Moritz Müller 07.02.2013 Klimawandel und Gesellschaft Wetter und Klima Seminar Wintersemester 2012/2013 Gliederung 1. 2. 3. 4. 5. 6. Auswirkung des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung Folgen für die Land- und Forstwirtschaft Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel Folgen für die Küstengebiete Strategien zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen Adaptionsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels 1. Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung Trinkwasser spielt eine zentrale Rolle für die Menschen. Es ist lebensnotwendig und so haben sich Menschen meistens in Wassernähe niedergelassen. Trockenwüsten zählen zu den lebensfeindlichsten Gebieten auf unserer Erde und in wasserreichen Regionen, wie zum Beispiel im Amazonasgebiet, hat man eine Artenvielfalt wie sonst nirgends auf unserem Planeten. Wenn man Trinkwasser im Zusammenhang mit dem Klimawandel bringen will, muss man zunächst den Wasserkreislauf betrachten (Abb. 1) Abb. 1 Das Wasser auf der Erde befindet sich in einem ständigen Kreislauf. Durch die Sonneneinstrahlung verdunstet es und gelangt so in die Atmosphäre. Der Wasserdampf kommt dann als Niederschlag zur Erde zurück. Ein Teil wird von der Vegetation aufgefangen und gelangt durch Evapotranspiration in die Atmosphäre zurück, ein anderer Teil verdunstet direkt von der Erdoberfläche. Das restliche Wasser, das nicht verdunstet, sickert ins Erdreich ein und bildet Grundwasser oder speist Flüsse, Seen und auch das Meer. Die Wasserbedeckung auf der Erde beträgt 75%, der gesamte Wasservorrat wäre ein Würfel mit einer Kantenlänge von 1100km. Für den Menschen ist jedoch nur ein kleiner Teil, nämlich 0,35% nutzbar, da viele Wasservorräte schwer zugänglich sind und der größte Anteil des Wassers Salzwasser ist (94%). Als Niederschlag fallen pro Jahr etwa 110 000km3 Wasser zu Boden. Davon verdunsten 50 000km3 natürlich und 18 000km3 durch Regenfeldbau. Der Rest sammelt sich in Gewässern, wovon wiederrum nur 13 000km3 für Menschen zugänglich sind. Pro Jahr werden so etwa 2000km3 für landwirtschaftliche Nutzung eingesetzt und 2000km3 für Industrie und Haushalte. Besonders wasserintensiv ist dabei die Fleischproduktion. Der Klimawandel kann jetzt den Wasserkreislauf insofern beeinträchtigen, dass durch höhere Sonneneinstrahlung teilweise mehr Wasser verdunstet und anderswo dafür mehr Niederschlag fällt. Wenn man die globale Niederschlagsverteilung (Abb. 3) betrachtet, sieht man, dass manche Gebiete der Erde einen Überfluss an dem kostbaren Nass haben. In den Tropen beispielsweise hat man Niederschlagswerte von teilweise deutlich über 2000mm pro Jahr während in den Wüsten dieser Erde 100mm/Jahr keine Seltenheit sind. Mit Klimamodellen hat man errechnet, dass in Brasilien, Nordafrika und Südafrika die Niederschläge durch den Klimawandel weiter abnehmen. Also in Regionen, in denen man jetzt schon unter Wassermangel leidet, verschärft sich die Situation weiter. Dafür wird es beispielsweise in Südostasien mehr Niederschläge geben, die im Allgemeinen auch intensiver ausfallen werden. In Abb.2 ist die verstärkte Niederschlagstätigkeit in Thailand dargestellt. Abb.2 Abb. 3 Die höheren Niederschlagsmengen bergen natürlich eine Vielzahl von Problemen. Zum einen kann der Boden nur eine bestimmte Menge an Wasser aufnehmen. Wird diese Menge überschritten sind Überschwemmungen die unvermeidbare Konsequenz. Fällt außerdem plötzlich eine große Menge Niederschlag, kann das Wasser nicht gespeichert werden und es geht somit verloren. Nur bei überdurchschnittlich hohen Winterniederschlägen könnte das Wasser gespeichert werden, in unseren Breiten beispielsweise in Form von Schnee und in den Subtropen durch geringere Aktivität der Vegetation. Ein weiteres Problem von Starkregenereignissen ist die verstärkte Erosion. Dadurch wird wertvoller Boden abgetragen was zu verminderter landwirtschaftlicher Produktion führt und Gewässereinzugsgebiete werden mit Schadstoffen, wie zum Beispiel Pflanzenschutzmitteln, belastet. Natürlich hat auch der Rückgang des Niederschlags in einigen Regionen gravierende Konsequenzen. Erstens kann es direkt zu Verwüstung kommen, wodurch die landwirtschaftliche Produktivität auf ein Minimum herabgesenkt