maut, Verkehr und Umwelt) Klaus Gspan (ASFINAG Alpenstrassen GmbH) Ernst Lung (BMVIT, Abteilung I/K2 – Wege und externe Kosten, Maut, Verkehr und Umwelt) Kim Meyer Cech (BOKU, Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung) Frau Ratzinger (ÖBB Infrastruktur Ag, Naturgefahren- Management Christof Rehling (BMVIT, Gruppe Straße, Abt. ST1) Jörg Schröttner (BMVIT, Leiter der Abt. SCH 3 - Seilbahnen und Schlepplifte) Via Donau (Juha Schweighofer) übermittelte schriftliche Kommentare zu den Drafts 106 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Abschnitt E Aktivitätsfeld übergreifende Aspekte der Handlungsempfehlungen 107 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Hintergrund Die Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Aktivitätsfelder wurden, um die Komplexität zu reduzieren, in ExpertInnenworkshops zunächst sektoral bearbeitet. Bereits beim Kick- Off Workshop Ende 2009 wurde von den Schlüsselexperten der Wunsch geäußert, alle Aktivitätsfelder mitsamt ihrer wechselseitigen Bezüge gemeinsam zu diskutieren. Erste derartige Verknüpfungen wurden bereits im Vorläuferprojekt durch Darstellung der Bezüge in einer Matrix hergestellt (Haas et al 2009). Auch in der Schweiz wurde die Vernetzung bei der Bearbeitung der nationalen Anpassungsstrategie eigens bearbeitet (vgl. dazu auch Hohmann 2010). Aus diesem Grund schien es dem gesamten Projektkonsortium notwendig, aktivitätsfeldübergreifende Aspekte in einem Workshop speziell zu vertiefen. Dementsprechend fand nach Abschluss der Erarbeitung der Handlungsempfehlungen in den einzelnen Aktivitätsfeldern am 19.11.2010 der Workshop „Wechselseitige Bezüge zwischen den Aktivitätsfeldern“ statt. TeilnehmerInnen waren die Schlüsselexperten für die Aktivitätsfelder Bauen und Wohnen (DI Christof Amann), Schutz vor Naturgefahren (DI Andreas Pichler), Gesundheit (Dr. Hans-Peter Hutter war verhindert), Natürliche Ökosysteme und Biodiversität (Dr. Franz Essl) und Verkehrsinfrastruktur (Prof. Hermann Knoflacher) sowie Dr. Barbara Kronberger–Kieswetter (Lebensministerium), Dr. Maria Balas (UBA), DI Thomas Gerersdorfer (BOKU, Institut für Metereologie) sowie DI Willi Haas und Mag. Irene Pallua (IFF Wien, Institut für Soziale Ökologie). Bevor wir nun die Ergebnisse aus dem Workshop zu den Bezügen zwischen den Aktivitätsfeldern vorstellen, hier noch einige Hinweise zur gewählten Strukturierung der Aktivitätsfelder. Überblick und Strukturierung der Aktivitätsfelder Die Strukturierung der Aktivitätsfelder geht auf die Ist-Stands-Erhebung (Gingrich et al. 2008) zurück. In einem Bottom-Up-Prozess wurden sämtliche Anpassungsaktivitäten gesammelt und in der Struktur wiedergegeben, wie sie in Verwaltung, Wirtschaft und diversen Expertenorganisationen bearbeitet wurden. Diese Strukturierung hat den Vorteil, dass sie einen hohen Akteursbezug hat und dadurch zu den verschiedenen Praxisfeldern der Anpassung hohe Anschlussfähigkeit besitzt. Gleichzeitig zeigt eine so generierte Liste der Aktivitätsfelder keine einheitliche und plausible Gliederungssystematik. Um die Anschlussfähigkeit zu erhalten aber gleichzeitig eine bessere Systematisierung zu ermöglichen, wurden die Aktivitätsfelder in der vorliegenden Studie in drei Cluster zusammengefasst, die sich durch eine relativ hohe Homogenität bezüglich Anpassungsstrategie auszeichnen. Folgende drei Cluster wurden identifiziert: 108 Koordinationsaufgaben für eine nationale Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 1) Überprüfung des Schutzes von Schutzgütern Anpassungsrelevant sind hier in erster Linie Gesundheit und natürliche Ökosysteme/Biodviersität. Hier geht es darum, eine klimawandelbedingte Anpassung des Schutzes herauszuarbeiten (ändern und ergänzen, überprüfen wieweit bestehende Strukturen wie Institutionen und Gesetze den erforderlichen Schutz gut leisten können) Speziell im Fall der Biodiversität können hier auch die Potenziale für den Klimaschutz herausgearbeitet werden. 2) Überprüfung etablierter bisheriger Anpassungsbereiche (Schutz vor Naturgefahren, Hochwasserschutz, Katastrophenschutz, Raumplanung) Schon seit langem bestehen verschiedenste gesellschaftliche Vorkehrungen, um die Schäden naturbedingter Katastrophen gering zu halten. Hier geht es darum, bereits bestehende Instrumente zum Schutz von Schutzgütern aufgrund klimawandelbedingter Änderungen zu überprüfen und eventuell erforderliche Nachjustierungen vorzunehmen (Lücken erkennen, reflektieren, zentral ist die Anpassung des rechtlichen/finanziellen Rahmens). Grundausrichtung 4 3) Koordination der sektoralen Anpassung (wirtschaftliche Sektoren wie Landwirtschaft, Forstwirtschaft, ...) Diese sind mit ihren Beschäftigten, den Sachgütern und ihren gesellschaftlichen Versorgungsaufgaben einerseits Schutzgüter und andererseits Mitverursacher von Klimawandel und Belastungen für Schutzgüter wie Gesundheit und natürliche Ökosysteme. Deshalb ist hier eine sehr differenzierte Koordinierung erforderlich. Dort wo es aus einer nationalen Perspektive sinnvoll scheint, ist sektoreigene Anpassung speziell durch Informationsbereitstellung, Aus- und Weiterbildung, Forschung und Monitoring sowie durch Anpassung des rechtlichen/finanziellen Rahmens zu unterstützen. Gleichzeitig ist es aus der Perspektive des Gemeinwohls erforderlich, jene Lücken zu erkennen, welche die Sektoren aufgrund ihrer spezifischen Partikularinteressen nur mangelhaft bearbeiten. Gleichzeitig können sektoral motivierte Anpassungen aus der übergeordneten nationalen Perspektive auch zu Fehlanpassungen führen. Hier ist ein Gegensteuern erforderlich. Von speziellem Interesse einer nationalen Anpassungsstrategie ist hier, Konflikte zwischen Anpassung und Klimaschutz zu vermeiden, Synergien zwischen Anpassung und Klimaschutz zu nutzen und negative Folgen für Gesundheit und Biodiversität sowie für andere Sektoren zu vermeiden/reduzieren. 4 Das Aktivitätsfeld Katastrophenschutz wurde in der vorliegenden Studie nicht behandelt. Die Raumplanung ist ein Sonderfall, sie wurde hier nur in den jeweiligen Aktivitätsfeldern behandelt. 109 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Abbildung 1: Anpassung an den Klimawandel: Überblick und Clusterung der Aktivitätsfelder in Überprüfung des Schutzes für Schutzgüter (speziell Gesundheit und natürliche Biodiversität), Überprüfung etablierter bisheriger Anpassungsbereiche und Koordination der sektoralen Anpassung (Quelle: eigene Darstellung) Diese Grafik liefert einen Überblick über die verschiedenen Cluster, in denen Handlungsempfehlungen zur Anpassung an den Klimawandel ausgearbeitet wurden bzw. noch ausgearbeitet werden sollen (grau unterlegt). Sie vermittelt außerdem, an welchem Punkt die einzelnen Sektoren im Bezug auf die Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen stehen und kann als Grundlage für eine politische Abstimmung zwischen den Aktivitätsfeldern gesehen werden. Nicht zuletzt zeigt die Grafik, mit welchem Maß an Komplexität eine Anpassungsstrategie zu rechnen hat, will sie adäquat auf die Herausforderungen des Klimawandels für ein sozioökonomisches System reagieren. Bearbeitet wurden die Aktivitätsfelder Schutz vor Naturgefahren und Schutzwasserwirtschaft. Raumplanung und Katastrophenschutz sollen künftig bearbeitet werden. Diese Aktivitätsfelder sind aufgrund einer möglichen Zunahme von Extremwetterereignissen und deren Intensität (Variabilität) für den Schutz von Bevölkerung (Grundlage: Gesundheit) und ökonomischer Infrastruktur (Grundlage: Natürliche Ökosysteme und Biodiversität) von großer Wichtigkeit (Lebensministerium 2010) 110 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Die Rolle der Aktivitätsfelder Gesundheit und Natürliche Ökosysteme und Biodiversität (grün) ist daher ebenfalls hervorgehoben5. Natürliche Ökosysteme bieten der Gesellschaft einerseits Schutz (intakte Ökosysteme sind gegenüber Klimawandel robuster) und verschiedene Services (Ökosystemdienstleistungen), andererseits sind sie durch klimabedingten und nichtklimabedingten Wandel nicht unerheblichen Stress ausgesetzt. Im Bezug auf die sektoralen Aktivitätsfelder soll festgehalten werden, dass diese sowohl direkt von den Auswirkungen des Klimawandels als auch indirekt (z.B. durch Einwanderung von Neobiota in natürliche Ökosysteme, welches Auswirkungen auf Land- und Forstwirtschaft hat, sowie auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze) betroffen sind. Ein weiteres Ziel der Anpassung an den Klimawandel ist eine Abstimmung mit anderen politischen Zielsetzungen wie der nachhaltigen Entwicklung (Füssel, 2007). Wechselseitige Bezüge zwischen den Aktivitätsfeldern Als Vorbereitung für den Workshop „Wechselseitige Bezüge zwischen den Aktivitätsfeldern“ wurde vom Institut für Soziale Ökologie unter Bezugnahme auf das Policy Paper des Lebensministeriums “Auf dem Weg zu einer nationalen Anpassungsstrategie“ eine Liste mit allen Handlungsempfehlungen erarbeitet, in der sämtliche Bezüge zu anderen Aktivitätsfeldern vermerkt waren6. Mögliche Synergien bzw. Konflikte der Handlungsempfehlungen aus den unterschiedlichen Aktivitätsfeldern wurden auf qualitativer Ebene gemeinsam analysiert. Die Analyse ergab zunächst ein stark synergistisches Bild zwischen den Handlungsempfehlungen. Eine tiefergehende Diskussion zeigte jedoch, dass dies vor allem auf die Fähigkeit der in den jeweiligen Aktivitätsfeldern involvierten ExpertInnen zurückzuführen war, jeweils andere Aktivitätsfelder mit zu berücksichtigen. Das bedeutet, die Handlungsempfehlungen selbst wurden bereits so formuliert/konzipiert, dass sie möglicht viele synergistische Wirkungen entfalten können. Aus Sicht der SchlüsselexpertInnen besteht jedoch in vielen Fällen hohes Konfliktpotenzial, wenn Handlungsempfehlungen im Zuge der Umsetzung allein mit Akteuren des jeweiligen Feldes weiterentwickelt werden, also die Gefahr besteht, dass sie primär unter dem sektoralen Blickwinkel betrachtet werden.. Speziell bei der Umsetzung von Handlungsempfehlungen, welche sich auf Flächen- oder Gewässernutzung beziehen, muss berücksichtigt werden, dass es bei der Umsetzung zu Interessens- und Nutzungskonflikten kommen kann. 5 6 Für eine ausführlichere Darstellung vgl. die Präambeln der beiden Aktivitätsfelder in Haas et al. 2010 b Für einen Gesamtüberblick siehe Anhang 111 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Das Fazit der SchlüsselexpertInnen ist, dass viele Maßnahmen hohes Potenzial für Synergien aufweisen, aber dass dieselben Maßnahmen bei einer eindimensionalen Umsetzung hohes Konfliktpotenzial besitzen und somit viele negative Folgen verursachen können. Das Nutzen von Synergien und das Vermeiden von Konflikten sollte daher bei Umsetzung und Evaluierung als zentrales Prinzip eines aktivitätsfeldübergreifenden Qualitätsmanagements (z.B. durch Verwaltungs- bzw. Expertengremien) gewährleistet werden. Folgende Punkte wurden im Workshop diskutiert: • Forschung, Monitoring, Beratung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit sind als aktivitätsfeldbezogene Aktivitäten und als Querschnittsmaterie zu entwickeln. So soll z.B. bei der Öffentlichkeitsarbeit vermieden werden, dass Zielgruppen von jedem einzelnen Aktivitätsfeld mit Informationen überschwemmt werden, andererseits sollte zielgruppenbezogene Information in der Substanz aus den einzelnen Aktivitätsfeldern versorgt werden. Ähnlich verhält es sich beim Monitoring: Hier gilt es unabgestimmte über Multiplikatoren Parallelaktivitäten zu vermeiden. Während die Information möglichst zielgruppenspezifisch und weitergegeben werden soll, sollte es eine standardisierte Weitergabe der Information von Wetterdiensten an diverse Monitoringsysteme (in diesem speziellen Zusammenhang) sowie einheitliche Schwellwerte für Frühwarnungen geben. Unter Monitoringsystemen sind dabei nicht nur Wetterdienste zu verstehen, sondern auch die Beobachtung gesellschaftlich relevanter vulnerabler Bereiche7 wie auch die erforderliche Informationsarbeit zur Abwendung von Schäden. (siehe Kapitel „Aktivitätsfeld übergreifende Maßnahmen Forschung, Monitoring, Beratung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit“ p. 113) • Synergien und Konflikte o Es finden sich zwischen den Handlungsempfehlungen knapp 300 Bezüge. Da Synergien genutzt und Konflikte vermieden werden sollen, sind diese in den Tabellen im Anhang besonders markiert: Mögliche Synergien zwischen den Aktivitätsfeldern sind mit (+) versehen und mögliche Konflikte zwischen den Aktivitätsfeldern sind mit (-) vermerkt; Dort wo die Umsetzung8 ein hohes Konfliktpotential in sich birgt, wurde 7 Unter vulnerablen gesellschaftliche Bereiche Einrichtungen, Ressourcenströme, Flora und Fauna aber auch von Menschen 8 Die Handlungsempfehlungen des Aktivitätsfeldes Natürliche Ökosysteme und Biodiversität müssen beispielsweise vorwiegend von anderen Sektoren umgesetzt werden. Häufig sind gerade die Maßnahmen, die vom Naturschutz als relevanten gesellschaftspolitischen Akteur des Aktivitätsfelds Natürliche Ökosysteme und Biodiversität umgesetzt werden für andere AkteurInnen (z.B. Interessensvertretungen) wenig verständlich und deshalb unter Umständen schwer durchsetzbar. Ebenso bestehen zwischen dem Aktivitätsfeld Schutz vor 112 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ dies mit (+/-) angezeigt (siehe dazu einleitende Absätze dieses Kapitels). Für diese sollte zum Nutzen von Synergien und zur Vermeidung von Konflikten bei der Umsetzung ein begleitendes aktivitätsfeldübergreifendes Qualitätsmanagement bereitgestellt werden. o Mögliche Widersprüche zum Klimaschutz (werden in der Tabelle im Anhang schriftlich ausgewiesen) (siehe Kapitel „Synergien und Konflikte zwischen Handlungsempfehlungen“, p. 114) • Besonders synergistische Maßnahmen: in verschiedensten Aktivitätsfeldern wurden aus der jeweiligen Perspektive oft Maßnahmen erarbeitet, die