Stochastische Erweiterungen von Prozess-Algebra Ziel : PA Kalkül soll nichtfunktionale (stochastische) Zusammenhänge wiedergeben Motivation für stoch. Erweiterungen l Modellierung nichtfunktionaler Systemaspekte, zB.: – – – – Performance Verlässlichkeit Zugriffszeit Fehlerwahrscheinlichkeit 1 Fallbeispiel: Signalübertragung Gewöhnliches PA System : SENDER send. SENDER; EMPF receive.ok.EMPF + error.STÖRUNG SYSTEM SENDER || EMPF Fallbeispiel: Signalübertragung Gewöhnliches PA System : Mögliches LTS : S send SENDER send. SENDER; EMPF receive.ok.EMPF + error.STÖRUNG SYSTEM SENDER || EMPF ok error receive 2 Fallbeispiel: Signalübertragung Gewöhnliches PA System : S send SENDER send. SENDER; EMPF receive.ok.EMPF + error.STÖRUNG SYSTEM SENDER || EMPF ok error receive Auswahl: nichtdeterm.! Fallbeispiel: Signalübertragung Mögliche stochastische Erweiterung: S Verfeinerung des send nichtdeterministischen ok error: p = 0.3 Modells receive: p = 0.7 3 Fallbeispiel: Signalübertragung Mögliche stochastische Erweiterung: S send ok error: p = 0.3 receive: p = 0.7 Vortragswegweiser: 1.A 1.B Prozessalgebraische Grundlagen Stochastische Grundlagen 2. 3. 4. Einführung einer stochastischen PA Stochastische Operatoren Ausblick 4 1.A Prozessalgebraische Grundlagen Das betrachtete Prozess Model: l Nichtdetermin. Markov decision process Nichtdeterm. Transitionen erlaubt Kein Gedächtnis Dargestellt als LTS (Labled Transition System) 1.A Prozessalgebraische Grundlagen Das betrachtete Prozess Model: l LTS Beispiel: > einfaches IO System < S in return return out Labled transition error state 5 1.A Prozessalgebraische Grundlagen Das betrachtete Prozess Model: l l Bekannte PA Syntax. Folgende Operatoren – – – – – l NIL A := B a.A A+B A || B : Terminales Token : Relabel : Aktion in Präfix Not. : nichtdet. Alternative : Paralleloperator SOS Regeln wie gehabt. 1.B Stochastische Grundlagen Einige stochastische Grundlagen l Def: Wahrscheinlichkeitsverteilung (WSV) – l Abb über endl. Menge S : π:S Abb über endl. Menge S : π:S R | ∀s∈S : π(s) > 0 Menge aller s ∈ S : π(s) > 0 Def: Dist(S) – l π(s) = 1 Def: Support(π) – l s∈S Def: Gewichtung – l [0,1] | Menge aller denkbaren Distributionen über S Def: π x ρ , Kreuzprod. von Verteilungen über S x S‘ – σ π x ρ => ∀<s,s‘> ∈SxS‘ : σ(<s,s‘>) = π(s) * ρ(s‘) Wahrscheinlichkeit von <s,s‘> 6 1.B Stochastische Grundlagen Einige stochastische Grundlagen(2) l Gleichheit zwischen nichtstochastischen LTS: l Definiert über Relationen auf Zuständen ∈ S Gleichheit zwischen stochastischen LTS: Definiert über Relation auf Zuständen & Verteilungen vgl. Bi-/Simulation etc. 1.B Stochastische Grundlagen Einige stochastische Grundlagen(2) l Gleichheit zwischen nichtstochastischen LTS: Definiert über Relationen auf Zuständen ∈ S vgl. Bi-/Simulation etc. l Gleichheit zwischen stochastischen LTS: Definiert über Relation auf Zuständen & Verteilungen Problem: wie „spielen“ Zustandsrel. &Verteilungsrel. zusammen ? 7 1.B Stochastische Grundlagen Einige stochastische Grundlagen(3) l Problem : (Gleichheit von stoch. Prozessen) wie Zusammenhang zw. Zuständen & Verteilungen herstellen ? l Problemlösung: (Lifting) – wir definieren: Sei S, Menge an Prozess-Zuständen ≈ ⊆ S x S , Äquivalenzrel. über S π, ρ∈ Dist(S), Verteilungen über S l l l so gelte: π ≈* ρ :⇔ π([s]) = ρ ([s]) ∀ Äquivalenzkl. [s] ∈ S bzgl. ≈ 1.B Stochastische Grundlagen Einige stochastische Grundlagen(4) l Beispiel (zu Lifting) : Prozess P Prozess Q A A B B B B C D C C P ≈ Gleichheit D Q :⇔ Alle Zustände von P & S stehen in einer „gewissen“ Relation. Vgl. Trace,Failure,Simulation,etc 8 1.B Stochastische Grundlagen Einige stochastische Grundlagen(4) l Beispiel (zu Lifting) : >im stochastischen Fall< Prozess P Prozess Q A A p = 0.3 p = 0.7 B B B B C D C