wird. Außerdem kommt es so auch zu einer verstärkten Erosion, da Wind trockenen Boden besser abtragen kann. Ein weiterer wichtiger Punkt wäre der Rückgang des Grundwasserspiegels. Durch verminderte Niederschlagsaktivität sickert weniger Wasser ins Erdreich ein, das Grundwasser wird nicht mehr gespeist und so geht der Grundwasserspiegel zurück. Einen massiven Rückgang von bis zu 10cm pro Jahr hat man hier in manchen Regionen Indiens beobachtet (Abb.4). Das kann man durch Schwerefeldmessungen mit Satelliten nachweisen. In Indien hat das sehr negative Folgen, da so die Reisproduktion in Gefahr ist, weil der Reisanbau sehr bewässerungsintensiv ist. Außerdem ist Reis das wichtigste Grundnahrungsmittel in Indien. Abb.4 Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verminderung der Wasserqualität durch Eutrophierung (Abb.5). Durch eine höhere Oberflächentemperatur dauert die Sommerstagnation länger und es kommt zu einer schlechteren Durchmischung der Wasserschichten. So werden die unteren Schichten eines Gewässers nicht so gut mit Sauerstoff versorgt und es kommt zu einer erhöhten Sedimentierung. Abb.5 Weil das Problem der Trinkwasserversorgung sehr wichtig ist und von mehreren Faktoren abhängt, hat man eine Formel zur Abschätzung der globalen Wasserkrise aufgestellt. Das ist die Kritikalität . Dabei werden klimatologische, demografische und ökonomische Faktoren berücksichtigt. Die Wasserentnahme ist durch die Bevölkerung bestimmt. Sie wird in vielen Regionen immer größer wegen steigender Einwohnerzahlen und erhöhten Wasserverbrauch durch wachsende Industrie. Ein gutes Beispiel ist hierfür Indien, dessen Bevölkerung stark anwächst und durch Industriewachstum eine weitere Erhöhung der Wasserentnahme stattfindet (Abb.6+7). Das Problemlösungspotential hängt von der Wirtschaftskraft und der politischen Effizienz und Stabilität ab. Die Wasserverfügbarkeit ist durch das Klima, die Bodenbeschaffenheit und die Topographie bestimmt. 1995 weisen große Teile Afrikas, Asiens, Australiens und der USA eine erhöhte Kritikalität auf, sind also von Wasserknappheit betroffen. Laut Prognosen verschärft sich diese Kritikalität bis 2025 und tritt auch zum Beispiel in den neuen Bundesländern auf. Abb.6 Abb.7 Ein Beispiel für ein durch Wasserarmut gefährdetes Gebiet ist Israel. Betrachtet man das Klimadiagramm von Elat ganz im Süden Israels (Abb.8), sieht man, dass es ein sehr arides Gebiet mit kaum Niederschlag ist. Abb.8 Auch in der Hauptstadt Tel Aviv fällt in den Sommermonaten kaum Regen (Abb.9). Abb.9 Für 1/3 der Trinkwasserreserven ist das Gebiet des oberen Jordans zuständig, das Grenzgebiet von Israel, Syrien und dem Libanon (Abb.10; ganz im Norden das Jordangebiet, im Süden Elat und an der Westküste Tel Aviv). Abb.10 Dieses Gebiet wurde mit einem Szenario des Klimamodells ECHAM4 untersucht. Bis zum Jahr 2099 erwartet man eine Temperaturzunahme von ungefähr 4°C und Rückgänge der Niederschläge um 40% in Jordanien und 10% an der Küste. Außerdem nehmen die für Israel wichtigen Winterniederschläge um 35% ab. Das hat einen starken Rückgang der Grundwasserneubildung zur Folge, im Mai sogar 92% (Abb.11). Das bedeutet eine starke Abnahme der Wasservorräte in einer ohnehin schon sehr wasserarmen Region. Abb.14 2. Folgen für die Land- und Forstwirtschaft In Deutschland wird ungefähr 80% der Fläche landwirtschaftlich genutzt, es ist also einer der wichtigsten Agrarproduzenten der EU. Außerdem ist 1/3 der Fläche bewaldet, was wichtig für die Holzproduktion, die Luftqualität und die Flora und Fauna ist. Das Klima ist natürlich ein wichtiger Standortfaktor für die Landwirtschaft (Abb. 12), da sie auf vielfältige Art und Weise die Produktivität beeinflusst. Abb. 12 Das Klima beeinflusst das Wachstum von Pflanzenschädlingen und Krankheiten, der Niederschlag und die Temperatur haben große Bedeutung für die Wachstumsphasen der Pflanzen, extreme Wetterereignisse können ganze Ernten zu Nichte machen und auch der CO2-Gehalt steht in enger Verbindung mit dem Pflanzenwachstum. Zunächst zum Einfluss der Temperatur auf die thermische Vegetationsperiode: Als Vegetationsperiode bezeichnet man den Zeitraum, in dem die Tagesmitteltemperatur der Luft über 5°C liegt. Unter diesen Umständen ist für die meisten Pflanzen