mit geringen Unterschieden hohes Synergiepotenzial aufweisen. Hier gilt es die Maßnahmen so weiterzuentwickeln, dass diese dieses Synergiepotenzial einlösen können. Derartige Maßnahmen sind aufgrund des hohen Mehrfachnutzens jedenfalls zu priorisieren. Aus diesem Grund wurden die 4 Maßnahmen mit höchstem Synergiepotenzial extra herausgearbeitet. (siehe Kapitel „Besonders synergistische Handlungsempfehlungen“, p.116) Aktivitätsfeld übergreifende Maßnahmen Forschung, Monitoring, Beratung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit Forschung, Monitoring, Beratung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit sind in Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel wichtige Maßnahmen, die eines erhöhten Koordinationsaufwandes bedürfen, da diese Aktivitätsfeld spezifische wie auch übergreifende Elemente beinhalten (vgl. Haas et al. 2010a; 2010b; Nagel 2010; Lebensministerium 2010, 2. Entwurf, pp. 52 f). Generell gilt es sowohl Doppelgleisigkeiten zu vermeiden als auch die Konkretheit der Aktivitätsfelder zu nutzen. Diese Maßnahmen wurden von den zu den Workshops geladenen ExpertInnen der einzelnen Aktivitätsfelder als notwendig erachtet, um einen möglichst transparenten, zielgruppengerichteten und effektiven Anpassungsprozess zu forcieren. Die Bereiche Beratung, Bildung und Kommunikation weisen aber auch Aktivitätsfeld übergreifende Gemeinsamkeiten auf. Eine Adaptierung der Systeme unter Berücksichtigung möglicher Synergien kann einen einfacheren Zugang zu Informationen für Betroffene und eine weite Verbreitung von Wissen und dessen Anwendung ermöglichen. Die Bereitstellung integrierter Information und deren Naturgefahren und anderen Aktivitätsfelder (Bauen und Wohnen, Verkehrsinfrastruktur, Gesundheit, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft) bestimmte Abhängigkeiten. Daher hängt der Erfolg / Misserfolg von Maßnahmen dieses Aktivitätsfeldes von der Umsetzung von Maßnahmen anderer Aktivitätsfelder ab. 113 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Kommunikation kann auch politische Entscheidungsprozesse unterstützen (Demeritt und Langdon, 2004). Im Bereich Forschung soll Wissen über den Klimawandel (sowohl Ursache, Entwicklung (Prognose) als auch die Auswirkungen/Konsequenzen) in inter- und transdisziplinären Kooperationen gesammelt und ausgebaut werden. Hier empfiehlt sich die Nutzung bereits bestehender Netzwerke bzw. die Schaffung neuer Forschungsinfrastrukturen, wobei hier nicht nur auf nationale sondern auch internationale Kooperationen Wert gelegt werden sollte. Die Nutzung von Netzwerken und MultiplikatorInnen ist sowohl für die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses betreffend Klimawandel und dessen Auswirkungen für eine möglichst große Anzahl von unterschiedlichen AkteurInnen aus Verwaltung, Interessensvertretungen und Wissenschaft wichtig als auch für die Effizienzsteigerung der Umsetzung der Handlungsempfehlungen zur Anpassung an den Klimawandel. Die bestehenden Datengrundlagen sollen erweitert und verbessert werden, um einerseits eine sektorübergreifende Zusammenschau zu ermöglichen und andererseits einen wichtigen Schritt in Richtung Errichtung eines integrierten Informationssystems zu machen, welches in Folge auch als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Ein sektorübergreifendes, integriertes Risikomanagementsystem für klimainduzierte Risken9 ist für eine Anpassung an den Klimawandel ebenfalls zielführend. 9 Unter Berücksichtigung anderer relevanter Risken (in Analogie zu Berkhout 2002) 114 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Tabelle 1: Darstellung der Aktivitätsfeld übergreifenden Maßnahmen nach Aktivitätsfeldern Die Tabelle stellt die oben angeführten Querschnittmaterien dar. Forschung, sowie Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit wurden in den Aktivitätsfeldern Bauen und Wohnen, Gesundheit, Natürliche Ökosysteme und Biodiversität als eigene Handlungsfelder geführt. Für alle anderen Aktivitätsfelder wurden die oben angeführten sektorübergreifenden Maßnahmen als Handlungsempfehlungen und nicht als Handlungsfelder entwickelt. Synergien und Konflikte zwischen Handlungsempfehlungen Zwischen den Handlungsempfehlungen finden sich knapp 300 Bezüge. Da Synergien genutzt und Konflikte vermieden werden sollen, sind diese in den Tabellen im Anhang besonders markiert. Mögliche Synergien zwischen den Handlungsempfehlungen sind in den Tabellen mit (+) versehen und 115 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ mögliche Konflikte zwischen den Aktivitätsfeldern sind mit (-) vermerkt. Dort wo die Umsetzung10 ein hohes Konfliktpotential in sich birgt, wurde dies mit (+/-) angezeigt. Wasserwirtschaft u. Wasserschutz 2+/- Tourismus 2+ 1+ 1+/- 1+/1+ 4+ 2+ 2+ 5+ 1+/- 1+ 1+ 1+ 2+ 1+/- 1+ 2+/- 2+ 10+ 1+ 10+ 22+/- 11+ 1+/- 3+ 2+ 4+ 12+/- 3+ Forstwirtschaft 1+ 2+ Elektrizitätswirtschaft 1- 1+/- Bauen und Wohnen 2+ 1+ 10+ Schutz vor Naturgefahren 2+ 1+/- 1+ 4+ 7+ Gesundheit 2+ 1+ 1+/- 9+ 1+/- 2+ 1+ 3+ Nat. Ökosysteme und Biodiversität 5+ 3+/- 11+ 6+/- 9+ 3+/- 5+ 4+ 7+ Verkehrsinfrastruktur 1+ 2+ 11+ 5+ 2+ 0 1-4 5-9 1+/- 1+ 1+/- 2+ 5+ 10+ Verkehrsinfrastruktur 2+ Landwirtschaft 3+/- Nat. Ökosysteme und Biodiversität Gesundheit Schutz vor Naturgefahren Bauen und Wohnen Forstwirtschaft Landwirtschaft Tourismus Wasserwirtschaft u. Wasserschutz Bezüge dieses Aktivitätsfeldes zu dem jeweils anderen Bezüge dieses Aktivitätsfeldes zu dem jeweils anderen Elektrizitätswirtschaft Hier wird als Übersicht die Intensität der wechselseitigen Bezüge dargestellt. 2+ 5+ 11+ 3+ 5+ 5+ 6+ 2+ 4+ 2+ Bezüge zu jeweils anderem Aktivitätsfeld Tabelle 2: Wechselseitige Bezüge zwischen den Aktivitätsfeldern – die Intensität ist durch die Schattierung angezeigt, Synergien werden durch +, Konflikte mit – und Synergien bei gleichzeitiger Gefahr von Umsetzungskonflikten mit +/-, die jeweilige Anzahl der Bezüge ist für jeden Bezug numerisch vermerkt (eigene Darstellung) 10 Die Handlungsempfehlungen des Aktivitätsfeldes Natürliche Ökosysteme und Biodiversität müssen beispielsweise vorwiegend von anderen Sektoren umgesetzt werden. Häufig sind gerade die Maßnahmen, die vom Naturschutz als relevanten gesellschaftspolitischen Akteur des Aktivitätsfelds Natürliche Ökosysteme und Biodiversität umgesetzt werden für andere AkteurInnen (z.B. Interessensvertretungen) wenig verständlich und deshalb unter Umständen schwer durchsetzbar. Ebenso bestehen zwischen dem Aktivitätsfeld Schutz vor Naturgefahren und anderen Aktivitätsfelder (Bauen und Wohnen, Verkehrsinfrastruktur, Gesundheit, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft) bestimmte Abhängigkeiten. Daher hängt der Erfolg / Misserfolg von Maßnahmen dieses Aktivitätsfeldes von der Umsetzung von Maßnahmen anderer Aktivitätsfelder ab. 116 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Anmerkungen zur Tabelle: • Bauen und Wohnen bezieht sich auf Gebäude generell, daher hat dieses Aktivitätsfeld etliche Überschneidungen mit dem Aktivitätsfeld Landwirtschaft, da hier auch die Handlungsempfehlungen zum klimawandelangepasster Stallbau berücksichtigt wurden. Handlungsempfehlungen, die für dieses Aktivitätsfeld entwickelt wurden, weisen außerdem Bezüge zu Maßnahmen, die eine klimawandelangepasste Verkehrsinfrastruktur erfordert, auf. Etliche Handlungsempfehlungen des Aktivitätsfelds Gesundheit überschneiden sich mit Empfehlungen des Sektors Landwirtschaft. Dies beruht vor allem darauf, dass Pflanzen- und Tiergesundheit für die Landwirtschaft von großem Interesse ist und hier synergistische Effekte (z.B. Pflanzenmonitoring, Neobiota) genutzt werden können. • Das Aktivitätsfeld Natürliche Ökosysteme & Biodiversität hat Bezüge zu allen anderen Aktivitätsfeldern und speziell zu Land- und Forstwirtschaft. • Schutz vor Naturgefahren hat Bezüge zu allen anderen Aktivitätsfeldern, ebenso das Aktivitätsfeld Wasserwirtschaft und Wasserschutz. • Am wenigsten Bezüge zu anderen Aktivitätsfeldern hat die Elektrizitätswirtschaft. Besonders synergistische Handlungsempfehlungen Hier folgt nun eine Auflistung jener Maßnahmen, die aufgrund von Mehrfachnennungen mit geringen Unterschieden offensichtlich hohes Synergiepotenzial aufweisen. Für die Umsetzungsphase gilt es die Maßnahmen so weiterzuentwickeln, dass diese dieses Synergiepotenzial einlösen können. Die Maßnahmen sind aufgrund des hohen Mehrfachnutzens jedenfalls zu priorisieren. Folgenden 4 Maßnahmen weisen die meisten Mehrfachnennungen und somit das höchste Synergiepotenzial auf: • Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche (= passiver Hochwasserschutz, Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen, Schutz von Feuchtlebensräumen) 10 Nennungen Diese Maßnahme wurde von den Aktivitätsfeldern Wasserwirtschaft und Wasserschutz, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Bauen und Wohnen, Schutz vor Naturgefahren, Natürliche Ökosysteme sowie vom Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur aufgrund des potentiell häufigeren Auftretens von lokalen Starkniederschlägen empfohlen. Sie kann den negativen Auswirkungen von z.B. Überschwemmungen, Muren und Bodenerosion auf die jeweiligen Aktivitätsfelder entgegenwirken. 117 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ • Forcierung nachhaltiger Raumentwicklungsstrategien unter verstärkter Einbeziehung der Gefahrenzonenplanung 8 Nennungen Diese Maßnahme ist für alle Aktivitätsfelder von Bedeutung, da Naturgefahren alle Bereiche betreffen. Das Freihalten von gefährdeten Flächen ist eine einfache Maßnahme, um Risiken zu vermindern. Diese Freihaltung bzw. gezielte Steuerung von potenziell durch Naturgefahren beeinflussten Flächen für Siedlungs-, Gewerbe- und Infrastrukturzwecke sollte in Zukunft verstärkt unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Gefahrenzonenplanung erfolgen. • Anpassung von Baustandards und Normen an den Klimawandel 8 Nennungen Diese Maßnahme betrifft alle Bereiche, die bauliche Infrastruktur benötigen. • Anpassung der Gestaltung öffentlicher und privater Grünflächen in Siedlungen an Naturschutzziele und Klimawandeleffekte 8 Nennungen Diese Maßnahme kann eine klimatologische Verbesserung von urbanen Räumen bewirken, da sie dem Wärmeinseleffekt im Sommer entgegenwirkt und somit positive Effekte auf die menschliche Gesundheit haben. Sie dient der Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche. Nicht zuletzt sind derartige Grünflächen Rückzugsräume für den Menschen sowie für diverse Tier- und Pflanzenarten. Zudem haben folgende Handlungsempfehlungen mit jeweils 6 Mehrfachnennungen hohes Synergiepotenzial: • Berücksichtigung von Klimawandel in den Tourismusstrategien (Tourismus) Bezüge zu Landwirtschaft, Schutz vor Naturgefahren, Natürliche Ökosysteme und Biodiversität und Gesundheit • Entwicklung von klimaschonenden Anpassungsmaßnahmen (Tourismus) Bezüge zu Bauen und Wohnen (Anpassung von touristisch genutzten Gebäuden), Verkehrsinfrastruktur, Gesundheit, Natürliche Ökosysteme und Biodiversität. • Nachhaltiger Aufbau des Bodens und Sicherung der Bodenfruchtbarkeit, -struktur und stabilität (Landwirtschaft) 118 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Bezüge zu Wasserwirtschaft und Wasserschutz (Wasserspeicherfähigkeit des Bodens soll durch diese Maßnahme erhöht werden), Forstwirtschaft, Schutz vor Naturgefahren, Natürliche Ökosysteme und Biodiversität. • Anpassung der Baumartenwahl u. deren Herkunftswahl inklusive gezielte Förderung der Diversität durch geeignetes waldbauliches Management und die Verjüngung überalterter Bestände (Forstwirtschaft) Bezüge zu Landwirtschaft, Schutz vor Naturgefahren, Natürliche Ökosysteme und Biodiversität • Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels bei Entscheidungen und Forschung (EWirtschaft) Bezüge zu Bauen und Wohnen (Infrastruktur), Natürliche Ökosysteme und Biodiversität, Wasserwirtschaft, Landwirtschaft. Konflikte können hier bei der Umsetzung auftreten. • Förderung einer biodiversitätsfördernden u. klimaschonenden Landwirtschaft (Natürliche Ökosysteme und Biodiversität) Bezüge zu Landwirtschaft und Forstwirtschaft • Früherkennung u. Bekämpfung von Neobiota (Natürliche Ökosysteme und Biodiversität) Bezüge zu Landwirtschaft, Fortwirtschaft und Gesundheit 119 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Quellen Berkhout, F., Hertin, J., Jordan A. (2002) Socio-economic futures in climate change impact assessment: using scenarios as ‘learning machines’. Global Environmental Change 12 (2002) 83–95 BMLFUW (2010). Auf dem Weg zu einer nationalen Anpassungsstrategie. Policy Paper. 2. Entwurf, Arbeitspapier. Stand Oktober 2010. www.umweltnet.at/filemanager/download/68173/ Demeritt, D. and Langdon, D. (2004). The UK Climate Change Programme and communication with local authorities. Global Environmental Change 14 (2004), pp.325-336 Füssel, H.-M. (2007). Adaptation planning for climate change: concepts, assessment, approaches and key lessons. Sustainable Science (2007)2, pp.265-275 Gingrich, S., Balas, M., Drack, A., Erb, K. Formayer, H., Haberl, H., Hackl, J., Kromp-Kolb, H., Mayer, S., Pazdernik, K., Radunsky, K., Schwarzl, I. (2008). Ist-Stand-Erhebung zur Anpassung an den Klimawandel in Österreich. Kurzbericht im Auftrag des BMLFUW, Wien. Haas, W., Weisz, U., Pallua,I., Amann, C., Pichler, A., Hüttler, W., Formayer, H., Balas, M. (2010a): Handlungsempfehlungen zur Anpassung an den Klimawandel in Österreich. Aktivitätsfeld „Bauen und Wohnen" und Aktivitätsfeld „Schutz vor Naturgefahren". Prozessdokumentation.Im Auftrag des Klima- und Energiefonds und in Vorbereitung eines Policy Papers des Lebensministeriums. Wien: Austroclim. Haas, W., Weisz, U., Pallua,I.,Hutter, H.