C P ≈ Gleichheit p = 0.4 p = 0.6 D Q :⇔ Alle Zustände von P & S stehen in einer „gewissen“ Relation. & jeweiligen Verteilungen haben gleiche WS für äquivalente Zustände 2. Einführung einer stochastischen PA Einführung einer stochastischen PA 9 2. Einführung einer stochastischen PA Einführung einer stochastischen PA l Def: PTS (Probabilistic Transition System) – Sei Act, Menge Aktionen S, Menge Zustände (S, , π ) ist PTS, wobei : 0 l l l ⊆ S x Act x Dist(S) endl. Transitionsrel. π Anfangsverteilung 0 Notation : Sei s ∈S – s a π ⇔ (s,a, π) ∈ 2. Einführung einer stochastischen PA Einführung einer stochastischen PA l Beispiel für PTS: >stochastisches I/O System< S in error out 0.8 0.2 bedeutet (Zustands)Übergang bedeutet Verteilung in,out error ∈ Act 10 2. Einführung einer stochastischen PA Bemerkungen zu unserer PA l Es gibt verschiedene PTS Modelle – Klasse der reactive Modelle l – Ein Zustand hat für jede Aktion nur höchstens eine Verteilung Entspricht unserem Model Klasse der generative Modelle l Sowohl die WS eines Übergangs, als auch wer Folgezustand ist, hängt von Verteilung ab. 3. Stochastische Operatoren Stochastische Operatoren 11 3. Stochastische Operatoren Stochastische Operatoren l Ausgangspunkt : beliebige, nichtstoch. PA l Ziel: Erweiterung um stoch. Merkmale ohne Beinträchtigung des Kalküls l Methode: Syntaxerweiterung mit „intern arbeitenden“ stoch. Operator 3. Stochastische Operatoren Charakterisierung von Operatoren l Allgemeine Charakterisierung eines n-ären Operators : (Simone – Format) – Seien p1,..., pn,...,qi1,...,qi1 ∀ versch. Prozessvariablen a ,..., a Aktionen a pi1 qi1 ... pi1 a qi1 charakterisiert die Op. a op(p1,..., pn) t t, linearer Term in p1,..., pn ,ohne die aktiven Argumente (über dem Bruch). Vgl.: SOS Semantik 1 k 1 k k – 12 3. Stochastische Operatoren Stochastische Operatoren l Erweiterung gewöhnlicher PA Syntax um stochastischen Op. + p , mit 0 ≤ p ≤ 1 – Definition: seien E,F Verteilungen Der Term E + p F beschreibt Verteilung, die ∀s die WS. p * E(s) + (1-p) * F(s) zuordnet Ex. nun 2 Typen von Terme: l l Solche die Verteilungen bedeuten Solche die Zustände bedeuten Bilden neue PA 3. Stochastische Operatoren Stochastische Operatoren l Induktive Def. von PA Termen,die Verteilungen bedeuten : (t1,...,tn Prozessvariablen) A: I: l E + pF ist Verteilung op(t1,...,tn) ist Verteilung ⇔ min. 1 inital aktives ti eine Verteilung ist Anders ausgedrückt: op(t1,...,tn) ist Zustand, wenn alle initalen ti Zustände 13 3. Stochastische Operatoren Stochastische Operatoren l Folgerung: – – Sei op(t1,..., ti1,...,tik,...,tn) ein Prozessterm so, dass: alle initial aktiven tij Verteilungen [|tij|] sind op(t1,..., ti1,...,tik,...,tn) ordnet dem Zustand op(t1,...,si1,...,sik,...,tn) die WS. [|ti1|](si1) *...* [|tik|](sik) zu. 3. Stochastische Operatoren Stochastische Operatoren l Folgerung: – – Sei op(t1,..., ti1,...,tik,...,tn) ein Prozessterm so, dass: alle initial aktiven tij Verteilungen [|tij|] sind op(t1,..., ti1,...,tik,...,tn) ordnet dem Zustand op(t1,...,si1,...,sik,...,tn) die WS. [|ti1|](si1) *...* [|tik|](sik) zu. si1,...,sik erhält man durch ersetzen der Verteilungen ti1 ,..., tik durch die von diesen „verteilten“ Zustände! 14 3. Stochastische Operatoren Stochastische Operatoren l Beispiel – Stochastischer Prozessterm : (a + 0.3 b) + (c + (a + 0.3 b) + (c + 0.4 d) 0.12 a+c a c 0.18 0.28 0.4 d) Beachte: 0.42 a+d b+c b+d + ist nichtdeterm. a b Alternative d b c d σ(„a + d“) = 0.18 = 0.3 * (1- 0.4 ) 4. Ausblick Ausblick auf den 2. Teil l l l Wie müssen Bi-/Simulations-Äquivalenz angepasst werden, damit auch in stoch. PA sinvoll einsezbar ? Wie ermöglicht Kongruenz der Äquivalenzen bzgl. Modularität modulares Beweisen auf stoch. PA? Stoch. Erweiterung einer modalen Logik 15