Entwicklung und Wachstum möglich. In Deutschland dauert sie im Durschnitt 235 Tage, wobei es große regionale Unterschiede gibt. Im Oberrheingraben dauert sie besonders lang und in den Alpen ist sie wegen der niedrigen Temperatur besonders kurz. Sie hat von 1961 bis 2005 um 25 Tage zugenommen, da Tagesmitteltemperaturen von mehr als 5°C immer früher eintreten. Falls ein CO2-Anstieg auf 840ppm stattfindet so verlängert sich die Vegetationsperiode um 2 Monate wie man mit Klimaszenarien errechnet hat (Abb.13). Abb.13 In diesem Zusammenhang hat sich auch die Apfelbaumblüte ab 1961 um 12 Tage nach vorne verschoben und auch andere Baumarten treiben immer früher aus (Abb.14). Im Jahr 2007 war das sehr deutlich zu sehen, da der Blattaustrieb bei einigen Baumarten um 3 Wochen früher begann. Abb.14 Auf den ersten Blick ist die längere Vegetationsperiode vorteilhaft, da man so eine bessere landwirtschaftliche Produktivität aufweisen kann. Jedoch gibt es auch Nachteile. Die zeitigere Baumblüte erhöht die Gefahr von Frostschäden und so können ganze Jahresernten zerstört werden. Außerdem sind zu hohe Temperaturen schlecht für das Pflanzenwachstum da das Enzymsystem zerstört wird und so Zelltod eintritt. In vielen landwirtschaftlich bedeutenden Regionen besteht die Tendenz, dass die Sommer heißer und trockener werden, was sich auch negativ auf das Pflanzenwachstum auswirkt. In der Forstwirtschaft sind besonders milde Winter nachteilig, da sie zu einer Enthärtung von Gehölzen und so zu einer Qualitätsminderung führen und zu Frostschäden in Kälteperioden. Ein weiterer Faktor der sich auf die landwirtschaftliche Produktivität auswirkt ist der CO2-Düngungseffekt. Bekanntlich produzieren Pflanzen das organische Material, aus dem sie größtenteils bestehen (Kohlehydrate), aus der Photosynthese selbst. Dafür brauchen sie Licht, Wasser, Nährstoffe und CO2. Experimente haben gezeigt, dass Pflanzen unter optimalen Wachstumsbedingungen (Idealtemperatur, Wasserversorgung, Nährstoffversorgung) von einem erhöhten CO2-Gehalt profitieren. C4-Pflanzen haben einen Prozess vor der Photosynthese in dem der CO2-Gehalt konzentriert wird und sind deshalb unabhängiger vom CO2-Gehalt als C3-Pflanzen. Deshalb spielt der CO2-Gehalt ab einer Konzentration von 450ppm für C4-Pflanzen keine Rolle mehr, wobei er sich bei C3-Pflanzen bis 800ppm positiv auswirkt (Abb.15). Abb. 15 C3-Pflanzen arbeiten mit dem Grundtypus der Photosynthese. Sie schließen die Spaltöffnungen bei zu heißem Wetter um eine zu hohe Verdunstung zu verhindern. Das bedeutet, dass sie bei zu heißem Wetter nicht so gut wachsen, jedoch sind sie bei normalen Temperaturverhältnissen produktiver. Beispiele sind eigentlich ziemlich alle Pflanzenarten die auf natürliche Weise in Europa wachsen wie Bäume, Gräser und Getreide. C4-Pflanzen kommen an wärmeren Standorten vor wie z.B. Mais oder Zuckerrohr. In der Realität fällt aber die Produktivität geringer aus, da der CO2-Gehalt nur unter Idealbedingungen einen so positiven Einfluss hat. Durch den Klimawandel kommen Stressfaktoren wie Wasserknappheit hinzu, so dass der CO2-Düngungseffekt nicht so stark ausfällt wie in den Experimenten gezeigt wurde. Ein weiterer Punkt der vom Klimawandel abhängig ist, ist das häufigere Auftreten von Extremwetterereignissen. Statistisch gesehen gibt es immer mehr Wetterkatastrophen, nicht nur in Deutschland (Abb.16) sondern auch global. Abb.16 Extremwetterereignisse haben gravierende Folgen für die Nahrungsmittelsicherheit, da durch sie ganze Ernten zerstört werden können. Jüngstes Beispiel ist die Dürre in den USA im Sommer 2012. Es war die größte Hitzewelle im mittleren Westen seit Wetterdaten aufgezeichnet werden. In der sogenannten Kornkammer Amerikas fiel 40% der Maisernte und 30% der Sojabohnenernte sehr schlecht aus und Fische im Wert von 10 Milliarden Dollar sind verendet. Der Weizenpreis ist um 50% gestiegen und eine Kuh kostete 40% mehr als im Vorjahr. Das führte zu einer Steigerung der Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt und somit waren auch Drittweltländer betroffen. Ein weiteres Beispiel für eine schlimme Dürre ist die am Horn von Afrika im Sommer 2011. Ausgelöst durch ein La Nina Ereignis gab es als Folge große Hungersnöte in Kenia, Somalia und Äthiopien. 