-P., Essl, F., Knoflacher, H., Formayer, H., Balas, M. (2010b): Handlungsempfehlungen zur Anpassung an den Klimawandel in Österreich. Aktivitätsfeld „Gesundheit", Aktivitätsfeld "Natürliche Ökosysteme & Biodiversität" und Aktivitätsfeld „Verkehrsinfrastruktur". Prozessdokumentation.Im Auftrag des Klima- und Energiefonds und in Vorbereitung eines Policy Papers des Lebensministeriums. Wien: Austroclim. Heckenhahn, S., Gussmann, V. (2010): Das Hessische Hitzewarnsystem: Eine Stakeholderanalyse zum Stand des Vorgehens. Prävention und Gesundheitsförderung (eingereicht) Hohmann, R. (2010). Die Entwicklung der Anpassungsstrategie Schweiz. Präsentation im Rahmen des 4. Informellen Workshops des Lebensministeriums „Anpassung an den Klimawandel in Österreich“, Wien, 30.06.2010; download: http://www.umweltnet.at/article/articleview/83646/1/7098/ Nagel, A. (2010). Auf dem Weg zum Aktionsplan Anpassung – die Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie. Präsentation im Rahmen des 4. Informellen Workshops des Lebensministeriums „Anpassung an den Klimawandel in Österreich“, Wien, 30.06.2010; download: http://www.umweltnet.at/article/articleview/83646/1/7098/ 120 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Anhang Arbeitsdokument für den ExpertInnenworkshop zu wechselseitigen Bezügen 121 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Wechselseitige Bezüge von Anpassungsmaßnahmen der bis dato bearbeiteten 10 Aktivitätsfelder November 2010, erstellt von Irene Pallua und Willi Haas Inhalt 1. Aktivitätsfeld Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft 1.1 Wassernutzung 1.1.1 Verbesserte Koordination/Information betreffend Wasserverbrauch und Wasserbedarf 1.1.2 Zukünftige Gewährleistung der Wasserversorgung 1.1.3 Bewusster Umgang mit der Ressource Wasser 1.2 Wasserschutz 1.2.1 Sicherung des guten ökologischen u. chemischen Zustands von Gewässern 1.2.3 Verstärkte Berücksichtigung der Wassertemperaturen bei wasserwirtschaftlichen Maßnahmen 1.3 Hochwasserschutz 1.3.1 Adaptives Hochwassermanagement mit robusten Maßnahmen 2. Aktivitätsfeld Tourismus 2.1 Übergreifende Informationssysteme u. Datenerhebung 2.1.1 Berücksichtigung von Klimawandel in den Tourismusstrategien 2.2 Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen durch Klimawandel u. globalen Wandel 2.2.1 Entwicklung von klimaschonenden Anpassungsmaßnahmen 3. Aktivitätsfeld Landwirtschaft 3.1 Boden 3.1.1 Nachhaltiger Aufbau des Bodens und Sicherung der Bodenfruchtbarkeit,-struktur und –stabilität 3.2 Wasser 3.2.1 Verstärkte Etablierung und Förderung von wassersparenden Bewässerungssystemen und Verbesserungen in der Bewässerungsplanung 3.3 Kulturpflanzen 3.3.1 Züchtung und gezielter Einsatz von wassersparenden, hitzetoleranten Kulturpflanzen (Art/Sorte) im Sinne einer regional angepassten Bewirtschaftung 3.3.2 Anpassung des Düngemanagement an saisonale Witterungsverläufe 3.3.3 Umweltgerechter u. nachhaltiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln 3.4 Schaderreger 3.4.1 Bereitstellung wissenschaftlicher Grundlagen zu möglichen neuen Krankheiten und Schaderregern in der Landwirtschaft. 3.4.2 Förderung des Tierschutzes und der Tiergesundheit unter veränderten klimatischen Verhältnissen 3.5. Landwirtschaftliche Gebäude 3.5.1 Berücksichtigung von zukünftigen Anforderungen an die Klimatisierung von Ställen durch steigende thermische Belastungen 3.5.2 Optimierung der Glashauskultur hinsichtlich Energie-, Wasser- und Kühlungsversorgungspläne 3.6. Almwirtschaft 3.6.1 Revitalisierung und Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von aufgelassenen Almflächen 122 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 7. Übergreifende Informationen 3.7.1 Optimierung der Anpassungs- und Bekämpfungsstrategie für neue Krankheiten und Schädlinge (z. B. Monitoring, Risikobewertung, Forschungsgrundlagen, Verbesserung und Ausweitung des Informations- und Datentransfers sowie von Warnsystemen zu Wetter und Schadorganismen) 4. Aktivitätsfeld Forstwirtschaft 4.1 Baumarten und Standortwahl, Waldgesellschaften, Waldökosystem (inklusive Boden und Wasser) 4.1.1 Anpassung der Baumwartenwahl 4.1.2 Bodenschonende Bewirtschaftung 4.2 Schutz vor Konsequenzen von Extremereignissen, Schadorganismen, Wildverbiss 4.2.1 Adaptierung und Verbesserung des Störungs- und Kalamitätsmanagements 4.4 Übergreifende Informationssysteme 4.4.1 Entwicklung eines Beratungskonzepts für Waldbesitzer 4.4.2 Integrierte Waldinventur und Immissionsmonitoring - Immissionsschutz Wald 5. Aktivitätsfeld Elektrizitätswirtschaft 5.1 Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels bei energiewirtschaftlichen Entscheidungen und Forschungsaktivitäten z.B. in Hinblick auf eine weitere Diversifizierung in der Energieversorgung 6. Aktivitätsfeld Bauen und Wohnen 6.1 Sicherstellung des thermischen Komforts in Gebäuden 6.1.1 Forcierte Anwendung passiver Kühlung 6.1.2 Umsetzung von baulichen Maßnahmen zur Sicherstellung des thermischen Komforts 6.1.3 Reduktion innerer Lasten 6.1.4 Forcierte Anwendung von alternativen Kühltechnologien 6.2 Verbesserung des Mikroklimas durch siedlungsbezogene Maßnahmen 6.2.1 Klimatologische Verbesserung urbaner Räume 6.3 Schutz von Gebäuden vor Extremwetterereignissen 6.3.1 Umsetzung von baulichen Maßnahmen an Gebäuden zum Schutz von Gebäuden vor Extremwetterereignissen 6.3.2 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche 6.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen im Neubau und im Bestand 6.4.1 Anpassung von Baustandards und Normen an den Klimawandel 6.4.2 Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen bei der Stadt- und Freiraumplanung 6.4.3 Änderung der Förderungsinstrumente zur Anpassung von Neubau und Sanierung an den Klimawandel 6.5 Handlungsfeld „Forschung“ 6.5.1 Forschung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels 6.5.2 Pilotprojekte ‚Klimawandelangepasste Architektur‘ 7. Aktivitätsfeld Schutz vor Naturgefahren 7.1 Forcierung des Gefahrenbewusstseins und der Risikoakzeptanz in der Bevölkerung 7.2 Forcierung nachhaltiger Raumentwicklungsstrategien unter verstärkter Einbeziehung der Gefahrenzonenplanung 7.3 Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen im Besonderen als Beitrag zur Flächenvorsorge 7.4 Forcierung technischer Objektschutzmaßnahmen (permanent und temporär) als Beitrag zur Eigenvorsorge 7.5 Forcierung von Prognose-,(Früh)Warn – und Messsystemen 8. Aktivitätsfeld Gesundheit 8.1 Öffentlichkeitsarbeit 8.1.1 Befähigung der Bevölkerung zur klimawandelangepassten Freizeit -und Urlaubsgestaltung 8.2 Hitzewellen 8.2.1 Anpassung urbaner Gebiete 8.3. Muren, Überschwemmungen 8.3.1 Neuordnung von Gefahrenzonen 8.3.2 Sicherstellung der Trinkwasserqualität 123 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 8.4 Erreger, Infektionskrankheiten 8.4.1 Monitoring 8.4.2 Ausbau des Wissensstandes 8.4.3 Kontrolle von eingeschleppten Infektionen 8.4.4 Information und Kommunikation – Infektionskrankheiten 8.5 Pollen / allergene Pflanzen 8.5.1 Pflanzenmanagement 9. Aktivitätsfeld Natürliche Ökosysteme und Biodiversität 9.1 Forschung, Monitoring, Bildung 9.1.1 Erforschung der zukünftigen räumlichen Lage und Dimension von Naturgefahren und der Interaktionen mit dem Naturschutz 9.1.2 Anpassung und Weiterentwicklung von Naturschutzkonzepten an den Klimawandel 9.1.3 Stärkung der Wissensvermittlung in Ausbildung und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Erforschung von Umsetzungshindernissen 9.2 Verminderung von nicht klimawandel-bedingten Gefähr-dungsfaktoren auf Arten und Lebensräume 9.2.1 Erhöhung der Resilienz von durch Klimawandel gefährdeten Arten und Lebensräumen durch Verminderung anderer Störungsfaktoren 9.2.2 Förderung einer Biodiversitätsfördernden und Klimaschonenden Landwirtschaft 9.2.3 Ausbau nachwachsender Rohstoffe und Ausbau erneuerbarer Energien nur auf Basis Naturschutz- und Klimaschutzkonformer Leitlinien 9.2.4 Beibehaltung einer extensiven Landnutzung in montanen bis alpinen Gebirgslagen 9.2.5 Förderung vorausschauender und angepasster Waldnutzung unter Integration naturschutzfachlicher und forstwirtschaftlicher Aspekte 9.2.6 Anpassungsmaßnahmen zur Verhinderung starker Gewässererwärmungen 9.2.7 Anpassung von Freizeit- und Urlaubsaktivitäten 9.3 Verminderung der Vulnerabilität und Stärkung der Anpassung- bzw. Pufferkapazität von Arten und Lebensräumen 9.3.1 Früherkennung und Bekämpfung invasiver und unter Klimawandel neu auftretender oder sich massiv ausbreitender Neobiota 9.3.2 Anpassung der Gestaltung öffentlicher und privater Grünflächen in Siedlungen an Naturschutzziele und Klimawandeleffekte 9.3.3 Stärkung gefährdeter Populationen und Arten 9.3.4 Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers und Erhöhung der Wasserspeicher- und -rückhaltefähigkeit der Landschaften 9.3.5 Gewässerrückbau und Stärkung eines integrierten Einzugsgebietsmanagements bei Gewässern 9.4 Koppelung von Landnutzung, Anpassungsmaßnahmen und Klimaschutz 9.4.1 Förderung Bodenkohlenstoff-aufbauender Bewirtschaftungsformen im Zusammenspiel mit naturschutzgemäßer Nutzung 9.4.2 Erhöhung der Treibhausgasspeicherfähigkeit von Feuchtgebieten 9.4.3 Bereitstellung nachwachsender Energien aus Naturschutzmaßnahmen 10. Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur 10.1 Sicherstellung eines funktionsfähigen Verkehrssystems 10.1.1 Optimierte Abstimmung von Anpassung und Klimaschutz 10.1.2 Klimawandelrobustere Verkehrsinfrastrukturen durch Reduktion des Verkehrsaufwandes und stärkere Vernetzung der Verkehrsträger 10.3 Schutz der Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen 10.3.1 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche 10.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen im Neubau und im Bestand 10.4.1 Anpassung von Gesetzen, Normen und Richtlinien an den Klimawandel für Bau und Betrieb von Verkehrsinfrastrukturen 10.4.2 Anpassung von baulichen und rechtlichen Maßnahmen in der Raumplanung zum Schutz von 124 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen 10.4.3 Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen bei der Stadt- und Freiraumplanung (wichtig: 40% = Verkehrsfläche) 10.4.4 Förderinstrumente zur verstärkten Renaturierung versiegelter Flächen 10.5 Forschung 10.5.1 Forschung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur 10.5.2 Pilotprojekte ‚Klimawandelangepasste Verkehrsinfrastrukturen" 11. Anpassung an den Klimawandel: Überblick und Strukturierung Aktivitätsfelder 12. Nicht berücksichtigte Handlungsempfehlungen 125 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 1. Aktivitätsfeld Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft Handlungsfeld Anpassungsmaßnahme Andere Aktivitätsfelder/ Handlungsfeld/ Anpassungsmaßnahme 1.1 Wassernutzung 1.1.1 Verbesserte Koordination/Information betreffend Wasserverbrauch und Wasserbedarf Mögliches Konfliktpotential mit NutzerInnengruppen aus verschiedenen Aktivitätsfeldern, besonders Elektrizitätswirtschaft, Industrie, Landwirtschaft, Tourismus. 1.2 Wasserschutz [Ziel: Weitgehend vollständige Datenerhebung zum tatsächlichen Wasserverbrauch unterschiedlicher NutzerInnen als Grundlage für die Steuerung und Sicherstellung der Wasserversorgung.] 1.1.2 Zukünftige Gewährleistung der 6.Bauen u. Wohnen Wasserversorgung 6.4. Instrumente 6.4.1 Anpassung von Baustandards und Normen an [Ziel: Erhöhung der Sicherheit in der den Klimawandel (+)11 Wasserversorgung durch den Einsatz von 8.Gesundheit: planerischen und technischen Maßnahmen.] 8.3 Überschwemmungen, Muren 8.3.3 Sicherstellung der Trinkwasserqualität (+) 12 1.1.3. Bewusster Umgang mit der Ressource 3.Landwirtschaft Wasser 3.2 Wasser 3.2.1 Verstärkte Etablierung und Förderung von [Ziel: Schonung der Wasserressourcen wassersparenden Bewässerungs-systemen (+) durch forcierten Einsatz von effizienten 2.Tourismus: Wasserspartechnologien und durch gezielte Finanzielle Anreize zur Umsetzung von Bewusstseinsbildung] wassersparenden Technologien sind aus der Tourismusbranche bekannt. Bei der Investition in solche Maßnahmen wurden 50 % der Ausgaben rückerstattet. [vgl. Policy Paper pp.110] 1.2.1 Sicherung des guten ökologischen u. 8.Gesundheit chemischen Zustands von Gewässern 8.3. Überschwemmungen, Muren 8.3.3 Sicherstellung der Trinkwasserqualität (+) [Ziel: Erreichung und Sicherung des guten 9.Nat. Ökosysteme/ Biodiversität: ökologischen und chemischen Zustands von 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gewässer (inkl. Grundwasser)] Gefährdungsfaktoren 9.2.6 Anpassungsmaßnahmen zur Verhinderung starker Gewässererwärmungen (+) [=Vermeidung potentieller Verkleinerung der Lebensräumen von Fischen (vgl. Policy Paper, pp.112)] 9.3 Verminderung der Vulnerabilität 9.3.4 Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des 11 Notwendige weitere Schritte zur Umsetzung dieser Handlungsoption: Analyse der Wasserversorgungsinfrastruktur (Anlagen, Leitungen, usw.) hinsichtlich ihrer Vulnerabilität gegenüber Wetterextremen und deren Folgen (z.B. Hochwasser, Hangrutschungen). Bei der Sanierung oder Neuplanung von Anlagen ist z.B. darauf zu achten, „Risikozonen“ zu meiden. (vgl. Lebensministerium 2010: Policy Paper: Auf dem Weg zu einer nationalen Anpassungsstrategie. Arbeitspapier. 