80% des Viehbestandes der Nomaden in Somalia verendete, wodurch für diese die Lebensgrundlage verloren ging. Es kam zu Migrationsströmen, im Osten Kenias beherbergte ein Flüchtlingslager, das für 90 000 Menschen ausgelegt war, über 400 000 Menschen. Es waren 2 Millionen Kinder unterernährt, davon 1 Million lebensgefährlich. Für die Bekämpfung der Hungersnot wurden 1 Milliarde Euro an Hilfsgeldern benötigt. Durch die Nahrungsmittelknappheit erfolgte ein weiterer Anstieg der Lebensmittelpreise, so ist in Somalia der Preis für Hirse um 240% gestiegen. Klimaänderungen wirken sich nicht nur direkt auf das Pflanzenwachstum aus, sondern auch über Krankheiten und Schädlinge. Dass diese landwirtschaftliche Ernten sehr stark gefährden können, belegt das historische Beispiel aus dem Jahr 1850 in Irland. Durch von Kartoffelfäule ausgelöste Missernten wurde das Hauptnahrungsmittel mehrere Jahre hintereinander vernichtet und so starben an der Hungersnot 1 Million Menschen, die etwa 12% der irischen Bevölkerung ausmachten. Durch den Temperaturanstieg in den letzten Jahrzehnten hat die Lebensaktivität von tierischen Schaderregern zugenommen. Schädlinge wie Blattläuse, Wanzen, Schnecken, Mäuse und Borkenkäfer sind aktiver und schädigen die Pflanzen schon früher im Jahr, da sie zeitiger aktiv werden. Außerdem können sie sich bei höheren Temperaturen besser vermehren (1000 Feldmäuse sind in der Lage, sich innerhalb von 20 Tagen um 5000 Stück zu vermehren) und durch milde Winter wird der Bestand nicht so stark dezimiert wie gewöhnlich. Dadurch gibt es bei vielen Schädlingen pro Jahreszyklus eine weitere Generation. Weiterhin finden Schädlinge, die sonst nicht so gute Bedingungen in Deutschland vorfanden, gute Entwicklungsbedingungen. Bei einer Erwärmung von 3°C könnte sich die Verbreitungsgrenze für Schädlinge um 1000km nach Norden verschieben. Der Apfelwickler ist zum Beispiel ein weit verbreiteter Schädling, der im Obstbau beachtliche wirtschaftliche Schäden hervorruft. Seine Entwicklung ist stark temperaturabhängig und so könnte er in Deutschland bald drei statt zwei Generationen bilden, was zu einem verstärkten Befall von Obstbäumen führen würde. Auch in der Forstwirtschaft gibt es eine Vielzahl von Schädlingen wie den Borkenkäfer. Auch er würde von einer Temperaturerhöhung stark profitieren da er in der Lage wäre, sich besser zu vermehren (Abb.17). Abb.17 Besonders in Höhenlagen hätte er bessere Entwicklungsmöglichkeiten, was für die Forstwirtschaft insofern schlecht wäre, weil das Holz aus großer Höhe besonders wertvoll ist wegen der besonderen Härte. Abschließend kann man sagen, dass der Klimawandel viele Schwierigkeiten in der Landwirtschaft mit sich bringt. In ohnehin schon armen Ländern wie Afrika wird sich der Klimawandel sehr negativ auswirken, was bedeutet, dass das Ungleichgewicht auf der Erde zunehmen wird. Es wird sicherlich zu einer Verschiebung von Anbaugebieten kommen. In Südeuropa wird der Anbau von Feldfrüchten schon jetzt immer schwieriger. In Ländern wie Deutschland könnte man so die Produktivität jedoch sogar steigern wenn man die richtigen Anpassungsmaßnahmen ergreift, und auch Nordeuropa könnte davon profitieren, da sich die Anbaugrenze für Weizen um 500km nach Norden verschieben wird. Modellrechnungen für die USA sagen voraus, dass durch höhere Niederschläge an den Küsten bessere Ernteerträge möglich sind. Im Landesinneren (Kansas, Colorado) hingegen könnte die Landwirtschaft bei ungebremsten Klimawandel unmöglich werden. Außerdem wird es eine Verschiebung in höhere Lagen geben. Die Baumgrenze im Gebirge wird nach oben verschoben, der Fichten- und Buchenbestand geht in Deutschland zurück, dafür nehmen wärmeliebende Gehölze wie Hasel, Vogelkirsche und Kiefer zu. An die veränderten Bedingungen muss man sich schnellstmöglich anpassen. Dafür müssten zum Beispiel die Sorten und Fruchtfolgen verändert werden und ein breiteres Kulturartenspektrum gewählt werden, um Ertragsverluste durch andere Kulturpflanzen auszugleichen. In vielen Gebieten wird eine Beregnung unumgänglich sein, wobei das natürlich vom Wasservorrat und den Kosten abhängt. In der Forstwirtschaft gibt es das Borkenkäfer-Monitoring, was besagt, dass kranke Bäume schnellstmöglich abtransportiert oder entrindet werden sollen. Auch Mischwälder sind eine gute Maßnahme, da sie höhere Grundwasserneubildungsraten aufweisen. Außerdem sind zuverlässige Prognosen und Vorhersagen sehr wichtig, so lassen sich heute El Nino Ereignisse sehr zuverlässig 6 Monate im Voraus vorhersagen wodurch landwirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe vermieden werden könnten. 3. Folgen für die Gesundheit Man muss grundsätzlich zwischen direkten und indirekten Auswirkungen auf die Gesundheit unterscheiden. Extremwetterereignisse fallen unter direkte Auswirkungen, da Menschen unmittelbar wegen eines Ereignisses wie zum Beispiel extremer Hitze gesundheitlichen Schaden nehmen. Indirekte Auswirkungen wurden eigentlich schon erwähnt, weil zum Beispiel eine verschlechterte Trinkwasser- oder Nahrungsmittelversorgung auch einen negativen Einfluss auf die Gesundheit hat. Hier möchte ich aber als indirekte Gesundheitsfolge noch explizit das veränderte Auftreten von Krankheiten im Zuge des Klimawandels ansprechen. Zunächst zu den Extremwetterlagen, zu denen auch die Gesundheitsbelastung durch Hitzewellen gehört. Selbst im gemäßigten Klima Europas wird die Gesundheit durch thermische Belastungen negativ beeinflusst. So gibt es höhere Sterbezahlen bei überdurchschnittlich hohen oder tiefen Temperaturen (Abb.18). Die höchste Mortalitätsrate liegt jedoch bei ausgeprägten Hitzewellen vor. Ein Minimum der Mortalitätsrate beobachtet man bei Idealbedingungen. Auch zahlreiche Studien belegen die negativen Auswirkungen thermischer Höchstbelastungen auf die Gesundheit. Besonders stark betroffen sind natürlich Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen, Senioren, Menschen mit Atemwegerkrankungen und Kinder wegen ihrer instabilen Thermoregulation. Abb.18 Im Winter sind die Mortalitätsraten nicht so hoch, da man sich nicht so häufig den äußeren Witterungsbedingungen aussetzt sondern eher in geheizten Räumen aufhält. Ein Grund für erhöhte Sterbezahlen ist im Winter auch das größere Infektionsrisiko. Im Hitzesommer 2003 sind in Europa 55 000 Tote den hohen Temperaturen zuzuordnen, davon sind allein im August 35 000 gestorben. Außerdem belegen Studien, dass sich überdurchschnittlich hohe Temperaturen negativ auf die Leistungsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden der Bevölkerung auswirkt. Die erhöhten Mortalitätsraten während dieses Sommers sieht man auch auf Abb.20, wo die täglichen Sterbezahlen in Baden-Württemberg von 2002 bis Herbst 2003 zu sehen sind. Ein Maximum ist eindeutig im Sommer 2003 erkennbar. Nach Modellprognosen sind in 40 Jahren Sommer wie der Rekordsommer 2003 normal (Abb.19). Abb.19 Abb.20 Auch hier muss man nötige Anpassungsmaßnahmen ergreifen, um die Bevölkerung vor derartigen Extremereignissen zu schützen. Im Sommer 2003 hätten viele Menschenleben gerettet werden können, wenn man Hitzewarnsysteme installiert hätte, die die WHO empfohlen hat. Sie basieren auf einer Vorhersage der Überschreitung eines Schwellenwertes für thermische Belastungen (Wärmebelastungsvorsorge). Das ist ein Beispiel für eine kurzfristige Anpassung, wohingegen intelligente Architektur, die die Klimaentwicklung berücksichtigt unter langfristige Anpassung fallen würde. Das bedeutet, dass man viele schattige Plätze zur Verfügung stellt, Ventilationssysteme einbaut, geeignetes Baumaterial benutzt und passive Kühlung berücksichtigt. Außer den Hitzewellen gibt es noch weitere Extremwetterereignisse die eine direkte Gesundheitsgefährdung darstellen. In den letzten Jahrzehnten gab es eine signifikante Zunahme von Unwetterkatastrophen (siehe auch Abb.16). In den nächsten 100 Jahren ist mit einer weiteren Zunahme an Extremereignissen zu rechnen (Abb. 22). In Europa werden besonders die Starkregenereignisse zunehmen, also kann man Überschwemmungen als häufigste Naturkatastrophe Europas bezeichnen. Neben Ertrinken und Verletzungen beeinträchtigen psychische Störungen und das posttraumatische Stresssyndrom die Gesundheit. Auch anderswo werden Überschwemmungen zunehmen, beispielsweise in Indien durch den immer stärker werdenden Sommermonsun (Abb. 23). Abb. 22 Abb. 23 Durch einen besonders starken Sommermonsun gab es auch in Pakistan im Jahre 2010 eine schwere Überschwemmungskatastrophe mit 