2 Entwurf. Stand Oktober 2010, pp. 108) 12 Die Wasserrahmenrichtline (RL 2000/60/EG; WRRL) schafft einen Ordnungsrahmen für den Schutz der Binnenoberflächengewässer, der Über-gangsgewässer, der Küstengewässer und des Grundwassers. Als Umweltziel im Bereich Grundwasser fordert die Wasserrichtlinie einen guten chemischen und mengenmäßigen Zustand (Art. 4.1 WRRL). (vgl. ebd.) 126 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 1.2.3 Verstärkte Berücksichtigung der Wassertemperaturen bei wasserwirtschaftlichen Maßnahmen 1.3 Hochwasserschutz Grundwassers und Erhöhung der Wasserspeicher- und -rückhaltefähigkeit der Landschaften (+) Mögl. Konfliktpotential: Flächenverbrauch zur Renaturierung -> Konflikte zischen unterschiedlichen NutzerInnen (Landwirtschaft, Industrie, E-Wirtschaft) positive Aspekte:, Steigerung der Attraktivität des Lebensraums und der Lebensqualität Konfliktpotential mit Elektrizitätswirtschaft, Industrie, Nat. Ökosysteme und Biodiversität [Ziel: Reduktion des Einflusses erhöhter Wassertemperaturen auf die Nutzung und den Schutz der Gewässer] 1.3.1 Adaptives Hochwassermanagement mit 3. Landwirtschaft robusten Maßnahmen 3.1. Boden 3.1.1 Nachhaltiger Aufbau des Bodens und Sicherung [Ziel: Reduktion des Risikos, dass die der Bodenfruchtbarkeit,-struktur und –stabilität (+) Klimaänderung zu einer Erhöhung von 4. Forstwirtschaft Abflussspitzen bzw. der Schäden führt] 4.1. Baumarten- und Standortwahl 4.1.2 Bodenschonende Bewirtschaftung (+) Diese Maßnahme steht in engem 6. Bauen und Wohnen: Zusammenhang mit Maßnahmen, die einen 6.3. Schutz von Gebäuden vor Extremwetter Wasserrückhalt in der Fläche forcieren, v.a. 6.3.2 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche (+) mit dem Aktivitätsfeld „Schutz vor 7. Schutz vor Naturgefahren: Naturgefahren“. (Policy Paper, Okt. 2010, pp. 7.2 Forcierung nachhaltiger 117) Raumentwicklungsstrategien unter verstärkter Einbeziehung der Gefahrenzonenplanung (+) 7.3 Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen im Besonderen als Beitrag zur Flächenvorsorge(+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3 Verminderung der Vulnerabilität 9.3.2 Anpassung der Gestaltung öffentlicher und privater Grünflächen in Siedlungen (+) 9.3.4 Schutz von Feuchtlebensräumen (+) 9.3.5 Gewässerrückbau und Stärkung eines integrierten Einzugsgebietsmanagements bei Gewässern (+) 10. Verkehrsinfrastruktur: 10.3. Schutz der Verkehrsinfrastruktur vor Extremwetter 10.3.1 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche (+) 127 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 2. Aktivitätsfeld Tourismus Handlungsfeld Anpassungsmaßnahme Andere Aktivitätsfelder/ Handlungsfeld/ Anpassungsmaßnahme 2.1. Übergreifende Informationssysteme u. Datenerhebung 2.1.1 Berücksichtigung von Klimawandel in den Tourismusstrategien 3.Landwirtschaft 3.6 Almwirtschaft 3.6.1 Revitalisierung und Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von aufgelassenen Almflächen (+/-) – Sommertourismus (Wandern) 7. Schutz vor Naturgefahren 7.1 Forcierung des Gefahrenbewusstseins und der Risikoakzeptanz in der Bevölkerung (+) 8.Gesundheit 8.1. Öffentlichkeitsarbeit 8.1.1 Befähigung der Bevölkerung zur klimawandelangepassten Freizeit-und Urlaubsgestaltung 8.3 Muren, Überschwemmungen 8.3.1 Neuordnung von Gefahrenzonen (+/-) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.4 Beibehaltung einer extensiven Landnutzung in montanen bis alpinen Gebirgslagen (+ )– Sommertourismus (Wandern) 9.2.7 Anpassung von Freizeit- und Urlaubsaktivitäten (+/-) 6. Bauen und Wohnen 6.4. Instrumente 6.4.4 Änderung der Förderungsinstrumente zur Anpassung von Neubau und Sanierung an den Klimawandel (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.1 Sicherstellung eines funktionsfähigen Verkehrssystems 13 10.1.1 Optimierte Abstimmung von Anpassung und Klimaschutz (+) 10.1.2 Klimawandelrobustere Verkehrsinfrastrukturen durch Reduktion des Verkehrsaufwandes und stärkere Vernetzung der Verkehrsträger (+) 8. Gesundheit 8.1. Öffentlichkeistarbeit 8.1.1 Befähigung der Bevölkerung zur klimawandelangepassten Freizeits- und Urlaubsgestaltung (+/-) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9. 2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.7 Anpassung von Freizeit- und Urlaubsaktivitäten (+/-) [Ziel: Vertiefung der strategischen Überlegungen zum Thema Klimawandel und Tourismus als Rahmenbedingung für die Implementierung von Anpassungsmaßnahmen] 2.2. Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen durch Klimawandel u. globalen Wandel 2.2.1 Entwicklung von klimaschonenden Anpassungsmaßnahmen [Ziel: Gezielte Förderung von Anpassungsmaßnahmen, die bestmöglich zur Senkung der Treibhausgasemissionen beitragen] 13 Der Tourismussektor verursacht rund 5 % der globalen Treibhausgase, wobei mit rund 75 % der überwiegende Teil vom Verkehr generiert wird. (Policy Paper Okt. 2010, pp 127) 128 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 3. Aktivitätsfeld Landwirtschaft Handlungsfeld Anpassungsmaßnahme Andere Aktivitätsfelder/ Handlungsfeld/ Anpassungsmaßnahme 3.1 Boden 14 3.1.1 Nachhaltiger Aufbau des Bodens und Sicherung der Bodenfruchtbarkeit,struktur und –stabilität 1.Wasserwirtschaft 1.3. Hochwasserschutz 1.3.1 Adaptives Hochwassermanagement mit robusten Maßnahmen(+) 4. Forstwirtschaft 4.1 Baumarten- und Standortwahl 4.1.2 Bodenschonende Bewirtschaftung (+) 7. Schutz vor Naturgefahren: 7.3 Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.1 Erhöhung der Resilienz von durch Klimawandel gefährdeten Arten und Lebensräumen durch Verminderung anderer Störungsfaktoren (+) 9.2.2 Förderung einer Biodiversitätsfördernden und Klimaschonenden Landwirtschaft (+) 9.4 Koppelung von Landnutzung, Anpassungsmaßnahmen und Klimaschutz 9.4.1 Förderung Bodenkohlenstoffaufbauender Bewirtschaftungsformen im Zusammenspiel mit naturschutzgemäßer Nutzung (+) 1.Wasserwirtschaft 1.1 Wassernutzung 1.1.3 Bewusster Umgang mit Wasser (+) 9.Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.2 Förderung einer Biodiversitäts-fördernden und Klimaschonenden Landwirtschaft (+) 9.3. Verminderung der Vulnerabilität 9.3.4 Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers und Erhöhung der Wasserspeicherund -rückhaltefähigkeit der Landschaften (+) 4. Forstwirtschaft 4.1. Baumarten- und Standortwahl 4.1.1 Anpassung der Baumwartenwahl (+) 9.Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.2 Förderung einer Biodiversitäts-fördernden und Klimaschonenden Landwirtschaft (-) [Ziel: Der Boden zählt neben dem Klima zu den wichtigsten Standortfaktoren. Ziel ist die langfristige Stabilisierung und Erhöhung des Humusgehaltes der Böden, die Erhaltung der Aggregatstabilität sowie die Förderung des Bodenlebens und die Steigerung der Wasseraufnahme- und Wasserspeicherfähigkeit; Vermeidung von Schäden wie Bodenverdichtung und Bodenerosion] Konflikte mit anderen Flächennutzern Verkehr, Raumordnung. Erhöhte Flächenkonkurrenz kann zu Intensivierung der LW führen! 3.2 Wasser 3.2.1 Verstärkte Etablierung und Förderung von wassersparenden Bewässerungssystemen und Verbesserungen in der Bewässerungsplanung [Ziel: Effizienzsteigerung und Sicherstellung der Wasserversorgung] 3.3 Kulturpflanzen 3.3.1 Züchtung und gezielter Einsatz von wassersparenden, hitzetoleranten Kulturpflanzen (Art/Sorte) im Sinne einer regional angepassten Bewirtschaftung [Ziel: Einsatz von Arten und Neuzüchtungen von Sorten, welche wechselnde klimatische Bedingungen 14 In Österreich ist der Bodenschutz als Querschnittsmaterie in einer Vielzahl von Gesetzeswerken auf Bundes- und Landesebene verankert. 129 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ tolerieren. Insbesondere hitzetolerante sowie wassersparende Kulturpflanzen bzw. Sorten mit einer geringen Anfälligkeit gegenüber Schadorganismen sollten bevorzugt werden.] 9.3. Verminderung der Vulnerabilität 9.3.3 Stärkung gefährdeter Populationen und Arten () 3.3.2 Anpassung des Düngemanagement an saisonale Witterungsverläufe 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.1 Erhöhung der Resilienz von durch Klimawandel gefährdeten Arten und Lebensräumen durch Verminderung anderer Störungsfaktoren (+) 9.2.2 Förderung einer Biodiversitäts-fördernden und Klimaschonenden Landwirtschaft (+/-) [Ziel: Bedarfsgerechte und standortbezogene Pflanzenernährung durch Optimierung des Düngemanagements und der Pflanzenernährung als Beitrag zur Pflanzengesundheit und Ertragssicherheit.] 3.3.3 Umweltgerechter u. nachhaltiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln [Ziel: Optimierung der Pflanzenschutzmaßnahmen durch Veränderung der Anwendungszeitpunkte, der Bekämpfungsverfahren und/oder eventuell des Pflanzenschutzmittelspektrums sowie Etablierung eines systematischen Monitorings hin zu einer umweltgerechten und nachhaltigen Landwirtschaft.] 3.3.4 Integrierte Landschaftsgestaltung zur Bodensicherung und Verbesserung der Agrarökologie inklusive der Erhaltung und Pflege von Landschaftselementen Konflikte sind mit den Aktivitätsfeldern Gesundheit und Naturschutz möglich! 15 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.1 Erhöhung der Resilienz von durch Klimawandel gefährdeten Arten und Lebensräumen durch Verminderung anderer Störungsfaktoren (+) 9.2.2 Förderung einer Biodiversitäts-fördernden und Klimaschonenden Landwirtschaft (+) Anmerkung: Der fortschreitende Klimawandel begünstigt allerdings invasive Arten (Quarantäneschaderreger). Dies stellt sowohl eine Bedrohung für die landwirtschaftliche Produktion als auch für die biologische Vielfalt dar. (…)Insgesamt ist auf eine Verbesserung und Ausweitung von Prognosen zum Auftreten von Schadorganismen abzuzielen, um in weiterer Folge durch Strategien den Zeitpunkt, die Menge und die Art des Pflanzenschutzmitteleinsatzes zu optimieren.(vgl. Policy Paper, Okt 2010, pp. 67 f.) =Link zur Gesundheit und zur Biodiversität (+/-) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.2 Förderung einer biodiversitätsfördernden und klimaschonenden Landwirtschaft (+) [Ziel: Verbesserung der agrarökologischen Situation und Erhalt der natürlichen Biodiversität durch die Reduktion der Windangriffsfläche/ Windgeschwindigkeit und der Bodenerosion sowie die Verbesserung des Wasserrückhalts] 15 Ein hohes Konfliktpotenzial kann ein nicht optimiertes Düngemanagement durch die Auswaschung von ungenutzten Nährstoffen, von Pflanzenschutzmitteln, Bioziden, Arzneimitteln und deren Metaboliten in das Grundwasser und damit Trinkwassersystem mit sich bringen. Ferner sind Konflikte mit dem Naturschutz nicht auszuschließen. 130 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 3.4 Schaderreger 3.4.1 Bereitstellung wissenschaftlicher Grundlagen zu möglichen neuen Krankheiten und Schaderregern in der Landwirtschaft. [Ziel: Verbesserung des Kenntnisstands bezüglich neu auftretender Krankheiten und Schädlinge, um im Bedarfsfall rasch und effizient reagieren zu können sowie Optimierung der Pflanzenschutzmaßnahmen.] 3.4.2 Förderung des Tierschutzes und der Tiergesundheit unter veränderten klimatischen Verhältnissen 3.5. Landwirtschaftliche Gebäude [Ziel: Ausbau des Wissensstandes und Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Tiergesundheit sowie Ausarbeitung von präventiven Maßnahmen und allenfalls erforderlicher Veterinärmaßnahmen als Entscheidungsgrundlage für Behörden und LandwirtInnen.] 3.5.1 Berücksichtigung von zukünftigen Anforderungen an die Klimatisierung von Ställen durch steigende thermische Belastungen [Ziel: Der steigenden thermischen Belastung der landwirtschaftlichen Nutztiere ist durch entsprechende technische Be- und Entlüftungseinrichtungen entgegenzuwirken. Zusätzlich ist durch Bereitstellung alternativer Komforteinrichtungen (z.B. Schweinedusche) für eine artgerechte stressfreie Haltung zu sorgen sowie eine Reduzierung der Schadstoffe in den Stallungen zu erzielen.] 3.5.2 Optimierung der Glashauskultur hinsichtlich Energie-, Wasser- und Kühlungsversorgungspläne [Ziel: Effizienzsteigerung des Energieund Wasserverbrauchs von Glashausund Folienkulturen insbesondere 131 4. Forstwirtschaft: 4.2 Schutz vor Konsequenzen von Extremereignissen, Schadorganismen, Wildverbiss 4.2.1 Adaptierung und Verbesserung des Störungsund Kalamitätsmanagements (+) 8. Gesundheit 8.4 Erreger / Infektionskrankheiten 8.4.2 Ausbau des Wissensstandes (+) 8.4. Information und Kommunikation Infektionskrankheiten (+) 8.5 Maßnahmen Öffentliches Gesundheitswesen (+) 8.5. Pollen / allergene Pflanzen 8.5.1 Pflanzenmanagement (+) 9.Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3 Verminderung der Vulnerabilität 9.3.1 Früherkennung und Bekämpfung invasiver und unter Klimawandel neu auftretender oder sich massiv ausbreitender Neobiota (+) 8. Gesundheit 8.4. Erreger / Infektionskrankheiten 8.4.2 Ausbau des Wissensstandes (+) 8.4.4 Information und Kommunikation Infektionskrankheiten (+) Enger Zusammenhang mit Maßnahme 5.1 Klimatisierung von Ställen. Konfliktpotential mit Tierschutzorganisationen, sowie Naturschutz 6.Bauen und Wohnen 6.1 Sicherstellung des thermischen Komforts in Gebäuden 6.1.1 Forcierte Anwendung passiver Kühlung (+) 6.1.2 Umsetzung von baulichen Maßnahmen zur Sicherstellung des thermischen Komforts (+) 6.1.3 Reduktion innerer Lasten (+) 6.1.4 Forcierte Anwendung von alternativen Kühltechnologien (+) 6.4. Instrumente 6.4.1 Anpassung von Baustandards und Normen an den Klimawandel (+) Der Aspekt des Tierschutzes sollte jedenfalls bei allen Maßnahmen mitberücksichtigt werden.(…) Mögliches Konfliktpotential: Anrainer, Tierschutz (vgl. Policy Paper, Okt. 2010, pp. 81 f.) Enger Zusammenhang mit Maßnahme 4.2 Förderung des Tierschutzes und der Tiergesundheit unter veränderten klimatischen Verhältnissen. Konfliktpotential mit Tierschutzorganisationen, sowie Naturschutz 1.Wasserwirtschaft 1.1 Wassernutzung 1.1.3. Bewusster Umgang mit Wasser (+) 6.Bauen und Wohnen 6.1 Sicherstellung des thermischen Komforts in Gebäuden 6.1.1 Forcierte Anwendung passiver Kühlung (+) Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ hinsichtlich einer zunehmenden Hitzebelastung im Sommer und eventuell vermehrt auftretenden Elementarereignissen] 3.6 Almwirtschaft 3.6.1 Revitalisierung und Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von aufgelassenen Almflächen [Ziel: Erhalt der Schutz-, Erholungsfunktion sowie der Futtermittelproduktion von Almen, sowie gezielte Revitalisierung und Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von aufgelassenen Almflächen unter Berücksichtigung naturschutzfachlicher Aspekte] 3.7 Übergreifende Informationen 3.7.1 Optimierung der Anpassungs- und Bekämpfungsstrategie für neue Krankheiten und Schädlinge (z. B. Monitoring, Risikobewertung, Forschungsgrundlagen, Verbesserung und Ausweitung des Informations- und Datentransfers sowie von Warnsystemen zu Wetter und Schadorganismen) [Ziel: Einführung effizienterer Warnsysteme und eine Verbesserung des Informations- und Datentransfers (z.B. zwischen meteorologischen Stellen, der Forschung und den Landwirten) sowie flächendeckendes Monitoring von potenziell gefährlichen Schadorganismen, um ein rechtzeitiges Gegensteuern durch die LandwirtInnen sicherzustellen. Basierend auf den Ergebnissen des Monitorings sind besonders gefährdete Gebiete auszuweisen und darauf aufbauend Entscheidungshilfen zu adaptieren bzw. auszuarbeiten.] 