1738 Toten. In Entwicklungsländern kommt dann bei Überschwemmungen noch zusätzlich die Gefahr durch Infektionskrankheiten (erste Cholerafall im Swat-Tal im Norden Pakistans) sowie Wassermangel durch fehlende Wasseraufbereitungsanlagen hinzu. Mit einem Anstieg des Meeresspiegels steigt die Gefahr von tropischen Wirbelstürmen. Ein schreckliches Beispiel hierfür ist eine Sturmflut in Bangladesch im Jahr 1991 mit 140 000 Toten. Dabei werden auch Schäden an der Infrastruktur und dem Abwasser- und Sanitärsystem genommen was wiederrum Folgen auf die Gesundheit hat. Außerdem steigt durch die höheren Sommertemperaturen und die damit verbundene Trockenheit das Waldbrandrisiko (Abb.24). Abb.24 Die wahrscheinlich wichtigste indirekte Auswirkung auf die Gesundheit geht von der Ausbreitung von Krankheiten aus die von Tieren übertragen werden. Beispiele für Krankheitsüberträger sind Insekten (Anopheles-Mücke), Spinnentiere (Zecken) und Nager. Sie alle können sich sehr schnell an ändernde Umweltbedingungen anpassen, sind also nicht besonders negativ vom Klimawandel betroffen. Weiterhin sind sie in der Lage, sich besonders schnell zu vermehren, vorausgesetzt die Temperaturen stimmen. Insekten sind zum Beispiel Kaltblüter und profitieren so besonders von höheren Temperaturen. Sie sind der Überträger von Malaria und des Dengue-Fiebers. Malaria wird von der Anopheles-Mücke übertragen und kommt nur in den Tropen und Subtropen vor, da die Vermehrung der Erreger bei unter 18°C zum Stillstand kommt. Trotz starker Bekämpfung des Virus erreichte die Anzahl der Malariatoten im Jahr 2004 mit 1,8 Millionen einen Höhepunkt. Mit Modellen hat man errechnet, dass in nicht allzu ferner Zukunft Malaria auch in Südeuropa auftritt und sich auch in höhere Lagen ausbreitet. Das stellt insofern ein Problem dar, da in einigen Entwicklungsländern bevölkerungsreiche Gebiete in relativ großer Höhe liegen wo es keine Malaria gibt (Äthiopien; Quito, die Hauptstadt Ecuadors). Dadurch besitzen die Menschen keine so hohe Immunität gegenüber dem Virus und werden schneller infiziert. Das Dengue-Fieber wird auch durch eine Mückenart übertragen. In den letzten zehn Jahren gab es eine Verdoppelung der Krankheitsfälle, was man auch auf den Klimawandel zurückführen kann. Vom Dengue-Fieber sind Kinder besonders stark betroffen, da von den 22000 Todesfällen jährlich etwa 90% auf Kinder entfallen. In Europa sind jedoch Zecken die wichtigsten Krankheitsüberträger. Sie kommen in ganz Europa vor (Abb. 25) und übertragen die meisten Krankheiten in Deutschland. Da ihre Ausbreitung durch kalte Winter und kurze Sommer begrenzt ist, profitieren sie von einem Temperaturanstieg direkt. Weil ihre Zwischenwirte (Nager) durch höhere Temperaturen jedoch auch bessere Lebensbedingungen vorfinden, haben sie auch indirekt einen Vorteil vom Klimawandel. Milde Winter führen außerdem zu hohen Überlebensraten der Zecken. So muss in Mitteleuropa mit einer weiteren Zunahme an Krankheiten gerechnet werde, die von Zecken übertragen werden. Schon in den letzten 10 Jahren ist ein deutlicher Anstieg der beiden wichtigsten Krankheiten, die von Zecken übertragen werden zu verzeichnen. Eine der beiden Krankheiten ist die Borreliose, die Organe, Nerven und Gelenke befällt und zu Schmerzen, Erschöpfungszuständen und Depressionen führt. Jährlich gibt es in Deutschland zwischen 20000 und 60000 Fällen. Die andere ist FrühsommerMeningoenzephalitis (FSME), die sehr schwer zu behandeln ist und man deshalb durch Impfung vorbeugen sollte. Abb.25 Obwohl es eigentlich nicht direkt Thema des anthropogenen Klimawandels ist, möchte ich die gesundheitsgefährdenden Auswirkungen, die von der Abnahme des Ozons und der stärkeren UV-Strahlung ausgehen, kurz erwähnen. Durch FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) nimmt die Ozonschicht ab, die die Menschen vor der energiereichen UV-Strahlung der Sonne schützt. Ein besonders großes Ozonloch gibt es schon über der Antarktis, aber auch in den mittleren Breiten der Nordhalbkugel nimmt sie um 3% pro Dekade ab. Deshalb hat die sonnenbrandwirksame Strahlung um 25% in den letzten 30 Jahren zugenommen. Aus Modellrechnungen geht hervor, dass bei klarer Luft und bei abnehmender Wellenlänge, also höherer biologischer Wirksamkeit, ein