132 6.1.2 Umsetzung von baulichen Maßnahmen zur Sicherstellung des thermischen Komforts (+) 6.1.3 Reduktion innerer Lasten (+) 6.1.4 Forcierte Anwendung von alternativen Kühltechnologien (+) 6.4. Instrumente 6.4.1 Anpassung von Baustandards und Normen an den Klimawandel (+) 2.Tourismus 2.1. Übergreifende Informationssysteme u. Datenerhebung 2.1.1 Berücksichtigung von Klimawandel in den Tourismusstrategien (+) 8. Gesundheit 8.1 Öffentlichkeitsarbeit 8.1.1 Befähigung der Bevölkerung zur klimawandelangepassten Freizeit -und Urlaubsgestaltung (?) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.4 Beibehaltung einer extensiven Landnutzung in montanen bis alpinen Gebirgslagen (?) 4. Forstwirtschaft 4.2 Schutz vor Konsequenzen von Extremereignissen, Schadorganismen, Wildverbiss 4.2.1 Adaptierung und Verbesserung des Störungsund Kalamitätsmanagements 8. Gesundheit 8.4 Erreger, Infektionen 8.4.1 Monitoring (+) 8.4.2 Kontrolle von eingechleppten Infektionen (+) 8.4.4 Info und Kommunikation – Infektionskrankheiten (+) 8.5. Pollen / allergene Pflanzen 8.5.1 Pflanzenmanagement (+) Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 4. Aktivitätsfeld Forstwirtschaft Handlungsfeld Anpassungsmaßnahme Andere Aktivitätsfelder/ Handlungsfeld/ Anpassungsmaßnahme 4.1 Baumarten und Standortwahl, Waldgesellschaften, Waldökosystem (inklusive Boden und Wasser) 4.1.1 Anpassung der Baumwartenwahl Und deren Herkunftswahl inklusive gezielte Förderung der Diversität durch geeignetes waldbauliches Management und die Verjüngung überalterter Bestände 3. Landwirtschaft 3.3. Kulturpflanzen 3.3.1 Züchtung und gezielter Einsatz von wassersparenden, hitzetoleranten Kulturpflanzen (Art/Sorte) (+) 7. Schutz vor Naturgefahren: 7.2 Forcierung nachhaltiger Raumentwicklungsstrategien unter verstärkter Einbeziehung der Gefahrenzonenplanung (+) – Link zu Verjüngung überalterter Bestände 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.1 Forschung, Monitoring, Bildung 9.1.2 Anpassung und Weiterentwicklung von Naturschutzkonzepten an den Klimawandel (+/-) 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.1 Erhöhung der Resilienz von durch Klimawandel gefährdeten Arten und Lebensräumen durch Verminderung anderer Störungsfaktoren (+) 9.2.5 Förderung vorausschauender und angepasster Waldnutzung unter Integration naturschutzfachlicher und forstwirtschaftlicher Aspekte (+) 9.3. Verminderung der Vulnerabilität 9.3.3 Stärkung gefährdeter Populationen und Arten (-) [Ziel: Anpassung der Baumarten und deren Herkunftswahl an geänderte Umweltbedingungen zur Erhöhung der Stabilität und Reduzierung der Anfälligkeit gegenüber Schadorganismen.] Inkl. Gezielte Förderung der Diversität und Verjüngung überalterter Bestände! Abstimmung mit Naturschutz, Jagd, Tourismus (zonenweise Überlastung) abzustimmen (vgl. Policy Paper, Okt. 2010, pp. 89 f.) 4.1.2 Bodenschonende Bewirtschaftung [Ziel: Erhaltung der physikalischen Funktionen des Bodens, insbesondere des Bodens als Wasserspeicher] 4.2 Schutz vor Konsequenzen von Extremereignissen, Schadorganismen, Wildverbiss 4.2.1 Adaptierung und Verbesserung des Störungs- und Kalamitätsmanagements [Ziel: Verbesserung des Störungsbzw. Kalamitätsmanagements, um im Falle von Störungen wie Windwürfen oder Borkenkäferkalamitäten gezielt und ohne Zeitverzug die notwendigen Schritte setzen und die Schäden so gering wie möglich halten zu können.] 1.Wasserwirtschaft 1.3. Hochwasserschutz 1.3.1 Adaptives Hochwassermanagement mit robusten Maßnahmen(+) Alle Handlungsempfehlungen, die die Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche betreffen 3.Landwirtschaft: 3.4 Schaderreger 3.4.1 Bereitstellung wissenschaftlicher Grundlagen zu möglichen neuen Krankheiten und Schaderregern in der Landwirtschaft. (+) 7. Schutz vor Naturgefahren: 7.2 Forcierung nachhaltiger Raumentwicklungsstrategien unter verstärkter Einbeziehung der Gefahrenzonenplanung (+) 7.5 Forcierung von Prognose-, (Früh)Warn – und Messsystemen (+) 8. Gesundheit 8.4.Erreger / Infektionskrankheiten 8.4.1 Monitoring (+) 8.4.2 Ausbau des Wissensstandes (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3 Verminderung der Vulnerabilität 9.3.1 Früherkennung und Bekämpfung invasiver und unter Klimawandel neu auftretender oder sich massiv ausbreitender Neobiota (+) 133 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 4.4 Übergreifende Informationssysteme 4.4.1 Entwicklung eines Beratungskonzepts für Waldbesitzer 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.1 Forschung, Monitoring, Bildung 9.1.8 Stärkung der Wissensvermittlung in Ausbildung und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Erforschung von Umsetzungshindernissen (+/-) [Ziel: Verbesserung der Beratung, Ausbildung sowie Fortbildung von WaldbesitzerInnen unter Berücksichtigung neuester Ergebnisse aus der Forschung] Mögliche Konflikte bezüglich der Inhalte adaptierter Ausbildungs- und Beratungsangebote bestehen eventuell mit dem Naturschutz. Link zu Tourismus: „Destination Wald“ (+/-) 4.4.2 Integrierte Waldinventur und Immissionsmonitoring Immissionsschutz Wald [Ziel: Flächendeckende Inventur des österreichischen Waldes durch die Zusammenführung der Waldinventur mit Methoden der Fernerkundung (Laserscanning, multi-spektrale Satellitenaufnahmen) zur Erhöhung der Systemkenntnis sowie die Einrichtung eines Immissionsmonitorings.] 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.5 Förderung vorausschauender und angepasster Waldnutzung unter Integration naturschutzfachlicher und forstwirtschaftlicher Aspekte (+) 134 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 5. Aktivitätsfeld Elektrizitätswirtschaft Handlungsfeld Anpassungsmaßnahme 5.1 Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels bei Elektrizitätswirtschaftlichen Entscheidungen und Forschungsaktivitäten z.B. in Hinblick auf eine weitere Diversifizierung in der Energieversorgung [Ziel: Erhöhung der Versorgungssicherheit durch vermehrt diversifizierte Energieträgerstrukturen und weitgehende Vermeidung von negativen Auswirkungen auf andere Bereiche und deren Anpassungsfähigkeit.] Andere Aktivitätsfelder/ Handlungsfeld/ Anpassungsmaßnahme 6. Bauen und Wohnen 6. 3. Schutz von Gebäuden vor Extremwetter 6.3.1 Umsetzung von baulichen Maßnahmen an Gebäuden zum Schutz von Gebäuden vor Extremwetterereignissen (+) 6.4. Instrumente zur Umsetzung 6.4.1 Anpassung von Baustandards und Normen an den Klimawandel (+) 9. Nat.Ökosysteme und Biodiversität 9.2.Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 9.2.3 Ausbau nachwachsender Rohstoffe und Ausbau erneuerbarer Energien nur auf Basis Naturschutz- und Klimaschutz-konformer Leitlinien (+) 9.2.6 Anpassungsmaßnahmen zur Verhinderung starker Gewässererwärmungen (+/-) 9.3. Verminderung der Vulnerabilität 9.3.5 Gewässerrückbau und Stärkung eines integrierten Einzugsgebietsmanagements bei Gewässern (+/-) 9.4 Koppelung von Landnutzung, Anpassungsmaßnahmen und Klimaschutz 9.4.3 Bereitstellung nachwachsender Energien aus Naturschutzmaßnahmen (+/-) Konflikte zu anderen Sektoren ergeben sich erst aus der Art der zu setzenden Maßnahme. Als Beispiele sind angeführt Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft (Maßnahmen in Richtung Ausbau Wasserkraft), Naturschutz (z.B.Trassenführung), Luftreinhaltung sowie Landwirtschaft (Art der zu forcierenden Biomasse). Bei der Umsetzung der Maßnahme können sich Barrieren nicht technischer Art ergeben wie z.B. Einwendungen aus der Bevölkerung oder fehlender Konsens zwischen den betroffenen Stakeholdergruppen für die Finanzierung von Maßnahmen, aber auch Unklarheiten bezüglich der Verantwortung 135 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 6. Aktivitätsfeld Bauen und Wohnen Handlungsfeld Anpassungsmaßnahme Andere Aktivitätsfelder/ Handlungsfeld/ Anpassungsmaßnahme 6.1. Sicherstellung des thermischen Komforts in Gebäuden 6.1.1 Forcierte Anwendung passiver Kühlung 3.Landwirtschaft 3.5 Landwirtschaftliche Gebäude 3.5.1 Berücksichtigung von zukünftigen Anforderungen an die Klimatisierung von Ställen durch steigende thermische Belastungen (+) 3.5.2 Optimierung der Glashauskultur hinsichtlich Energie-, Wasser- und Kühlungsversorgungspläne (+) [Ziel: Sicherstellung des thermischen Komforts in Innenräumen durch Anwendung von passiven Kühlstrategien] Gilt auch für Verkehrsinfrastruktur 6.1.2 Umsetzung von baulichen Maßnahmen zur Sicherstellung des thermischen Komforts [Ziel: Sicherstellung des thermischen Komforts in Innenräumen durch bauliche Maßnahmen] 6.1.3 Reduktion innerer Lasten [Ziel: Verbesserung des thermischen Komforts durch die Reduktion innerer Lasten] 6.1.4 Forcierte Anwendung von alternativen Kühltechnologien [Ziel: Sicherstellung des thermischen Komforts in Innenräumen durch Anwendung von alternativen („aktiven“) Kühltechnologien] 6.2 Verbesserung des Mikroklimas durch 6.2.1 Klimatologische Verbesserung urbaner Räume 3.Landwirtschaft 3.5 Landwirtschaftliche Gebäude 3.5.1 Berücksichtigung von zukünftigen Anforderungen an die Klimatisierung von Ställen durch steigende thermische Belastungen (+) 3.5.2 Optimierung der Glashauskultur hinsichtlich Energie-, Wasser- und Kühlungsversorgungspläne (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.5.1 Sicherstellung des thermischen Komforts in Verkehrsmitteln und auf Verkehrsflächen 10.5.1 Sicherstellung des thermischen Komforts durch Reduktion der thermischen Lasten (+) 3.Landwirtschaft 3.5 Landwirtschaftliche Gebäude 3.5.1 Berücksichtigung von zukünftigen Anforderungen an die Klimatisierung von Ställen durch steigende thermische Belastungen (+) 3.5.2 Optimierung der Glashauskultur hinsichtlich Energie-, Wasser- und Kühlungsversorgungspläne (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.2 Sicherstellung des thermischen Komforts in Verkehrsmitteln und auf Verkehrsflächen 10.5.1 Sicherstellung des thermischen Komforts durch Reduktion der inneren thermischen Lasten“ 3.Landwirtschaft 3.5 Landwirtschaftliche Gebäude 3.5.1 Berücksichtigung von zukünftigen Anforderungen an die Klimatisierung von Ställen durch steigende thermische Belastungen (+) 3.5.2 Optimierung der Glashauskultur hinsichtlich Energie-, Wasser- und Kühlungsversorgungspläne (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.5 Sicherstellung des thermischen Komforts in Verkehrsmitteln und auf Verkehrsflächen 10.5.2 Sicherstellung des thermischen Komforts durch passive Kühlstrategien in der räumlichen Gestaltung 7. Schutz vor Naturgefahren 7.2 Forcierung technischer Objektschutzmaßnahmen (permanent und temporär) als Beitrag zur Eigenvorsorge (+) 136 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ siedlungsbezoge ne Maßnahmen [Ziel: Reduktion des Wärmeinseleffekts] Anmerkungen: Bezug zur Raumordnung Bezug zu Objektschutz (Naturgefahren) Flächenbedarf ! Durch Reduktion der Baudichte (Schaffung von Grünanlagen bzw. Wasserflächen) kann ein Widerspruch zum Klimaschutz entstehen (Abwägen!) 6.3 Schutz von Gebäuden vor Extremwettererei gnissen 6.3.1 Umsetzung von baulichen Maßnahmen an Gebäuden zum Schutz von Gebäuden vor Extremwetterereignissen [Ziel: Bauliche Anpassung von Gebäuden (Neubau und Gebäudebestand) zum Schutz vor Extremwetterereignisse] 6.3.2 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche [Ziel: Vermeidung von lokalen Überflutungen durch bauliche Maßnahme im Umfeld von Gebäuden] 6.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßn ahmen im Neubau und im Bestand 6.4.1 Anpassung von Baustandards und Normen an den Klimawandel [Ziel: Der Klimawandel und dessen Auswirkungen erfordern die Anpassung von Baustandards und Normen] Anmerkung: Hier kommt es auf die 8. Gesundheit 8.3 Hitzewellen 8.3.4 Anpassung urbaner Gebiete (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3 Verminderung der Vulnerabilität 9.3.2 Anpassung der Gestaltung öffentlicher und privater Grünflächen in Siedlungen an Naturschutzziele und Klimawandeleffekte (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.4. Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen im Neubau und im Bestand 10.4.3 Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen bei der Stadt- und Freiraumplanung (+) 10.4.4 Förderinstrumente zur verstärkten Renaturierung versiegelter Flächen (+) 7. Schutz vor Naturgefahren 7.1 Forcierung des Gefahrenbewusstseins und der Risikoakzeptanz in der Bevölkerung (+) 7.2Forcierung technischer Objektschutzmaßnahmen (permanent und temporär) als Beitrag zur Eigenvorsorge (+) [evt. auch landwirtschaftliche Gebäude!] Link zur Gesundheit, Verkehrsinfrastruktur 1.Wasserwirtschaft 1.3 Hochwasserschutz 1.3.1 Adaptives Hochwassermanagement mit robusten Maßnahmen(+) 7. Schutz vor Naturgefahren 7.3 Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen im Besonderen als Beitrag zur Flächenvorsorge (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3 Verminderung der Vulnerabilität 9.3.2 Anpassung der Gestaltung öffentlicher und privater Grünflächen in Siedlungen an Naturschutzziele und Klimawandeleffekte (+) 9.3.4 Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers und Erhöhung der Wasserspeicher- und -rückhaltefähigkeit der Landschaften (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.3 Schutz der Verkehrsinfrastruktur vor Extremwetterereignissen 10.3.1 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche (+) 10.4. Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 10.4.4 Förderinstrumente zur verstärkten Renaturierung versiegelter Flächen (+) 1.Wasserwirtschaft 1.1 Wassernutzung 1.1.1 Zukünftige Gewährleistung der Wasserversorgung (+) vgl. Aktivitätsfeld Wasserwirtschaft 3. Landwirtschaft 3.5 Landwirtschaftliche Gebäude 3.5.1 Berücksichtigung von zukünftigen Anforderungen an die Klimatisierung von Ställen durch steigende thermische Belastungen (+/-) 3.5.2 Optimierung der Glashauskultur hinsichtlich Energie-, Wasser- und 137 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Umsetzung an; Klimatisierung sollte nicht im Widerspruch zum Klimaschutz stehen 6.4.2 Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen bei der Stadt- und Freiraumplanung [Ziel: Reduktion der Auswirkungen des Klimawandels durch die Stadtund Freiraumplanung] 6.4.3 Änderung der Förderungsinstrumente zur Anpassung von Neubau und Sanierung an den Klimawandel [Ziel: Berücksichtigung von Anpassungserfordernissen bei der Förderung von Neubau und Sanierung von Wohn- und Nichtwohngebäude] 6.5. Handlungsfeld „Forschung“ 6.5.1 Forschung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels [Ziel: Verbesserung der Wissensbasis mit dem Ziel einer optimierten Anpassung an die Folgen des Klimawandels] 6.5.2 Pilotprojekte ‚Klimawandelangepasste Architektur‘ Kühlungsversorgungspläne (+) 7. Schutz vor Naturgefahren 7.1 Forcierung des Gefahrenbewusstseins und der Risikoakzeptanz in der Bevölkerung (+) 7.2 Forcierung nachhaltiger Raumentwicklungsstrategien unter verstärkter Einbeziehung der Gefahrenzonenplanung (+) 8. Gesundheit 8.3. Überschwemmungen, Muren 8.3.2 Neuordnung von Gefahrenzonen (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9. 1. Forschung, Monitoring, Bildung 9.1.1 Erforschung der zukünftigen räumlichen Lage und Dimension von Naturgefahren und der Interaktionen mit dem Naturschutz (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 10.4.1 Anpassung von Gesetzen, Normen und Richtlinien an den Klimawandel für Bau und Betrieb von Verkehrsinfrastrukturen (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3 Verminderung der Vulnerabilität 9.3.2 Anpassung der Gestaltung öffentlicher und privater Grünflächen in Siedlungen an Naturschutzziele und Klimawandeleffekte 10. Verkehrsinfrastruktur 10.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 10.4.3 Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen bei der Stadt- und Freiraumplanung (+) 2. Tourismus 2.2. Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen 2.2.1 Entwicklung von klimaschonenden Anpassungsmaßnahmen (+) 3. Landwirtschaft 3.5 Landwirtschaftliche Gebäude 3.5.1 Berücksichtigung von zukünftigen Anforderungen an die Klimatisierung von Ställen durch steigende thermische Belastungen 10. Verkehrsinfrastruktur 10.5. Forschung 10.5.1 Forschung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.5 Forschung 10.5.2 Pilotprojekte ‚Klimawandelangepasste Verkehrsinfrastrukturen" (+) [Ziel: Aufzeigen der Machbarkeit und der Vorteile von „Klimawandelangepasster Architektur“] 138 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 7. Aktivitätsfeld Schutz vor Naturgefahren Anpassungsmaßnahme Andere Aktivitätsfelder/ Handlungsfeld/ Anpassungsmaßnahme 7.1 Forcierung des Gefahrenbewusstseins und der Risikoakzeptanz in der Bevölkerung 2.Tourismus 2.1 Übergreifende Infosysteme und Datenerhebung 2.1.2 Berücksichtigung von Klimawandel in den Tourismusstrategien (-/+) 6. Bauen und Wohnen 6.3 Schutz von Gebäuden vor Extremwetterereignissen 6.3.1 Umsetzung von baulichen Maßnahmen an Gebäuden zum Schutz von Gebäuden vor Extremwetterereignissen (+) 6.4. Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 6.4.1 Anpassung von Baustandards und Normen an den Klimawandel (+) 8. Gesundheit 8.1 Öffentlichkeitsarbeit / Bewusstseinsbildung 8.2.1 Öffentlichkeitsarbeit zur Vorbereitung bei Extremereignissen (+) 8.2.3 Befähigung der Bevölkerung zur klimawandelangepassten Freizeit – und Urlaubsgestaltung (+) [Ziel: Verankerung und Stärkung eines verantwortungsvollen Verhaltens im Umgang mit dem Risiko durch Naturgefahren und Entwicklung eines „One-stopShop“ für Anliegen der Bevölkerung zum Thema Klimawandelanpassung im Bereich „Schutz vor Naturgefahren“] 7.2 Forcierung nachhaltiger Raumentwicklungsstrategien unter verstärkter Einbeziehung der Gefahrenzonenplanung [Ziel: Freihaltung bzw. gezielte Steuerung von potenziell durch Naturgefahren beeinflussten Flächen für Siedlungs-, Gewerbe- und Infrastrukturzwecke] Objektschutz, Risikovorsorge, Förderungen 7.3 Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen im Besonderen als Beitrag zur Flächenvorsorge [Ziel: Reduktion der Abflussspitzen 1.Wasserwirtschaft 1.3 Hochwasserschutz 1.3.1 Forcierung des passiven Hochwasserschutzs (+) 4. Forstwirtschaft 4.1 Baumarten und Standortwahl 4.1.1 Anpassung der Baumartenwahl und deren Herkunftswahl inklusive gezielte Förderung der Diversität durch geeignetes waldbauliches Management und die Verjüngung überalterter Bestände 4.2. Schutz vor Konsequenzen von Extremereignissen 4.2.1 Adaptierung und Verbesserung des Störungs- und Kalamitätsmanagements (+) 6. Bauen und Wohnen 6.2Verbesserung des Mikroklimas durch siedlungsbezogene Maßnahmen 6.2.1 Klimatologische Verbesserung urbaner Räume 6. Schutz von Gebäuden vor Extremwetterereignisse 6.3.2 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche 6.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen im Neubau und im Bestand 6.4.2 Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen 8. Gesundheit 6.3 Überschwemmungen, Muren 8.3.1 Neuordnung von Gefahrenzonen (+) 9.Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.1 Forschung, Monitoring Bildung 9.1.1 Erforschung der zukünftigen räumlichen Lage und Dimension von Naturgefahren und der Interaktionen mit dem Naturschutz (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.3 10.3 Schutz der VI vor Extremwetterereignissen 10.3.4 Förderinstrumente zur verstärkten Renaturierung versiegelter Flächen (+) 1. Wasserwirtschaft 1.3. Hochwasserschutz 1.3.1 Adaptives Hochwassermanagement mit robusten Maßnahmen(+ 3. Landwirtschaft 3.1 Boden 3.1.1 Nachhaltiger Aufbau des Bodens und Sicherung der Bodenfruchtbarkeit,- struktur und –stabilität (+) 4. Forstwirtschaft 139 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ durch Sicherung des Wasserrückhalts in der Fläche] -mögliche Konflikte mit Land- u. Forstwirtschaft, da diese Flächen bereitstellen sollen 7.4 Forcierung technischer Objektschutzmaßnahmen (permanent und temporär) als Beitrag zur Eigenvorsorge [Ziel: Prävention von Gebäude- und Sachschäden in Bezug auf die Auswirkungen alpiner Naturgefahren] 7.5 Forcierung von Prognose-, (Früh)Warn – und Messsystemen 4.1. Baumarten und Standortwahl, Waldgesellschaften, Waldökosystem (inklusive Boden und Wasser) 4.1.2 Bodenschonende Bewirtschaftung (+) 6. Bauen und Wohnen 6.3 Schutz von Gebäuden vor Extremwetter 6.3.2 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3. Verminderung der Vulnerabilität 9.3.2 Anpassung der Gestaltung öffentlicher und privater Grünflächen in Siedlungen an Naturschutzziele und Klimawandeleffekte (+) 9.3.4 Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers und Erhöhung der Wasserspeicherund -rückhaltefähigkeit der Landschaften (+) 9.3.5 Gewässerrückbau und Stärkung eines integrierten Einzugsgebietsmanagements bei Gewässern (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.3 Schutz der VI vor Extremwetterereignissen 10.3.1 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche (+) 10.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 10.4.4 Förderinstrumente zur verstärkten Renaturierung versiegelter Flächen (+) 6. Bauen und Wohnen 6.3. Schutz von Gebäuden vor Extremwetter 6.3.1 Umsetzung von baulichen Maßnahmen an Gebäuden zum Schutz von Gebäuden vor Extremwetterereignissen (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 10.4.2 Anpassung von baulichen und rechtlichen Maßnahmen in der Raumpanung zum Schutz von Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen (+) 4. Fortwirtschaft 4.2 Schutz vor Konsequenzen von Extremereignissen, Schadorganismen, Wildverbiss 4.2.1 Adaptierung und Verbesserung des Störungs- und Kalamitätsmanagements 10. Verkehrsinfrastruktur 10.4 Forschung 10.4.1 Forschung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur (+) 140 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 8. Aktivitätsfeld Gesundheit Handlungsfeld Anpassungsmaßnahme Andere Aktivitätsfelder/ Handlungsfeld/ Anpassungsmaßnahme 8.1 Öffentlichkeitsarbeit 8.1.1 Befähigung der Bevölkerung zur klimawandelangepassten Freizeit und Urlaubsgestaltung 2. Tourismus 2.1 Übergreifende Infosysteme und Datenerhebung 2.1.2 Berücksichtigung von Klimawandel in den Tourismusstrategien (+) 2.2. Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen 2.2.1 Entwicklung von klimaschonenden Anpassungsmaßnahmen (+/-) 3.Landwirtschaft 3.6 Almwirtschaft 4.3 Revitalisierung und Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von aufgelassenen Almflächen (+/-) 7. Schutz vor Naturgefahren 7.1 Forcierung des Gefahrenbewusstseins und der Risikoakzeptanz in der Bevölkerung (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren 2.7 Anpassung von Freizeit- und Urlaubsaktivitäten (+) 6. Bauen und Wohnen 6.2 Verbesserung des Mikroklimas durch siedlungsbezogene Maßnahmen 6.2.1 Klimatologische Verbesserung urbaner Räume (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3. Verminderung der Vulnerabilität 9.3.2 Anpassung der Gestaltung öffentlicher und privater Grünflächen in Siedlungen an Naturschutzziele und Klimawandeleffekte (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 10.4.3 Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen bei der Stadt- und Freiraumplanung (+) 2.Tourismus 2.1 Übergreifende Informationssysteme und Datenerhebung 2.1.2 Berücksichtigung von Klimawandel in den Tourismusstrategien (?) 7. Schutz vor Naturgefahren 7.2 Forcierung nachhaltiger Raumentwicklungsstrategien unter verstärkter Einbeziehung der Gefahrenzonenplanung (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.1. Forschung, Monitoring, Bildung 9.1.1 Erforschung der zukünftigen räumlichen Lage und Dimension von Naturgefahren und der Interaktionen mit dem Naturschutz (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 10.4.2 Anpassung von baulichen und rechtlichen Maßnahmen in der Raumplanung zum Schutz von Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen (+) 1. Wasserwirtschaft [Ziel: Vermeidung bzw. Minimierung der Gesundheitsbelastungen der Bevölkerung bei Freizeit und Urlaub] Link zur Verkehrsinfrastruktur: Verminderung des Verkehrsaufkommens (Individualverkehr) 8.2. Hitzewellen 8.2.1 Anpassung urbaner Gebiete [Ziel: Vermeidung zusätzlicher, klimawandelbedingter negativer gesundheitlicher Auswirkungen in besonders hitzegefährdeten Gebieten (z.B. bedingt durch Hitzeinseleffekt in urbanen Gebieten)] Anmerkung: Durch Reduktion der Baudichte (Schaffung von Grünanlagen bzw. Wasserflächen) kann ein Widerspruch zum Klimaschutz entstehen (Abwägen!) 8.3. Muren, Überschwemmungen 8.3.1 Neuordnung von Gefahrenzonen [Ziel: Verhinderung von akuten Gesundheitsfolgen] 8.3.2 Sicherstellung der 141 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Trinkwasserqualität [Ziel: Bereitstellung von ausreichendem und qualitativ einwandfreiem Trinkwasser] 8.4. Erreger, Infektionskrankheiten 8.4.1 Monitoring [Ziel: Einrichtung von Surveillanceund Frühwarnsystemen, Erkennung und Dokumentation von Trends] Anmerkung: Schaderreger oder Neophyten wandern auch mit Hilfe des Transportsystems. Konflikte können bei der Bekämpfung dieser auftreten 8.4.2 Ausbau des Wissensstandes [Ziel: Verbesserung von Früherkennung, Diagnose und Therapie von „New and emerging diseases“] 8.4.3 Kontrolle von eingeschleppten Infektionen [Ziel: Schutz der Bevölkerung vor Infektionskrankheiten] 8.4.4 Information und Kommunikation – Infektionskrankheiten [Ziel: Prävention von Erkrankungen und richtiges Verhalten bei Erkrankung] 142 1.1 Wassernutzung 1.1.1 Zukünftige Gewährleistung d. Wasserversorgung (+) 1.2. Wasserschutz 1.2.1 Sicherung des guten ökologischen u. chemischen Zustands von Gewässern (+) 3. Landwirtschaft 3.4 Schaderreger 3.4.1 Bereitstellung wissenschaftlicher Grundlagen zu möglichen neuen Krankheiten und Schaderregern in der Landwirtschaft (+) 3.4.2 Förderung des Tierschutzes und der Tiergesundheit unter veränderten klimatischen Verhältnissen (+) 4. Forstwirtschaft: 4.2 Schutz vor Konsequenzen von Extremereignissen, Schadorganismen, Wildverbiss 4.2.1 Adaptierung und Verbesserung des Störungs- und Kalamitätsmanagements (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3. Verminderung der Vulnerabilität 9.3.1 Früherkennung und Bekämpfung invasiver und unter Klimawandel neu auftretender oder sich massiv ausbreitender Neobiota (+) 3. Landwirtschaft 3.4 Schaderreger 3.4.1 Bereitstellung wissenschaftlicher Grundlagen zu möglichen neuen Krankheiten und Schaderregern in der Landwirtschaft (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3. Verminderung der Vulnerabilität 9.3.1 Früherkennung und Bekämpfung invasiver und unter Klimawandel neu auftretender oder sich massiv ausbreitender Neobiota (+) 3. Landwirtschaft 3.4 Schaderreger 3.4.1 Bereitstellung wissenschaftlicher Grundlagen zu möglichen neuen Krankheiten und Schaderregern in der Landwirtschaft (+) 3.4.2 Förderung des Tierschutzes und der Tiergesundheit unter veränderten klimatischen Verhältnissen (+) 4. Forstwirtschaft: 4.2 Schutz vor Konsequenzen von Extremereignissen, Schadorganismen, Wildverbiss 4.2.1 Adaptierung und Verbesserung des Störungs- und Kalamitätsmanagements (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3. Verminderung der Vulnerabilität 9.3.1 Früherkennung und Bekämpfung invasiver und unter Klimawandel neu auftretender oder sich massiv ausbreitender Neobiota (+) 3. Landwirtschaft 3.4 Schaderreger 3.4.1 Bereitstellung wissenschaftlicher Grundlagen zu möglichen neuen Krankheiten und Schaderregern in der Landwirtschaft (+) 3.4.2 Förderung des Tierschutzes und der Tiergesundheit unter veränderten klimatischen Verhältnissen (+) Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 8.5 Pollen / allergene Pflanzen 8.5.1 Pflanzenmanagement [Ziel: Verhinderung/Reduktion gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch stark allergene Pflanzen] 143 3. Landwirtschaft 3.4 Schaderreger 3.4.1 Bereitstellung wissenschaftlicher Grundlagen zu möglichen neuen Krankheiten und Schaderregern in der Landwirtschaft (+) 9.Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3. Verminderung der Vulnerabilität 9.3.1 Früherkennung und Bekämpfung invasiver und unter Klimawandel neu auftretender oder sich massiv ausbreitender Neobiota (+) Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 9. Aktivitätsfeld Natürliche Ökosysteme und Biodiversität Handlungsfeld Anpassungsmaßnahme Andere Aktivitätsfelder/ Handlungsfeld/ Anpassungsmaßnahme 9.1 Forschung, Monitoring, Bildung 9.1.1 Erforschung der zukünftigen räumlichen Lage und Dimension von Naturgefahren und der Interaktionen mit dem Naturschutz 7. Schutz vor Naturgefahren 7.2 Forcierung nachhaltiger Raumentwicklungsstrategien unter verstärkter Einbeziehung der Gefahrenzonenplanung (+) 8. Gesundheit 8.3 Überschwemmungen, Muren 8.3.1 Neuordnung von Gefahrenzonen (+) [Ziel: Bessere Kenntnis der Bedeutung von Lebensräumen zur Reduktion sich ändernder Dimensionen und räumlicher Lagen risikorelevanter Prozesse (z.B. Hochwasser, Massenbewegungen), Umsetzung der Ergebnisse in Politiken] 9.1.2 Anpassung und Weiterentwicklung von Naturschutzkonzepten an den Klimawandel [Ziel: Integration des Klimawandels in normative Bewertungen und Naturschutzkonzepte] 9.1.3 Stärkung der Wissensvermittlung in Ausbildung und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Erforschung von Umsetzungshindernissen 9.2 Verminderung von nicht klimawandelbedingten Gefährdungsfaktoren auf Arten [Ziel: Der Stellenwert der Biodiversität für die Anpassung der Gesellschaft an den Klimawandel und Maßnahmen zur Anpassung der Biodiversität an den Klimawandel werden in die Ausbildung verstärkt integriert und an die breite Öffentlichkeit getragen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Identifizierung und Beseitigung von Umsetzungshindernissen gelegt.] 9.2.1 Erhöhung der Resilienz von durch Klimawandel gefährdeten Arten und Lebensräumen durch Verminderung anderer 3.Landwirtschaft 3.1 Boden 3.1.1 Nachhaltiger Aufbau des Bodens und Sicherung der Bodenfruchtbarkeit,-struktur und –stabilität (+) 4.Forstwirtschaft 4.1 Baumarten und Standortwahl 4.1.1 Anpassung der Baumartenwahl (+) 4. Forstwirtschaft 4.4 Übergreifende Informationssysteme 4.4.1 Entwicklung eines Beratungskonzepts für Waldbesitzer bzgl. der Anpassung der Wälder an den Klimawandel (+) Gilt auch für Landwirtschaft und allg. für LandnutzerInnen (Landnutzer, Fischer, Jäger, Imker, Tourismus), auch für Naturschutzakademien, Verbände, NGOs ecc. 3. Landwirtschaft 3.1 Boden 1.1 Nachhaltiger Aufbau des Bodens und Sicherung der Bodenfruchtbarkeit,-struktur und –stabilität (+) 3.3 Kulturpflanzen 144 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ und Lebensräume Störungsfaktoren [Ziel: Verbesserung der Resilienz von Arten und Lebensräumen durch Verminderung anderer negativer Einflüsse (z.B. Lebensraumzerstörung, Eutrophierung, Biozide, Fragmentierung)] 9.2.2 Förderung einer Biodiversitätsfördernden und Klimaschonenden Landwirtschaft [Ziel: Ausweitung einer naturschutzkonformen Landwirtschaft bei gleichzeitiger Reduzierung von Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft sowie Erhöhung der Kohlenstoff- und Wasserspeicherfähigkeit der Nutzflächen] 9.2.3 Ausbau nachwachsender Rohstoffe und Ausbau erneuerbarer Energien nur auf Basis Naturschutz- und Klimaschutz-konformer Leitlinien [Ziel: Naturschutzkriterien und Klimaschutzeffizienz werden für den Ausbau nachwachsender Rohstoffe und beim Ausbau erneuerbarer Energien umfassend berücksichtigt. Ziel ist es negative Auswirkungen auf naturschutzfachlich wertvolle Lebensräume (z.B. Magergrünland, Moore), auf Schutzgebiete, auf die Kulturlandschaft und auf gefährdete Arten zu verhindern] 9.2.4 Beibehaltung einer extensiven Landnutzung in montanen bis alpinen Gebirgslagen [Ziel: Schutz der traditionellen Kulturlandschaft als Rückzugsraum für Arten der Kulturlandschaft unter 3.3.2 Anpassung des Düngemanagement an saisonale Witterungsverläufe (+/-) 3.3.3 Umweltgerechter u. nachhaltiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (+/-) 4. Forstwirtschaft 4.1 Baumarten und Standortwahl 4.1.1 Anpassung der Baumartenwahl (+/-) 4.1.2 Bodenschonende Bewirtschaftung (+) 3. Landwirtschaft 3.1 Boden 3.1.1 Nachhaltiger Aufbau des Bodens und Sicherung der Bodenfruchtbarkeit,-struktur und –stabilität (+) 3.2 Wasser 2.1 Verstärkte Etablierung und Förderung von wassersparenden Bewässerungssystemen (+) 3.3 Kulturpflanzen 3.3.1 Züchtung und gezielter Einsatz von wassersparenden, hitzetoleranten Kulturpflanzen (Art/Sorte) im Sinne einer regional angepassten Bewirtschaftung (+/-) 3.3.2 Anpassung des Düngemanagement an saisonale Witterungsverläufe (+) 3.3.3 Umweltgerechter u. nachhaltiger Einsatz von Pflanzenschutzmittel (+) 3.3.4 Integrierte Landschaftsgestaltung zur Bodensicherung und Verbesserung der Agrarökologie inklusive der Erhaltung und Pflege von Landschaftselementen (+) 4. Forstwirtschaft 1. Baumarten und Standortwahl 4.1.1 Anpassung der Baumartenwahl(+) 4.1.2 Bodenschonende Bewirtschaftung (+) 5. Elektrizitätswirtschaft 5.1 Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels bei Elektrizitätswirtschaftlichen Entscheidungen und Forschungsaktivitäten (-) (Artenverlust möglich!) Land- und Forstwirtschaft Wasserwirtschaft Fehlentwicklungen möglich! 2. Tourismus 2.1 Übergreifende Informationssyssteme und Datenerhebungen 2.1.1 Berücksichtigung von Klimawandel in den Tourismusstrategien (+/-) Sommertourismus 3. Landwirtschaft 3.3 Kulturpflanzen 3.3.4 Integrierte Landschaftsgestaltung zur Bodensicherung & Verbesserung der Agrarökologie inklusive der Erhaltung und 145 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Klimawandel] 9.2.5 Förderung vorausschauender und angepasster Waldnutzung unter Integration naturschutzfachlicher und forstwirtschaftlicher Aspekte [Ziel: Sicherung und Entwicklung standortstypischer und Klimawandel-angepasster Wälder (z.B. Baumartenwahl, Waldnutzungstypen und intensität)] 9.2.6 Anpassungsmaßnahmen zur Verhinderung starker Gewässererwärmungen [Ziel: Verhinderung zu starker Erwärmung von Fließgewässern (z.B. entsprechende Restwasserdotation bei Ausleitungsstrecken, Verringerung der Einleitung erwärmten Abwassers)] 9.2.7 Anpassung von Freizeitund Urlaubsaktivitäten [Ziel: Steuerung und Anpassung von Freizeitaktivitäten, die die Biodiversität gefährden zu Gunsten nachhaltiger Freizeitaktivitäten] 9.3 Verminderung der Vulnerabilität sowie Stärkung der Anpassungbzw. Pufferkapazität von Arten und Lebensräumen 9.3.1 Früherkennung und Bekämpfung invasiver und unter Klimawandel neu auftretender oder sich massiv ausbreitender Neobiota [Ziel: Einrichtung eines Frühwarnsystems zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung invasiver Neobiota unter Klimawandel (inkl. solcher, die ökonomische oder gesundheitliche Schäden hervorrufen)] Pflege von Landschaftselementen (+) 3.6 Almwirtschaft 3.6.1 Revitalisierung und Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von aufgelassenen Almflächen (+/-) 4. Forstwirtschaft 4.1 Baumarten und Standortwahl 4.1.1. Anpassung der Baumartenauswahl (+/-) 4.4 Übergreifende Informationssysteme 4.4.2 Integrierte Waldinventur und Immissionsmonitoring Immissionsschutz Wald (+) 1.Wasserwirtschaft 1.2 Wasserschutz 1.2.1 Sicherung des guten ökologischen u. chemischen Zustands von Gewässern (+) 5. Elektrizitätswirtschaft 5.1 Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels bei Elektrizitätswirtschaftlichen Entscheidungen und Forschungsaktivitäten (+/-) 2.Tourismus 2.1 Übergreifende Informationssyssteme und Datenerhebungen 2.1.1 Berücksichtigung von Klimawandel in den Tourismusstrategien (+/-) 2.2. Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen 2.2.1 Entwicklung von klimaschonenden Anpassungsmaßnahmen (+/-) 3. Landwirtschaft 3.6 Almwirtschaft 3.6.1 Revitalisierung und Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von aufgelassenen Almflächen (+/-) 8. Gesundheit 8.1 Öffentlichkeitsarbeit/Bewusstseinsbildung 8.1.1 Befähigung der Bevölkerung zur klimawandelangepassten Freizeit-und Urlaubsgestaltung (+) 3. Landwirtschaft: 3.4 Schaderreger 3.4.1 Bereitstellung wissenschaftlicher Grundlagen zu möglichen neuen Krankheiten und Schaderregern in der Landwirtschaft. (+) 4. Forstwirtschaft 4.2. Schutz vor Konsequenzen von Extremereignissen 4.2.1 Adaptierung und Verbesserung des Störungs- und Kalamitätsmanagements (+) 8. Gesundheit 8.4 Erreger, Infektionskrankheiten 8.4.1 Monitoring (+) 8.4.2. Ausbau des Wissensstandes (+) 8.4.3 Kontrolle von eingechleppten Infektionen (+) 8.6 Pollen, allergene Pflanzen 8.6.1. Pflanzenmanagement (+) Anmerkung: Konflikte können bei der Bekämpfung dieser 146 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ auftreten! 9.3.2 Anpassung der Gestaltung öffentlicher und privater Grünflächen in Siedlungen an Naturschutzziele und Klimawandeleffekte [Ziel: Schaffung von Rückzugsräumen für Tier- und Pflanzenarten (inkl. seltener und gefährdeter Arten), Verbesserung des Lokalklimas in besiedelten Gebieten, Erhöhung des Wasserrückhalts, Anpassung der Gestaltung von Grünanlagen an den Klimawandel (z.B. Sorten- und Artenauswahl)] Anmerkung: Durch Reduktion der Baudichte (Schaffung von Grünanlagen bzw. Wasserflächen) kann ein Widerspruch zum Klimaschutz entstehen (Abwägen!) 9.3.3 Stärkung gefährdeter Populationen und Arten [Ziel: Verringerung der Gefährdungssituation von durch Klimawandel bedrohten Arten durch Bestandesstützung oder ex situ-Erhaltung (inkl. Samenund Genbanken)] 9.3.4 Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers und Erhöhung der Wasserspeicher- und rückhaltefähigkeit der Landschaften [Ziel: Schutz von Feuchtlebensräumen durch Gewährleistung einer ausreichenden Grundwasserqualität und quantität unter Klimawandel und Erhöhung der Wasserspeicherund -rückhaltefähigkeit der Landschaften] Anmerkung: Nutzungskonflikte möglich 1. Wasserwirtschaft 1.3 Hochwasserschutz 1.3.1 Forcierung des passiven Hochwasserschutzs (+) 6. Bauen und Wohnen 6.2. Verbesserung des Mikroklimas durch siedlungsbezogene Maßnahmen 6.2.1 Klimatologische Verbesserung urbaner Räume (+) 6.3 Schutz von Gebäuden vor Extremwetterereignisse 6.3.2 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche 6.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen im Neubau und im Bestand 6.4.2 Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen bei der Stadt- und Freiraumplanung (+) 7. Schutz vor Naturgefahren 7.3 Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen (+) 8. Gesundheit 8.2 Hitzewellen 8.2.1 Anpassung urbaner Gebiete (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.3 Schutz der VI vor Extremwetterereignissen 10.3.1 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche (+) 10.4. Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 10.4.4 Förderinstrumente zur verstärkten Renaturierung versiegelter Flächen (+) 3.Landwirtschaft 3.3 Kulturpflanzen 3.3.1 Züchtung und gezielter Einsatz von wassersparenden, hitzetoleranten Kulturpflanzen (Art/Sorte) im Sinne einer regional angepassten Bewirtschaftung (+/-) 4. Forstwirtschaft 4.1. Baumarten und Standortwahl 4.1.1 Anpassung der Baumwartenwahl (+/-) 1. Wasserwirtschaft 1.2 Wasserschutz 1.2.1 Sicherung des guten ökologischen u. chemischen Zustands von Gewässern (+) 1.3 Hochwasserschutz 1.3.1 Adaptives Hochwassermanagement mit robusten Maßnahmen(+) 3. Landwirtschaft 3.2 Wasser 3.2.1 Verstärkte Etablierung und Förderung von wassersparenden Bewässerungssystemen (+) 6. Bauen und Wohnen 6.3. Schutz von Gebäuden vor Extremwetter 6.3.2 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche (+) 7. Schutz vor Naturgefahren 7.3 Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen im Besonderen als Beitrag zur Flächenvorsorge (+) 10. Verkehrsinfrastruktur 10.3 Schutz der Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen 3.1 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche (+) 10.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 10.4.4 Förderinstrumente zur verstärkten Renaturierung versiegelter Flächen (+) 147 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 9.3.5 Gewässerrückbau und Stärkung eines integrierten Einzugsgebietsmanagements bei Gewässern [Ziel: Kombinierter Hochwasserund Biodiversitätsschutz durch Gewässerrenaturierung und einer Gesamtbetrachtung von Gewässerkörpern] 9.4. Koppelung von Landnutzung, Anpassungsmaßn ah-men und Klimaschutz 9.4.1 Förderung Bodenkohlenstoff-aufbauender Bewirtschaftungsformen im Zusammenspiel mit naturschutzgemäßer Nutzung [Ziel: Erhöhung des Boden Kohlenstoffgehalts von landund forstwirtschaftlichen Nutzflächen zur Stabilisierung von land- und forstwirtschaftlich genutzten Böden bei gleichzeitiger Erhaltung der Kohlenstoffspeicher der Böden] 9.4.2 Erhöhung der Treibhausgasspeicherfähigkeit von Feuchtgebieten [Ziel: Stabilisierung von Waldund Feuchtgebietsökosystemen bei gleichzeitiger Erhöhung der Treibhausgasspeicherung von Wäldern und Feuchtgebieten] 9.4.3 Bereitstellung nachwachsender Energien aus Naturschutzmaßnahmen [Ziel: Energetische Verwertung von Biomasse aus Naturschutzaktivitäten] 1.Wasserwirtschaft 1.3 Hochwasserschutz 1.3.1 Adaptives Hochwassermanagement mit robusten Maßnahmen(+) 5. Elektrizitätswirtschaft 1.6 Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels bei Elektrizitätswirtschaftlichen Entscheidungen und Forschungsaktivitäten +/(-) 7. Schutz vor Naturgefahren 7.3 Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen im Besonderen als Beitrag zur Flächenvorsorge (+) 10. Verkehrsinfrastuktur 10.