überproportional erhöhtes Hauttumorrisiko besteht, besonders bei der hellhäutigen Bevölkerung. Außerdem gibt es eine Zunahme beim Auftreten von Katarakten (grauer Star, Trübung der Augenlinse). In Abb. 26 kann man im oberen Bild den Ozontrend der Stratosphäre (in 8km Höhe an den Polen, in 18km Höhe am Äquator) und der Troposphäre (unterste Schicht) erkennen. In der Stratosphäre nimmt das Ozon ab und in der Troposphäre zu. Im unteren Bild sieht man UV-B Trends für August und April, also eine deutliche Zunahme der Strahlung. Ein höherer Ozongehalt in der Atemluft ist auch nicht unkritisch zu sehen, da ab ca. 180 μm/m3 Abstriche in der Leistungsfähigkeit zu erkennen sind und es ab 200 μm/m3 zu Symptomen wie Tränenreiz, Schleimhautentzündungen im Rachen und Kopfschmerzen kommt. Abb.26 4. Folgen für Küstengebiete Im Zuge dieses Seminars brauche ich nicht näher auf dieses Thema eingehen, da es in einem separaten Vortrag behandelt wurde. Jedoch gibt es einige Auswirkungen in Küstengebieten, die im Zusammenhang mit der menschlichen Gesellschaft erwähnt werden müssen. Durch den Klimawandel kommt es zu einer Abnahme des Meereises und einer Veränderung des Salzgehalts, sodass der Meeresspiegel immer weiter ansteigt. Seit 1961 ist der Meeresspiegel um 0,7mm ±0,7mm pro Jahr angestiegen. Wissenschaftler sind sich außerdem einig, dass er weiter ansteigen wird, nur über das Ausmaß wird noch diskutiert (Abb. 27). Den wichtigsten Einfluss auf den Anstieg hat der sterische Effekt, also eine erwärmungsbedingte Ausdehnung des Wassers. Als zweitwichtigster Aspekt ist das Abschmelzen von Gletschern und Eiskappen zu erwähnen, wobei sich hier die Forscher nicht einig sind wie wichtig das Abschmelzen des Grönlandeises ist und wie schnell das geht. Jedoch zeigen jüngste Trends ein schnelleres Abschmelzen auf Grönland als zunächst vermutet weshalb auf Abb.27 nach neuesten Erkenntnissen eher die Prognosen von Schellnhuber und Rahmstorf zutreffen dürften. Abb.27 Durch die Änderung der Wassertemperatur kommt es auch im Meer zu einer Verschiebung von Lebensräumen und einer Belastung der Ökosysteme. Korallenriffe gehen nach Expertenmeinungen bis zum Jahr 2100 um 30% zurück. Die Menschen in Küstenregionen sind unmittelbar von einem Meeresspiegelanstieg und einer Erhöhung der Wassertemperatur (um mehrere Zehntel °C in den letzten Jahrzehnten) betroffen, da dies ein häufigeres Auftreten von tropischen Wirbelstürmen zur Folge haben wird. Naturkatastrophen in Küstengebieten sind besonders schlimm, da Küsten sehr stark besiedelt sind. Besonders in Asien sind große Ballungsgebiete direkt am Meer (Abb. 28), man denke nur an Tokio, Peking oder Kalkutta. Bis zum Jahr 2050 leben vermutlich 2/3 der Weltbevölkerung in Küstennähe. Abb.28 Im Jahr 2005 gab es im karibischen Raum 27 Hurrikans, so viele wie noch nie zuvor. Das liegt wahrscheinlich an den steigenden Wassertemperaturen, da diese für die Entstehung eines Hurrikans mindestens 26,5°C betragen muss. Einer dieser Hurrikans erreichte sogar die westeuropäische Küste (Madeira, Westspanien), was es vorher auch noch nie gegeben hat. Was für Folgen durch einen Meeresspiegelanstieg ausgehen, wird in Abb.29 gezeigt. Abb.29 Ein Anstieg des Meeresspiegels um einige Dezimeter wird viele Menschen in Afrika und Asien zum Verlassen ihrer Heimat zwingen. Bei einem Anstieg von einem Meter sind in Europa um die 13 Millionen Menschen akut gefährdet. Das konkrete Ausmaß des Meeresspiegelanstiegs ist schwer vorauszusagen, doch kann es im Extremfall zu Völkerwanderungen kommen wenn ganze Landstriche unbewohnbar werden. In Deutschland leben 3,2 Millionen Menschen in Küstennähe. Pegelstände, zum Beispiel in Sankt Pauli, weisen seit einigen Jahrzehnten steigende Trends bei Sturmflutwasserständen auf. Konkret bedeutet das in Norddeutschland, dass dem Wattenmeer eine ungewisse Zukunft bevorsteht und das Grundwasser durch Eindringen von Salzwasser verunreinigt wird. Außerdem findet eine verstärkte Küstenerosion statt, es werden also Strände abgetragen. Auf Sylt kosten Landaufspülungen schon jetzt jährlich 10 Millionen Euro. 5. Strategien zur Verringerung des CO2-Ausstoßes Nachdem ich jetzt einige Folgen des Klimawandels kurz erläutert habe, möchte ich einige Strategien vorstellen, wie man den CO2-Ausstoß verringern kann um den Klimawandel nicht noch stärker voranzutreiben. Fakt ist, dass sich die Erde in den letzten paar 100 000 Jahren noch nie so schnell erwärmt hat und die vorindustrielle Temperatur nicht um 1,5°C überschritten hat. Das weiß man aus Eisbohrkernen. Seit der Industrialisierung (ca.1750) hat die Lufttemperatur um ungefähr 0,7°C zugenommen. Aus ziemlich genauen Satellitenmessungen weiß man, dass es in den letzten 40 Jahren um etwa 0,4°C wärmer wurde (Abb.30). Bis 2100 ist bei ungebremsten Klimawandel eine Temperaturzunahme von ungefähr 4°C gegenüber dem vorindustriellen Wert sehr wahrscheinlich. Da alle Ausmaße des Klimawandels nur schwer auszurechnen sind, sollte man möglichst schnell was unternehmen, um ihn nicht noch weiter voranzutreiben. Dafür muss man in erster Linie die Treibhausgasemissionen reduzieren. Eine wichtige Möglichkeit ist, dass man Energie einspart. Besonders in großen Gebäuden wird oft unnötig viel Energie verschwendet, z.B. durch Heizungen. Ein Passivhaus müsste man viel weniger heizen um optimale Temperaturbedingungen im Gebäudeinneren zu schaffen (Abb.31). Abb.30 Abb.31 Außerdem ist es unumgänglich, dass man erneuerbare Energien weiter ausbaut. Der größte Teil der Energiebereitstellung geschieht in Deutschland noch immer durch Kohle und Mineralöl (Abb.32). Das europäische Klimaschutzziel will den Anteil erneuerbarer Energien um 20% steigern, die Energieeffizienz um 20% verbessern und die CO2-Emissionen um 20% senken (3 mal 20). Abb.32 Eine Modellstudie der Princeton University hat Strategien entwickelt, dass die CO2-Konzentration im Jahre 2056 nicht mehr als 550ppm beträgt. Der vorindustrielle Wert ist 280ppm, heute beträgt er 380ppm. Dazu müssten 7 Milliarden Tonnen CO2 eingespart werden. Dazu wurden verschiedene Keile erstellt, wobei jeder Keil eine Milliarde Tonne CO2 einspart. Also müsste man die nächsten 40 Jahre 7 Keile einhalten. Ein paar Beispiele wären: - Verdoppelte Treibstoff-Effizienz bei 2 Milliarden KFZ - Halbierung der gefahrenen Kilometer bei 2 Milliarden KFZ - Gebäudeisolierung gegen Wärmeverluste: 25% Verbesserung bei allen neuen Gebäuden bis 2056 - Verdoppelung der Effizienz von Kohlekraftwerken - Windkraftkapazität um das 40-fache erhöhen - Steigerung der Solarenergieleistung um das 700-fache - Steigerung der Biokraftstoffe um das 50-fache bei 2 Milliarden PKW (Konflikt mit Nahrungsmittel) - Verdoppelung der weltweiten Aufforstungsrate Wenn man diese Maßnahmen ergreift, wird sich auch die Energiebereitstellung ändern. Das bedeutet einen Umstieg von fossilen Brennstoffen auf regenerative Energien. In Abb.33 sei gezeigt, wie sich der Energiemix ändern könnte. Abb.33 6. Adaptionsmaßnahmen an die Auswirkungen des Klimawandels Der Klimawandel ist in vollem Gange und die gravierendsten Folgen sind erst langsam zu spüren. Also reicht es nicht nur, dass man eine Verschlimmerungen des Klimawandels verhindert, sondern man muss auch geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Bevölkerung vor den Folgen zu schützen. In Abb. 34 sieht man die Gebiete, die besonders stark betroffen sind. Man kann erkennen, dass die Hauptleidtragenden die Bewohner des Maghreb, der Sahelzone und die Einwohner der bevölkerungsreichen Länder Indien und China sind. Deshalb kann man mit erhöhten Migrationsbewegungen rechnen, auf die sich Länder, die nicht so stark vom Klimawandel betroffen sind, einstellen müssen. Im Küstenschutz muss man Maßnahmen wahrnehmen, um besser vor Sturmfluten und höheren Pegelständen gewappnet zu sein. In Hochgebirgen wird man wegen der erhöhten Steinschlaggefahr, die aus dem Auftauen des Permafrostbodens resultiert, mehr Schutzzäune anbringen müssen. Ein sehr wichtiger Punkt ist, dass man die Landwirtschaft verändern muss, dass man auch im Jahre 2050 die Nahrungsmittelversorgung sicherstellen kann, nicht nur im Hinblick eines fortschreitenden Klimawandels, sondern auch, weil die Weltbevölkerung in 40 Jahren die 9 Milliarden Marke überschreiten wird. Die industrielle Landwirtschaft ist aber nicht besonders anpassungsfähig, was das zu einer der wichtigsten Aufgaben des 21. Jahrhunderts macht. Abb.33 Quellen - www.wikipedia.de www.sueddeutsche.de www.zeit.de www.pik-potsdam.de www.ipcc.ch