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 4.4 Förderinstrumente zur verstärkten Renaturierung versiegelter Flächen (+) 3.Landwirtschaft 3.1 Boden 3.1.1 Nachhaltiger Aufbau des Bodens und Sicherung der Bodenfruchtbarkeit,-struktur und –stabilität (+) 4.Forstwirtschaft 4.1 Baumarten und Standortwahl 4.1.2 Bodenschonende Bewirtschaftung (+) 3.Landwirtschaft 3.1 Boden 3.1.1 Nachhaltiger Aufbau des Bodens und Sicherung der Bodenfruchtbarkeit,-struktur und –stabilität (+) 4. Forstwirtschaft 4.1 Baumarten und Standortwahl 4.1.2 Bodenschonende Bewirtschaftung (+) 5. Elektrizitätswirtschaft 5.1 Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels bei Elektrizitätswirtschaftlichen Entscheidungen und Forschungsaktivitäten (?) Land- und Forstwirtschaft Wasserwirtschaft 148 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 10. Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur Handlungsfeld Anpassungsmaßnahme 10.1. Sicherstellung eines funktionsfähigen Verkehrssystems 10.1.1 Optimierte Abstimmung von Anpassung und Klimaschutz [Ziel: Anpassung für eine klimaverträgliche Verkehrsinfrastruktur zur Sicherung eines funktionsfähigen Verkehrssystems} 10.1.2 Klimawandelrobustere Verkehrsinfrastrukturen durch Reduktion des Verkehrsaufwandes und stärkere Vernetzung der Verkehrsträger [Ziel: Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung durch Stärkung der Regionen] 10.2 Schutz der Verkehrsinfrastru kturen vor Extremwettererei gnissen 10.2.1 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche 10.3 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßn ahmen im Neubau und im Bestand 10.3.1 Anpassung von Gesetzen, Normen und Richtlinien an den Klimawandel für Bau und Betrieb von Verkehrsinfrastrukturen [Ziel: Vermeidung von lokalen Überflutungen durch bauliche Maßnahme im Umfeld von Verkehrsinfrastrukturen] Andere Aktivitätsfelder/ Handlungsfeld/ Anpassungsmaßnahme 2. Tourismus 2.2. Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen 2.2.1 Entwicklung von klimaschonenden Anpassungsmaßnahmen (+) 2. Tourismus 2.2. Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen 2.2.1 Entwicklung von klimaschonenden Anpassungsmaßnahmen (+) Geht auch Hand in Hand mit der HE Gesundheit: Anpassung gesellschaftlicher Zeitmuster (Hitzewellen) und HE bei Verkehrsinfrastruktur „Flexibilisierung von Arbeitszeiten zur Vermeidung von Lastspitzen“ u. Telearbeitsplätze“ 7. Schutz vor Naturgefahren 7.4 Forcierung technischer Objektschutzmaßnahmen (permanent und temporär) als Beitrag zur Eigenvorsorge 1. Wasserwirtschaft 1.3 Hochwasserschutz 1.3.1 Adaptives Hochwassermanagement mit robusten Maßnahmen(+) 4. Forstwirtschaft 4.1. Baumarten und Standortwahl 4.1.2 Bodenschonende Bewirtschaftung (+) Bauen und Wohnen 3. Schutz von Gebäuden vor Extremwetter 3.2 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche (+) 7. Schutz vor Naturgefahren 7.3 Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen im Besonderen als Beitrag zur Flächenvorsorge (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3 Verminderung der Vulnerabilität 9.3.4 Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers und Erhöhung der Wasserspeicher- und -rückhaltefähigkeit der Landschaften (+) 6. Bauen und Wohnen 6.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 6.4.1 Anpassung von Baustandards und Normen an den Klimawandel (+) [Ziel: Der Klimawandel und dessen Auswirkungen erfordern die Anpassung von Gesetzen, Normen und Richtlinien] 10.3.2 Anpassung von baulichen und 7. Schutz vor Naturgefahren 149 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ rechtlichen Maßnahmen in der Raumplanung zum Schutz von Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen 7.4 Forcierung technischer Objektschutzmaßnahmen (permanent und temporär) als Beitrag zur Eigenvorsorge (+) 8. Gesundheit 8.3 Überschwemmungen, Muren 8.3.2 Neuordnung von Gefahrenzonen (+) [Ziel: Anpassung raumwirksamer Maßnahmen wie Gefahrenzonenpläne zum Schutz vor Extremwetterereignissen] 10.3.3 Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen bei der Stadt- und Freiraumplanung (wichtig: 40% = Verkehrsfläche) [Ziel: Reduktion der Auswirkungen des Klimawandels durch Stadt- und Freiraumplanung durch Infrastrukturplanung] 6. Bauen und Wohnen 6.2 Verbesserung des Mikroklimas durch siedlungsbezogene Maßnahmen 6.2.1 Klimatologische Verbesserung urbaner Räume (+) 6.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen 10.4.3 Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen bei der Stadt- und Freiraumplanung (+) 8. Gesundheit 8.2.Hitzewellen 8.2.1 Anpassung urbaner Gebiete (+) Anmerkung: Durch Reduktion der Baudichte (Schaffung von Grünanlagen bzw. Wasserflächen) kann ein Widerspruch zum Klimaschutz entstehen (Abwägen!) 10.3.4 Förderinstrumente zur verstärkten Renaturierung versiegelter Flächen [Ziel: Verringerung überschüssiger Versiegelungsflächen von Verkehrsinfrastrukturen (wichtig weil nicht genutzte Verkehrsinfrastruktur auch Kosten verursacht)] 10.4. Forschung 10.4.1 Forschung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur 6. Bauen und Wohnen 6.2 Verbesserung des Mikroklimas durch siedlungsbezogene Maßnahmen 6.2.1 Klimatologische Verbesserung urbaner Räume (+) 6.3 Schutz von Gebäuden vor Extremwetterereignisse 6.3.2 Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche 6.4 Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen im Neubau und im Bestand 6.4.2 Berücksichtigung von mikro/mesoklimatischen Bedingungen 7. Schutz vor Naturgefahren 7.3Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen im Besonderen als Beitrag zur Flächenvorsorge (+) 9. Nat. Ökosysteme und Biodiversität 9.3 Verminderung der Vulnerabilität sowie Stärkung der Anpassung- bzw. Pufferkapazität von Arten und Lebensräumen 9.3.4 Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers und Erhöhung der Wasserspeicher- und -rückhaltefähigkeit der Landschaften (+) 6. Bauen und Wohnen 6.5 Forschung 6.5.1 Forschung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (+) [Ziel: Verbesserung der Wissensbasis mit dem Ziel einer optimierten Anpassung an die Folgen des Klimawandels] 150 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 10.4.2 Pilotprojekte ‚Klimawandelangepasste Verkehrsinfrastrukturen" 6. Bauen und Wohnen 6.5 Forschung 6.5.2 Pilotprojekte ‚Klimawandelangepasste Architektur‘ (+) [Ziel: Demonstration der Machbarkeit von „Klimawandelangepasster Verkehrsinfrastruktur“] 10.5. Sicherstellung des thermischen Komforts in Verkehrsmitteln und auf Verkehrsflächen 10.5.1 Sicherstellung des thermischen Komforts durch Reduktion der thermischen Lasten [Ziel: Reduktion der thermischen Lasten in Siedlungsräumen, Verkehrsträgern und Betriebsgebäuden] 10.5.2 Sicherstellung des thermischen Komforts durch passive Kühlstrategien in der räumlichen Gestaltung 6. Bauen und Wohnen 6.1. Sicherstellung des thermischen Komforts in Gebäuden 6.1.3 Reduktion innerer Lasten (+) 6. Bauen und Wohnen 6.1.4 Forcierte Anwendung von alternativen Kühltechnologien (+) [Ziel: Sicherstellung des thermischen Komforts mit möglichst geringem Aufwand an Energie und technischem Aufwand] 151 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ 12. Nicht berücksichtigte Handlungsempfehlungen Aktivitätsfeld Wasserwirtschaft - Analyse bestehender Daten und Forcierung weiterer Datenerhebungen - Forcierung der Bewirtschaftung der Wasserressourcen bei Niederwasser - Intensivierung der wasserwirtschaftlichen Planung der Grundwasservorkommen - Installierung von Nutzwassermanagement-Instrumenten Aktivitätsfeld Tourismus - Ausarbeitung, Bereitstellung und laufende Verbesserung regionaler Daten als Entscheidungsgrundlage für die Ausrichtung im Tourismus und Förderung von Anpassungsmaßnahmen Aktivitätsfeld Landwirtschaft - Überprüfung der Standorteignung auf Grund sich ändernder klimatischer Bedingungen & Erarbeitung von Empfehlungen für die Wahl einer an den Standort angepassten Kulturpflanze Aktivitätsfeld Forstwirtschaft - Reduktion der Wildschadenbelastung - Etablierung von Vorsorgemaßnahmen wie Waldbrandbeobachtungs und Frühwarnsysteme sowie Einsatzpläne zur Brandbekämpfung im Hinblick auf die mögliche Zunahme von Waldbränden - Entwicklung von adaptierten und innovativen Techniken zur Holzverarbeitung unter Berücksichtigung möglicher Veränderungen in der - Holzqualität und der Baumarten Aktivitätsfeld Elektrizitätswirtschaft - Erarbeitung von Grundlagen für eine einheitliche Netzplanung - Forcierung dezentraler Energie -Erzeugung und –Einspeisungen - Verstärkte Forschung zu Möglichkeiten der Energiespeicherung - Stabilisierung des Transportnetzes durch entsprechende klimaangepasste Systemplanung - Optimierung des Zusammenspiels - von Erzeugung (aus diversen Quellen) und Verbrauch im Energie- Versorgungssystem bei wechselndem Angebot und Nachfrage (z.B. 152 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ - Smart Metering, Smart GRIDS) - Entwicklung einer Energieversorgungsstrategie auf Basis einer umfassenden Strom-und Wärme- Bedarfsprognose unter Berücksichtigung von “Anpassungsszenarien“ Aktivitätsfeld Bauen und Wohnen - Anpassung des Wohnrechts zur Erhöhung der Sanierungsrate - Verstärkung Sanierungsförderung zur Erhöhung der Sanierungsrate - Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Bauen und Wohnen - Aus- und Weiterbildung zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Bauen und Wohnen Aktivitätsfeld Schutz vor Naturgefahren - Forcierung der Erforschung der Auswirkung des Klimawandels auf Extremereignisse sowie der bewirkten Veränderungen im Naturraum und der menschlichen Nutzung - Forcierung der Risikovorsorge unter Einbeziehung geeigneter Risikotransfermechanismen (Risikopartnerschaften) - Forcierung von Prognose-, (Früh)Warn – und Messsystemen Aktivitätsfeld Gesundheit Handlungsfeld „Konzepte für Monitoring und Frühwarnsysteme (Querschnittsaktivität)“ - Aufbau von Monitoringsystemen - Entwicklung von Frühwarnsystemen und Aktionsplänen zur Vorbereitung auf Extremereignisse – Entwicklung von Maßnahmenkatalogen - Öffentlichkeitsarbeit, Aus- und Weiterbildung - Schaffung eines Problembewusstsein für posttraumatische Belastungsstörungen - Aus- und Weiterbildung von ÄrztInnen und Pflegepersonal Handlungsfeld „Hitzewellen“ - Monitoring - Entwicklung eines Hitze-Frühwarn-Systems und eines Hitzeaktionsplans - Anpassung gesellschaftlicher Zeitmuster - Information der Bevölkerung - Verhalten bei Hitze Handlungsfeld „Überschwemmungen / Muren“ - Kapazitätenoptimierung auf Basis einer Risikoanalyse 153 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ - Stärkere Vernetzung der Hilfsorganisationen - Notfallpläne für zentrale Versorgungsbereiche - Verhinderung von bzw. Betreuung bei posttraumatischen Belastungsstörungen Handlungsfeld „Erreger/ Infektionskrankheiten“ - Bessere Vernetzung der Akteure des Gesundheitswesens Handlungsfeld „Migration“ - Erhebung Migrationsströme - Angebote zur Basisversorgung im Bereich Gesundheit - Entwicklungszusammenarbeit - Verbesserung der Gesundheitsversorgung Aktivitätsfeld Natürliche Ökosysteme und Biodiversität Handlungsfeld „Forschung, Monitoring, Bildung“ - Handlungsempfehlung „Einrichtung eines Österreichischen Forschungszentrums zu Biodiversität und Klimawandel“ - Handlungsempfehlung „Kopplung räumlich hoch aufgelöster Klimamodelle mit Biodiversitätsdaten“ - Handlungsempfehlung „Erforschung des Wirkpotentials und der Effektivität von Anpassungsmaßnahmen im Naturschutz“ - Handlungsempfehlung „Untersuchung der genetische Anpassung von Arten an Klima und Habitat und der sich daraus ergebenden Folgen unter Klimawandel“ - Handlungsempfehlung „Klima-Monitoring von Arten, Lebensräumen und Ökosystemdienstleistungen“ Handlungsfeld „Verminderung der Vulnerabilität sowie Stärkung der Anpassung- bzw. Pufferkapazität von Arten und Lebensräumen“ - Handlungsempfehlung „Stärkung gefährdeter Populationen und Arten“ Handlungsfeld „Koppelung von Landnutzung, Anpassungsmaßnahmen und Klimaschutz“ - Handlungsempfehlung „Abgeltung von Ökosystemdienstleistungen bei nachhaltiger Landnutzung und im Naturschutz“ Handlungsfeld „Globale Verantwortung“ - Handlungsempfehlung „Integration der Klimawandelanpassung in Österreichs globales Handeln“ Aktivitätsfeld Verkehrsinfrastruktur Handlungsfeld Sicherstellung des thermischen Komforts in Verkehrsmitteln und auf Verkehrsflächen - Sicherstellung akzeptabler Hitzebelastungen für Fahrgäste und Personal in öffentlichen Verkehrmitteln durch Klimatisierung 154 Handlungsempfehlungen für das Aktivitätsfeld „Gesundheit“ sowie „Natürliche Ökosysteme und Biodiversität“ und „Verkehrsinfrastruktur “ Handlungsfeld Schutz der Verkehrsinfrastrukturen vor Extremwetterereignissen - Informations- und Frühwarnsysteme Handlungsfeld Instrumente zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen in Neubau und Bestand - Anpassung der Förderungsinstrumente in Wohn- und Siedlungsbau zur Reduktion des Verkehrsaufwandes Handlungsfeld Öffentlichkeitsarbeit und (Aus-)Bildung - Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur - Aus- und Weiterbildung zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Bereich Verkehrsinfrastruktur 155